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How does it feel?!

The Game of your life
von

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We are alive! Or?

8. Kapitel: We are alive! Or?
 

Ich muss zugeben, ich war schon mal etwas kreativer was die Titel angeht, aber na ja. Sorry übrigens, dass es solange gedauert hat, aber die Schule fordert derzeit viele Opferungen. Trotzdem werde ich den FF versuchen noch vor den Sommerferien fertig zu bekommen. Es sind ja nur 9 Pitelchen. Hier also das Vorletzte. Viel Spaß. ^^
 

Das Lied „Long Night“ von der Band The Corrs kam ihm in den Sinn, als sie zurück zum Haus trotteten. Vom Titel her beschrieb es ihre Situation mehr als perfekt, so fand es der Blonde.

Der Sänger war müde, tot müde um es genauer zu sagen. Normalerweise schlief er nachts, doch hier würde ein unaufmerksames Nickerchen sein Lebensende bedeuten und darauf konnte er dankend verzichten.

Trotzdem zerrte die ganze Geschichte an seinem Nervenkostüm. So viel war passiert und er sah aus wie ein Ferkel.

Sein einer Arm war fest verbunden. Die Blutung hatte aufgehört, dennoch pochte die Wunde stark, sobald sie hier raus waren, musste er ein Krankenhaus aufsuchen, hoffentlich hatte man außerhalb des Geländes überhaupt Handynetz.

Sein Blick fiel weiter auf sein durchlöchertes Hemd, welches durch den Sprung aus dem Fenster und bei dem Spießrutenlauf, in diesem Gott verdammten Labyrinth, zerfetzt worden war. Dann blickte er auf die Blutstropfen, die an seinen Hemdresten und seinen Händen klebten und die nicht seine eigenen waren.

Ob man Leonard suchen würde? Gesagt hatte Andreas es ja. Die Polizei suchte nach ihm und den anderen Typen, der, wie Strify beunruhigt feststellte, immer noch frei im Haus herum lief.

Wenn die Polizei nun Leonard dort finden würde, würden sie dann auch die Mordwaffe, die neben diesem lag untersuchen? Bestimmt und dann würde man seine Fingerabdrücke finden. Man würde ihn festnehmen, die Medien würden alles hoch pushen, er würde lebenslänglich kriegen und nie wieder auf seiner geliebten Bühne stehen können.

In der Nähe registrierte sein Ohr eine Stimme, die etwas sagte, doch er war in Gedanken und konnte sie einfach nicht verstehen. Sein Gehirn arbeitete seid den zwei Chloroformangriffen etwas verzögert, hatte er festgestellt. Wahrscheinlich hatte er zu viel davon eingeatmet.

Plötzlich spürte er etwas Hartes im Gesicht und wie seine Nase schmerzte. Langsam taumelte er zurück und hielt die Hand schützend vor die Nase.

Kurze Zeit später, spürte er eine Hand auf seiner Schulter und er registrierte Kiros Stimme, in der etwas Schadenfreude mit schwang.

„Strif, hörst du überhaupt mal zu? Oder liebst du diesen Baum so abgöttisch?“, fragte der Bassist leicht kichernd.

Strify blinzelte leicht und blickte nach vorne, wo ihm der Stamm eines Baumes entgegen sprang.

`Fuck, Fuck.´, dachte er sich, das war jetzt wirklich mehr als peinlich.

Der Sänger wusste, er musste seine Gedanken, so schwer es fiel zusammen halten. Langsam schien alles aufgrund des Schlafmangels in seinem Kopf abzudrehen. Aber diese Nacht wollte und wollte nicht weichen, was wohl hauptsächlich daran lag, dass Geister die Macht über dieses Grundstück besaßen.

So oft er auch zum Himmel sah, immer schien dieser verhasste Mond, der sie auszulachen schien und dann diese ewigen Gewitter. Schon wieder zog eins heran und Wolken verfinsterten den Himmel.

Eine Hand um seine Schultern zog Strify fort von dem Baum, er war wieder in seiner Gedankenwelt gewesen.

Diesmal führte ihn Yu, der ihn schon vor so manchen Sachen hier gerettet hatte, der ihn vor Shin und Andreas…

Nein, er durfte nicht wieder abdriften er musste den anderen zu hören.
 

„So wir müssen also in den Keller, mal wieder.“, stellte Kiro klar.

Luminor gab nur ein angewidertes Grummeln von sich. Sein Arm war immer noch gebrochen und eine Schiene hatte sich für diesen noch nicht gefunden. So würde er definitiv nicht da wieder runter gehen.

„Oder wir gehen hoch und ich versuch noch mal diese Symphonie zu spielen.“, warf der Drummer ein.

„Aber Shin, die Blätter sind doch garantiert sonst wohin geschwemmt worden.“, erwiderte Andreas.

Doch der Drummer schüttelte nur lächelnd den Kopf und holte aus einer seiner Jackentaschen vergilbte Blätter hervor.

„Ich hab sie mit genommen und sogar noch Folien in meiner einen Jackentasche gefunden, da drin werden sie geschützt sein.“, sagte er zufrieden.

Luminor schüttelte nur verständnislos den Kopf.

„Was schleppst du denn permanent mit dir rum? ’Ne Armschiene haste nicht zufälligerweise mit dabei oder?“, fragte der Ältere.

„Nein eine Schiene habe ich wirklich nicht, aber ich weiß, wie man sich eine Einfache bastelt.“

Verdutzt sah der Keyboarder ihn an, dieser Blondschopf steckte doch wirklich voller Überraschungen.

„Und wie macht man das?“

„Such mir ein paar Stöcke und dann irgendwas Stoffartiges und dann kann es los gehen.“

„Was Stoffartiges kann ich noch liefern.“, meinte Yu, der mit Strify hinterher gekommen war.

„Und was?“, fragte Shin irritiert.

„Na mein Hemd, das ist eh so gut wie im Eimer.“

„Wenn du meinst.“

Shin begann einige gleichlange und gleichdicke Stöcke zu sammeln.

„Wir machen das Drinnen, aber wir müssen dich vorsichtig über den Baum ins Haus bekommen.“, schlug Andreas vor.

„Und wie soll ich mit dem Arm da hoch kommen?“, gab Luminor zu bedenken.

„Ich bin stark, ich kann dich hoch tragen, du bist eh nur Haut und Knochen.“

Yu blickte zu ihm rüber.

„Ich hab durst.“, meldete sich Strify nun zu Wort.

Alle blickten zu ihm.

„Das könnte jetzt ein Problem werden. Obwohl...“

Kiro blickte zum Himmel.

„Wenn wir Regenwasser auffangen, dann hätten wir was.“, sagte er dann.

Der Keyboarder blickte verwirrt zwischen Shin und Kiro hin und her. Hatten die mal ein Überlebenstraining mit gemacht? Zu zutrauen wäre es den Beiden.
 

Das hineinkommen ins Haus erwies sich dann doch etwas schwieriger als gedacht. Denn Yu musste feststellen, dass Luminor zwar extrem schlank aussah, aber seine Knochen schwer genug waren.

Zwar sagte er nichts und trug den Keyboarder dennoch hoch, aber sein Rücken schmerzte, als er wieder herunter kam, um den Anderen hoch zu helfen. Vor allem auf Strify musste er aufpassen. Der Wassermangel war nicht grade das Beste für ihn. Der Sänger war blass und unkonzentriert. Auch ihn trug Yu höchst persönlich hinauf.
 

Oben angekommen, begann Shin aus den Stöcken und den Resten von Yus Hemd Luminors Arm zu schienen.

Während dessen setzte draußen erneuter Regen ein, begeleitet von einem donnernden Orchester.

Yu hatte sich eine alte Schale aus dem Regal gegriffen und sie etwas vom Staub befreit, um damit das Wasser auf zu fangen. Nach einer Weile war die Schale halbwegs gefüllt und er reichte sie Strify rüber, der sie gierig austrank.

„So nun trinken wir alle erstmal was und dann gehen wir in den Keller und versuchen hier weg zukommen.“

Shin hörte Yu zwar zu, aber er hatte einen völlig anderen Plan. Er wollte noch mal hinauf, auch auf die Gefahr hin, noch mehr Wut der Geister herauf zu beschwören.

Den noch im Haus umher streifenden Massenmörder verdrängte er aus seinen Gedanken.
 

Nachdem sich alle mehr oder weniger erfrischt und erholt hatten, stand Yu auf um die Gruppe anzuführen. Shin quartierte sich dabei hinten ein. Er würde nachher heimlich woanders abbiegen. Er wusste, würde er den Anderen von seinem Plan erzählen, würden sie ihn aufhalten und in den Keller zwingen. Doch das empfand er, als reine Zeitverschwendung. Er musste nur einmal, vielleicht auch zweimal die Symphonie richtig spielen und schon wären sie frei. Doch im Keller konnte sie alles Mögliche erwarten. Schließlich hatten Luminor und Kiro genug erzählt.
 

„So da wären wir.“, sagte Kiro, schaltete seine Taschenlampe an und stellte sich vor die Kellertür.

„Bereit sein Leben zu lassen?“, fragte er mit einem leichten Grinsen auf dem Lippen.

Doch sogleich bekam er eine Anfuhr von Yu.

„Lass den Scheiß, das ist nicht komisch.“, fauchte er.

Das Nervenkostüm des Gitarristen war ebenfalls schon leicht lädiert. Ihn beruhigte es nur, dass es Strify anscheinend nun besser ging, nachdem er Wasser getrunken hatte.

Der Schwarzhaarige schnappte sich einen schweren Eisenstab, der neben der Tür lag und ließ sich dann diese von Kiro öffnen, um vor zu gehen und eventuelle Angriffe abzuwehren.

Dabei bemerkten sie nicht, wie Shin wartete bis alle im Keller verschwunden waren. So leise es ging, schloss er die Tür und entfernte sich von den Anderen, um dann den Turm erneut zu erklimmen.
 

Der Blonde war selbst überrascht, wie einfach es war den Anderen zu entkommen ohne, dass sie es bemerkten.

Langsam stieg er die Treppen hinauf in den Turm und stand wenige Sekunden später in dem Raum, in dem er Andreas das erste Mal begegnet war. Jedoch bemerkte Shin nicht den dunklen Schatten, der ihm bis hier hin gefolgt war.

Guter Dinge drückte Shin an derselben Stelle die Steine, wo er zuvor mit Andreas vor Angst gekauert hatte. Wieder gaben die Steine nach und er konnte in den Gang dahinter kriechen. Daraufhin schlossen sich die Steine sich wieder. Wieder war es dunkel hier. Doch Shin wusste, wo sich Fackeln befanden und seine Streichhölzer waren mittlerweile auch soweit trocken, dass er sie wieder verwenden konnte.

Die Fackel, welche er entzündete; zeigte ihm auch sogleich den richtigen Weg. Schnellen Schrittes folgte er dem Gang. Kurze Zeit später bewegten sich erneut die Steine und eine zweite Person gelangte in den geheimen Gang und sah wie Shin mit der Fackel dem Gang bis zum Ende hin folgte. Ein Grinsen zierte das Gesicht der Person, als sie Shin folgte.

Der Drummer war überrascht, dass die Dachbodenluke noch nicht wieder geschlossen war, anderseits war er auch froh darüber. Genüsslich stieg er diese empor. Oben angekommen durchsuchte er den Dachboden, der voller alter Antiquitäten war und fand nach wenigen Minuten alles was er brauchte.

Ein Seil, brauchbarer Leim.
 

Während dessen war den anderen im Keller Shins Verschwinden noch immer nicht aufgefallen. Sie hatten beschlossen keine der Türen, die an den Seiten des Ganges waren zu benutzen. Nachdem sie die erste Tür ausgelassen hatten, da sie von Luminor und Kiro wussten, was sie dahinter erwarten würde, hatten sie die zweite Tür geöffnet. Kiro, der diese geöffnet hatte, wäre dabei beinahe in den sicheren Tod gelaufen.

Denn hinter dieser Tür verbarg sich ein Raum, dessen Boden tiefer lag und mit Stahldornen überwuchert war.

Yu hatte jedoch rechtzeitig reagiert und nach Kiros Arm gegriffen, als dieser hinab gestürzt war und hatte ihn mit Mühe hinauf ziehen können.

Nachdem sie die Schrecksekunde verdaut hatten, waren sie nun weiter gegangen ohne ein Ende sehen zu können.

„Sicher, dass wir nur geradeaus gehen wollen? Vielleicht ist ja jetzt keine Falle mehr hinter den Türen.“, warf Andreas ein, der nun wirklich genug hatte vom Laufen.

„Nein wir gehen geradeaus. Irgendwann muss der Gang enden. Ich habe keine Lust mehr auf irgendwelche Spiele, die mein Leben kosten können.“, bestimmte Yu mürrisch und lief stur weiter. Er führte immer noch die Gruppe an und war den Anderen ein paar Schritte voraus.

Er drehte sich kurz um. Die Anderen sahen ziemlich fertig aus und auch er wäre am liebsten stehen geblieben und hätte alles hingeworfen, aber sie mussten weiter, denn anders würden sie hier nicht raus kommen.

Grade als Yu eine Pause einberufen wollte, sah er wie sich etwas am Ende des Ganges aufbaute. Seine Schritte wurden sogleich etwas schneller.

„Yu, warum rennst du?“, fragte Strify und versuchte ihn einzuholen.

„Da ist eine Tür, das Ende des Ganges!“, rief Yu fröhlich.

Plötzlich war die Müdigkeit und Erschöpfung aller wie weggeblasen und sie schlossen zu Yu auf.

Dieser hatte begonnen die Tür zu öffnen, doch diese rührte sich keinen Mikrometer.

„Sie geht nicht auf.“

Der Schwarzhaarige sank zu Boden.

Luminor hingegen sah hinauf und kniff die Augen leicht zusammen um die Inschrift über der Tür zu erkennen.

„Was steht da?“, fragte Andreas.

„Keine Ahnung. Es ist Latein vermute ich und ich hatte nie Lateinunterricht.“

Andreas sah die Anderen an. Sein Blick sagte alles, im spärlichen Licht von Kiros Taschenlampe, die von Yu getragen worden war.

„Keiner kann Latein von uns.“

„Es ist ja auch eine tote Sprache.“, sagte Kiro und blickte sich um.

„Wo ist Shin eigentlich?“

„Wie, wo ist Shin? Kiro das ist nicht witzig.“, sagte Yu und leuchtete wild mit der Taschenlampe umher.

„Wer hat ihn wann zu letzt gesehen?“

Der Gitarrist war mehr als nur sauer.

„Ich hab ihn oben an der Kellertür zu letzt gesehen. Die Tür hatte er zugemacht soweit ich weiß und ich dachte die ganze Zeit, er wäre hinter mir. Ich hab mich schon gewundert, warum unser Angsthase so ruhig war.“, bemerkte Strify.

„Er ist kein Angsthase.“, widersprach Andreas.

„Ja anscheint nicht mehr, sonst wäre er hier.“, nickte Strify zustimmend.

„Wir sollten hier verschwinden. Ich denke nicht, dass wir hier Hilfe finden.“, meinte Luminor, der immer noch wie gebannt auf die Inschrift sah.

„Wieso? Was ist? Kannst du es doch lesen oder steht da irgendwo eine Übersetzung?“

„Weder das eine noch das andere, Kiro. Aber zwei Worte, die da stehen kann ich übersetzen, ich habe sie mal im Zusammenhang mit einem Gedicht in Deutsch analysiert.“

„Wieso, was heißen denn die zwei Worte, die da stehen?“, fragte der Bassist.

„Dort steht „Memento mori“, was soviel heißt wie „Bedenke, dass du sterben musst“.“

„Wie beruhigend.“, meinte Yu, „Dann lass uns ab…“

Yu brach mitten im Satz ab, denn von den Wänden hallte das schwere Klirren eines alten Kettenhemdes wieder.

„Zu spät.“, zischte Yu, stand auf und umklammerte den Eisenstab um sich schützend vor die Anderen zu stellen.

Zu erst wollte er die Taschenlampe ausschalten, doch er wusste sie waren entdeckt worden und es machte keinen Unterschied mehr. So hielt er die Lampe auf den Gang gerichtet um den Angreifer sehen zu können.
 

Auf dem Dachboden betrachtete Shin sein Werk. Das alte Cembalo, welches die vorherige Wasserflut nahe zu unbeschadet überstanden hatte, hatte er an den Füßen mit dem Leim am Boden festgeklebt. Auch die drei Notenblätter hatte er in die Folien getan und die Folien wiederum am Cembalo Notenständer fest geleimt.

Nun war der Drummer dabei, um seine Hüfte ein doch noch recht stabiles Seil zu binden und dieses anschließend an einem nahe gelegenem Pfeiler des Dachbodens zu befestigen. So würde er die Sturmfluten, die toben würde, wenn er sich verspielen würde, überleben.

Er setzte sich an das Instrument und begann die ersten Takte zu spielen, auch den Takt den er zuvor falsch gespielt hatte, schaffte er nun richtig zu spielen.

Während er spielte löste sich ein dunkler Schatten von der Dachbodenwand und wanderte auf Shin zu, der im Licht der Fackel und des zurück gekehrten Vollmonds spielte.

Der Drummer war so vertieft in sein Spiel, dass er nicht bemerkte, wie sich die Person von hinten anschlich und grade nach ihm greifen wollte.

Doch in diesem Moment erwischte Shin die falsche Taste und der Ton klang verzehrt aus dem Instrument. In der Ferne hörte man ein Klicken, gefolgt vom Rauschen des Wassers.

Der blonde Drummer bereitete sich und seinen Körper auf das Wasser vor, hoffentlich würde seine Konstruktion halten.

Das Wasser war eiskalt, als es auf seinen Körper traf und es löschte sogleich die Fackel aus. Nur das Vollmondlicht erleuchtete den Raum mehr schlecht als recht.

Zu erst bekam er es nicht mit, dass etwas an seiner Schulter hing, doch je mehr sich sein Körper an das kühle Nass gewöhnte, desto stärker wurde der Schmerz in der Schulter.

Shin drehte den Kopf und traute seinen Augen nicht, als er eine Person mit pechschwarzem Haar sah, die sich mit einer Hand an seine Schulter klammerte und ihn drohte mit zu ziehen.

„Wer sind Sie? Wie kommen Sie hierher?!“, brüllte Shin den Mann an.

„DU! Wegen dir komm ich hier nicht fort. Seitdem du und deine Freunde hier seid ist alles wie verhext. Hör auf zu spielen!“, schrie der Schwarzhaarige ihn an.

„Sie verstehen nicht, ich muss spielen, sonst bringen uns die Geister um.“

„Es gibt keine Geister. Lügner! Ein Geist kann mich, Sergej, nicht töten!“

„Sie haben doch überhaupt keine Ahnung, Sergej.“, versuchte Shin gegenzuhalten.

Er wusste bald würde das Wasser versiegen und dann wäre er dem anderen ausgeliefert.

„Ich bin unsterblich, selbst du Polizei kann mich nicht töten.“

Die Augen des Älteren weiteten sich und seine Pupillen wurden trotz des wenigen Lichts klein.

`Er ist wahnsinnig. Der Massenmörder! Davon hatte Andreas doch erzählt.´

Shins Gedanken überschlugen sich, als er sah wie Sergej ein Messer mit der anderen Hand auf ihn zu bewegte.

„Wenn du nicht aufhörst zu spielen, muss ich dich leider töten mein Kleiner.“, sagte Sergej und holte mit dem Messer aus.
 

Yu schnappte nach Luft, als der Schein der Taschenlampe ein Skelett zeigte, welches eine Rüstung trug und dazu ein Schild und eine Axt.

„Das darf nicht wahr sein.“, flüsterte der Schwarzhaarige.

Es würde ein schwerer und ungleicher Kampf werden. Das wusste er schon, als er auf seinen, im Vergleich zur Axt, doch recht dünnen Eisenstab sah.

Auch den anderen fehlten die Worte und Kiro suchte wie verrückt noch etwas womit er Yu helfen konnte. Sein Blick fiel auf ein Schwert, welches an der Wand hing und blitzartig griff er danach. Doch kaum hatte er es in der Hand, zerfiel es in zwei Hälften.

„Scheiße. Durchgerostet.“, fluchte er.

Der Gitarrist leuchte umher, konnte aber kein zweites Skelett sehen.

„Einer.“, stellte er fest.

„Sei froh oder reicht dir das nicht?“, fragte Luminor, welcher sich mit Andreas an die Eisentür presste.

„Ach sei still Lu.“, sagte Yu genervt und trat einen Schritt auf den Axtmann zu.

Dieser ging sogleich auf den Angriff über und lief auf den Gitarristen los. Als er mit der Axt ausholte, verfehlte er nur knapp Yus Arm, welcher sich grade noch zu Seite drehen konnte.

„Warte ich helfe dir.“, sagte Strify, der wieder einigermaßen bei Kräften und klarem Verstand war.

Auf der gegenüberliegenden Seite von Kiro hatte er zwei intakte große Schwerter gefunden. Eines davon warf er Kiro herüber, der es sogleich aufnahm und den Axtmann versuchte von Yu abzulenken, was ihm auch gelang.

Yu verschwand zu anderen Seite zu Strify.

„Alles klar bei dir?“

„Mir geht’s fast wie immer.“, erwiderte der mit einem kurzen Zwinkern

Der Schwarzhaarige nickte nur kurz und suchte dann die Wände nach einem dritten Schwert ab.

Kiro hingegen, wehrte mit seinem Schwert die Axthiebe so gut ab, wie es für einen Laien nun mal ging. Doch er hatte mit jedem Schlag auf das antike Schwert mehr und mehr Angst, dass es zerbrechen würde.

Plötzlich ließ der Axtmann von ihm ab. Kiro blickte zur Seite und sah wie Yu und Strify von hinten den Axtmann attackiert hatten.

„Wir greifen von beiden Seiten an, er kann nur zu einer Seite hin reagieren.“, rief Yu herüber, „Versucht seine Beine kaputt zu kriegen, dann ist er kampfunfähig.“

Kiro und Strify nickten. Nun griff der Bassist von seiner Seite aus wieder von hinten an und versuchte dem Skelett die Beine weg zu säbeln.
 

Noch immer hing dieser Sergej an Shins Schulter. Die Kraft des Wassers ließ langsam nach, aber Shin war nicht untätig gewesen. Mit seiner Hand hatte er einen Kerzenständer erfühlt und heraus gezogen. Grade noch rechtzeitig hatte dieser Kerzenständer den Einstich von Sergejs Messer in seine Haut verhindert.

Mit absoluter Panik stieß er Sergej den schweren Kerzenständer auf die Hand, welche sich in Shins Schulter krallte.

Vor Schmerz ließ Sergej seine Schulter los, was er aber sogleich bereute, denn das Wasser war noch stark genug ihn mit zu ziehen. Allerdings verlor Shin auch sogleich den Kerzenständer aus der Hand, welcher mit Sergejs letzten Worten fort gespült wurde.

„DU BASTARD!“, schrie dieser, eh er verschwand.

Dann verebbte das Wasser und Shin holte, völlig durchnässt, tief Luft.

Nach einer kurzen Verschnaufpause, setzte Shin erneut an. Alles hatte gehalten und er sah keine weiteren Stolpersteine bei den Notenblättern. Vielleicht würde er es jetzt endlich durchspielen können ohne Fehler.

Sogleich begann er erneut das Spielen und nach einigen Minuten hatte er den letzten Ton des Stückes auf dem Cembalo gedrückt.

Er lehnte sich zurück.

Eine beunruhigende Stille herrschte.

Zu erst dachte Shin, dass er wieder etwas falsch gemacht hätte, als sich plötzlich ein lautes Jammern und laute Schreie aus den Wänden erhoben.

Nun war er sich doch sicher. Einmal spielen hatte gereicht und sie waren frei.

Der Drummer bemerkte nicht wie leise der Sand aus den Pfeilern rieselte und er hörte auch nicht das bedrohliche Knarren, da es von den Schreien der bösen Geister übertönt wurde.
 

Im Keller hatten die drei Jungs alles gegeben um Andreas und Luminor zu beschützen. Jedoch hatten sie es nicht geschafft, dem Skelett die Beine wegzuziehen und ihre Kräfte schwanden immer mehr und mehr dahin.

Kiro war schon völlig außer Atem, als er wieder versuchte das Skelett von den anderen fernzuhalten. Das diese Dinger auch einfach nicht müde wurden.

Der Bassist holte grade aus, um den Rücken des Skeletts zu treffen, als dieses in sich zusammen viel und regungslos liegen blieb.

„Was ist passiert?“

Yu starrte über den Knochenhaufen hinweg zu Kiro.

„Keine Ahnung, ich hab nichts gemacht.“, sagte dieser.

„Ist doch scheiß egal.“, rief Luminor und kam mit Andreas auf die Drei zu.

„Genau, lasst uns abhauen bevor noch einer kommt.“

Die Anderen nickten, als plötzlich die Wände wackelten und der Sand aus den Ritzen zwischen den Steinen lief.

„Ich hab zwar keine Ahnung was hier grad abgeht, aber ich finde wir sollten, so schnell es geht hier raus. Anscheinend stürzt das Haus ein.“, sagte Yu und griff sich Strify, welcher das Schwert fallen ließ.

„Vielleicht hat Shin einen anderen Weg gefunden die Geister auszutreiben.“, gab Kiro zu bedenken, während sie um ihr Leben rannten.

„Oder er hat sie noch mehr verärgert.“, erwiderte Yu.

„Er hat vielleicht die schwarze Symphonie gespielt.“, meinte Andreas, der nun von Kiro getragen wurde, damit er mit halten konnte.

„Ist doch ganz egal. Hauptsache wir kommen hier raus. Falls es euch noch nicht aufgefallen ist, hinter uns stürzen die Wände ein.“, meinte Luminor und beschleunigte.

Es war noch ein weiter Weg bis zum Ausgang, dass wussten sie und das Haus schien gegen sie zuarbeiten, wie schon die ganze Zeit.
 

Shin hatte oben in Ruhe sein Seil abgeknotet, als er bemerkte, dass das Haus dabei war in sich zusammen zu fallen. Panisch rannte er zu der Treppe, durch die er hinauf gekommen war, doch diese war schon längst hinab gestürzt. Dem Blonden wurde bewusst, dass er fest saß. Während er sich zum Einem um seine Freunde sorgte, die ebenfalls in Gefahr steckten, überlegte er krampfhaft, wie er diesem Ende entkommen konnte.



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