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Wolfsherzen

von

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Nachtgeflüster 52

Titel: Wolfsherzen Spezial/ Nachtgeflüster

Teil: 52

Autor: Satnel

Genre: original, shonen ai, lemon, fantasy
 

„gesprochene Worte“

‚Gedanken’
 

Disclaimer: Die Personen gehören alle mir. Sollte es Ähnlichkeiten mit lebenden Personen geben, so ist das reiner Zufall.
 

„Das ist also Frankreich?“ Sunil blickte auf den Landstrich vor ihnen. Sehr eindrucksvoll war es ja nicht, auch wenn er Dank dem Vollmond etwas mehr erkennen konnte, als normal.

„Pass nur auf, bei Tageslicht sieht es viel besser aus.“ Jamie dachte kurz nach.

„Nun vielleicht nicht der Hafen, doch es gibt ja auch noch andere Stadtteile.“

„Warum halten wir hier eigentlich? Würde sich der Hafen da nicht mehr anbieten?“ Das war in seinen Augen wirklich seltsam, da er den Hafen sogar schon sehen konnte. Bei dessen Größe konnte ihn ja sogar ein Mensch erkennen.

„Schon, aber es ist sehr gefährlich bei Nacht anzulegen. Ratan wird dabei sicher keine Risiken eingehen. Außerdem gibt es da noch einen anderen Grund.“

Einen anderen Grund? Welcher Grund konnte so gewichtig sein, dass man so kurz vor dem Ziel anhielt? Gerade wollte er Jamie darauf ansprechen, als er einen gelben Schemen hinter Jamie über die Reling springen sah.

‚Juhu!’

War das gerade…? Sunil blickte ins Meer, wo er das Tier vermutete, doch es waren nur Wellen zu sehen. Erst nach einigen Augenblicken tauchte der Kopf eines Tigers aus den Wellen auf. „Marissa?“

‚Hey Jungs, kommt rein, das Wasser ist gerade angenehm.’ Wie um ihre Worte zu untermauern, tauchte sie abermals unter.

Jamie lächelte nur und schüttelte den Kopf.

„Wie kommt sie da wieder hoch?“ Sunil war von der plötzlichen Aktion noch immer etwas überrumpelt. Vor allem, weil er nicht erwartet hatte sie in ihrer tierischen Form zu sehen.

„Na wie wohl?“ Ratan trat zur Reling und sah zu Marissa hinab, die gerade wieder auftauchte.

„Ich hab dich gewarnt Marissa! Diesmal kannst du die Schiffswand hinaufklettern!“

Jamie sah den Tiger mit einem amüsierten Lächeln an. „Du weißt, das sie das wirklich machen wird.“

Ratan seufzte. „Ich weiß. Dabei wird sie dann wahrscheinlich abrutschen und sich alle Knochen brechen.“

Der Wolf klopfte Ratan auf die Schulter. „Na komm, ich helfe dir das Beiboot ins Wasser zu lassen.“

Anscheinend war das schon Normalität hier, oder sie nahmen es einfach sehr gelassen. Sunil sah den Beiden nach, als sie zu den Rettungsbooten gingen. Auf dieser Reise hatte er sich sogar schon daran gewöhnt die Zwei so vertraut zu sehen. Das war eben so. Außerdem gingen sie nicht vertrauter miteinander um, als alle Anderen in dieser Familie. Am Anfang hatte er sich gewundert, wie es Nika schaffte, Ratan mit soviel anderen Wesen zu teilen, doch man gewöhnte sich wirklich daran.

„Wie eine kleine Familie nicht?“

Sunil nickte bei der neuen Stimme. „Ja, ein gutes Vorbild, was meinst du?“

Während er sprach, wand er sich seinem Onkel zu.

Kyrin lächelte und schüttelte den Kopf. „Für solche Dinge sind wir wohl etwas zu spät dran. Außerdem werde ich mich hüten mir diese gemischte Familie zum Vorbild zu nehmen.“

Eigentlich sollte er wegen des Bezuges auf die gemischte Familie protestieren. Das musste man nicht so hervorheben, vor allem da es nichts Schlechtes war. Doch er wusste auch, das Kyrin es nicht böse meinte. Das war eben seine Auffassung von solchen Dingen. Das er nichts dagegen hatte, bewies doch die Tatsache, das er ihn akzeptierte. „Meinst du? Ich glaube für einen Neuanfang ist es nie zu spät.“

„Neuanfang? Dafür müssten wir etwas haben, das wir beenden können.“

Sunil lachte leise. „Das ist wohl wahr.“

Er wusste worum es in diesem Gespräch ging, doch er wollte seinen Onkel noch etwas Zeit lassen. Vielleicht kam er ja von selbst darauf, was ihn zu ihm getrieben hatte. Entweder das, oder er fand einen geeigneten Moment, um das Thema anzusprechen.

„Aber du scheinst dich ja gut bei ihnen einzuleben.“

Hörte er da etwa etwas Eifersucht heraus? Sunil hoffte, das er sich da irrte, ansonsten würden die folgenden Worte ihre Wirkung verfehlen und zwar gewaltig. „Das muss ich, schließlich ist es Jamies Familie und so wird sie auch zu meiner.“

„Also ist es ernst?“ Kyrin sah zu Jamie, der gerade ein Boot mit Ratans Hilfe zu Wasser ließ.

„Natürlich, aber das wusstest du, nicht?“

Der Panther lächelte amüsiert. „Ja, ich wusste es. Allerdings habe ich gehofft, das du einsiehst das es nur eine vorübergehende Phase ist.“

„Jugendliche Verwirrung, wie?“ Sunil wusste, wie sein Onkel das gerne nannte. Aber er nahm ihm das nicht übel, er war eben noch jung, das war eine Tatsache. Trotzdem bedeutete das nicht, das er unbedacht handelte.

„Genau.“

„Du willst mich vor Fehlern bewahren, das rechne ich dir hoch an. Aber es gibt keine Garantie, dafür das dies hier ein Fehler ist. Selbst wenn …“

Auch Sunil warf einen Blick zu Jamie. „… so bin ich durchaus bereit, dieses Risiko einzugehen. Ich will mit Jamie zusammenleben.“

Kyrin seufzte und stemmte seine Arme auf die Reling. „Ist das deine Art mir zu sagen das du mich nicht brauchst?“

Der Mischling lächelte sanft. „Ich brauche dich doch, du bist meine Familie. Allerdings was meine weitere Zukunft angeht, nein um zu überleben brauche ich dich nicht. Doch das wusstest du bestimmt auch schon.“

Bedächtig nickte Kyrin, dabei lächelte er leicht. „Das war wohl kaum zu übersehen.“

Dem gab es nicht mehr hinzuzufügen, weswegen Sunil schwieg. So standen sie stumm nebeneinander und sahen zu, wie Ratan einem nassen Tiger half, in das Beiboot zu kommen. Erst als das geschafft war, ergriff Sunil wieder das Wort. „Und? Hast du nun deine Entschuldigung?“

Seufzend löste sich Kyrin von der Reling. „Ich schätze schon. Aber das ändert nichts an meinen Absichten.“

„Das würde ich auch nicht wollen. Du kannst jederzeit zu mir kommen, doch es ist nicht meine Seite an der du derzeit sein willst.“

„Du hast wirklich zuviel von deiner Mutter.“ Damit wuschelte der Panther Sunil durch die Haare.

Sunil lachte, schob aber auch dessen Hände zur Seite. „Lass das.“

Mit dem Kopf deutete er in eine Richtung. „Du solltest deine Entscheidung demjenigen mitteilen, der schon sehnsüchtig darauf wartet.“

Kyrin folgte seinem Blick und nickte.

Mit einem Lächeln wand er sich von seinem Onkel ab und ging zu Jamie. „Ich helfe dir.“

Damit ergriff er das Seil und versuchte zusammen mit Jamie und zwei anderen Matrosen Ratan und seine Begleitung wieder an Deck zu ziehen.
 

Der Junge war wirklich wie seine Mutter, das war erstaunlich. Auch sie hatte immer gewusst was ihn bewegte. Es war sinnlos ein Gespräch mit ihr anzufangen, da sie ein Gespür dafür hatte, was ihr Gegenüber von ihr wollte. Trotzdem hatte sie immer ein Gespräch angefangen, um ihren Gesprächspartner die Möglichkeit zu geben sein Anliegen vorzubringen. Doch ob man es ansprach oder nicht, am Ende hatte man immer das was man wollte. Nahya war in dieser Hinsicht immer einzigartig gewesen.

Auch heute hatte er etwas von Sunil gewollt und zwar eine Entschuldigung, um ihn nicht begleiten zu müssen. Doch anstatt sich zu dafür entschuldigen zu müssen, hatte Sunil ihn von sich aus freigegeben. Eben ganz wie seine Mutter.

Kyrin ging zu dem Bären, der gerade dabei war ein Tau aufzuwickeln. „Soll ich dir helfen?“

Es war eine rein rethorische Frage, da diese Aufgabe nur komplizierter wurde, wenn man sie teilte. Außerdem kam Erec damit sehr gut alleine zurecht.

„Nein, danke. Ich schaffe das schon, immerhin muss ich mich daran gewöhnen.“

Also hatte er seine Entscheidung schon getroffen, ganz ohne die seinige zu wissen. Scheinbar war es ihm egal, wofür er sich entschied. Aber das wollte er doch oder? Zwei eigenständige Leben, die nur zufällig nebeneinander herliefen. Keinerlei Rücksichtnahme auf den Anderen und jeder sollte machen, was er für richtig empfand. Das waren seine Bedingungen und auch wenn er sie nie ausgesprochen hatte, so hatte sie Erec angenommen. Warum ärgerte es ihn dann so, das der Bär danach gehandelt hatte?

Es gab dafür nur eine mögliche Antwort, doch Kyrin war noch nicht soweit sie zu akzeptieren. Das würde bedeuten, das er seine bisherige Einstellung von Grund auf überdenken musste. Etwas wofür er noch nicht bereit war.

„Ich dachte vielleicht willst du meine Entscheidung hören.“

Sofort hatte er Erecs vollständige Aufmerksamkeit. Trotzdem ließ er das Tau nur langsam sinken. „Gerne.“

Fiel ihm das Sprechen plötzlich wirklich schwerer, oder bildete er sich das nur ein? Es war selten, doch nun fehlten ihm plötzlich die richtigen Worte. Dabei musste er ihm doch nur seinen Beschluss mitteilen, das konnte doch nicht so schwer sein.

Sein Blick fiel auf das Tau und er bückte sich danach. „Wie macht man das? So wie es aussieht muss ich das nun auch lernen.“

Es herrschte einen Moment lang Stille, bis der Bär seine Worte begriff. „Du bleibst bei mir?“

Kyrin schloss die Augen und seine Finger hielten kurz über dem Tau inne. „Ja.“

„Warum?“ Die Stimme des Bären klang fragend.

Also diese Frage war wohl wirklich unnötig. Vor allem hätte er sich etwas mehr Begeisterung gewünscht. Er richtete sich wieder auf und sah Erec verärgert an. „Wenn es dich stört, kann ich das leicht ändern. Dann gehe ich eben mit Sunil mit.“

Es war ja nicht so, dass er keine Alternative hätte. Jetzt gab es diese schon.

Hastig griff Erec nach seinem Handgelenk. „Nein, das ist es nicht. Natürlich freue ich mich über deine Entscheidung. Doch mich würden die Hinergründe schon interessieren.“

Es gab keine Hintergründe, keine die Kyrin zugeben würde. Aus diesem Grund würde er es auch nicht aussprechen. Ernst erwiderte er den fragenden Blick des Bären. „Warum musst du alles hinterfragen? Nimm es doch einfach so hin, wie es ist.“

Erec sah ihn einen Moment lang musternd an, bevor er lächelte. „Gut, ich kann warten.“

Da würde er noch lange warten müssen. Doch auch Kyrin war gespannt wie lange der Bär warten würde und damit er das erfuhr, musste er wohl an seiner Seite bleiben. Für seine Geduld gebührte ihm allerdings eine Belohung.

Kyrin überbrückte den Abstand zwischen ihnen und legte seine Lippen auf Erecs. Dies war ein Kuss, der dem Bären alles verriet, was Kyrin nicht in Worte kleiden konnte.

Als sie sich lösten, entzog der Panther seine Hand dem Griff des Bären. Allerdings nur soweit, das sich ihre Finger noch berührten. „Komm, lass uns diese Nacht genießen.“

Er wusste, das er bei so einer Aufforderung nicht lange auf eine Reaktion warten musste. So befand er sich auch schon im nächsten Moment auf dem Weg unter Deck.



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  Toastviech
2009-10-06T20:42:58+00:00 06.10.2009 22:42
Sunil kommt wirklich nach seiner Mutter. Richtig süß~
Er hat richtig erwachsen gewirkt. Ich denke das hat seinem Onkel sehr geholfen.


lg Toasty
Von:  Avrora
2009-10-06T09:00:59+00:00 06.10.2009 11:00
die kleine ist wirklich klasse!!!

Von:  evejean
2009-10-06T04:34:31+00:00 06.10.2009 06:34
ui du bist echt immer wiede für ne überraschung gut, hätte nie gedacht kyrin doch beim bären bleibt ^^ marissa is echt ne nummer für sich, aber ratan is da wohl zu weich ihr gegen über.

lg eve


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