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Wolfsherzen

von

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Nachtgeflüster 33

Titel: Wolfsherzen Spezial/ Nachtgeflüster

Teil: 33

Autor: Satnel

Genre: original, shonen ai, lemon, fantasy
 

„gesprochene Worte“

‚Gedanken’
 

Disclaimer: Die Personen gehören alle mir. Sollte es Ähnlichkeiten mit lebenden Personen geben, so ist das reiner Zufall
 

Jamie war froh, als Erec ihn wieder absetzte. Zwar war es bequem herumgetragen zu werden und unter Umständen hätte er es auch genossen, doch nicht jetzt. Bei jeder Berührung mit dem Körper des Bären zuckte er zusammen. Nein, für diese blauen Flecken war er dem Panther nicht dankbar. Narben mochten vielleicht ein Zeichen für Tapferkeit sein, doch ihm standen sie nicht, außerdem trug er ja nicht einmal Narben davon. Er durfte nur die Schmerzen haben.

„Ihr wart bei ihm?“

Jamie nickte bei der Frage, dabei musste er seinen Gesprächspartner nicht einmal ansehen. Schließlich wusste er wer es war.

„Und?“ Sunils Stimme klang neugierig.

„Nichts, er ist stumm wie ein Fisch.“ Erec schien von dieser Tatsache nicht so begeistert zu sein.

Jamie sah den Bären lächelnd an. „Also so würde ich das nicht sagen. Wir haben uns doch gut unterhalten.“

Zwar hatten sie keine Antworten auf ihre Fragen erhalten, aber sie hatten miteinander gesprochen. Irgendwann einmal würde dem Panther eine von ihnen begehrte Information herausrutschen. Das passierte immer, dafür mussten sie nur lange genug mit ihm reden.

Ein abfälliges Geräusch war die einzige Antwort von Erec.

Was erwartete dieser? Das der Panther ihnen nun alles erzählen würde? Wohl kaum, so besaß er noch etwas was sie wollten. Nur ein Narr würde einen solchen taktischen Vorteil einfach aufgeben. Zu seinem Bedauern war Kyrin kein Narr. Außerdem gab es keinen Grund warum er ihnen etwas erzählen sollte. Sie hatten ihn gefangen, doch das war auch schon alles. Das machte sie nicht automatisch zu Siegern. Der Panther sah das nicht so und Jamie auch nicht. Sie kämpften noch immer gegeneinander, nur hatte sich das Schlachtfeld und die Mittel geändert.

Erec war diese Art des Kampfes unbekannt und auch Cyrie kannte sich darauf nur begrenzt aus. Dies hier war sein Gebiet und Kyrin ahnte, das sie sich in dieser Hinsicht ebenbürtig waren. Ihr Gespräch hatte es gezeigt. Mit nur wenigen Worten und Taten hatte er Jamie als neuen Gegner angenommen.

„Kann ich zu ihm?“ Die Stimme des Mischlings klang nicht wirklich begeistert bei dieser Frage. Sie war eher beiläufig gestellt, so als hätte er kein wirkliches Interesse an einer Antwort.

Nun sah Jamie den Jüngeren fragend an. Diese Frage hatte ihn ehrlich gesagt, erstaunt. Vor wenigen Tagen hatte Sunil ihm doch noch versichert das es ihm egal war, was mit Kyrin passierte. Er selbst hatte ihn auch überwältigt, was hatte sich geändert? „Warum?“

Sunil zuckte mit den Schultern. „Nur so. Cyrie meinte es könnte nicht schaden. Vielleicht weiß er ja auch etwas über meine Mutter.“

Cyrie also. Das hätte Jamie sich auch denken können. Der Schakal war einfach zu sehr auf die Werte fixiert, die eine Familie verkörperte. Geborgenheit, Liebe, Sicherheit, Beistand, das gab es vielleicht in seiner Familie, doch die meisten Wesen waren damit nicht gesegnet und er bezweifelte das Sunil dies bei Kyrin finden würde.

Erec seufzte und fuhr sich durchs Haar. „Das ist wieder einmal so typisch. Bei manchen Dingen sollte man sich einfach nicht einmischen.“

„Hm. Warum eigentlich nicht?“ Jamie warf dem Bären einen fragenden Blick zu.

„Immerhin hat Cyrie Recht. Es ist seine Familie und er will mit Kyrin reden. Ich weiß nichts was dagegensprechen würde. Du?“

„Oh, ich wüsste da eine Menge.“ Der Bär setzte zu einer Antwort an, brach aber noch ab, bevor er überhaupt damit begann. Geschlagen ließ er die Schultern sinken.

„Mir fällt nur gerade keiner ein. Zumindest keiner der dagegenspricht das ein Neffe seinen Onkel besucht.“

„Na also. Wenn du willst, kannst du ihn besuchen. Allerdings wird dich Erec begleiten. Nur zu deiner Sicherheit.“ Lächelnd wand er sich dem Jüngeren zu.

Dieser wirkte eher unglücklich über diese Entscheidung. „Aha. Also, ja danke.“

Damit drehte sich Sunil um und verließ den Raum.

„Meinte er jetzt gleich?“ Erec hob den Finger und deutete auf die Stelle an der Sunil soeben noch gestanden hatte.

Jamie konzentrierte sich kurz auf Sunil und schüttelte dann den Kopf. „Nein, noch nicht.“

Die Reaktion des Mischlings überraschte ihn. Warum bat er um etwas, das ihm scheinbar unangenehm war. Da gab es eigentlich nur eine Antwort.

Seufzend stand Jamie auf. „Cyrie!“

Es dauerte einige Momente, bevor der Schakal auftauchte. Es schien ihm wirklich besser zu gehen. Auf jeden Fall war er wieder auf de Beinen, das beruhigte Jamie.

„Kaum bist du wach, ist es mit der Ruhe vorbei.“

„Wenn du schon wieder meckern kannst, muss es dir ja gut gehen.“

Cyrie setzte sich auf den Sessel, den Jamie eben freigemacht hatte. „Nun, den Umständen entsprechend. Was ist los?“

„Was hast du Sunil erzählt? Warum will er zu Kyrin, obwohl das allem widerspricht was er in den letzten Tagen gesagt hat? Du brauchst es auch nicht zu leugnen ich weiß, das er bei dir war.“

Der Jüngere zuckte gleichgültig mit den Schultern. „Ich habe ihm nur geraten sich einmal mit Kyrin auseinanderzusetzen.“

Dann lächelte Cyrie etwas hinterhältig. „Das kann doch nur deinen Plänen dienen nicht? Dir gegenüber war er sicher nicht sehr kooperativ oder?“

„Leider.“ Das war die Wahrheit, warum sollte er sie leugnen? Auch wenn Jamie das nicht gefiel.

Cyrie seufzte und stand wieder auf. „Ich werde ihn allerdings auch besuchen. Darauf könnt ihr euch schon einstellen.“

„Aber sicher nicht!“ Erec verschränkte die Arme vor der Brust und schüttelte entschieden den Kopf.

„Das ist meine Arbeit. Außerdem bist du nicht meine Mutter, ich werde ganz bestimmt mit ihm reden.“ Cyrie sah den Älteren erzürnt an.

Nicht schon wieder ein Streit, er war doch gerade erst wieder aufgewacht. Jamie legte sich eine Hand an die Stirn, bevor er diese wieder senkte und die Zwei fest ansah. „Hört auf, ich will keinen Streit.

Cyrie hat Recht. Es ist seine Arbeit etwas herauszufinden was für uns wichtig ist. Allerdings ist Erec dafür zuständig das uns nichts passiert, deswegen wird er dich begleiten.“

Er hob mahnend einen Finger, als er Cyries zufriedenen Gesichtsausruck sah. „Und er wird nicht vor der Tür warten.“

„Aber dann wird er ja nie mit mir reden.“ Der Kleinere stemmte die Arme in die Hüften, was aber nur sehr wenig Eindruck schindete.

„Tja, dann musst du wohl auch deine Hoffnungen auf Sunil setzen.“ Für dessen Argument hatte Jamie nur ein seichtes Lächeln übrig. Es würde hier sicher keine Diskussionen geben. Bei dem Panther ging er keine Risiken ein. Er war gefährlich, das hatte er schon oft bewiesen und selbst wenn er nun gefesselt war, wurde er sicher nicht nachlässig. Wobei es bei den Fesseln ja noch etwas zu regeln gab.

„Erec, du musst seine Fesseln etwas lockern. Ab jetzt werden wir nur mehr zwei dieser Fesseln benutzen. Und die werden nach einigen Tagen gewechselt, zumindest solange er sich nicht verwandeln will.“

„Noch immer nicht?“ Cyrie sah sie verwundert an.

„Hat er denn keine Schmerzen?“

„Wenn, dann lässt er sie sich nicht anmerken.“ Erecs Stimme klang nicht allzu erfreut.

„Ich werde es erledigen.“ Damit verließ er den Raum.

„Dann werde ich mich wieder hinlegen. Ich fühle mich noch etwas zerschlagen.“ Etwas das Jamie durchaus so meinte, wie er es sagte. Vielleicht fand er sogar eine Position, die möglichst schmerzfrei war. Er hoffte zumindest darauf. Das würde ihn noch einige Zeit behindern.
 

Kyrin hob den Kopf als die Tür geöffnet wurde. Da seine Sinne durch das Silber beeinträchtig wurden, konnte er sich nur auf das verlassen was er sah. So behindert hatte er sich noch nie gefühlt, als wären alle seine Sinne taub und nutzlos.

Er sah den Bären eintreten und sofort ging er wieder in eine Abwehrstellung. Es war einzig und allein dieser Mann, der ihm gefährlich werden konnte. Aus diesem Grund war er in seiner Gegenwart stets alarmiert. Man konnte nie wissen, selbst wenn er auf diesen Wolf zu hören schien.

Als dieser näher kam, knurrte Kyrin gefährlich. ‚Was willst du?’

Erec hob eine Augenbraue. „Na so was. Angst? Das hätte ich nicht vermutet.“

Da er nach ihrem Kampf wusste wie die stark der Bär war, war seine Reaktion nur berechtigt. Nein, Angst hatte er keine, dafür aber eine Menge Respekt vor dem Bären. Er war ein guter Kämpfer der seine Kraft geschickt einsetzen konnte.

‚Ich fürchte mich nicht vor dir.’ Doch ganz gegen seine Worte wich er noch ein Stück weiter vor ihm zurück, bis er am Baumstamm anstand. Diese verfluchte Kette, die ihn festhielt.

„Natürlich. Erec lächelte wissend und näherte sich ihm noch mehr. Mit einer raschen Bewegung fasste er nach dem Panther und hielt ihm fest.

Eine derart schnelle Bewegung hätte er dem Bären gar nicht zugetraut. Kyrin war verwundert, als er sich einen Moment später schon in einem Würgegriff befand. Wollte er ihm etwa jetzt das Halsband anlegen? Nur über seine Leiche.

Der Panther schnappte nach dem Bären und bekam auch ein Stück seines Armes zu fassen. Mit einiger Genugtuung bemerkte er, wie sein Widersacher zusammenzuckte, was aber leider auch die einzige Reaktion blieb.

„Halt endlich still. Ich will dir nichts Böses obwohl du es ja verdient hättest.“ Erec griff mit der freien Hand nach einer der Vorderpfoten des Panthers und öffnete die Fessel darum.

Kyrin war so damit beschäftigt sich aus dem Griff zu befreien, das er dies gar nicht merkte. Erst als sich ebenfalls eine Fessel an seiner Hinterpfote öffnete registrierte er es. ‚Was?’

Erec löste sich von ihm und brachte sich mit einer raschen Bewegung aus seiner Reichweite. Dort blieb er sitzen und zog die Beine an den Körper. Das Ganze wirkte irgendwie gelassen.

Kyrin sah noch immer verwundert auf seine nun freien Pfoten. ‚Was soll das?’

„Soll ich sie dir wieder anlegen? Jamie dachte, so würden sie dich vielleicht nicht so schmerzen. Wahrscheinlich will er aber einfach nur nicht das du an einer Überdosis stirbst. Zumindest denke ich mir das, ich habe es schon lange aufgegeben seinen Überlegungen zu folgen.“ Erec lächelte leicht bei den letzten Worten.

Was sollte das? War das eine neue Taktik um ihn zum sprechen zu bringen? Nun, es würde nicht funktionieren aber vielleicht konnte es für ihn von Vorteil sein. ‚Du bist stark und groß. Warum folgst du ihm?’

„Der mir doch so deutlich unterlegen ist?“ Grinsend legte Erec den Kopf schief.

„Wegen des Geldes, gibt es denn einen anderen Grund? Er bezahlt mich.“

Natürlich, wie hatte er das nur vergessen können? Bei diesen Menschen drehte sich doch alles nur um das Geld. Er hatte genug Vertreter dieser Spezies beobachtet, um das zu merken. Warum sollte es bei diesen gezähmten Wertieren anders sein? Sie nahmen ja auch freiwillig diese Form an, in der sie sich länger aufhielten als in ihrer wahren Form. Das war verachtenswert. ‚Einem Anführer folgt man, weil dieser der Stärkste ist. Nicht wegen materiellen Besitz. So eine Einstellung ist einfach nur verachtenswert.’

Kyrin wand demonstrativ den Kopf von dem Bären ab.

„Nun, dann ist es ja gut so. Er ist viel stärker als ich und das solltest du dir merken. Es ist nicht schlau, gegen ihn aufzubegehren. Denk daran wenn Sunil dich besucht und erzähl ihm keinen Blödsinn.“ Damit erhob sich der Bär wieder und verließ den Raum.

Irritiert blickte ihm Kyrin nach. Was war das jetzt? War er nur geblieben, um ihm von Sunils Besuch zu berichten oder um ihm zu drohen? Wahrscheinlich beides.

Er legte sich wieder hin. Also kam ihn sein Neffe besuchen? Warum? Sie hatten sich nichts zu sagen. Jeder von ihnen hatte gesagt was er wollte und ihre Ziele deckten sich nicht miteinander. Nun siegte eben der Stärkere.

Sie sollten bloß nicht alle glauben, das er besiegt war, denn das war er noch lange nicht. Ihre Überheblichkeit würde ihnen noch das Genick brechen und diesen Moment würde er dann genüsslich auskosten.



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  evejean
2009-07-08T08:28:19+00:00 08.07.2009 10:28
bin sehr gespannt was bei dem gespräch neffe/onkel raus kommt, wahrscheinlich wirds wohl net zu sunil zufriedenheit

lg eve
Von:  Avrora
2009-07-07T19:13:09+00:00 07.07.2009 21:13
armers sunil hätt er sich da mal nicht auf jamie verlassen^^
Von:  Toastviech
2009-07-07T16:34:37+00:00 07.07.2009 18:34
Nun da hat es cherie wieder einmal geschafft und Sunil geht zu seinem Onkel.
Die HOffnung, dass Jamie das verhindert kann Sunil wohl knicken.
Das hat mich aber auch überrascht, aber wenn man es taktisch sieht ist es eindeutig schlau.
Sunil ist der neffe, ihm wird man wohl mehr erzählen, mal sehn.

lg toasty


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