Wut, Eifersucht & Misstrauen
Die kommenden Tage verliefen hektisch. Sie hatten nur noch eine Woche, um alle Szenen in Deutschland abzudrehen und das war nicht viel, wenn man bedachte wie viele Szenen es noch zu drehen gab. Durch diese unglückliche Situation wurde auch die Anzahl an Takes begrenzt die sie für eine Szene zur Verfügung hatten, was die Schauspieler ziemlich unter Druck setzte. Vor allem bei den Frauen machte sich langsam Panik breit, da sie das Filmen nicht gewöhnt waren und noch einige Fehler machten. Doch auch die Männer hatten Probleme ihre Rollen vernünftig zu spielen. Da niemand von ihnen den Film sonderlich spannend fand, gaben sie sich weniger Mühe als sonst. Besonders Sasuke und Neji wirkten oft gelangweilt und es bedurfte aller Überredungskünste des Regisseurs sie zu motivieren doch etwas mehr Gefühle zu zeigen. Bei Sasuke waren diese Versuche jedoch nicht sonderlich von Erfolg gekrönt, was es besonders schwierig machte die Liebesszenen mit Sasuke und Sakura zu drehen. Sakura wurde allmählich mürrisch und weigerte sich bestimmte Szenen noch einmal zu spielen.
„Nein, ich werde ihn nicht mehr anschmachten, wenn er mich so gelangweilt ansieht! Ich halte das einfach nicht mehr aus!“, schrie Sakura aufgebracht ihren Regisseur an.
„Aber Sakura…“
„Nichts mit ‚aber Sakura‘! Ich habe die Nase gestrichen voll! Ich habe eingewilligt in diesem Film mitzuspielen, weil ich dachte, dass es Spaß machen würde. Aber es macht überhaupt keinen Spaß, wenn ich Liebesszenen mit einem Langweiler spielen muss!“
„Jetzt mach mal halb lang“, mischte sich Sasuke streng ein. Allmählich fühlte er sich von ihr beleidigt und das konnte er überhaupt nicht leiden. Man hatte ihn nicht zu kritisieren! Vor allen Dingen nicht in seinem Job. Schwungvoll drehte sich Sakura zu ihm um und funkelte ihn an. „Ich fange jetzt erst richtig an! Hast du eine Ahnung wie beleidigend es für mich ist, wie du mich ansiehst? Und wie erniedrigend es ist, dass du meine Leistung nicht einmal zu würdigen weißt?“
„Was denn für eine Leistung?“ Nun wurde auch Sasuke sauer und damit auch lauter. „Was ist es denn für eine Leistung ein bisschen in die Kamera zu stottern! Aber du bekommst noch nicht einmal das hin! Dass ich so gelangweilt bin liegt einzig und allein an dir! Wie soll man denn vernünftig spielen, wenn man mit so einer Anfängerin zusammenspielt?“
Seine Worte brannten ein Loch in ihr Herz. Sie hatte schon immer für ihn geschwärmt und dieser Film war ihre Chance gewesen ihrem Schwarm näher zu kommen. Während der Vorbereitungen hatte sie sich dann endgültig in ihn verliebt. Sie konnte nicht genau sagen wann und wo es passiert war und was es ausgelöst hatte. Liebe war eben irrational.
Jetzt während der Dreharbeiten zeigte Sasuke jedoch ein ganz anderes Gesicht und sie wusste nicht, wie sie das mit ihrem Herzen vereinbaren sollte. Natürlich liebte sie ihn noch. Das Gefühl konnte man schließlich nicht einfach so ausstellen. Aber gerade weil sie ihn liebte, schmerzten seine Worte umso mehr. Tränen stiegen in ihren Augen auf und sie versuchte verzweifelt sie wegzublinzeln. Sie wollte ihm nicht auch noch diese Schwäche zeigen. Dennoch klang ihre Stimme seltsam hölzern, als sie sprach: „So denkst du also von mir? Du warst es doch, der mich ausgesucht hat. Also ist es deine eigene Schuld. Und ich denke du bist es, der nicht vernünftig spielen kann, denn du findest dich nicht in deine Rolle ein. Ich dachte ein guter Schauspieler müsste sich in jede Rolle einfinden können. Und ich hatte gedacht du wärst so einer. Aber ich habe mich wohl geirrt.“ Mit diesen Worten wandte sie sich einfach ab und verließ das Set. Sie wusste, dass sie das eigentlich nicht durfte, aber das war ihr in diesem Moment egal. Sie wollte einfach nur weg, um zu entscheiden was sie jetzt tun sollte und wie sie am besten mit dieser Situation umgehen sollte.
Sasuke stand währenddessen nur wie vom Donner gerührt da. Er konnte ihre Worte gar nicht richtig begreifen, weil sie unmöglich waren. Sie konnte nicht so von ihm denken. Alle hielten ihn für perfekt. Und alle Frauen schwärmten für ihn – auch sie. Das hatte er von Anfang an gemerkt. Auch wenn er sich nicht gut auf Gefühle verstand, so hatte war er doch nicht blöd und hatte von Anfang an begriffen, dass sie auf ihn stand. Er hatte sogar überlegt, ob er nicht etwas mit ihr während der Dreharbeiten anfangen sollte. Es wäre eine nette Ablenkung von dem ganzen Stress. Aber nun stand er hier und sie hatte ihm gerade vor der versammelten Mannschaft vorgeworfen kein guter Schauspieler zu sein. Er wusste nicht so recht, wie er nun damit umgehen sollte. Also verließ auch er ohne ein Wort zu sagen das Set. Sollte Jiraiya doch sehen wie er klar kam. Er war es schließlich, der sich diesen schwachsinnigen Film ausgedacht hatte. Nun sollte er auch sehen, wie er mit dem Schlamassel klarkam. Es war nicht an Sasuke das in Ordnung zu bringen. Er hatte sich nichts vorzuwerfen – das redete er sich zumindest ein. Und wenn Sakura heute ihre Tage hatte, dann war das auch ihr Problem und nicht seins.
~*~
Dieser Tag bedeutete eine besondere Herausforderung für Hinata, denn heute würde sie nicht nur mit Naruto drehen, sondern auch mit Sai. Eine Person, die sich überhaupt nicht kannte und auch nicht einschätzen konnte. Sai spielte im Film den Manager der Mädchen, dem es nicht gefiel, dass sich die Männer für seine Frauen interessierten. Er wollte, dass die Frauen aufgrund ihrer Karriere Single blieben. Zudem hatte er selber ein Interesse an den Mädchen. Und das er dieses Interesse insbesondere für Jeanette (Hinata) hegte, sollte in dieser Szene sichtbar werden. Hinata fühlte sich ziemlich unwohl damit, doch Naruto versuchte sie aufzuheitern. „Mach dir nichts draus, Hina-chan. Es ist bisher alles so gut gelaufen. Das hier wirst du auch hinbekommen. Ich habe da volles Vertrauen in dich.“
„Uhm – danke, Naruto-kun“, entgegnete Hinata und errötete vor Freude. Sie hatte schon immer geahnt, dass Naruto der netteste Kerl des Universums war. Und sie sollte Recht behalten.
Die Szene begann in einem Restaurant, wo Hinata und Naruto zusammen ein Dinner einnahmen. Sai sollte nach kurzer Zeit ebenfalls das Restaurant betreten und die beiden in ihrer Zweisamkeit stören.
Der Szenenbildner, der Kulissenbauleiter und alle anderen Mitarbeiter des Szenenbilds hatten ganze Arbeit geleistet eine romantische Stimmung zu erzeugen. Überall befanden sich Kerzen, die Hinatas Profil vorteilhaft beleuchteten. Der Tisch von Naruto und Hinata war besonders hell erleuchtet, um den Fokus der Zuschauer auf genau diesen Tisch zu lenken. Die Komparsen an den anderen Tischen sah man nur schemenhaft durch die dunkle Umgebung. Es sollte nur die Atmosphäre eines Restaurants mit mehreren Paaren darin gewahrt werden.
„Erzähl mir doch etwas von deiner Familie“, bat Hinata gerade und zupfte effektvoll ihre Kleidung zurecht, sodass ihr Busen besonders gut zur Geltung kam. Hinata selbst war das etwas peinlich, aber so stand es nunmal im Drehbuch und sie hatte diese Stelle vorher pausenlos mit Ino geübt, sodass sie nun nicht viele Anläufe brauchte, um es perfekt zu können.
Narutos Blick wurde automatisch auf ihren Busen gelenkt und auch wenn das so im Drehbuch stand, passierte das ganz unwillkürlich. Er hatte vorher noch nie bemerkt, was für eine Modelfigur Hinata eigentlich hatte, da sie sich privat oft unter weiter Kleidung verbarg. Dieser Film bot ihm ganz neue Einblicke – im wahrsten Sinne des Wortes.
„Nun, meine Eltern sind streng konservativ“, begann Naruto die Sätze aus dem Drehbuch zu sprechen. In dieser Szene brauchte er sich – zumindest am Anfang – nicht besonders anzustrengen, da er nur beeindruckt von Hinata wirken sollte. Und das kostete ihn keinerlei Anstrengung. Das Gespräch zwischen den beiden plätscherte dahin und war schon nach dem dritten Take im Kasten. Jiraiya war zufrieden.
Dann kam die Stelle wo Sai den Raum betrat und die Kamera schwenkte zu ihm rüber. Der Zuschauer würde sehen, wie Sai arrogant den Kopf hob, um sich einen Überblick von seinem Umfeld zu verschaffen. Dann würde man merken, wie sein Blick von Hinata angezogen wurde, welche man über die Schulter von Naruto sehen konnte. Sobald er sie erblickt hatte, ging er sofort auf sie zu, blieb vor ihnen stehen und räusperte sich.
„Guten Tag.“ Seine Stimme war aalglatt und irgendwie schaffte es Sai vollkommen unsympathisch für den Zuschauer rüberzukommen.
„Hallo, Rino“, antwortete Hinata trocken und schenkte ihm nur einen kurzen Blick. Man merkte, dass sie sich nicht besonders für sein Erscheinen interessierte.
„Ich bin heute leider alleine hier. Darf ich mich zu euch setzen?“
Nun wurde die Kamera auf Naruto gelenkt und zeigte ihn im Close-up, sodass man die Gefühle von seinem Gesicht ablesen konnte. Man sah ihm an, dass er nicht sonderlich von der Idee begeistert war und eigentlich mit Hinata alleine sein wollte. Dieses Gefühl lag im Konflikt mit seinem Ehr- und Pflichtgefühl, welches es ihm verbot abzulehnen. Seine guten Manieren siegten: „Aber natürlich, setzen sie sich doch.“
Nun fuhr die Kamera ein Stück zurück, sodass man sehen konnte, wie sich Sai an das Ende des Tisches setzte. Naruto und Hinata saßen sich gegenüber und Sai legte seine Arme mittig auf den Tisch, sodass es so aussah, als wollte er zwischen den beiden eine Grenze errichten. Ein Symbol dafür, dass er die beiden wirklich gerne voneinander trennen würde, um eine Beziehung zu verhindern.
Sai begann das Gespräch und sprach fast ausschließlich zu Hinata. Sein Blick wich nicht einmal von ihrem Gesicht und er sprach über Sachen, über die Naruto nicht mitreden konnte. Also hauptsächlich über die Arbeit und über Dinge die Sai wusste, weil er der Manager von Hinata war.
Es benötigte nur wenige Takes dieses Gespräch einzufangen, denn alle spielten ihre Rolle perfekt. Sai wirkte aufdringlich, Hinata genervt von seinen Versuchen sie zu beeindrucken und Naruto wütend, dass Sai sie störte.
Immer wieder versuchte Naruto sich in das Gespräch einzuharken und Hinata versuchte dieses zu unterstützen, doch Sai erwies sich als hartnäckig.
Erst nach einiger Zeit – als das Essen beendet war – gelang es Hinata durch einen geschickten Schachzug Sai auszuklinken.
„Himmel, schon so spät“, rief diese mit einem entsetzten Blick auf die Uhr aus. Die Uhr wurde nicht im Detail gezeigt, da die Uhrzeit eigentlich nicht wichtig war. Viel wichtiger war Hinatas geschicktes Manöver: „Ich muss dringend nach Hause, um eine wichtige Angelegenheit zu erledigen. Yasuo, könntest du mich bitte nach Hause fahren?“ Naruto – der Yasuo spielte – stand unverzüglich auf. „Aber natürlich, Jeanette. Ganz wie du wünschst. Wenn sie uns entschuldigen würden, Rino?“
Nun schwenkte die Kamera zu Sai, der verdrießlich dreinblickte. „Aber natürlich“, sagte dieser säuerlich, da ihm keine andere Wahl blieb.
„Dann wünsche ich ihnen noch einen schönen Abend. Auf Wiedersehen.“
„Tschau, Rino“, kam noch von Hinata, bevor sie schnell zum Tresen gingen und ihre Rechnung beglichen. Nachdem das geschehen war, bot Naruto Hinata lächelnd seinen Arm, den diese dankend annahm. Hinata zwinkerte ihm vergnügt zu und die beiden verließen mit einem Lächeln auf den Lippen den Raum.
„Cut und Ende. Sehr gut ihr drei! Das hat ja ganz fantastisch geklappt!“, sagte Jiraiya erfreut, der nach dem Misserfolg mit Sasuke und Sakura schon etwas deprimiert gewesen war und seine Fälle davonschwimmen sah. Doch Hinata, Naruto und Sai hatten seine Laune erheblich gebessert.
Hinata errötete freudig bei dem Lob, Naruto grinste und Sai zeigte keine Regung. Er ging lediglich zu Hinata und meinte: „Du hast wirklich gut gespielt.“ Hinatas Röte vertiefte sich. „Vielen Dank!“, sagte sie und strahlte ihn mit freudig funkelnden Augen an. Naruto betrachtete diese Szene misstrauisch. Warum funkelte Hinata Sai so an? Empfand sie etwa etwas für den Kerl? Sie kannte ihn doch gar nicht.
Naruto beeilte sich schnell dazwischen zu gehen und griff nach Hinatas Arm. „Oh Hinata, ich habe noch etwas vergessen, du musst unbedingt mit mir kommen!“, rief er aus und zog sie mit sich. So schnell, dass Hinata nichts mehr erwidern konnte, doch sie hatte auch nicht wirklich etwas dagegen.
Unbewusst hatten die drei damit gerade fast die Szene aus dem Film nachgespielt.
~*~
Wie zuvor Naruto, Hinata und Sai saßen auch Neji und Tenten in einem Restaurant. Diese hatten ihre Szene jedoch schon abgedreht und trafen sich nun rein privat. Sie hatten festgestellt, dass sie sich sehr gut verstanden und hatten sich darauf geeinigt hier in Deutschland einmal das Essen in einem Restaurant zu probieren. Sie landeten in einem gut gefüllten mexikanischen Restaurant und bestellten sich beide einen Burger, da Burgertag war. Da Nejis Deutsch relativ gut war, hatten sie keine Probleme damit die Bestellung aufzugeben und saßen somit nach kurzer Zeit beide mit einem riesigen Burger in der Hand da.
„Da bekommt man ja Maulsperre“, lachte Tenten.
„Du könntest es auch mit Messer und Gabel essen, so wie ich“, meinte Neji, der sein Essen nie mit den Fingern aß.
„Das ist viel zu kompliziert, das bekomme ich nie hin. Da fällt ja alles aus einander!“
„Wie du meinst, dann verrenk dir eben den Kiefer.“ Tenten nahm Neji diese Bemerkung keinesfalls übel und lachte. „Ich versuche das zu vermeiden.“
Tatsächlich klappte es letztendlich ziemlich gut und die beiden hatten Spaß daran sich gegenseitig mit ihren Essgewohnheiten zu necken. Selten hatte Neji so viel gelächelt und er war Tenten sehr dankbar, dass sie es ihm so leicht machte sich von den stressigen Dreharbeiten zu entspannen. Er war sogar so entspannt, dass er mit seiner nächsten Bemerkung einfach herausplatzte, ohne groß darüber nachzudenken: „Ich denke daran mit meinem Onkel zu reden, um endlich alles aufzuklären.“ Neji war selbst von sich überrascht, als er diese Worte einfach aussprach. Tenten war ebenso überrascht, lächelte dann jedoch erfreut.
„Das ist eine gute Idee, Neji“, meinte sie ehrlich, freute sich aber momentan vor allem über das Vertrauen, dass er ihr schenkte.
„Ich bin mir darüber nicht so sicher, aber es wird langsam Zeit. Naruto und du, ihr habt Recht. Vielleicht bin ich einfach zu stolz und habe zu viele Vorurteile. Ich sollte endlich reinen Tisch machen.“
„Du wirst sehen, dass es dir viel besser geht, wenn die Sache endlich geklärt ist.“
„Und was, wenn sich all meine Vorurteile als wahr herausstellen?“
„Dann weißt du, dass dein Onkel ein verabscheuungswürdiger Mensch ist und brauchst nie wieder über ihn nachzudenken.“
„Wenn das mal so einfach wäre.“ Tenten legte eine Hand auf Nejis. „Du schaffst das schon. Ich habe vollstes Vertrauen in dich.“
„Dein Vertrauen ehrt mich.“
„Ebenso wie mich deines ehrt. Danke, dass du es mir anvertraut hast.“ Die beiden lächelten sich an.
Da die beiden nur aufeinander fokussiert waren, merkten sie jedoch nicht, dass sie belauscht wurden. Sie nahmen an, dass sie in Deutschland von keinen Fans aufgestöbert werden konnten, da sie hier niemand kannte. Und das stimmte auch. Womit sie jedoch nicht gerechnet hatten war, dass einige hartnäckige Fans Nejis sogar über den Kontinent hinaus verfolgten. Und nun war das neugierige Mädchen hier und saß einem Nachbartisch von Neji und Tenten und belauschte ihr Gespräch.
Die Neuigkeit die sie damit erfuhr bereitete ihr höchstes Vergnügen. Mit diesem Wissen hatte sie eine Waffe in der Hand, die sie nutzen würde, um endlich Nejis Aufmerksamkeit zu gewinnen.
~*~
Neji war froh, dass sie bald wieder nach Japan zurückkehren würden. Die Dreharbeiten in Deutschland waren wirklich anstrengend. Vor allem dadurch, dass die Stimmung extrem aufgeladen war. Insbesondere zwischen Sakura und Sasuke herrschte eine Spannung, die nicht mehr auszuhalten war. Glücklicherweise hatte er mit seiner Filmpartnerin mehr Glück gehabt. Er mochte Tenten. Sie war zwar komplett anders als er, aber das war irgendwie erfrischend.
Seine Gedanken wurden von seinem klingelnden Handy unterbrochen und er beeilte sich es zu finden. Er wunderte sich wer ihn hier in Deutschland anrufen könnte. Er kannte hier niemanden außer den anderen Schauspielern und die brauchten ihn nicht extra anzurufen. Und ein Ferngespräch von Japan war ziemlich teuer. Als er auf seinen Bildschirm sah, sah er, dass es tatsächlich ein Gespräch aus Japan war. Wer konnte das sein? Eine Antwort auf diese Frage würde er nur bekommen, wenn er das Telefonat entgegen nahm.
„Hyuuga“, sagte er deshalb in den Hörer.
„Hier ebenfalls“, antwortete es und er erkannte sofort die Stimme seines Onkels. Er versteifte sich. Was konnte dieser von ihm wollen?
„Neji, ich habe gehört ihr beendet bald euren Dreh in Deutschland und kommt nach Japan zurück?“
„Das ist richtig.“
„Schön, dann würde ich gerne bereits jetzt einen Termin ausmachen.“
Neji runzelte verwirrt die Stirn. „Einen Termin? Wofür?“
„Nun, deine braunhaarige Freundin hat mich angerufen und mir erzählt, dass du mit mir reden möchtest.“ Neji fiel aus allen Wolken. Braunhaarige Freundin? Er hatte keine braunhaarige Freundin. Außer… Tenten, kam es ihm sofort in den Sinn. Konnte sie sein Vertrauen tatsächlich so enttäuscht haben? Und wenn es so war, wie kam sie an die Nummer seines Onkels? Neji sagte einen Moment nichts, erinnerte sich dann aber daran, dass jede Sekunde wertvolles Geld kostete. „Natürlich“, sagte er deswegen schnell und verdrängte für den Moment seine Gedanken an Tenten und machte einen Termin aus.
Als er jedoch aufgelegt hatte, stürmten die Gedanken wie ein Wirbelwind durch seinen Kopf. Tenten musste seinen Onkel angerufen haben, es konnte niemand anderes sein. Erstens weil er nur Wenigen von seinem Onkel erzählt hatte und zweitens, weil er kaum Frauen kannte. Schon gar keine, die braune Haare hatten.
Er fühlte sich zutiefst von Tenten verletzt und fühlte sich in diesem Moment bestätigt, dass es doch richtig war niemandem zu vertrauen. Das Vertrauen wurde doch oft nur enttäuscht.
~*~*~*~
So, da hätten wir einen kleinen Cliff. Ich persönlich bin auch von diesem Kapitel nicht sonderlich begeistert. Irgendwie bin ich im Moment nicht so ganz im Thema Naruto drin. Ich habe mich nur an dieses Kapitel gesetzt, weil ich meine neun fleißigen Kommentarschreiber nicht enttäuschen wollte. Aber es ist schon demotivierend fast 200 Favoriteneinträge zu haben und nur neun Kommentare für ein Kapitel zu bekommen. Das sind noch nicht mal 10%.
Ich weiß, das letzte Kapitel war auch nicht der Hammer, aber bitte sagt mir doch einfach, was ich verändern/besser machen kann. Ich wäre dankbar für jede neue Kritik, Idee, Anregung oder Wunsch.
Liebe Grüße,
eure Arashi