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Vampire's Life

Chap 26 wird freigeschaltet :3
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~+~+~ Kapitel 1

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Wie vom Donner gerührt rissen Harry und Neville die Augen auf, japsten atemlos.

Und Draco Malfoy begann zu saugen; haltsuchend kammerte er sich an Blaise's zitternden Schultern fest, seine Zähne wühlten genießerisch durch die helle Haut. Ein dünnes Rinnsal roten Blutes floss über Dracos Kinn und tropfte auf die Decke. Harry glaubte, sogar die Schluckgeräusche des Blonden zu hören, aber er war sich nicht sicher, ob er sich das wirklich nur einbildete oder nicht.

Ein leises, langgezogenes Stöhnen entwich Blaise's Lippen. Sofort presste er sie zusammen, kniff die Augen zu. Seine Stimme zitterte leicht, als er sich wieder zu Wort meldete.

„Dray...trink langsam, bitte...mir wird sonst schwindlig...hrm...das reicht...stopp, das ist genug, Draco...ich will kein Vampir werden, bitte!“

Sanft schob er seinen Freund von sich weg, der nur sehr widerwillig seinen Biss löste und in die Kissen zurück sank. Sofort schlossen sich die leicht verschleierten grauen Augen.

Blaise jedoch stand noch fast eine halbe Minute reglos da, mit geschlossenen Augen und kämpfte sichtbar darum, seinen Puls und Atem ruhig zu halten.

„Du warst gierig heute, Dray...ich fühle mich so...schlapp!“, nuschelte der schwarzhaarige Slytherin.

„Sorry...es war doch nicht zu viel, oder?“, antwortete der junge Malfoy sofort und stemmte sich wieder auf die Ellenbogen hoch. Das Kopfschütteln seines Freundes ließ ihn beruhigt lächeln.

„Komm her, ich verschließ die Wunde.“

Ganz zärtlich, wie man es einem Malfoy gar nicht zutraute, leckte er über den Hals seines Gegenübers. Für einen Moment musste er sich sehr beherrschen, dem Drang nicht noch einmal nachzugeben, aber er beobachtete mit stetiger Kritik, wie der Biss sich unter seinem Speichel langsam schloss, bis nur noch ein Fleck rosaner Haut bezeugte, dass ein Vampir sich vor Kurzem noch an der makellosen Haut gelabt hatte. Aber Draco bemerkte ebenfalls und das mit einiger Verzweiflung, dass an Blaise's Hals bereits einige dieser Flecke vorzufinden waren, die nur langsam verblassten. Blaise seufzte erleichtert auf und säuberte beide mit einem kleinen Zauber.

„Fühlst du dich jetzt wieder besser, Dray?“, flüsterte er müde. Liebevoll strich er dem Blonden durch die verschwitzten Haare, drückte ihn sanft zurück in die Kissen, welcher daraufhin ganz entspannt die Augen schloss und leise aufstöhnte.

„Schlaf...morgen wirst du dich wieder kräftiger fühlen. Dann gehen wir auch wieder raus. Ich hole dich dann auch morgen früh wieder ab.“

Dray lächelte noch, dann fiel er augenblicklich in einen tiefen, heilenden Schlaf.
 

Harry seufzte leise. Das Gesehene musste erst einmal verarbeitet werden, aber eben dieses war gar nicht so leicht. Aber bevor er selbst oder Neville noch auf dumme Gedanken kamen, drückte Harry die Tür ganz auf und trat in die Halle.

Blaise fuhr wie von der Tarantel gestochen in die Höhe, als er das charakteristische Quietschen der Flügeltüren hörte. Einen Augenblick später hatte er das Gefühl, ihm versage der Kreislauf, als er Potter gegenüberstand. Welcher ihn mit einem Blick musterte, der eindeutiger nicht hätte sein können. Trotzdem vergewisserte Blaise sich mit zitternder Stimme:

„Wie…wie viel hast du…“

„Alles, Blaise, alles!“, unterbrach Harry ihn mit bebender Stimme.

Schweigen. Undurchdringliches, kaltes schweigen herrschte zwischen ihnen. Man hätte die sprichwörtliche Stecknadel fallen hören können. Bis Blaise sich anscheinend wieder fing und laut aufseufzte. Er warf noch einem kurzen, fast zärtlichen Blick zu seinem Freund Draco, dann winkte er den beiden, damit sie folgten.

„Kommt mit, ihr wollt sicher ein paar Antworten. Aber hier können wir nicht reden.“, sagte er und verließ mit ruhigen Schritten den Saal. Da er wusste, die Gryffindors folgten ihm, verschwand er in das erstbeste leer stehende Klassenzimmer, das sowieso nie benutzt wurde. Und prompt tauchten auch schon Harry und Neville in der Tür auf und setzten sich auf eine leere Bank, auf der Blaise bereits platz genommen hatte. Aber bevor Blaise zu sprechen anfing, legte er noch einen schnellen Zauber über das Klassenzimmer, damit nicht noch jemand auf die Idee kam und lauschte.
 

Harry und Neville warteten ungeduldig darauf, dass Blaise endlich anfing zu reden. Der dunkelhaarige Slytherin wirkte etwas blass und kränklich, aber Harry schob diese Tatsache auf den von Draco Malfoy verursachten Blutverlust.

„Also...wie ihr wohl gesehen habt, Draco ist ein Vampir. Im Moment ist er nur etwas...sagen wir mal, kränklich. Und ja, es gibt wirklich Vampire. Ebenso, wie es schließlich auch Zauberer, Hexen und Werwölfe gibt.“, begann Blaise leise. Er spielte unruhig an seinem Umhang herum.

„Das...“, meinte Harry gedehnt und in ziemlich ätzendem Tonfall, „war ja nur schwer zu übersehen!“

Von Neville kam daraufhin nur ein scheues, abwertendes Schnauben.

„Das glaube ich!“

„Hnf! Erkläre uns lieber, was das alles soll! Seit wann ist Malfoy ein Vampir, bitte schön?!“, knurrte Harry nun doch sichtbar genervt. Sein wütender Blick hätte Flammen erfrieren lassen können, aber die Schlange ließen diese Blicke kalt. Blaise nickte nur widerwillig und begann zu erzählen. Die Zuhörer wurden ungewollt in den Bann seiner angenehmen Stimme gezogen; „Ihr müsst wissen, es gibt zwei Arten von Vampire. Einerseits die Vampire, die bereits als solche geboren werden. Diese sind wohl als die Eliteklasse dieser Rasse anzusehen, oder wenigstens als die Adelsschicht. Geborene Vampire stammen nämlich ausschließlich aus reinrassigen Familien.“

„Also ist die ganze Familie Malfoy-“, warf Harry ungläubig dazwischen. Sein Mund klappte ungläubig auf, als sein Gegenüber nur mit einem fetten Grinsen im Gesicht nickte.

„Bingo. Die gesamte Familie Malfoy besteht ausnahmslos aus Vampiren. Reinblütern. Guck nicht so blöd, das ist einfach so. Nun, die reinblütigen Vampire sind auch für die Fortpflanzung der Vampire zuständig, wenn man es so sehen will. Denn sie sind in der Lage, durch ihren Biss gewöhnliche Menschen und andere Wesen in einen der Ihren zu verwandeln. Jemand, der von einem Reinblüter gebissen wird, wird selbst zum Vampir.“

„Das will mir nicht so recht gefallen. Dann bist du auch ein Vampir, Blaise?“, staunte nun auch Neville nicht schlecht.

„Nein, ich bin kein Vampir, Longbottom. Aber das werde ich dir irgendwann mal später erklären. Fahren wir lieber fort mit den Vampiren.“ Wieder ein leises Lachen. Die Löwen zogen die Augenbrauen in die Höhe,

einstimmiges Nicken erklärte jedoch die Zustimmung. Blaise setzte sich etwas entspannter hin, indem er einen Arm auf der Tischplatte posierte und sich mehr gegen diese lehnte.

„Die normalen Vampire sind einfach gesagt die klassischen Bürger. Sie haben bei den Befehlen der Adeligen zu springen und diese zu bedienen, wenn sie es so wollen. Oft sind sie auch die „Nahrungslieferanten“, denn die normalen Vampire, die als Diener arbeiten, besorgen Blutreserven direkt aus der Umgebung oder aus den nahe stehenden „Leichenhäusern“, sogenannten Blutlagern, die extra in Gegenden aufgebaut sind, wo viele Vampire heimisch sind.“

Jetzt wurden sowohl Harry als auch Neville ein wenig blass. Blaise lachte, winkte ab.

„Ich sagte doch, das sind nur Blutlager, keine richtigen Leichenhäuser. Also keine Panik. Aber kommen wir mal wieder zurück zu den reinrassigen Vampiren. Im Durchschnitt fangen diese Menschen an, sich zwischen dem vierzehnten und dem siebzehnten Lebensjahr zu entwickeln. Sprich, sie fangen an, sich körperlich langsamer zu entwickeln und bekommen stärkeren Blutdurst. Bis jetzt ist Draco gealtert wie jeder andere Mensch auch, aber vor zwei Monaten hat seine Entwicklung sichtbar begonnen. Dann werden die Vampire nämlich sowohl körperlich, als auch geistig größer. Den übersteigerten Blutdurst will man dabei mal nicht übersehen. Dumm ist nur, dass es manche Familien gibt, die meinen, dass die jungen Vampire erst eine Art „Prüfung“ ablegen sollen, um zu zeigen, dass sie wahrliche Reinblüter sind.“

„Was denn für eine Prüfung?“

„Nun...eigentlich bekommt jeder Vampir kurz nach seiner Geburt einen Blutstein. Das ist ein kleiner Anhänger, der den jeweiligen Vampir mit Blut versorgt, keine Ahnung wie das geht. Lucius Malfoy, erzkonservative Erziehung und ebensolche Einstellung, hat Draco diesen Stein direkt zu Beginn seiner Entwicklung weggenommen. Dray leidet sehr darunter, denn eigentlich ist der Blutstein die einzige Möglichkeit, die erste Metamorphose in einen vollwertigen Vampir ohne größere Schmerzen und Schwächeattacken zu überstehen. Stattdessen bin ich eingesprungen, um ihn wenigstens notdürftig mit Blut zu versorgen, so lange, wie er es noch verträgt. Wenn wir beide Glück haben, klappt das solange bis zum Ende der Metamorphose, denn dann lässt der Blutdurst erst einmal ein paar Wochen fast komplett wieder nach.“

Schweigen folgte auf diese erstaunliche Erzählung. Neville und Harry sahen sich betroffen an, aber Neville hatte noch eine Frage und räusperte sich, ehe er sich traute, sie zu stellen.

„Aber wenn Malfoy tatsächlich so einen enormen Blutdurst hat, wie schaffst du es denn, ihn so zu versorgen? Solltest du nicht schon längst...“

„-leergesaugt sein, willst du sagen?“, beendete Blaise den Satz und schmunzelte leise. Ja, diese Frage hatte er erwartet. Und er wusste auch schon ganz genau, wie er das erklären sollte.

„ Jap, eigentlich schon...aber es gibt durchaus Menschen, die haben besonderes Blut in ihren Adern. Ich bin einer von eben diesen. Erklären wir es mal so...wenn einem Menschen Blut abgenommen wird, egal wie, erinnert sich der Körper daran. Der menschliche Organismus fängt natürlich sofort an, neues Blut herzustellen. Daran ist ein überhöhter Salzgehalt im Körper schuld, den eben solche Menschen wie ich besitzen. Dieser Salzgehalt ist ein gutes Fördermittel für extrem schnelle neue Blutherstellung. Bereits in dem Moment, wo Draco sich über mich hermacht, fange ich an, neue Blutzellen zu produzieren und zwar nur so viel, wie mir abgenommen wird. Mein Blutspiegel ist immer konstant. Darum ist es für mich auch kein Problem, Draco notfalls mehrmals in der Woche zu „füttern“.“

Einen gewissen stolzen Unterton in der Stimme konnte der Schwarzhaarige sich bei der Erzählung nicht verkneifen. Doch nur zu schnell schwand die Freude und machte einer verzweifelt traurigen Miene platz.

„Nur leider ist ein Vampir nicht dafür gemacht, sich über einen längeren Zeitraum hinweg von einer einzigen Person zu „ernähren“. Irgendwann wird er auch mein Blut abweisen und ich weiß nicht, wer ihm dann noch helfen kann, denn außer Professor Snape und Professor Dumbledore weiß niemand hier, dass er kein Mensch ist!“
 

Nach dieser Hiobsbotschaft des Schwarzhaarigen hatten sich ihre Wege wieder getrennt, als niemand mehr Fragen hatte. Neville und Harry machten sich auf zum Gryffindorturm, allerdings in eisigem Schweigen. In dem Moment fand Harry es sogar ganz gut, dass seine beiden besten Freunde Ron Weasley und Hermine Granger zusammen in Ägypten Urlaub machten, den sie vor kurzem geschenkt bekommen hatten. Was die beiden dazu gesagt hätten, wollte er lieber gar nicht wissen.

„Was meinst du...wird Malfoy sich morgen wieder besser fühlen?“, unterbrach Neville schließlich das Schweigen zwischen ihnen und blickte scheu auf. Eine ganze Schar schnatternder, teilweise auch sehr erschöpft aussehende Schüler trottete an ihnen vorbei, verschwand aber sehr schnell um die nächste Ecke und sie waren wieder alleine. Sie sprachen leise weiter, bis sie den Gemeinschaftsraum erreichten und sich dort in eine ruhige Ecke setzten, wohlweislich so, dass niemand sie ungesehen belauschen konnte.

„Wir werden darüber nur reden, wenn wir alleine sind, okay Neville? Das muss keiner wissen, ich denke, es reicht schon, dass wir bescheid wissen. Eigentlich sollte das wohl wirklich niemand wissen.“

„Ja...irgendwie kann ich das immer noch nicht so ganz glauben...Draco Malfoy, ein Vampir! Unglaublich...“

Hilflos blickte Neville zu dem Freund auf, der ebenso skeptisch dreinsah.

„Naja, abstreiten kann man es nicht, wir waren schließlich live dabei. Ich wusste ja immer, dass er ein Arsch ist, aber jetzt ist er auch noch ein blutsaugender Arsch! Himmel! Zu schade, dass er anscheinend nicht einfach im Sonnenlicht zu Staub zerfällt...“, grummelte Harry sarkastisch. Neville grinste, wusste aber, dass dieser Spruch nur so dahergesagt worden war.

„Aber weißt du, was ich äußerst erstaunlich finde?“, nuschelte Neville dann nach wenigen Minuten wieder.

„Blaise scheint Malfoy sehr zu mögen. Er gibt ihm so viel Blut, damit es Malfoy gut geht...und er scheint auch immer sehr glücklich zu sein, wenn er sieht, dass seine Bemühungen sich lohnen. Die beiden sind wohl sehr gute Freunde.“

„Mit Malfoy kann man sich nicht anfreunden!“

Grummelnd verschränkte Harry die Arme vor der Brust und gab sich seiner plötzlich schlechten Laune hin. Neville schwieg, wusste er doch, dass die Launen seines Freundes sehr vergänglich waren. Trotzdem versuchte er noch, dagegen anzusprechen.

„Aber du hast es doch gesehen im Krankenflügel! Wer hat Malfoy denn schon mal dermaßen freundlich und vorsichtig erlebt? Ich hatte jedenfalls den Eindruck, sie stehen voll und ganz füreinander ein!“

Harry schwieg sich darüber aus und für Neville war das Thema erst einmal gegessen.
 

Den Rest des Tages sprachen sie nicht mehr über die Sache Malfoy. Beim Abendessen trafen sie noch einmal mit Blaise zusammen, der ihnen etwas scheu entgegen lächelte und dann mit einem Wink Richtung Krankenflügel verschwand, allerdings nicht, ohne seinem Freund ein paar ausgesuchte Speisen auf ein Tablett zu stapeln und mitzunehmen. Was Neville natürlich wieder ganz toll von der Schlange fand.
 

Dafür stand Harrys Weltbild am nächsten Morgen Kopf. Malfoy war wieder da, putzmunter und so gut gelaunt, dass dieses schmale Grinsen fast gar nicht mehr aus seinem Gesicht wegzudenken war. Allerdings zog er trotzdem erbarmungslos wie immer über die Gryffindors her, wie man es von ihm gewohnt war.

Jedenfalls über alle, außer Harry und Neville. Die ließ er in Ruhe, beachtete sie kaum, was die beiden ganz verwundert feststellten.

In der zweiten Pause traten sie, zum Erstaunen aller, zu Draco Malfoy und Blaise Zabini, die etwas abseits standen und sich angeregt über irgendetwas, anscheinend wichtiges, unterhielten.

„Malfoy, Blaise.“, begrüßte Harry die beiden etwas unterkühlt und nickte ihnen zu. Er bekam ein ebenso unterkühltes Nicken zurück, nur Blaise lächelte ihnen etwas müde zu.

„Wie geht’s, Malfoy?“, traute sich Neville mutig zu fragen und blickte den Blonden besorgt an. Malfoy knurrte jedoch nur ein ziemlich widerwilliges „besser“ und wandte sich ab.

„Dray, sei nicht so unhöflich! Neville hat sich Sorgen um dich gemacht. Also sei nicht so patzig, klar? Du bist doch sonst immer so gut erzogen!“

Das butterweiche Lächeln des Schwarzhaarigen zauberte Malfoy zur Überraschung der beiden Löwen eine sanfte Röte auf die blassen Wangen. Blaise kicherte leise.

„Hör auf zu kichern, Zabini, du bist schließlich kein Mädchen! Und ihr, glotzt nicht so doof!“, fauchte er die beiden Gryffindors sofort wutentbrannt an. Nevilles anfänglicher Mut war sofort wieder wie weggeblasen.

Harry starrte stattdessen gebannt auf die spitzen Eckzähne des Blonden, die er wohl unabsichtlich zur Einschüchterung ausgefahren hatte.

„Dray, zieh die Beißer ein!“, grinste Blaise schon wieder und stupste den Freund in die Seite.

„Du bist wirklich ein Vampir!“, zischte Neville ungläubig, als hätte er es noch immer nicht verstanden. Der Blondschopf funkelte ihn böse an und rollte mit den Augen, konnte sich aber nicht verkneifen, ihn noch zurechtzuweisen, doch ruhig noch lauter zu brüllen, damit es auch ja wirklich alle mitbekommen konnten. Harry war indessen erstaunt, dass er Neville nur leise angefahren hatte und nicht typisch Malfoy-like zusammen schnauzte, wie man es sonst von ihm kannte.

Blaise unterbrach die kleine Szenerie schließlich indem er seinen Freund am Kragen packte, die Taschen schnappte und ihn hinter sich her zupfte, bis sie wieder im Gang verschwanden.

„Malfoy ist ein...hn...ein witziger Arsch!“

„Und du Harry, bist ein sturer Bock!“

„Hä? Hey, Neville, warte!“
 

„Idiot, Schwachkopf, doofer Sankt Potter!“, zeterte Draco wütend auf dem weg zum Klassenzimmer für Zaubereigeschichte. Auf dieses Fach hatte er jetzt überhaupt keine Lust, aber wenigstens hatte er so die Möglichkeit, mal so richtig nachzudenken. Notizen konnte jetzt mal zur Abwechslung mal wieder Blaise machen.

Aber eben da kamen ihm wieder Zweifel.

//Scheiße...Blaise ist sicherlich zum Umfallen müde, er hat gestern wieder so viel abgegeben. Normalerweise schläft er ja danach immer mindestens einen Tag komplett durch, um die verlorenen Blutreserven wieder aufzustocken. Dann lass ich ihn eben diese Stunde schlafen, das ist ja kein Weltuntergang, wenn ich mal eine Stunde lang nicht aufpasse. Oder...naja, nachdenken kann ich eigentlich immer noch//, dachte er wehmütig und beobachtete, wie sein Freund neben ihm auf die Bank sank und sofort einschlief.

„Schlafmütze...ruh dich bloß aus!“, murmelte der Blondschopf leise, mit einem Schlenker seines Zauberstabs ließ er eine weiche Wolldecke erscheinen, mit der er seinen Freund zudeckte. Ein kurzes, gezischtes „Seid ja leise“ zu Pansy und Theodore, die sich neben ihm einen Platz gesucht hatten, sorgte dafür, dass es den Rest der Stunde auch wirklich still blieb, bis auf das einschläfernde Geschwafel des lieben Professors mal abgesehen.

Obwohl er in der Stunde versuchte, sich auf Professor Binns langweilige Geschichten zu konzentrieren und Notizen zu machen, wanderten seine Gedanken immer wieder zu Potter und Longbottom. Bei dem Gedanken, dass die beiden bescheid wussten, schauderte es ihm.

//Verdammt, ich hätte es wissen müssen, dass Potter mir hinterher spionieren würde. Der war doch schon die ganze Woche so komisch drauf! Mit Longbottom hätte ich jetzt zwar nicht gerechnet, aber es gibt ja oft genug unangenehme Überraschungen. Oh man...ich hab keine Ahnung, wie ich den beiden jetzt gegenübertreten soll. Am besten gleich gar nicht! Das Blut hält sowieso nur noch etwa zwei Tage, ich sollte mal wieder Severus aufsuchen und nach Neuigkeiten ausquetschen!//

Draco seufzte erleichtert auf, als die geradezu endlose Stunde endlich vorbei war. Sanft weckte er seinen Freund mit einem Seitenstupser, bedeutete ihm, dass sie als nächstes Arithmantik hätten.

„Mist, hat Binns nicht letztens irgendwas gesagt, dass bald wieder eine Arbeit fällig ist?“, bemerkte Blaise ganz schlaftrunken und gähnte. Draco grinste. War ja klar, wer da wieder als Privatlehrer herhalten durfte.

„Ich erklärs dir heute nochmal, keine Panik. Jetzt komm endlich aus dem Knick, ich will nicht schon wieder der letzte sein, der da ankommt.“

Ungeduldig schubste der Blondschopf seinen Klassenkameraden durch den Raum und hielt inne, als er die bohrenden Blicke der Löwen in seinem Nacken spürte. Er merkte, die beiden wollten mit ihm sprechen, aber dafür hatte er absolut keinen Nerv. Flucht war manchmal sinnvoller als ein direkter Angriff und in diesem Moment war diese Taktik mehr als nur erwünscht. Zumindest auf Seiten des Slytherins.

Das einzige, was ihn ein klein wenig störte, war die Tatsache, dass Longbottom auch im Arithmantikkurs war. Und erstaunlicherweise kam er in diesem Fach auch ganz gut zurecht, was vor allem Malfoy am Anfang erstaunt hatte. Auch durchschnittliche Leistungen waren bei dem trotteligen Löwen in diesem Falle gute Leistungen!

Aber ohne die schützende seines Freundes Potter traute sich der scheue Junge sowieso nicht, etwas zu sagen und Malfoy atmete erleichtert auf.

„Dray?“, nuschelte Blaise, als sie schließlich wieder am Tisch sa0en und leise auspackten. Malfoy erwiderte nichts, aber wer ihn kannte, wusste, dass man nach einer Ansprache seine Aufmerksamkeit hatte, ob beschäftigt oder nicht.

„Hätten wir nicht gestern nochmal zu Snape gehen sollen? Er wollte doch eigentlich, dass wir danach immer gleich zu ihm kommen.“

„Quatsch!“, entfuhr es Malfoy unwillkürlich lauter als beabsichtigt. Ein eisiger Blick genügte allerdings und die neugierigen Beobachter begannen sich mit etwas sehr wichtigem zu beschäftigen.

„Es läuft doch alles glatt, was will er denn also? Er macht immer so viel Wind um gar nichts. Wir sind beide okay, oder nicht? Dass du müde bist, ist ganz normal. Der kann mich mal kreuzweise!“, fauchte Draco wütend zurück. Vor lauter Wut konnte er sich sogar so schlecht beherrschen, dass seine Hand recht laut auf die Tischplatte knallte. Blaise lächelte trotzdem noch sehr verständnisvoll.

„Reg dich nicht so auf, Dray. Du weißt, je mehr du dich aufregst, desto schneller-“

„-ist das Blut verbraucht, ja, das weiß ich!“

Trotzig, mit verschränkten Armen ließ Malfoy sich wieder auf seinen Platz sinken. Ihm schwindelte. Aufregung machte müde und schlapp. Und ziemlich weich im Gehirn, so wie jetzt gerade.

„Njee...“

Plötzlich ohne jegliche Farbe im Gesicht legte der Blondschopf die Hand auf Stirn und Augen.

Er spürte, dass sein Freund zu ihm herüber schaute, aber er traute sich nicht, die Augen zu öffnen, aus Angst, umzukippen.

„Mir...uwääh, ist schlecht! Bhuörg!“

Würgend kippte Draco Malfoy, ganz zur Angst einiger Anwesender zur Seite, krachte unbeholfen zu Boden und übergab sich gequält. Blaise bemerkte erschrocken das Blut, das an den Fingern seines Freundes klebte.

„Professor Vektor, Draco muss in den Krankenflügel! Bitte holen Sie auch Professor Snape, ich bringe Draco hoch!“

Nach während Blaise eine Trage herbeizauberte, auf der Draco neben ihm herflog, erwachte Professor Vektor neben ihm und stürmte aus dem Klassenraum.

Und die Kunde, dass Malfoy mitten im Unterricht zusammengebrochen war, verbreitete sich wie ein Lauffeuer in der ganzen Schule, bis es auch bei Harry ankam, und zwar bereits nach wenigen Minuten.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Enisegu
2011-08-09T23:19:21+00:00 10.08.2011 01:19
Sorry, falls meine kommentare nicht sonderlich poetisch oder lobend werden. Für das eine ist es zu spät und das andere liegt mir nicht sonderlich.

Ich beschränk mich also erstmal auf das, was mir auffällt:

"[...]Das muss keiner wissen, ich denke, es reicht schon, dass wir bescheid wissen. Eigentlich sollte das wohl wirklich niemand wissen.“

Zu viel "wissen" in zu wenig Sätzen.


Blaise pennt im Unterricht unter ner Wolldecke? Ist ja beinahe süß, aber ich wundere mich, dass es den Lehrer nicht stört. Der weiß ja eigentlich von nichts. Oder ist er so daran gewöhnt, dass Schüler bei seinem langweiligen Unterricht einachlafen, dass er es sogar durchgehen lässt, wenn sie Decken mitbringen? O.o

Das erinnert mich an einem Pflichtbesuch mehrerer Schulklassen im Theater. Da hatten doch echt welche Kopfkissen dabei. >.>'


" „Dray?“, nuschelte Blaise, als sie schließlich wieder am Tisch sa0en und leise auspackten. "

Tippfehler.


Professor Vektor ? *prust* *gg* Ein wenig, hm, zu offensichtlich und ich find den namen darum nicht so passend, aber naja. Dafür kannst du nix. Ist Rowlings Schuld.


Hm, den voprderen Teil des Kapitzel fand ich nicht ganz so gut wie den hinteren Teil und den Prolog. Kann es jatzt aber an nichts Speziellem festmachen, ist nur mein Gefühl. Ansonsten ein gutes Kapitel, schätze jetzt gehen Drays Probleme richtig los.


Zu den Tippfehlern... wenn es dich stört hör ich auf damit. Ich denke nur man findest Tippfehler in eigenen Texten immer recht schwierig, weil man sie irgendwann eher nur noch überfliegt.

Von: abgemeldet
2011-08-02T07:44:45+00:00 02.08.2011 09:44
es Geht spannend weiter :D
ui ui Fähnchen schwenk*
mir gefällt die Story sehr ^^ Malfoy ist ein blutssaugender Arsch hehe :D
Du hast dir die Hintergründe ,meiner Ansicht nach,zum Vampirleben gut und ausführlich überlegt und sie sind dir wirklich gelungen. Zudem ist das Ende von Kapitel 1 so spannend gesetzt (ey das ist fies ja xD)das ich einfach weiterlesen muss :)


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