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Wolfsherzen

von

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Vollmondschmerz 13

Titel: Wolfsherzen/ Vollmondschmerz

Teil: 13

Autor: Satnel

Genre: original, shonen ai, lemon, fantasy
 

„gesprochene Worte“

‚Gedanken’
 

Disclaimer: Die Personen gehören alle mir. Sollte es Ähnlichkeiten mit lebenden Personen geben, so ist das reiner Zufall.
 

Kobe sah mit kritischen Blick auf Ercole, der noch immer bewusstlos auf dem Bett lag. Wie konnte man auf so einer Insel nur einen Arzt haben? Das war verantwortungslos. Meistens waren die Priester auch mit der Krankenbetreuung beauftragt, doch das konnte er sich bei diesem nicht wirklich vorstellen.

Er wusch sich die Hände und öffnete das Hemd des Piraten. „Wenigstens meine Mittel hätte er mir zurückgeben können.“

Aber es war ja nicht sein Problem, wenn Ercole Schmerzen haben würde.

„Warte, ich lass sie dir holen.“ Damit verließ Ratan den Raum.

Mit einem leisen Seufzen schob Kobe das Hemd zur Seite. Ein stark blutender Schnitt kam an der linken Seite zum Vorschein. So gesehen, war es nichts ernstes. Es blutete zwar stark aufgrund der Tiefe, doch nichts was man nicht nähen konnte. Etwas womit er schon genug Erfahrung hatte. So genau konnte er das allerdings erst sagen, wenn er das Blut entfernt hatte.

Kobe sah auf die noch immer blutende Wunde. Nun, zumindest soviel, das er erkennen konnte was er nähte. Denn so wie es aussah, würde sie nicht so schnell zu bluten aufhören.

Er nahm einen Stofffetzen in die Hand und tauchte ihn ins warme Wasser. Was dachte er da eigentlich? Er musste es auf jeden Fall zum Stillstand bringen, sonst floss das Blut nur nach innen und dann würde er bestimmt sterben. Irgendwie war er nicht richtig bei der Sache.

Der Rotblonde atmete einmal durch. Es spielte keine Rolle, wer der Patient war. Im Moment brauchte er Hilfe und nur er konnte sie ihm geben. Wenn er wieder gesund war, konnten sie weitersehen.

Die Tür öffnete sich und Ratan kam herein. In der Hand hatte er die Kiste in der Kobes Mittel und Arzneien waren.

Kobe nickte. Damit müsste es besser gehen. „Kannst du kurz mit dem Stoff auf die Wunde drücken? Wir müssen die Blutung stoppen.“

Ratan nickte und löste Kobes Hände ab.

Dieser ging zu der Kiste und öffnete sie. Ach hier war es also. Ganz oben, unübersehbar, lag seine Giftphiole. Irgendwie hatte er geahnt, das er sie wieder sehen würde. Ratan hatte ihm den Rücken zugewandt, so war es ein Leichtes sie wieder in seinen Besitz zu bringen.

Unauffällig steckte er sie in seine Jackentasche, bevor er die restlichen Fläschchen und Behälter durchsah. Kobe wusste was in jedem einzelnen war und wie es sich auswirkte. Mit dem Inhalt dieses Koffers konnte er Leute töten oder retten. Und auch wenn in diesem Fall die erste Methode durchaus gerecht wäre, hatte er sich für die Zweite entschieden. Sein Gewissen zwang ihn dazu.

Kobe nahm zwei Fläschchen aus dem Koffer und kam zu Ratan. „Nimm ein frisches Tuch.“

Nebenbei entkorkte er ein Fläschchen und goss etwas von dem Inhalt auf das frische Tuch, bevor Ratan es wieder auf die Wunde drückte. Das würde die Wunde desinfizieren, bestimmt besser als der Rum, den man in diesen Breiten sonst dafür verwendete, wenn überhaupt. Nun musste er ihn nur noch dazu bringen das Mittel zu trinken. So würde die Blutung sicher schneller aufhören.

Eine Hand unter den Kopf des Piraten legend, hob Kobe ihn leicht an. Dann setzte er das Fläschchen an dessen Lippen. Er würde es schon schlucken, das war ein natürlicher Reflex.

Und wirklich Ercole schluckte es, auch wenn er kurz darauf hustete. Doch die Augen blieben geschlossen und auch sonst ließ nichts darauf schließen, das er aufgewacht war. Nun mussten sie nur noch warten.

Ruhig zündete der Mischling eine Kerze an. Mit geübten Fingern, fädelte er einen Faden durch das Öhr einer Nadel. Diese hielt er dann in die Flamme der Kerze. Von seiner Behandlung hatte noch niemand eine Infektion bekommen. Allerdings war das hier ein Mensch und kein Werwolf, das waren andere Verhältnisse.

„Wie sieht es aus?“ Fragend sah er den Tiger an.

Dieser zuckte nur mit den Schultern. „Es blutet noch immer.“

Natürlich blutete die Wunde noch immer. Sein Mittel bewirkte immerhin keine Wunder. Obwohl er ihm mehr eingeflösst hatte als er normal benutzen würde. Hier sah man den Unterschied zwischen einem Menschen und einem Werwesen. Bei einem Werwesen hätte diese Wunde schon längst wieder zu bluten aufgehört. Sie wäre vielleicht schon wieder halb verheilt, immerhin wusste er nicht wie lange Ercole sie schon hatte. Frisch war sie nicht mehr, wenn dann eher aufgebrochen. Idiot.

Nein, er konnte sich nicht mit den Menschen anfreunden. Er mochte diese Rasse nicht. Sie waren schwach, nur in der Überzahl fühlten sie sich stark. Feige war ein Wort, das sie gut beschrieb und doch hielten sie sich für die großartigste Schöpfung der Natur. Ja, es war eine rassistische Einstellung, doch da er zur Hälfte Mensch war, war es nur natürlich.

Tja und nun war er hier und versuchte das Leben eines solchen Wesens zu retten. Eines Menschen, der ihm von allen bisher Kennengelernten am unsympathischsten war.

Kobe mochte weder was Ercole war, noch wie er die Dinge handhabte.

„Es wird weniger.“ Ratans Bemerkung ließ ihn seine Gedanken beiseite schieben. Es stimmte, der Blutstrom wurde weniger.

Kobe setzte die Nadel an und machte einige Stiche. Auch wenn er es noch nicht ganz nähen konnte, es war zumindest ein Anfang. Bewusstlose Opfer waren ihm am liebsten, die hielten still. Es war störend wenn sie bei Bewusstsein waren und bei jedem Stich zusammenzuckten. Egal ob sie wollten oder nicht, das war einfach eine natürliche Reaktion das ließ sich nicht abstellen.

Jetzt wäre fast einer dieser Blutsauger vonnöten. Mit deren Magie wäre so eine Verletzung ein Witz. Doch seine Rasse hatte dafür die Körperkraft bekommen, nun ja er und andere Mischlinge einmal ausgenommen.

„Eineinhalb Wochen noch.“ Ratans Stimme war ruhig bei diesen Worten.

„Was?“ Kobe sah ihn verwirrt an. Er verstand den Sinn der Aussage nicht ganz.

„Eineinhalb Wochen noch bis Vollmond. Das meine ich.“ Ratan lächelte leicht.

„Willst du jetzt wirklich davon anfangen?“ Der Rotblonde sah den Tiger verwundert an. Wie konnte er jetzt an das Gespräch von zuvor anknüpfen?

„Störe ich dich etwa, wenn ich rede?“

Kobe schüttelte den Kopf. „Nein, das nicht, aber…“

Er ließ den Satz offen und schob das Stoffstück ein wenig zur Seite.

„Na dann ist es ja kein Problem.“ Der Tiger beobachtete sein Tun.

„Du willst jetzt wirklich unser Gespräch weiterführen?“ Also das nannte eine Ruhe. Ob er das könnte, wusste er nicht. Doch der Pirat vor ihm war ja auch nicht sein Freund.

„Ja klar. Ich drücke mit meinen Händen auf eine blutende Wunde und hatte seit einiger Zeit keine anständige Jagd mehr. Es fällt mir verdammt schwer dabei nicht an Futter zu denken.“ Der Wertiger lächelte etwas unglücklich.

Ach so, es war eine Ablenkung, das hätte er auch gleich sagen können. Manchmal waren so starke Instinkte doch nicht hilfreich. „Ich kann dich nicht in meine Nähe lassen. Das ist zu gefährlich für dich und mich. Wenn ich alleine bin, kann ich mich darauf konzentrieren ich selbst zu bleiben.“

„Und wenn du die Kontrolle verlierst?“ Nachdenklich sah Ratan auf die Wunde von Ercole.

Kobe zuckte mit den Schultern. Was sollte er sagen? Jedesmal wenn er die Kontrolle verlor, konnte er sich danach zum Glück an nichts mehr erinnern.

Doch Ratan ließ nicht locker. „In der Nähe?“

„Sag mal warum bist du so erpicht darauf, mich in meiner zweiten Gestalt zu sehen?“ Schön langsam wurde das wirklich auffällig. Etwas das Kobe aufregte. Es war wie ein Gespräch mit einem kleinen Kind. Man hatte ein Verbot aufgestellt und es versuchte mit allen Mitteln ein Schlupfloch zu finden um doch noch an das Gewünschte zu kommen.

„Das ist wohl eine Art natürliche Faszination. Bis jetzt habe ich nur die Verwandlung von Tigern gesehen, ein Wolf ist da sicher interessant. Aber wenn du nicht willst, respektiere ich das.“ Dabei sah er Kobe erwartungsvoll an.

Kobe wusste worauf er wartete, doch bei diesem Thema blieb er hart. „Danke.“

Ratan seufzte tief. „Du bist wirklich ein Dickkopf.“

„Und sehr stolz darauf.“ Das war immerhin eine Eigenschaft, die er mit seinem Vater teilte. Allzu viel hatte er sowieso nicht von ihm.

Kobe begann die Wunde zu nähen, die nun endlich zu bluten aufgehört hatte. Zumindest soweit, das durch das Nähen keine Probleme entstehen sollten.

„Wenn du meinst. In meinen Augen ist das nicht sehr rühmenswert.“ Ratan schüttelte den Kopf und nahm den Stofffetzen weg. Er roch kurz daran und warf ihn dann zu dem Anderen.

„Sagt der Einäugige zum Blinden. Du bist eine Katze.“ Er wusste genau, das der Tiger ebenso dickköpfig war wie manche seiner Cousins. Dagegen war er handzahm. Denn immerhin ließ er noch mit sich reden und seine Meinung war nicht unumstößlich. Außer bei diesem für ihn heiklen Thema.

Kobe beendete seine Arbeit und warf die Nadel und den übrigen Faden zu den beiden Stofffetzen. „Alles andere liegt bei ihm. Obwohl ich nicht glaube das er daran stirbt. Ich schätze ihn ebenso stur ein wie dich.“

Ratan nickte zustimmend. „Ja, deswegen verstehen wir uns auch so gut.“

Eine Antwort darauf ersparte sich Kobe. Immerhin war das purer Sarkasmus, darauf gab es nur selten eine Antwort. Denn das die Dinge anders lagen, das hatte er schon bei ihrem ersten Zusammentreffen gespürt und das obwohl seine Instinkte damals Überhand genommen hatten.

„Ich werde warten bis er aufwacht.“ Wirklich erfreut war er nicht darüber, doch es konnte immer noch sein, das etwas passierte. Dann konnte er ihm gleich helfen.

Außerdem wollte er noch einen Verband anlegen, doch das würde er nicht machen wenn Ercole bewusstlos war. Das war nur unnötige Arbeit.

Ratan nahm die gebrauchten Sachen. „Ich bringe sie weg und komme später wieder.“

Kobe nickte nur. Wahrscheinlich wollte er sich den Schaden am Schiff ansehen. Etwas wovon Kobe nichts verstand. „Ja, bis dann.“

Ohne ein weiteres Wort verließ der Tiger das Zimmer.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  midoriyuki
2008-10-30T16:23:30+00:00 30.10.2008 17:23
Yey...:)
Mh glaub auch, dass Ratan ihn noch i-wie überreden kann ihn bei seiner Wandlung in der Nähe zu behalten xD
Bzw. denke nicht, dass Ratan das heimlich machen wird, dazu ist er zu stolz aber i-wie kriegt er Kobe noch rum xD
Ansonsten...Ercole ist wieder daaaa*_*
Freu ich mich immer noch drüber xD
Hach ja ich mag das Kapitel^^
Auch Kobes Überlegungen im Bezug auf Ercoles Verletzungen und dass er ihm hilft obwohl er ihn ja eigentlich ab kann...Absolut nachvollziehbar und gut geschildert x3

Von: abgemeldet
2008-10-30T13:34:55+00:00 30.10.2008 14:34
wieder ein kapi!
*freu*
Ratan ist echt neugierig, ok das wäre ich auch. Er scheint sich sehr sicher zu sein´Kobe in seiner zweiten Gestalt bandigen zu können, ok er ist ein starkert Tiger, der schafft das schon. Es würde aber bestimmt zum Kampf kommen, da sind Wunden die logische Folge. Und die sind nicht leicht zu erklären mit Ausreden.
Mmm wetten Ratan darf am Ende doch dabei sein? Der ist stur und er bekommt bestimmt seinen willen.

lg h2o


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