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Lass endlich los!

Deine Freunde werden immer bei dir sein! (ContestShipping)
von

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Deine Freunde werden immer bei dir sein!

Lass endlich los!
 

Drei Monate… drei ganze Monat bin ich nun schon allein in Johto unterwegs… ganz allein…

Klar, natürlich habe ich meine Pokémon bei mir und auch wenn Satoshi, Takeshi und mein kleiner Bruder Masato nicht bei mir sind, so weiß ich dennoch, dass sie mich in Gedanken auf meiner eigenen Reise begleiten.

Doch das ist nicht der Grunde, weshalb ich mich so verlassen fühle… nein… meine Trauer hat einen ganz anderen Unsprung!

Immer wenn es mir möglich ist, werfe ich einen Blick hinaus auf das wundervolle Meer und denke an dich. Immer und immer wieder frage ich mich, wie es dir wohl gehen mag. Ob du nun glücklich bist, ob du gesund bist und ob du nicht auch ab und zu an mich denkst… doch meine Fragen und Sorgen bleiben ungehört, unbeantwortet und ich bin mir eigentlich sicher, dass es auch für immer so bleiben wird.

Doch deine letzten Worte werde ich niemals vergessen, denn sie haben mich so glücklich und stolz gemacht…

Ich Liebe Dich!
 

„So, bitte schön, hier ist dein Pass und noch dein Zimmerschlüssel! Der Wettbewerb beginnt morgen Mittag um 12 Uhr, bis dahin hast du noch genügend Zeit dich auszuruhen und vorzubereiten!“, mit diesen Worten reichte die Schwester Joy aus Oliviana City der vor ihr stehenden Koordinatorin ihren Registrierpass zurück und eine Schlüsselkarte.

„Vielen Dank, Schwester Joy!“, antwortete das Mädchen höflich und verneigte sich kurz vor ihr, woraufhin sie anschließend sich herumdrehte und in Richtung Treppe verschwand.
 

„Na so was… hat es dich also auch nach Johto verschlagen?“, holte sie eine ihr nur allzu gut bekannte Stimme aus ihren Gedanken und als sie die letzten Stufen hinaufschaute, erblickte sie wie schon vermutet ihn: Shuu!

Schnell zauberte sie sich ein Lächeln aufs Gesicht und stieg die letzten Stufen zu ihm empor: „Hallo Shuu! Ja, nach langem hin und her Überlegen, habe ich mich schließlich auch dazu entschlossen nach Johto zu reisen. Nimmst du auch an diesem Wettbewerb teil?“

Lächelnd fuhr er sich mit seiner Hand durch das Haar, während er antwortete: „Natürlich, ich brauche zwar nur noch zwei Bänder und habe noch alle Zeit der Welt, aber meine Pokémon und ich wollen nach unserem kleinen Urlaub hier, endlich wieder einmal an einem Wettbewerb teilnehmen.“

„Wirklich? Ist ja super…“, Haruka konnte sich nicht helfen, sie freute sich zwar sehr darüber Shuu nach so langer Zeit wieder zu sehen, aber irgendwie fühlte sie sich im Moment nicht in der Stimmung über Wettbewerbe und Bänder zu sprechen…

„Und wie viele Bänder hast du schon gewonnen?“, fragte der Grünschopf schließlich doch nach, womit das Mädchen auch eigentlich schon gerechnet hatte.

Kurz und knapp antwortete sie mit: „Zwei… entschuldige mich bitte, aber ich habe noch etwas zu erledigen! Wir sehen uns sicherlich noch…“

Ohne das Shuu noch etwas erwidern konnte, ließ das Mädchen ihn einfach stehen, wobei der Koordinator ihr Verhalten mehr als merkwürdig fand, und begab sich zu ihrem Zimmer.
 

Es war ein riesiges Pokémoncenter, kombiniert mit einem Hotel, denn in dieser Stadt war der Seeverkehr sehr wichtig und so kam es auch, dass oft viele Trainer eine Übernachtungsmöglichkeit brauchten, bevor sie am nächsten Tag mit einer der Fähre ablegten oder ins Innenland weiterreisten. Veranstaltungen wie ein Wettbewerb wurden auch in Orania City abgehalten und so lohnte es sich umso mehr ein solch großes Hotel und das örtliche Pokémoncenter zu verbinden.
 

Auf ihrem Zimmer angekommen legte sie erst einmal ihre Tasche auf dem Bett ab und ging hinüber ins Badezimmer, um ein entspannendes Bad zu nehmen. Haruka hoffte inständig, das sie dadurch auf andere Gedanken kommen und die länger vergangenen Geschehnisse für einen Augenblick vergessen können würde.

Doch schon nach einigen Minuten musste sie feststellen, dass es einfach keinen Sinn hatte und so erhob sie sich wieder aus dem angenehm warmen Wasser, um sich schnell abzutrocknen und ihren Schlafanzug anzuziehen, immerhin war es schon Abend und die Sonne ging allmählich unter.

„Kommt alle raus!“, rief sie, als sie wieder an ihrem Bett angekommen war und aus ihrer Gürteltasche ihre Pokébälle entnahm. Sie warf sie kurz in die Luft und im weißen Lichtschein öffneten sie sich daraufhin und es erschienen ihre mitgenommenen Pokémon Evoli, Schiggy, Papinella, Eneco, Lohgock und Mampfaxo.
 

Nachdem sie ihren Freunden noch ihr Futter hingestellt und Mampfaxo einen pinken PokéRiegel zu fressen gegeben hatte, öffnete sie die Balkontür und trat hinaus ins Freie.

Wieder vollkommen in Gedanken versunken, blickte sie den Hügel hinunter auf das Meer und schaute dem Sonnenuntergang zu.

Irgendwann dann zückte sie ihren Pokédex und ließ spielte immer und immer wieder den Eintrag über ein bestimmtes Pokémon ab.

„Evo?“, zog das kleine Pokémon irgendwann die Aufmerksamkeit seiner Trainerin auf sich. Lächelnd nahm Haruka das Pokémon auf ihre Arme und schaute mit ihm zusammen den verbliebenen Sonnenuntergang zu.

„Ich bin froh, dass ich wenigstens euch alle noch habe“, sprach sie plötzlich, noch immer den Blick in die Ferne gerichtet, „Wenn ich mir vorstelle einen von euch auch noch zu verlieren… ich glaube das würde ich nicht verkraften! … Masato hatte mich ja gefragt, ob es mir gut geht und ich habe ihm geantwortet: ‚Im Moment nicht, aber es wir mir besser gehen’. Ich hätte nur niemals gedacht… dass es so lange dauern würde, bis ich darüber hinwegkomme. … Jackie hatte Recht! Aber nicht er hat sich zu sehr an mich gewöhnt, dass er nicht mehr weggehen wollte, sondern ich habe mich zu sehr an ihn gewöhnt…“

„Evo evo evo~li!“, ertönte wieder die kindliche Stimme des Pokémon.

Mit einem Lächeln, aber doch traurige Augen, blickte die Koordinatorin auf das Fuchspokémon in ihren Armen hinunter: „Du hast Recht, mein Kleines! Wir sollten alle lieber schlafen gehen, immerhin wollen wir den morgigen Wettbewerb auch gewinnen.“

Damit begab sie sich wieder hinein in ihr Zimmer, ließ ihre Balkontür allerdings offen, da es doch recht warm draußen war.

Vollkommen geschafft von der langen Anreise und der Tatsache, dass sie die vergangenen Nächte nicht viel Schlaf abbekommen hatte, ließ sie sich auf ihr Bett fallen, wünschte ihren Pokémon noch eine Gute Nacht und schloss ihre Augen.
 

Es war noch sehr früh am Morgen, als Haruka aus einem unruhigen Schlaf erwachte.

Als sie realisierte, dass sie in einem Zimmer des Pokémoncenters befand und ihre Pokémon noch immer friedlich schliefen, wurde ihr erst richtig bewusst, dass es wieder nur ein Traum gewesen war. Bemüht darum nicht ihre Pokémon zu wecken, erhob sie sich aus ihrem Bett und machten sich auf Zehenspitzen auf den Weg ins Bad, um sich zu waschen und umzuziehen.

Als sie das morgendliche Ritual beendet hatte und wieder zurück in den Wohnraum getreten war, musste sie feststellen, dass sich in diesen Minuten noch immer nichts am vorherigen Zustand geändert hatte. So entschied sie sich dazu dieses friedliche Bild auch nicht zu zerstören und frühstücken zu gehen, doch zuvor wollte sie noch ihren Pokédex an sich nehmen. Also schlich sie erneut auf Zehenspitzen wieder hinüber zu ihrem Bett, um aus der danebenliegenden Tasche das gewünschte Gerät zu entnehmen.

Gerade, als sie die Tür ihres Zimmers öffnen und hinaustreten wollte, ließ eine Stimme sie herumfahren.

„Evo?“, fragte ihr jüngstes Pokémon, das nun aufgewacht war und von seinem Schlafplatz aus hinüber zu seiner Trainerin tapste.

„Guten Morgen, Evoli! Habe ich dich aufgeweckt?“, fragte sie das Kleine flüsternd, um nicht noch jemanden aufzuwecken. Doch auf ihre Frage hin, schüttelte Evoli nur lächelnd ihren Kopf.

„Kommst du mit oder möchtest du lieber bei den anderen bleiben?“, flüsterte sie weiter und öffnete fast geräuschlos die Tür, durch die ihr Pokémon sofort hindurchflitzte, „Das soll wohl bedeuten, dass du mich begleiten willst, was?“

Damit zog sie an dem Türknauf die Zimmertür nun endgültig zu und machte sich anschließend mit ihrem Evoli hinunter ins Restaurant. Doch lange blieb sie nicht dort, denn schon nach wenigen Minuten merkte sie, dass sie eigentlich überhaupt keinen Appetit hatte und trank deswegen nur schnell einen heißen Kakao und ging anschließend hinunter ans Meer, um noch etwas für den Wettbewerb zu trainieren.
 

„Los Evoli, setzt Spukball ein!“, befahl das Mädchen, woraufhin das Pokémon schnell mehrere schwarzlilafarbene Energiekugeln vor seinem Maul erschuf und diese in die Luft beförderte, in der sie einen Kreis beschrieben.

Erneut war Haruka zu hören, die Evoli erneut Befehle gab: „Gut gemacht! Und jetzt spring nach oben und dann Eisenschweif!“

Wie befohlen sprang das Fuchspokémon in die Luft, formte noch einmal einen letzten Spukball und beförderte diesen mittels Eisenschweif hinunter zu den anderen, die daraufhin in einem Feuerwerk verschwanden und Evoli war mittendrin, da es nun auf der gleichen Höhe wie die explodierenden Spukbälle war. Umhüllt von wunderschönen regenbogenfarbenen Glitzer, der sich nun in ihrem Fell befand, glitt Evoli elegant mit einigen Salti zum Boden zurück.
 

„Du trainierst um diese Uhrzeit schon so fleißig und dann auch noch ohne etwas gegessen zu haben? Das ist doch sonst nicht deine Art!“, lenkte eine ihre bekannte Stimme ihre Aufmerksamkeit auf sich.

Es war Shuu, der lächelnd am Geländer gelehnt stand und zu ihr hinunter auf den Strand schaute.

„Oh… morgen Shuu… ja, ich konnte nicht mehr schlafen und dann habe ich mich dazu entschlossen eben mit Evoli noch ein bisschen zu trainieren, da es mich unbedingt begleiten wollte“, erzählte das Mädchen ebenfalls lächelnd.

„Ach so… und ich dachte schon du würdest endlich zum Frühaufsteher werden und nicht immer den halben Tag verpennen…“, kommentiert er daraufhin lachend, was von Haruka mit einem: „Vielen Dank auch…“, erwidert wurde. Beleidigt neigte sie ihren Kopf zur Seite, doch als sie ihre Augen wieder öffnete, blickte sie in das wunderschöne, blaue Meer, das sie gleich ihren Ärger wieder vergessen und etwas traurig werden ließ.

Dies blieb Shuu natürlich nicht verborgen, doch als er sie wegen des Grundes ihrer plötzlichen Traurigkeit fragte, setzte sie sofort wieder ein Lächeln auf.

„Wer ist hier traurig, hä? Du solltest wirklich mal deine Augen untersuchen lassen!“, gab sie daraufhin zurück, doch ihr Gegenüber wusste schon längst, dass ihre Fröhlichkeit nur gespielt war.
 

Doch warum wollte sie ihm denn nicht sagen, was sie bedrückte? Er hatte schon gestern bei ihrem Zusammentreffen sofort bemerkt, dass sie sich sehr verändert hatte und das nicht nur, weil sie ihr Kopftuch nicht mehr trug. Er wüsste nur zu gerne den Grund dafür. Und was ihm noch ein Rätsel gab, war ihr Tun vom gestrigen Abend. Warum hatte sie immer und immer wieder die Daten über dieses Pokémon abgerufen und wer war dieser Jackie??

Er wusste es nicht, wusste auf all diese Fragen keine Antworten, doch eines war klar für ihn, er wollte das Mädchen von früher zurück. Die fröhliche Haruka, die er vor einigen Monaten in dem Pokémoncenter in den Bergen zurückgelassen hatte, bevor er sich auf den Weg nach Johto gemacht hatte.
 

„Sag… hättest du nicht Lust mit mir in die Stadt etwas Frühstücken zu gehen? Man muss doch etwas Essen, wenn man so hart trainiert und außerdem ist der Wettbewerb erst in vier Stunden“, fragte er sie schließlich.

Lächelnd kniete sie sich zu ihrem Evoli hinunter und nahm es auf ihre Arme: „Tut mir leid Shuu, aber ich muss zurück in mein Zimmer zu meinen anderen Pokémon. Ich bin gegangen ohne ihnen bescheid zu sagen. Aber wir sehen uns ja heute Mittag beim Wettbewerb, nicht wahr?!“

„Schon, aber jetzt haben wir uns so lange nicht mehr gesehen… du hast doch sicherlich eine Menge zu erzählen… und außerdem ist es nicht gesund, wenn du überhaupt nichts isst. Du hast gestern Abend auch nichts gegessen und wenn ich ehrlich bin, habe ich auch so den Eindruck, dass es dir nicht gut geht“, sprach er schließlich das Problem direkt an. Doch Haruka wollte jetzt nicht anfangen mit ihm diskutieren, weshalb es ihr nicht gut ging und warum sie kein Hungergefühl verspürte.

Nach einer kurzen Überlegung entschloss sie sich schließlich doch dazu mit ihrem Rivalen und Freund in die Stadt zu gehen, in der Hoffnung er wäre dann zufrieden und würde sie nicht weiter ausfragen wollen.

So gingen die beiden zusammen zurück ins Pokémoncenter, Haruka holte ihre Pokémon, die alle inzwischen aufgewacht waren, sich allerdings schon gedacht hatten, dass ihre Trainerin gegangen war, um sie nicht zu wecken, und begaben sich anschließend auf den Weg in die Innenstadt von Oliviana City.
 

„Darf ich dich etwas fragen?“, begann Shuu irgendwann die Stille zwischen ihnen zu brechen, die aufgetreten war, nachdem der Kellner ihnen die Rechnung gebracht hatte.

„Klar, schieß los!“, meinte sie und hoffte inständig, dass er nicht das fragen würde, was sie nicht beantworten wollte.

Doch Shuu wäre nicht Shuu, wenn er nicht genau diese Fragen stellen würde, zumal er sich wirklich ernsthafte Sorgen um seine Rivalin machte, denn wenn sie schon nicht von allein essen wollte, dann war wirklich etwas Schlimmes vorgefallen: „Was ist mit dir passiert? Warum bist du so traurig und ständig in Gedanken? Wo ist die Haruka, die ich in Kanto zurückgelassen habe? Du bist doch wohl nicht noch immer deprimiert, weil du gegen Saori verloren hast, oder??“

Mit traurigen Augen ließ Haruka ihren Blick in Richtung Tischoberfläche wandern. Sie wusste nicht, was sie ihm nun antworten sollte. Sicherlich wäre es das Beste, wenn sie ihm die Wahrheit sagen würde, doch sie wollte es allein schaffen und ihn nicht auch noch in ihr Gefühlschaos mit hineinziehen.

Außerdem,… wo sollte sie anfangen zu erzählen? Er würde sie doch sicherlich ohnehin nicht verstehen, oder?

„Weist du… ich…“, setzte sie gerade an ihm zu antworten, als sie von einer weiteren männlichen Stimme unterbrochen wurde.
 

„Haruka? Bist du es? Hey, wie geht’s dir denn?“, ein junger Mann mit blondem Haar und blauen Augen stand hinter dem Mädchen und kam nun an den Tisch der beiden.

Shuu blickte den Fremden misstrauisch an und wand sich an seine Freundin: „Kennst du den Kerl, Haruka?“

Das Mädchen drehte sich daraufhin zu dem Blonden um und erkannte ihn auf Anhieb. Kein Wunder, immerhin ist es erst drei Monate her, seit sie sich das letzte Mal gesehen hatten.

Ohne auf Shuus Frage direkt einzugehen, richtete sie sich lächelnd an den jungen Mann: „Hallo Jackie, was machst du denn hier?“

„Ach weist du, ich habe einen neuen Auftrag und dazu muss ich nach Anemonia City“, erzählte er, „Aber sag, wo sind denn Satoshi und die anderen?“

„Oh… Satoshi und Takeshi sind nach Sinnoh gegangen und Masato ist zu Hause in Blütenburg City“, antwortete sie ihm, während er sich einen Stuhl nahm und sich verkehrt herum auf diesen setzte, während er seine Arme auf die Rückenlehne legte.

Nun fiel ihm Shuu ins Auge, der ihn noch immer mit nicht sonderlich begeistertem Gesichtsausdruck anschaute: „Ist das dein Freund? Hi, mein Name ist Jack Walker, aber nenn mich ruhig Jackie!“

„Shuu! Und ich bin nicht ihr Freund, sondern ein Freund! Und woher kennt ihr euch?“, fragte der Koordinator und das mit nicht sehr freundlicher Stimme, denn er vermutete, dass dieser Jackie der Grund für Harukas seltsames Verhalten war. Zumindest hatte sie ihn gestern erwähnt gehabt und, dass er mit irgendetwas Recht gehabt hatte… nur mit was?

„Dafür, dass du nicht ihr Freund bist, bist du aber ganz schön neugierig, findest du nicht?“, erwiderte Jackie darauf lachend, so war er nun einmal.

Nun mischte sich Haruka auch wieder ein, denn sie wusste, wenn Shuu einmal eine ernste und für ihn wichtige Frage gestellt hatte, man ihm besser sofort antworten sollte. Außerdem hatte sie genug von diesem ganzen ‚Freundgerede’: „Jackie ist ein Pokémon Ranger und wir haben uns vor drei Monaten bei einer seiner Missionen kennen gelernt. Wie es der Zufall so wollte, haben die anderen und ich ihm dabei geholfen sie zu beenden…“

„Was heißt hier ‚Zufall’? Man konnte euch beiden ja nicht ohne weiteres trennen, ohne dass man gleich im Körper eines anderen landete“, kommentierte der Ranger lachend wie immer ihren Erzählung.

„Tja… du bist selbst Schuld, wenn…“, Haruka unterbrach sich selbst. Erneut musste sie zurückdenken und wieder breitete sich die Traurigkeit in ihr aus, die man ihr an den Augen auch ablesen konnte.

„Was ist denn?“, fragte Jack nach, doch er konnte sich genau vorstellen, was sie hatte und weshalb sie es nicht über sich brauchte weiter zu sprechen.

Als Haruka realisierte, dass sie wieder vollkommen in Gedanken war, schreckte sie auf und zauberte sich wieder ein Lächeln ins Gesicht: „Nichts, schon gut! Wann geht deine Fähre eigentlich?“

„Die geht…“, er warf einen Blick auf die Uhr und… war geschockt, „Oh nein! Das Schiff legt in zehn Minuten ab und ich muss noch bis zum Hafen.“

Schnell sprang er von seinem Stuhl auf, verabschiedete sich noch schnell von Haruka und ihrem, oder besser einem Freund von ihr und rannte schon los in Richtung Meer.

„So vergesslich habe ich ihn ja noch nie erlebt…“, meinte Haruka, während sie ihm nachschaute. Nun fiel Shuu etwas auf, das auf dem Boden lag, direkt neben seinen Stuhl. Es war ein Ticket! Ein Bootsticket, um genau zu sein!

„Na toll… der Kerl hat sein Ticket verloren…“, Shuu hob das bedruckte Papierstück auf und erhob sich anschließend ebenfalls von seinem Platz, „Bleib sitzen, ich werde ihm kurz nachlaufen und es ihm bringen!“
 

„Meine Güte, hat der eine Geschwindigkeit drauf…“, meinte Shuu, als er wieder zurück zu Haruka kam, „Keine Sorge, ich habe ihn noch erwischt und ihm das Ticket gegeben.“

„Vielen Dank, Shuu!“, bedankte sie sich bei ihm, denn sie hatte deutlich gemerkt, dass er nicht sonderlich von Jackie begeistert zu sein schien und dennoch war er ihm nachgeeilt.

„Kein Problem. So, was hältst du davon, wenn wir noch ins Kaufhaus gehen“, schlug der Grünäugige daraufhin vor und strahlte auf einmal irgendwie eine Art von Erleichterung aus.

Verwirrt über diesen Vorschlag und sein Verhalten sah Haruka ihren Begleiter misstrauisch an: „Was hast du vor, Shuu?“

Doch dieser dachte nicht im Traum daran ihr eine Antwort zu geben und so meinte er nur: „Komm einfach mit, dann wirst du’s schon sehen!“
 

„Shuu… was willst du bitteschön mit mir zu zusammen in einem Kleidergeschäft?“, wollte Haruka nun endlich von ihm wissen, als sie mitten im Kaufhaus, wie bereits gesagt, vor einem Kleidergeschäft standen. Doch noch immer schien der Junge ihr nicht antworten zu wollen, stattdessen betrat er einfach den Laden und begab sich offensichtlich auf die Suche nach etwas. Noch immer verwirrt, folgte sie ihm hinein und setzte sich auf einen der dort stehenden Stühle, um darauf zu warten, dass der Grünschopf zurückkommen würde.

Nach einer halben Ewigkeit, so schien es Haruka, kam Shuu auch endlich zu ihr und hielt ihr etwas vor die Nase.

„Hier!“, meinte er und reichte ihr die Kleidungsstücke.

„Und… was soll ich damit?“, fragte sie ihn nichts verstehend.

Der Junge verdrehte daraufhin seine Augen und fuhr sich einmal kurz mit der freien Hand durchs Haar: „Was macht man wohl mit Kleidung? Anziehen natürlich. Und jetzt geht schon!“

Wie es der Trainer aus LaRousse City wollte, begab sich Haruka zusammen mit den auserwählten Stücken in eine freie Kabine, um sich umzuziehen. Es dauerte einige Minuten, bis sie wieder vor ihm stand und er musste zugeben, dass es ihm sehr gefiel, was er dort sah.

Haruka trug nun nicht mehr ihr altes Shirt und den kurzen, weißen Rock, sondern ein kurzes Kleid in einem rotorange Ton. Es besaß außerdem noch zwei weiße Taschen und hatte einen schwarzen Kragen. Auch trug sie nun wieder ein Kopftuch, das so ähnlich aussah wie ihr altes, nur war dieses grün und zu guter letzt noch neue Handschuhe, die den grossteil ihres Handrückens frei ließen. Die schwarze kurze Hose hatte sie angelassen, denn andernfalls wäre das Kleid zu kurz und damit hatte sie auch vollkommen Recht.

„So… zufrieden? Warum sollte ich das überhaupt anziehen?“, versuchte sie es erneut in Erfahrung zu bringen, doch Shuu schien heute irgendwie nicht sonderlich in der Stimmung zu sein, um ihr auch nur irgendeine Antwort zu geben, denn wieder blieb diese aus. Stattdessen schob sie wieder zurück in die Kabine, wonach er den Vorhang hinter ihr zuzog: „Der Wettbewerb beginnt in einer Stunde, also beeil dich, ja?!“
 

Haruka hatte es inzwischen aufgegeben den Koordinator dazu zu bringen ihr zu erzählen, was er mit dieser ganzen Aktion eigentlich erreichen wollte und tat wie er es gesagt hatte, immerhin wollte sie den Wettbewerb nicht verpassen.

„Gibst du mir bitte die Sachen, wenn du sie ausgezogen hast“, bat er sie um die Kleidungsstücke und wenn sie ehrlich war, war es ihr ganz Recht, wenn er sie wieder zurückbrachte, denn immerhin wusste er auch von welchem Ständer er sie sich gegriffen hatte und sie würden schneller gehen können.
 

„Können wir gehen?“, fragte Haruka, nachdem sie Shuu an der Kasse gefunden hatte. Dieser verstaute gerade seinen Geldbeutel in seiner Tasche: „Klar, immerhin muss ich doch mein viertes Band gewinnen, nicht?“

„Du meintest wohl, dass ich mein drittes Band gewinnen werde, nicht?“, korrigierte sie ihn lachend, woraufhin er mit einem: „Das werden wir ja sehen…“, sich zwei Tüte auf den Tresen griff und sie sich sofort auf den Weg zur Wettbewerbshalle machten.

„Jetzt sag nicht, dass du die Sachen gekauft hast?!“, meinte sie schon fast empört, doch der Gefragte gab mit einer schnellen Bewegung durch seine Haare zurück: „Wo denkst du hin? Ich wollte für meine Schwester etwas kaufen und da dachte ich mir, ich beschäftige dich in der Zwischenzeit, damit du nicht wieder in deine traurige Gedankenwelt abdriftest.“

„Vielen Dank auch… das hättest du mir doch sagen können, dann hätte ich mir dieses ständige umziehen sparen können. Dazu hatte ich nämlich überhaupt keinen Nerv und ich hätte dir auch helfen können!“, beschwerte sich das Mädchen aus Blütenburg City.
 


 

Endlich! Endlich hatte sie ihr drittes Band gewonnen! Und das nur Dank Evoli und ihrem Schiggy, das sich mitten in der Finalrunde zu Schillok weiterentwickelt hatte.

Durch ihr Schillok gelang es ihr schließlich auch gegen Shuus Roserade zu gewinnen, denn mit seiner Entwicklung hatte es auch eine neue Attacke gelernt, die Schädelwumme!

Durch diese Attacke war es ihr gelungen Shuus Punkte so stark zu reduzieren, dass sie einige mehr übrig hatte und dadurch das Band gewann.
 

„Herzlichen Glückwunsch! Ich freue mich für dich, dass du nun dein drittes Band und ein Schillok gewonnen hast“, gratulierte er Haruka mit einer roten Rose.

„Vielen Dank, Shuu! … Wohin gehst du als nächstes?“, wollte sie von ihm wissen, woraufhin er ihr dieses Mal sogar antwortete: „Nach Teak City. In einer Woche findet dort auch ein Wettbewerb statt, außerdem treffe ich mich dort mit Saori. Harley kommt auch, sagte sie.“

„Wow, dann wären alle mal wieder zusammen… ich glaube da komme ich auch mit!“, verkündete sie voller Vorfreude Saori wieder zu sehen.

„Vergiss es!“, erschrocken über seine Worte, blickte Haruka ihn an und fragte sich, warum er es ihr verbat ihn zu begleiten, als er mit nun lächelndem Gesicht fortfuhr, „Du musst vorher noch woanders hin!“

„Wie? Wovon sprichst du?“, sie war sichtlich verwirrt, denn woher sollte er bitteschön wissen, wo sie noch hingehen musste, sollte oder wollte?

„Ganz einfach, du wirst dich jetzt erst einmal auf den Weg nach Sinnoh machen und am Mikuri Wettbewerb teilnehmen. Satoshi und seine Freunde werden auch dort sein und dich am Hafen abholen“, erzählte er ihr und konnte anhand ihres Gesichtes ablesen, dass das Fragezeichen darauf immer größer, statt kleiner wurde.

Kurz musste er auflachen, bevor er fort fuhr: „Erstaunt? Gestern hat Satoshi im Pokémoncenter angerufen, aber du warst schon am Schlafen und da habe ich den Anruf entgegen genommen. … Ach ja, das hier ist auch noch für dich!“

Strahlend übergab er der Siegerin die beiden Einkaufstüten, in die sie sogleich einen Blick hinein warf.

„A-aber Shuu… wa-warum das alles?“, sie konnte sich noch immer keinen Reim darauf machen. Warum tat er das alles für sie?

In der einen Tüte befanden sich die Sachen, die sie am Vormittag hat wegen ihm anprobieren müssen und in der anderen befand sich ein heller orangener Stoff. Doch bevor sie sich den Inhalt der zweiten Tasche genauer anschauen konnte, wurden die beiden Tütenwände von Shuu wieder zusammengedrückt.

„Sieh es dir bitte erst nachher auf der Fähre an, ja“, bat er sie und war leicht rötlich im Gesicht angelaufen. Doch Harukas Frage hatte er noch immer nicht beantwortete, auf die sie nun jedoch unbedingt eine Antwort wollte: „Warum tust du das alles, Shuu?“

„Ganz einfach, ich dachte mir, dass du bei deinem Neuanfang auch neue Kleidung gebrauchen könntest. Ich bin mir sicher, dass es dir wesentlich leichter fallen wird, die Sache mit Manaphy zu vergessen, wenn…“

„Woher weißt du das mit Manaphy?“, fragte sie sofort nach ohne ihn weiter aussprechen zu lassen. Darüber, dass sie es sich nicht selbst denken konnte, musste Shuu etwas lachen: „Jackie! Er hat nur so getan, als würde er seine Fähre beinahe verpassen und hat mit Absicht das Ticket fallen lassen, in der Hoffnung, dass ich es ihm bringen würde und er dann mit mir sprechen könnte. … Ich kann mir gut vorstellen wie du dich im Augenblick fühlst, Haruka! Aber das ist doch kein Dauerzustand und auch wenn Manaphy dich nun nicht mehr auf deiner Reise begleiten mag, so ist er dennoch immer bei dir und das weist du auch, nicht wahr? Also lass endlich los! Lass los und starte noch einmal ganz von vorne! … Deine Freunde sind doch jetzt auch nicht mehr direkt bei dir und trotzdem weist du, dass sie an dich denken. Warum sollte es mit deinem Manaphy anders sein? … Außerdem… vermisse ich das Mädchen aus Kanto! Diese Haruka zu ärgern ist langweilig, weil sie sich nicht so brausend aufregt…“

Stille trat ein, während der Haruka sich Shuus Worte noch einmal durch den Kopf gehen ließ.

„Vielen Dank, Shuu!“, sagte sie auf einmal irgendwann und blickte ihn mit einem ehrlichen Lächeln an, „Du bist immer da, wenn es mir schlecht geht und schaffst es irgendwie immer wieder mich aufzuheitern.“

„Kein Problem, aber ich würde vorschlagen, dass du jetzt ins Pokémoncenter gehst und deine restlichen Sachen holst, immerhin legt das Schiff nach Sinnoh in einer halben Stunde ab“, wechselte Shuu das Thema und machte sie auf die Uhrzeit aufmerksam.


 

„Shuu!“, rief sie ihm von der Rehling an Deck des abfahrenden Dampfers aus zu, „Hab noch einmal vielen Dank für alles! Ich werde nach dem Wettbewerb auch nach Teak City gehen.“

„Ich werde zusammen mit Saori auf dich warten und dir im Fernseher zuschauen, also gewinn das Band, ja?!“, rief er zurück, bevor Haruka zusah, wie er sich auf den Weg machte.
 

-ENDE-

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Noch ein kleines Nachwort, weil Yurippe es schon angesprochen hat.

Also Jackies Name in japanischen ist der Selbe, deswegen steht er dort so ^.~
 

Alles Liebe,

eure Kimie ^.^o



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von:  MichiruKaiou
2008-10-10T08:15:30+00:00 10.10.2008 10:15
Wow, du hast es mal wieder geschafft, diese Story perfekt in die Serie/Movie zu integrieren! Das ist wirklich beeindruckend.
Das ist wirklich so toll gemacht mit der Verbindung zum 9. Movie und Maikes Auftritt in Sinnoh.

Drew ist natürlich wie immer perfekt getroffen und hat mal wieder super Sprüche auf Lager. Das gelingt dir einfach super ;)
Das sind einfach alles sehr schöne Sznene, besonders die im Kaufhaus.
Ich finde es auch toll, dass Jackie kurz mitspielt. Es ist auch genial, dass er das Ticket absichtlich vergisst, um mit Drew zu sprechen.
Aber die Sachen zwischen ihm und Drew war sowieso ziemlich cool *grins*

Ich finde es auch so toll, dass Drew ihr die Kleider gekauft hat^.^
(das beweist auch seinen guten Geschmack X3)

Hach, das ist einfach alles so perfekt, ich bin wirklich begeistert.
Das mit den Zeitsprüngen finde ich hat auch gut geklappt^^
Wirklich mal wieder eine tolle FF^-^
Von:  Crazy1412
2008-08-01T11:19:36+00:00 01.08.2008 13:19
ALSO:
Sehr hübsch...und jetzt geh ich wieder ^.-
Nein, Spaß beiseite..
Der OS gefällt mir gut und ich fand es echt schön, dass du Shuu etw. fürsorglicher dargestellt hast und so.Wie er ihr die Kleider gekauft hat...allerdings war seine Ausrede schlecht (zumindest für eingefleischte CS-Fans^^)
Dein ende hat mir auch gefallen, das klingt evtl seltsam, aber ich fand es gut. Eine Liebeserklärung oder ähnliches hätte nicht so gut gepasst, finde ich.
Der Zeitraum, den du gewählt war auch gut. Du hast sozusagen den CS-Fans eine Möglichkeit geboten, wie sich die weiteren Treffen von Haruka und Shuu, ohne das Satoshi & Co. dabei sind, abspielen könnten...natürlich war es auch deine Fantasie, aber trotzdem^^ gute Wahl
So...was gibts noch zu sagen?
Eigentlich nichts...
Also geh ich wieder
byby
Lg
Crazy ♥
Von:  Yurippe
2008-07-26T14:02:44+00:00 26.07.2008 16:02
Argh, ich muss endlich den Film gucken. xD Auch wenn ich mir schon gedacht habe, dass es Manaphy ist, was sie vermisst. Ist ja auch ein süßes Pokemon! (Hab es an meinem DS zu baumeln.)
Hach, Shuu, dieser schlaue Fuchs. xD
Aber sag mal, dieser Jack muss doch auch einen japanischen Namen haben, oder? Wegen der Kontinuität, mein ich, wäre das vielleicht besser. ^^
Yay, endlich wieder was neues von dir!!!!!!!! *____*
Aber du musst du auf dein das und dass achten. ;)
Von:  xRajani
2008-07-25T15:50:37+00:00 25.07.2008 17:50
Oh mein Gott! Wie süss <333
Ich musste echt lachen als Jackie Shuu und Haruka für ein Pärchen gehalten hat und dann gesagt hat, dass er so ziemlich neugierig ist! XD
Du hast Harukas Gefühle sehr gut rübergebracht. Den Schmerz, den sie spürt seitdem Manaphy weg ist. So super süss. ^_^
Dein Schreibstil gefällt mir, er ist etwas anders als in SnLw und GR (<- Zuviele Abkürzungen! XD)

Und das du die Folgen von Shinou eingebaut hast, fand ich auch klasse! Es hat mir sehr gut gefallen, yay! Ich hab es sofort wiedererkannt die Paralellen!

Mach weiter so. ^^


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