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Wolfsherzen

von

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Tigeraugen 23

Titel: Wolfsherzen Spezial/ Tigeraugen

Teil: 23

Autor: Satnel

Genre: original, shonen ai, lemon, fantasy
 

„gesprochene Worte“

‚Gedanken’
 

Disclaimer: Die Personen gehören alle mir. Sollte es Ähnlichkeiten mit lebenden Personen geben, so ist das reiner Zufall.
 

„Ratan!“ Marissa kam mit schnellen Schritten auf ihn zu.

„Ich suche dich schon seit einer Weile.“

„Ich weiß.“ Ratan bemühte sich ein Lächeln auf seine Lippen zu zaubern, doch es gelang nicht so richtig.

Knapp vor ihm blieb sie stehen und streckte ihre Hand vor sein Gesicht. „Beiß.“

Missmutig schob er die Hand zur Seite. „Ich bin kein Hund, auf Befehle reagiere ich nicht. Außerdem haben wir etwas zu bereden.“

„Nein, das haben wir nicht.“ Marissa stemmte eine Hand entschlossen in die Hüfte.

„Du beißt mich, wenn du Ercoles Ausbildung beendet hast. Das war gestern der Fall. Also bist du sowieso schon im Verzug. Deswegen, beiß.“

Damit tauchte die Hand abermals vor Ratans Gesicht auf.

„Zuerst reden wir.“ Damit packte er die Hand, die ihm die Blondhaarige so demonstrativ vors Gesicht gehalten hatte. So zog er sie in ihr gemeinsames Zimmer. Den schwachen Protest den sie ihm entgegenzusetzen hatte, beachtete er gar nicht.

Erst in ihrem Raum ließ er sie wieder los. „Ich will nicht Marissa.“

„Das weiß ich, aber ich will es und du hast es versprochen. Also beiß mich endlich.“

„Das sagt sich so einfach. Verflucht Marissa, denkst du dabei vielleicht einmal an mich? Du sagst so einfach ich soll dich beißen, aber bist du dir der Konsequenzen bewusst? Für dich … und auch mich?“ An dem Blick mit dem sie ihn nun maß, merkte Ratan die Antwort. Nein, natürlich dachte sie nicht daran. Wie auch wenn sie die Konsequenzen nicht kannte? Für sie war das ein Spiel, etwas um ihr Leben aufzubessern, vielleicht eine Möglichkeit mehr Abenteuer zu erleben.

„Bist du fertig? Können wir nun zur Erfüllung deines Versprechens kommen?“ Abwartend schon fast gelangweilt sah sie ihn an.

Sie würde nicht von ihrer Entscheidung abweichen, das merkte der Tiger.

Ratan seufzte und griff nach ihren Händen. Langsam führte er sie an seinen Mund, doch küsste er sie nur. In dieser Gestalt würde ihr ein Biss von ihm auch nichts bringen.

„Komm, wir müssen wirklich reden.“ Damit führte er sie zu ihrem Bett und setzte sich auf die Bettkante.

Marissa setzte sich neben ihn. „Egal was du sagst, ich werde nicht von meinem Standpunkt weichen.“

„Das weiß ich. Allerdings will ich, das du weißt worauf du dich einlässt. Du hältst das vielleicht alles für ein tolles Abenteuer, doch das ist es nicht. Es gibt auch schlechte Seiten an dieser Geschichte.“

Ratan hob eine Hand und legte sie auf ihre Wange. Im Moment wünschte er sich Jamie an seine Seite, er würde ihr das alles mit einigen klaren Worten erklären. „Du hattest bis jetzt Glück. Kobe, Ercole, Jamie, ich und auch diese Familie, wir sind Ausnahmen. Nicht alle Werwesen sind so wie wir. Wesen wie wir sind sogar außerordentlich selten, nicht von unserer Spezies her, sondern von der Gesinnung. Wir sind wie die Menschen manche gut, manche böse aber auch wir unterliegen einem Klassensystem, das wir uns selbst auferlegt haben.“

„Das haben die Menschen doch auch. Ich komme damit klar, immerhin halten diese ja auch nicht viel von mir. Wenn ich ein Werwesen wäre, dann wäre das anders.“

„Nein, das wäre es eben nicht.“ Die Antwort war um einiges heftiger ausgefallen, als Ratan es vorgehabt hatte. Doch vielleicht verstand sie so, das er es ernst meinte.

„Du wärst ein Wesen zweiter Klasse, da unterscheiden sich die Werwesen nicht so von den Menschen. Nein, sie achten sogar noch strenger darauf, weil sie älter sind als die Menschheit. Wir unterliegen Zwängen, die uns noch mehr binden als die Menschen, nur wenige schaffen es diese zu überwinden.“ Er war doch selbst so. Den Großteil seiner Jugend hatte er im Schatten seines Bruders verbracht, weil sein Vater es so wollte. Aufgrund der Werte, die man ihm gelehrt hatte empfand er das als Pflicht seiner Familie gegenüber.

„Aber du bist doch nicht so. Wenn du bei mir bist, wird mich doch niemand abfällig behandeln. Selbst wenn, ist es mir egal.“ Marissa sah ihn fragend an. Der Trotz, den man zuvor noch bemerkt hatte, war verschwunden.

„Sag das nicht Marissa. Es stimmt zwar, sie werden nichts sagen, doch was sie sich denken kann ich nicht beeinflussen.

Du bist jung Marissa und du weißt so wenig von dieser Gesellschaft der du so verzweifelt beitreten willst.“

„Aber das wirst du mich doch alles lehren?“

Es war eine Frage auch wenn es da nichts zu fragen gab. Natürlich würde er sie alles lehren was er wusste. Das war seine Aufgabe als Lehrer und vor allem als Vater. Sie würde alles erfahren was er wusste, doch dafür musste sie kein Wertiger werden. Immerhin lernte sie schon jetzt viel von ihm. „Natürlich, aber das weißt du doch. Nur musst du dafür nicht verwandelt werden.“

Marissa ballte ihre Hände, die auf ihrem Schoß lagen, zu Fäusten. „Du verstehst mich nicht. Ich erwarte mir doch keine Abenteuer mit dieser Umwandlung. Die habe ich doch jetzt schon mit dir.

Nein, es geht mir darum das ich an deiner Seite sein will. Ich will dich nicht irgendwann verlassen müssen, weil mein Körper es nicht mehr mitmacht oder weil ich einfach sterbe. Ratan, ich will bei dir bleiben solange ich es kann, doch diese Zeit ist mir zu kurz. Ich will sie doch nur verlängern für mich und dich.“

Bei diesem Geständnis konnte Ratan gar nicht anders, als sie zu umarmen. Er barg ihr Gesicht an seiner Schulter. „Oh Marissa, du weißt das ich dich liebe und ich werde mich nie von dir trennen. Wie kommst du nur auf diese Gedanken?“

„Das ist es ja, ich weiß es. Aber ich will dir kein Klotz am Bein sein. Doch mit jedem Jahr das verstreicht werde ich das. Das will ich nicht.“

„Marissa.“ Wie konnte er ihr bloß diese Ängste nehmen? Das war noch schlimmer als zuvor, da hatte er gedacht sie wurde von jugendlichem Übermut geleitet. Doch sie machte es wegen ihm, weil sie bei ihm sein wollte. So machte sie ihn unbewusst doppelt schuldig. Nicht das er ihr das nachtrug, es war nur kein schönes Gefühl.

„Du wirst mir nie ein Klotz am Bein sein, so etwas darfst du nicht einmal denken.“ Ratan strich der Blondahaarigen über den Kopf.

„Doch nicht nur du hast Angst. Auch ich habe Angst. Ich will dich nicht beißen, nicht weil ich gemein bin oder dir etwas Schlechtes will. Du bist mir wichtig und weil du das bist, will ich dich nicht beißen. Ich kenne meine Rasse und ich kenne die anderen Rassen. Du wirst nie von ihnen akzeptiert werden. Ständig wirst du als Wesen zweiter Klasse angesehen werden und das will ich nicht.“

Marissa hob den Kopf und sah ihn an. Obwohl ihre Augen feucht schimmerten, lächelte sie. „Die Anderen sind mir egal. Ich will von dir akzeptiert werden, das reicht mir. Solange du, Jamie und die Anderen um uns mich akzeptieren und lieben will ich nicht mehr. Wenn kümmern andere Menschen oder Werwesen? Sollen sie an ihren Rängen und ihrer Etikette doch ersticken. Ich will von meinen Freunden akzeptiert werden, deswegen werde sich sie mir nicht unter Leuten suchen, die das nicht können. Und wer nicht mein Freund sein will…“

Sie zuckte mit den Schultern. „… der ist selbst Schuld daran was ihm entgeht.“

Ratan lächelte amüsiert. Ja, sie würde sich sicher nicht unterkriegen lassen, wie konnte er daran auch nur einen Moment lang zweifeln? Trotzdem blieb er auf seinem Standpunkt. Schon alleine deswegen, weil es um sein Seelenheil ging. „Marissa.“

Die Jüngere schüttelte den Kopf. „Du musst jetzt nichts sagen. Für einen Tag habe ich mich genug blamiert.“

Hastig wischte sie sich über die feuchten Augen. „Und bevor du auf falsche Gedanken kommst, ich weine nicht. Mir ist irgendwas ins Auge geflogen.“

„Natürlich.“ Er drückte sie noch einmal fest an sich.

Nach einigen Minuten löste sie sich von ihm. „Ich werde nun noch einmal darüber nachdenken. Doch ich werde es dir sicher nicht so einfach machen.“

Lächelnd stand der Tiger auf. Das hatte sie doch noch nie, aber gerade deswegen liebte er sie. Doch ihre neue Entscheidung würde er akzeptieren. Das musste er auch, wo er nun ihre Standpunkte kannte und sie die seinen.

Er ging zur Tür und mit einem letzten Blick zurück zu Marissa verließ er den Raum.



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  Toastviech
2009-04-16T21:00:23+00:00 16.04.2009 23:00
HI^^
Ratan hat doch schön die Worte gefunden, er hat MArissa zum nachdenken gebracht und zu einem Geständnis.
Bravo RAtan^^
Dafür würde ich ja einen Punkt vergeben, aber das hat nichts mit unserem Liebesduell zu tun. Deshalb gibt es keinen.

lg toasty
Von:  Unmei
2009-04-16T13:56:07+00:00 16.04.2009 15:56
boah...*sfz*
Armer Ratan hat der es schwer..
Kann es sein das Marissa mehr für ihn empfindet als eine Tochter für ihren Ziehvater?
So kommt es mir nähmlich schon etwas länger vor
Von:  Avrora
2009-04-16T13:09:58+00:00 16.04.2009 15:09
in der kleinen steckt mehr als man ahnt...


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