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Wolfsherzen

von

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Tigeraugen 20

Titel: Wolfsherzen Spezial/ Tigeraugen

Teil: 20

Autor: Satnel

Genre: original, shonen ai, lemon, fantasy
 

Ich wünsche allen an dieser Stelle schon einmal frohe Ostern. ^^
 

„gesprochene Worte“

‚Gedanken’
 

Disclaimer: Die Personen gehören alle mir. Sollte es Ähnlichkeiten mit lebenden Personen geben, so ist das reiner Zufall.
 

„Ratan! Was machst du schon wieder hier?“ Marissas erfreute Stimme ließ Nika überrascht aufsehen. Das war wirklich ein kurzer Ausflug gewesen.

Er stand auf und ging zur Tür des Wohnzimmers. Doch er sah gerade noch Ratan, wie er an ihm vorbeiging, dicht gefolgt von seinem Schüler.

‚Verdammt Ratan so war das nie gemeint. Es war keine Kritik an dir, du musst nicht gleich eingeschnappt sein.’

„Hey! So geht das aber nicht.“ Marissa, die Ratan einfach ignoriert hatte, machte sich ebenfalls an die Verfolgung.

Was war das nun wieder? Eine normale Rückkehr war das sicher nicht.

„Ach mein Gott, was hat er nun wieder angestellt?“ Jamie seufzte und schlug das Buch in seiner Hand zu.

„Wahrscheinlich wieder eine Dummheit, etwas anderes bin ich nicht von ihm gewohnt.“ Eloy, der neben dem Wolf saß, wand seinen Blick wieder von der Tür ab.

„Ach nun tust du Ercole aber Unrecht. In den letzten Jahren hat er sich um einiges gebessert“

Darauf schnaubte der Blondhaarige nur abfällig.

„Was stört dich eigentlich so an ihm?“ Jamie sah ihn mit einem amüsierten Lächeln an.

„Er ist mir einfach zu anhänglich und besitzergreifend.“

Jamie hob eine Augenbraue. „Du bist mit Mika zusammen.“

Eloy verzog das Gesicht. „Touche.“

Nika verließ das Zimmer, dem Spielchen der Beiden musste er nicht länger lauschen. So folgte er den Stimmen, die noch immer deutlich hörbar waren. Als er zu dem Ursprung des Lärms kam, bot sich ihm ein seltsames Bild. Weder Marissa noch Ercole waren Ratan ins Zimmer gefolgt, doch sie standen vor der Tür und warfen immer wieder vorsichtige Blicke darauf.

„Was hast du schon wieder angestellt?“ Marissa hatte die Arme in die Hüften gestemmt und sah den Tiger vor sich wütend an.

‚Gar nichts, wir haben uns nur unterhalten.’ Ercole wirkte von ihrem Auftritt nicht im mindesten beeindruckt.

„Worüber? Was kann ihn so aufgeregt haben?“

‚Das ist eine Männersache. Aus diesem Grund geht es dich nichts an.’ Der Tiger sah sie unumwunden an.

„Männersache!“ Schon alleine wie Marissa das Wort aussprach zeigte was sie davon hielt.

„Nun diese Männersache führt dazu das ich heute obdachlos bin. Ich hoffe Kobe hat nichts gegen eine Bettpartnerin, die er deiner Blödheit verdankt.“ Damit ging sie mit hoch erhobenen Kopf den Gang entlang.

Ercole folgte ihr nun deutlich enthusiastischer. Sein Schwanz schwang wild hin und her. Ein Zeichen deutlicher Nervosität. ‚Nein. Marissa. Du kannst nicht bei uns schlafen. Das ist absolut unmöglich.’

„Nichts ist unmöglich. Glaub mit Ercole, du hast dir das selbst eingebrockt. Wenn du dich das nächste Mal mit ihm streitest, dann denkst du vielleicht an die Konsequenzen.“

Nika sah den Beiden noch einen Moment lang nach, bevor er zu der Tür ging. Trotzdem wartete er noch einige Momente, bis sich die Zwei wirklich entfernt hatten. Dann klopfte er leise an. Marissa hatte zwar gesagt das er sie hinaus geworfen hatte, doch das bedeutete nicht das abgesperrt war.

Aus diesem Grund probierte er die Tür zu öffnen und lächelte, als sie unter seinen Bemühungen nachgab. Also hatte er nicht abgeschlossen.

Doch plötzlich stockte er in der Bewegung. Unter diesen Umständen sollte er eher vorsichtig sein. Wenn Marissa vor der Tür blieb obwohl sie das Zimmer betreten konnte, hatte sicher seinen Grund. Doch nun wo er schon halb eingetreten war, musste er es auch zu Ende führen.

Ratan stand am Fenster und sah zu dem Vollmond am Himmel. „Marissa, ich habe mich doch deutlich ausgedrückt. Ich will alleine sein.“

Beim letzten Satz drehte sich Ratan herum. Als er Nika sah, wirkte er für einen Moment verblüfft. „Du?“

Na das war ja eine nette Begrüßung. Allerdings hatte der Ton schon fast dazu geführt, das er zurückgewichen wäre. „Ja ich. Um es gleich vorwegzunehmen, ich bin nicht hier weil Marissa mich darum gebeten hat. Denn sie hat sich inzwischen bei Ercole einquartiert.“

Der Tiger seufzte erleichtert. „Das ist gut. Aber warum bist du dann hier?“

„Neugier?“ Nika wusste es selbst eigentlich nicht so recht. Er wollte einfach nur wissen was passiert war.

„Die kann bisweilen schädlich sein. Man sieht es bei Jamie.“

„Ihm scheint es aber nicht schlecht zu bekommen.“ Nein, sogar viel zu gut, wenn er das einschätzen müsste.

„Weil er jemanden hat der seine schützende Hand über ihn hält. Wen hast du, das du dir diese Neugier erlauben kannst?“ Ratan neigte abwartend den Kopf auf die Seite.

Nika hatte nicht vor sich davon einschüchtern zu lassen. Stattdessen ging er noch näher auf ihn zu. „Ich kann auf mich selbst aufpassen.“

Dann jedoch wurde seine Stimme etwas ruhiger. „Was ist passiert?“

Ratan wand sich wieder zum Fenster. „Warum interessiert dich das?“

„Wie gesagt es ist pure Neugier. Ich interessiere mich eben für die Welt um mich. Ich interessiere mich für dich.“ Jetzt war es sowieso schon egal. Jamie und Marissa wussten davon und vielleicht sogar noch mehr. Warum sollte er seine wahre Absicht dann noch verschweigen?

„Weil du nicht willst das ich mit deinem Vater zusammenkomme?“ Es lag leichte Belustigung in seiner Stimme.

Nika machte eine leichte Kopfbewegung und ein Lächeln legte sich auf seine Lippen. „Auch.“

„So?“ Der Tiger dreht sich wieder zu ihm um.

„Was ist dann dein Antrieb?“

Sollte er ehrlich sein? Nika war nicht so wohl bei dem Gedanken, doch was hatte er zu verlieren? Danach würde endlich Klarheit zwischen ihnen herrschen. Etwas das vielleicht gar nicht so schlecht war. Wenn sie wussten woran sie waren, kamen sie vielleicht schneller zu einem Ergebnis. „Egoismus. Geboren aus verletzen Stolz. Doch es ist auch leichtes Interesse an deiner Person dabei.“

„Du willst also mit mir schlafen um deinen Stolz wiederherzustellen?“ Ratan zuckte mit den Schultern.

„Warum nicht? Ich bin gerade deprimiert genug um darauf einzugehen.“

Nika hob abwehrend die Hände. „Nein, nicht jetzt.“

Das wäre ein zu leichter Sieg außerdem würde das seinem Stolz nicht weiterhelfen. Außerdem gab es ihm in seinem Inneren einen kleinen Stich, wenn er daran dachte. Nein, aus diesem Grund sollte es nicht sein.

Der Wolf ging zum Bett und setzte sich darauf. „Allerdings bin ich dazu bereit zuzuhören wenn du mir etwas erzählen willst.“

Ratan sah ihn an und seufzte. Trotz dieser ablehnenden Reaktion kam er zu ihm und setzte sich neben den Jüngeren. „Auch wenn du es nicht gerne hörst, du hast mehr mit deinem Vater gemein als du vielleicht glaubst.“

„Ich höre es nicht gerne. Eben weil ich das weiß.“ Der letzte Satz war kaum mehr als ein Flüstern. Das war gerade ein Thema über das er nicht reden wollte.

„Nun der Grund warum ich so deprimiert bin ist mein Schüler.“

„Der Pirat?“ Das hatte er sich schon gedacht, immerhin war es ja mehr als nur offensichtlich, bei der Ankunft der Beiden.

„Ja, wir hatten einen kleine Meinungsverschiedenheit über die Dauer seiner Ausbildung. Acht Jahre sind ja auch eine lange Zeit.“ Der Tiger lächelte und legte sich quer über das Bett.

Acht Jahre waren mehr als nur eine lange Zeit. Das war ja schon fast nicht mehr zulässig. Er kannte keinen, der einen Gebissenen länger als fünf Jahre bei sich behalten hätte. Nun zumindest hatte keiner länger mit der Ausbildung gebraucht. „Ist er so unbegabt?“

Ratan gab einen belustigten Laut von sich. „Überhaupt nicht. Er ist inzwischen sogar gebildeter als ich.“

„Warum gibst du ihn dann nicht frei?“ Das war doch das Logischste, das man sich von seinem Schüler trennte, wenn er den Lehrer eingeholt hatte.

„Wenn es so einfach ginge. An seine Ausbildung ist ein Versprechen geknüpft. Ein Versprechen das ich nicht einlösen kann oder will. Das Ergebnis bleibt das Gleiche.“

„Welches Versprechen.“ Was konnte so schwerwiegend sein, das man einen Anderen an sich binden musste? Noch dazu mit solchen Mitteln? Der Lehrer hatte die Gewalt über den Schüler und dieser durfte sich nicht von ihm trennen bis die Ausbildung zu Ende war. Gerade deswegen kam so etwas einem Machtmissbrauch gleich.

Der Ältere drehte sich auf den Bauch und so etwas von Nika weg. „Marissa. Ich habe ihr versprochen das ich sie beiße, wenn Ercoles Ausbildung beendet ist.“

„Und?“ Wo lag da das Problem? Er verstand das Mädchen sehr gut. Immerhin hatte sie so die Chance so zu werden wie sie, bei ihrer derzeitigen Lage bedeutete das nur Vorteile für Marissa. Es war doch nur ein Biss und ein paar Jahre Ausbildung, dann war die Sache erledigt.

„Gerade das ist das Problem. Ich kann sie nicht beißen. Nein, ich will sie nicht beißen und umwandeln, das wollte ich auch bei Ercole nicht. Sie soll ein Mensch bleiben und keine Gebissene werden. Sie soll in Würde alt werden und nichts bereuen müssen.“

„Glaubst du das wirklich?“ Nika hob zweifelnd eine Augenbraue.

„Damit tust du ihr keinen Gefallen. Schließlich weiß sie von uns und kennt unsere Kräfte. Aus diesem Grund will sie ja umgewandelt werden. Wenn du ihr nun diese Chance nimmst, wird sie ewig sauer auf dich sein. Eben weil du ihr diesen Wunsch verweigert hast. Sie wird sich ewig danach sehnen ein Mitglied unserer Rasse zu sein. Zwar wird sie nichts bereuen, aber die Sehnsucht wird viel schmerzhafter sein.“ Nika wusste wovon er sprach. Schließlich kannte er unerfüllte Sehnsucht besser als viele andere Wesen. Und gerade diese Sehnsucht schmerzte mehr als alles Andere das er kannte.

Ratan setzte sich wieder auf und drehte sich zu ihm um. „Dann rätst du mir sie umzuwandeln? Ich soll sie beißen obwohl ich weiß mit welcher Herablassung andere Wertiere wie du auf sie herabsehen werden? Ich soll sie zu einem Wesen zweiter Klasse degradieren?“

Das hatte er wahrscheinlich verdient. Nein, das hatte er sicher verdient. „Ja. Auf jeden Fall rate ich dir mit ihr darüber zu reden, das ist das Mindeste was du tun solltest. Denn jeder Vater hat die Pflicht ehrlich zu seinen Kindern zu sein. Da gibt es keine Ausnahmen.

Rede mit ihr, erkläre ihr deine Gründe und dann lass sie entscheiden. Selbst dann kann sie es vielleicht nicht einschätzen, doch sie hat ein klareres Bild als jetzt.“

Nika stand auf. „Denk darüber nach. Immerhin könnte ich Recht haben nicht?“

Damit verließ er den Raum. Auf dem Gang stöhnte er frustriert und barg sein Gesicht in einer Hand. Was war er nur für ein Idiot? Er hätten seinen Sieg haben können und hatte ihn gegen ein Gespräch eingetauscht. War ihm denn noch zu helfen?

Langsam ließ er die Hand wieder sinken. Nun dem nachzutrauern brachte auch nichts mehr.

Außerdem wer wusste schon was das für neue Möglichkeiten eröffnen würde?



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Avrora
2009-04-11T13:08:02+00:00 11.04.2009 15:08
also ein sieg waer des wojl bei weitem nicht...denke ich
Von:  Toastviech
2009-04-11T10:42:11+00:00 11.04.2009 12:42
Super!
heute bekommen beide einen Punkt.
Ratan weil er sich auf Nika einlässt, Ihm seine Probleme erzählt, sein Herz ausschüttet und nicht marissa oder sonst wem. Er hat Nika nicht abgewiesen.
Und nIka weil er das Gespräch dem Sex vorgezogen hat, also einen Sieg gegen ein Gespräch getauscht hat.
Das zeigt doch Größe!


lg Toasty

Stand: 5.5:6 für Nika


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