Zum Inhalt der Seite

Die Tochter des Phönix

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

ohne Training bist du nichts

Ohne Training bist du nichts
 

Wir schwiegen auf unserem Weg durch die endlosen Gänge und mir wurde das erste mal bewusste wie sehr Stille schmerzen konnte.

Schließlich blieb er so plötzlich stehen das ich fast in ihn hineinrannte und öffnete eine Tür zu unserer rechten.

„Da sind wir.“

Meinte er genauso einsilbig wie zuvor und trat ein.

„...Danke.“

Erwiderte ich daraufhin höflich doch das schien ihn gar nicht zu interessieren denn er lief schnurstracks auf einen silbernen Schrank zu und öffnete diesen wobei die anscheinend eingerosteten Türen ein widerliches Quietschen von sich gaben.

Mit einem aufforderndem Blick, aus dem ich schloss das ich ebenfalls zum Schrank kommen sollte, wandte er sich erst zu mir und dann wieder zu der Kleidung die ordentlich in den einzelnen Fächern gestapelt war.

„Die Sachen da ziehst du Morgens an wenn es zu den Übungskämpfen geht, Sportsachen liegen in der Mitte und Freizeitkleidung unten.“

Da er mich wieder mit diesem ausdruckslosen Blick musterte nickte ich unsicher woraufhin er kurz zögerte und dann an mir vorbei aus dem Zimmer stürmte.

Überrascht starrte ich ihm nach , schloss die Tür hinter ihm und ging zu dem erstaunlich großen Bett das sogar recht bequem aussah.

Gerade wollte ich mich in die Decke kuscheln als mir plötzlich einfiel das ich ja noch Zähne putzen musste also stand ich seufzend wieder auf und ging mit langsamen, erschöpften Schritten zu dem kleinen Bad das durch eine Holztür von meinem Zimmer getrennt war.

Training...

Langsam schlossen sich meine zerkratzten Kinderfinger um die Zahnbürste die dort schon bereit stand.

Ich hatte noch nie in meinem Leben einen Blade in der Hand gehabt, wie sollte ich dann das hier überleben?

Gerade hatte ich mir die Zahnbürste in den Mund gesteckt und fing an sie begeisterungslos hin und her zu bewegen als mein nachdenklicher Blick das erste mal mein Spiegelbild wahrnahm das mich aus einem klrinrn, an der Wand befestigten Kosmetikschrank, mir gegenüber, anstarrte.

Ich sah wirklich schrecklich aus, mit meinen völlig zerzausten Haaren und dem zerkratzten Gesicht erkannte ich mich selbst kaum wieder und dieser Anblick stimmte mich nur noch deprimierter.

Drei Minuten lang zwang ich mich durch die alltägliche Prozedur bis ich schließlich doch endlich ins Bett kroch.

Zuerst starrte ich nur die Decke an, völlig ruhig, ohne an irgendetwas zu denken doch dann erfasste es mich plötzlich doch.

Mein ganzer Körper zitterte, ich presste fest die Lippen aufeinander und wieder spürte ich die brennenden Tränen auf meinen Wangen.

Wenn damals jemand behauptet hätte das man irgendwann zu ausgetrocknet war um noch weiter zu weinen hätte ich ihm damit sicher das Gegenteil bewiesen.

Schluchzend zog ich die Decke über meinen Kopf und rollte mich wie in einer schützenden Höle zusammen.

Erst als ich einschlief legten sich die krampfartigen Zitteranfälle und ich wurde in einen ruhigen, wenn auch traumlosen, Schlaf gezogen.

Am nächsten Morgen weckte mich eine dröhnende metallische Stimme die urplötzlich durch mein Zimmer hallte.

„Alle Schüler werden aufgefordert sich auf der Stelle in der Trainingshalle zu sammeln!“

Bitte hätten er ruhig sagen können, dachte ich mies gelaunt ehe ich mich doch aufraffte und verschlafen vor meinen Schrank trat.

Meine Glieder schmerzten höllisch, was ich auf den Sturz von Dranzers rücken zurückführte und meine Augen brannten wie Feuer.

Trotzdem riss ich mich zusammen und zog die Trainingssachen heraus die mir Kai gestern gezeigt hatte.

Ich dachte eigentlich das es sich dabei um etwas ähnliches wie Sportsachen handeln würde, umso überraschter war ich als mir der gummiartige Stoff aus der Hand rutschte und krachend zu Boden fiel.

Jetzt war meine Verwirrung perfekt und bevor ich wirklich raffte was da eben passiert war vergingen viele Sekunden.

„Gewichte?“

Fragte ich entsetzt als ich die silbernen kleinen Platten an dem Anzug fand.

Eine weitere Schocksekunde verging doch dann zwang mich meine Sturheit dieses Teufelsding doch anzuziehen.

Schnell bemerkte ich das nicht das Gewicht das Problem war sondern vielmehr die Hitze die sich in dem Ding anstaute.

Als ich aus meinem Zimmer trat hatte ich bereits das Gefühl zu zerfließen.

„Du bist ganz schön spät.“

„Hm?“

Der unerwartete Kommentar ließ mich zusammenzucken.

„Kai?“

Er lehnte neben mir mit dem Rücken an der Wand und durchborhte mich geradezu mit seinen rubinroten Augen.

Das peinlich berührte Schweigen das dann folgte versuchte ich zwar durch ein Lächeln zu überspielen doch das schien bei ihm nicht zu wirken, im Gegenteil, sein Blick wurde noch finsterer.

„Komm mit.“

Knurrte er stattdessen und ging an mir vorbei den Gang entlang.

„Wieso hast du auf mich gewartet wenn es dich so nervt?“

Inzwischen war ich wesentlich gefasster als gestern und auch frecher, wie mir auffiel, das weinen hatte mir wirklich gut getan.

„Du würdest den Weg nicht finden...“

„Mein Orientierungssinn ist gut!“

„Das meinte ich nicht.“

Irrte ich mich oder war da ein kleines grinsen um seinen Mund gezuckt?

„Die Abtei ist riesig, es ist unmöglich sich hier am ersten Tag zurechtzufinden.“

Er hatte recht, wir bogen so viele male in einen anderen Gang ab das mir schon nach zwei minuten der Kopf schwirrte, ich konnte mir beim besten Willen nicht vorstellen das ich mich hier jemals zurechtfinden würde.

Wir schafften es gerade noch rechtzeitig in die Trainingshalle.

Sie war riesig und bestand völlig aus Metallwänden.

Auf dem Boden standen immer im gleichen Abstand mindestens dreißig aneinandergereihte Bowls.

„Da seid ihr ja endlich.“

Boris gereizte Stimme hallte durch den Raum und Kai zog Feliziti unwirsch am Arm zu den anderen Schülern die sich um ihn gesammelt hatten als wäre er ein Gott den man anbeten müsste.

„Da wir nun endlich vollzählig sind können wir ja beginnen.“

Zehn Minuten lang teilte er die Schüler in Paare ein bis er schließlich bei Fe angekommen war.

„Feliziti, ich denke es wird das beste sein wenn wir mit einem leichten Gegner anfangen. Kai!“

Aus den Augenwinkeln heraus konnte ich sehen wie Kai vortrat und die Zähne zusammenbiss als wollte er Boris im nächsten Moment anschreien.

Stattdessen trat er aber bloß neben mich, nickte stumm und zog mich dann am Arm zu einer Bowl.

„Und nicht vergessen Kinder, wer nicht so lange trainiert bis er der beste Blader aller Zeiten wird ist nichts und wird auch niemals etwas anderes sein als ein Versager!“

Umso länger ich diesem widerlichen Kerl zuhören musste umso schlechter wurde mir aber glücklicherweise lenkte Kai nun meine volle Aufmerksamkeit auf sich.

Ich war mir ziemlich sicher das mich hier nicht unbedingt ein 5 Sterne Hotel erwartete wenn ich mich nicht anstrengte.

„Fertig?“

Mit einem leisen klicken, das mir vom Training meines Bruders noch so vertraut war, steckte Kai seinen Blade an den Starter und stellte sich in Positur.

„Ähm...Kai?“

„Was denn?“

Genervt richtete er seinen Blick wieder auf mich.

„Ich hab doch gar keinen Blade...“

„Was!?“

Sofort wich der sein Ärger der Überraschung und mischte sich schließlich mit ungläubigem Staunen.

„Was denn?“

knurrte ich sofort patzig und verschränkte die Arme vor der Brust.

Er tat ja fast so als wäre ich der einzige Mensch auf der Welt der keinen Beyblade besaß.

Zu seinem eigenen Glück schüttelte er nur wort und emozionslos den Kopf.

Dann griff er in seinen Rucksack der mir zuvor gar nicht aufgefallen war und holte einen scheinbar unbenutzen Blade und einen Starter hervor.

„Also gut, dann benutz erstmal den hier, ich rede später mit Boris.“

Staunend lag mein Blick auf dem glänzenden Metall.

Im Gegensatz zu Kais Blade, der dunkelblau war, glänzte meiner in einer tiefschwarzen Farbe, ebenso wie der Starter.

„Danke...“

Hauchte ich bewundernd und steckte den Blade ebenfalls an den Starter, Kai verdrehte nur genervt die Augen.

„Jetzt aber los.“

Drängte er ungeduldig und stellte sich auf.

Ich tat es ihm gleich und konzentrierte mich völlig auf die vor mir stehende Arena, egal was ich alles falsch machen würde, den Blade in die Bowl zu kriegen wäre schon mal ein guter Anfang.

„3...2...1 und let it rip!“

Wir starteten unsere Blades, sie stießen laut krachend aneinander und ließen die Funken sprühen.

„Gar nicht schlecht...“

Hörte ich Kai leise murmeln.

Als mein Blick auf sein Gesicht fiel beschlich mich allerdings sofort ein ziemlich ungutes Gefühl.

Das erste mal seit ich ihn kennengelernt hatte lag ein geradezu teuflisches Grinsen auf seinen Lippen, es war als würde er bloß mit mir spielen oder als würde er nur herauszufinden versuchen wie gut ich war.

Schon eine halbe Minute später wurden meine Befürchtungen bestätigt.

Sein Blade zog sich für einem Moment aus dem Kampfgeschehen zurück, allerdings nur um kurz darauf mit vollem Speed gegen meinen zu brettern und ihn aus der Bowl zu schießen.

So unglaublich schnell konnte ich selbst gar nicht reagieren, deshalb merkte ich auch kaum das er an meiner Wange entlangschrammte und einen kleinen blutigen Kratzer zurückließ.

Für die nächsten paar sekunden war der ganze Raum totenstill, ich spürte das die Blicke der anderen auf uns lagen doch ich war noch viel zu benommen um wirklich zu registrieren was geschah.

Plötzlich hörte ich Schritte durch den Raum hallen, allerdings eindeutig nicht die von Boris, eher die eines Kindes.

„Kai, das war wirklich nicht nett von dir, immerhin ist sie neu.“

„Und wenn schon.“

Kai hob seinen Blade auf und sah zu dem Jungen, das es ein Junge war hatte ich an der Stimme erkannt, der anscheinend hinter mir stand.

„Hey, lebst du noch?“

Er tippte mir von hinten auf die Schulter woraufhin ich mich langsam umdrehte.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (2)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von: abgemeldet
2008-07-07T09:51:19+00:00 07.07.2008 11:51
hey na,
das wird bestimmt tala sein, oder???
*total neugirig bin*
boris geht mir auf die nerven *grml*
und kai könnte mal ein wenig netter sein..
aber ich denk dann würd er uns alle überraschen *gg*
bin gespannt was als nächstes passiert.
feliziti sollte ihm mal die meinung geigen.

lg

Von:  Tonja
2008-07-06T14:44:55+00:00 06.07.2008 16:44
Hi,
das Kappi ist echt klasse.
Kai ganz schön fies und ich glaube, dass sie als nächstes ausrasten wird.
Bye Tonja


Zurück