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Reaching for the Stars

von

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"Habt ihr wirklich angenommen, dass ihr euch heranschleichen könnt?"

Titel: Reaching for the Stars

Teil: 262/x

Autor: cu123

Fanfiction: Weiß Kreuz

Kommentar: Und dieses Mal kommen Herr Walter und Herr Hoffmann noch hinzu ^^

Disclaimer: not my boys, no money make…
 

Teil 262 "Habt ihr wirklich angenommen, dass ihr euch heranschleichen könnt?"
 

Er trat lautlos hinter Richards Bürosessel, um dem Älteren dann mit einem stillen Lächeln die Augen zuzuhalten.

Was mit einem unbeeindruckten Schnauben quittiert wurde. "Glaubst du wirklich, dass ich bereits vergessen habe, wie du eben hereingekommen bist und mein Büro durchquert hast, Brad?"

Ein leises Lachen entkam ihm. "Ich habe nicht gesagt, dass Sie meinen Namen erraten sollen", machte er den Älteren dann aufmerksam.

Unter seiner Hand fühlte er, wie eine Augenbraue hochgezogen wurde. "Und was soll die Aktion dann?"

Seine Mundwinkel zuckten nach oben und auch wenn Richard es nicht sehen konnte, hörte dieser die Reaktion garantiert aus seinen nächsten Worten heraus. "Hm, ich wollte Sie von Ihrer Arbeit erlösen."

Nun wurde eine Hand gehoben, umfasste sein Handgelenk und übte einen sanften Zug aus. Gleich darauf suchten grau-grüne Augen nach seinem Blick. "Nur weil ich meine Unterlagen nicht mehr sehe, heißt das nicht, dass die Arbeit verschwunden ist."

"Aber Sie können sie für den Rest des heutigen Tages ignorieren", gab er unverdrossen zurück, begann unbewusst, den Kragen des Älteren etwas zu richten.

Wieder wurden seine Hände eingefangen und dieses Mal hatte Richard dazugelernt und gab sie nicht gleich wieder frei. "Was für einen Anschlag hast du denn auf mich vor?", wurde dann misstrauisch gefragt.

Er konnte nicht so ganz entscheiden, ob das Misstrauen gespielt oder ernst gemeint war, beschloss aber, sich nicht beleidigt zu fühlen. Im Gegenteil. Und sein folgendes Lächeln konnte Richard dieses Mal sehen. "Kein Anschlag. Sie sollen nur mit uns essen."

Nun kurvten auch die Lippen des Älteren in ein Lächeln. "Mit 'uns' meinst du Chris und Herrn Schneider?"

Brad nickte, nutzte dann die Tatsache, dass Richard ihn immer noch festhielt, um dieses Mal seinerseits Zug auszuüben, damit der Andere auf die Beine kam. "Wir haben bei Manja ein Picknick bestellt", fügte er seiner Bestätigung dann noch hinzu.

Richard, der nicht viel Widerstand geleistet hatte, tat es auch nach dieser Auskunft nicht, hielt ihn aber auf, als Brad ihn in Richtung Tür ziehen wollte. "Lass mich vorher noch den Computer herunterfahren und ein wenig Ordnung schaffen. Anders als du habe ich niemanden, der hinter mir aufräumt."

Ein wenig widerwillig gab er den Älteren frei, der sich sofort an genannte Aufgabe machte. "Nur damit Sie es wissen, in der Regel räume ich allein auf."

Richard sah von seinem Tun auf, im ersten Moment überrascht, doch nach einer kurzen Musterung wich die Überraschung einem Anklang von Belustigung. "Sag bloß, Chris ist dir nicht ordentlich genug."

Nun, er hatte noch nie so genau darüber nachgedacht, konnte sich aber noch sehr gut an Herrn Schumanns Kommentare damals erinnert. Weswegen er jetzt mit den Schultern zuckte. "Vielleicht. Wenn ich es mache, ist es wenigstens genau so, wie ich es haben will."

Aus irgendeinem Grund schien Richard eine Weile über die Aussage nachzudenken, obwohl sie nun wirklich nicht besonders interessant war und als der Ältere wieder an seine Seite zurückkehrte, wurde er davon überrascht, dass Richard ihm ein paar Strähnen zurückstrich.

"Solange es nicht zwanghaft wird…", wurde dann gemeint, bevor der Andere sich zum Gehen wandte.

Brad folgte ihm mit einem Stirnrunzeln. Er brauchte nicht lange, um zu begreifen, dass Richard damit eine zwanghafte Persönlichkeitsstörung meinte. Warum der Ältere an so etwas dachte, verstand er aber erst etwas später, als sie sich bereits auf dem Weg nach draußen befanden. Und ein Lächeln glitt über seine Lippen. Gleich darauf streckte er eine Hand aus und zupfte an Richards Ärmel, gewann so dessen Aufmerksamkeit. "Es ist nicht zwanghaft, jedenfalls nicht so, wie man es normalerweise versteht. Es ist einfach eine Auswirkung meines Talents", erkärte Brad ihm. "Routine – und dazu gehört auch Ordnung nach gleichbleibenden Maßstäben – reduziert die Möglichkeiten, die mein Talent durchläuft. Was wiederum mehr Raum für mein ganz normales Denken lässt."

Richard zwinkerte, schüttelte dann den Kopf. "Haben alle Precogs dieses Problem?"

Zähne blitzten in einem Grinsen auf. "Ich würde es nicht als Problem bezeichnen, schließlich ist Ordnung immer von Vorteil. Aber nein, die wenigstens Precogs haben so wie ich einen ständigen Draht zu ihrem Talent. Unabhängig davon bin ich unverändert der Meinung, dass sich auch die anderen Leute etwas mehr Ordnung angewöhnen sollten."

"Ja, ja, du kleiner Perfektionist. Was anderes war von dir auch nicht zu erwarten."

Für diesen Kommentar schenkte er dem Älteren einen unbeeindruckten Blick, umfasste dann dessen Handgelenk in einem unnachgiebigen Griff. Und da es keinen Grund gab, ihn wieder loszulassen, hielt er ihn immer noch fest, als er schließlich die bereits ausgebreitete Decke erreichte.

Herr Hoffmann war gerade dabei, die vom Küchenpersonal vorbereiteten Leckereien auszupacken. Michael hatte ihre Annäherung natürlich bemerkt und war aufgestanden, um ihnen entgegen zu sehen.

"Ich denke, Herr Walter hätte es auch ohne deine freundliche Unterstützung hierher geschafft", wurde Brad empfangen, Amüsement in den eisblauen Augen, die sich anschließend auf Richard richteten. "Sie sind zu nachgiebig ihm gegenüber."

Was dafür sorgte, dass Brad die Stirn runzelte. "Ist er nicht." Michael sollte diese Scherze wirklich mal lassen.

Richard zog nur eine Augenbraue hoch, sagte aber nichts und ließ sich auf Brads sanften Druck hin auf der Decke nieder.

Anschließend hatte er beide Hände frei für Michael, die er in sandblonde Haare vergrub, kaum dass er vor dem Älteren stand. "Warum musst du immer so etwas sagen?", beschwerte er sich.

Michael hatte dafür nur ein belustigtes Lächeln übrig. "Hm, es könnte daran liegen, dass du Herrn Walter häufiger hinter dir herschleifst. Ansonsten hätte ich ja keine Gelegenheit für solche Kommentare, nicht wahr?"

Dahinter verbarg sich die logische Schlussfolgerung, dass Brad einfach aufhören könnte, wenn ihn Michaels Reaktion störte. Aber das wollte er nicht. Braune Augen verengten sich für einen Moment, dann zog er den Älteren in einen Kuss, an dessen Ende er ihm in die Unterlippe biss.

Michael starrte ihn anschließend überrascht an, schüttelte schließlich mit einem leisen Auflachen den Kopf. "Ich bin mir nicht sicher, ob du mich auf diese Weise überzeugen kannst, weißt du?"

Das war ihm keine Erwiderung wert, stattdessen zog er Michael mit sich auf die Decke, so dass er am Ende zwischen ihm und Richard saß.

Herr Hoffmann schien irgendwie belustigt, als dieser ihm ein Glas reichte, das bereits mit Orangensaft gefüllt war. "Solltest du aus diesem Verhalten nicht inzwischen herausgewachsen sein?"

Er neigte den Kopf leicht zur Seite. "Warum genau _sollte_ ich?" Er sah nun wirklich keinen Anlass, etwas zu ändern. Ihm gefiel es und es hatte sich noch keiner ernsthaft darüber beschwert. Als nächstes lehnte er sich gegen Michael, ließ den Älteren sein Gewicht tragen, während er von dem frisch gepressten Saft einen ersten Schluck nahm.

Herr Hoffmann musterte ihn für einen Moment, bevor dessen Mundwinkel zuckten. "Stimmt, warum solltest du. Ich vergesse manchmal, dass dir eine gewisse Sozialisation fehlt."

"Ich vermisse nichts", gab er zurück, während Richard gleichzeitig auflachte.

Neugierig wandte er den Kopf zu dem älteren Mann, sah das Funkeln in grau-grünen Augen. Es dauerte ein paar Sekunden, bis Richard auf seine stumme Frage antworten konnte.

"Es ist nur, dass ich noch nie so darüber nachgedacht habe. Aber Chris hat es wirklich auf den Punkt gebracht", wurde ihm schließlich erklärt.

Er schenkte dem Älteren ein sehr liebenswürdiges Lächeln. "Ich kann nichts dafür, dass Sie beide Draußen aufgewachsen sind. Hier befinden Sie sich allerdings auf meinem Terrain."

Natürlich hatte Richard nichts Besseres zu tun, als wieder mit einem trockenen Schnauben auf seine Worte zu reagieren. "Ich denke, dir ist es so ziemlich egal, auf wessen Terrain du dich befindest. Du verhältst dich sowieso, wie es dir passt. Es sei denn du hast einen sehr guten Grund, dich anzupassen."

Das war… eine passable Einschätzung. Also nickte er nur zustimmend, woraufhin dieses Mal Herr Hoffmann und Michael auflachten, während Richard das Gesicht in beiden Händen barg. Und da Michael seine nächste Reaktion vorausahnte, wurde ihm freundlicherweise das Glas abgenommen, so dass er Richard ungehindert umarmen konnte.

"Du musst es mir nicht auch noch beweisen, ich glaube es bereits", wurde ihm zugemurmelt, aber trotz dieses verbalen Protests, versteifte sich der Ältere für keine Sekunde.

"Ich wollte nur sichergehen", gab er verschmitzt zurück, ließ seine Fingerspitzen noch durch dunkelblonde Strähnen gleiten, bevor er den Älteren wieder freigab.

Michael schlang einen Arm um ihn, kaum dass dieser ihn zurückhatte, gab ihm dann sein Glas zurück. Zufrieden nahm er weiteren Schluck, beobachtete dabei, wie Herr Hoffmann das restliche Essen verteilte.

Gleich darauf fand er sich mit einem Teller mit Nudelsalat und zwei Bouletten wieder, letztere waren sogar noch warm. Michael hingegen startete mit frisch aufgeschnittenem Obst und ab und zu bekam Brad ein Stück davon in den Mund gesteckt. Und richtig zufrieden war er, als Herr Hoffmann eine Thermoskanne hervorzauberte und ihm heiße Schokolade eingoss.

"Ist es nicht ein bisschen zu warm dafür?", fragte Richard ihn.

"Darf ich Sie daran erinnern, dass Sie mir sogar schon im Sommer welche besorgt haben?" Er pustete über das heiße Getränk hinweg, um die Schokolade etwas abzukühlen, und das reiche Aroma stieg ihm in die Nase, ließ ihn für einen Moment die Augen schließen.

"Ah ja, wie konnte ich das vergessen…"

"Keine Ahnung." Er grinste, wandte dann aber seine ganze Konzentration für sein Heißgetränk auf.

Nur noch ein paar Milimeter bedeckten den Boden der Tasse, als ihn eine belustigte mentale Berührung aufhorchen ließ. Neugierig hob er den Blick zu Michael, der den Kopf leicht neigte. Er folgte dem Blick des Älteren, über die leere Wiese hinweg – mit der Anwesenheit eines Triumviratmitglieds hier war kein Schüler an einem Besuch beim Schwimmbecken interessiert – zu den Bäumen hin, bis auch er sah, was Michael aufgefallen war. Na das war ja mal wieder typisch für die – nein, nicht die beiden. Eher war die Idee allein auf Andrés Mist gewachsen. Ein Lächeln zog an seinen Mundwinkeln. "Kommt heraus, ihr beiden. Ihr seid entdeckt worden."

Nun wurden auch Richard und Herr Hoffmann aufmerksam, sahen in die gleiche Richtung wie Brad. Und es dauerte nur ein paar Sekunden, bis zwei Erstklässler aus ihrem Versteck hervortraten. André mit einem unverlegenen Grinsen, während Nagis Miene mehr Vorsicht zeigte.

Er krümmte einen Finger und die Geste war der letzte Anstoß, ließ die beiden auf sie zukommen. "André, Nagi", begrüßte er sie. "Habt ihr wirklich angenommen, dass ihr euch heranschleichen könnt?"

Der kleine Telepath zuckte unbekümmert mit den Schultern, während die blauen Augen schon nach Michael suchten. Trotz dieser Ablenkung bekam Brad aber immerhin seine Antwort. "Ich wollte es mal versuchen", wurde mit einem zufriedenen Grinsen zugegeben.

Zufrieden deswegen, weil es der Junge auf jeden Fall geschafft hatte, bis zu Michael vorzudringen, verstand Brad. Und wieder kurvten seine Mundwinkel in ein belustigtes Lächeln. Nach fast einem Jahr hier hätte man annehmen sollen, dass André die für alle Schüler typische Ehrfurcht gegenüber den Triumviratsmitgliedern zeigen würde, doch Michael schien für ihn unverändert in eine ganz eigene Kategorie zu fallen. Da der Junge nur noch Augen für Michael hatte, wandte er sich nun an Nagi. "Und du, wolltest du es auch ausprobieren?", erkundigte er sich.

Dieses Schulterzucken war nur andeutungsweise vorhanden und vermittelte eine ganz andere Botschaft. "Ich konnte ihn schließlich nicht allein lassen."

"Ich verstehe", gab er ernsthaft zurück. Nagi tat wie stets sein Bestes und irgendwie wurde er an Schuldig und Farfarello erinnern. Aber André war gerne hier und seine Streiche rührten nur vom Übermut her, nicht von Böswilligkeit. Sein Blick wurde von einer Bewegung angezogen, André, der zögernd näher an Michael herantrat, sich aber erst auf dessen einladende Geste hin im Schneidersitz hinsetzte.

"Wie läuft dein Training denn?", fragte Michael mit einem Lächeln, amüsiert von der Hand, die sich weiter in seine Richtung schlich, um nach unsichtbaren Flammen zu haschen.

"Großartig", erhielt der Ältere ein strahlendes Lächeln zurück. "Meine Schilde sind noch viel besser geworden. Ich kann die Flammen jetzt blasser machen, wenn ich will, bis sie fast weg sind." Nur dass André im Moment nicht so aussah, als würde er das tun wollen, eher im Gegenteil. "Und ich kann schon richtig gut spionieren."

Kein Wunder, dass es André hier so gefiel, er schien vieles immer noch als ein Spiel aufzufassen. Amüsiert teilte er den Gedanken mit Michael, dessen Hand inzwischen in den Händen von André ruhte und von dem Kleinen unverändert fasziniert bestaunt wurde. Eisblau richtete sich daraufhin auf ihn und ein Lachen stand in den Augen des Älteren.

Sie wurden beide von dem Stoßseufzer abgelenkt, den der junge Telepath ausstieß. "Ich möchte endlich wieder mit Ihnen trainieren", wurde überraschend leise gemeint.

"Du weißt doch, dass die Instruktoren für das Training verantwortlich sind. Die Triumviratsmitglieder haben viel zu viel zu tun, um sich darum zu kümmern." Brads ebenso leise Ermahnung fiel freundlich aber bestimmt aus. Denn er würde dem Jungen ganz bestimmt nicht verraten, warum es für ihn die eine oder andere Ausnahme geben würde.

André zog die Nase kraus, setzte sich jedoch unwillkürlich sehr aufrecht hin. Und hielt sehr still, als Michael seine befreite Hand ausstreckte und ihm auf die Stirn legte. Ein paar Sekunden schien rein gar nichts zu passieren, doch Brad konnte die Energie spüren, die auf den Jungen überging.

"So, beschäftigte dich damit, ja? Das ist auch Training", meinte Michael schließlich und André zwinkerte ein paar Mal rasch, schien dann auf etwas starren, das nur er sehen konnte.

Erst als Herr Hoffmann sich räusperte, schreckte der Junge aus seiner Versunkenheit auf. "Die Ausgangssperre für die Erstklässler beginnt gleich, ihr solltet bis dahin besser drin sein."

Die Erinnerung sorgte für einen ausgesprochen hastigen Abschied und bevor die beiden verschwanden, steckte Herr Hoffmann beiden noch je eine Wiener zu, sah ihnen dann lächelnd nach. Erst als sie außer Hörweite waren, wandte sich der Ältere interessiert an Michael. "Was war das eben?"

"Ich habe ihm ein mentales Konstrukt gegeben. Er wird eine Weile brauchen, um es auseinander zu nehmen. Und noch länger, um es wieder zusammenzusetzen." Begleitet von einem mentalen Bild, das auch Brad empfing. Und nach einen zustimmenden Nicken sogar Richard.

Brad nahm sich vor, sich das bei anderer Gelegenheit näher anzusehen, auch wenn er das nur mit Michaels Unterstützung konnte. Jetzt wollte er eine Runde schwimmen gehen. Und vielleicht ließ sich einer von den anderen dazu überreden, mitzumachen.
 

~TBC~
 

Ich musste die Gelegenheit einfach nutzen, um André mal wieder auftreten zu lassen ^^

cya, cu ^-^



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