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Reaching for the Stars

von

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"Heute ist noch nicht morgen, auch wenn wir so etwas leicht vergessen können"

Titel: Reaching for the Stars

Teil: 106/x

Autor: cu123

Fanfiction: Weiß Kreuz

Kommentar: Wenn Brad jetzt sein letztes Schuljahr abschließt, wird er natürlich auch aus dem Komitee ausscheiden. Und das heißt… ^.~

Disclaimer: not my boys, no money make…
 

@Kralle: *gratulier* Na also, dann war der Stress wenigstens nicht umsonst ^__^

Hm, auch wenn die vier eher Nebenrollen spielen, so werde ich sie nicht völlig aus den Augen verlieren. Und Schuldig sowieso nicht, der hat noch eine Aufgabe zu erfüllen *grins*
 

@Jemma: *lach* Die beiden Kleinen würden sich sicher freuen, das zu hören. ^^

Ich muss zugeben, dass es mir ein wenig zu viel Spaß macht, Schuldig in dieser Fanfic zu ärgern. Aber dass er sich so kindisch verhält zeigt auf der anderen Seite gleichzeitig, dass ihm noch nichts zugestoßen ist, dass ihm so ein Verhalten abgewöhnt hätte. Anders als zum Beispiel in CD…
 

Teil 106 „Heute ist noch nicht morgen, auch wenn wir so etwas leicht vergessen können“
 

„Ganz allein hier draußen?“

Er hatte natürlich die Schritte gehört, doch erst als die Frage aufklang, wandte er den Kopf zu dem Älteren um. „Mit wem sollte ich denn hier sein?“

Amüsement glitzerte in eisblauen Augen auf. „Auch wieder wahr…“ Dann setzte Michael sich zu ihm auf die Decke, musterte neugierig das Buch, das er in den Händen hielt. „Du bist doch nicht etwa am Lernen?“

Das entlockte ihm ein Auflachen. „Nein, das nun wirklich nicht. Herr Schumann hat es mir empfohlen.“

„Hm, ein Geschichtsbuch?“

„Eifersüchtig, weil er sich in deinen Fachbereich einmischt?“

Eine Augenbraue wanderte in die Höhe. „Willst du damit sagen, ich hätte einen Grund?“

Anscheinend artete das hier in ein Frage-Antwort-Spiel ohne Antworten aus. Brads Mundwinkel zuckten, bevor er nach Michaels Hand griff und sich ebenfalls in eine sitzende Position ziehen ließ. „Niemand kann dir Konkurrenz machen, in keiner Hinsicht.“

„Ah… das glaube ich dir aufs Wort. Aber wirklich nur dir.“ Mit einem Gutteil Humor, hinter dem aber auch etwas lag, das Hitze sehr nahe kam.

In Brad summte etwas in Reaktion darauf und ein Lächeln wagte sich ganz ohne seine bewusste Entscheidung hervor. „Wie hast du es eigentlich geschafft, dich von deinem Büro zu trennen?“, wollte er dann wissen.

„Ich bin ganz einfach rausgegangen und habe die Tür hinter mir geschlossen“, lautete die gutmütige Antwort, während sich ihre Finger in einem kurzen Gruß ineinander verschränkten.

„Gute Taktik“, gab er zu. Als nächstes stand er auf und Michael folgte ihm, ohne darüber nachzudenken. Es würde ihm guttun, sich ein bisschen die Beine zu vertreten und der Ältere war ein mehr als willkommener Begleiter.

Sie redeten nicht, als sie zunächst einem der Hauptwege folgten, bevor sie sich zwischen den Bäumen verloren, zufrieden mit dem Schweigen, das sie umhüllte. Da war auf einmal ein seltsames Gefühl in ihm, das er nicht ganz einordnen konnte und erst recht gelang es ihm nicht, den Grund dafür zu finden. Was Michael nicht davon abhielt, genau zu wissen, was in ihm vorging. Eine Hand senkte sich auf seine Schulter und unter dem Gewicht blieb er stehen, wandte fragend den Kopf zu dem Älteren um.

Der schenkte ihm ein schmales Lächeln. „Das nennt man Melancholie“, wurde ihm erklärt. „Aber es ist in Ordnung. Auch wenn du in ein paar Tagen kein Schüler mehr sein wirst, so wirst du dennoch auf Rosenkreuz bleiben, hm?“

Und so komisch es klang, diese Versicherung war alles, was er benötigt hatte. Brad lächelte ebenfalls, vielleicht ein wenig belustigt über sich selbst, und legte seine eigene Hand über die von Michael. „Ja, du bleibst mir erhalten.“ Alles andere wäre unvorstellbar.

Das brachte ihm ein warmes Lachen ein, das in ihm nachzuvibrieren schien. Und bevor er es sich versah, hatte er Michael gegen den nächsten Baum gedrückt und küsste ihn.

„Hm, ausgezeichnete Idee…“, wurde etwas atemlos festgestellt, nachdem sie sich wieder getrennt hatten und Finger spielten sanft durch die Strähnen in seinem Nacken.

„Habe ich die nicht immer?“, gab er mit zuckenden Mundwinkeln zurück, bevor seine Miene an Ernst gewann. „Außerdem muss ich jede Gelegenheit nutzen, nicht wahr? Denn auch wenn

ich nicht dauerhaft weggehe, so werde ich mich zumindest in Japan vorstellen müssen.“

Michael seufzte kaum vernehmbar, lächelte aber immer noch. „Sie werden sich bestimmt noch an dich erinnern. Aber ja, du hast natürlich Recht. Deine Reise ist schon fest vorgesehen, sobald sich die Neuen eingewöhnt haben.“

Seine Hand vergrub sich in sandblonden Haaren und er leitete Michael in einen weiteren Kuss, bevor er auf dessen Aussage reagierte. „Und genau deswegen weiß ich auch längst darüber Bescheid.“

„Was nun wirklich nicht überraschend kommt…“ Michael schloss die Augen, als sich Brads Lippen an dessen Hals hefteten.

>Ich vermisse dich jetzt schon<, dachte er zu dem Älteren hin und die Finger, die immer noch in seinem Nacken ruhten, verkrampften sich kurz in Reaktion darauf. Der nächste Kuss dauerte länger als der zuvor und anschließend standen sie Stirn an Stirn da, zusammengewoben mit Fäden aus reiner Energie.

„Wir haben alle unsere Pflichten“, folgte schließlich eine Reaktion, als er es schon gar nicht mehr erwartet hatte und unwillkürlich musste er lächeln.

„Ja, so wie du bei unserer Zeugnisübergabe.“ Und es war gar nicht so einfach, das Grinsen zurückzuhalten. Denn es würde wirklich Michael sein, der ihm sein Zeugnis gab und nicht Frau Kernen.

Michael trat einen Schritt einen zurück und schüttelte nur amüsiert den Kopf, nahm die Energie mit sich und auch die letzten Reste der seltsamen Niedergeschlagenheit. „So ist es besser…“ Ein Zeigefinger berührte seine Nasenspitze und er sparte sich die Mühe, die Hand abzufangen. „Willst du jetzt zu deinem Buch zurückkehren?“

„Mir fällt jedenfalls nichts Besseres ein, da deine Pause vorbei ist“, gab er zurück und auch wenn es nicht danach klang, so meinte er es vollkommen ernst.

„Nun, du kannst auch arbeiten“, schlug der Ältere daraufhin vor. „Du benötigst die Freistellung heute sowieso nicht zum Lernen.“

Er zuckte nur mit den Schultern. „Ich werde schon noch genug zu tun haben, wenn ich ein Instruktor bin. Du solltest mir meine Freizeit gönnen.“

Das brachte ihm ein Auflachen ein. „Als würde ich das nicht tun. Du bist aber normalerweise nicht gerne untätig.“

„Heute ist eine Ausnahme. Ich muss schließlich Energie für die Party sammeln.“

Eine Augenbraue wanderte in die Höhe. „Wer von den beiden hat dich denn dazu überredet hinzugehen? Sagst du nicht jedes Jahr, das es das letzte Mal war?“

„Dieses Mal stimmt es auch.“ Er verschränkte spielerisch die Arme vor der Brust.

Michael lachte schon wieder. „Das glaube ich, wenn ich es sehe.“ Dann wuschelte eine Hand durch seine Haare, bevor der Ältere sich abwandte, ihm dann einen Blick über die Schulter zuwarf. „Begleitest du mich noch ein Stück?“

Seine einzige Antwort bestand in den paar schnellen Schritten, mit denen er zu Michael aufschloss.
 

Die Prüfungen am nächsten Tag waren beinahe lächerlich einfach, auch wenn seine Mitschüler nicht so zu denken schienen. Brad arbeitete schnell aber gründlich und überraschte keinen der Instruktoren, als er als Erster abgab. Der Tradition folgend hätte er sich als nächstes wohl zum Schwimmbecken aufmachen sollen, doch im Moment hatte er noch etwas anderes zu erledigen. Der Gedanke wurde durch eine unbewusste Geste begleitet, die seine Finger flüchtig zum Kragen seines Shirts führten, wo er kühles Metall berührte. Dann lächelte er ebenso flüchtig, hörte auf sein Talent und machte sich auf den Weg.

Die Gänge waren um diese Zeit nicht besonders belebt, so dass er sein Ziel schnell erreichte. Stimmen drangen aus dem Aufenthaltsraum zu ihm vor, versicherten ihm, dass die Drittklässler tatsächlich gerade freihatten.

Gegen den Türrahmen gelehnt ließ er seinen Blick durch den Raum schweifen, bis er an einer bestimmten Person hängenblieb. „Henrik?“

Nicht nur der Angesprochene drehte sich zu ihm um und plötzlich herrschte eine Stille, in der man die sprichwörtliche Stecknadel hätte fallen hören können. Er schenkte ihnen ein sehr schmales Lächeln, bevor er sich wieder auf Henrik konzentrierte. „Hättest du einen Moment Zeit?“

Der Andere lächelte beinahe entspannt zurück. „Natürlich, Brad.“ Eine Hand fuhr durch weißblonde Haare, als wollte er sie ordnen, dann schloss sich der Jüngere ihm an.

Langsam schritten sie den Gang entlang und er wartete ab, ob Henrik zuerst das Wort ergreifen würde. Es wäre ein Zeichen von Nervosität gewesen oder vielleicht auch Übereifer. Doch der Andere enttäuschte ihn nicht und zufrieden damit sprach Brad unvermittelt in die Leere vor ihnen. „Morgen ist die Zeugnisübergabe.“

„Ja, ich weiß. Und Gratulation zum Abschluss.“

„Vielen Dank“, gab er mit einem Anflug von Humor zurück. „Du weißt sicher auch, was das bedeutet.“

Blaue Augen suchten kurz seinen Blick und ein Grinsen blitzte auf. „Ich habe der Party schon eine Weile entgegengesehen. Es freut mich, dass du deine Entscheidung nicht revidiert hast.“ Diese Nicht-Antwort war Antwort genug.

„Du hast mir keinen Grund gegeben, es zu tun.“

Von einer Sekunde auf die andere war Henriks Miene völlig ernst. „Das wäre auch nicht sehr vorausschauend von mir gewesen.“

Ah ja, das war etwas, das auch Brad gesagt hätte. Natürlich hatte Henrik den Vorteil, dass es nicht viele Precogs gab, unter denen er hatte wählen können. Aber selbst wenn es anders gewesen wäre, hätte er sich bestimmt für Henrik entschieden. „Hm, richtig“, erwiderte er schließlich. „Und ich hoffe, dass du mich auch in Zukunft nicht enttäuschen wirst.“ Trotz seiner Gedanken geriet sein Tonfall in diesem Moment auf die kühle Seite der Indifferenz. Denn jedes Versagen von Henrik würde auf ihn reflektieren, wenn auch nicht zurückfallen.

Henriks Gestalt versteifte sich und so leicht die Miene des Anderen zuvor zu Ernst gewechselt war, so schnell stand jetzt leichte Furcht in sie geschrieben. „Das werde ich nicht“, wurde ihm schließlich versichert.

Seine Lippen formten ein Lächeln, das nicht mehr als ein Mienenspiel ohne Emotion dahinter war, doch das fiel ihm nicht auf. Kühle braune Augen suchten den Blick des Jüngeren, während er seine Hand auf dessen Schulter legte. „Geh es ruhig an. Immerhin _habe_ ich dich ausgewählt.“ Und er würde das nicht ohne Grund tun, klang dahinter mit. Dann verschwand die Kühle, als wäre sie nie dagewesen. „Außerdem kann ich weiterhin ein Auge auf dich haben, sollte es sich als erforderlich erweisen.“

Es war Versicherung und Warnung zugleich für Henrik, ohne ihm das Gefühl zu geben, dass er auf jeden Fall unter ständiger Überwachung stehen würde. Die Anspannung floss aus dem Jüngeren heraus und er konnte schon wieder lächeln. Und das Nicken klang beinahe nach einem Danke.

Ein kurzer Druck und er ließ ihn los, löste die Anstecker von seinem Kragen. „Denk daran, Autorität kommt immer auch mit Verantwortung.“ Das Metall wechselte zum Shirt des Jüngeren und Henrik schien prompt ein wenig aufrechter zu stehen. Brad lächelte darüber. „Du bist morgen von der ersten Stunde freigestellt. Wir sehen uns im Konferenzzimmer.“ Er klopfte ihm auf die Schulter und ließ Henrik allein mit dem Wissen auf dem Gang stehen, dass er jetzt zum Komitee gehörte.
 

„Ich gehe davon aus, dass es bei euch keine Änderungen in letzter Minute gab?“ Brad hatte sich zurückgelehnt, die Finger in seinem Schoß verschränkt, und musterte fragend die anderen beiden.

Marco reagierte mit einem schiefen Lächeln und Humor in den dunklen Augen. „Du hättest das doch vor uns gewusst, nicht wahr?“

„Möglich“, gestand er mit einem Schulterzucken ein.

„Du bist auch bei Henrik geblieben?“, wollte Andrea wissen.

„Ja. Er muss vielleicht noch ein bisschen Durchsetzungsvermögen lernen, aber seine Einstellung war am besten.“

Marco verschränkte die Arme vor der Brust. „Ihr Precogs seid einfach zu rar gesät. Wie können wohl froh sein, dass du überhaupt eine Wahl hattest.“

Seine Mundwinkel zuckten. „Im Notfall hätte ich ein anderes Talent gewählt. Oder mich bei den Jüngeren umgesehen.“

Ein Schnauben antwortete ihm darauf. „Stimmt. Niemand hätte es gewagt zu behaupten, dass ein jüngerer Schüler ungeeignet sein könnte. Nicht mit dem Beispiel, das du gesetzt hast.“

Die Tür öffnete sich und hielt ihn dadurch von einer Antwort ab. Aber auf der anderen Seite war die auch völlig unnötig.

Amy kam herein, zum letzten Mal mit einem Tablett mit Tassen, denn ab morgen würde sie nicht mehr zu den Jüngsten im Komitee gehören. Ihr folgte John mit den Kaffeekannen und schließlich kam auch noch Manuela mit der Keksdose. Hm… er warf einen näheren Blick darauf, machte dann eine fragende Kopfbewegung in ihre Richtung, weil es nicht übliche gekaufte Dose war.

Manuela grinste. „Eine der Küchenfrauen hat sie mir nach dem Frühstück in die Hand gedrückt, nachdem sie dich nicht gefunden hatte.“

Was daran lag, dass er mit Michael gefrühstückt hatte. Er würde später zu Manja gehen, um sich bei ihr zu bedanken.

Sie bekam nichts von den Gedanken mit, war damit beschäftigt, die Kekse in der transparenten Verpackung zu bewundern.

„Die sehen selbstgemacht aus“, warf John ein und versuchte, die Dose zu sich heranzuziehen.

Prompt bekam er einen Klaps auf die Finger von Manuela und einen scharfen Blick von Amy dazu. „Die sind für nachher, wie du sehr wohl weißt.“

Bevor es zu einer Kabbelei kommen konnte, die Brad nicht vorhatte zu unterbinden, öffnete sich die Tür ein weiteres Mal und ihre letzten drei Mitglieder komplettierten die Runde.

„Ich brauche einen Kaffee“, ließ sich Christian auf einen Stuhl sinken.

Amy nutzte die Gelegenheit, gleich allen etwas einzugießen und dann senkte sich für eine Minute Schweigen über sie, während sie ihre ersten Schlucke nahmen.

Brads Blick wanderte langsam von einem zum anderen, unbemerkt außer von Marco, dem er ein knappes, zufriedenes Lächeln schenkte.

Der Andere neigte den Kopf in Bestätigung, der gleichen Meinung wie Brad. Das Komitee würde auch ohne sie weiterhin gute Arbeit leisten.

Ein leises Klopfen unterbrach ihren Blickkontakt und Brad wandte sich der Tür zu. „Du kannst reinkommen, Henrik.“ Und als der Junge den Raum betreten hatte, fügte er noch etwas hinzu. „In Zukunft musst du nicht mehr anklopfen.“

Der Precog lächelte ohne Verlegenheit. „Heute ist noch nicht morgen, auch wenn wir so etwas leicht vergessen können.“

Und Brad überraschte sich selbst mit einem Auflachen.
 

~TBC~
 

Keine Sorge, es sind noch ein paar Kapitel, bevor Brad nach Japan muss. ^.~ Dafür wird es dann aber die längste Trennung bisher für die beiden ^^#

cya, cu ^-^



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Allmacht
2010-06-13T19:29:04+00:00 13.06.2010 21:29
Hi!
Tja, so schnell geht es. Doch ich bin froh, dass noch einige Zeit vergeht bis Japan.
Das mit Schuldig finde ich nicht schlimm. Man sollte in jeder Geschichte mal einen neuen Charakter so richtig büßen lassen. *lach*

lg


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