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Reaching for the Stars

von

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"Und, trauen Sie sich hinein? So ganz allein unter Frauen?"

Titel: Reaching for the Stars

Teil: 218/x

Autor: cu123

Fanfiction: Weiß Kreuz

Kommentar: Zeit für Brad und seine beiden Begleiter ^^

Disclaimer: not my boys, no money make…
 

@Jemma: Nun, ich bin auch kein Schachspieler – aber Brads Begeisterung dafür ist sicher schon rübergekommen ^^ Und Aya ist ja mehr interessiert, ihrem Bruder einen Gefallen zu tun, als an dem Spiel an sich *zwinka*

Zum Ausflug kommen wir mit dem heutigen Kapitel, man sollte von gemütlichen Anfang aber nicht unbedingt auf dessen Ausgang schließen ^^#
 

@Kralle: *winkz*
 

Teil 218 „Und, trauen Sie sich hinein? So ganz allein unter Frauen?“
 

Der Geruch nach frisch gebrühtem Kaffee weckte ihn und Brad streckte sich ausgiebig, bevor er langsam die Augen aufschlug. Die Sonne schien in sein Zimmer und ihr Stand verriet ihm, dass es viel später als gewohnt war. Erst nachdem er das festgestellt hatte, fiel ihm auch der Grund dafür ein. Er lächelte unwillkürlich. Heute stand keine Arbeit an, von daher hatte es auch keinen Grund gegeben, früh aufzustehen.

Er streckte sich gleich nochmal und dachte für einen Moment darüber nach, sich einfach noch einmal die Decke über die Ohren zu ziehen und ein bisschen zu dösen, entschied sich dann aber dagegen. Ohne Michael bei ihm wäre das einfach nicht dasselbe. Und er wollte auch das Frühstück mit Richard und Herrn Hoffmann nicht verpassen.

Also ging es ab unter die Dusche und kurz darauf gesellte er sich zu den beiden in der Küche, sich noch die Haare trocken rubbelnd. Noch so etwas, wo Michael eindeutig fehlte. Er hielt inne, ohne es wirklich zu registieren und runzelte die Stirn, doch die Falten wurden gleich von einer warmen Hand weggestrichen.

„Nicht so düster, mein Lieber. Es gibt keinen Grund für schlechte Laune, immerhin ist heute ein Urlaubstag.“ Herr Hoffmann schenkte ihm ein Lächeln und reichte ihm als nächstes die Kaffeetasse, die gerade gefüllt worden war.

Brad tauschte sie für sein Handtuch ein und lächelte ebenfalls. „Ich weiß…“

„Aber dir reicht unsere Begleitung nicht, hm?“, wurde sein Satz wissend zu Ende geführt.

Natürlich war er nicht so unhöflich das zu bestätigen, also zuckte er nur mit den Schultern und nahm dann neben Richard Platz. „Guten Morgen.“

„Morgen, Brad. Soll ich Chris‘ Worten entnehmen, dass du es dir anders überlegt hast?“

„Nein, natürlich nicht“, protestierte er sofort. „Oder wollen Sie uns doch nicht dabei haben?“

Amüsement blitzte in grau-grünen Augen auf. „Als würdest du dich abwimmeln lassen.“

Er stellte seine Tasse ab und neigte den Kopf zur Seite, musterte den anderen Mann durch in die Stirn gefallene Strähnen. Aber nein, das war echter Humor, Richard wollte sie nicht wirklich loswerden. Zähne blitzten in einem Lächeln auf und er griff nach der Hand des Älteren, umschloss sie mit seinen eigenen Händen. „Ich war ein wenig überrascht, dass Sie ausgerechnet nach Shibuya wollen, aber es wird sicher interessant.“

Herr Hoffmann hatte inzwischen auch zum Tisch zurückgefunden. „Ah, das war nicht Richards Idee. Stefanie hat davon gehört und wollte ein paar Fotos haben.“

Er lachte auf. „Und Sie haben am Anfang so getan, als wüssten Sie kein Ziel.“

„Sagen wir es mal so. Ich musste mich erst einmal selbst davon überzeugen, dass ich dahin will.“

Das Kinn auf ihren Händen abstützend, lächelte er schon wieder. „Sie können Ihr ja ein schönes Geschenk aus diesem bekannten Kaufhaus mitbringen. Wenn Sie sich trauen…“

„Was trauen? Hinein oder das richtige auszuwählen?“, wurde belustigt nachgehakt.

„Beides, denke ich.“ Und dann gab er etwas widerwillig Richards Hand frei, schließlich wollten sie beide noch frühstücken.

„Herrn Essners Team ist von diesem Ausflugsziel wahrscheinlich nicht so angetan“, merkte Herr Hoffmann an, während er sich ein Brötchen schmierte.

Brad tat es ihm gleich. „Anders hat sich natürlich nichts anmerken lassen, aber das heißt nicht, dass Sie nicht Recht haben.“ Seine Mundwinkel kurvten in ein weniger freundliches Lächeln. „Geschieht ihnen irgendwie ganz recht.“

Richard wandte sich ihm wieder zu und schüttelte leicht den Kopf. „Sie können nichts für ihre Befehle.“

Für einen Moment lehnte er sich zurück, das Gesicht flüchtig verziehend. „Das ist mir klar. Aber egal, wie unauffällig sie sich geben, es fällt mir auf, dass wir verfolgt werden. Und auch wenn ich weiß, dass es Zwielicht ist, macht es mich…“ Nicht nervös, das würde es nicht ganz treffen. Aber es zog seine Aufmerksamkeit an, hielt ständig einen Teil seiner Wahrnehmung beschäftigt. Und das war nicht besonders entspannend.

Die Miene des Älteren wurde nachgiebiger, als Verstehen in die grau-grünen Augen trat. „Du bist in deinem Training gefangen, oder? Eure Schule macht euch nicht gerade zu normalen Mitbürgern.“

Sein Lächeln gewann an Humor. „Aber wer will denn schon normal sein.“

Das brachte ihm ein Schnauben ein, bevor sie sich endgültig auf ihr Frühstück konzentrierten.
 

„Wir hätten uns auch fahren lassen können, wissen Sie?“ Er hielt Richards Handgelenk umschlossen, während sie in die U-Bahn stiegen, um ihn nicht zu verlieren. Herr Hoffmann war direkt hinter ihm und verhinderte so, dass ihm andere Leute zu nahe kamen.

Richard wandte sich ihm zu und schien irgendetwas lustig zu finden. „Aber ich soll doch Tourist spielen, nicht wahr? Da gehört das hier dazu. Und wir haben ja keinen Berufsverkehr, von daher ist es nicht zu voll.“

Seine Augenbrauen zogen sich leicht zusammen. „Also in Berlin hatten wir mehr Platz.“

Dieses Mal lachte der Ältere wirklich. „Du bist tatsächlich schon mit öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs gewesen? Und nein, Flugzeuge zählen nicht.“

„Was soll die Überraschung? Halten Sie mich für zu verwöhnt dafür?“

Etwas mehr Ernst hielt in den grau-grünen Augen Einzug. „Mm, das wäre ein Punkt, ja. Außerdem magst du zu engen Kontakt zum Großteil der Bevölkerung ja nicht, nicht wahr?“

Brad neigt den Kopf ein wenig, als er darüber nachdachte, lächelte schließlich. „Wo Sie Recht haben… Und das mit der Bahn in Berlin war Herrn Hoffmanns Idee.“

Der nickte. „Brad war damals am Anfang auch nicht besonders begeistert.“ Er wurde gemustert, bevor Herrn Hoffmanns Aufmerksamkeit zu Richard zurückkehrte. „Und er hat sich auch damals geweigert, Freizeitkleidung anzuziehen.“

Das wollte er nun nicht so einfach auf sich sitzen lassen. „Ich habe nur mein Hemd an.“ Keine Weste, kein Jackett und nicht einmal eine Krawatte. „Mehr können Sie nun wirklich nicht verlangen.

Dieses Mal war es Herr Hoffmann, der lachte. „Stimmt, bei dir bräuchte man schon Gewalt, um dich in ein normales Shirt zu bekommen.“

Er stieß bloß ein Schnauben aus. „Sie haben ja auch keins an, also können Sie mit diesen Scherzen aufhören.“ Sein Blick huschte kurz zu Richard hinüber, der genauso gekleidet war. Zum Glück. Er wollte ihn gar nicht in einem Shirt sehen.

Sein Blick wurde nicht nur bemerkt, sondern auch richtig gedeutet, wie ihm das um die Lippen des Älteren zuckende Lächeln verriet. Doch zumindest sparte sich Richard einen Kommentar und sprach etwas anderes an. „Ganz davon abgesehen, dass wir hier mehr von einem Touristen-Erlebnis haben, sind wir auf diese Weise sicher auch schneller als mit dem Wagen.“

„Das ist wahrscheinlich“, musste er zugeben. Der Zug bremste ein wenig abrupt, so dass er gegen den anderen Mann fiel. „Aber bequemer wäre es mit dem Auto auf jeden Fall gewesen.“

„Das wiederum kann ich nicht abstreiten.“ Trocken. Und dann blitzte ein weiteres Lächeln auf. „Allerdings kannst du jetzt wieder allein stehen, nicht wahr?“

Er schenkte dem Älteren einen unschuldigen Blick und ignorierte geflissen Herrn Hoffmanns Auflachen. „Wir waren doch gerade beim Thema Bequemlichkeit, hm? So lässt es sich direkt aushalten…“

Richard seufzte kaum hörbar, doch dank seiner Position konnte er es genau spüren. Aber statt ihn wegzuschieben, wie Brad erwartet hatte, schlang der ältere Mann einen Arm um ihn und drehte sie beide, so dass Brad sich bei der geschlossenen Tür wiederfand. Und so auch sehen konnte, was der Grund für dieses Manöver gewesen war. Denn von der anderen Seite strömten neue Fahrgäste herein und gleich darauf war es bedeutend beengter.

Dieses Mal war er es, der seufzte. „Das musste jetzt ja passieren“, murmelte er gegen Richards Hemd.

Herr Hoffmann, der gezwungenermaßen auch näher gerückt war, lächelte nur. „Immerhin hast du jetzt eine gute Ausrede, um Reik weiter zu belästigen.“

„So etwas tue ich nicht.“ Und trotzdem hatte er sich noch nicht von Richard gelöst, der ihn seinerseits bereits losgelassen hatte.

„Also von hier aus sieht es aber ganz danach aus.“ Dieses Mal war es beinahe ein Grinsen, das aufblitzte, bevor Herr Hoffmann seinem Freund auf die Schulter klopfte. „Dann pass mal gut auf ihn auf.“

Braune Augen verengten sich, als er die Absicht des anderen Mannes durchschaute und seine erste Reaktion unterdrückte. Er warf Herrn Hoffmann einen schiefen Blick zu. „Seit wann versuchen Sie denn, Richard zu helfen?“ Normalerweise beobachtete der Andere lieber, wie Richard sich wand.

„Ich wollte nur sehen, wie du reagierst“, wurde freimütig zugegeben.

„Netter Versuch…“ Sprach’s, und zog Richard noch ein bisschen näher an sich heran. Er brauchte vielleicht keinen Aufpasser, aber das war noch lange kein Grund, den Älteren wieder freizugeben. Und nach einigen Momenten des Zögerns spürte er, wie Richards Muskeln sich entspannten und ihm damit seinen Willen ließen. Zufrieden lächelte er.
 

„Haben Sie überhaupt einen Fotoapparat?“, erkundigte er sich, als sie schließlich den Bahnhof verließen und in die helle Sonne hinaustraten.

„Noch nicht, schließlich hatte ich bisher keine gebraucht, nicht wahr?“

Brad lauschte sehr genau auf den Tonfall, doch er enthielt keine Bitterkeit. Weswegen er lächelte. „Nun, hier werden Sie zumindest keine Probleme haben, ein gutes Modell zu finden.“

„Hm, das Problem wird eher die Qual der Wahl sein“, wurde ihm zugestimmt. Dann sah Richard sich um und dessen Augen weiteten sich. „Hier wird man von Reklame ja überschwemmt“, wurde schließlich ungläubig gesagt.

Er folgte dem Blick des Älteren, stieß ein leises Schnauben aus. „Wenigstens können Sie es nicht lesen…“

„Das muss ich bei den riesigen Videowänden auch gar nicht, nicht wahr?“

„Wir können uns wohl glücklich schätzen, dass es hell ist. In der Nacht muss es einen regelrecht erschlagen.“ Herr Hoffmann schien sich ebenfalls etwas überwältigt zu fühlen.

„Einfach ignorieren“, schlug er mit einem aufblitzenden Grinsen vor, zog an Richards Arm, um dessen Aufmerksamkeit zu erlangen. „Sehen Sie sich das zum Beispiel mal an, das ist die berühmte Kreuzung, die man auch häufiger im Fernsehen sieht.“

Die Ampel tat ihm den Gefallen, in diesem Moment umzuschalten, so dass sie genau die Passantenströme beobachten konnten, die tatsächlich gnadenlos in alle Richtungen strebten und damit die Kreuzung völlig für sich beanspruchten.

„Davon solltest du Stefanie auf jeden Fall ein paar Fotos mitbringen…“

„Das werde ich. So etwas hat sie sich bestimmt vorgestellt.“ Belustigt.

Brad hatte inzwischen genug davon, sich nur umzuschauen, und schloss nun seinen Griff um Richards Unterarm. Und ohne noch länger zu warten, setzte er sich einfach in Bewegung, auf ein Geschäft zu, wo es den gewünschten Fotoapparat geben würde.

„Haben Sie irgendwelche Preisvorstellungen?“, erkundigte er sich, als sie das Angebot musterten, das sich über eine ganze Wand hinweg erstreckte.

Eine Augenbraue rutschte nach oben. „War das jetzt eine höfliche Frage danach, ob ich Budgetbeschränkungen unterliege?“

Belustigung blitzte in braunen Augen auf. „Ganz bestimmt nicht. Ich weiß, dass Sie gut verdienen. Aber deswegen müssen Sie ja nicht gleich viel für solche Spielerei ausgeben wollen.“

Richard gestand ihm diesen Punkt mit einem Schulterzucken zu, wandte sich dann an Herrn Hoffmann. Der von Ihnen wahrscheinlich die meiste Erfahrung mit dem Geldausgeben hatte, jedenfalls wenn man Richards Zeit vor Rosenkreuz außer Acht ließ.

„Nimm einen guten, aber nichts Ausgefallenes. Dann kannst du Stefanie die Fotos mitsamt Apparat schenken.“

„Mm, das klingt nach einer guten Idee. Aber die Farbe werde ich trotzdem neutral halten.“

Herr Hoffmann lachte dazu nur und half dann dabei, einen Fotoapparat auszusuchen. Brad hielt sich dabei zurück, denn das war nun wirklich nicht sein Fachgebiet. Nur als die Wahl getroffen war, wandten sich die beiden wieder ihm zu und ließen sie von seinem Talent abnicken. Was vielleicht eine etwas prosaische Anwendung war, Richard aber wenigstens Enttäuschungen bei der Suche nach den perfekten Urlaubsbildern ersparen würde.

Brad neigte unwillkürlich den Kopf, als der Gedanke zu einem weiteren führte. „Bevor Sie die Kamera verschenken, möchte ich eine Kopie der Speicherkarte haben. Michael werden die Bilder bestimmt auch interessieren.“ Es wäre natürlich schöner, den Älteren hier zu haben, aber so konnte er die Erfahrung wenigstens nachträglich mit ihm teilen.

Richard schenkte ihm ein verstehendes Lächeln, nickte dann. „Natürlich kannst du dir eine Kopie ziehen. Heutzutage geht das alles zum Glück ein bisschen einfacher als früher.“

Das ließ ihn flüchtig grinsen und dann wurde es Zeit, nach der Kasse zu suchen.

Als sie wieder nach draußen traten, machte sich Richard als erstes daran, Bilder von der Kreuzung aufzunehmen, widmete sich dann dem Rest ihrer Umgebung.

Herr Hoffmann tauschte einen belustigten Blick mit ihm aus, offenbar nahm Richard seinen Auftrag sehr ernst. Doch letztendlich war auch nichts anderes zu erwarten gewesen.

Brad legte eine Hand auf den Unterarm des Älteren und stoppte ihn so, als dieser gerade einen hoch aufschießenden Turm im Visier hatte, an den sich ein nicht minder beeindruckendes Gebäude mit riesigen Glasfassaden anschloss. Ganz oben prangte eine große 109. „Dort finden Sie bestimmt etwas für Frau Lang, ich habe gehört, dass es in Shibuya 109 sehr viele Boutiquen geben soll.“

Richard knipste, bevor der Apparat gesenkt wurde und sich grau-grüne Augen auf ihn richteten. „Ich glaube, ich will gar nicht wissen, bei welcher Gelegenheit du das gehört hast“, wurde dann gemeint.

Er zuckte dazu nur mit den Schultern. Wenn er ehrlich war, konnte er sich gar nicht mehr an die Umstände erinnern und letztendlich war das sowieso egal. „Und, trauen Sie sich hinein?“

„So ganz allein unter Frauen?“, hängte Herr Hoffmann lachend hintenan.

Der andere Mann ließ sich davon so gar nicht beeindrucken. „Ihr scheint zu vergessen, dass ich nicht allein sein werde. Ihr wollt schließlich bestimmt nicht solange draußen warten.“ Sehr sicher und mit dem leisesten Anflug von Amüsement.

Und keiner von ihnen widersprach an dieser Stelle.
 

~TBC~
 

Das nächste Mal nimmt der Ausflug eine unerwartete Wendung… ^^#

cya, cu ^-^



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Allmacht
2012-08-06T06:22:36+00:00 06.08.2012 08:22
Hallo,
bisher ist ja alles ruhig verlaufen. Doch deinem Kommentar entnehme ich, dass Zwielicht wohl in Aktion treten wird. *freu*

lg


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