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Wolfsherzen

von

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Vollmondschmerz 3

Titel: Wolfsherzen/ Vollmondschmerz

Teil: 3

Autor: Satnel

Genre: original, shonen ai, lemon, fantasy
 

„gesprochene Worte“

‚Gedanken’
 

Disclaimer: Die Personen gehören alle mir. Sollte es Ähnlichkeiten mit lebenden Personen geben, so ist das reiner Zufall.
 

Es verging nicht viel Zeit, bis er das nächste Mal hinaufzitiert wurde. Als er auf das Deck kam war es dunkel.

Kobe riskierte einen Blick hinauf zum Sternenhimmel. Es reichte nicht seinen Standort zu bestimmen, doch das war auch nicht sein Ziel. Allzu lange hatte man ihn anscheinend nicht unter Deck gelassen seit seiner Entführung, da der Mond noch immer am abnehmen war. Das beruhigte ihn etwas. Das hieß wenn alles gut ging, konnten sie vor dem nächsten Vollmond Land erreichen. Wenn nicht, dann lag es wohl an ihm zu handeln.

Seine Hand schloss sich um die Phiole in seiner Jackentasche, sie gab ihm eine gewisse Sicherheit. Es mochte für Andere zwar seltsam sein, das er mit Gift sein Leben beendete, da es ja meistens schmerzhaft war und lange dauerte, doch für ihn war es einfach das Sicherste. Wie alle seine Medikamente hatte er es selbst hergestellt, also hatte er die Gewissheit, das es funktionieren würde. Außerdem war es wesentlich leichter etwas zu schlucken, als sich ein Messer in den Körper zu rammen. Es erforderte nicht soviel Überwindung. Was aber nicht hieß, das er es nicht machen würde, wenn es keine andere Lösung gab.

Wie die anderen Male wurde er in die Kajüte des Kapitäns geführt, der ihn, wie zuvor auch schon, erwartete. Kobe blieb wieder in der Nähe der Tür stehen, auch wenn es ihm nicht viel bringen würde, zu fliehen.

Ercole stand vor seinem Tisch und hielt ein Weinglas in der Hand. Nachdenklich betrachtete er es, bevor er seine Aufmerksamkeit Kobe zuwand. Das Glas auf den Tisch stellend, näherte er sich ihm.

Kobe hatte aus dem vorherigen Treffen gelernt und beobachtete ihn argwöhnisch. Noch einmal würde er sich nicht so leicht von ihm schlagen lassen.

„Ich wünsche dir einen guten Abend. Ich hoffe du hattest einen angenehmen Nachmittag.“

Erwartete er darauf wirklich eine Antwort? Immerhin war er unter Deck eingesperrt, hatte keine Beschäftigung und bekam kaum etwas zu essen. „Ich kann nicht klagen.“

Was wollte er von ihm? Sie hatten doch alles besprochen, was es zu besprechen gab oder nicht? Er wollte zwar ein Sklave werden, würde sich ihm aber nicht unterwerfen und seine Herkunft würde er ihm auch nicht verraten. Also was war der Sinn dieser Zusammenkunft? War ihm langweilig?

„Das ist gut. Weißt du, ich habe über deine Worte nachgedacht. Ich war wirklich etwas grob zu dir und so werde ich dich nicht verkaufen können. Aber ich bin zu einer zufrieden stellenden Lösung gekommen.“

Lösung? Hatte es denn ein Problem gegeben? Im Moment verstand Kobe den Piraten nicht ganz.

Er sah ihn fragend an. In seinen Augen sprach er wirr.

Ercole lächelte als er Kobe ansah. „Ich werde dich einfach behalten. Du wirst mein Lustsklave.“

Was? Er sollte sein …? Das konnte nicht sein. Das hier war ein Schiff, wenn er hier nicht runterkam, dann konnte er ja gleich sterben. Doch das war sicherlich nur ein Scherz, wofür sollte er einen derartigen Sklaven brauchen. „Wenn ihr glaubt mich damit verschrecken zu können täuscht ihr euch. Ihr würdet dadurch nichts verdienen.“

„Das nicht, aber es würde mir eine gewisse Genugtuung verschaffen. Also dann zeig ich dir einmal deinen neuen Arbeitsplatz.“ Er ergriff Kobes Handgelenk und zog ihn zum Bett.

„Bitte.“ Damit gab er ihm einen Stoß, der Kobe aufs Bett fallen lies.

Er meinte das ernst oder? Der Pirat scherzte nicht, er wollte ihn wirklich hier festhalten und … Bei diesem Gedanken wurde Kobe übel. Nicht das er etwas gegen Sex hatte, doch das war ein Mann und ein Mensch. Ersteres lies ihn nur etwas unwohl fühlen, doch Zweiteres rief regelrechte Abscheu in ihm hervor.

Kobe fuhr herum und zog automatisch die Beine an den Körper. Er würde dem Piraten am liebsten sein Lächeln aus dem Gesicht prügeln, doch das war nicht möglich. „Niemals werde ich euch gehören.“

Mit diesen Worten trat er dem Piraten mit beiden Beinen auf die Brust, so das er stolperte und auf dem Boden landete. Doch Kobe nahm sich keine Zeit um sich an seinem Sieg zu freuen, sondern stürmte zur Tür. Den überraschten Piraten davor einfach zur Seite stoßend. Nur noch ein paar Meter trennten ihn von seinem Ziel. Eigentlich war er sich nicht wirklich bewusst was er machte, doch ob Flucht oder Tod alles war besser, als auf diesem Schiff zu bleiben und vielleicht enttarnt zu werden. Das war seine größte Sorge.

Kobe erreichte die Reling und ohne weiter darüber nachzudenken, sprang er darüber ins Wasser. Der Aufprall im eiskalte Wasser, trieb ihm die Luft aus den Lungen. Augenblicklich sog sich seine Kleidung voll mit Wasser und wurde bleischwer. Wie ein schweres Gewicht zog es ihn unter Wasser und auch wenn Kobe versuchte an die Oberfläche zu kommen war es vergeblich. Aber das wollte er doch oder? Er wollte sterben, es war nur schwer den natürlichen Überlebenstrieb zu unterdrücken. Das Gift wäre besser gewesen.

Langsam ging ihm die Luft aus. Es war dunkel um ihn, er wusste schon gar nicht mehr in welche Richtung er schwimmen sollte. Das war dann wohl das Ende, wenigstens war er seiner Familie so keine Last mehr. Das war sein letzter Gedanke, bevor er das Bewusstsein verlor.
 

Endlich hatte er die gewünschte Reaktion, was allerdings darauf folgte, hatte er nicht geahnt. Er spürte noch den dumpfen Schmerz in seiner Brust, als der Rotblonde auch schon an ihm vorbei lief. Dieser Mistkerl hatte ihn doch wirklich getreten.

Sich noch die getroffene Stelle reibend, sprang Ercole auf und folgte Kobe. Vor seiner Tür stolperte er fast über die Wache, die er für genau diese Situation aufgestellt hatte. Doch wo sollte der Andere schon hin? Das war ein Schiff, es gab nicht viele Möglichkeiten.

Plötzlich hörte er ein Platschen, da es eine ruhige Nacht war, fiel dieses ungewöhnliche Geräusch natürlich auf. Er würde doch nicht ins Wasser springen?

Ercole stöhnte. Zutrauen würde er es ihm. Dieser Idiot. Das Meer war gefährlich, vor allem bei Nacht.

Er lief zur Reling. Noch im rennen zog er sich das Hemd aus. „Mann über Bord! Bringt mir Licht und sucht das Schiff nach dem Gefangenen ab!“ Wenn er jetzt umsonst ins Meer sprang, würde das sein Gefangener büßen und das nicht zu knapp.

Ercole sprang über die Reling in das kalte Wasser und sah sich um. Zum Glück war er ein guter Schwimmer, immerhin war er Pirat.

Der Braunhaarige holte einmal tief Luft, tauchte unter Wasser und sah sich um. Es war kaum etwas zu erkennen, da das Mondlicht nur sehr schwach die Umgebung erhellte. Neben sich spürte er wie weitere schwere Körper ins Wasser fielen und es etwas heller wurde. Gut, sie hatten daran gedacht Lampen mitzunehmen.

Da, er sah eine Bewegung. Hoffentlich war es nicht nur ein Fisch. Wenn Kobe tiefer sank, als er sehen konnte, wurde das Ganze gefährlich.

Hastig schwamm er zu der Stelle, an der er die Bewegung wahrgenommen hatte. Gleichzeitig tauchte er auch noch etwas tiefer, da der Körper ja ebenfalls sank. Schon fast blind bewegte er die Arme umher, ob er nicht vielleicht etwas zu fassen bekam. Plötzlich fühlte er etwas und griff zu, bevor es ihm entgleiten konnte. Nun das Gewicht eines Körpers hatte es ja und wenn das was sich wie ein Arm anfühlte auch einer war, dann hatte dieser Idiot mehr Glück als er verdiente.

Den Körper an sich ziehend, schwamm er Richtung Licht an die Wasseroberfläche. Seine Luft wurde nämlich auch schon knapp. Tief einatmend, kam er endlich an der Oberfläche an. Zu seinen Männern im Wasser kam nun auch noch ein Rettungsboot dazu, das sie ins Wasser gelassen hatten. Mit Kobe im Arm schwamm er zu dem Boot und hievte ihn hinein.

Einer seiner Männer kümmerte sich sofort um ihn.

Ercole hielt sich an dem Boot fest und sah zu seinen Männern im Wasser. Diese waren dabei die Lampen an Hacken festzumachen, die dann auf das Schiff gezogen wurden. So hatten sie die Lampen auch hier herunter gebracht. Intelligent, wenn auch gefährlich, doch was sollte man sonst machen? Eine Strickleiter war auch heruntergelassen worden, durch die sie dann wieder aufs Schiff kamen.

Auch Ercole nutzte diesen Weg. Bis das Rettungsboot wieder hochgezogen wurde würde es noch etwas dauern. Hoffentlich überlebte Kobe, denn dann könnte er ihm eigenhändig das Fell über die Ohren ziehen. Hatte man diesem verzogenen Balg, denn nichts beigebracht? Zum Beispiel das man bei Selbstmord nicht in den Himmel kam. Bei der Gottesfürchtigkeit, die die meisten adligen Familien an den Tag legten, konnte an das zumindest annehmen. Scheinbar hatte diese Erziehung nicht gefruchtet.

Wieder zurück an Deck, hob er sein Hemd auf und nutzte es gleich um sich abzutrocknen. Er lehnte sich leicht über die Reling um einen Blick auf das Boot zu werfen. Es schien sich noch nichts getan zu haben. Zumindest war der Mann noch immer dabei ihn zu reanimieren. Inzwischen war man aber schon wieder dabei das Boot hochzuziehen.

Wenn er gewusst hätte, was sein Einfall für Probleme nach sich ziehen würde, dann hätte er besser Vorkehrungen getroffen. Nun wenn Kobe das überlebte, war er ja vorgewarnt. Dabei lies doch nichts auf so eine Überreaktion schließen. Sein Schicksal hatte er immerhin selbst gewählt. Und wenn er ehrlich war, dann war er nicht einmal eine so schlechte Wahl, bei einem Verkauf hätte es der Rotblonde wirklich schlimmer treffen können. Also wo lag das Problem? Für ihn gab es doch auch keines. Kobe gefiel ihm vom Aussehen und vor allem von seinem Charakter her. Noch nie hatte er einen Menschen getroffen, der soviel Stolz besaß und sich trotzdem so niedrig einschätzte. Nun dem wollte er eben auf den Grund gehen. Wenn er so nebenbei etwas von seinem Stolz brechen würde, wäre das auch nichts Schlechtes, doch das würde sich erst ergeben.

Das Boot kam endlich wieder neben der Reling an und die zwei Männer, die gerudert waren setzten aufs Schiff über. Nur der Mann der sich um Kobe kümmerte, hörte nicht in seiner Tätigkeit auf.

Ercole beugte sich etwas über die Reling um in das Boot zu sehen. Es schien sich wirklich nichts getan zu haben. Also war er wohl tot.

Plötzlich hörte man ein gurgelndes Geräusch und Kobe hustete. Schwach öffneten sich seine Augen und er sah zu Ercole. Erkennen lag in seinem Blick „Oh nein.“

Damit schloss er die Augen wieder.

„Er ist ohnmächtig.“ Der Pirat der sich bis jetzt um ihn gekümmert hatte, sah ihn fragend an.

„Bringt ihn in meine Kabine.“ Ercole wand sich um und ging die Treppen zum Ruder hinauf. Was sollte dieses oh nein? Da rettete man ihn und das war der Dank? Er hätte ihn ertrinken lassen sollen. Das würde noch ein Nachspiel haben das wusste Ercole. Denn er würde selbst dafür sorgen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von: abgemeldet
2008-09-28T20:47:51+00:00 28.09.2008 22:47
Ich hatte mir schon richtig Sorgen um Kobe gemacht als er da einfach heruntergesprungen ist, aber verstehen kann ich ihn ja, hätte wohl ähnlich gehandelt, denn solange er noch auf See ist, sind die Fluchtmöglichkeit ja fast gleich null...
Ohhh je, "Nachspiel" - der Arme ich hoffe nur, dass Ercole dem Süßen nicht sooo böse ist...aber wie könnte er wohl...^^
Ich bin schon ganz gespannt wie es weiter geht...*kann's kaum noch erwarten*..
GLG
*Keks da lass*
Von:  Thetis
2008-09-28T17:52:46+00:00 28.09.2008 19:52
hehe... ja ein nachspiel! *g*

auch wenn ich fand das kobe etwas überreagiert hat. ich mein was hat er erwartet. er weiß doch eh das er das nur bis zum nächsten vollmond ertragen muss un dann kann er nen geisterschiff aus dem kahn machen ^___^
Von: abgemeldet
2008-09-28T14:14:53+00:00 28.09.2008 16:14
also diese Aktion war mehr als doóf.
Hätte er nicht Gift nehmen können?
Nee besser nicht , so hätte Ercole ihn nicht mehr retten können.
Was wohl Ercole machen wird?
Bitte lass kobe nciht zu sehr leiden.

lg
h2o
Von:  midoriyuki
2008-09-28T10:39:51+00:00 28.09.2008 12:39
Kobe ist so ein Trottel o_o

Aber ein liebenswerter, kleiner, knuffeliger Trottel xD
Nein im Ernst im ersten Moment hab ich mich wirklich erschrocken als der da runter gesprungen ist ;_:
Aber wieder gut umgesetzt und besonders Ercoles Gedanken x3
Hach ja ich mag ihn xD


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