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Vampire's Life

Chap 26 wird freigeschaltet :3
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~+~+~+~+ Kapitel 17

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Mit einer Wut im Bauch, dass er am liebsten irgendetwas zerstören würde, stapfte Severus zu dem dritten Kessel und fror ihn mit einem Zauberspruch ein. Er hatte jetzt einfach nicht den Nerv, sich entspannt um das Abfüllen der Flüssigkeit zu kümmern, ohne etwas zu verschütten, was er sonst garantiert tun würde.

„Jolene McArrow! Gott…“

Aber so schnell, wie der anfängliche Schrecken sich in unbändige Wut gewandelt hatte, wurde er nun zur Resignation. Leise stöhnend fummelte er sich den Umhang von den Schultern und ließ sich auf den breiten Ohrensessel fallen. Sobald er die Augen schloss, flimmerten alte Gedanken, Eindrücke hinter den geschlossenen Augenlidern, ließen ihn erneut aufstöhnen. Doch diesmal gepeinigt.

//Mist, verdammter…Warum, warum ausgerechnet sie? Es gibt so viele Menschen, warum also ausgerechnet sie? Ich dachte, ich könnte es endlich ein für alle Mal vergessen…//

Einige Minuten lang saß er bewegungslos, schwer in sich zusammengesunken da und stützte den plötzlich viel zu schweren Kopf mit der offenen Handfläche. Immer wieder stöhnte er zwischen zusammengebissenen Zähnen, keuchte einmal gepresst, als er aus einem reinen Reflex heraus die Hand auf die Tischplatte krachen ließ und beißender Schmerz seinen Unterarm hinauf bis in seine Schulter jagte.

„Es bringt nichts. Ich muss schlafen.“

Eigentlich hatte er noch einiges vor gehabt, unter anderem die Fertigstellung der Tränke, aber seine Konzentration war dahin. Und er würde sie auch heute nicht mehr zurück erlangen, dessen war er sich sicher. Also riss er sich wenigstens noch so weit zusammen, dass er die Tränke bei ihrem Herstellungsprozess stoppen und entsprechend verzaubern konnte, dass er sie problemlos morgen fortführen konnte.

Mit bleischweren Gliedern schleppte der Mann sich in sein Bett und löschte das Licht. Im Dunkeln tastete er noch über seinem Bett nach dem Regal, auf dem einige seiner Tränke standen und nahm ein paar Schlucke des Traumlosschlaftranks, ehe er die Augen schloss.
 

Der nächste Morgen kam schneller, als es den Schülern lieb war.

Obwohl, zumindest dachte der eine Teil das. Hermine und Ron konnten sich vor dem Unterricht nicht drücken – das Wissen, dass die Bellcourds noch bis zum Mittagessen tief und fest schlummern konnten, war da auch nicht wirklich hilfreich.

Ron hatte sich alles von seinen Brüdern und dem restlichen Haus erklären lassen. Und Hermine war ebenfalls auf seinem Wissensstand, aber ihr Wissen war weitaus tiefer. So war es logisch, dass sich die beiden eigentlich sehr guten Freunde schon nach den ersten Worten kurz nach dem Aufstehen stritten.

„Hermine, Harry hat uns verraten! Er hat uns nie was davon erzählt!“, war das erste, was sie von Ron hörte, als sie sich gemeinsam auf den Weg zur großen Halle machten. Verwundert blickte die junge Frau ihn an.

„Guten Morgen, erstmal. Außerdem, was redest du denn da für einen Mist, Ron? Er hat uns nicht verraten! Er hat es doch selbst nicht gewollt!“, versuchte sie ihm sofort zu erklären, aber der Rothaarige blieb stur.

„Ach, natürlich! Er ist also gerade erst zum Vampir geworden, ja?!“

„Genau! Ron, denk doch mal nach!“

„Die haben dich manipuliert, und du merkst es nicht mal! Harry war die ganzen Jahre lang ein Vampir und hat es uns ständig verheimlicht!“

„WAS?!“

„Du hast mich doch gehört! Du wurdest manipuliert! Wer weiß, was die für Kräfte haben? Wahrscheinlich haben sie dich irgendwie einer Gehirnwäsche unterzogen, ohne dass du das gemerkt hast!“

Empört japste sie nach Luft. Das bildete sie sich doch grad nur ein, oder? Gut, sie wusste ja, dass ihr bester Freund manchmal ein wenig beschränkt war, aber die Fähigkeit, sich eine eigene Meinung zu bilden, hatte sie ihm eigentlich noch zugetraut. Doch offensichtlich war er so besessen von dem, was man ihm eingeredet hatte, dass er nicht mal mehr selbstständig denken wollte!

„Ron, jetzt reiß dich mal zusammen! Glaubst du eigentlich, was du da redest?“, rief sie aufgebracht. Ron schnaufte böse und funkelte sie ernst an.

„Natürlich! Ich glaube meinen Freunden!“

„Ron!“

„Harry hat uns verraten! Das er hat er verdient!“

„Verdammt, Ron! Geh erst mal darüber nachdenken und versuch mal, dir eine eigene Meinung zu bilden! Mein Gott, wie blöd bist du eigentlich?“

„HEY!“

„Ist doch wahr! Los, wir müssen gehen, der Unterricht fängt gleich an.“

„Hermine, ich bin NICHT blöd!“

„Hör jetzt auf damit, Ron! Ich hab keine Nerven, weiter mit dir zu diskutieren!“

Er wollte noch etwas sagen, aber das Mädchen rauschte mit fliegenden Schritten an ihm vorbei in die große Halle, direkt zum Tisch der Bellcourds, an dem sie trotz der eigentlich frühen Stunde bereits Draco, Blaise und Terry sitzen saßen.

Noch vollkommen unfähig, irgendetwas zu sagen, was nicht beleidigend wäre, setzte sie sich auf die Bank und schlug die Hände vor dem Gesicht zusammen. Ein lautes, genervtes Stöhnen entwich ihr.

„Ähm…morgen, Granger.“

Etwas verwundert wurde sie von den Dreien angeschaut. Auch die Blicke ihrer Hausmitbewohner spürte sie wie tausend Nadelstiche im Nacken, aber darum kümmerte sie sich nicht weiter.

„Mein Gott, ist der Junge blöd!“

Fragend blickte Terry die beiden anderen an, aber die zuckten auch nur mit den Schultern. Draco war es, der sie schließlich ansprach.

„Ähm…wer ist blöd, Granger?“

Er hatte zwar so eine Vermutung, aber es auch hören zu können, würde ihn mit einer tief sitzenden Befriedigung erfüllen. Bei dem gepressten „Ron!“ zog sich ein gehässiges Lächeln über seine schmalen Lippen.

„Ach…und warum? Wenn ich fragen darf?“

Eigentlich waren die Jungen ja nicht so befangen. Ganz im Gegenteil, aber sie wussten von Harry, dass sie manchmal extrem energisch sein konnte, wenn ihr danach war. Und der Schwarzhaarige würde es ihnen allen dreien furchtbar übel nehmen, sollten sie seine kleine Freundin vergraulen…also ließen sie doch lieber ein wenig Vorsicht walten. Sicher war sicher. Harry als Feind war schließlich keineswegs angenehm - davon konnte Draco ja Geschichten erzählen.

„Ich weiß ja nicht, was die ihm eingeredet haben, aber er ist fest davon überzeugt, dass Harry ein Verräter ist. Dass er diese Vampir-Geschichte all die Jahre vor uns geheim gehalten hat!“, rief das Mädchen aufgebracht und fuchtelte wild mit den Händen herum. Sie achtete nicht darauf, dass ihr Platz sich vor ihrer Nase mit Speisen füllte.

„Alles klar…ich hab doch schon immer gesagt, die Löwen spinnen!“

Auf den giftigen Blick hin erwiderte Draco nichts mehr. Hermine seufzte.

„Naja, egal. Warum seid ihr schon wach? Ihr könnt doch noch ein paar Stunden schlafen, oder nicht?“

Blaise zuckte gedankenverloren mit den Schultern.

„Ich bin allgemein kein Langschläfer, und Terry konnte auch nicht mehr schlafen.“

„Und die beiden Chaoten haben mich irgendwann mit ihrem Gelaber geweckt.“, fügte Draco mürrisch hinzu, verpasste beiden einen leichten Seitenhieb. Blaise lachte.

„Hey, sei froh! So hast du noch ein bisschen was vom Tag!“

„Ihr Dummbatzen, ich hätte noch eine ganze Weile schlafen können!“

„Du hast mehr als 24 Stunden geschlafen, also jaul hier nicht rum.“, meldete Terry sich nun auch. Daraufhin schwieg der Blonde eingeschnappt und biss in sein Brötchen. Hermine grinste.

„Na dann…viel Spaß noch, ich muss los. Man sieht sich.“

„Jo, bis später.“

Eilig schnappte die Brünette sich schnell ein Brötchen mit Käsebelag und lief los, um pünktlich zu ihrer ersten Stunde zu kommen.

„Oh je, ich schätze, die wird Stress kriegen mit den Löwen.“

„Hmhm…“
 

Der Unterricht gestaltete sich für die sonst eigentlich eher lernfreudige und unterhaltungsfreudige Hermine zu einer kleinen Folter. Niemand aus ihrem Haus wechselte noch ein Wort mit ihr – Ron hatte ziemlich schnell geplaudert.

Trotzdem zog sie die Stunden, die auf einmal überhaupt nicht vorbei gehen wollte, irgendwie durch und ließ sich nicht von den spöttischen Bemerkungen verärgern, die die anderen ihr ab und zu mal zuwarfen. Sie merkten allerdings recht schnell, dass dem Mädchen das nicht zu schmerzen schien und so hatte sie spätestens nach der dritten Stunde ihre Ruhe. Glücklicherweise hatte McGonagall recht schnell verstanden, dass in ihrem Haus ein kleines internes Problem herrschte, deswegen hatte sie auch schnell und hart mit Punktabzügen durchgegriffen. Hermine war ihr in Gedanken sehr dankbar dafür.

Und zum Glück war es auch endlich Zeit für das Mittagessen und die damit verbundene zusätzliche Einschulung und Vorstellung der neuen Kollegen.

„Professor McGonagall?“

Fragend schaute die strenge Professorin auf.

„Miss Granger, dürfte ich wissen, welches Problem zwischen Ihnen und dem Rest ihrer Klasse herrscht?“, fragte diese jedoch, bevor das Mädchen den Mund aufmachen konnte. Hermine seufzte.

„Wir sind uns nicht ganz einer Meinung, was die Bellcourds angeht, Professor…aber ich denke, das bekomme ich noch in den Griff. Es gibt etwas anderes, was ich Sie fragen wollte.“

Aufmerksam blickten die blau-grünen Augen sie an.

„Ich würde gern wissen, ob es in Ordnung ist, wenn ich beim Mittagessen bei den Bellcourds am Tisch sitze. Ich…fühle mich dort einfach wohler.“

Einen Moment lang herrschte nachdenkliches Schweigen zwischen den beiden Frauen.

„In Ordnung, Miss Granger. Ich werde Professor Snape davon in Kenntnis setzen. Aber bereinigen Sie die Unklarheiten wenn möglich schnell.“

„Ja, Professor. Und…danke.“

„Schon gut. Und jetzt beeilen Sie sich, sonst kommen Sie zu spät.“

Eiligst machte das Mädchen sich auf den Weg.
 

Harry und sein neues Gefolge hatten sich mittlerweile schon in der großen Halle an ihrem Tisch versammelt.

Die Jungen hatten Harry und Neville bereits erzählt, wie sich ihr „Vorfrühstück“ ereignet hatte, ebenso das kleine Drama mit Hermine hatten sie nicht verschwiegen. Harry seufzte, als er seine Freundin noch immer nicht am Gryffindortisch fand.

„Keine Sorge, sie kommt noch.“, wollte Neville ihn aufbauen, aber da kam das Mädchen schon um die Ecke gesprintet – und sie steuerte direkt den Bellcourdtisch an.

„Entschuldigt die Verspätung, ich musste noch kurz mit McGonagall reden.“

Atemlos ließ sie sich auf Harrys freie Seiten plumpsen und strahlte die Jungs an.

„Was machst du hier?“, wollte Draco sofort wissen.

„McGonagall hat‘s mir erlaubt. Snape weiß auch bescheid.“

Harry und Neville wollten einstimmig noch etwas sagen, aber da verstummten sämtliche Geräusche in der Halle auf einen Schlag und sie richteten ihre Aufmerksamkeit auch schnellstmöglich wieder nach vorn.

Fröhlich schaute Dumbledore auf seine versammelte Meute hinab und grinste alle verschmitzt an.

„Nun…ich freue mich, zum ersten Mal eine offizielle Schülerübernahme veranstalten zu dürfen und noch mehr freue ich mich, neue Lehrkräfte in unseren Reihen zu begrüßen. Aber dazu erst später. Heißt die neuen Schüler willkommen.“

Tosender Applaus brach los, als die vielen Neulinge von Professor McGonagall in den Saal geführt wurden. Sie sahen allerdings alle ziemlich normal aus...und sie schienen in allen Altersstufen gemischt.

„Das sind wohl die Übernahmeleute aus den anderen Schulen.“

Neugierig reckten die Schüler die Hälse und begutachteten die vielen Neuankömmlinge.

„Hey Dray, die Kleine da hinten sieht süß aus!“, flüsterte der Dunkelhäutige prompt seinem Nebenmann ins Ohr, als er ein relativ attraktives, blondes junges Mädchen entdeckt hatte, das ziemlich weit am Ende der Schlange neben einer groß gewachsenen Brünetten herlief. Sie war etwa in ihrem Alter. Draco schnaufte.

„Ich bitte dich! Wer sagt, dass ich auf Blondinen steh?“, raunte der zurück. Blaise grinste.

„Hm…aber Lisa und Alice waren doch blond, oder nicht? Oder waren die gefärbt?“

Verwundert neigte Harry den Kopf ein wenig auf die Seite, um dem Geflüster besser lauschen zu können. Professor McGonagall rief soeben einen kleinen Jungen nach vorn, der vorher auf Durmstrang gewesen war. Mit doch teilweise verhaltenem Applaus der anderen Häuser wurde er den Bellcourds zugeteilt.

„Blaise, halt die Klappe!“

„Ach, und was ist mit Joey? Der war blond, ganz sicher!“

„Halt gefälligst endlich die Klappe, sonst setzt es was!“

„Hm…Spielverderber.“

„Treib es nicht zu weit, Zabini!“, zischte der Vampir noch einmal verdeutlichend, dann blickte er stur wieder nach vorn zu den Lehrern. Harry runzelte erstaunt die Stirn.

//Er hatte nen Freund? Also so richtig nen Freund, den er mit ins Bett…uuh!// Bei dem Gedanken rann dem Schwarzhaarigen ein eisiger Schauer über den Rücken. Komischer Gedanke…so schnell wie möglich versuchte er diese Gedanken zu verdrängen und konzentrierte sich wieder möglichst auf die Neuzugänge.

Als der Schwarzhaarige auch beim zweiten Neuzugang für das fünfte Haus nicht klatschte, blickte die Brünette ihn entrüstet an. Sein gedankenverlorener Blick entging ihr nicht.

„Harry, was ist los?“

„Nichts…Sorry.“

Rasch wandte er wieder den wichtigeren Dingen seine Aufmerksamkeit zu und beobachtete, wie die hübsche Blondine aufgerufen und zum sprechenden Hut geführt wurde.

„Bellcourd!“

Tosender Applaus vom entsprechenden Tisch, leichtfüßig steuerte sie die lange Bank an. Aber sie setzte sich nicht, wie die anderen vor ihr, direkt vorn auf die freien Plätze, sondern lief weiter, bis sie bei der kleinen Gruppe ganz am Ende angekommen war und blinzelte Blaise verspielt zu, als dieser sie fragend anblickte.

„Hi…ich in Marylin Ayers aus Beauxbatons. Ich bin eine halbe Veela. Freut mich.“

Ungefragt quetschte sie sich zwischen Terry und Blaise und lächelte diesen erneut verschmitzt an.

„Ich hab gehört, du findest mich süß?“

Erstaunt blieb dem Dunkelhäutigen nahezu die Spucke im Hals stecken. Neben ihm begann Draco verhalten zu lachen, aber darauf achtete er nicht. Seine Augen taxierten ununterbrochen das wunderhübsche, blonde Mädchen, deren dunkelbraune Augen auch ihn zu mustern schienen.

„Ähm…ja, hi. Ich bin Blaise Zabini. Freut mich auch“, stammelte er schüchtern. Marylin lächelte und blickte wieder nach vorn.

Die anderen grinsten wie die Honigkuchenpferde. Auch Hermine konnte sich ein leises Kichern nicht verkneifen, aber sie versuchte es zu verstecken.

„Haltet die Klappe!“, knurrte Blaise beschämt, als er merkte, dass die anderen ihn angrienten.

„Glückwunsch, Alter!“

„Jaah, das nenn ich eine gelungene Jagd. Ohne überhaupt erst zu jagen!“, stimmte Terry neckisch zu.

„Wann bekomm ich die Einladung zur Hochzeit?“, wollte Draco sofort frech wissen.

Wäre Blaise nicht dunkelhäutig, wäre er jetzt rot wie eine Tomate.

„Seid doch bitte mal ruhig, ja? Ihr könnt später ruhig weiter sticheln.“, mischte sich der Grund seiner Peinlichkeit leise ein. Prompt war es still, doch auch sie lächelte noch einmal neckisch, dann wurde es wieder ruhig am Tisch.

Susi Random wurde soeben nach Hufflepuff eingeteilt, ebenso wie zwei weitere Schüler, der letzte war schließlich ein Gryffindor. Doch was auffällig war – kam ein neuer Bellcourd, blieben die Gryffindors still. Umgedreht war es genauso. Die Spannung zwischen den beiden Häusern war sogar über die Länge der großen Halle nahezu fühlbar.

Als endlich die kleine Prozedur beendet war, trat erneut Dumbledore ans Pult und verkündete, dass nun die zweite Schülergruppe hereingelassen werden dürfe. Verwundert zog Harry die Augenbrauen in die Höhe.

„Zweite Gruppe? Was soll das denn heißen?“, wunderte der sich laut, aber um ihn herum wurden nur die Schultern hochgezogen.

„Das sind die neuen Bellcourds.“, antwortete Marylin ungefragt.

„Neue Bellcourds?“

„Unter anderem Leute aus den anderen Schulen und Neulinge für die erste Klasse. Bei uns stand es nicht fest, in welches Haus wir eingeteilt werden, deswegen mussten wir mit dem Hut verteilt werden, aber die nächste Gruppe kommt hundert Prozentig nach Bellcourd.“, erklärte sie weiter. Die Jungen und auch Hermine nickten verstehend.

Und wie sie gesagt hatte, sah man den Neuen auf den ersten Blick an, dass sie Bellcourds waren.

An der Spitze der sicherlich zwanzig Mann starken Truppe schritt Professor Snape einher, wie immer eine eindrucksvolle Person, der so ziemlich alle Blicke gebannt folgten, bis die Schüler vorn am Pult angekommen waren.

Diesmal lief die Prozedur ein wenig anders ab. Professor Snape rief jeden Schüler einzeln auf und übergab persönlich die Zauberstäbe, ehe er sie zum Tisch der Bellcourds schickte.

Viele Erstklässler waren unter ihnen, aber Terry konnte auch ein paar Zentaurenkinder und Halbkobolde ausmachen, sogar einen bereits über die Menge herausragenden Halbriesen. Die übrigen waren entweder Vampire oder sie hatten bis auf ein paar kleine Ausnahmen, in etwa riesigen Flügeln oder seltsamen Schwänzen einen größtenteils menschlichen Körper.

Plötzlich schrie Sam erfreut auf und sprang regelrecht vom Platz. Erschrocken zuckten die Freunde zusammen.

„Hey, was ist?“

„Ich glaub‘s ja nicht, wenn das nicht Julie ist! Hey, Julie!“ Aufgeregt sprang Sam auf und ab und fuchtelte mit den Händen durch die Luft, aber sein Vorhaben erreichte die erwünschte Aufmerksamkeit.

Auf seinen plötzlichen Aufruf hin drehte sich nun ein kleines, schwarzhaariges Mädchen zu ihnen herum – und plötzlich verstanden die anderen, was los war.

Die Ähnlichkeit war kaum zu übersehen. Auch das kleine Mädchen hatte am ganzen Körper grünlich-silbern schimmernde Schuppen, aber sie hatte zusätzlich noch einen unterarmkurzen, ebenfalls beschuppten Schwanz und große, gelbe Augen mit schlitzartigen Pupillen.

Auch sie lachte glücklich auf, als sie Sam erkannte. Sie wollte schon zu ihnen rüber laufen, aber die scharfe Stimme von Professor Snape ließ sie noch mitten in der Bewegung erstarren und zu Boden schauen. Auch Sam duckte sich unter der scharfen Aufforderung, kein Aufruhr zu machen und setzte sich still wieder.

„Du kennst sie?“, fragte Neville sofort neugierig. Sam lächelte.

„Meine kleine Schwester. Allerdings lebt sie mit unserem Vater in Nottingham, deswegen hab ich sie schon ewig nicht mehr gesehen!“

Jetzt verstanden sie auch die innige Freude, aber sie warteten trotzdem schweigend, bis auch ihr Tisch endlich voll besetzt war. Julie hatte sich sofort zu ihnen gesetzt, aber die Kleine war relativ schüchtern und brachte nicht wirklich ein Wort raus. Sie kuschelte sich nur bei ihrem Bruder in den Arm und beobachtete dann schweigend das weitere Treiben.

Insgesamt drei Neue waren in die fünfte Klasse eingeteilt worden – ein Zentaure, der ein wenig überheblich dreinsah und zwei Mädchen, eine mit roten Flügeln und feuerroten Augen und die Zweite war eine Vampirin.

„Uiuiui, wir werden immer mehr!“, murmelte Neville unwohl. Harry nickte.

„Cool, ein Zentaure! Na das ist krass!“, freute sich auch Blaise, Terry nickte zustimmend. Nur Draco schwieg.
 

„So, liebe Schülerinnen und Schüler, da nun alle erfolgreich eingeteilt wurden, möchte ich noch ein paar Ankündigungen los werden. Wie ihr alle wisst, ist der Wald auf dem Schulgelände verboten. Für jeden. Wenn ihr ihn betretet, braucht ihr die Erlaubnis von einem Lehrer, ohne diese Erlaubnis erwartet euch eine saftige Strafe. Des Weiteren möchte ich darauf hinweisen, dass nach dem Essen der Unterricht wie gewohnt weiter geht. Auch für die Neuen unter euch; Die Vertrauensschüler führen euch erst in eure Schlafsäle, dann werdet ihr von ihnen in eure momentane Klasse geschickt.“

Fragend blickte Terry in die Runde.

„Sagt mal, Leute…haben wir eigentlich einen Vertrauensschüler?“

Für ein paar Sekunden herrschte Schweigen. Schließlich stand Draco leise auf und hob zögerlich die Hand, wurde auch sofort zur Sprache gebeten.

„Professor Dumbledore, unser Haus hat noch keinen offiziellen Vertrauensschüler.“

„Nun, dann sind Sie es, Mr. Malfoy.“

Erschrocken zuckte der Angesprochene zusammen.

„A, Aber Professor Dumbledore!“, wollte er einwerfen, aber er durfte nicht ausreden.

„Ich bin sicher, Sie werden Ihre Aufgabe gut machen, Mr. Malfoy.“

Und damit war die Sache für den Schulleiter auch schon wieder erledigt. Draco schluckte.

„Na dann, Glückwunsch, Vertrauensschüler.“

Etwas verkrampft ließ dieser sich wieder auf seinen Platz sinken und schwieg.

//Ich, Vertrauensschüler? Das war nicht geplant…als wenn ich darauf Bock hätte! Aber was soll‘s…jetzt ist es zu spät. Gut, vielleicht ist es ja gar nicht so übel?//

„Gut. Bevor wir fortfahren, möchte ich zuerst unsere geschätzten Professoren im Schnelldurchlauf vorstellen.“

Als wäre alles vorher abgesprochen worden, stand zuerst Professor McGonagall auf und verbeugte sich kurz.

„Professor McGonagall ist die Hauslehrerin von Gryffindor und unterrichtet zusammen mit Professor Martínez Verwandlung.“

Bei der Nennung seines Namens trat der attraktive Zentaure ebenfalls einen Schritt nach vorn und neigte den Oberkörper. Die Schüler bekamen den Mund nicht mehr zu.

„Der unterrichtet echt Verwandlung?“, flüsterte Terry fassungslos. Marylin quiekte vergnügt.

„An meiner alten Schule hab ich das Fach gehasst, aber ich schätze, hier werde ich es lieben!“, kicherte sie aufgeregt. Hermine stimmte dem prompt zu. Zusammen kicherten die Mädchen weiter, die Jungen guckten sie schief an.

„Okay…gut, wir lagen mit unserer Vermutung wohl weit daneben.“, gestand Neville, grinste nun aber. Als nächste erhoben sich Professor Sprout und eine ganz gewöhnlich aussehende Professorin McRae, die allerdings schnell als Werwolf enttarnt wurde – ihre Narben im Gesicht sprachen für sich. Aber auch sie hatte ein nettes, einnehmendes Lächeln, das sie sofort sympathisch machte.

Nach den beiden wurden erst einmal ein paar von den altbekannten Lehrkräften vorgestellt, deswegen achtete Terry nicht weiter auf sie und ließ seinen Blick lieber an den unterschiedlichen Lehrern auf- und abschweifen.

Eigentlich war die Stimmung da oben relativ locker. Die meisten schienen sich untereinander recht gut zu verstehen. Nur eine Person blickte relativ genervt drein – Professor Snape. Aber was anderes hätte Terry ja auch nicht erwartet, deswegen grinste er leicht, als er seine typische Vermutung bestätigt fühlte. Snape mochte solche Veranstaltungen eben überhaupt nicht. Aber noch etwas fiel ihm auf. Eine recht gewöhnlich aussehende Professorin mit langen, dunkelbraunen Haaren und ebenso braunen Augen schien ebenfalls genervt – obwohl genervt nicht das richtige Wort war, wie Terry fand. Sie wirkte eher…angespannt. Ja, das traf es. Und sie blickte immer wieder zu dem Tränkemischer herüber, der ihre Blicke aber entweder nicht mitzubekommen schien oder sie geflissentlich ignorierte. Skeptisch zog Terry die Augenbrauen zusammen.

//Was geht da oben ab? Die guckt ja ziemlich oft zu Severus rüber…mich würde ja wirklich brennend interessieren, was die an ihm so interessant findet! Aber…wenn ich’s nicht besser wüsste, würd ich glatt sagen, so wie die ihn anguckt…boah, ich wär an seiner Stelle längst tot umgefallen! Hat er ihr was getan, oder was ist los? Hm…die muss ich im Auge behalten!//

Aber Terry war nicht der einzige, der die zweiseitige Spannung bemerkt hatte. Vorsichtig stupste Harry ihn an und deutete ebenfalls zum Professor.

„Sag mal, bilde ich mir das ein, oder ist da oben bei Snape schlechte Luft?“, murmelte er dem anderen zu, welcher auch prompt nickte.

„Später.“

Soeben wurde auch die Frau aufgerufen, die Terry das Kopfzerbrechen bescherte – Professor McArrow, Lehrerin für Muggelkunde. Der Halbelf beschloss ganz spontan, dass sie dann wohl eine Muggel sein musste. Oder sie war eine Vampirin, aber irgendwie erschien ihm diese Vorstellung falsch. Er würde sich überraschen lassen müssen.

„Und im Fach Verteidigung gegen die dunklen Künste werden Professor Lupin und Professor Kaine Ihnen die Ehre erweisen, ebenso wie Professor Binns und Professor Harvard in Geschichte der Zauberei.“

Erstmals bekamen auch der Halbkobold und der äußerst attraktiv aussehende, aber ausdruckslos schauende Halbelf ihre Namen. Terry nickte anerkennend.

„Ja, Geschichte der Zauberei ist ein sehr gutes Fach für einen Halbelfen.“

„Jetzt ist wohl nichts mehr mit Schlafen.“, stimmten Draco und Blaise gespielt bedauernd zu. Neville grinste frech, ebenso wie der Rest der Schüler. Jaja, das beliebteste Fach bei allen war eben immer noch Geschichte der Zauberei – da konnte man so schön schlafen, weil Binns eh nicht darauf achtete, ob wer zuhörte. Aber bei einem derart attraktiven Lehrer würden zumindest die Mädchen Probleme haben, sich nicht auf ihn zu konzentrieren. Die nächsten Tage würden sicherlich lustig werden!

„Dann wären dann da noch Professor Weiss und Professor Hagrid, die das Fach Pflege magischer Geschöpfe draußen auf dem Gelände vertreten.“

Professor Weiss war die Halbriesin, die direkt neben Hagrid saß. Sah lustig aus, wie die beiden, ungefähr gleich großen Halbriesen aufstanden und dabei fast den Tisch umwarfen. Die ständigen Blickwechsel zwischen den beiden waren Terry ebenfalls nicht entgangen – da schien sich was anzubahnen, aber das sprach er lieber nicht laut aus. Es war nicht immer positiv, voreilige Schlüsse zu ziehen.

„Und schlussendlich werden Sie auch die Möglichkeit haben, Professor Snape, den Hauslehrer von Slytherin und Bellcourd, in Zaubertränke zu bewundern…“

Es blieb mucksmäuschenstill auf der rechten Seite des Saals. Nur die Bellcourds und die Slytherins lachten schallend los, bei der Vorstellung, die muffelige Fledermaus zu bewundern. Als die Lachkrämpfe einigermaßen abgeklungen waren, sprach Dumbledore amüsiert weiter.

„Und Professor Sinistra und Professor Bullcroft werden Sie in die Kunst der Astronomie einführen. So, damit wären dann wohl alle Professoren vorgestellt.“

Erleichtert atmete der Weißhaarige tief aus und erntete dafür verhaltenes Schmunzeln.

„Nun kommen wir zu den letzten aktuellen Punkten. Im Kollegium wurde einstimmig beschlossen, dass der Unterricht in den genannten Fächern mit jeweils zwei Lehrkräften abgehalten wird. Ob nun im Wechsel oder zusammen, werden Sie sicherlich noch gesagt bekommen. Zudem besteht für die neuen Schüler und noch relativ neugeborenen Jungvampiren unter Ihnen die Möglichkeit, an einem freiwilligen Kurs teilzunehmen, in dem man Ihnen alles Wissenswerte über Vampire beibringen wird. Unter anderem das praktische Fliegen, ebenso wie einige andere praktische Übungen, die Ihnen dann aber an Ort und Stelle von Professor Snape näher erläutert werden.“

Aufgeregtes Tuscheln ging über den langen Tisch. Harry zog die Augenbrauen in die Höhe.

„Na also, da hast du deinen Crashkurs.“, meinte Malfoy gedehnt. Neville nickte aufgeregt.

„Genau. Er wird dir alles beibringen, was du wissen musst, bestimmt.“

Für einen Moment war Harry sich noch unschlüssig, ob er zusätzliche Zeit mit der Fledermaus verbringen sollte, aber dann entschied, dass es wohl das Beste für ihn wäre. Er nickte langsam.

„Und ganz zum Schluss noch eine Bitte an die Bellcourds – die Schüler, denen man vor dem Blutmond die Zauberstäbe abgenommen hat, kommen bitte nach vorn und holen ihre Stäbe ab.“

Eilig standen diese auf und traten nach vorn, nahmen von Professor Lupin und Professor Snape endlich wieder ihre Zauberstäbe entgegen.

„Und nun – ich wünsche Ihnen einen angenehmen Schultag.“

Zu Ende war die zusätzliche Einschulung, zu Ende auch die Mittagspause. Draco stand eiligst auf, um die Neuen bei sich zu versammeln, während der Rest sich langsam wieder zum Unterricht aufmachte.



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Enisegu
2011-08-10T07:12:52+00:00 10.08.2011 09:12
*grummel*

So viele Haarfarben. Dauernd Haarfarben.
ok, sooo schlimm ist es nicht, aber es fällt durchaus auf.



Trotzdem zog sie die Stunden, die auf einmal überhaupt nicht vorbei gehen wollte, irgendwie durch

+n



Prompt war es still, doch auch sie lächelte noch einmal neckisch, dann wurde es wieder ruhig am Tisch.

Es war schlagartig still und wurde dann noch ruhiger?
Erneut ist klar was du sagen willst, aber ich würde vorschlagen die Formulierung nochmal zu überdenken. :)


Susi Random wurde soeben nach Hufflepuff eingeteilt

Ach Mist, jetzt hab ich die Einteilung von Mex Mustermen verpasst, nur weil ich grad am Kommi-Schreiben war. :/


Die übrigen waren entweder Vampire oder sie hatten bis auf ein paar kleine Ausnahmen, in etwa riesigen Flügeln oder seltsamen Schwänzen einen größtenteils menschlichen Körper.

Komisch formuliert. Klingt als würde bei ihnen ein menschlicher Körper in zu groß geratenen Kostümen mit großen Flügeln oder Schwänzen stecken. So groß, dass ein paar IN den Schwänzen stecken.

"Die übrigen waren entweder Vampire, oder sie hatten, bis auf ein paar kleine Ausnahmen, riesige Flügel oder seltsame Schwänze und einen gößtenteils menschlichen Körper."

Sorry, mein Klugscheißermodus-aus-Knopf ist kaputt. Muss erst die Abdeckung abbekommen, bevor ich ih neu verdrahten kann.


Plötzlich schrie Sam erfreut auf und sprang regelrecht vom Platz. Erschrocken zuckten die Freunde zusammen.
Sam.
Saaaam. Sam Sam. *argh* wtf ist Sam?
Ah, unser schuppiger Vorleser. Aber wann/wo wurde sein Name eingeführt? O.O


Informatives, aber nur mäßig spannendes Kapitel.
Ich stimme (war es )Tery(?) zu.... immer diese Zeremoniern!

Was ist eigentlich mit Ron und Hermine? Theoretisch hätten die ja auch gleich noch mit unter den Hut gemusst, haben ja das Auswahlverfahren davor verpasst. Nicht, dass sich voraussichtlich viel geändert hätte, aber nunja, bei Neville war es ja auch anders gekommen, als man vielleicht gedacht hat.

Ich find es gut, dass Ron etwas - voreingenommen ist. Passt zu ihm und sonst wärs zu viel Friede-Freude-Eierkuchen.

Snape tut mir leid. :|
Jetzt holt ihn seine Vergangenheit ein.



Von:  MikaChan88
2011-03-28T20:01:54+00:00 28.03.2011 22:01
total super kapi
freu mich schon aufs nächste ^-^

cu,
MikaChan
Von: abgemeldet
2011-03-28T19:44:17+00:00 28.03.2011 21:44
Ein tolles Pitel. Ron ist ja so selten dämlich.
Ich hoffe er sieht bald ein, das er falsch liegt mit
seinen Anschuldigungen. Bin schon gespannt wie die neuen Lehrer so sein werden und wie die Schüler angenommen werden. Belcourd hat ja einigen Zuwachs bekommen.
Von:  Jackiieh-Chan
2011-03-28T12:42:05+00:00 28.03.2011 14:42
Dumbi is doch immer wieder toll :) armer Dray ^^

Und was macht Harry eig. in diesem Kap xD

Lg Jackiieh


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