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Reaching for the Stars

von

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"Er geht doch selber noch zur Schule, wie kann er uns da etwas beibringen?"

Titel: Reaching for the Stars

Teil: 70/x

Autor: cu123

Fanfiction: Weiß Kreuz

Kommentar: Es hat zwar eine Weile gedauert, aber endlich kann Brad sich als Lehrer probieren ^^

Disclaimer: not my boys, no money make…
 

Greetings:
 

@Kralle: Höre ich da eine sadistische Ader heraus? *zwinka* In diesem Fall war ich eindeutig der Ansicht, dass weniger mehr ist. So kann sich jeder selbst ausmalen, wie viel Spaß Stephan und Alex an diesem Tag hatten – und wie wenig Enrico *grins*
 

@Jemma: Was genau für Kurse sind das eigentlich, für die du den ganzen Tag vor dem PC sitzen musst? *neugierig frag*
 

Teil 70 „Er geht doch selber noch zur Schule, wie kann er uns da etwas beibringen?“
 

„Nervös?“ Michael schlang beide Arme um ihn, begegnete im Spiegel, in dem Brad sich eben betrachtet hatte, seinem Blick.

„Wie kommst du auf die Idee?“, wollte er wissen, während er sich zurücklehnte.

„Hm… normalerweise verbringst du morgens nicht so viel Zeit vor dem Spiegel.“ Mit einem amüsierten Lächeln.

„Es ist meine erste Unterrichtsstunde.“

„Genau das war mein Punkt.“ Ein Kuss wurde ihm auf die Haare gedrückt, bevor Michael zurücktrat. „Ich habe etwas für dich.“ Er folgte dem Älteren ins Wohnzimmer, wo ihm eine Gerte überreicht wurde. „Es wäre etwas umständlich für dich, wenn du jedesmal in das Zimmer des Komitees gehen müsstest, um einen Schüler zu mehr Aufmerksamkeit zu ermuntern.“

Brad gab ein trockenes Schnauben von sich. „Es wäre auf jeden Fall disruptiv für den Unterricht.“ Er wirbelte die Gerte in seiner Hand, während er das sagte. Es war ein Standardstück, wie jeder Instruktor sie besaß. Nur die Initialen im Griff markierten sie ganz und gar als seine eigene. Problemlos befestigte er sie schließlich an einer Gürtelschlaufe, streckte dann beide Hände nach dem Älteren aus.

Michael ergriff sie und ließ sich bereitwillig näher ziehen. „Du weißt, dass ich dir im Notfall helfen würde, hm?“

Das entlockte ihm ein Lächeln. „Danke, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass das erforderlich sein wird.“ Damit erhob er sich erwartungsvoll auf die Zehenspitzen und natürlich kam Michael ihm entgegen, um ihn zu küssen.

Eine Hand hatte sich an seinen Hinterkopf gelegt, als sie den Kuss beendeten, und sie standen einen Moment Stirn an Stirn, während einfach nur stille Ermutigung von Michael auf ihn abstrahlte. Und auch wenn er sich vielleicht ein wenig beleidigt fühlen sollte, so war eher das Gegenteil der Fall.
 

Das Klassenzimmer war leer, als er dort eintraf und Brad machte sich daran, ein einfaches Koordinatensystem an die Tafel zu zeichnen. Sie würden heute mit den Grundlagen für lineare Funktionen beginnen und dabei fing man am besten mit Proportionalität an. Es sollte für die Erstklässler einfach genug zu verstehen sein, auch wenn sie Draußen vielleicht noch nicht so weit gewesen waren. Aber für Lücken waren die Übungsstunden da, er würde nicht damit anfangen, den Unterricht an den schwächsten Schülern auszurichten.

Als er mit seinen Vorbereitungen fertig war, hatte er immer noch zehn Minuten Zeit und so lehnte sich Brad gegen die Kante des Schreibtisches und blätterte ein letztes Mal seine Notizen durch.

Nach und nach trafen die ersten Schüler ein, Brad spürte ihre Blicke, kümmerte sich aber nicht weiter um sie. Erst als die Klingel den Unterricht einläutete, legte er die Blätter beiseite und blickte einmal in die Runde. Doch das erwartete Schweigen blieb aus.

Eine Augenbraue wanderte in die Höhe, als Brad registrierte, wer genau mit geradem Rücken dasaß und zur Tafel blickte und wer sich lieber mit seinem Banknachbarn unterhielt. Er hätte nicht die Profile seiner Schüler lernen müssen, um zu wissen, dass erstere aus dem Heim stammten, während die anderen echte Neuankömmlinge waren.

Er stieß sich von der Kante ab und diese Bewegung fing endlich auch die Aufmerksamkeit der Schwätzer ein. Ein schmales Lächeln spielte über seine Lippen. „Es freut mich zu sehen, dass auch die Letzten gemerkt haben, dass der Unterricht bereits begonnen hat.“

Ein Mädchen in der ersten Reihe schien ein bisschen verwirrt zu sein, hob schließlich den Arm, um sich zu melden. Auf sein Nicken hin stellte sie ihre Frage. „Wann kommt der Lehrer?“

„Hm, ihr werdet mit mir Vorlieb nehmen müssen.“

Das brachte ihm ein paar ungläubige Blicke ein, die er mühelos ignorierte. Brad drehte sich zur Tafel um, schrieb seinen Namen an. „Ich heiße Brad Crawford. Ihr dürft mich mit Crawford anreden.“

„Er geht doch selber noch zur Schule, wie kann er uns da etwas beibringen?“, hörte er jemanden hinter sich flüstern und seine Mundwinkel zuckten in flüchtigem Amüsement. Dennoch waren seine Züge ausdrucklos, als er sich wieder der Klasse zuwandte. Doch bevor er etwas sagen konnte, übernahm das ein anderer Schüler, der dem Sprecher empört etwas zuzischte.

„Spinnst du? So etwas kannst du doch nicht sagen! Crawford gehört zum Komitee und er hat den Abschlusstest in Mathematik mit dem besten Ergebnis seit Bestehen der Schule bestanden.“

Oha, das klang fast so, als hätte er einen Fan. Braune Augen wandten sich seinem Verteidiger zu und es dauerte keine Sekunde, bis er Tobias erkannte. Nach dem Vorfall in der letzten Woche hatte ihn der Junge extra aufgesucht, um sich bei ihm für die Hilfe zu bedanken. Dennoch konnte er ihm nicht erlauben, ohne Aufforderung während des Unterrichts zu sprechen. „Tobias“, ermahnte er ihn sanft und der Teleporter, der eben noch etwas anderes hatte sagen wollen, schloss prompt den Mund und saß noch etwas aufrechter.

„Einige von euch sollten die Regeln bereits kennen. Aber ich weiß, dass es für viele ihre erste Unterrichtsstunde ist. Von daher hört jetzt gut zu.“ Die braunen Augen wurden kühl. „Sobald es geklingelt hat, wird nicht mehr gesprochen, es sei denn, ihr habt etwas zum Unterricht beizutragen. Etwas Konstruktives. Es wird keine Diskussionen über Übungen oder Hausaufgaben geben, sie werden ganz einfach erledigt. Und falls ihr Probleme habt, müsst ihr eben mehr lernen.“

Einige zogen bei diesen Aussichten lange Gesichter, doch es kam kein Protest. Einer schien es zumindest versuchen zu wollen, doch das Mädchen neben ihm rammte ihm den Ellenbogen in die Rippen und brachte ihn zum Schweigen, bevor auch nur ein Wort fallen konnte.

„Ihr habt Glück, ich werde Übungsstunden vor dem Abendbrot anbieten. Und bis ich etwas anderes sage, ist die Teilnahme verpflichtend. Sobald ihr mich überzeugt habt, dass ihr meinem Unterricht problemlos folgen könnt, werde ich euch davon freistellen. Ein Wegbleiben vor diesem Moment hat die gleichen Konsequenzen wie das Schwänzen des normalen Unterrichts. Noch irgendwelche Fragen?“ Er ließ den Blick in die Runde schweifen, aber niemand sagte etwas, die meisten wagten es nicht einmal, seinen Blick zu erwidern.

Brad nickte zufrieden, spielte mit der Gerte, die sich plötzlich in seiner Hand befand. Sein Ziel war Heiko, der ihm mit sich weitenden Augen entgegensah. „Hast du immer noch Zweifel an meinen Qualifikationen?“ Das stumme Kopfschütteln ließ ihn lächeln, auch wenn es nicht sehr freundlich ausfiel. „Für dich vielleicht noch ein separater Ratschlag, hm? Du solltest niemanden hier unterschätzen. Vor allem niemanden in einer schwarzen Uniform oder jemanden, mit diesem Abzeichen. Weder die Instruktoren noch die Komiteemitglieder sehen es gerne, wenn man ihre Autorität zu untergraben versucht.“ Seine Gerte tippte auf den Tisch. „Und jetzt streck deine Hände aus, Handflächen nach oben.“

„Du willst mich schlagen?“, entfuhr es dem Jungen und Brad wusste nicht, ob er fassungslos wegen so viel Dummheit sein sollte oder einfach nur lachen. Es blieb bei einem Glitzern in braunen Augen.

„Ein paar Schläge haben noch niemandem geschadet“, erklärte er liebenswürdig. „Und sie helfen erheblich dabei, euch Fehler nicht so schnell zweimal begehen zu lassen.“ Seine nächsten Worte wurden immer noch nicht lauter gesprochen, dafür mit bedeutend mehr Schärfe. „Und jetzt streck deine Hände aus, ich werde mich in Zukunft nicht wiederholen.“

Heiko wurde blass und dessen Finger zitterten, als er endlich Brads Anweisung folgte. Und Brad ließ ihm nicht die Chance, es sich anders zu überlegen. Die Gerte zerschnitt die Luft, hinterließ wütende, rote Streifen auf den Händen des Jungen. Es waren mehr, als er ursprünglich geplant hatte, doch Heiko musste schleunigst etwas mehr Gehorsam lernen.

Anschließend wandte Brad sich ohne weitere Worte ab, beachtete nicht die Tränen, die über das Gesicht des Jungen liefen. Vor der Tafel angekommen griff er nach der Kreide und schrieb eine Wertetabelle an. „Nehmt eure Hefte heraus und zeichnet ein Koordinatensystem. Beschriftet die x- und y-Achse bis zehn, Abstand je Einheit ein Zentimeter. Wir werden heute über direkte Proportionalität sprechen…“

Hinter sich hörte nicht einmal ein Flüstern, nur das Kratzen von Stiften über Papier. Und Brad lächelte ein schmales, zufriedenes Lächeln.
 

„Heiko, warte bitte einen Moment.“

Der Junge kam widerwillig zu seinem Schreibtisch, während sich der Raum um sie herum leerte, starrte auf seine Füße.

Hm… Die Spitze seiner Gerte legte sich unter das Kinn des Jüngeren und zwang ihn so aufzusehen. „Heiko.“ Diesmal klang er fast freundlich. „Du solltest dir meine Worte heute wirklich zu Herzen nehmen. Kein Instruktor hätte dich so leicht davonkommen lassen. Hier herrschen andere Regeln als Draußen und je schneller du dich daran gewöhnst, desto leichter wirst du es haben.“

Der Trotz, der zuerst aufgeflackert war, wich aus den Augen des Jungen. „Ich möchte aber nicht hier sein. Ich will zurück zu meinem Eltern“, wurde ihm leise erklärt.

Brad schüttelte den Kopf. „Sie werden dich nicht gehen lassen. Und wir werden dir viel mehr beibringen können als die Leute Draußen. Du wirst schnell merken, dass du zu uns gehörst.“ Damit legte er kurz eine Hand auf Heikos Schulter und drückte sie. „Geh jetzt zu deiner nächsten Stunde. Du möchtest sicher nicht zu spät kommen.“

Der Junge musterte ihn für einen Moment nachdenklich, nickte gehorsam, bevor er aus dem Raum verschwand.

Brad sah ihm nach und hoffte für Heiko, dass er wirklich verstanden hatte.
 

„Brad!“ Stephan hängte sich an ihn und dann war da plötzlich eine Hand an seiner Taille, rutschte tiefer, bis sie seine Gerte fand. „Ha, jetzt hast du doch noch eine eigene.“

Er ließ zu, dass sie von seiner Gürtelschlaufe gelöst wurde. „Die Gerte ist kein Spielzeug. Und lass dich besser nicht von einem Instruktor damit erwischen.“

Hellblaue Augen weiteten sich, bevor ihm das schmale Holz in die Hand gedrückt wurde. „Sag so etwas doch gleich“, schimpfte der Tracer dann mit ihm, doch gleich darauf wurde er wieder umarmt. „Wie war deine erste Stunde denn so?“

Brads Mundwinkel zuckten, als er die Gerte wieder befestigte. „Sie ist ohne größere Zwischenfälle verlaufen.“

„Hmmm… ich weiß ja, dass es für dich vom Stoff her am leichtesten ist, die Ersties zu unterrichten. Aber ich habe meine Bedenken, was ihre Disziplin angeht.“

„Glaubst du ernsthaft, ich könnte sie nicht unter Kontrolle halten?“, zog er eine fragende Augenbraue hoch.

Stephan stockte für einen Moment, lächelte dann belustigt. „Nein, nicht wirklich.“

Sie hatten inzwischen ihren üblichen Tisch im Speisesaal erreicht, aber bevor Brad sich setzen konnte, drückte Stephan ihm einen Kuss auf die Wange. Dann erst wurde er losgelassen und Alexander, der sie bereits erwartete, schob ihm mit einem Fuß den Stuhl zurück.

„Da seid ihr ja endlich, ich bin schon halb verhungert.“

„Bist du das nicht ständig?“, zog Stephan seinen Freund auf.

Der grinste nur breit. „Nicht, nachdem ich gegessen habe.“

Die beiden kabbelten sich noch ein bisschen, während Brad sich bereits den Teller füllte. Nur weil sich die zwei wie kleine Kinder benahmen, musste er sich deswegen nicht vom Mittagessen abhalten lassen.

Schließlich nahmen sich Alexander und Stephan ein Beispiel an ihm und gesegnete Ruhe senkte sich über den Tisch. Jedenfalls für eine Weile. Dann begann sich der Empath suchend umzusehen und als er sein Ziel offenbar gefunden hatte, huschte Belustigung über dessen Gesicht. „Hey, Stephan, schau mal.“

Der Franzose folgte dem weisenden Finger und lachte prompt auf, was endlich genug Neugier in Brad weckte, um sich ebenfalls umzusehen. Als er schließlich sah, was Alexander aufgefallen war, verdrehte er nur die Augen und kümmerte sich wieder um sein Essen.

„Deine erste Stunde muss ja ein echter Erfolg gewesen sein“, grinste Alexander und ließ sich von seiner abweisenden Miene nicht beeindrucken.

Und Stephan konnte es nach einem hastig geflüsterten Wortwechsel mit seinem Freund natürlich nicht lassen, noch etwas oben auf zu setzen. „Es sieht so aus, als würdest du einen eigenen Fanclub bekommen. Die Kleinen dort drüben können dich ja kaum aus den Augen lassen.“

„Ha, ha.“

„Es ist wirklich so“, beteuerte Alexander. „Die Bewunderung strahlt regelrecht bis hier herüber. Deswegen bin ich erst auf sie aufmerksam geworden.“

Stephan lächelte amüsiert. „Du bist sicher zu nett zu ihnen gewesen. Nachdem sie gesehen haben, wie der Unterricht normalerweise ist, wollen sie nur noch dich als Lehrer haben.“

„Warum kannst du nicht auch zu uns so nett sein?“ Alexander lehnte sich gegen ihn.

„Sei nicht so albern“, verpasste er ihm einen Klaps gegen den Hinterkopf.

Der Andere ließ sich davon nicht stören, sondern klammerte sich auch noch an ihm fest. „Magst du mich nicht mehr?“

Braun traf auf Braun und er zog eine Augenbraue hoch. „Im Moment nicht, nein.“ Er versuchte es, doch er konnte seine Mundwinkel nicht ganz unter Kontrolle halten, die in ein schnelles Lächeln zuckten.

„Ha, das meinst du gar nicht so!“ Und dann wurde er geküsst, bevor er endlich wieder freigelassen wurde.

„Iss jetzt endlich“, forderte er Alexander daraufhin auf. „Wenn du es nicht schaffst, dich deinem Alter entsprechend zu benehmen, werde ich dafür sorgen, dass man dich zu den Erstklässlern steckt. Du wirst dich dort sicher ganz Zuhause fühlen.“

Der Empath lachte schon wieder. „Gute Idee, dann kann ich mich persönlich davon überzeugen, wie du dich so als Lehrer machst.“

Ein Seufzen blieb seine einzige Reaktion.

Stephan klopfte dem Anderen stolz auf die Schulter. „Gratuliere. Ein klarer Sieg nach Punkten für dich.“
 

~TBC~
 

Nachdem Alex vor kurzem noch im Nahkampftraining einstecken musste, konnte er sich dieses Mal revanchieren ^^

cya, cu ^-^



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Allmacht
2009-10-06T05:36:21+00:00 06.10.2009 07:36
Hi!
Ich schaff es endlich, doch einen Kommi zu schreiben. Die Peitsche gefällt mir! *lach* Da fallen mir noch mehr Sachen ein, die Brad damit machen könnte. Dennoch finde ich, dass er bis jetzt ein fantastischer Lehrer ist.
Ach ja, meine Computerkurse sind über Excel 2007, Corel, HTML und Computergraphik. Leider kann ich nicht in allen einen Schein machen der für meine Ausbildung passt, jedoch erweisen sie sich mal als nützlich.
lg
Von:  Kralle
2009-10-04T19:17:24+00:00 04.10.2009 21:17
sadistische ader? wo? bei mir doch nicht ;)

aber brad macht sich ja ganz gut als lehrer, hat er nur diese eine klasse?

mfg

Kralle


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