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Wolfsherzen

von

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Vollmondschmerz 31

Titel: Wolfsherzen/ Vollmondschmerz

Teil: 31

Autor: Satnel

Genre: original, shonen ai, lemon, fantasy
 

„gesprochene Worte“

‚Gedanken’
 

Disclaimer: Die Personen gehören alle mir. Sollte es Ähnlichkeiten mit lebenden Personen geben, so ist das reiner Zufall.
 

Benommen öffnete er die Augen. Er fühlte sich, als wäre sein Kopf in Watte gepackt, jeder Gedanke fiel ihm schwer. Sein Blick glitt über den Raum in dem er sich befand. Er kam ihm nicht sonderlich bekannt vor und doch hatte er etwas vertrautes an sich.

Kobe richtete seinen Oberkörper ein wenig auf, wenn auch nicht viel, da ihm dafür die Kraft fehlte.

„Oh du bist wach, das ist gut.“ Ercole stand von seinem Sessel auf und kam zu ihm.

„Wie geht es dir?“

Kobe legte sich eine Hand an den Kopf. Es dauerte einige Zeit, bis er eine Antwort auf seine Worte gefunden hatte. „Gut, wenn auch etwas benommen? Was ist passiert?“

Das war eindeutig nicht normal nach einer Verwandlung. Was hatte er gestern Nacht eigentlich anstellt? Wie sonst auch war alles wie weggeblasen.

„Du bist eine Klippe hinuntergefallen. Es hat dich ganz schwer erwischt, wir waren richtig besorgt um dich.“ Ercole lächelte und setzte sich auf die Bettkante.

„Ach ja?“ Zweifelnd sah er den Piraten an. Irgendwie konnte er ihm gerade nicht glauben. Er fühlte sich viel zu gesund, für einen Sturz von einer Klippe. Selbst wenn es nur eine niedrige gewesen war, müsste er einige Schrammen vorweisen. Doch er fühlte nichts.

„Ja. Du warst fünf Wochen bewusstlos.“

„Blödsinn, dann wäre ich schon längst tot, ohne Essen und Trinken.“ Kobe schüttelte unwillig den Kopf. Doch dann glitt sein Blick zum Bullauge des Schiffes und was er erkennen konnte irritierte ihn. Das war eindeutig ein anderes Schiff und die Lichter einer Stadt. Doch es unterschied sich von dem Anblick denn er gewohnt war. Doch wie die Kabine kam es ihm seltsam vertraut vor.

„Wo sind wir?“ Nur zögernd kamen diese Worte über seine Lippen. Er hatte seltsamerweise Angst vor der Antwort.

Ercole folgte seinem Blick, bevor er ihn wieder ansah. Er lächelte schwach. „Wir sind in Griechenland. Genauer gesagt in Athen.“

Geschockt keuchte Kobe auf. Natürlich, deswegen kam ihm der Anblick so vertraut vor. Immerhin war es das Letzte, das er bei seiner Abreise vor zwanzig Jahren gesehen hatte.

Hastig warf er die Decke zur Seite und sprang auf. Leider hatte er dabei nicht bedacht, das er wohl doch fünf Wochen bewusstlos gewesen war und sackte kraftlos zusammen. Einzig Ercoles schneller Reaktion und seiner Hand um Kobes Taille war es zu verdanken das er keine nähere Bekanntschaft mit dem Boden machte.

„Vorsicht, du wurdest erst vor ein paar Stunden geheilt. Ich weiß nicht einmal ob es so ratsam ist, wenn du dich schon bewegst.“ Ercole sah besorgt auf ihn hinab.

Kobe krallte sich an sein Hemd. Er verstand es nicht, wie auch? Athen war der letzte Ort an dem er sein wollte, an dem er sein durfte. Das war das erste und einzige Versprechen das er seiner Stiefmutter gegeben hatte, wenn es auch unter Zwang geschehen war. Wenn er Athen nie wieder betrat, würde sie ihm erlauben seinen Vater wieder zu sehen. Ansonsten würde sie dafür sorgen, dass er ihn vergaß und das wollte er nicht. Auch wenn er inzwischen erwachsen war und wusste, wie die Dinge zwischen seinem Vater und seiner Frau lagen, war die Angst noch immer da. Vielleicht kannte sie ja Mittel und Wege ihre Worte wahr zu machen und das wollte Kobe nicht. Sein Vater war das einzig enge Familienmitglied das ihm noch geblieben war und das ihm nicht mit Abscheu begegnete. Er brauchte ihn.

„Wir dürfen nicht hier sein. Ihr dürft nicht hier sein, wenn ihr auf Werwölfe trefft seid ihr in Gefahr.“ Vielleicht brachte es ja mehr, wenn er ihn auf die Gefahr für sie als Tiger hinwies. Warum hatte Ratan das nur zugelassen? Das Ercole nichts davon wusste war verständlich, doch Ratan wusste wie die Dinge zwischen ihren Rassen lagen. Sie waren hier in Gefahr.

„Das habe ich schon bemerkt, doch irgendwie hat sich das alles ganz alleine geregelt. Scheinbar sind deine Beziehungen sehr weitreichend.“ Der Griff um Kobes Hüfte festigte sich noch etwas mehr, bevor er ihn wieder auf das Bett setzte.

„Meine Beziehungen?“ Kobe sah ihn verständnislos an. Was meinte er damit?

Doch noch bevor er eine entsprechende Frage stellen konnte, wurde die Tür geöffnet. Ratan trat ein und lächelte. „Du hattest Recht, er ist wach.“

Hinter ihm betrat Aleka den Raum.

Als er seinen Vater sah, begann Kobe unbewusst zu lächeln. Er vergaß jede Vorsicht und stand wieder auf. Diesmal schaffte er sogar einen Schritt, bevor ihn seine Kräfte verließen, doch es war nicht Ercole der ihn nun auffing.

Schluchzend krallte er sich an das Hemd seines Vaters, der ihn mit beiden Armen an sich drückte. „Vater.“

Beruhigend strich ihm Aleka mit einer Hand über den Rücken. „Sch. Beruhig dich mein Kleiner, jetzt ist wieder alles gut. Du bist daheim und gesund nur das zählt.“

Das stimmte, nun war er wieder dort, wo er hingehörte. Bei seiner Rasse und was noch wichtiger war, bei seiner Familie. Er hatte sie vermisst, wenn er sich auch verboten hatte darüber nachzudenken, da er nichts an seiner Situation hätte ändern können. Doch nun war das anders.

Hier empfing ihn wieder sein gewohntes Leben. Ein Platz an den er gehörte, der ihm Sicherheit bot. Und was das Wichtigste war, eine Familie, die ihn liebte, das hatte er Dank Ratan begriffen. Es gab viel, das er nun mit neuen Augen sah. Etwas wofür er dem Tiger dankbar war, doch das hatte die Trennung nur noch schwerer gemacht.

Kobe nickte schwach und sein Schluchzen verebbte. Sein Vater sollte sich nicht für ihn schämen müssen.

„Morgen, wenn du wieder auf den Beinen bist, werde ich dich wieder zu meinem Bruder bringen. Auch er macht sich schon große Sorgen um dich. Und erst Caprice, es vergeht keine Woche in der nicht ein neuer Bote kommt, um sich nach einem Lebenszeichen von dir zu erkundigen.“ Aleka lächelte und streichelte ihm übers Haar.

„Egal was passiert ist, jetzt wird alles wieder gut.“

Abermals nickte Kobe schwach. Das hörte sich gut an, er konnte wieder nach Hause. Zumindest an den Ort, den er als solches bezeichnete.

Aleka setzte ihn auf einen Sessel. „Jetzt sollten wir aber etwas für deine Stärkung machen.“

Damit biss er sich in den Unterarm, so das Blut hervortrat. Die Stelle mit der Wunde hielt er vor Kobe. „Trink.“

Dieser Aufforderung kam Kobe gerne nach. Es war nicht das erste Mal, das er so etwas machte. Als Kind hatte er das immer bekommen, wenn sein Vater bei seiner Mutter und ihm war. Aleka meinte immer, das sei eine gute Stärkung und das stimmte auch. Es gab nichts was Wunden schneller heilte als das Blut eines Schamanen. Und das sein Vater es ihm freiwillig anbot, war schon eine große Ehre.

Nach einigen Schlucken löste er sich vom Arm seines Vaters und leckte sich über die Lippen. „Danke Vater.“

Aleka hielt sich die Wunde, die allerdings schon aufhörte zu bluten. Er machte eine wegwerfende Kopfbewegung. „Das ist nicht der Rede wert. Aber nun musst du mir erzählen was alles passiert ist.“

Kobe lächelte schwach. Das war sein Vater wie er ihn kannte, er war schon immer sehr neugierig gewesen. Doch solange er dafür in seiner Nähe sein konnte, war es Kobe nur Recht.
 

Ercole sah dem Wiedersehen mit gemischten Gefühlen zu. Er kam nicht mit dem Werwolf klar, doch Kobe schien ihn zu vergöttern. Das war für ihn nicht nachvollziehbar, da er nie ein so inniges Verhältnis zu seinem Vater gehabt hatte. Ja, er hatte nicht einmal irgendeine Beziehung mit ihm gehabt. Sein Vater war da, er war da und damit war auch schon alles erklärt.

Er warf einen Blick zu Ratan, der dem Ganzen lächelnd zusah. Scheinbar freute es ihn das die Zwei wieder zusammen waren. Ihn selbst hingegen freute es eigentlich nur, das Kobe nun wieder wach war. Leider hatte er wegen dem Auftauchen der Zwei keine Möglichkeit für ein Gespräch mit ihm gehabt.

Plötzlich erregte eine von Alekas Aussagen seine Aufmerksamkeit. Er wollte ihn wegbringen?

Ercole sah geschockt auf den Werwolf, bevor er sich wieder fing und einen gelassenen Ausdruck auf sein Gesicht zwang.

Natürlich, es war klar, das Kobe nun zu seiner Familie zurückkehren würde. Oder was immer er stattdessen hatte, denn so wie es aussah wollte ihn der Wolf nicht bei sich behalten. Doch auch wenn es vorauszusehen war, war es eine Option, die ihm gar nicht gefiel. Er hatte sich schon an Kobes Gesellschaft gewöhnt, ebenso wie an Ratans, auch wenn er sich wegen diesem Umstand Sorgen um seine geistige Gesundheit machte. Aber wenn er nun so einfach ging, würde ihm etwas fehlen. Ja, er konnte nichts dagegen machen, doch er würde ihm abgehen.

Ercole bemerkte das Kobe vom Arm des Älteren trank. Scheinbar war das doch eine sehr bewährte Methode und gar nicht so unüblich.

Er musste hier raus und etwas Luft schnappen, doch man würde ihn sowieso kaum vermissen. „Ich werde mich dann etwas hinlegen.“

Damit verließ er die Kabine. An Deck wand er sich zur Reling und sah auf das nachtschwarze Wasser, das sanft gegen die Planken des Schiffes schlug. Das beruhigte ihn meistens.

„Ich hoffe du hast nicht vor dich da reinzustürzen. Ein Tiger der ertrinkt, wäre zwar etwas Neues aber sehr erbärmlich.“ Ratan lehnte sich neben ihn an die Reling. Seine Arme ruhten überkreuzt auf dem Holz.

„Ich habe nicht vor mich umzubringen.“ Wieso auch? Er hatte gerade erst eine neue Welt entdeckt. Wie kam Ratan nur auf diese Idee?

„Nein?“ Ratan zog eine Augenbraue in die Höhe und sah ihn zweifelnd an.

„Bei dem Gesicht das du da drinnen gezogen hast, könnte man das aber glauben.“

Überrascht sah er den Tiger an. Hatte man das wirklich erkannt? Eigentlich sollte er sich gut genug unter Kontrolle haben.

Mit dem Daumen zeigte der Blonde hinter sich auf die Tür der Kabine. „Eigentlich solltest du nun da drinnen sein.“

„Warum? Damit du dich weiter mit diesem Wolf vergnügen kannst?“ Wenn Ratan glaubte, das er nicht wusste was die Zwei getrieben hatten, irrte er sich gewaltig. Man roch es, zwar nur schwach, doch man merkte es.

Ratan lachte und schüttelte den Kopf. „Nein, ich bin zufrieden. Allerdings ein geschickter Themenwechsel.“

Dann wurde er wieder ernst. „Nein, du solltest dort drinnen sein, um dieses Problem zwischen euch aus der Welt zu schaffen.“

Kopfschüttelnd drehte sich Ratan um, so das er nun mit dem Rücken an der Reling lehnte. „Du bist doch ein ganz intelligenter Junge. Manchmal. Inzwischen müsstest selbst du deinen Fehler eingesehen haben oder zumindest solltest du bemerkt haben, das eine Entschuldigung fällig ist.“

Das musste ihm der Tiger nicht sagen. Wie er schon sagte, das hatte er bereits selbst gemerkt. Auch wenn er seinen Fehler noch nicht genau analysieren konnte, musste er sich zumindest entschuldigen. Auch wenn er nicht genau wusste für was eigentlich genau , es gab da so einiges.

Ratan deutete sein Schweigen anscheinend als Unwissenheit, denn er sprach einfach weiter. „Vielleicht auch nicht, das weiß ich nicht. Aber was ich weiß ist, das uns Kobe morgen verlässt und wir ihn für lange Zeit nicht mehr sehen werden. Deswegen solltest du diese Sache klären und sei es nur, um daraus für später zu lernen.“

Da Ercole weiterhin schwieg, seufzte der Tiger nur tief. „Aber es ist ja nicht meine Angelegenheit. Doch Kobe hat mehr verdient als einen stummen Abschied.“

Damit löste er sich von der Reling und ging in die Richtung seiner Kabine.

So ungern er es zugab, doch Ratan hatte Recht. Kobe verdiente eine Entschuldigung und eine Erklärung. Der Wolf verdiente alles, was er ihm geben konnte, um sein Verhalten zu erklären.

Ercole sah zur Kabinentür des Rotblonden. Morgen, bevor er abreiste würde er mit ihm reden.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von: abgemeldet
2008-11-29T13:07:17+00:00 29.11.2008 14:07
Ooooh armer Ercole...
ich finds schöön, dass er nochmal mit Kobe reden und sich entschuldigen will...Kobe ist ja auch nicht gemein, der verzeiht ihm bestimmt...^^
Sehr schöönes und trauriges Kapitel...*mag so was total gern*...
Freu mich schon auf dein nächstes Kapi...^^
GlG Aidou
Von:  midoriyuki
2008-11-29T11:31:19+00:00 29.11.2008 12:31
Mh Ercole tut mir leid *nick*
Da ist ihm der Kleine grade irgendwie wichtig geworden und dann geht der einfach wieder...Aber nun gut...Dass eine Entschuldigung angebracht ist finde ich allerdings auch xD
Gut, dass Ercole dieser alte Sturschädel das auch einsieht:)
Freu mich auf jeden Fall schon drauf wies weitergeht:)



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