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Reaching for the Stars

von

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"Muss ich nun befürchten, dass du es bist, der _mich_ irgendwo wegsperren will?"

Titel: Reaching for the Stars

Teil: 200/x

Autor: cu123

Fanfiction: Weiß Kreuz

Kommentar: Ein bisschen Training hat noch niemanden geschadet ^^

Disclaimer: not my boys, no money make…
 

@Jemma: *lach* Das könnte natürlich auch mit hineinspielen… aber vor allem will Brad Herrn Schneider an einem ganz normalen Tag besiegen und ohne sie beide vorher gegen jemand anderen gekämpft haben ^^
 

@Kralle: *winkz*
 

Teil 200 „Muss ich nun befürchten, dass du es bist, der _mich_ irgendwo wegsperren will?“
 

Brad begann eindeutig müde zu werden, doch wie Michael beobachten konnte, stand es um Herrn Walter nicht besser. Weswegen es nicht überraschend kam, dass nach Brads letztem Angriff beide am Boden endeten.

Der Junge machte sich nichts daraus, dass diese Vorführung nun wirklich nicht mehr der Norm entsprach, lachte laut auf. „Ich hab Sie!“

Der andere Mann ließ den Kopf auf die Matte sinken und hielt sich gerade so davon ab, die Augen zu verdrehen. „Ja, mal wieder. Und nachdem du jetzt zum x-ten Mal bewiesen hast, dass ich nicht gegen dich ankomme, können wir das Training für heute hoffentlich beenden.“ Herr Walter hielt für einen Moment inne, als Brad gähnte, und ein Lächeln zuckte um dessen Mundwinkel, bevor er fortfuhr. „Außerdem scheinst du dich sowieso genug ausgetobt zu haben.“

Brad, der zumindest aufrecht saß, Herrn Walter in einem Griff, aus dem dieser sich nicht befreien konnte, schien über diese Aussage für einige Sekunden nachzudenken. Dann lächelte auch der Junge, unterdrückte das nächste Gähnen. „Sie könnten Recht haben.“ Der Blick der braunen Augen wurde ein wenig abwesend. Nicht aufgrund einer Vision, sondern weil der Jüngere sich ganz einfach erlaubte, die Anspannung aus seinem Körper herausfließen zu lassen. Und dann saß Brad nicht mehr, sondern ließ sich auf Herrn Walter sinken, ihn offensichtlich als Unterlage benutzend. Eine Hand tätschelte die Brust des Mannes, begleitet von zwei Worten, die kaum zu verstehen waren. „Guter Richard…“

Herr Walter lag sehr still da, während Herr Hoffmann Mühe hatte, ein Lachen zurückzuhalten. Der andere Mann erhob sich von dem Platz, wo er neben Michael gesessen hatte, und ging zu seinem Freund. „Du solltest mal dein Gesicht sehen…“

„Ha, ha“, erwiderte der ein wenig unwirsch, suchte dann aber Herrn Hoffmanns Blick. „Er ist jetzt doch nicht wirklich eingeschlafen?“

„Das kann ich dir auch nicht sagen.“ Immer noch mit einem kaum verborgenen Lachen.

Also übernahm Michael es zu antworten, der in der Zwischenzeit ebenfalls auf die Beine gekommen war, genauso wie sein Vater. „Er schläft noch nicht, aber fast.“

Grau-grüne Augen richteten sich auf ihn. „Wären Sie dann so freundlich, ihn mir abzunehmen? Herr Schneider?“ Letzeres wurde wie ein nachträglicher Gedanke hinzugefügt.

Was dafür sorgte, dass er lediglich ein liebenswürdiges Lächeln zurückgab. „Warum sollte ich? Brad sieht gerade sehr zufrieden aus.“ Und wie um diese Aussage zu unterstreichen, schlossen sich die Finger des Jungen um Herrn Walters Shirt.

Eine Hand fand den Weg in seinen Nacken, doch sein Vater schien nur amüsiert und tadelte ihn nicht.

Dieses Lachen konnte Herr Hoffmann nicht mehr ganz unterdrücken, doch zumindest zeigte er Mitleid mit der Situation des Anderen. Mit einiger Anstrengung wurde Brad angehoben und mit vereinigten Kräften schafften es die beiden, den Jüngeren ganz in die Senkrechte zu bekommen. Was sie allerdings nicht schafften, war, Herrn Walters Shirt aus Brads Griff zu befreien.

„Ich schlage vor, Sie begleiten ihn bis zu seinem Quartier. Dort wird Michael schon dafür sorgen, dass Sie Ihre Freiheit zurückerlangen.“ Auch wenn sein Vater mit leisem Humor sprach, so war das bei weitem kein Vorschlag.

Und so überlagerte sich sein „Jawohl, Vater“ mit dem „Natürlich, Herr Schneider“ von Herrn Walter.

Herr Hoffmann sah sich kurz um, klopfte seinem Freund dann auf die Schulter. „Nun denn, gute Nacht, Reik. Ich werde mich noch darum kümmern, dass jemand hier aufräumt.“ Letzeres an seinen Vater, der mit einem knappen Nicken seine Zustimmung bekundete.

Daraufhin machten sie sich auf den Weg, wobei Herr Walter es übernehmen musste, Brad zu führen. Denn auch wenn der Junge alleine lief, so weigerte er sich doch, den älteren Mann loszulassen. Oder auch nur die Augen weiter als nötig aufzumachen.

„So bekommt man ihn nicht häufig zu sehen…“, meinte sein Vater leise, der neben ihm lief.

Michael zuckte mit den Schultern. „Er war zu aufgedreht. Das rächt sich jetzt eben. Sonst weiß er seine Kräfte besser einzuteilen.“

Amüsement blitzte in blauen Augen auf. „Lass ihn morgen ausschlafen. Es reicht, wenn er nach dem Mittagessen mit seiner Arbeit beginnt.“

Sein Blick richtete sich wieder auf den Jungen. „Das hatte ich sowieso schon vor“, gab er zu.

„Ah ja, ich sollte mich da eigentlich nicht einmischen, hm?“

Das entlockte ihm ein leises Auflachen. „Du hast immer noch die Senorität auf deiner Seite, auch wenn es mein Verantwortungsbereich ist.“

In Antwort wurde kurz sein Nacken berührt und dann fielen keine weiteren Worte mehr, bis sie sich bei ihren Quartieren angelangt voneinander verabschiedeten.

Kaum war sein Vater außer Sicht, warf Herr Walter ihm einen Blick zu, der ausdrucksvoll genug war, um auch bei einem Nicht-Telepathen ganz ohne Worte auszukommen.

Er schenkte dem Älteren daraufhin nur ein schmales Lächeln, bevor er ihm die Tür aufhielt. „Beschweren Sie sich nicht bei mir, dass Brad gerade so an Ihnen hängt. Ich beeinflusse ihn schließlich nicht.“

„Nichtsdestotrotz hätten Sie ganz einfach dafür sorgen können, dass er es auch ohne meine Hilfe hierher schafft.“

„Hm, gewiss. Doch warum sollte ich? Es kostet Sie nicht viel Mühe und für mich sieht es ganz so aus, als würde Brad die Ruhe benötigen. Etwas gegen seinen Willen zu tun, würde nur bedeuten, dass er wieder viel zu wach wird.“

Das brachte ihm lediglich ein Schnauben ein, doch zumindest folgten keine weiteren Beschwerden, auch dann nicht, als offensichtlich wurde, dass Herr Walter den Jüngeren bis ins Bad bringen musste.

Michael lehnte sich gegen den Türrahmen und beobachtete, wie Herr Walter Brad das Shirt über den Kopf zog. Natürlich war er klug genug, um seine Belustigung nicht nach außen hin zu zeigen, doch der misstrauische Blick, der ihm zugeworfen wurde, verriet ihm, dass er wohl nicht ganz erfolgreich war.

Der ältere Mann konzentrierte sich wieder auf Brad, schien ihn jetzt erst wirklich anzusehen. Und der nächste Blick zu Michael fiel ausgesprochen scharf aus. „Was haben Sie mit ihm angestellt?“, wurde zwischen zusammengebissenen Zähnen gezischt.

Michael ließ sich nichts anmerken, als er selbst Brads Oberkörper – und die bekannten Spuren – musterte. Es waren keine neuen hinzugekommen, die Rückkehr nach Rosenkreuz hatte dafür gesorgt, dass er diese Art von Versicherung nicht mehr benötigte. Doch was noch zu sehen war, reichte offensichtlich aus, um Herrn Walter zu missfallen… Er erlaubte, dass sich langsam ein Lächeln entwickelte. „Soll ich es Ihnen zeigen?“, fragte er dann gedehnt.

Herr Walter biss sich auf die Unterlippe, um einen Fluch zurückzuhalten. „Nein, danke“, wurde dann zurückgegeben und der Tonfall war alles andere als höflich.

Es reichte, damit Brad seiner Umgebung mehr Aufmerksamkeit zu widmen begann. „Lassen Sie sich von Michael nicht ärgern“, zupfte er am Shirt des älteren Mannes. „Ich habe Ihnen doch schon oft genug gesagt, dass er nichts tut, was ich nicht will.“ Dem schloss sich ein beinahe verschmitztes Lächeln an. „Probieren Sie es doch auch einmal.“

Michael unterdrückte ein Lachen, als er das hörte, während Herr Walter seufzte. „Du bist wirklich unverbesserlich“, wurde festgestellt. „Und da du jetzt wieder etwas munterer bist, kannst du den Rest wirklich allein erledigen.“ Der andere Mann wartete nicht darauf, einen Widerspruch zu hören, sondern löste sanft Brads Finger, um sich dann zu verabschieden.

Brad rührte sich nicht, sah Herrn Walter nach, während Michael einfach nur den Jungen beobachtete. Erst als dieser keine Anstalten machte, sich weiter auszuziehen, ging er langsam auf ihn zu und setzte die Aufgabe fort.

Braune Augen suchten seinen Blick. „Du hast ihn verjagt.“

Er drückte ihm einen Kuss auf den Mundwinkel, bevor die Shorts dem Weg der Trainingshose folgten. „Es wurde sowieso Zeit, dass er geht. Du schläfst ja schon im Stehen ein.“

Der Jüngere reagierte nur mit einem schwachen Schulterzucken, ließ sich widerspruchslos in die Dusche leiten. Michael zog sich rasch aus, um ihm zu folgen, drehte dann das Wasser auf.

Ein Lächeln kurvte seine Lippen, als er sah, wie Brad das Gesicht dem Strahl entgegenhob, die Augen geschlossen und vollkommen ruhig. Fast wie eine Statue.

Aber dafür fühlte sich die Haut unter seinen Händen zu warm und lebendig an, als er begann, den Jungen abzuseifen. Der seufzte leise und lehnte sich zufrieden gegen ihn, machte so ganz ohne Worte deutlich, dass er keinen Finger mehr zu rühren gedachte.

Dabei blieb es, bis sie es zum Bett geschafft hatten, wo Brad sich nicht einmal selbst zudeckte.

Er lachte leise, als er auch das übernahm, strich durch die noch etwas feuchten, schwarzen Haare, bevor er die Decke über sie beide zog. „Gute Nacht, Brad.“

Michael erhielt nur ein unverständliches Murmeln zurück, aber das reichte vollkommen aus.
 

******
 

Er fühlte sich seltsam allein, als er erwachte. Suchend streckte er seinen Arm aus, doch wie erwartet fand er Michael nicht neben sich. Aber das war es nicht einmal, was ihn wirklich irritierte. Ebenso suchend wie es eben sein Arm getan hatte, streckte sich sein Geist aus, an der vertrauen Verbindung entlang. Brad atmete unwillkürlich aus, als er die Wärme fand, die Michael war, auch wenn die Verbindung schwächer als gewohnt war.

Sein Verstand klärte sich, als er nun endgültig wach war und ein selbstironisches Lächeln zupfte an seinen Mundwinkeln. Er konnte Michael nicht einmal böse sein, schließlich hatte der es nur getan, um ihn länger schlafen zu lassen. Aber das hatte er nun wirklich lange genug getan. Abrupt setzte er sich auf und war fast genauso schnell aus dem Bett.

Brad zog sich rasch aber sorgfältig an, befestigte als letztes seine Gerte am Gürtel. Einen Blick in den Spiegel zum Abschluss konnte er sich sparen, sein Talent hatte ihm bereits versichert, dass alles saß wie es sollte. Und natürlich führten ihn seine Schritte als erstes in Richtung von Michaels Büro, obwohl sein Magen ihn lieber in die Küche geführt hätte.

Sein Ziel erreichte er in Rekordzeit und er warf nun einen flüchtigen Blick zu Michaels Assistenten hinein, der ihn sowieso gleich weiterwinkte, kaum dass er erkannt wurde. Der Mann hatte es aufgegeben, ihn von seinen Überfällen abhalten zu wollen.

Der Ältere war völlig in seine Arbeit versunken, als Brad leise die Tür hinter sich schloss, was wohl der Grund dafür war, dass ihre Verbindung immer noch nicht ihre gewohnte Stärke hatte, obwohl er längst wach war und keine Rücksichtnahme mehr benötigte.

Seine Schritte waren lautlos, als sie ihn näher zu Michael führten und dann berührte er ihn sanft, mit seiner Hand und mit seinem Geist.

Es war, als würde der Ältere aus tiefem Wasser auftauchen, als dessen Präsenz ihn einzuhüllen begann, sich dessen Konzentration von den Papieren weg hin auf Brad richtete.

„Brad…“, wurde er begrüßt. Eine Hand hob sich, berührte seine Wange und gleichzeitig schnappte ihre Verbindung an die gewohnte Stelle zurück, nicht mehr nur ein Schatten ihrer selbst. „Hast du gut geschlafen?“

Er spürte, wie ein Lächeln sein Gesicht erobern wollte und hielt es nicht zurück. „Natürlich, du hast schließlich alles dafür getan.“

Amüsement funkelte in eisblauen Augen auf. „Wenn du nicht auf dich selbst aufpasst, muss ich es eben übernehmen, mein Kleiner.“

Brad verwehrte sich nicht gegen diese Bezeichnung, im Nachhinein musste er sich selbst eingestehen, dass er es gestern ein wenig übertrieben hatte. Aber gleichzeitig hatte es ihm gut getan.

Michaels Züge wurden weich und Wärme schien von der Hand auszustrahlen, die immer noch an seiner Wange lag, breitete sich aus und hüllte ihn ein. „Bist du also ganz zu Hause angekommen, hm?“

„Wir waren lange weg…“ Er griff nach der Hand und drückte sie flüchtig, bevor er Michael mit seinem Sessel ein Stück nach hinten schob, so dass er sich auf dessen Schoß setzen konnte.

Ein Arm wurde sichernd um seine Taille geschlungen und der Ältere lachte leise. „Nein, nicht wirklich. Aber du hast Rosenkreuz vermisst, deshalb kommt es dir so vor.“

Er dachte über diese Worte nach. „Möglich“, gab er schließlich mit einem Schulterzucken zu. „Dennoch war es angenehm, dich mal mit niemandem teilen zu müssen.“ Seine Finger schlossen sich um Michaels Weste, als er das sagte und widersprüchliche Emotionen regten sich in ihm. Denn zum einen war er wirklich nach Hause gekommen und das war ein beruhigendes Gefühl. Aber jetzt war Michael wieder ein Teil des Triumvirats und als solches gehörte er allen hier.

Schweigend wurde er gemustert, er konnte die Schwere des Blickes fühlen, auch wenn er ihn nicht sah. Und es dauerte eine Weile, ehe Michael etwas sagte, mit einem umso leichteren Tonfall. „Muss ich nun befürchten, dass du es bist, der _mich_ irgendwo wegsperren will?“

Seine Hand rutschte höher, kam genau über dem Herzen des Älteren zur Ruhe. „Ich habe doch gesagt, dass ich verstehe.“ Und was ganz und gar nicht wie eine Antwort klang, war nichtsdestotrotz eine.

Michael schien es mit Humor zu nehmen, auch wenn etwas anderes darunter mitzuschwingen schien. „Ein anderer Grund, aber das gleiche Ergebnis, ja?“ Wieder ein Moment des Schweigens. „Doch du musst zugeben, dass die Welt nach einer Weile ganz schön langweilig wäre, wenn es nur uns beide gäbe.“

Das rang ihm ein Lächeln ab und er verbarg es an Michaels Schulter. „Hm…“, brummte er. „Aber erst nach einer ganz langen Weile.“ Noch etwas andere rückte an die richtige Stelle zurück und es war gar nicht mehr so schlimm, Michael mit der Schule teilen zu müssen.
 

~TBC~
 

Hm ja, ganz so leicht fällt es Brad nach dem langen Urlaub nicht, wieder in den Alltag zurückzufinden. Und manchmal würde er Michael wirklich am liebsten irgendwo wegsperren… ^^#

cya, cu ^-^



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Allmacht
2012-04-10T17:36:47+00:00 10.04.2012 19:36
Hallo,

nach dem Anschlag auf Michael würde ich an Brads Stelle ihn auch in einen Käfig stecken wollen. Doch besonders lustig fand ich die Brad-Puppe. *grins* Dass er sich mal so gehen lässt, hätte ich nicht gedacht. Obwohl ich denke, dass da auch ein bißchen Absicht dahinter steckte.

lg


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