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Vampire's Life

Chap 26 wird freigeschaltet :3
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~+~+ Kapitel 12

Nicht ganz eine halbe Stunde später lagen Harry, Draco und alle anderen Blutsauger des Hauses Bellcourd in ihren Betten und schlummerten friedlich vor sich hin. Es war ein kleines Chaos gewesen, da Professor Lupin noch immer relativ angeschlagen war von der stressigen Nacht und nicht wirklich beantworten konnte, wer in welchem Zimmer schlief. Der Hauslehrer war schon beschäftigt genug damit gewesen, den Eingang offen zu halten und nicht im Stehen einzuschlafen. So hatten also Terry und Neville helfen müssen, alle ins richtige Bett zu bringen und die Räume möglichst abzudunkeln, was nach einer kleinen Ewigkeit schließlich auch geschafft war – nun wussten sie nicht, was sie mit ihrer Freizeit tun sollten, denn die Bellcourds hatten dank ihrer lieben, momentan außer Gefecht gesetzten vampirischen Klassengemeinschaft diesen Tag frei bekommen.
 

Terry ließ sich auf einen der vielen Sessel fallen und legte die Hände in den Nacken, schloss verträumt die Augen.

„Gut, sie schlafen tief und fest. Alles in Ordnung…“

Langsam kamen nun auch Blaise und Neville in den Gruppenraum zurück. Auch ein paar andere Schüler waren durch den Tumult aufgewacht und leisteten ihnen noch relativ verschlafen Gesellschaft.

Eine Weile lang herrschte einträchtiges, nachdenkliches Schweigen. Terry hörte, dass seine beiden neuen Freunde sich direkt neben ihn in die Sessel pflanzten und sich geräuschvoll in das weiche Polster kuschelten.

„Whoah…ich bin immer noch total platt…“

Einzelne Mitschüler reagierten auf diese leise Äußerung mit zustimmendem Brummen oder Gähnen.

„Aber wie gut, dass wir wenigstens frei haben…die anderen müssen Unterricht machen.“, meinte Blaise dazu leise schadenfroh. Nun grinste auch Neville.

„Ja, ein Glück, dass wir jetzt Bellcourds sind. Sieht so aus, als genießen wir ein paar Sonderbehandlungen…“

„Aber nur einmal alle zehn Jahre, Neville.“

Ohne es wirklich zu wollen, klang Terrys Stimme schroffer als beabsichtigt. Er wartete nicht wirklich auf eine Antwort, aber offensichtlich konnte seine trübe Stimmung Neville nicht die Laune verderben, denn er bekam trotzdem ein gemütliches „Naja, aber immerhin. Die anderen müssen jetzt Schule machen.“ zu hören.

Mit einem lauten Knarren öffnete sich die Geheimtür. Im ersten Moment schreckten die Schüler zusammen – hatten sie sich doch in der kurzen Zeit noch lange nicht an das durchdringende Geräusch gewöhnt –, dann hörten sie ein leises Quietschen und das altbekannte Rascheln der Zeitung. Verwundert blickte Blaise auf.

„Leute, der Tagesprophet ist da! Ihr werdet nicht glauben, was da drin steht!“

Mit lautem Gebrüll kam ein blondes, kleines Mädchen angelaufen, in ihren Krallenartigen Händen hielt sie den Tagespropheten, der wohl gerade von der Eule gebracht worden war.

„Gib mal her!“, forderte Blaise auch sofort, neugierig, weshalb die Kleine so einen Aufstand machte. Auch die restlichen Bellcourds scharrten sich nun um ihn, als er die tägliche Zeitung an sich nahm.
 

„Hogwarts eröffnet fünftes Haus“,

las Blaise aufgeregt vor. Dick und fett prangte der Titel auf der ersten Seite, darunter ein Bild der Zaubereischule und eines, auf dem Dumbledore ihnen geduldig entgegen lächelte.
 

„Am Dienstag eröffnete Die Zauberschule für Hexerei und Zauberei Hogwarts offiziell das fünfte Haus. Bellcourd, benannt nach dem ehemaligen Freund der vier Gründer von Hogwarts, Bleynce Bellcourd, welcher genau zwei Tage vor der Eröffnung der Schule verstarb, gab dem fünften Haus seinen Namen.“
 

„Jetzt kommt ein Interview“, rief Neville dazwischen. Ungefragt schnappte er sich die Zeitung und begann weiter vorzulesen.
 

„Professor Dumbledore, wie sind Sie auf die Idee gekommen, ein fünftes Haus gründen zu wollen? Hogwarts lebte doch lange genug und sehr gut mit den vier Häusern.“, fragte Rita Kimmkorn an dieser Stelle, was Neville rasch vorlas.
 

„Nun, ein kleiner aber feiner Zwischenfall brachte mich auf den Gedanken, dass die Anzahl der ungewöhnlich normalen Schüler sich allmählich vermehrt. Und mitten in der Nacht, als ich auf die Toilette musste, fiel mir die Geschichte mit Bleynce Bellcourd ein.“
 

Einige Schüler lachten verhalten in sich hinein und andere applaudierten leise, denn ein Neville bis dato unbekannter Drittklässler hatte ungefragt die Antwort von Dumbledore vorgelesen. Und der relativ unscheinbare, aber mit schuppiger Haut ausgestattete Junge, der erst vor zwei Tagen neu an die Schule gekommen war, schaffte es problemlos, Dumbledores ruhige, stets leicht amüsierte Stimme nachzuahmen.
 

„Aber nur die Idee allein reicht doch nicht, um ein fünftes Haus einzuführen?“, fuhr Neville sofort fort, als er begriff, dass es ein nicht abgesprochenes Frage-Antwort-Spiel werden würde.
 

„Oh…doch, eigentlich schon. Wissen Sie…Bleynce Bellcourd setzte sich schon immer für Wesen ein, die nicht immer einen für uns berechtigten Lebensgrund haben…schon als kleines Kind versuchte er immer, seine mit Heilkräften ausgestattete Mutter dazu zu bringen, verletzte Tiere wie Einhörner oder Wölfe zu heilen. Man munkelt, einmal wolle er sogar einen schwer verletzten Werwolf in die Klinik bringen. Und da mittlerweile einige Schüler diese Schule besuchen, die sich in der Öffentlichkeit nicht wirklich frei zeigen können, kam mir eben der Gedanke. Zitronendrops in der Nacht regen das Gehirn wirklich ganz erstaunlich an!“
 

Fragend tauschten die Jungen ein paar Blicke aus. Es kursierte ja das Gerücht, dass Dumbledore manchmal ein wenig seltsam sei, aber konnte man wirklich glauben, dass er auch wirklich der mächtigste Weißmagier der Welt war? Er war wirklich ein etwas zu ulkiger Typ dafür…
 

„Sie meinen also, dass das fünfte Haus…ähm, also ganz besondere Schüler beherbergt?“
 

„Oh ja, so kann man es sagen. Ich persönliche bezeichne Vampire und Werwölfe, ebenso wie Veelas oder Engel

durchaus als etwas ganz Besonderes. Und nun haben sie auch die Möglichkeit, so zu sein, wie sie auch wirklich sind. Sie müssen sich nicht mehr vor den anderen verstecken und können ihre wahre Natur ausleben.“
 

„Und was sagt das Ministerium dazu?“
 

„Es hat zugestimmt. Ganz einfach.“
 

Der unbekannte Junge legte einen leicht verschlagenen, hinterlistigen Ton in seine tiefe Stimme. Blaise prustete ungewollt laut los und verschluckte sich vor lachen, als er sich vorstellte, wie der Typ mit Dumbledores Bart, der Halbmondbrille und einem Zitronendrop in der Hand seine Rede schwang. Blaise wurde nicht weiter beachtet und die Jungen lasen sofort weiter vor, damit der Rest auch noch an die Mitbewohner gebracht werden konnte.
 

„Bellcourd ist also ein Haus für Vampire, Werwölfe und derlei Ungetier?“
 

„Ungetier ist wirklich ein sehr schlimmes Wort. Ich persönlich bevorzuge ja die Ausdrücke Halbmenschen oder wundersame Geschöpfe. Sie können schließlich nichts dafür, dass sie so sind, niemand von ihnen hat es sich ausgesucht. Außerdem sind sie eine sehr lebhafte, lustige Truppe. Wenn sie wollen, können sie problemlos ein schönes Chaos in den anderen Häusern verursachen. Sie halten meine Lehrkräfte wirklich ganz schön auf Trab!“, gluckste der Dumbledore in dem Artikel belustigt.
 

„Und welche Meinung vertreten die anderen Zaubereischulen in diesem Zusammenhang?“
 

„Nun ja…ich denke, sie sind nicht wirklich glücklich mit dieser Entscheidung. Aber Madame Maxime ist sehr erfreut über die verstärkte Integration. Sie ist ja selbst eine Halbriesin, von daher. Und vor wenigen Stunden erhielt ich die ersten Übergangszeugnisse vieler russischer und französischer Schüler, und einige Neuanmeldungen. Auch wenn Bellcourd vielleicht noch nicht sehr beliebt ist in der Allgemeinheit, die Schüler und deren Eltern, die nun die Möglichkeit haben, zur Schule gehen zu können, sind offensichtlich begeistert.“
 

„Aber was ist mit den Lehrkräften? Es kursieren Gerüchte, dass sie auch Vampire und Werwölfe als Lehrkräfte eingestellt haben! Denken Sie eigentlich auch an die Schüler, die nicht so absonderlich sind und bei diesen Lehrern Unterricht haben?“
 

Für ein paar Sekunden zögerte der beschuppte Junge mit der Antwort des Professors. Man konnte geradezu nachvollziehen, wie der alte Mann kurz schwieg, um seine Antwort gut zurechtzulegen.
 

„Was spricht dagegen? Die Schüler aus Bellcourd haben jeweils mit ihrer Parallelklasse aus einem der anderen Häuser gemeinsamen Unterricht, weshalb sollte dann nicht auch ein vampirischer Lehrer die Klassen unterrichten? Ich habe vor kurzem einige Neuanmeldugen von Lehrkräften erhalten, die an keinen anderen Schulen aufgenommen wurden…ich gedenke, sie im Unterricht einer Lehrkraft einzusetzen, die im schlimmsten Falle einem Wüten der Bellcourds nichts entgegenzusetzen hätte – Sie sehen also, ich sorge schon dafür, dass die anderen Schüler im Notfall geschützt sind. Nur ein Lehrer mit besonderen Fähigkeiten wäre in der Lage, die Bellcourds zu beruhigen. Ich will damit natürlich nicht sagen, dass ich meinen Kollegen nicht vertraue, was die Pädagogik angeht, aber manchmal ist es besser, jemanden dabei zu haben, der da körperlich etwas mehr ausrichten kann. Und deswegen wird der Unterricht in Zukunft mit großer Wahrscheinlichkeit von jeweils einem menschlichen und einem nicht-, oder nur teilmenschlichen Lehrer abgehalten. Um beide Seiten ausreichend zu unterstützen. In manchen Fächern wird dies wahrscheinlich nicht nötig sein, aber Vorsorge ist immer besser als Nachsorge, finden Sie nicht?“
 

„Hnf…nun gut, nächste Frage. In dieser Nacht erstrahlte der Mond in blutigem Rot und ein paar Leute aus Hogsmeade berichteten, sie hätten aus Richtung der Schule ungewöhnliche Geräusche gehört. Was hat es damit auf sich?“
 

„Nun…das ist wohl die interessanteste Frage des ganzen morgens…um genau zu sein, haben meine vampirischen Schüler ein wenig die angenehme Nacht genossen und sich ausgetobt.“
 

„Die…sind öffentlich durch die Nacht gegeistert?!“
 

„Natürlich. Der Blutmond ist der Mond der Vampire. Aber wir haben dafür gesorgt, dass sie kulinarisch versorgt waren und Beschäftigung hatten…war ein wirklich sehenswertes Spektakel, äußerst amüsant. Aber bevor Sie jetzt gleich losschreien – es sind genügend Sicherheitsvorkehrungen getroffen worden, das Ministerium hat ebenfalls ein paar Leute abgestellt, um ausreichenden Schutz zu gewährleisten. Und ganz im Allgemeinen war es eine wirklich ruhige Nacht. Keinerlei Zwischenfälle. Für nähere Informationen, kaufen Sie sich doch unsere Omnigläser für nur 2 Silberstücke. Eine Nacht der Vampire erlebt man mit ganz viel Glück nur einmal alle zehn Jahre, daher empfehle ich die Omnigläser sehr. Das Ministerium hat uns leicht trotzig ein paar Budgets gekürzt, darum müssen wir ein wenig nachhelfen…“
 

Frech grinste Dumbledore in diesem Moment in dem Bild die Schüler an.
 

„Und bevor ich noch hier in den Umhang mache…ich müsste mal dringend für kleine Schulleiter. Und ich denke, die Wichtigsten Fragen wären erst einmal geklärt. Die Einweisungen müssen erledigt werden, um die Kinder wieder in die Betten zu kriegen und den Unterricht vorzubereiten. Ich wünsche einen angenehmen Tag.“
 

Nun waren die Schüler erst recht sprachlos.

„Wow…also das finde ich nun wirklich geil!“, rief eine Schülerin verzückt. Ihre dunklen Augen glänzten vorwitzig in dem schwachen Sonnenlicht. Terry nickte.

„In Zukunft werden also neue Lehrer dabei sein…“

„Und jede Menge neue Schüler aus Beauxbatons und Durmstrang. Also ich schätze, das wird lustig.“, meinte Blaise erheitert. Die Vorstellung, dass bald einige hübsche Französinnen zwischen ihnen herumlaufen sollten, gefiel ihm. Das musste er sofort Draco erzählen, sobald der wieder wach war!

„Ich finde es toll, dass Professor Dumbledore so sehr für uns einsteht und uns verteidigt…“, meldete sich eine schüchterne, piepsige Stimme aus der hintersten Reihe. Neville erspähte einen kleinen Jungen mit feuerroten Haaren und wässrigen hellblauen Augen. Seine Haut war regelrecht weiß, viel weißer als normal sein konnte, und schien teilweise leicht durchsichtig. An den dünnen Handgelenken glaubte Neville sogar die Adern durchschimmern zu sehen. Der Kleine saß leicht gekrümmt an die Wand gelehnt, er zitterte ganz leicht, als er Nevilles Blick bemerkte. Der Kleine war so unscheinbar, dass man ihn wirklich ganz leicht übersehen konnte – das einzig auffällige waren die feuerroten Haare, die einem regelrecht ins Auge stachen, wenn man sie erst einmal entdeckt hatte, und die sich arg mit der unnatürlichen Blässe bissen.

„Ja, das stimmt. Professor Dumbledore ist ein toller Mensch.“, stimmte Neville leise zu. Jetzt fiel es ihm wirklich auf, was der Mann alles leistete. Er stampfte einfach mal so ein Haus für Vampire, Werwölfe und andere magische Wesen aus dem Boden, die nirgendwo anders ihre wahre Gestalt zeigen konnten und machte es auch noch öffentlich, stellte sie alle unter seinen persönlichen Schutz. Er schuf eine Zukunft für jene, die die schlechtesten Voraussetzungen überhaupt mitbrachten, später einen guten Job zu finden. Und er sorgte dafür, dass sie ihre Natur ausleben konnten und achtete auch noch auf ihre Bedürfnisse. Solche Menschen gab es wirklich viel zu wenige auf der Welt.

„Hey Kleiner, wie heißt du überhaupt? Du bist mir, ehrlich gesagt, nie wirklich aufgefallen.“, fragte Terry leise herüber. Der Kleine druckste einen Moment, ehe er antwortete.

„Louis Chanter. Erste Klasse.“, stellte er sich leise vor, den Blick scheu gesenkt. Terry lächelte.

„Hallo, Louis. Schön, dich kennen zu lernen. Ich bin Terry, Terry Boot. Sechste Klasse.“

Ein zaghaftes Lächeln kam zurück. Und dem Elfenjungen ging das Herz auf. War das ein niedliches Kind! Aber er schien nicht der einzige zu sein, der von dem Kleinen ganz verzückt war. Auch Blaise, und ein paar andere Schüler schauten ihn äußerst interessiert an, ebenso wie einige jüngere Mädchen. Terry wurde das Gefühl nicht los, dass Louis den anderen wohl auch nie wirklich aufgefallen war – was sich nun ändern würde.

„Mal was anderes – gibt es die Onmigläser eigentlich auch für uns zu kaufen?“, änderte der ehemalige Rabe abrupt das Thema und blickte die anderen fragend an. Jeder zuckte die Schultern. Auch die kleine Blondine, die die Zeitung angeschleppt hatte, wusste von nichts.

„Ich würd mir gern eines kaufen, und es meinen Eltern zeigen. Die würden mir das doch sonst niemals glauben!“, rief ein Junge rein. Alle nickten.

„Ja, meine Eltern glauben immer noch, das Vampire bösartige, dämonische Typen sind, die nur hinter Blut her sind und alles auf zwei oder mehr Beinen aussaugen…sie wollen mir absolut nicht glauben, dass nicht alle so sind!“, rief auch ein Mädchen. Nur Theodore, der sich ebenfalls weiter hinten verkrochen hatte und noch in eine dünne Decke eingekuschelt war, kicherte leise.

„Naja…es gibt eben solche und solche Menschen. Zeig ihnen einen magischen Vampir – entweder sie halten dich für vollkommen bescheuert und sehen dich als Freak, oder aber sie glauben es…und von denen, die dich ablehnen, gibt es dummerweise mehr als genug. Ob da eine Omniglasaufnahme hilft, weiß wohl nur Gott.“, schmunzelte die alte Schlange amüsiert. Er kuschelte sich vollkommen unberührt ein wenig enger in seine Decke, als würde ihn das alles nichts angehen.

„Naja…ich glaub, du kannst da eher weniger mitreden, als Spender zweiter Klasse…dein halber Stammbaum ist seit einigen Jahrhunderten eng mit Vampiren verbunden, von daher zählt das nicht.“, grummelte Blaise abfällig und wandte seinen Blick wieder zurück auf die Zeitung. Fragend blickte Neville ihn an.

„Nott ist auch ein Spender. Wusstest du das nicht?“

Ungläubig schüttelte Neville den Kopf, dass die Haare nur so flogen. Woher hätte er das auch wissen sollen? Gerade von dem ruhigen, aber durchaus smarten Slytherin hätte er das nicht erwartet. Gut, er hing praktisch ständig an Pansy dran, aber das hätte er nun doch nicht vermutet. Eigentlich dachte er immer, die beiden wären zusammen.

Abermals wurden die Schüler abgelenkt von dem schabenden Geräusch ihrer Geheimtür. Doch diesmal trat zur Überraschung aller Professor Dumbledore ein, im Anhang mit den vier jungen Werwölfen und Professor Lupin.

„Hallo, Kinder.“, grüßte der alte Mann die Kinder fröhlich. Er bekam von einigen ein schüchternes „Hallo, Professor Dumbledore“ zurück, aber darauf ging der Mann nur mit einem breiten Lächeln ein, ehe er sie aufmerksam musterte.

„Ich gehe recht in der Annahme, dass der Rest des Hauses brav im Bett liegt?“, fragte er schließlich zu seinen offensichtlich neu auserkorenen drei Lieblingsschülern herüber, welche auch brav nickten. Sie bemerkten im Hintergrund, wie auch Professor Lupin seine vier Schüler lahm auf ihre Zimmer geleitete. Der Mann sah auch ganz schön fertig aus von der harten Nacht – er hatte tiefe Ringe unter den Augen, in seinem eingefallenen, blassen Gesicht stachen ein paar neue Kratzer und deutlich frische blaue Flecke hervor, was ihm einen gespenstischen Touch verlieh. Neville zog besorgt die Stirn in Falten. Auch die Kinder wirkten schlapp, ein paar von ihnen hatten ebenfalls kleine, blasse Narben, aber noch nicht halb so deutlich wie bei dem zweiten Hauslehrer, der ja nun schon einige Jahre länger unter den regelmäßigen Verwandlungen zu leiden hatte.

„Professor, wenn Sie möchten, können Sie in meinem Bett schlafen. Sie sehen aus, als würden Sie gleich umfallen.“, rief Blaise auf einmal. Neville zuckte verschreckt zusammen, blickte aber rasch über die Sessellehne, um zu sehen, was der erschöpfte Lehrer dazu sagen würde.

„Nich doch…“, nuschelte dieser, während er sich möglichst versteckt mit einer Hand am Türrahmen abstützte, um seine Schwäche nicht allzu deutlich zu zeigen. Träge blinzelte er den Jungen an, aber Blaise lächelte warm.

„Ich schlafe öfters mal bei Dray im Bett, das kennt er schon. Von daher ist mein Bett frei. Dann müssen Sie nicht den ganzen Weg in ihr Zimmer zurücklaufen. Und dann sind Sie auch nicht so alleine.“, meinte Blaise leise. Einen Moment zögerte Professor Lupin deutlich sichtbar, doch dann stahl sich ein ehrliches, dankbares Lächeln auf seine zerfurchten Lippen und er nickte wortlos. Rasch verschwand er in das Schlafzimmer der Jungen, um es sich im Bett neben Draco bequem zu machen und sich von der anstrengenden Nacht zu erholen.

Dumbledore beobachtete diese kleine Szene mit deutlichem Vergnügen. Ja, er hatte genau gewusst, warum er ausgerechnet Draco, Blaise, Harry, Neville und Terry zusammen in ein Zimmer gesteckt hatte. Die fünf Jungen waren allesamt gesegnet mit starken sozialen Werten und wenn sie sich erst einmal den anderen geöffnet hatten, konnten sie einander vorbehaltlos vertrauen. Nur Draco musste das noch ein wenig üben, aber schon allein die Tatsache, dass er und Harry sich nicht mehr sofort gegenseitig die Köpfe einschlugen, deutete auf eine allmählich wachsende Freundschaft hin.

„Ich finde es wirklich sehr nett von Ihnen, Mister Zabini, dass Sie sich so aufopfernd um Ihren Hauslehrer kümmern.“, sprach er mit seidener Stimme den Jungen an, der leicht beschämt lächelte.

„Wie gesagt, das Bett ist eh frei…“, versuchte er sich nuschelnd zu rechtfertigen, aber Dumbledore ging darauf auch gar nicht weiter ein. Sein Blick fiel auf die Zeitung, welche noch immer auf Nevilles Schoß lag und sein Lächeln wurde eine Spur breiter.

„Wie ich sehe, haben Sie bereits den aktuellen Tagespropheten entdeckt…und, ist der Artikel gut? Ich bin noch nicht dazu gekommen, ihn zu lesen…“

„Professor, wir bekommen in nächster Zeit neue Lehrer und Mitschüler?“, fragte ein Mädchen leise. Dumbledore nickte.

„So ist es. Übermorgen wird die zweite Einschulungsfeier stattfinden…die insgesamt dritte in diesem Jahr, fällt mir auch gerade auf…“ Erstaunt lachte der alte Mann sich in den Bart und begann die Spitze seiner langen grauen Haare zwischen den Fingern zu zwirbeln.

„Und es werden neue Lehrkräfte eingestellt, von denen Ihnen einige bestimmt gefallen dürften…aber das werden Sie wohl selbst herausfinden. Aber eigentlich bin ich nur hier, um mich zu vergewissern, dass es allen gut geht…und ich würde Ihnen empfehlen, möglichst noch ein paar Stunden Schlaf nachzuholen, morgen geht der Unterricht ausnahmsweise zwei Stunden früher los, aber dafür werden nur vier Stunden unterrichtet. Ich wünsche Ihnen einen angenehmen Tag.“

Und schon war er wieder weg. Neville seufzte.

„Naja…also ich hätte nichts dagegen, noch eine Runde schlafen zu gehen.“, meinte er gedehnt. Blaise und Terry nickten zustimmend.

„Na dann…wir gehen schlafen. Tschau, Leute, bis später.“, verabschiedeten sie sich dann mal vom Rest der Anwesenden und verkrochen sich auf ihren Schlafraum, um den Rat ihres Schulleiters zu befolgen und sich noch etwas Erholung zu gönnen.

Sie bemerkten sofort das verhaltene Schnarchen ihres Hauslehrers, der sich in Blaise’s Bett ganz klein zusammengerollt hatte und unter dem Deckenberg kaum noch zu erkennen war, würde nicht sein braun-grauer Haarschopf noch herauslugen. Aber davon ließen sie sich nicht stören und machten sich wieder bettfertig. Blaise krabbelte zu Draco unter die Bettdecke, der sofort reflexartig seine Arme um die bekannte menschliche Heizung schlang und sich näher an ihn kuschelte, dann wurde es still.



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von:  Enisegu
2011-08-10T05:11:35+00:00 10.08.2011 07:11
Auch wenn Bellcourd vielleicht noch nicht sehr beliebt ist in der Allgemeinheit, die Schüler und deren Eltern, die nun die Möglichkeit haben, zur Schule gehen zu können, sind offensichtlich begeistert.“

Hm, um kein Missversändnis aufkommen zu lassen: ich mag deine Geschichte sehr *.*
Also entschuldige die Erbsenzählerei:

In dem Satz oben klingt es, als würden auch bzw. vor allem die Eltern die Möglichkeit haben in die Schule zu gehen. Aber ich glaub du meinst nur die Kinder, oder?

Auch wenn Bellcourd vielleicht noch nicht sehr beliebt ist in der Allgemeinheit, die Eltern der Kinder, die nun die Möglichkeit haben, zur Schule zu gehen, sind offensichtlich begeistert.“

Schüler werden sie ja erst, wenn sie einmal da sind. Wenn man sie gleich Schüler nennt, dann müsste es ja auch Schüler geben, die die Möglichkeit vielleicht doch nicht wahrnehmen und die wären ja dann keine Schüler. Ehm, alle Klarheiten beseitigt?


Aufiii, das nächste Kapitel wartet. (Und ja, wegen dir hab ich die Nacht durchgemacht. -.-' Mir graust es schon vor Kapitel 23... die Warterei.)
Von: abgemeldet
2010-11-01T14:54:37+00:00 01.11.2010 15:54
Eine total klasse FF.
Du schreibst sehr schön. Kann man gar nicht aufhören zu
lesen. Die Idee mit dem fünften haus finde ich echt genial.
Bin auf die neuen Scüler gespannt.
Von:  MikaChan88
2010-09-12T17:18:13+00:00 12.09.2010 19:18
total super
freu mich schon aufs nächste ^-^

cu,
MikaChan
Von:  01wolvslover
2010-08-23T09:42:02+00:00 23.08.2010 11:42
Erste!XD
Dieses Kappi find ich noch besser als alle anderen!
Mich würde mal interessieren was da, außer Vampiren, Werwölfen, Feenkindern, noch so alles vertreten ist.
Bin schon sehr gespannt auf das neue Kapitel!
Und ich hoffe das es schnell weitergeht :D

LG

01wolvslover


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