August 2021 (2)
2 Kapitel in einer Woche... ich bin ja fast stolz auf mich :]
Obwohl... ich muss ehrlich sagen, dass mich dieses Kapitel nicht so besonders glücklich macht... So langsam braucht diese Story eine/n Betaleser/in, befürchte ich. Ich war ja eigentlich immer ein Riesenfan von Betas, aber nachdem mich jetzt insgesamt die dritte einfach so ohne "Machs gut" abserviert hat, bin ich ein wenig voreingenommen :/
Seis wies sei - ich wollts trotzdem online stellen und mal sehen, wie ihr es so findet ^^
Ich weiß, dass einige von euch eine ganz andere Vorstellung davon haben, wie Ron als Vater so sein könnte - ich finde, es kommt eben immer auf die Story an... Und in dieser passt er mir so irgendwie besser in den Kram, wenn ihr versteht, was ich meine ;)
Bestes ^^
annalina
Ron´s P.O.V.
„…. und Robertson fängt den Schnatz! Damit steht es nach 67 Minuten Spielzeit 450 zu 410 – Die Chudley Cannons gewinnen das Finale! Nach jahrzehntelangem Einsatz sind die Chudley Cannons zum ersten Mal Meister!“
„Ron!“
„Die Fans sind außer sich, und Robertson…“
„Ron, wach auf!“ Jemand rüttelt grob an meiner Schulter.
„..´Mine?“
„Wer denn sonst?“, zischt Hermine wütend.
Vorsichtig öffne ich meine Augen, schließe sie aber gleich wieder, weil ihr auf mich gerichteter Lumoszauber furchtbar blendet, und drehe mich auf die andere Seite.
Damit ist die Sache aber anscheinend nicht abgehakt. Hermine schlägt mir auf den Oberarm. Was in Merlins Namen ist in sie gefahren?
Mit einem Auge schiele ich auf den Wecker, der auf meinem Nachtkästchen steht.
„Hermine, es ist 3 Uhr morgens.“, brumme ich.
„Ich weiß, wie spät es ist.“, meint sie aufgebracht. Ihre Stimme klingt ein paar Intervalle höher als sonst.
„Gut. Wenn das geklärt ist, …“, murmle ich verschlafen und ziehe meine Decke höher.
Etwas landet auf meinem Kopf und plötzlich bin ich hellwach. Langsam richte ich mich auf und blicke in das besorgte Gesicht meiner Frau, die mir anscheinend gerade mit ihrem Kopfkissen eins drübergezogen hat.
„Okay, okay… Ich bin wach. Was ist los?“
„Rose ist noch nicht zurück.“ Sie sieht mich erwartungsvoll an.
„Wann sollte sie zurück sein?“
„Seit über einer Stunde!“
Genervt fahre ich mir mit der Hand durch die Haare. „Dann gib ihr morgen Hausarrest.“
„Was ist wenn ihr etwas zugestoßen ist?“
Ist das ihr Ernst?
„Wo und wann sollte ihr etwas zugestoßen sein? Auf dem Weg vom Garten der Potters zum Wohnzimmerkamin? Sie ist doch bloß bei James und Al.“
„Ja, aber vielleicht ist sie mit Freunden danach weiß – Gott – wo hingegangen.“
„Hermine, all ihre Freunde sind heute Nacht bei James. Wahrscheinlich ist überhaupt halb England unter 20 Jahren heute Nacht im Haus der Potters. Was in aller Welt sollte Rose weiß - Gott - wo suchen?“
„Gut, vielleicht ist ihr nichts zugestoßen. Aber sie hätte trotzdem seit 2 Uhr zuhause sein sollen.“
„Und was erwartest du jetzt von mir? Soll ich sie persönlich abholen?“
Da ist schon wieder dieser erwartungsvolle Blick.
„Das ist nicht dein Ernst.“
„Ron, Rose ist 16, sie kann nicht kommen und gehen wann sie will.“
„Soweit ich mich erinnere, macht sie das unter normalen Umständen auch nicht.“ Und James Geburtstag ist wohl alles andere als ein normaler Umstand.
„Ja, aber ich will nicht, dass das zur Gewohnheit wird.“
„Sieh mal, es ist 3 Uhr morgens. James Party ist wahrscheinlich noch im vollen Gang, und Rose hat einfach die Zeit vergessen. Oder sie hat beschlossen, gleich bei Al zu übernachten – das kommt doch nicht zum ersten Mal vor. Ich hab wirklich keine Lust, deshalb mitten in der Nacht quer durch die halbe Stadt zu apparieren, nur um Rose in Grund und Boden zu blamieren.“
Ehrlich, ich kann mir nichts Peinlicheres vorstellen, als wenn mein eigener Dad wegen einer lächerlichen Stunde auf einer Party aufgekreuzt wäre, um mich nach Hause zu holen.
Hermine hingegen sieht aufrichtig besorgt aus.
„Liebling, sprich morgen mit ihr darüber, gib ihr für die nächsten paar Tage Hausarrest und sag, dass das nie wieder vorkommen soll…. Das Übliche eben, wenn sie was verbockt hat…. Und dann ist die Sache gegessen.“, versichere ich ihr.
Hermine lächelt mich müde an. Ich küsse sie, murmle „Gute Nacht“, und lasse mich zurück aufs Kopfkissen fallen. Im Zimmer wird es wieder dunkel, und ich beschließe, mich wieder meinem wohlverdienten Schlaf zu widmen.
„Ron?“, wispert Hermine in die Dunkelheit.
„Mhm?“
„Was ist, wenn ihr wirklich etwas passiert ist?“
Meine Güte…. Merlin weiß, wie sehr ich diese Frau liebe. Aber manchmal macht sie mich einfach nur wahnsinnig.
Als ich zur Straße appariere, in dem das Haus der Potters liegt, überlege ich, auf wen ich meine schlechte Laune nun schiebe. Auf Hermine, die mich zu dieser Uhrzeit aus dem Bett holt, oder Rose, die sie indirekt wohl oder übel erst auf die Idee gebracht hat?
Fröstelnd komme ich vor dem Haus an. Allerdings habe ich nicht die geringste Lust, dem Innenleben einen Besuch abzustatten – ich habs ja gesagt: Die Party ist noch im vollen Gange….
Selbst vor dem Haus stehen an die zwanzig Leute und unterhalten sich.
Okay. Sagen wir, … an die zehn Leute unterhalten sich. Der Rest steht knutschend irgendwo rum.
Ich seufze und blicke mich um. Natürlich ist Rose, wie es das Schicksal so will, nirgends zu sehen; und auch von James und Al ist keine einzige Spur zu entdecken.
Ich seufze erneut. Das scheint heute Nacht irgendwie zu meiner Gewohnheit zu werden.
Aber ehrlich: Ich hätte es Rose diesen Auftritt meinerseits sehr gerne erspart. Und mir übrigens auch….
Im letzten Moment entdecke ich Scorpius Malfoy etwas weiter entfernt stehen.
Ich hätte nie, niemals in meinem ganzen Leben gedacht, dass sich die Worte Malfoy und Himmel in ein und dem selben Satz verwenden ließen (und vermutlich wird es auch das letzte Mal sein), aber…
Scorpius Malfoy, dich hat der Himmel geschickt!
Langsam gehe ich auf ihn zu. Sein Blick fällt auf mich. Seinen Gesichtsausdruck perplex zu nennen, wäre bei weitem untertrieben.
„Ähm…. Guten Abend Mr. Weasley.“, sagt er. Das Mädchen, das eben noch auf ihn eingeredet hat, verstummt und sieht mich an. Sie sieht so aus, als wäre sie kurz vorm Erfrieren. Ich muss beinahe lächeln beim Gedanken daran, was für einen Aufstand Hermine machen würde, wenn Rose in diesem Outfit antanzen würde.
„Guten Morgen, Mr. Malfoy.“
Ein flüchtiges Grinsen huscht über sein Gesicht.
„Scorpius… du weißt nicht zufällig, ob Rose noch hier ist?“
„Doch… Sie ist im Wohnzimmer, denke ich….“ Er sieht aus, als wäre ihm die ganze Unterhaltung gerade ein wenig unangenehm. Ich kanns ihm wirklich nicht verübeln. Mir geht es genauso.
„Könntest du mir einen riesigen Gefallen tun? … Könntest du ihr sagen, dass ich vor dem Haus auf sie warte?“
„Ähm, … Ja, ich denke schon.“ Sein Blick wird immer merkwürdiger.
Er lässt mich mit der Prinzessin, deren Lippen beinahe blau sind, alleine zurück und verschwindet im Haus. Das Mädchen wirft mir einen wütenden Blick zu und folgt ihm dann.
Hermine… Das verzeihe ich dir nie….
Ungeduldig warte ich. Rose braucht Ewigkeiten, und langsam verliere ich ernsthaft die Nerven.
Erst eine geschlagene Viertelstunde später kommt Malfoy zurück, der Rose an der Hand hinter sich herzerrt. Diesmal wirft er mir einen entschuldigenden Blick zu.
„Ehrlich, Malfoy… Ich bin absolut fähig, ohne dich...“ Dann sieht sie mich. „Dad!“
Merlin, bitte sag, dass das nicht wahr ist!
„Was machst du hier?“, stottert sie. Oder sollte ich besser sagen, dass sie lallte?
Großartig. Einfach großartig.
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Kennt ihr diese merkwürdige Art von Kopfschmerzen, bei der man das Gefühl hat, dass eine ganze Herde von Hippogriffen nachts über deinen Kopf getrampelt ist?
Genauso fühle ich mich nämlich gerade.
Vorsichtig richte ich mich auf.
Merlin, ich glaub, ich muss übergeben!
Als mich nach rechts drehe, sehe ich, dass Dad auf einem Stuhl in meinem Zimmer sitzt und mich wütend anstarrt.
Was heißt hier wütend? Wütend ist noch gar kein Ausdruck…. Wenn Blicke töten könnten, wäre Dad bereits in Askaban.
„Ähm… Hi Dad…“
Dad sagt nichts. Absolut gar nichts. Nicht das geringste Wort kommt über seine Lippen.
Moment mal…
Was in aller Welt ist gestern passiert?
James Party.
Tequila.
Feuerwhiskey.
Fruchtbowle.
Noch mehr Fruchtbowle.
Erinnerungslücke.
Wieder Feuerwhiskey.
Eine weitere Erinnerungslücke.
Malfoy, der mich vom Sofa zerrt.
Dad.
Oh verdammt…. Oh. Ver. Dammt.
„Ich bin in großen Schwierigkeiten, nicht wahr?“, frage ich vorsichtig.
„Lass mich nachdenken, Rose… Deine Mum hat mich gestern um 3 Uhr morgens aufgeweckt, weil sie sich furchtbare Sorgen gemacht hat. Ich bin mitten in der Nacht zum Haus der Potters appariert, nur um dich betrunken… komplett betrunken, Rose… vorzufinden. Und nachdem ich dich zurückgebracht habe, habe ich deine Mum angelogen und behauptet, du wärst bei den Potters eingeschlafen, um uns allen dieses fürchterliche Theater zu ersparen.
Beantwortet das deine Frage?“
„Ich denk schon.“, flüstere ich.
Dad spießt mich weiterhin mit seinen Blicken auf.
„Dad…. Es tut mir furchtbar Leid.“
Dad antwortet nicht. Er steht auf und geht zur Tür. „Du hast Hausarrest.“, zischt er wütend, bevor er hinausgeht.
Okay. Das wars dann wohl mit dem Spiel der Chudley Cannons, für das mir Jason Kendrick Freikarten besorgen wollte.
Dieses Mal habe ich wirklich Mist gebaut.
Stöhnend lasse ich mich zurück aufs Kopfkissen fallen.
Großartig. Einfach großartig.