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Wolfsherzen

von

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Nachtgeflüster 31

Titel: Wolfsherzen Spezial/ Nachtgeflüster

Teil: 31

Autor: Satnel

Genre: original, shonen ai, lemon, fantasy
 

„gesprochene Worte“

‚Gedanken’
 

Disclaimer: Die Personen gehören alle mir. Sollte es Ähnlichkeiten mit lebenden Personen geben, so ist das reiner Zufall.
 

Erec hatte wirklich ganze Arbeit geleistet.

Der Panther hatte um seine Pfoten Bänder aus Silber, die mit Ketten verbunden waren. Diese vereinigten sich zu einer Einzigen, die um den Stamm des Baumes geschlungen war. Es ließ Kyrin zwar Bewegungsfreiheit, aber nicht soviel um sie anzugreifen. Zumindest solange sie einen gewissen Sicherheitsabstand einhielten.

Jamie war beeindruckt von der Vorbereitung des Bären, doch auch der Panther erstaunte ihn, wenn er sich das auch nicht anmerken ließ. Wie konnte er noch immer in seiner tierischen Gestalt bleiben? Diese Fesseln mussten ihm unglaubliche Schmerzen bereiten, doch ebenso gut wusste Jamie das sie notwendig waren.

Bei seiner Begrüßung hob Kyrin nur den Kopf, machte sich aber nicht die Mühe aufzustehen.

Jamie verlangte das auch gar nicht, wahrscheinlich hatte er so eine Lage gefunden in der er die Fesseln ertragen konnte. Auch wenn er sicher war, das Erec ihm dabei nicht all zuviel Spielraum gelassen hatte.

‚Weswegen bist du hier? Willst du dich in deinem Sieg sonnen?’ Die Stimme des Panthers klang herablassend, doch es schwang auch ein wenig Resignation mit.

„Nein, ich empfinde an so etwas keine Freude.“ Nicht wenn er auf diese Art und mit solchen Opfern erkauft wurde. Lägen die Dinge anders, würde er sich nun amüsieren. Doch er hielt nichts davon auf besiegte Gegner hinabzublicken. Wenn jemand auf dem Boden lag, musste man nicht auch noch zutreten.

„Viel eher will ich ein paar Antworten auf meine Fragen.“

Kyrin drehte demonstrativ den Kopf weg. Eine sehr deutliche Antwort.

Jamie begab sich in eine hockende Position um mit dem Panther auf gleicher Augenhöhe zu sein. Sein Körper reagierte darauf mit Schmerzen, die ihm für einen Moment schwarz vor Augen werden ließen. Trotzdem bewegte Jamie sich nicht und er hoffte, das ihm auch nichts anzumerken war. Schwäche konnte er sich nun nicht leisten.

„Also gut, dann fange ich an. Ich weiß wer du bist und in welcher Beziehung du zu Sunil stehst. Ebenso wie ich den Grund deines Besuches kenne und dessen Ziel. Doch ist mir eines unklar und zwar das warum. Warum nimmst du diese Mühen auf dich, nur um ihn zu seiner Familie zu bringen?“

‚Das solltet ihr doch wissen. Immerhin habt ihr das gleiche Ziel.’ Noch immer würdigte er Jamie und Erec keines Blickes.

„Ja, aber wir entziehen ihm nicht seine Lebensgrundlage. Wir zerstören nicht seine Heimat. Mir ist durchaus klar was du damit bezweckst und ich muss sagen es ist sogar ein sehr guter Plan, doch eben sehr aufwändig.“

Nun wand Kyrin ihnen wieder seinen Kopf zu. Sein Blick bohrte sich in den von Jamie. ‚Nein, natürlich nicht. Ihr erschleicht euch nur sein Vertrauen. Das ist natürlich viel ehrenwerter. Du und ich, wir wollen beide das Gleiche nur haben wir unterschiedliche Motive die uns antreiben und andere Methoden die wir anwenden, um unser Ziel zu erreichen. Doch dieses Ziel ist bei uns gleich, nur geht es in unterschiedliche Richtungen.’

„Nach Süden nicht?“ Jamie ließ sich von diesen Appell an sein Gewissen nicht beeindrucken. Er hatte sich oft genug anhören müssen das er so etwas gar nicht besaß, doch hier wirkte es erst Recht nicht, da der Panther selbst kein Gewissen hatte. Das zeigten seine Aktionen. Obwohl er durchaus unter anderen Umständen aufgewachsen war, vielleicht wusste er es nicht besser. Dazu passte aber nicht diese Intelligenz, die ihn eindeutig als naiven, unbeholfenen Naturburschen disqualifizierte. Nein, er würde jetzt sicher nicht damit anfangen Entschuldigungen für Kyrins Verhalten zu erfinden.

Abermals würdigte Kyrin ihn keiner Antwort.

Auf diese Frage hatte der Wolf auch keine Antwort erwartet. Wahrscheinlich würde er sich lieber die Zunge abbeißen als irgendetwas über den Standort seines Dorfes zu verlieren. „Gut, kommen wir wieder auf das ursprüngliche Thema zurück. Was ist so wichtig an Sunil das du ihn unbedingt haben willst? Wir wollen ihn nur zu seiner Familie bringen, dabei ist es uns egal ob er hier bleiben will oder nicht. Wir würden seine Entscheidung respektieren.“

‚Dann lasst ihn hier. Er gehört nicht in eure Welt. Sunil gehört in den Dschungel zu seinen Artgenossen.’

„Die ihn nicht akzeptieren würden?“ Jamie hob fragend eine Augenbraue.

„Ich gebe zu das ich außer dir noch keinen anderen Leoparden kenne. Und ich bin auch niemand, der von einem Vertreter auf die ganze Rasse schließt, doch ich kenne andere Werwesen. Werwesen aus allen Rassen und verschiedenen Sparten und eines ist sicher. Mischlinge werden geduldet, aber nicht gewollt. Vielleicht seid ihr die große Ausnahme, doch das weiß ich nicht und aus diesem Grund kann ich nicht einfach das Feld räumen.“ Das die Entscheidung diesbezüglich bei Sunil lag und dieser sie schon getroffen hatte, ließ Jamie beiseite. Er musste den Panther ja nicht gleich erzählen das er verloren hatte. Immerhin wollte er noch etwas von ihm und das würde er nicht bekommen, wenn er sich als der ihm Überlegene präsentierte.

Wie immer kam keine Antwort von dem Panther, dafür eine Gegenfrage. ‚Ach und bei seiner anderen Familie würde es ihm anders ergehen?’

Jamie merkte sehr wohl, was hier passierte. Kyrin tauschte die Positionen, durch sein ständiges Ausweichen erzählte nur noch er und nicht der Panther. Dabei musste er Kyrin gar nicht von ihren ehrenhaften Absichten überzeugen, trotzdem rechtfertigte er sich vor ihm. Man durfte ihn wirklich nicht unterschätzen. „Ja, aber das wird dich wohl kaum interessieren. Eine andere Frage, warum verwandelst du dich nicht? Es muss doch schmerzen?“

Das war durchaus wahrscheinlich, nur würde das sein Gegenüber kaum zugeben. Dafür war sein Stolz zu groß.

‚Warum sollte ich mich verwandeln und eine so schwächliche Gestalt annehmen? Außerdem weiß ich nicht von welchen Schmerzen du redest.’ In den braunen Augen des Panthers funkelte es kurz auf.

Oh, und wie er das wusste. Es war nur eine kurze Unsicherheit, doch Jamie hatte sie bemerkt. Das Silber zeigte durchaus Wirkung nur nicht mit dem gewünschten Effekt. „Wir können dich zur Verwandlung zwingen.“

Ein verächtlicher Blick war für einige Momente die einzige Antwort darauf. ‚Das glaube ich nicht.’

„Erec.“ Er wusste, das dieser dafür etwas vorbereitet hatte. Nun nicht genau für diese Möglichkeit sondern eher für einen späteren Zeitpunkt. Immerhin konnten sie ihn nicht immer an diesem Baum binden.

„Ja.“ Erec, der hinter ihm stand, verließ kurz den Raum. Nach einigen Momenten kehrte er allerdings wieder zurück in seiner, nun behandschuhten, Hand hielt er einen dünnen Silberreif.

„Das ist ein Halsband. Ich gebe zu in dieser Gestalt ist er dir etwas zu eng, was uns aber nicht davon abhalten könnte ihn dir anzulegen. Sobald das erledigt ist hast du zwei Möglichkeiten. Entweder du verwandelst dich, oder du erstickst. Das liegt bei dir.“ Jamie hatte zwar nicht vor es jetzt einzusetzen, doch es konnte nicht schaden ihm zu zeigen das er die Fäden in der Hand hielt. Was diese Sache anging zumindest. Ihm war einfach wohler, wenn Kyrin in einer schwächeren Form war. Eben ohne Zähne und Klauen.

Dieser knurrte gefährlich und richtete sich nun doch auf. ‚Wagt es und ich beiße euch den Arm ab.’

Ja, genau das wollte er sehen, diesen Ausdruck in seinen Augen. Zufrieden registrierte Jamie, die Unsicherheit, die er in Kyrins Blick bemerkte, ebenso wie den leichten Anflug von Furcht. Allerdings verstand er nicht ganz, warum er sich so dagegen sträubte? Er war doch schon gefangen, also hatte es keinen Sinn seine zweite Gestalt vor ihnen zu verbergen. Im Gegenteil, es würde ihm seine Sache sogar noch etwas erleichtern. Wächter wurden im Allgemeinen nachlässig, wenn ihre Gefangenen nicht so stark erschienen wie sie wirklich waren. Nicht bei ihnen, doch das konnte ihr Gegner ja nicht wissen. Konnte es sein, das …?

Der Wolf dachte diesen Gedanken nicht zu Ende, da es einfach zu unwahrscheinlich war. Der Panther war ein Werwesen, diese konnten sich verwandeln. Allerdings waren die Leoparden ein sehr naturverbundenes Volk, vielleicht war das in Vergessenheit geraten? Er musste mit Cyrie über diese Sache reden und herausfinden, wie er über diese Sache dachte.

Jamie machte einen kurzen Wink mit der Hand und Erec verließ wieder das Zimmer. Den Ring brauchten sie noch nicht. „Erec würde es sicher gerne erledigen und er weiß mit wilden Tieren umzugehen.“

Er erhob sich mühsam, wenn er das auch nicht zeigte. Dieses Gespräch war beendet. Sie hatten Beide gesagt was sie wollten und ihre Standpunkte klar gemacht. Mehr konnte er von dieser Unterhaltung nicht erwarten. Vielleicht bekam er das nächste Mal ja seine Antworten. Obwohl er sich hier einen interessanten Gegner hielt. Schon lange war ihm kein neuer, ebenbürtiger Rivale mehr begegnet. Das konnte interessant werden.

Mit einem Lächeln auf den Lippen verließ er den Raum.

„Es scheint, du hast ein neues Spielzeug gefunden.“ Erec sah ihn amüsiert an. Mit wenigen Schritten war er bei ihm und nahm ihn wieder auf die Arme.

„Ja, das habe ich und ich bin begeistert davon.“ So schnell würde ihm sicher nicht mehr langweilig werden, dessen war sich Jamie sicher.
 

Verfluchter Wolf. Kaum hatte Jamie den Raum verlassen, biss Kyrin wieder in die silberne Kette. Das Ergebnis blieb das Gleiche wie zuvor. Außer das ihm sein Maul, seine Zunge und Zähne weh taten, passierte nichts.

Ja, er hatte Schmerzen, riesige sogar. Er wollte schreien oder sich unter Schmerzen winden, auf jeden Fall eines von beiden. Trotzdem gab er sich keiner dieser Möglichkeiten hin, dafür überwiegte sein Stolz noch immer. Und dann wollte der Wolf ihn auch noch dazu zwingen sich zu verwandeln. Viel Glück, das war dann wohl sein Tod.

Denn er würde sich nicht verwandeln, einfach weil er es nicht konnte. Als Kind hatte er es einmal gemacht, weil man es ihn gelehrt hatte, doch seitdem nicht mehr. Er hatte schlicht und einfach vergessen wie es ging, eben weil er diese Gestalt eben nicht benötigte. Als Leopard hatte man es im Dschungel viel einfacher. Außerdem sie waren Werleoparden, warum sollten sie ihre wahre Form verbergen?

Ihre Schamanen konnten sich verwandeln, doch diese brauchten es auch. Es gab eben Dinge, bei denen Hände von Vorteil waren.

Kyrin legte sich wieder auf den Boden, wobei er exakt die gleiche Position einnahm, wie vor Jamies Besuch. So hatte er am wenigsten Hautkontakt mit den Fesseln. Es war keine Lösung, doch zumindest eine gewisse Erleichterung.

Wenn der Wolf allerdings glaubte, das sie ihn lange hier festhalten konnten, dann irrte er sich. Zugegeben, im Moment standen seine Chancen schlecht, doch das Blatt konnte sich jederzeit wenden. Er musste nur einen geeigneten Moment abwarten und seine Chance nutzen. Nicht umsonst war er ein Krieger, dafür hatte er trainiert.

Nein, hier würde er nicht lange bleiben und dann konnte er das Spiel fortsetzen, das er begonnen hatte. Am Ende konnte es nur einen Sieger geben und das würde er sein.



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  evejean
2009-06-26T20:37:32+00:00 26.06.2009 22:37
interessant das er sich nicht wandeln kann bzw. es vergessen hat. wie eine sprache die man net mehr spricht, vergießt man ja auch.
das der panther jamie ebenbürdig is konnte man ja schon merken, jetzt is nur die frage wer den längeren atem hat

lg eve
Von:  Toastviech
2009-06-26T20:33:47+00:00 26.06.2009 22:33
Hallo~

Da beginnt ja ein Machtkampf der Spitzengegner!
Ich bin gespannt wer gewinnt.
DAs wird noch richtig spannend.

lg Toasty
Von:  Avrora
2009-06-26T18:32:13+00:00 26.06.2009 20:32
`wie schoen das jamie sein spass hat^^


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