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Reaching for the Stars

von

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"Das soll ein Fisch sein?"

Titel: Reaching for the Stars

Teil: 228/x

Autor: cu123

Fanfiction: Weiß Kreuz

Kommentar: Michael nimmt ein bisschen Rache an Herrn Walter für Brad ^^

Disclaimer: not my boys, no money make…
 

@Jemma: *lach* Du hast Recht - und Brad merkt es nicht mal, wie so oft. ^^ Und nein, dieses Mal wird Brad nichts anstellen, es ist eine ganz echte Touristenattraktion gemeint *zwinka* Was aber nicht heißt, dass es vor Ablauf des Tages nicht doch noch etwas geben wird, dass die Ruhe unserer Touristen ein bisschen stört ^^
 

@Kralle: *winkz*
 

Teil 228 "Das soll ein Fisch sein?"
 

Die Unterhaltung zwischen Brad und dem Angestellten hatte weitere Touristen angelockt, nicht dass der Japaner das wirklich registrierte. Der war voll und ganz auf den Jungen konzentriert, der nicht nur aufmerksam zuhörte, sondern anscheinend auch durchdachte Fragen stellte.

Michael hörte nur mit einem halben Ohr zu, für alles andere wurde er viel zu sehr von dem Glühen mentaler Energie in Brads Verstand abgelenkt, das sich als gebündelte Wärme auf ihn übertrug.

"Herr Schneider?"

Eine Hand legte sich auf seinen Unterarm und mit einem kurzen Zwinkern kehrte ganz in die physische Welt zurück, erwiderte den fragenden Blick von Herrn Hoffmann.

Dessen Miene wechselte jetzt zu einem Ausdruck der Erleichterung. "Sie hatten etwas abwesend gewirkt. Ich hoffe, Sie haben keine Gefahr aufgefangen?"

Unwillkürlich belustigt schüttelte er den Kopf. "Es ist nur Brad…"

Die wenigen Worte schienen als Erklärung schon zu genügen. Blaue Augen richteten sich auf den Jüngeren und ein Lächeln zog an Herrn Hoffmanns Mundwinkeln. "Ich kann mir vorstellen, dass er ein beliebter Schüler gewesen ist mit dieser Wissbegier."

Ihm entkam ein leises Schnauben. "Das war er unbestritten. Obwohl er natürlich auch seine Favoriten hatte."

"Hm… und Sie sind nie eifersüchtig geworden?"

Er sollte eindeutig aufgezogen werden, etwas, das Herr Hoffmann bei ihm nicht häufig versuchte. Nicht, dass er etwas dagegen hatte. Er erlaubte sich ein amüsiertes Lächeln und einen Seitenblick zu Herrn Walter. "Da Brad für keinen Instruktor so viel Begeisterung wie für Herrn Walter gezeigt hatte, bestand kein Grund zur Besorgnis."

Letzterer verzog das Gesicht, während Herr Hoffmann seinem Freund mit einem aufblitzenden Grinsen auf die Schulter klopfte. "Das heißt dann wohl, dass sich Herr Schneider nur deinetwegen Sorgen machen muss."

Normalerweise hätte Herr Walter an dieser Stelle zweifellos protestiert, doch der ältere Mann hatte immer noch nicht Michaels Bemerkung vom Morgen verdaut und blieb deswegen stumm.

Was Herr Hoffmann erst mit Überraschung und dann mit Neugier registrierte. "Gibt es da etwas, das ich wissen sollte?", wanderte eine Augenbraue in die Höhe.

Nun hob Herr Walter doch eine abwehrende Hand und warf Michael einen schiefen Blick zu, als er auflachte. "Es gibt nichts zu wissen."

Das wurde Herrn Walter zwar nicht so ganz abgenommen, doch Herr Hoffmann gab mit einem Schulterzucken nach, mit dem Gedanken, dass ihm letztendlich kaum etwas Wichtiges hätte entgehen können. Unwillkürlich kehrte dessen Blick zu Brad zurück. "Ich glaube, er hat dem armen Mann inzwischen genug Löcher in den Bauch gefragt."

Michael checkte innerlich den Stand der vermittelten Informationen und nickte langsam. "Ich hoffe nur, dass Brad jetzt nicht auf die Idee kommt, unseren Urlaub um einen Tauchlehrgang zu ergänzen, um die Korallen in der freien Natur zu sehen…" Das war nämlich das Thema, mit das Gespräch dem Ende zuging.

Herr Walter dachte noch darüber nach, ob ihn so etwas interessieren würde, während Herr Hoffmann ein Schauder durchlief. "Das hoffe ich auch. Ich möchte nicht darauf warten, dass der Junge irgendwann wieder auftaucht, während ich die ganze Zeit das Meer anstarre." Selbst an einem Tauchgang teilzunehmen, schloss der ältere Mann für sich von vornherein aus.

Die Bemerkung machte Herrn Walter klar, dass auch er Brad lieber nicht in so einer Situation wissen wollte. "Du wirst dir im Notfall schon einen Grund einfallen lassen können, warum das nicht möglich ist. Oder Herr Schneider legt ganz einfach gleich ein Veto ein, Brad könnte ihm sowieso nicht lange böse sein."

Das ließ ihn wieder auflachen, doch er neigte zustimmend den Kopf. So ungern er dem Jungen auch einen Wunsch ausschlug, in diesem Punkt würde er ihm nicht nachgeben.

Brads Aufmerksamkeit war plötzlich bei ihm und natürlich wusste der Jüngere sofort, in welche Richtung seine Gedanken gingen. Trockenes Amüsement strömte daraufhin auf Michael ein. >Bevor ihr anfangt euch Sorgen zu machen, hättet ihr erst mal abwarten können, ob mich Tauchen überhaupt interessiert.<

>Tut es das denn nicht?< Immerhin hatte Brad bisher kaum genug vom Meer bekommen können.

Innerlich schüttelte der Jüngere den Kopf. >Ich möchte lieber nicht von einer Sauerstoffflasche abhängig sein.< Eine kurze Pause folgte. >Ganz davon abgesehen wird es Zeit, wieder nach Hause zu kommen.<

Er zog ihn nicht mit der Tatsache auf, dass ihr Urlaub bisher gerade mal einen Tag gedauert hatte. Dazu liefen seine Emotionen zu sehr in die gleiche Richtung, egal, wie interessant er die neuen Erlebnisse fand. Also schickte er nur Wärme zurück, was auch nach außen hin von einem Lächeln begleitet wurde.

"Ah…", meinte Herr Hoffmann. "Wir werden also keine Probleme mit Brad bekommen…"

"Werden wir nicht", bestätigte er.

Und Brad bewies dies, indem er zu ihnen zurückkehrte und kein Wort über einen möglichen Tauchkurs verlor. Stattdessen war da wieder eine Hand, die sich warm um seine schloss, bevor es – nach einen prüfenden Blick zu Herrn Walter hin, den Brad sich nicht verkneifen konnte – zum nächsten Teil der Ausstellung ging.

Der Anblick, der sich ihnen eröffnete, war wirklich atemberaubend. Sie alle stoppten gleichzeitig, bevor sie sich nach dem ersten Schock weiter dem großen Becken näherten, dessen Dimensionen in dem abgedunkelten Raum nur noch eindrucksvoller wirkten. Erst wenige Meter vor dem Becken blieben sie wieder stehen und es war, als würde man vor einem Haus stehen.

Brad lehnte sich gegen ihn zurück, als er den Kopf in den Nacken legte, in dem Versuch, die gesamte Fläche zu erfassen. "Das ist… unreal…", meinte er schließlich beinahe ehrfürchtig.

Er lächelte in den schwarzen Haarschopf hinein. "Da kann ich dir nur zustimmen. Aber vergiss nicht, dass es nicht so sehr um das Becken geht, als vielmehr um das, was sich darin befindet."

Tatsächlich schien sich Brads Blick erst nach dieser Aufforderung auf die Walhaie zu fokussieren, die gerade in majestetischer Größe an ihnen vorüberzogen. Der atmete scharf ein, doch es war Herr Hoffmann, der etwas sagte und ihnen allen damit aus der Seele sprach.

"Das soll ein Fisch sein?"

Es war wirklich schwer zu glauben und Schweigen legte sich wieder über sie, während sie einfach nur das Treiben der Aquariumsbewohner beobachteten. Es hatte etwas Hypnotisches und Michael konnte sich dem besonders schwer entziehen, da auch Brad vollkommen in den Anblick versunken war. Mantarochen schwebten durch das klare Wasser und Schwärme von silbern glänzenden kleineren Fischen.

Er konnte nicht genau sagen, wie viel Zeit vergangen war, als ihn etwas Neues aus seiner Versunkenheit riss. Anscheinend hatten sie das Glück, eine Fütterung mitzuerleben und gleich kam noch mehr Leben in das Becken. Und gleichzeitig auch in Brad, wie er feststellte. Seine Hände, die er vor dem Bauch des Jüngeren verschränkt hatte, wurden kurz gedrückt, bevor sich Brad aus seiner Umarmung befreite und seine Aufmerksamkeit auf Herrn Walter richtete.

Der so aussah, als würde er gerade aus einem tiefen Schlaf erwachen und deshalb etwas überrascht war, als er plötzlich den Jungen neben sich hatte.

"Fotos", zupfte Brad am Ärmel des Älteren. "Frau Lang will das hier bestimmt sehen."

Herr Walter zwinkerte, nickte dann langsam. "Natürlich." Ein Lächeln folgte. "Sie würde sich bestimmt beschweren, wenn ich ausgerechnet hiervon keine Fotos mache. Shibuya kann damit nicht mithalten."

Brad lächelte ebenfalls, amüsiert. "In dem Punkt will ich mich lieber nicht festlegen, immerhin ist sie eine Frau, da weiß man nie, welche Prioritäten die setzen."

Ein Auflachen kam von Herrn Hoffmann, der diesen Kommentar gehört hatte. "Ich würde jetzt ja gerne sagen, dass du mit deiner mangelnden Erfahrung so etwas natürlich nicht einschätzen kannst. Dummerweise geht es uns aber nicht anders…"

Herr Walter zuckte nur mit den Schultern und nickte dann, was Brads Zähne aufblitzten, bevor dieser des älteren Mann umarmte. "Fotografieren nicht vergessen", wurde Herr Walter aufgefordert.

Der atmete ergeben aus, zog an dem Arm, der um ihn gelegt worden war. Eine Aufforderung, die verstanden und der – wenn auch widerwillig – gefolgt wurde.

Nachdem auch diese Attraktion in Daten umgewandelt worden war, setzten sie den Rundgang weiter fort. Wenig überraschend fand der Angestellte zu Brad zurück, so dass sie auch noch eine private Führung dazu erhielten.

Im Anschluss nahmen sie auch noch einen Teil der Delphinshow mit, gingen aber früher, da Brad sich nicht dafür begeistern konnte. Michael nahm es hin, spürte die zwiespältigen Emotionen, die durch den Jungen rannen. Die anderen beiden hatten jedoch nicht Vorteil seines Talents und während sich Herr Hoffmann mit einem überlegenden Blick begnügte, ergriff Herr Walter zu seiner leichten Überraschung das Wort.

"Warum hat es dir nicht gefallen?"

Braune Augen musterten den Älteren und ein Lächeln, das nicht wirklich eines war, zuckte um Brads Mundwinkel. "Was denken Sie? Die Delphine werden hier in Gefangenschaft gehalten und nur herausgeholt, um die Kunststückchen vorzuführen, die von ihnen verlangt werden…"

Herr Walter hielt inne, hob langsam eine Hand, um dem Jungen schwarze Strähnen aus der Stirn zu streichen. Die stumme Geste war alles an Antwort, doch sie reichte vollkommen aus.

Nach dem Aquarium sahen sie sich einen Teil des Parks an, alles abdecken zu wollen, wäre unmöglich gewesen, aber auch so gab es genug zu entdecken. Insbesondere das als Museum erhaltene ursprüngliche Dorf traf auf Brads Interesse und die Delphinshow war völlig vergessen, als sie schließlich den Strand erreichten.

Sie alle konnten die Pause gebrauchen und inzwischen war es auch höchste Zeit, etwas in den Magen zu bekommen, so dass selbst Brad darauf verzichtete, gleich zum Meer zu stürmen und sich stattdessen mit ihnen um das auf sie wartende Essen versammelte.

Brad lächelte, als Herr Hoffmann ihm auftat, goss sich etwas von dem Orangensaft ein. "Gute Organisation", wurde der Ältere gelobt.

"Ich hoffe, du hast nichts anderes erwartet", wurde belustigt zurückgegeben, dann reichte Herr Hoffmann den Teller weiter.

"Natürlich nicht", grinste Brad, wartete, bis sie alle etwas zu Essen vor sich hatten, um dann zuzulangen.

Sie alle taten es ihm gleich, genossen gleichzeitig die warme Sonne, vor der sie durch einen Sonnenschirm geschützt wurden. Die Luft so nahe am Wasser war angenehm frisch, trug den Geruch von Meer und Salz mit sich und sorgte dafür, dass sie nur noch hungriger wurden.

Zum Glück befanden sie sich in einem wenig belebten Abschnitt, woran Zwielicht wahrscheinlich nicht ganz unschuldig war, doch Michael war nicht neugierig genug, um seine Vermutung zu überprüfen. Lieber konzentrierte er sich auf Brad, der sich gegen ihn gelehnt hatte und nicht so wirkte, als würde er sich bald wieder wegrühren wollen.

Er hob seine linke Hand, ließ einen Finger durch schwarze Strähnen streifen, während er seinen Mund zu Brads Ohr führte. "Heute kein Wettschwimmen?", fragte er leise, nicht, um den Jungen aufzuziehen, sondern einfach nur, um dessen Stimmung zu reflektieren.

Brad schien noch etwas mehr Gewicht auf ihn zu verlagern. "Ich hatte heute genug Bewegung. Was aber nicht heißt, dass ich ganz auf das Meer verzichten werde."

"Natürlich nicht", gab er belustigt zurück. "Es wäre schließlich schade, die Gelegenheit ungenutzt verstreichen zu lassen."

"Ganz genau", nickte Brad mit gespielter Ernsthaftigkeit, bevor sich dessen Blick offenbar auf Herrn Hoffmann fixierte. "Und Sie werden auch mal mitkommen. Ich würde es nur gelten lassen, wenn Sie nicht schwimmen könnten."

Der Ältere lächelte etwas schief. "Und du weißt bereits, dass ich es kann, nicht wahr?"

Der Junge neigte den Kopf zur Seite, mehr auf Herrn Hoffmanns unbewusste Körperhaltung als auf dessen Worte konzentriert. "Sie wollen nicht." Keine Frage. "Was ist passiert?"

Herr Walter sah seinen Freund überrascht an, anscheindend war dieser Punkt bisher nicht zwischen den beiden zur Sprache gekommen.

Der andere Mann machte eine wegwerfende Handbewegung, doch Michael konnte spüren, dass er hinter dieser Fassade nicht so ruhig war. Was er in diesem Fall nicht Brad mitteilte, das wäre eine unnötige Verletzung der Privatsphäre des Älteren gewesen. "Nur eine etwas unangenehme Erfahrung, als ich noch jünger war…"

Anspannung lief durch Brad, als dieser sich vorlehnen und weitere Fragen stellen wollte, doch bevor die Bewegung ausgeführt werden konnte, wurde sie auch schon wieder zurückgenommen. Der Junge respektierte Herrn Hoffmanns unausgesprochenen Wunsch, nicht näher darauf einzugehen. Doch Michael würde es nicht wundern, wenn er später versuchen würde, die Information auf anderem Wege zu erhalten. Jetzt aber lächelte Brad nur und nickte leicht. "Dann passen Sie eben auf unsere Sachen auf." Eine Aufgabe, die natürlich völlig unnötig war, doch der Ältere beschwerte sich nicht darüber.

In Ruhe und wieder gelöster Stimmung beendeten sie ihre Mahlzeit, ruhten dann eine Weile, um dem Magen Zeit zum Verdauen zu geben. Brad war besonders träge, hatte sich neben ihm auf der Decke ausgestreckt und ohne lange zu fragen Herrn Walter neben sich niedergezogen. Irgendwo fing er die schwache Erinnerung daran auf, wie Brad so am Schwimmbecken Zeit mit seinen beiden Freunden verbracht hatte, aber der Gedanke verlor sich schnell wieder, als der Jüngere wegdöste.

Ein warmes Lächeln zog an seinen Mundwinkeln, als er das entspannte Gesicht betrachtete und er widerstand nicht dem Wunsch, über die leicht geöffneten Lippen zu streichen, ein etwas dürftiger Ersatz für den Kuss, den er gerade nicht haben konnte.

Als er wieder aufsah, begegnete er Herrn Walters Blick und sein Lächeln gewann etwas Verschmitztes, als ihm eine Idee kam. Schließlich hatte er nicht vergessen, dass der Ältere heute Morgen versucht hatte, den Jungen zu ärgern. Weswegen er seine Hand nicht zurücknahm, sondern weiter ausstreckte. Weit genug, dass es als nächstes Herrn Walters Lippen waren, die er berührte.

Der Ältere erstarrte und bevor er sich wieder gefasst hatte, lag Michael bereits wieder neben Brad und der Junge war unwillkürlich näher an ihn herangerückt, hatte einen Arm um ihn geschlungen.
 

~TBC~
 

Das Becken im Aquarium würde ich auch gerne mal in Wirklichkeit sehen… Googelt mal danach – Okinawa und Aquarium reichen schon als Suchbegriffe ^^

cya, cu ^-^



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Allmacht
2012-10-14T18:19:38+00:00 14.10.2012 20:19
Hallo,

ich habe das Aquarium wirklich gegoogelt. Toll. Leider etwas weit weg. *seufz*
Hier ist es mal Michael, der Herrn Walter ärgert. Auch nicht schlecht. *grins*
lg


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