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Wolfsherzen

von

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Blutsbande 12

Titel: Wolfsherzen/ Blutsbande

Teil: 12

Autor: Satnel

Genre: original, shonen ai, lemon, fantasy
 

„gesprochene Worte“

‚Gedanken’
 

Disclaimer: Die Personen gehören alle mir. Sollte es Ähnlichkeiten mit lebenden Personen geben, so ist das reiner Zufall.
 

Die Leute wurden schön langsam unruhig. Eryx konnte das verstehen. Die Zeiger der Uhr rückten immer weiter vor und dieser Gast ließ sich nicht blicken. Kein Wunder das die Ersten ungeduldig wurden. Schließlich waren sie alle nur wegen ihm hier, aus reiner Freundschaft war sicher niemand der hier Anwesenden gekommen.

Eryx nahm einen Schluck von seinem Weinglas und sah Sin und Horus zu, wie sie miteinander turtelten. Andere hielten es vielleicht für eine förmliche Konversation, doch die Spannung zwischen ihnen war förmlich greifbar und das merkten auch alle Anderen, da sie von niemanden angesprochen wurden.

Ihm ging es da nicht so gut. Seit Caron sich wieder unter die Menge gemischt und verschwunden war, hatten ein paar Mädchen bemerkt das er auch existierte. Natürlich, die Menge an potentiellen Begleitern und etwaigen zukünftigen Verlobten dünnte sich aus. Paare hatten sich längst gefunden, nun musste man sich auch mit dem zufrieden geben was man nicht kannte. Nur das Problem dieser Damen war, das sie nicht von seiner Rasse und sein Interesse an ihnen deswegen etwas begrenzt war. Mit einem Menschen konnte er seiner Familie nicht unter die Augen treten, er würde sich in Grund und Boden schämen.

Wo zum Teufel war nur Caron abgeblieben? Amüsierte er sich etwa mit einem dieser Mädchen? Hoffentlich nicht, davor hatte er ihn doch ausdrücklich gewarnt. Bei den heutigen Damen konnte man gar nicht vorsichtig genug sein und schon wurde man zu einer Hochzeit gezwungen. Und heutzutage war es gar nicht mehr so leicht ungewollte Ehefrauen einfach aufzufressen, da wurden nur unangenehme Fragen gestellt.

Plötzlich entdeckte er einen roten Haarschopf. Da war er ja.

Etwas unsanft befreite er sich von den Frauen in seiner Gesellschaft und steuerte auf die Gestalt zu. Er war sich ziemlich sicher, das es sich dabei um Caron handelte. Es gab nicht viele Menschen mit einer solchen Haarfarbe und hier sowieso nicht. Mit seinen weißen Haaren fiel er nicht einmal auf, nein das war sogar normal.

Eryx griff nach seinem Arm. „Hey Caron. Wo warst du denn?“

Das wollte er jetzt schon gerne wissen.

Caron sah ihn überrascht an und zog reflexartig seinen Arm zurück. „Nichts, ich war nur etwas frische Luft schnappen.“

„Allein?“ Alles andere konnte man schon wieder als prekäre Situation auslegen. Unvorteilhaft, vor allem weil er ihn nicht davor gewarnt hatte.

Caron nickte nur stumm.

Eryx atmete erleichtert aus. Doch irgendetwas stimmte nicht mit seinem Onkel, das sah er ihm an. Es war zwar nicht so, das er ihn schon gut genug kannte um so etwas bestimmen zu können, aber etwas war anders als zuvor. Man konnte es nicht genau benennen, doch es war ähnlich wie bei Horus und Sin, die eine ganz andere Atmosphäre umgab als zuvor. So war es nun auch bei Caron, doch hier ließ es alle Anderen ihn meiden. Ob das so eine gute Taktik war, wusste Eryx nicht. Zumindest hielt es ihm die Damen vom Hals.

„Ist etwas passiert?“

„Nein.“ Caron schüttelte verneinend den Kopf.

Na toll, nun war er wieder derjenige, den er kennen gelernt hatte. Wenn es nach ihm gegangen wäre, hätte er ruhig noch etwas länger gesprächig bleiben können. Vielleicht wäre dann auch zwischen ihnen ein etwas längeres Gespräch zustande gekommen.

Herausgefunden hatte er auch nichts und der Abend neigte sich dem Ende zu. Vor allem, weil keiner mehr glaubte, das der Gast auftauchen würde.

„Sollen wir fahren?“ Horus und Sin mussten sie ja nur einsammeln.

„Warum? Warten wir doch noch auf den Gast.“

Eryx wollte ihn ja nur ungern enttäuschen, da der Gast wohl kaum mehr auftauchen würde, als durch die Menge ein Murmeln ging. Die Tür am anderen Ende des Saals öffnete sich und die Musik verstummte. Ruckartig blieben die tanzenden Paare stehen und wanden den Blick zur Tür.

Eryx verstand die Aufregung nicht ganz, aber der Gast war wohl aufgetaucht. Auch wenn er ihn nicht sehen konnte, dafür versperrten ihm einfach zu viele Menschen die Sicht. Erst als sich die Ersten verbeugten und Damen fast auf die Knie sanken, konnte er einen Blick auf den Neuankömmling werfen.

Caron neben ihm zog scharf die Luft ein und wurde leicht bleich. Dann verbeugte auch er sich hastig.

Nun für so einen Gast war diese Reaktion verständlich, aber doch etwas ungewöhnlich. Auch er kannte den Gast. Wenn auch nur von Bildern, doch wer hatte nicht schon von Ludwig XIV, dem Sonnenkönig gehört? Von wegen diese Familie verstand sich derzeit nicht mit dem König, die Streitigkeiten waren scheinbar beigelegt worden. Nun erklärten sich auch die ganzen Höflinge hier. Es war allen bewusst gewesen wer hier war, wenn sie es nicht von einem Familienmitglied erfahren hatte. Zumindest hatten sie darauf spekuliert. Klar, wenn der König auf keinem seiner Schlösser weilte und ein derzeit in Ungnade gefallener Duc einen Ball gab, da konnte nur etwas Besonderes dahinter stecken.

Eryx verbeugte sich ebenfalls, sonst wäre er nur aufgefallen und das wollte er nicht unbedingt.
 

Warum war das der Gast? Und warum hatten seine Brüder ihm das nicht gesagt? Wahrscheinlich weil sie ihn kannten. Das dieser Mensch der König dieses Landes war änderte nichts für ihn. Er war immer noch ein Mensch und ein Mensch konnte nie einen Werwolf beherrschen. Sie hatten ihre eigenen Herrscher, egal in welchem Land sie lebten. Er musste nur ihrem Rat gehorchen.

Das dieser Mensch ein König war, änderte auch nichts daran, das er einen Wolf getötet hatte. So etwas war für einen Menschen ein unverzeihliches Vergehen. Rache musste geübt werden, so etwas durfte nicht ungestraft bleiben.

Caron merkte, das Eryx ihn musternd anblickte. Er musste sich beherrschen und seine Wut verstecken. Zumindest solange bis sich eine Möglichkeit bot Rache zu üben.

Nun musste er nur noch auf den geeigneten Zeitpunkt warten, doch dieser würde sich sicher bieten. Schließlich konnte er ihn nicht mehr aus den Augen verlieren, da er nun wusste nach welchem Geruch er suchen musste.

Die Musik setzte wieder ein und die Menge richtete sich wieder auf. Alles wie zuvor, nur das sich nun die Aufmerksamkeit aller Damen auf einen Punkt konzentrierte. Ja, er war verheiratet, doch als Konkubine lebte man auch recht gut.

„Interessant. Das ist durchaus eine Überraschung. Der Sonnenkönig persönlich.“ Eryx lächelte leicht.

Das fand er scheinbar erheiternd, sollte er nur, so war er abgelenkt.

„Ich werde mich noch etwas umsehen.“ Bevor der Jüngere darauf etwas erwidern konnte, löste er sich schon wieder von seiner Seite und bahnte sich einen Weg durch die Menge. Für das was er vorhatte, brauchte er keine Zeugen oder jemanden, der ihn davon abhielt. Derzeit vertraute er niemanden, der auch nur im entferntesten zu seiner Familie gehörte. Diese hatten ihn maßlos enttäuscht.
 

Eryx langweilte sich schrecklich. Nur mit Mühe schaffte er es ein Gähnen zu unterdrücken. Ein weiteres Weinglas fand den Weg in seine Hand. Das wievielte es war wusste er gar nicht mehr, schon vor einiger Zeit hatte er aufgehört zu zählen. Trotzdem war er kein bisschen betrunken, was für eine Schande, denn dann würde ihn diese Veranstaltung sicher nicht so einschläfern.

Sin und Horus schwirrten irgendwo im Saal herum und Caron hatte er vor einiger Zeit sowieso aus den Augen verloren. Mal tauchte er hier, mal dort auf. Mit ihnen wollte er scheinbar gar nichts mehr zu tun haben. Sollte ihm auch Recht sein.

Er sah wie der König in Begleitung einiger Damen und Herren den Saal Richtung Garten verließ. Darunter auch ihr Gastgeber, der sichtlich erfreut war. Entweder freute er sich so endlich wieder in der Gunst des Königs zu steigen oder er hatte eine neue Attraktion, die er ihm zeigen wollte. Es war zwar seltsam es bei Nacht zu machen, doch das waren eben Menschen. Alles musste sofort passieren.

„Eryx, weißt du wo Caron ist? Wir sollten langsam fahren.“ Sin war neben ihn getreten und sah sich suchend um.

„Meinetwegen gerne. Aber Caron ist mir schon vor einiger Zeit abhanden gekommen.“ Eryx schüttelte den Kopf. Sin war eigentlich der Einzige außer Caron, den er leiden konnte. Vielleicht lag es daran, das sie im gleichen Alter waren, doch das war nur eine Vermutung. Doch es war angenehm in seiner Nähe.

„Und wo ist der König?“

Diese Frage irritierte Eryx etwas, doch ja, man sollte sich zumindest vom Gastgeber verabschieden. „Er ist mit dem Duc und einigen Höflingen vor ein paar Sekunden in den Garten gegangen.“

Sin sah ihn erschrocken an. „Horus!“

Diesen Schrei konnte man nicht überhören, auch wenn ein Großteil von der Musik übertönt wurde.

Der Angesprochene sah auf und Sin deutete auf die offene Terrassentür. Die Umstehenden, die ihn erstaunt ansahen interessierten den Blondhaarigen nicht, als er selbst bereits in die Richtung unterwegs war.

Was war jetzt los? Einen Moment sah Eryx sich orientierungslos um, bevor er die Lippen zusammenpresste und den Beiden folgte. Er würde schon noch herausfinden was das alles sollte.

Auf dem Balkon sah er gerade noch wie sich Horus und Sin aufteilten. Eine breite, gerade Allee führte in den Garten und diesen benutzten auch der König und seine Begleiter. Doch Sin und Horus tauchten in das Gebüsch neben dem Weg ab, wo sie vor den Adligen verborgen wurden. Welcher Idiot ließ so einen Garten anlegen? Das schrie ja nur danach, das man in seinem eigenen Garten erdolcht werden wollte.

Sollte er nun Sin links oder Horus rechts folgen? Eryx entschied sich kurzerhand für Horus.
 

Da war er. Er roch ihn schon, bevor er ihn auch nur sah. Leider war er nicht alleine, nun ein par Unschuldige die eben mit ihm sterben würden. Im Krieg waren Opfer nicht vermeidbar und er befand sich auf einem persönlichen Kriegszug.

Caron knurrte leise. Noch wollte er sich nicht verwandeln, doch er konnte sich darauf vorbereiten. Er zog seine Jacke aus und öffnete sein Hemd. Der Rest würde sich von selbst erledigen, wenn er sich verwandelte.

Seine Augen stellten sich schon um, als er langsam die Verwandlung einleitete. Dabei achtete er genau auf sein Opfer. Was auch sein Fehler war.

Wie aus dem Nichts traf ihn eine Faust in die Seite. „Entschuldige, aber das ist notwenig.“

Horus Stimme hatte einen leisen und deswegen so eindringlich klingenden Tonfall. „Lass es Caron, du schadest damit nur dir selbst.“

„Er hat einen Wolf getötet. Ich fordere dafür nur Rache.“

„Das wird nichts bringen. Du schadest und tötest damit vielleicht nur deine Familie. Und selbst wenn nicht, glaubst du nicht das man erst Recht alle Wölfe in dieser Umgebung töten wird, wenn der König dieses Landes von einem Wolf getötet wird?“

Horus Argumente klangen durchaus einleuchtend, doch Caron wollte gerade nicht logisch denken. Er wollte Rache und sein Zorn suchte ein Ventil.

„Immer diese Probleme.“ Horus seufzte.

Ehe Caron seine Bemerkung richtig einordnen konnte, traf ihn Horus Faust in den Magen und er krümmte sich mit einem Stöhnen vor. Ein Fehler, denn das Nächste das er spürte war ein dumpfer Schlag in seinen Nacken, bevor ihn Dunkelheit umfing.



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von: abgemeldet
2008-12-29T21:58:07+00:00 29.12.2008 22:58
Oh, ich war sehr erstaunt über den lieben Ludwig, naja lieb wohl eher nicht...-.-...aber jetzt kann ich Carons Brüder zumindest verstehen und das was Horus meinte, klingt leider leider sehr einleuchtend, obwohl Ludwig es sich verdient hätte...^^ so was macht man einfach nicht!
Zum Glück ist Horus rechtzeitig aufgetaucht, ich glaub, wenn Sin ihn gefunden hätte, wäre das Kapi wohl anders ausgegangen..^^
Tolles Kapi auf jeden Fall, so schnell zum nächsten^^
Von:  Thetis
2008-12-26T18:36:41+00:00 26.12.2008 19:36
gerade noch rechzeitig ^^

das gibt sicher ne schöne standpauke zu hause...
Von:  Toastviech
2008-12-26T13:59:13+00:00 26.12.2008 14:59
Wow, der sonnenkönig höchstpersönlich!
NIcht schlecht, sag wie bist du darauf gekommen?
mmm aber es passt, denn der sonnenkönig hat natürlich viel macht.
Das Ende war klasse.
Horus war etwas brutal, dass war aber denk ich nötig. So wütend wie Caron war.

Danke für dieses tolle Kapi, überlebe noch die weiteren Feste deiner Familie!^^
lg Toasty


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