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Cute Mermaidboy ♥

SasuNaru
von

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Reunion

Montag, 4 Tage vor der Prüfung

„Und mit diesem Zitat schließe ich unsere letzte Sitzung vor der Prüfung am kommenden Freitag. Falls Sie noch Fragen haben, scheuen Sie sich nicht davor, mir diese zu stellen. Danke.“

Hunderte Knöchel klopften auf die dunklen Tischplatten und noch ehe der Tribut gezollt war, reihten sich dutzende Schüler vorne am Rednerpult, um Sarutobi mit mehr oder weniger wichtigen Fragen zu löschern. Auch Sasuke und Neji erhoben sich, schlugen jedoch die entgegengesetzte Richtung ein. Der Ausgang war wie immer durch zahlreiche lachende und plappernde Studenten verstopft. Nur allmählich setzte sich das Knäuel in Bewegung. Sasuke brummte, als ein Junge sich an ihm vorbeidrängelte und ihm mit dem Ellbogen in die Seite stieß. Die Wut überkam ihn plötzlich, wie so oft in den letzten Tagen. Er ballte die Fäuste zusammen und war kurz davor, dem Vordrängler eine saftige Ohrfeige mit auf den Weg zu geben, konnte sich aber in letzter Sekunde so weit beruhigen, dass ein kehliges Knurren seine Wut milderte.

„Ich hab noch ein Seminar“, sagte Neji und nickte ihm kurz zu, ehe er in dem überfüllten Korridor verschwand. Seit ihrer Versöhnung hatten sie nicht viel miteinander gesprochen, selten war die Stimmung so angespannt zwischen ihnen gewesen. Sasuke seufzte und fragte sich, wie lange dieser Zustand noch anhalten würde, als ihm jemand von hinten eine Hand auf die Schulter legte. Er wirbelte herum, bereit, dem Vordrängler seine überfällige Ohrfeige zu geben, doch es war kein Student, der ihn überrascht anblinzelte.

„Ich schätze, Sie haben nicht mich erwartet?“ Sarutobi lächelte. „Ich kann es Ihnen nicht verübeln. Ein nettes Mädchen wäre Ihnen wohl lieber gewesen als ein alter Opa, was?“ Sasuke zwang sich zu einem höflichen Lächeln, das jedoch einer Grimasse glich.

„Heute waren Sie merkwürdig still“, fuhr der alte Professor fort. „Die Klausurvorbereitungen bereiten Ihnen doch keine Schwierigkeiten?“

„Alles bestens“, log der Schwarzhaarige und schob den Gurt seiner Tasche höher auf seine Schulter.

„Dann bin ich ja beruhigt. Wissen Sie, Sie sind einer meiner besten Studenten. Sie haben eine rosige Zukunft vor sich.“ Er lächelte ihm aufmunternd zu. „Nun möchte ich Sie nicht von Ihren nachmittäglichen Aktivitäten abhalten.“ Noch einmal nickte er, dann verschwand er wieder in den Hörsaal, gefolgt von einer Gruppe mit Fragen um sich werfender Studenten.
 

Sasuke nahm die letzte Aspirintablette aus der Packung und spülte sie mit einem großen Schluck Wasser hinunter. Er legte den Kopf auf die kühle Tischplatte und hoffte, sich nicht schon wieder eine Grippe eingefangen zu haben. Einige Minuten spürte er, wie seine Stirn gegen das Holz pochte, ehe der Schmerz langsam einem angenehmeren, dumpfen Gefühl wich. Er setzte sich auf, leerte sein Glas und knallte es auf den Tisch. Dann beschloss er, noch etwas zu lernen, bevor er sich stundenlang im Bett wälzte und in einen unruhigen Schlaf fiel. Auch wenn er sich tagsüber mehr oder weniger erfolgreich ablenken konnte, erschien ihm in seinen Träumen immer wieder der blonde Wirbelwind, der sich traurig lächelnd von ihm entfernte, egal, wie sehr Sasuke sich anstrengte, ihn zu fassen.

Wie es ihm wohl geht?, dachte er und packte seine Unterlagen auf den Tisch. Ob er mittlerweile wieder in seinem Meeresreich ist? Der Schwarzhaarige schluckte. Unter so viel Wasser würde er ihn ganz bestimmt nie wieder sehen. Auch wenn er den Gedanken immer wieder verwarf, konnte er nicht das kleine Fünkchen Hoffnung, sich ordentlich von ihm zu verabschieden und das noch kleiner Fünkchen Hoffnung, ihn bald wieder bei sich zu haben, aufgeben.

Hat er sich mit seinem Vater versöhnt? Wenn nicht, wo ist er jetzt? Es machte ihn wahnsinnig, nichts über Narutos Befinden oder wenigstens etwas über seinen Aufenthaltsort zu wissen.

„Genug“, sagte er laut und schlug sein Buch auf. Er musste diese sinnlosen, überflüssigen und auch kräftezehrenden Gedanken beiseiteschieben und sich auf den Stoff der Prüfung konzentrieren, auch wenn es ihm mehr als schwer fiel.

„Eine rosige Zukunft…“ Sasuke schnaubte, ermahnte sich dann trotzdem zur Aufmerksamkeit. „Eine rosige Zukunft kommt nicht von allein.“

Innerhalb einer Stunde prügelte er sich seine Notizen in den Kopf. Er überlegte, wie er es bis Freitag vermeiden konnte, dass sein Schädel explodierte und all das Wissen durch die Gegend schleuderte.

Am besten hole ich mir neue Aspirintabletten. Oder gleich einen Hammer, dann ist es vorbei. Er lachte freudlos, schnappte sich seine Jacke und ging zur Tür. Auf dem Flur wäre er fast mit Tenten zusammengestoßen, die eine Hand zum Klopfen erhoben hatte.

„Oh, Sasuke, wolltest du ausgehen?“

„Aspirintabletten“, murmelte er und seufzte, als das Mädchen sich an ihm vorbei in seine Wohnung schob.

„Oh, hast du Kopfschmerzen? Ich mache dir einen Tee.“

Sie wuselte in die Küche, bevor Sasuke überhaupt daran denken konnte, sie wieder rauszuschmeißen.
 

„Hier, bitte sehr.“ Tenten drückte ihm eine dampfende Tasse in die Hand. „Mit Honig verfeinert.“

„Hilft das nicht eher bei Halsschmerzen?“

„Krank ist krank, und nun trink, bevor er kalt wird.“

Sasuke zuckte die Achseln und nahm einen Schluck des heißen Gebräus.

„Und?“

„Süß.“

Die Braunhaarige strahlte, als hätte er ihr damit ein Kompliment gemacht.

„Sag mal, Tenten…“

„Ja?“

„Nicht, dass ich deine Anwesenheit nicht wertschätze, aber…warum bist du hier?“

„Naja, Neji ist noch in der Uni und mir war so langweilig. Weißt du, wenn Neji nicht da ist, dann ist es so still im Haus.“

Ich bezweifle, dass es lebhafter ist, wenn er da ist, dachte der Uchiha, behielt diesen Kommentar jedoch für sich.

„So?“, sagte er stattdessen und trank noch einen Schluck des Honigtees.

„Ok, erwischt“, lachte Tenten und lehnte sich auf der Couch zurück. „Ich bin hier, weil ich mit dir sprechen will“, fügte sie ernst hinzu.

„Worüber?“

Tenten ignorierte die Frage und schaute sich fragend um.

„Sag mal, wo ist eigentlich Naruto?“

Oh Tenten… Der Schwarzhaarige versteifte sich. „Nicht da“, sagte er knapp.

„Wann kommt er wieder?“

„Gar nicht mehr.“

Dann lachte das Mädchen, als hätte er einen wahnsinnig lustigen Witz gerissen.

„Ich wusste es!“, rief sie triumphierend.

Auch wenn er Tenten sehr mochte, fing sie langsam an, ihm auf die Nerven zu gehen.

„Was hast du gewusst?“, knurrte er und versuchte die Wut zu unterdrücken, die ihn erneut zu übermannen drohte.

Entweder bemerkte die Braunhaarige seinen Ärger nicht oder ignorierte es gekonnt, denn sie fuhr unbeeindruckt fort.

„Du bist gar nicht wegen Sakura schlecht gelaunt.“

Sasuke war so überrascht, dass er seine Wut vergaß und glaubte, nicht richtig gehört zu haben.

„Was? Sakura? Wie…?“

„Neji hat mir erzählt, wie niedergeschlagen du in letzter Zeit bist. Er hat gemeint, du hättest Liebeskummer.“

„Wegen Sakura?“ Sasuke lachte bitter. „Oh Mann, was reimt ihr euch denn da zusammen?“

„Ich nicht, aber Neji.“

„Idiot.“

„Hab ich auch gedacht“, antwortete sie vergnügt.

„Wenn du hier bist, um dem Ursprung meiner schlechten Laune auf den Grund zu gehen, dann muss ich dich leider enttäuschen, dass keine abgefahrene Story dahintersteht. Es liegt nur an der Prüfung am Freitag. An der Prüfung und am Lernstress.“

„Hm hm.“ Tenten nahm einen großen Schluck aus ihrer Tasse. „Darf ich dich was fragen?“

„Kommt drauf an.“

„Warum haben Sakura und du euch getrennt?“

Eine Weile war es still.

„Du bist ziemlich direkt, Tenten“, murmelte Sasuke und fuhr sich durch die Haare. Sie hielt seinem kalten Blick stand. Er seufzte. „Was hat Neji dir denn erzählt?“

„Er hat nur das alte Gerücht wieder ausgegraben.“

„Warum glaubst du es dann nicht?“

„Weil du so etwas nicht tun würdest. Ich kenne dich schon ziemlich lange. So bist du nicht.“

„Vielleicht solltest du Neji einfach nochmal fragen.“

Tenten legte den Kopf schief. „Was? Warum? Was hat er denn damit zu tun?“ Sie rutschte unbehaglich auf ihrem Platz hin und her. „Was verschweigt ihr beiden mir denn?“

„Rede mit Neji.“

„Das ist so gemein!“ Sie erkannte schnell, dass der Uchiha ihr nichts verraten würde. Ich drohe Neji einfach mit Auszug, wenn er wieder abblockt, überlegte die Braunhaarige und lächelte zufrieden. Das hat bis jetzt noch immer geklappt. Dann wandte sie sich wieder an Sasuke.

„Ich habe eben gesehen, wie sich das dreckige Geschirr bei dir stapelt. Komm, ich helfe dir abwaschen.“
 

„Das war lustig“, sagte Tenten und strahlte Sasuke an.

„Könntest ruhig öfter zum saubermachen vorbeikommen“, antwortete der Uchiha und lächelte matt.

„Ja, sollte ich wohl.“

Eine Weile schwiegen die beiden.

„Du vermisst ihn, nicht wahr?“

Sasukes Herz klopfte etwas schneller.

„Wen?“

Die Braunhaarige lächelte. „Typisch Jungs.“ Sie küsste ihn zum Abschied auf die Wange. Auf dem Treppenabsatz drehte sie sich noch einmal um. „Mach dir keine Sorgen. Wenn zwei sich wirklich lieben, werden sie zueinander finden.“

Er hatte wirklich keine Ahnung, wie sie es machte, aber sie schaffte es immer wieder, ihn zu durchschauen.
 

5 Tage zuvor, 9 Tage vor der Prüfung

„Ich halte gleich an!“

„Ich will hier raus!“

Kakashi schnallte sich ab und stürzte sich auf Naruto, um ihm beide Arme auf den Rücken zu drehen. „Jetzt beruhige dich doch!“

Der Blonde erschlaffte und wandte sich, das Gesicht tränenüberströmt, zu Kakashi um.

„Wo fahren wir hin?“

Der Hatake schluckte. „Wir müssen weit weg…“

„Warum?“

„Zu deiner Sicherheit.“

„Ich möchte das nicht.“

„Tut mir leid, aber uns bleibt keine andere Wahl.“

„Ich will aber zu Sasuke!“

Er riss sich von dem Älteren los und schlug gegen die Scheibe. Das Glas splitterte und rieselte wie glitzernder Schnee ins Autoinnere.

„Bist du irre geworden?!“, schrie der Taxifahrer und trat auf die Bremse. Naruto wurde gegen den Sitz geschleudert, hart prallte er gegen die Rückenlehne. Benommen griff der Meerjungmann nach dem Türgriff und fiel auf die Straße. Sobald er den Asphalt berührte, trat der Fahrer wieder aufs Gas und rauschte in der Dunkelheit davon.

„Bleiben Sie sofort stehen!“, rief Kakashi und krallte sich an den Fahrersitz.

„Ihr seid doch total verrückt…ich…Polizei…“, murmelte der Mann und starrte konzentriert auf die Straße. Blitzschnell zog Kakashi ein Messer aus seiner Weste und hielt es ihm an die Kehle.

„Halten Sie sofort an und lassen mich aussteigen.“
 

Als der Grauhaarige die Stelle erreichte, an der Naruto geflüchtet war, fand er nur kleine Glassplitter.
 

„Wo willste nochma‘ hin?“ Der dicke, unrasierte und der Nase nach zu urteilen ungewaschene Mann griff in die Chipstüte und stopfte sich eine Handvoll in den Mund.

„In eine Stadt“, sagte Naruto und starrte aus der großen Frontscheibe. „Da gibt es U-Bahnen und eine Uni.“

Der Kerl gackerte. „Du bis‘ ja ulkig. Dat trifft auf zig Städte zu!“

Er drehte mit seinen fettigen Fingern das Radio auf und grölte einen Countrysong mit.

Naruto überlegte verzweifelt, wie er Sasuke Zuhause beschreiben konnte, damit der LKW-Fahrer ihn am richtigen Ort rausließ.

„Man kann das Meer sehen. Die Stadt liegt am Stand! Von da aus fährt eine U-Bahn zur Uni!“

„Oha, hört sich nach der Kouji-Uni an. Meine Nichte studiert da, kannste glauben!“

Narutos Herz klopfte aufgeregt. „Können Sie mich da absetzen?“

„Sicher, Kumpel.“ Er schaute auf die Uhr am Amaturenbrett. „Muss sowieso bald mal pennen, dann kann ich dat auch da!“
 

„Vielen Dank“, sagte Naruto und sprang aus der Fahrerkabine.

„Null Problemo“, antwortete der Mann und kratzte seinen dicken Bauch.

„Was machen Sie jetzt?“

„Ich statte meiner Schwester ‘nen Besuch ab. ‘N Bett zum Pennen hat die immer übrig.“ Er winkte kurz, schaltete die Lampen an und fuhr hupend davon. Der Blonde lächelte und sah ihm nach, bis das große Fahrzeug um eine Ecke gebogen war. Dann versuchte er sich einen Überblick über seinen Standort zu verschaffen. Dem Schild nach zu urteilen stand er genau vor der U-Bahn-Station.

Als er die Treppen hinuntergehen wollte, wurde er von zwei Bauarbeitern zurückgehalten.

„Tut mir Leid, Junge, du kannst da nicht runter.“

Ein dritter Mann spannte ein rot-weißes Band um den Eingang.

„Warum denn nicht?“

„Wir müssen hier die Wasserleitung erneuern. Wird eine Weile dauern. Nimm die U-Bahn an der zweiten Ecke.“

„Oh…na gut. Wie komme ich dahin?“
 

Mittwoch, 2 Tage vor der Prüfung

„Sasuke, du musst ganz schnell zur Uni kommen!“

„Tenten, mir ist gerade nicht nach Scherzen zumute.“

Das Mädchen schluchzte.

„Sasuke, bitte, Zakus Leute haben Neji erwischt.“
 

Der Schwarzhaarige sprang aus dem Bus und rannte zum Nebeneingang des Hauptgebäudes. Hinter einer kleinen Gruppe von Büschen entdeckte er Tenten, die neben Neji auf dem Boden kniete und seine Hand hielt. Er trat näher an die beiden heran. Sein bester Freund war übel zugerichtet: Sein rechtes Auge war blau und geschwollen, aus seiner Nase tropfte Blut, ebenso aus seiner aufgeplatzten Lippe. Wenn er Glück hatte, war nichts gebrochen, doch seine linke Hand war merkwürdig nach oben gekrümmt…

Sasuke schluckte und kniete sich zu Neji.

„Der Krankenwagen kommt gleich“, sagte Tenten mit erstickter Stimme. Ihre Lippen zitterten.

„Was ist passiert?“

„Abumi hat mich angerufen und gemeint, dass Neji vielleicht Hilfe braucht.“ Tränen liefen ihr über die Wangen.

„Diese Schweine!“ Sasuke ballte die Hände zu Fäusten. „Wenn ich die in die Finger bekomme…“ Er stand auf.

„Nein!“, rief das Mädchen verzweifelt. „Wenn Neji…ich schaffe das nicht allein.“

Neji hustete und verkrampfte sich.

„Halte durch“, murmelte der Uchiha und kniete sich wieder zu seinem besten Freund.

„Musste ganz schön was einstecken...“, hauchte Neji mit rauer Stimme.

„Neji!“ Tenten drückte seine Hand.

„Du kannst später alles erzählen“, sagte Sasuke, doch der Hyuuga zog eine Grimasse.

„Auf…passen…du musst…aufpassen…“ Er keuchte. „Abumi hat mich…angergriffen, weil…ich dich gedeckt hab…der Blonde, hm?“

Tenten legte ihm sanft die Hand auf den Mund. „Schon gut. Ruh dich aus.“ Sie küsste ihn auf die Stirn, einzelne Tränen fielen auf seine Haut.

„Verdammt, du dummer Idiot.“
 

Selbst wenn er Zaku jetzt eine verpasst hätte, würde das nicht seinen Zorn mildern, der sich in seinem Bauch aufbäumte. Sasuke ging in seiner Wohnung auf und ab und versuchte, nicht sein gesamtes Mobiliar zu Kleinholz zu verarbeiten. Wie konnte dieses Arschloch es wagen, Neji mit seiner ganzen Gruppe zu überfallen, aufgrund eines Gerüchts, das noch nicht einmal etwas mit dem Hyuuga zu tun hatte?

„Warum hast du mich nicht verprügelt? Ich bin doch derjenige, auf den du es abgesehen hast! Aber hey, weißt du was? Er ist nicht mehr hier! Naruto ist schon lange weg!“
 

„Seine linke Hand ist gebrochen, aber sonst geht’s ihm den Umständen entsprechend gut.“

Sasuke atmete erleichtert auf. „Schön zu hören.“

„Oh, die Krankenschwester kommt, ich muss auflegen.“

„Halt mich auf dem Laufenden, ok?“

„Alles klar, Sasuke. Und…danke.“

„Wofür? Ich habe doch nichts gemacht.“

„Du warst für Neji da. Er gibt es zwar nicht zu, aber es hat ihm viel bedeutet.“ Sie legte auf.
 

In dieser Nacht träumte Sasuke von Naruto, der von Zaku zusammengeschlagen auf dem Boden lag. Daneben standen Neji und Tenten, die einstimmig im Chor sangen.

Der Blonde, hm? Der Blonde, hm?
 

Als Hinata durch die Korridore schwamm, war es schon weit nach Mitternacht. Eigentlich war es ihr verboten, so spät ihr Gemach zu verlassen, doch dort fühlte sie sich eingeengt und eingesperrt. Doch den quälenden Gedanken konnte sie nicht entkommen. Wie so oft in den letzten Wochen fragte sie sich, wie es Naruto an der Oberfläche erging und wie so oft hoffte sie, dass er gesund und glücklich war, auch wenn sie es bezweifelte. Seine Verbannung betrübte ihn mindestens genauso sehr wie sie oder seine Mutter, dessen war sie sich sicher. Je länger sie an ihn dachte, desto mehr vermisste sie ihn, obwohl sie sich immer öfter die Frage stellte, in welcher Beziehung sie nun zueinander standen.

Auch wenn er die Hochzeit verweigert hat, bin ich noch immer in ihn verliebt.

Hinata seufzte. Zum Glück konnte niemand sie so sehen…

„Hinata?“

Das Mädchen erschrak. „Kiba? Was…was machst du denn hier?“

„Dasselbe könnte ich dich fragen.“

Die Hyuuga holte tief Luft. „Ich bin eine Prinzessin und kann demnach tun und lassen was ich will.“

„Aber nicht, wenn König Minato es verboten hat.“ Kiba grinste. „So verwegen kenne ich dich ja gar nicht.“

Auf Hinatas Wangen legte sich ein leichter Rotschimmer. „Ich habe meinen Spaziergang sowieso gerade beendet. Gute Nacht.“ Abrupt drehte sie sich um und wollte zurück in ihr Zimmer, als Kiba sie am Handgelenk festhielt und sie sanft zu sich drehte.

„Ich konnte nicht schlafen“, sagte er leise. „Musste über vieles nachdenken.“

Der Meerjungmann sah sie erwartend an. „Ich habe auch über dich nachgedacht“, fuhr er fort, als Hinata nicht antwortete und den Blick gesenkt hielt.

„Hinata…ich…ich…“

Das Mädchen schaute plötzlich auf und sah ihn so traurig an, dass es ihm die Brust zuschnürte.

„Sag es nicht…“, flüsterte sie.

„Aber ich kann es doch nicht ignorieren oder unterdrücken.“

„Es geht nicht.“

„Warum nicht?“

„Es wäre nicht richtig…“

„Ich weiß schon lange nicht mehr, was richtig und was falsch ist.“

„Wir sollten nicht…“

„Aber Hinata, ich liebe dich.“

„Ich liebe Naruto.“

Kibas Magen zog sich schmerzhaft zusammen, als hätte ihm jemand eine Faust hineingerammt.

Zornig ballte er die Fäuste zusammen. „Aber er liebt dich nicht, verstehst du das denn nicht?“ Er atmete schwer, bemerkte erst, was er gesagt hatte, als er Hinatas schockiertes Gesicht sah. „Hinata, es tut mir leid, ich…“

Sanft zog er sie in seine Arme. „Ich würde dich nie zum Weinen bringen.“

Die Prinzessin drückte sich von ihm ab, Tränen schimmerten in ihren Augen. „Das hast du gerade getan.“

Schnell flüchtete sie in ihr Gemach und ließ Kiba allein im Korridor zurück.
 

Tag der Prüfung

„Sie kennen das ja schon: Weit auseinandersetzen, keine Hilfsmittel, sonst gilt die Prüfung als nicht bestanden. 45 Minuten haben Sie Zeit, die Geheimnisse des Grundgesetzes aufzudecken. Ich wünsche Ihnen allen viel Glück.“

Im Hörsaal verstummte das Gemurmel, Kugelschreiber und Bleistiftminen kratzten auf Papier. Sasuke warf Neji einen letzten Blick zu und nickte, seine Art, ihm viel Glück zu wünschen, obwohl beide nicht an das Prinzip des Glücks glaubten, sondern auf ihr Können vertrauten. Dann konzentrierte er sich auf die Aufgaben und hoffte, 45 Minuten würden ausreichen, seinen Kopf zu entleeren.
 

Erleichterung durchströmte Sasuke, als er mit zitternden Händen und einem wunderbar freien Kopf den Hörsaal verließ und Richtung Bushaltestelle ging. Neji hatte ihn schnell eingeholt.

„Nichts besonderes“, sagte er und verstaute seinen eingegipsten linken Arm in der großen Tasche seines Kapuzenpullis.

„Hm“, stimmte der Schwarzhaarige ihm zu. „Keine große Sache.“

„Na sieh mal einer an, wen haben wir denn da?“

Die beiden Freunde blickten nach hinten und erkannten Zaku und seine Freunde. „Das Spiel war wohl zu hart für dich, was, Hyuuga? Hat deine Mutter all die süßen Pflasterchen in dein Gesicht geklebt oder war das dein Freund hier, der steht ja auf sowas.“

Sasuke konnte nicht mehr an sich halten und stürmte los, wurde jedoch im letzten Moment von Neji am Arm zurückgehalten. „Das sind die nicht wert“, zischte er und verstärkte seinen Griff um Sasukes Handgelenk. Natürlich hatte der Hyuuga recht, doch sein Hass auf Zaku trieb ihn in blinder Wut vorwärts. Er riss sich los und schlug ihm mit der Faust mitten ins Gesicht. Zakus Gruppe machte sich bereit, sich zu dritt auf den Schwarzhaarigen zu stürzen, doch ihr Anführer winkte ab und wischte sich das Blut von der Lippe. „Und, hat dich das jetzt geil gemacht?“

„Hat es dich geil gemacht, deine hirnlosen Roboter auf Neji zu hetzen? Aber warum wundere ich mich überhaupt, vier gegen einen ist ja deine Liga, du bist doch viel zu feige, allein gegen jemanden zu kämpfen.“

„Was schlägst du vor, Uchiha? Du gegen mich, hier und jetzt, oder wartet der Blonde darauf, von dir vernascht zu werden? Nein warte, lass mich raten, ihrseid jetzt ein Pärchen, was?“ Einige Jungs lachten. Bevor Sasuke wieder zuschlagen konnte, stellte Neji sich zwischen ihn und Zaku.

„Zieh Leine, Abumi, oder du wirst es bereuen.“

„Oh ja…“, höhnte Zaku, „…weil du ja letztens schon so toll gezeigt hast wie gut du kämpfen kannst. Ich hab ja so Angst.“

Wieder musste Neji den Uchiha zurückhalten sich nicht auf Zaku zu stürzen.

„Tut mir leid, dieses nette Treffen zu verlassen, aber ich habe eine Freundin, die ich vernaschen muss.“

Er grinste die beiden hämisch an, spuckte vor ihnen auf den Boden und bedeutete seine Gruppe sich in Bewegung zu setzen. „Wir sehen uns ein andermal, Jungs.“

Sasuke schlug gegen die nächste Wand, so fest wie er konnte.
 

Die Wut in seinem Bauch hielt ihn vom Einschlafen ab. Unruhig warf Sasuke sich in seinem Bett hin und her, zerwühlte die Laken und Decken und warf alle fünf Minuten einen Blick auf die Uhr.

19:01. 19:06. 19:11…

Gerade, als er in den Dämmerzustand zwischen Wachen und Schlafen gefallen war, ließ ihn das Läuten der Klingel schweißgebadet hochfahren. Er fühlte sich zu müde und ausgelaugt, um aufzustehen, geschweige denn jemandes Gesellschaft zu ertragen. Genervt ließ er sich zurückfallen, zog die Decke über den Kopf und wartete darauf, dass der Fremde verschwand, doch der dachte gar nicht daran ihn in Ruhe zu lassen. Mittlerweile klingelte der unerwünschte Besucher Sturm und klopfte hektisch gegen die Tür.

„Verdammt“, rief Sasuke, kletterte aus dem Bett und wankte ins Wohnzimmer. Wenn der Fremde keinen guten Grund hatte ihn zu stören, konnte er nicht garantieren, ihm die Tür vor der Nase zuzuschlagen. Zähneknirschend öffnete er und sah Shikamaru gelangweilt am Treppengeländer stehen, dann fiel ihm jemand um den Hals, sodass er einige Schritte nach hinten taumelte. Er erkannte den Geruch sofort, sah die blonden Haarsträhnen, die sein Kinn kitzelten. Sein Herz setzte einen Moment aus.

„Ich habe dich so vermisst, Sasuke.“

Der Schwarzhaarige löste sich widerwillig von ihm und schaute abwechselnd von Naruto zu Shikamaru, mit der stillen Bitte, ihm die Situation zu erklären.

„Du schuldest mir verdammt viel, Uchiha“, zischte Shikamaru schließlich. „Ich finde den Kerl vor zwei Tagen in der Stadt, ungewaschen wie ein Penner, halb verhungert und durstig wie ein Hund in der Wüste. Leider hat mich der Typ erkannt und ist mir wie ein Schatten gefolgt. Hat die ganze Zeit nur nach dir gefragt und ob ich ihn zu dir bringen könnte. Musste ihn schließlich mit nach Hause nehmen, damit er wenigstens die anderen Passanten nicht mehr belästigt. Hat den Kühlschrank leergefressen und ist dann zwei Tage in einen komatösen Schlaf gefallen. Wenn ich nicht von Ino erfahren hätte, wo du wohnst, würde mir der Penner vermutlich jetzt noch in den Ohren damit liegen, wie sehr er zu dir will.“ Er schüttelte den Kopf. „Wusste ja gleich, dass der Typ kein Professor ist und nur Ärger macht. Ich weiß zwar nicht, was ihr miteinander zu schaffen habt, ehrlich gesagt ist es mir auch egal, aber wenn ich du wäre, Uchiha, hätte ich mir schon längst die Kugel gegeben.“

„Dann muss ich dir wohl danken, dass du es nicht getan hast“, antwortete Sasuke.

Shikamaru schüttelte wieder den Kopf. „Und ich dachte, Weiber wären anstrengend.“ Er schlurfte zum Treppenabsatz.

„Shikamaru, danke“, rief Naruto ihm hinterher. „Danke, dass du dich um mich gekümmert und mich hierhergebracht hast.“ Der Nara hob kurz die Hand, ehe er verschwand.

Naruto drehte sich um und lächelte unsicher. „Ich konnte Kakashi entkommen und…“

Sasuke hörte ihm nicht zu. Er zog den Blonden am Handgelenk in die Wohnung, knallte die Tür zu und riss ihn in seine Arme.

„Sasuke, du zerquetschst mich…“, murmelte der Blonde, klammerte sich jedoch an Sasukes Rücken und drückte seinen Kopf an dessen Halsbeuge. Er zitterte leicht, als der Uchiha seine Arme enger um ihn schloss und er sich näher an den Älteren schmiegte.

Nach einer Weile legte Naruto seine Hände auf Sasukes Brust, drückte sich leicht ab und sah den Studenten mit großen Augen an. Dann brachen die Worte aus ihm heraus. „Sasuke, Kakashi hat mich entführt, ich weiß nicht warum, aber ich konnte zum Glück entkommen, es war so kalt, ich wusste nicht, wie ich deine Wohnung finden sollte, ich hab mich noch nie so verloren gefühlt, ich hab dich so vermisst, ich…“

Er sah, wie sich Narutos Lippen bewegten, verstand jedoch nicht die Worte, die nur so aus dem Blonden heraussprudelten. Langsam beugte er sich zu ihm hinab und küsste ihn erst zärtlich, dann leidenschaftlich, bis das Gefühl der Sehnsucht gestillt war.
 

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Wenn jetzt wenigstens einer entzückt geseufzt hat, habe ich mein Ziel erreicht, yay! ^-^

Als kleine Entschädigung für das vorherige viel zu kurze Kapitel: Ein längeres, für meine Verhältnisse sehr schnell hochgeladenes (erinnert euch an die 19 Monate! T.T) Kappi ^-^ Ich hoffe, in dem Tempo weiterzumachen..ahaha...man darf doch noch träumen... T__T

Jedenfalls bedanke ich mich bei allen Lesern ganz herzlich!

:3
 

Outtakes
 

Er lächelte ihm aufmunternd zu. „Nun möchte ich Sie nicht von Ihren nachmittäglichen Aktivitäten abhalten. Und nun trollen Sie sich<3.“
 

„Ich habe meinen Spazierschwimm sowieso gerade beendet.“
 

Sasuke warf Neji einen letzten Blick zu und nickte, seine Art, ihm viel Glück zu wünschen, obwohl beide nicht an das Prinzip des Glücks glaubten, sondern auf ihr Können vertrauten.

„Ich brauche kein Glück“, sagte Neji. „Es ist mein Schicksal gute Noten zu schreiben.“
 

Er riss sich los und schlug ihm mit der Faust mitten ins Gesicht. Glücklicherweise hatte Zaku keinerlei Reflexe, sonst wäre es noch in eine böse Schlägerei ausgeartet.
 

Wenn der Fremde keinen guten Grund hatte ihn zu stören, konnte er nicht garantieren, ihm die Nase vor der Tür zuzuschlagen.

*nachdenk*

Oh…^^“
 

„Leider hat mich der Typ erkannt und ist mir wie ein Schatten gefolgt.“

AHAHAHA Shikamaru und Schatten. Ok, genug jetzt!



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Kommentare zu diesem Kapitel (5)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Kanra-sama
2011-11-19T20:35:22+00:00 19.11.2011 21:35
Hmmm ... also dieses mal fällt mir nicht unbedingt viel ein, was ich schreiben könnte ...
Aber das Kapitel war trotzdem super!
Besonders am Ende, als Naruto wieder aufgetaucht ist!
Hach! .... Der Kuss war besonders süß!

Und deine Outtakes! Das mit Neji und dem Schicksal und Shikamaru und dem Schatten waren die Besten^^

lg Mi-chan
Von:  Yuni
2011-11-12T00:15:14+00:00 12.11.2011 01:15
*entzückt aufseufz ;D*
Von: abgemeldet
2011-11-11T20:25:24+00:00 11.11.2011 21:25
yyyyyyyyyyyaaaaaaaaaaaaayyyyyyyyyyyy
ja die beiden sind wieder mit einander vereint ^^
das Naruto aber nichts passiert ist, also so
gefährlich wie die welt heut zutage ist xDDDD.
Das glück ist echt immer mit den dummen.
Obwohl ich naruto nicht als dumm bezeichnen will.
Ich frag mich auch was diese schlägertypen von Sasuke
wollen und warum haben sich sasuke und sakura von einander
getrennt??
Mal sehen ob Tenten genaueres im nächsten kapi heraus findet und
mal sehen wie es nun mit Naruto und sasuke weitergeht.
ich freu mich auf das neue kapi.
lg StrangeHero
Von:  Miss
2011-11-10T22:40:02+00:00 10.11.2011 23:40
Oh man wir haben schon wieder nicht erfahren können, wieso sich Sakura und Sasuke getrennt haben! Aber was hat das jetzt mit Neji zu tun? Oder möchte Sasuke es einfach nicht selber erzählen?! Auf jeden Fall sollte Tenten jetzt ihrem Mitbewohner Feuer unterm Hintern machen, damit wir -arme, neugiere Leser- auch endlich unsere Antworten bekommen ;-)
Nebenbei ist Sakura doch immer noch schwanger! Von der hat man lange nichts mehr gehört. Außerdem macht sich Sasuke anscheinend kaum noch Gedanken um ihr Ungeborenes -da hat aber ein Chaos-Meerjungprinz ganz schön Arbeit geleistet und alle anderen Sorgen aus Sasukes Hirn weggepustet ;-)
Oh wie süß...
Trotzdem ist mir mulmig, wenn ich an Kushinas Prophezeihung und Sasukes anhaltende Kopfschmerzen denke...

Das war ein super Kapitel. Ich kam nur ab und zu etwas durcheinander, wenn du spontan Ortswechsel vor nahmst oder auf einmal von nach einpaar Stunden weiter erzählt hast! Aber ist nicht so gravierend, ist mir nur mal so aufgefallen ;-)

Ist ziemlich viel passiert, deswegen liebe ich lange Kapitel. Mach weiter so schnell weiter. Hab mich wirklich sehr gefreut...

Das Ende fand ich richtig süß! Ich kann mir bildlich vorstellen wie genervt Shika vor Sasukes Tür stand.
Haha wie er das wohl mit Naruto ausgehalten hat! Aber Sasukes Reaktion war ja auch zum Schmunzeln. Ich dachte nur "endlich", "endlich", "endlich"...

PS: irgendwie weiß ich aber nicht mehr was diese Schlägertypen von Sasuke wollten!

Bis bald -hoffentlich ;-)
GLG Miss
Von:  Yukito_Nishii
2011-11-10T22:03:01+00:00 10.11.2011 23:03
Ein Wunder, das sich Naruto nicht verletzt hat, als er das Fesnter vom Taxi verstörte und ein glück, dass er fliehen konnte, dank Shikamaru war Naruto wieder bei Sasuke aber Naruto musste ganz schön einstecken.
Ich bin froh, dass Naruto sich nicht verletzt hatte.^^

Bitte schreibe ganz schnell weiter.^^

LG

DX


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