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Wolfsherzen

von

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Tigeraugen 15

Titel: Wolfsherzen Spezial/ Tigeraugen

Teil: 15

Autor: Satnel

Genre: original, shonen ai, lemon, fantasy
 

„gesprochene Worte“

‚Gedanken’
 

Disclaimer: Die Personen gehören alle mir. Sollte es Ähnlichkeiten mit lebenden Personen geben, so ist das reiner Zufall.
 

Die Sonne schien in den Raum und beleuchteten den Perserteppich, der auf dem Boden lag. Ein kühler Wind blies durch die bogenförmigen Eingänge und spielte mit den Stoffvorhängen die die Türen ersetzten. An den Wänden waren große Porträts von verschiedenen Leuten angebracht. Männer, ebenso wie Frauen jedes Alters präsentierten sich in stolzen Posen und schienen auf die Anwesenden im Raum hinabzublicken.

Vier der abgebildeten Personen befanden sich ebenfalls in diesem Raum.

„Niemals!“ Der Jüngste der Anwesenden verschränkte entschlossen die Arme vor der Brust. Seine blonden, schulterlangen Haare hatte er zurück gebunden und seine braunen Augen funkelten seinen Gegenüber wütend an.

Sein Gegenüber war deutlich älter als er. Auch er hatte braune Augen, doch im Gegensatz zu dem Jüngeren waren auch seine Haare hellbraun. In seinem Blick konnte man merken das er von seiner Entscheidung nicht abrücken würde. „Du bist mein Sohn und als solcher hast du zu gehorchen. Du wirst dieses Mädchen heiraten.“

„Warum? Soma hat sie geschwängert, soll er sie doch heiraten.“ Anklagend deutete er auf den älteren jungen Mann, der lässig auf einem Diwan lag und das Ganze mit mäßigen Interesse folgte.

„Er wird sie sicher nicht heiraten. Soma ist mein Erbe, er wird einmal eine bessere Frau finden.“

„Aber für mich ist sie gut genug was?“ Der Blondhaarige gab einen frustrierten Ton von sich, bevor er es noch einmal versuchte.

„Ich kenne sie doch nicht einmal, noch liebe ich sie. Das sind keine Vorraussetzungen für eine Heirat.“ Sein Blick glitt zu der anwesenden Frau in dem Raum, wenn von dort auch nicht mit Hilfe zu rechen war.

Seine Mutter saß nur in ihrem Sessel und sah zu Boden. Es war deutlich zu erkennen wie sehr sie diese Situation bekümmerte.

„Schluss damit. Du als Adeliger solltest am Besten wissen, das so etwas wie Liebe bei einer Heirat nicht erforderlich ist.“ Die Stimme seines Vaters duldete keinen Widerspruch mehr.

„Nein, ich werde nicht heiraten. Weder jetzt noch zu einem späteren Zeitpunkt. Immer beschützt du nur Soma und wälzt seine Ausrutscher auf uns Andere ab. Doch diesmal soll er für seinen Fehler selbst geradestehen.“

Bei dieser entschlossenen Erwiderung sah sein Bruder auf. Mit einem fast entsetzten Blick sah er auf seinen Vater, in der Hoffnung das dieser nun ein Machtwort sprach.

„In zwei Tagen kommt dieses Mädchen hier an und erwartet einen Ehemann vorzufinden. Und der wirst du sein, ich dulde keinen Widerspruch.“ Die Hand des Braunhaarigen donnerte auf die Platte des Beistelltisches neben ihm, sodass die Vase darauf bedrohlich wackelte.

„Wir werden sehen Vater. Wir werden sehen.“ Damit wand sich der Blondhaarige um und lief aus dem Raum.
 

„Ratan?“ Eine Hand an seiner Schulter schüttelte ihn unsanft.

„Ratan.“ Die Stimme wurde drängender und auch das Schütteln nahm an Intensität zu.

„Ich bin ja wach Marissa.“ Er schob ihre Hand von seiner Schulter, bevor er sich seine Hand auf die Stirn legte.

„Was war denn los? Du hast im Schlaf gestöhnt. Hattest du einen Alptraum?“ Marissa saß neben ihm im Bett und blickte ihn fragend an.

„Ja, so kann man es nennen.“ Ratan seufzte leise, dann ließ er die Hand wieder sinken. Wie lange hatte er schon nicht mehr von seiner Vergangenheit geträumt? Wie lange hatte er schon nicht mehr daran gedacht?

Marissa sah ihn musternd an, bevor sie plötzlich aufstand.

Ratan beachtete sie kaum. Dieses Gespräch würde ihn wohl auf ewig verfolgen. Natürlich es war das letzte Gespräch das er mit seinem Vater geführt hatte. Noch in derselben Nacht hatte ihren Palast verlassen und war in die Stadt gereist. Dort hatte er ein paar Männer angeheuert und das Schiff seines Vaters gestohlen. Das alles nur weil er es satt hatte, die Fehler seines Bruders auszubaden. Klar, er war nicht der Einzige, dem seine Fehler angelastet wurden. Doch er war der Einzige, der es wagte gegen diese ungerechte Behandlung zu protestieren. Trotzdem hatte er es immer wieder auf sich genommen. Im Grunde konnte man Soma gar nicht böse sein. Er war schon immer etwas schwach im Kopf gewesen, wenn man es grob ausdrücken wollte war er schlichtweg dumm. Ständig machte er irgendwelche Probleme und war unfähig die Verantwortung dafür zu übernehmen. Wann immer etwas aus dem Ruder lief, versteckte er sich feige hinter seinem Vater, der ihn blind für alles Andere verteidigte. Doch er war eben so erzogen worden.

Die Matratze unter ihm bewegte sich, als Marissa wieder ins Bett krabbelte.

„Da.“ Mit diesem Wort drückte sie ihm ein Glas in die Hand. Der Geruch verriet ihm das es sich bei dem Inhalt um Wein handelte.

„Es gibt nichts effektiveres um einen Alptraum zu vergessen als Alkohol.“

Das war wieder einmal die einzigartige Logik seiner Wahltochter. Wenn etwas nicht passte, dann musste man es nur mit Alkohol bekämpfen. Nun, diesmal hatte sie vielleicht Recht.

Ratan nahm ihr das Glas aus der Hand und trank einen Schluck. Da hatte sie einen wirklich schweren Wein erwischt. „Danke.“

„Willst du mir davon erzählen?“ Sie legte den Kopf leicht schief.

„Interessiert es dich?“ Das wäre ja etwas ganz neues. Für Marissa waren Träume doch nur Blödheiten die sich ihr Geist erlaubte, wenn sie keine Kontrolle darüber hatte.

Sie schüttelte den Kopf. „Nein, aber wenn es dir hilft, dann höre ich dir gerne zu.“

Lächelnd strich er ihr über den Kopf. „Danke für dieses Angebot, doch ich will nicht darüber reden.“

Das war Vergangenheit und da er nie wieder mit diesen Leuten zusammentreffen würde, musste er sich keine Gedanken mehr darüber machen.

„Na gut.“ Marissa stand wieder auf und man hörte nur mehr Stoff rascheln.

Ratan drehte den Kopf und sah aus dem Fenster. Zeit zum Aufstehen war eigentlich noch nicht. Die Sonne war gerade im Begriff unterzugehen, doch er war sicher das er heute nicht mehr schlafen konnte.

Mit dieser traurigen Erkenntnis stand er auf und sah zu seiner Zimmerpartnerin.

Diese war gerade dabei sich in ein Unterkleid zu quälen. „Wenn du schon stehst, kannst du mir auch helfen. Immerhin verlangst du das ich das trage.“

Ja, und es war auch der einzige kleine Sieg den Ratan in Sachen Unterwäsche erzielen konnte. Nicht, das er sie in Korsetts und Mieder einzwängen wollte, doch etwas mehr konnte nie schaden, nicht bei einem Mädchen wie Marissa.

Ratan ging zu ihr und begann die Schnüre an ihrem Rücken zu binden. Sie benötigte wirklich eine Zofe, doch wo fand er eine Frau, die bereit war auf einen Piratenschiff mitzureisen? Außerdem wollte er keine abschätzigen Blicke, weil er und Marissa ein Bett teilen. Es passierte ja nichts, da er sich eher die Hand abbeißen würde als ihr etwas anzutun.

„Schau nicht so ernst, das steht dir nicht.“

Ratan sah auf und merkte das Marissa ihn im Spiegel beobachtete. „Ich werde es versuchen. Schließlich will ich dich ja nicht verärgern.“

Damit gab er ihr einen Kuss auf den Haaransatz und verknotete die Bänder ineinander.

„Das würde dir auch schlecht bekommen.“ Marissa lächelte und begann sich die Haare zu frisieren.

Das glaubte er ihr sogar ungesehen. Ratan lächelte ebenfalls und begann sich selbst anzukleiden.
 

Nika sprang aus dem Bett, sobald die Sonne untergegangen war. Er hatte eine grauenvolle Nacht hinter sich. Oft genug hatte er mit dem Gedanken gespielt einfach aufzustehen, nur um dann Liegenzubleiben in der irrsinnigen Hoffnung, er könnte doch noch etwas Schlaf abbekommen. Nun er hatte auch schlafen können, nur war das alles Andere als erholsam gewesen.

Mit einer Energie, die er nach dieser Nacht eigentlich gar nicht besaß zog er sich an. Später würde sich das rächen, soviel war sicher, doch er hatte keine hochtrabenden Pläne für den heutigen Tag. Nicht, nach dem Gespräch gestern. Diese Niederlage hatte ihn doch mehr getroffen als er gedacht hatte. Er hatte sogar geweint, dabei wusste er nicht einmal den Grund für dieses weibische Verhalten. Nur, das er es einfach nicht beherrschen konnte. Zum Glück hatte es keiner mitbekommen, an den Meisten war er viel zu schnell vorbeigeeilt, als das sie es hatten sehen können.

Sein Blick richtete sich auf den Spiegel. Gut, man merkte nichts von seinem Ausrutscher gestern. Das wäre mehr als nur peinlich gewesen. Das letzte Mal hatte er als Kind geweint, wie so oft wegen etwas das sein Vater gesagt oder nicht gesagt hatte. Doch das gehörte der Vergangenheit an, wegen ihm würde er keine einzige Träne mehr vergießen. Warum auch? Es änderte nichts an den Tatsachen. Seine Mutter hatte ihn schon früh darüber aufgeklärt, das sein Vater nichts von ihm wissen wollte, eben weil er ihr Sohn war. Sein Vater hätte einen anderen Sohn, den er viel mehr liebte als ihn. Mit solchen Informationen konnte man in diesem Mann doch keinen Vater mehr sehen, nur mehr einen Erzeuger.

Trotzdem, mehr als eine kleine Geste, eine Sekunde seiner Aufmerksamkeit, mehr hatte er doch nie gewollt. Aber nicht einmal das hatte er bekommen.

Nika schlug die Tür seines Zimmers zu, im Moment war ihm die Uhrzeit egal. Doch soweit er wusste war er in diesem Bereich so gut wie alleine untergebracht. Nur er und einige von Horus Verwandten, von denen die Meisten auch schon wieder abgereist waren. Gestern waren auch seine Großeltern abgereist, soweit er es mitbekommen hatte. Nika bedauerte das er sie verpasst hatte, zu gern hätte er sich von ihnen verabschiedet. Nun wartete er eigentlich nur mehr darauf das sein Vater abreiste oder der Tiger. Was eben früher eintraf. Auch wenn er die Sache zwischen sich und dem Tiger schon beinnahe als persönlich abstempeln könnte.

Nika ging ins Wohnzimmer, da er nicht glaubte das es jetzt schon ein Essen gab. Dort auf dem Tisch lagen schon die Zeitungen des Tages und er nahm sich eine. Auch wenn er noch keine Geschäfte hatte um die er sich kümmern musste, so wollte er sich zumindest informieren. Das konnte nie schaden.

Hoffentlich würde dieser Tag nicht allzu lange dauern, da er jetzt schon eine leichte Mattigkeit spürte.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Toastviech
2009-04-05T14:15:57+00:00 05.04.2009 16:15
Ratan die Lösung für alle Problemkinder die aus Problemfamilien oder Problemsituationen kommen.
Ja so könnte man es nennen. Nika ist eindeutig so ein Sorgenfall.
Also Ratan frisch ans Werk, kannst dein Schicksal eh nicht ändern!
*lach*
Also in diesem kapi weiß ich leider nicht weiter. Keiner bekommte einen Punkt.

lg Toasty
Von:  Avrora
2009-04-05T09:30:35+00:00 05.04.2009 11:30
grad erst ausem bett und der gute denkt scho ans schlaffen gehen^^


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