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Bunter Zucker

-Bunt, Bunter, Pillimao-
von

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Vanilleeis mit heissen Beeren Teil 1

Der neue Tag brach an. Mit halbgeschlossenen Augen lag ich da, die Haare zerzaust und noch immer ziemlich müde. Aber ich wollte nicht mehr schlafen. Es würde wohl ein wunderschöner Tag werden, denn die ersten Sonnenstrahlen schimmerten durch die Blätter des Baumes, der vor meinem Zimmer stand, in den Raum. Irgendwie lag etwas Besonderes in der Luft, das keiner deuten konnte. Als ich meinen Kopf zur Seite neigte, bot sich mir ein unwiderstehlicher und wunderschöner Anblick. Das seidene Haar hing in Strähnen über ihr Gesicht, wobei sie einen Teil dieser unglaublich zarten Lippen verdeckten. Die Lippen, die ich vor einigen Stunden geküsst hatte. Mit geschlossenen Augen lag sie da und schlief seelenruhig wie ein Engel. Mein Engel, wenn ich das so sagen darf. Froh über so einen Anblick, kuschelte ich mich etwas mehr an die Blauhaarige. Sanft drückte ich meine Stirn gegen ihre. Pillica roch so gut, ich konnte davon gar nicht satt werden. Wie ein süsses Dessert, das man gleich vernaschen wollte. Mit geschlossenen Augen erinnerte ich mich an die vergangen Tage und diese eine, besondere Nacht zurück, die dazu geführt hatten, dass ich so glücklich aufwachen durfte.
 

„Und schon wieder steht er vor der Tür“ „Hmh“ „Und schon wieder muss ich ihn ohne meine Herzblatt verbringen“ „Hm...“ „Ich werde wohl als Single sterben.“ „Schon möglich.“ „Vielen Dank dass du mich so aufmunterst, Tamao-chan!“ Ich stand mit Pillica an diesem kühlen Morgen draussen auf der Veranda. Wir beide starrten in den Garten, der sich schon fast ganz von dem Schnee befreit hatte und redeten über den Valentinstag, besser gesagt Pillica. Ich wusste ja, mit wem ich diesen Tag verbringen und meine selbstgemachte Schokolade schenken wollte.

Seit ich Pillica gestanden hatte, dass ich sie liebte, ist eine Menge Zeit vergangen. Am Anfang hatte sie immer mehr Abstand genommen, mich gemieden, wo es ging. Doch seit meinem Ausraster in der Küche, machten wir uns an den Aufbau einer neuen, besseren Beziehung. Das Geheimnis stand nicht mehr zwischen uns, denn Pillica akzeptierte, dass ich Gefühle für sie hatte. Auch wenn ich nicht damit rechnete, dass sie einmal so fühlen wird wie ich, war ich froh, dass sie mich wieder wie eine gute Freundin behandelte. Vielleicht sollte ich mich damit abfinden, dass es sich nicht ändern wird. Jedoch keimte seit einem Weilchen wieder ein Keim der Hoffnung. Mir fiel auf, dass sich Pillica öfters in meiner Nähe aufhielt. Seltsamerweise waren wir zwei recht oft alleine (mir war das aber so ziemlich egal, was die anderen in dieser Zeit trieben, Hauptsache wir waren alleine). Es war auch schon an der Tagesordnung, dass wir zusammen etwas unternahmen. Obwohl dieser kleine Keim munter weiter wuchs, war da dieser verflixte, vernünftige Teil in mir, der mir ständig vor Augen hielt, was Pillica von mir hielt. Ich war eben bloss eine sehr gute Freundin. So etwas machten gute Freundinnen nun mal! Somit trampelte die Vernunft auf dem Keim herum, bis dieser fast komplett zerstört war. Auch wenn ich mich eigentlich nicht beschweren sollte, deprimierte mich der Gedanke, bloss eine gute Freundin zu sein.

Pillica seufzte leise und stellte sich aufrecht hin. „Ist das nicht gemein, dass in diesem Haus so gut wie jeder seinen Valentinsschatz hat? Wenn man es sich recht überlegt...“ „Sind nur noch wir zwei übrig“, beendete ich ihren Satz nickend. Schweigen machte sich breit. „Hast du deine Schokolade schon gemacht?“, fragte Pillica schliesslich, um das lästige Schweigen zu durchbrechen. „Ja ich hab sie gestern fertig gekriegt, zusammen mit Anna. Ich denke mal, du kaufst lieber Schokolade, was? Wenn ich mich so an die letzten Experimente in der Küche zurückerinnere.“ „Du bist gemein! Ich habe gedacht wir würden die Schokolade gemeinsam machen“, beschimpfte sie mich entsetzt. „Ich will nämlich etwas ganz Spezielles machen, auch wenn ich noch keinen habe, dem ich die Schokolade schenken will, aber man kann ja nie wissen!“

Schmunzelnd betrachtete ich sie von Kopf bis Fuss, doch mein Blick blieb an ihren Augen hängen, denn in diesen spiegelte sich eine wilde Entschlossenheit. Natürlich konnte und wollte ich dieses Angebot nicht abstreiten. „Ich würde dir gerne helfen“, lautete also meine Antwort. Ein Tag mit Pillica in der Küche? Mit ihr Schokolade herzustellen? Nur zu zweit? Da liess ich mich nicht ein weiteres Mal bitten! „Dann sollten wir unbedingt einkaufen gehen, Tamao! Die anderen machen sich schon an die Valentinsvorbereitungen!“ „Stimmt, sie hängen ‚Bitte nicht stören!’-Schilder an die Türen“, fügte ich grinsend hinzu. „Tja, Tamao-chan. Irgendwann wirst du auch solche Schilder an die Türe hängen können“, kam es schlagartig aus ihrem Mund. Verdammt! Darauf wusste ich keine kluge Antwort. Wie immer konnte ich es nicht verhindern, dass sich bestimmte Zonen meines Gesichtes rot färbten. „Dass du auch immer gleich rot werden musst“, nervte mich Pillica weiter. Wie gemein sie sein konnte, hatte ich fast vergessen.

So kam es, dass Pillica mit mir nach oben in die Zimmer flitzte. Während sie wie wild in ihrem Chaos nach den nötigen Sachen suchte, holte ich seelenruhig meine grosse braune Tasche und den Geldbeutel aus meinem Reich. Geduldig wartete ich neben Pillicas Tür, bis sie mit einem lauten „Gefunden!“ aus dem Zimmer stürmte. Ein Wunder, dass Pillica das Gesuchte noch in diesem Jahrhundert gefunden hatte. So zogen wir beiden los, in Richtung Supermarkt, wobei wir heftig über die Welt und deren mehr oder weniger wichtigen Probleme diskutierten.
 

„Was meinst du? Soll ich Sprühsahne nehmen? Oder doch lieber die flüssige Form?“ „Wofür brauchst du den Sahne, Tamao?“ „Ein neues Rezept, das ich mal ausprobieren will.“ „Aha.“ Schweigend standen wir beide vor dem Regal, ich mit einem Einkaufskorb in der Hand, um das Sahne-Angebot unter die Lupe zu nehmen. „Durchaus…interessant, was du so alles in deiner Einkaufszeit erlebst.“ „Sei still Pillica! Die Zutaten müssen stimmen, da ist jede noch so kleine Entscheidung wichtig!“ „Eigentlich waren wir ja meinetwegen hergekommen. Ausserdem finde ich, dass du übertreibst“, sagte Pillica trotzig, woraufhin sie einfach blind ins Regal griff und mir einen Haufen Sprühsahne in den Korb schmiss. „So erledigt man Probleme“, meinte sie zufrieden, wand sich ab und ging davon, noch rechtzeitig, um der Lawine von herunterfallender Ware zu entkommen. Kreischend und wild fuchtelnd, versuchte ich die Dosen abzuwehren die auf mich zuflogen. Natürlich hatte ich Pechvogel kein Glück und wurde unter dem Berg von Sprühsahne begraben. Logischerweise zog der Krach auch neugierige Kunden an, die sofort wissen mussten, woher das Gekreische und dieser Krach kamen. Glotzend stellten sie sich vor mich hin, um mich weiterhin begaffen zu können. Wildes Gemurmel und Gekicher war aus der Menge zu vernehmen. Noch bevor mir die Angestellten helfen konnten, sprang ich auf und versuchte hektisch, mit schriller Stimme, zu erklären, dass ich das nicht mit Absicht gemacht hätte. Auch wenn es eigentlich nicht meine Schuld war, doch das behielt ich für mich. Das war nicht mehr peinlich, das war oberpeinlich! Nein, auch das war untertrieben! Wie schön es doch gewesen wäre es, wenn ich die Fähigkeit hätte, im Boden zu versinken. Aber leider hatte ich die nicht und deswegen räumte ich mit den Mitarbeitern brav und stillschweigend, die unbeschädigten Sprühsahnen ein.

„Tamao-chan! Was machst du denn da?“ Aha! Der Täter kommt wirklich immer wieder an den Tatort zurück! „Das Chaos aufräumen, das du hinterlassen hast!“, schnauzte ich sie beleidigt an. „Mein Chaos?“, fragte Pillica mit einer Unschuldsmiene. „Ja!“, lautete meine knappe Antwort, griff nach dem Einkaufskorb, den ich aus Versehen fallen gelassen hatte, und stapfte davon. „Bist du jetzt wütend?“ Innerlich seufzte ich. „Nein, bin ich nicht“, sagte ich ehrlich. Ich war wirklich nicht wütend auf sie, Pillica war nun mal eine voreilige Person, jemand der nicht grossartig über die Folgen nachdachte. Aber ich finde, genau das macht einen grossen Teil ihres tollen Charakters aus. Ein wohliger Schauer jagte über meinen Rücken, als ich anfing, von ihr in Gedanken zu schwärmen. „Tamao! Tamao!?“ Pillicas Stimme riss mich aus meiner Träumerei. Die Blauhaarige stand vor mir, schnippte gegen meine Stirn, bevor sie die Hände in die Hüfte stemmte. „Ich habe dich etwas gefragt, aber es sah so aus, als wärst du an einem ganz anderen Ort.“ Erschrocken zuckte ich zusammen, schüttelte dann aber heftig den Kopf. „Tut mir Leid“, murmelte ich. „Schon gut. Lass uns jetzt noch den Rest besorgen und dann ab nach Hause“, lächelte sie, ehe sie nach meiner Hand griff, um mich so quer durch den Laden zu ziehen.
 

Nachdem wir den Einkauf erledigt hatten, machten wir uns auf den Heimweg, der mit einer unerwarteten Hetzjagd endete. Pillica glaubte nämlich, sie müsse einem Strassenhund etwas zu Essen vor die Nase halten und dann davonrennen. „Damit wir auch etwas Sport gemacht haben“, erklärte sie mir seelenruhig. Noch bevor ich etwas dagegen unternehmen konnte, rannte sie in einem Karacho los, mich dabei im Schlepptau und den Hund als Verfolger. „Pillica! Gib dieser Bestie doch dieses verdammte Essen!“, heulte ich flehend und ängstlich, bekam als Antwort bloss ein Lachen, bevor sie noch einen Zahn zulegte.

Nach Atem ringend, standen wir beide vor der Haustür. Ich stand gebeugt vor ihr und blickte kurz hoch. „Pillica! Ich hasse dich! Wieso hast du das gemacht?!“ Pillica atmete tief ein, wobei sie ihr Haar zurückwarf. „Hm? Oh naja...weiss nicht genau. Ein wenig Sport eben.“ „Ein wenig Sport“, wiederholte ich ihre Worte japsend, noch immer nach Luft ringend. „Ein wenig Sport?!“, wiederholte ich die Worte erneut, doch diesmal wütender. „Was ist in letzter Zeit mit dir los?! Du verhältst dich total komisch, Pillica! Ich weiss ja, dass du dumme Sachen machst, aber das ist doch selbst unter deinem Niveau! Das ist doch nicht mehr...“ Als ich mich wieder aufgerichtet hatte, schaute ich ins Leere. Pilli hatte sich aus dem Staub gemacht, besser gesagt, sie war ins Haus verschwunden. „Tama-chan, kommst du jetzt endlich?“, flötete sie in meine Richtung. Vielleicht träumte ich das alles ja bloss? Ich war noch immer wütend, doch auch das Gefühl der Verwirrung kam in mir hoch. Was war denn mit ihr los? Irgendwas stimmte mit ihr nicht. Auf die ganzen Fragen fand ich keine Antwort. Doch dafür war jetzt auch keine Zeit. Pilli wartete ungeduldig in der Küche auf mich. Sie hatte schon die ganzen Sachen auf den Tisch gestellt, konnte aber nicht wirklich etwas damit anfangen.

Als ich die Küche betrat, war meine Wut schlagartig verflogen. Pillicas hilfloses Gesicht brachte mich zum Grinsen. So verloren sah man sie selten und ich musste sagen, dass mir das zu gefallen beginn. „Tamao hilf mir!“ Zu dem hilflosen Gesichtsausdruck, kam jetzt auch noch eine genauso hilflose und fast verletzlich klingende Stimme. Oh je! Dieser Anblick brachte mein Blut in Wallungen. „I-ich komme ja schon“, stotterte ich, während ich mich wie ein Roboter auf Pillica zubewegte. „Also zuerst musst du...ehm...was wollte ich noch mal sagen“, nuschelte ich geistesabwesend, noch immer geblendet von diesem seltenen Anblick. „Irgendwie bist du mir auch nicht eine grosse Hilfe. Ich hätte schon mehr von dir erwartet“, sagte Pilli provokativ. Tja, wenn sie wüsste, weswegen mein Herz raste und mein Verstand mich komplett im Stich liess...Aber leider wird sie es nie wissen. Eine Welle von Trauer überkam mich mit diesem Gedanken, was mich wieder zur Besinnung kommen liess. „Uhm...ich war gerade abgelenkt. Entschuldigung“ „Na, dann musst du dich jetzt auf das hier konzentrieren“ Mit diesen Worten wandte sie sich wieder den Zutaten zu. Ich machte es ihr gleich, wenn auch mit weniger Elan.
 

Schmunzelnd betrachteten wir beide das Ergebnis, das sich vor uns auf dem Tisch befand. „Zufrieden?“ Ein kurzer Blick in Pillicas Richtung verriet mir, dass sie mehr als zufrieden war. „Du solltest mir in Zukunft öfters in der Küche helfen, Tamao.“ Ohne eine Vorwarnung legte Pillica ihre Arme um meinen Hals und drückte mich fest an sich. „Urks!“, war alles was ich raus bekam. Der süssliche Duft von ihrer Haut stieg mir in die Nase, liess mich erschaudern und meine Sinne erneut verrückt spielen. „Tamao? Ich muss dir etwas sagen.“ „Was denn?“, fragte ich, noch immer betäubt von ihrem Geruch. Pillica errötete schlagartig, was mich wieder zur Besinnung kommen liess. Erstaunt blickte ich die Blauhaarige an. Diese hatte den Kopf gesenkt und fummelte an ihrer Schürze rum. „Ich...ehm...ich habe schon vor einiger Zeit jemanden gefunden, dem ich die Schokolade schenken will.“

Krack! Ich glaube, das war mein Herz. Schweigend, mit geweiteten Augen, starrte ich die lächelnde Pillica an. „Deswegen wollte ich auch, dass du mir beim Zubereiten der Schokolade hilfst. Ich will sie nämlich verschenken, doch die Person sollte nicht daran sterben können“, kicherte sie. Krack! Ja, das war wirklich mein Herz, das gerade dabei war, zu zerbrechen. Ich fühlte mich, als hätte mir jemand einen Schlag ins Gesicht verpasst. In meinem Kopf drehte sich alles sodass mir schlecht wurde. Doch antworten konnte ich immer noch nicht. Wie gelähmt stand ich vor Pillica, die immer noch weiterredete. Von ihren Worten bekam ich nichts mehr mit, ihre Stimme klang nur noch weit entfernt und verzerrt. Die Küche um mich herum färbte sich schwarz, die Umrisse verblassten, bis ich mich in einem vollkommen dunklen Raum befand. Ich wusste nicht, wie ich jetzt reagieren sollte. Meine Gefühle, meine Gedanken, mein Verstand...alles vermischte sich miteinander und verschmolzen zu einem einzigen, grossen Klumpen, der sich in meinem Hals festsetzte.

Erst als Pillica mir auf die Schulter klopfe, kam ich wieder zu mir. Der dunkle Raum wurde nach und nach wieder zur Küche und Pillicas Stimme drang an mein Ohr. „Ich muss es noch verpacken. Wir haben aber kein Geschenkpapier mehr. Das Passende ist ausgegangen, da irgendwer sehr schlecht im Verpacken ist“, überlegte sie laut und fuhr fort: „Ich hole sonst rasch welches, du musst auch nicht unbedingt mitkommen, okay? Bin sofort wieder da“ Mit diesen Worten legte sie die Schürze ab, eilte zur Haustür, wo sie sich ihre Jacke griff und war auch schon verschwunden.

Ich war nicht dazu fähig, irgendwas zu erwidern, ich fühlte mich noch immer benommen von dem Stich, den ich ins Herz bekommen hatte. Dieses Geständnis kam völlig unerwartet. Ich dachte wirklich, dass Pillica keinen Valentinsschatz hatte und ich vielleicht ihre Schokolade abbekommen würde, wenn auch nur aus Freundschaft. Mein Mund war vollkommen ausgetrocknet, aber noch immer konnte ich nichts mit meinen Gefühlen oder Gedanken anfangen. Mein ganzer Körper spielte verrückt. Wut, Trauer und Verwirrung. War da auch das Gefühl der Freude? Freude darüber, dass sie doch jemanden gefunden hatte? Dass sie glücklich war? War das denn nicht wichtiger, als dass ich bei ihr an erster Stelle stand? Was ist mit der Eifersucht? Vielleicht manipulierte auch noch das grüne Monster meinen Verstand.

Als ich mich wieder gefasst hatte, konnte ich meine eigene Schürze mit zittriger Hand ablegen. Ich hatte das Bedürfnis in mein Zimmer zu gehen. Mit wenigen Schritten erreichte ich die Treppe. Stufe für Stufe liess ich das Erdgeschoss hinter mir, bis ich mit dem nächsten Schritt mein Zimmer betrat. Ich schloss leise die Tür hinter mir, verriegelte sie zur Sicherheit auch ab, da ich den Wunsch hatte, alleine zu sein. Doch kaum hatte ich abgeschlossen, knickten meine Beine unter meinem Gewicht ein, als wären sie aus Gummi. Unsanft landete ich auf dem Boden, um sofort in Tränen auszubrechen. Ich begann, hemmungslos Rotz und Wasser zu heulen, zu wimmern und zu schniefen. All die Gefühle die ich vorhin unbewusst unterdrückt hatte, brachen aus mir heraus. Wieso? Ausgerechnet jetzt? Wieso hatte ich sie denn nicht gefragt, ob wir uns gegenseitig die Schokolade schenken würden?

Wie lange ich da auf dem kalten Boden sass, wusste ich nicht, doch irgendwie schaffte ich es, mich zu erheben. Stumm bahnten sich die Tränen noch immer ihren Weg über die Wangen, bis zum Kinn, um sich dann fallen zu lassen. Ich schniefte und wischte mir mit dem Handrücken einmal quer übers Gesicht. Ohne es zu merken, hatte ich mich in Bewegung gesetzt, bis ich beim Schreibtisch ankam. Dort öffnete ich die unterste Schublade um das selbstgemachte Schokoladenherz, das in ein zartes Rosa gehüllt war, hervorzuholen. ‚Für Pillica’, hatte ich mit weisser Zuckerschrift fein säuberlich auf die braune Schokolade geschrieben. Krack! Wieder brach ein Herz. Doch diesmal war es nicht mein eigenes, sondern das Schokoladenherz, das ich ohne Erbarmen entzwei brach und in den nahestehenden Abfalleimer warf. Eine letzte Träne folgte dem zerbrochenen Herzen in den Müll.

Den restlichen Tag verbrachte ich in meinem Zimmer, was Pillica Sorgen bereitete (diese war nämlich in der Zwischenzeit wieder nach Hause gekommen). Immer wieder klopfte sie an meine Tür, um zu fragen, ob alles in Ordnung sei. Ich antwortete ihr nicht, da ich mich in Ruhe ausheulen wollte. Doch auch die Zeit des Weinens war mal vorbei. Irgendwann versiegten meine Tränen und die Müdigkeit schlich sich heran. So fiel ich in einen tiefen aber unruhigen Schlaf.
 

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Kommentare zu diesem Kapitel (5)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  La_souveraine
2009-09-26T17:27:26+00:00 26.09.2009 19:27
endlich *___* nach soooo langer zeit...T___T
ich habe wirklich jeden tag mit sehnsucht auf dieses kappi gewartet und ENDLICH hast du es hochgeladen!
DANKE DANKE DANKE >3<
dein schreibstil wird immer besser...mit jedem kappi ^^
super toll geschrieben..hut ab und meinen respekt!
freue mich schon auf den 2. teil, aber lass dir diesmal nicht so viel zeit ;)

glg ^^
Von: abgemeldet
2009-09-26T16:12:29+00:00 26.09.2009 18:12
Unfassbar, es geht weiter. Nach so langer Zeit rechnet man nicht mehr damit, aber ich bin sehr froh, dass du die FF nicht abgebrochen hast. ^^
Wie immer musste ich öfter mal lachen, besonders bei der Szene mit dem Hund. Aber gut, dass das Drama bald vorbei ist. XD
Von:  Jokul
2009-09-25T15:58:58+00:00 25.09.2009 17:58
JAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAH >////<

ein neues Kappi!!! *____*
*hibbel*
Und des ist sauuu gut geschrieben <//3
*schwärm*

lad den zweiten teil bloß schnell hoch T//T
*nodnod*

*chuw*
toi Spam-sis (die no time zum spammen hat Q___Q)
Von:  Takuya
2009-09-25T14:54:08+00:00 25.09.2009 16:54
Yay!!! *_*
Endlich wieder ein neues Kappi X3~

*freu*

Also wie die anderen Teile auch einfach toll geschrieben~
Ich hoffe das nächste kappi kommt auch bald!!!
*________*

lg Takuya
Von:  Silver_Wolf
2009-09-25T10:57:20+00:00 25.09.2009 12:57
*__________________________* jaaaaaaaaaaaaaa ein neues kapi *____________*


wieder super gut *___*

machst es ja mal wieder schön spannend xD auch wenn das >vermeindliche< ende schongeschrieben steht XDD

*_________* hoffe das du wirklich bald den zweiten teil hoch lädst xD

*__* super geil ^^

lg


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