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Wolfsherzen

von

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Blutsbande 7

Titel: Wolfsherzen/ Blutsbande

Teil: 7

Autor: Satnel

Genre: original, shonen ai, lemon, fantasy
 

„gesprochene Worte“

‚Gedanken’
 

Disclaimer: Die Personen gehören alle mir. Sollte es Ähnlichkeiten mit lebenden Personen geben, so ist das reiner Zufall.
 

Rennen, rennen. In Carons Gedanken gab es nur mehr diesen einen Befehl. Wenn er rannte, konnte er alles um sich herum vergessen und das war genau das, was er brauchte. Er wollte einfach nur vergessen. Die Reaktion seiner Brüder, den Tod des Wolfes, seine eigene Hilflosigkeit in dieser Angelegenheit. Doch was sollte er machen? Es war weder sein Land noch seine Verantwortung. Wenn man ehrlich war, dann war es nicht einmal sein Rudel. Das alles gehörte Henry und ihrem Vater, nicht ihm. Bis jetzt war ihm das auch nur Recht gewesen, doch wenn er dann bei solchen Sachen derart hilflos war, gefiel ihm das nicht.

Caron wurde langsamer. Er sollte eigentlich gar nicht darüber nachdenken, immerhin diente sein Lauf nur dazu sich davon abzulenken. Doch diesmal schien das nicht zu funktionieren.

Er sah sich um, damit er sich orientieren konnte. Das konnte doch nicht sein. Hätte er es gekonnt, dann würde er nun wohl stöhnen. Seine Pfoten hatten ihn genau zu dem Ort geführt, an den er eigentlich nicht wollte. Nun aber wenn er schon einmal hier war, konnte er ebenso gut Informationen sammeln. Zuvor hatte er es ja versäumt, immerhin war es ein Schock gewesen.

Wie von selbst führten ihn seine Pfoten näher an den Körper des toten Wolfes heran. Sie hatten ihn nicht begraben. Wieso auch? Immerhin war er ein Teil der Natur und lebte nur um dieser zu dienen. Nun wo er das nicht mehr konnte, würde er anderen als Nahrung dienen, das ging nicht wenn er vergraben war.

Überrascht sah er auf. Schon zuvor hatte ihn etwas irritiert und nun wo er über den Kreislauf der Natur nachdachte, bemerkte er auch was es war. Er war unversehrt. Der Wolf war unversehrt, bis auf die Wunde eines Pfeils, fehlte ihm nichts. Das war seltsam, denn die Bauern hätten ihn sicher zerlegt. Ja, es war verboten zu wildern und ohne die Erlaubnis ihrer Herren durften sie auch keine Jagd auf Raubtiere machen. Doch auch wenn sie gewildert hätten, dann hätten sie das Fleisch und das Fell mitgenommen und eben irgendwo versteckt. Im Winter, der vor der Tür stand konnte man nicht wählerisch sein. Nicht wenn man ein Bauer war. Nur hier war es rein ums töten gegangen, nicht um Rache oder wegen der Beute. Das Letzte hätte Caron ja noch verstanden.

Durch diese Tatsache verwundert und wütend, besah sich Caron die Umgebung genauer. Seine Schnauze suchte den Boden ab, jeder Duft war interessant. Es waren Hunde hier gewesen, mehr als einer und Pferde, sehr viele Pferde. Eine Jagd?

Das würde erklären, warum das Rudel nicht angegriffen hatte. Sie hatten sie sehr wohl bemerkt, doch gegen so viele kamen sie nur schwer an. Seine Befehle in so einem Fall waren sehr klar gewesen. Abwarten ob sie eine Gefahr waren oder nicht.

Aber wieso missachtete einer ihrer Nachbarn die Grundstücksgrenze so radikal? Das war kein Ausrutscher gewesen, sondern pure Absicht. Es trennte ihn ein guter Kilometer vom Rande ihres Besitzes. Nein, das war kein Fehler gewesen, wie konnten seine Brüder das zulassen? Denn das sie es wussten, daran bestand kein Zweifel. Henry alleine müsste es schon merken, wenn jemand die Grenze übertrat.

Wer war es bloß gewesen? Welcher ihrer Nachbarn war so mutig? Ihr Nachbar im Norden fiel weg. Das war nur ein einfacher Vicomte, viel zu feige um sich gegen sie zu stellen, wenn sie auch gut mit ihm verstanden. Ebenso konnte Caron ihren Nachbarn im Westen ausschließen, der Comte, der dort wohnte, war nur im Sommer auf seinen Landsitz um diese Zeit weilte er mit seiner Familie schon in Paris. Blieben nur noch der Marquis im Süden und der Duc im Osten. Doch wer von ihnen würde sich mit ihnen anlegen, standesgemäß standen sie alle unter ihnen. Hier bekleideten sie immerhin den Rang eines Grand Duc. Was führte also zu dieser Frechheit?

Er war verpflichtet dieser Sache nachzugehen, doch wie wollte er das schaffen? Ein Besuch bei ihnen war kein Problem, doch es ging darum, wie er sich verhalten sollte. Normalerweise scheute er jegliche gesellschaftlichen Treffen und wenn das nicht ging überließ er das reden immer seinen Brüdern. Doch das würde er auf eigene Faust durchziehen, weder Henry noch Arnaud würden ihm den Rücken stärken. Sin war selbst zu jung für so etwas und Eloy, der ihm sicher mit Freuden geholfen hätte war nicht da. Obwohl es genau seine Bühne gewesen wäre. Nur alleine war es ein sinnloses Unterfangen. Schon in den ersten zehn Minuten würde er in ein Fettnäpfchen treten und seine Familie blamieren und das war die Sache nicht wert. Besser, das wollte er seiner Familie nicht mit seinem Eigensinn antun.

Caron setzte sich neben die Leiche des Wolfes. Doch der Gerechtigkeit musste Genüge getan werden, das war klar.
 

Es war unfassbar. Was war bloß in ihn gefahren, das er sich das hier antat? Ein dünner Ast schlug ihm plötzlich ins Gesicht. Wo war der auf einmal hergekommen?

Eryx fragte sich zum wiederholten Male, wie er nur in diese Situation hatte kommen können? Normalerweise war ihm doch egal, was die Wesen um ihn herum trieben, warum hatte er diese Haltung nicht beibehalten können? Die Antwort war einfach. Ihm war langweilig und zwar schrecklich.

Plötzlich stolperte er und rang um sein Gleichgewicht. Gut, vielleicht sollte er etwas langsamer laufen. Verdammt, wie er diese Gestalt doch hasste oder besser diese Umgebung. Freies Feld war für ihn kein Problem, selbst ein halbwegs normaler Berg ging noch, doch bei Wald und Geröllhalden hörte es für ihn auf. Diese Gestalt war unpraktisch zumindest für diese Umgebung. Noch dazu die Farbe seines Fells, da konnte er sich ja gleich ein Schild umhängen. Wo gab es schon weiße Wölfe?

Eryx wurde langsamer, als der Geruch seines Onkels immer näher kam. Es war immer besser auf der Hut zu sein, wer wusste schon wie dieser sein Auftauchen auffassen würde? Seine Pfoten erzeugten keinen Laut auf dem Waldboden. Wann hatte er eigentlich das letzte Mal Pfoten gehabt und das nicht nur um bereits erlegte Beute zu fressen? Eryx konnte sich kaum noch daran erinnern.

Völlig unerwartet wurde er zu Boden gerissen und spürte Zähne in seinem Nacken. ‚Was soll das?’

Seinen Angreifer schien das zu überraschen, denn die Zähne lösten sich aus seinem Nacken und der Wolf brachte sich mit einem Sprung aus seiner Reichweite. Misstrauisch beobachtete er Eryx.

‚Ein Albino?’

Das war eindeutig Carons Stimme, wenn auch die Fellfarbe nicht ganz mit dessen Haarfarbe zusammenpasste. Doch ein roter Wolf wäre wohl noch mehr aufgefallen als ein weißer.

‚Eryx?’

‚Ja, wer denn sonst?’ Eryx stand wieder auf. Nun bestand doch keine Gefahr mehr von ihm angegriffen zu werden oder?

‚Was machst du hier?’

Eine berechtigte Frage, leider wusste er keine Antwort darauf. Seine Motivation war ihm klar, doch was er sich hier erhoffte, war ihm selbst unklar. Eigentlich war er neugierig gewesen, doch das konnte er nicht so sagen. ‚Ich hab dich und Arnaud belauscht.’

Eryx fühlte deswegen weder Reue noch Scham, es hatte sich einfach so ergeben. Sie hätten auch leiser reden können, wenn es nicht für fremde Ohren bestimmt war.

‚Ach so.’ Caron schien nicht sehr überrascht darüber zu sein.

‚Und die Neugier zwingt dich dazu gleich nachzusehen.’

Das war eine Rüge gewesen, das merkte Eryx sofort, doch schlecht fühlte er sich deswegen noch lange nicht.

Caron wand sich um und folgte einem Weg, den anscheinend nur er sah.

‚Wie hast du mich bemerkt?’

‚Bei dem Lärm den du gemacht hast, war das kein Kunststück. Da hat meine Schwester aber viel bei der Ausbildung weggelassen.’

Nicht das er jemals ausführlichen Unterricht in dieser Sache bekommen hätte. Aber was meinte der Ältere mit Lärm? Seiner Meinung nach war er doch lautlos gewesen. Waren seine Sinne etwa verkümmert? Oft setzte er sie nun wirklich nicht ein.

Plötzlich blieb Caron wieder stehen.

Eryx sah eine kleine Lichtung auf der sich der Umriss eines Körpers abzeichnete.

‚Hast du nun gesehen, weswegen du gekommen bist?’

Moment, glaubte Caron etwa, er war nur gekommen, weil er neugierig auf einen toten Wolf war? Im Grunde stimmte es ja, doch das war nicht sein Hauptgrund, denn diesen wusste ja nicht einmal er. ‚Nein, deswegen bin ich nicht da. Und du kannst dir die Frage sparen, ich weiß den Grund nämlich selbst nicht.’

Warum gab er das eigentlich zu? Es konnte ihm doch egal sein, was der Andere von ihm dachte.

Caron hingegen sagte nichts, sondern setzte sich auf den Boden. ‚Es war eine Jagd, doch ich weiß nicht welcher unserer Nachbarn eine veranstaltet hat.’

‚Frag sie doch einfach.’ Was war da das Problem? Ein kurzer Besuch mit den dazugehörigen Verpflichtungen und die Sache war erledigt. Da war doch nichts dabei.

Caron sah ihn an wie ein kleines Kind, das gerade etwas ausgesprochen Dummes gesagt hatte. Aber dann schüttelte er den Kopf. ‚Ich bin nicht sehr geübt auf dem gesellschaftlichen Parkett. Um ehrlich zu sein, ist das nicht meine Welt. Ich weiß nicht einmal wie so ein Besuch abläuft.’

Also das war das kleinste Problem, das war nämlich haargenau seine Welt. Gesellschaftliches Parkett war genau die Bühne auf der er zuhause war. So unterschiedlich zu seiner Heimat konnte es hier auch nicht sein. ‚Wenn du willst, helfe ich dir. Ich ziehe Intrigen und Heucheleien bei weitem der Natur hier vor. Allerdings kostet meine Hilfe auch etwas.’

Oh ja, denn umsonst gab es nichts bei ihm. Gespannt wartete er auf Carons Antwort.



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von: abgemeldet
2008-12-16T19:24:32+00:00 16.12.2008 20:24
ooh sehr spannend...o.o...freue mich schon auf die Fortsetzung.^^...ob caron dazu ja sagt..o.O..
tolles kapi auf jeden fall..^^
glg
Von:  Toastviech
2008-12-15T20:22:47+00:00 15.12.2008 21:22
Wow.
Die beiden könnten sich doch gegenseitig helfen.
Caron Eryx in sachen wolf sein und Eryx hilft ihm in diesem Wolfsfall.
Och ich hätte ne tolle Idee. Eryx hat doch eine Bitte, oder?
Mein Traum: bitte schlaf mit mir! nee Quatsch aber das Eryx sich mehr GEsellschaft wünscht oder so.^^
Aber wahrscheinlich will ERyx nur nahc hause...

lg Toasty
Von:  Thetis
2008-12-15T05:58:53+00:00 15.12.2008 06:58
schönes kapitel ^^
ich bin gespannt wies weiter geht


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