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The Crisis Begins

von

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Reno

Music: RADWIMPS
 

Kommentar:

So, ich habe gerade leider nicht viel Zeit, weil ich Besuch habe, darum werde ich jetzt auch nicht viel sagen, sondern nur mal eben ein Kapitel posten und mich dann wieder aus dem Staub machen. ;)
 

Also viel Spaß beim Lesen. ^^
 

Reno
 

Während seine Füße ihn in Windeseile zum Hauptgebäude zurücktrugen, gingen Zack die merkwürdigsten Gedanken durch den Kopf.
 

‚Sie sind weg’, dachte er, ‚weg und über alle Berge. Ihr Gesicht war so blass, sie hatte solche Angst... Es werden Menschen sterben, nur weil du einen Moment lang nicht aufgepasst hast. Weil die Turks nicht aufgepasst haben. Reno ist so ein Idiot. Du wirst deinen Job verlieren, sie werden dich hochkant bei SOLDAT rausschmeißen. Und das nur, weil du nicht aufgepasst hast... Was wird Angeal dazu sagen? Rayt? Er wird vielleicht nie wieder mit dir reden. Und wie sollst du das deiner Mutter erklären? Tut mir Leid, Mama, ich habe dich enttäuscht. Ich bin kein Held geworden, aber dafür wird es wegen mir bald Krieg geben, haha. Es ist ganz allein meine Schuld, meine Schuld... meine Schuld...’
 

Der Junge biss sich so fest auf die Lippen, dass er nach einer Weile Blut schmeckte.
 

Doch der metallische Geschmack hatte auch eine gute Seite, denn der damit verbundene Schmerz brachte ihn endlich wieder zur Vernunft.

Ja, er hatte den Auftrag in den Sand gesetzt, aber das war kein Grund, jetzt in Panik zu geraten. Zuerst einmal musste er sich um das Wesentliche kümmern.
 

‚Das Wichtigste zuerst’, hatte Angeal einmal zu ihm gesagt. ‚Um die Details kannst du dich später kümmern. Wenn du im Einsatz bist, ist es wichtig, dass du die Gesamtsituation sofort erfasst und entsprechend handelst. Darauf allein musst du dich konzentrieren, für alles andere gibt es immer noch ein Später. Denn wenn du das Wesentliche aus den Augen verlierst und dich erst um andere Dinge kümmerst, wird es vielleicht kein Später mehr geben.’
 

Und das Wichtigste waren im Moment die Turks.
 

Zack hob sein Schwert angriffsbereit in die Höhe und schlitterte durch den Eingang des Hauptgebäudes hinein in einen langen Flur. Bereits im Eingangsbereich wurde er von links und rechts in die Mangel genommen, doch der Junge wehrte alle Kugeln mit der Klinge seines Schwertes ab und brachte sich mit einem hastigen Sprung in eines der Zimmer, die zu beiden Seiten des Korridors lagen, in Sicherheit.
 

Ein grünblaues Augenpaar blickte ihm erschrocken entgegen.

Doch Renos Gesicht entspannte sich sofort wieder, als er den Jungen erkannte.
 

„Reno!“, rief Zack und rannte zu dem Turk hinüber, der neben einem umgekippten Schreibtisch am Boden hockte.
 

„Was ist passie-hmpf!?“
 

Der andere presste ihm mit finsterer Miene eine Hand auf den Mund und legte sich anschließend einen Finger an die Lippen, um Zack zu bedeuten, dass er gefälligst die Klappe halten sollte.
 

„Sie wissen nicht, dass wir hier drin sind“, raunte er ihm dann ins Ohr. „Also sorg gefälligst dafür, dass es auch dabei bleibt!“
 

Der Junge nickte hastig und Reno nahm wieder die Hand von seinem Mund.
 

„Was ist passiert?“, fragte er erneut, doch dieses Mal sehr viel leiser. „Wo ist Rude?“
 

Der rothaarige Turk deutete schweigend hinter sich.
 

Zack reckte den Hals, um über ihn hinwegzusehen, und als es ihm schließlich gelang, weiteten sich seine Augen vor Schreck.
 

Renos Partner lag regungslos am Boden, einen behelfsmäßigen Verband – es sah aus wie ein Stück von einem Hemd – um den Kopf gewickelt, der über seinem rechten Ohr blutdurchtränkt war.
 

„Eine Kugel hat seine Schläfe gestreift“, sagte Reno leise, während draußen vor der Tür erneut Schüsse zu hören waren. „Seitdem ist er bewusstlos. Ich habe ihn in diesen Raum geschleppt, aber jetzt sitzen wir hier fest.“
 

„Ich verstehe“, murmelte Zack.
 

„Gar nichts verstehst du, verdammt!“, erwiderte der Turk aufgebracht und seine Augen funkelten den Jungen wütend an. „Weil ich einen Moment lang nachlässig war, wurden wir erwischt und Rude angeschossen. Diese ganze Scheiße wäre nie passiert, wenn ich nich’... wenn ich... ach, verdammt!“
 

Er wandte sich ab und ballte die Hand zu Fäusten, und in dem Moment war er nicht mehr der arrogante, vorlaute Sechzehnjährige, als den Zack ihn kennengelernt hatte, sondern nur ein verzweifelter Junge, der Angst um seinen besten Freund hatte.
 

Zögernd streckte Zack die Hand aus, traute sich jedoch nicht, sie Reno auf die Schulter zu legen.
 

„Wir schaffen das“, sagte er leise. „Wir werden hier rauskommen, das verspreche ich!“
 

Reno schenkte ihm ein zynisches Lächeln.

„Und wie willst du das anstellen, Klugscheißer?“, fragte er. „Rude ist alles andere als ein Fliegengewicht, und ohne ihn gehe ich hier nicht weg!“
 

Dann fiel sein Blick auf die Tasche mit Materia, die um Zacks Hüfte geschnallt war, und plötzlich erhellte sich sein Gesichtsausdruck.
 

„Hast du Vita dabei?“, wollte er wissen.
 

„Äh...“ Zack fummelte einen Moment lang erfolglos an dem Reißverschluss der Tasche herum, bis er ihn endlich aufbekam. Hastig wühlte er darin herum und bald hatte er die schimmernde, grüne Kugel gefunden.
 

„Hier!“
 

„Wunderbar!“ Renos düstere Miene wich einem erleichterten Lächeln.

„Kannst du Rude damit heilen? Das würde uns die Flucht wirklich sehr erleichtern!“
 

Zack sah unsicher auf den bewusstlosen Mann hinab. „Ich... ich weiß nicht“, sagte er zögernd. „Meine magischen Fähigkeiten sind für diesen Tag so gut wie aufgebraucht, glaube ich. Ich hab’s vorhin nicht mal geschafft, das Auto anzuhalten...“
 

Reno horchte auf. „Welches Auto?“
 

Zack wurde plötzlich mit Schrecken klar, dass es vielleicht klüger gewesen wäre, noch eine Weile damit zu warten, diese Information preiszugeben. Doch nun war der Schaden angerichtet und er konnte genauso gut gleich weitermachen.
 

„Das Auto, mit dem ein paar der Rebellen zusammen mit der Zielperson entkommen sind“, gestand er.
 

„WAS?!“
 

„Ich glaube, sie sind hier drüben!“, hörten sie einen der Rebellen draußen rufen und hastig duckten sie sich hinter den Schreibtisch, als eine Gruppe Männer an der offenen Zimmertür vorbeilief.
 

Kaum waren sie außer Sichtweite, packte Reno den Jungen am Kragen und schüttelte ihn kräftig durch.
 

„Du hast sie entkommen lassen?!“, zischte er. „Verdammt, es war deine Aufgabe, genau das zu verhindern, du Trottel! Jetzt war die ganze Arbeit umsonst und das nur deinetwegen!“
 

Zack befreite sich unsanft aus dem Griff des Turk und starrte nicht weniger wütend zurück.

„Ich hätte sie wahrscheinlich eh nicht mehr eingeholt!“, entgegnete er aufgebracht. „Außerdem ist es eure Aufgabe gewesen, sich um die Frau zu kümmern, nicht meine, also mach mich nicht für alles verantwortlich! – Oder hätte ich besser darauf verzichten sollen, zurückzukommen und euch den Arsch zu retten? Wäre dir das vielleicht lieber gewesen?!“
 

„Ja, verdammt, wäre es!“, rief Reno. „Denn dein Job war wichtiger, als wir es sind!“
 

Zack starrte ihn einen Moment lang aus großen Augen an und schüttelte dann wie in Trance den Kopf.

„Das kannst du nicht ernst meinen...“
 

„Sir, wir haben die Eindringlinge gefunden!“
 

Wieder duckten sich die beiden tiefer, doch dieses Mal hatte man sie entdeckt und sogleich ging ein Kugelhagel auf sie nieder.
 

Zum Glück hielt ihm die Schreibtischplatte stand, doch auf die restlichen Möbelstücke im Raum traf dies leider nicht zu. Feine Holzspäne flogen winzigen Projektilen gleich durch die Luft und bohrten sich in Zacks Arme und Oberkörper. Hastig riss der Junge die Unterarme vor das Gesicht, um seine Augen zu schützen, und rührte sich nicht von der Stelle, bis das Rattern der Gewehre wieder verstummt war.
 

Während seine Ohren noch von dem lauten Geräusch klingelten, löste er das Materia-Armband von seinem Handgelenk und drückte es Reno zusammen mit seiner Gürteltasche in die Hand.
 

„Kümmere du dich um Rude“, raunte er ihm zu, bevor er nach seinem Schwert griff. „Ich erledige die Typen da!“
 

Reno nickte und machte sich sofort an die Arbeit.
 

„Bitte nicht mehr schießen!“, rief Zack laut. „Wir ergeben uns!“
 

Er hörte die Männer auf der anderen Seite aufgeregt flüstern, während er selbst so nervös war, dass er seinen eigenen Herzschlag überlaut in seinen Ohren pochen hören konnte. Das alles hier war doch völliger Wahnsinn! Man würde sie einfach ohne zu fragen abknallen, daran gab es keinen Zweifel. Doch als seine Nerven so angespannt waren, dass er Angst hatte bald durchzudrehen, kam endlich eine Antwort.
 

„In Ordnung! Kommt raus und macht keine Dummheiten, dann passiert euch nichts!“
 

Langsam stand der Junge auf, wobei ihm das Herz bis zum Halse klopfte. Wenn er jetzt auch nur eine falsche Bewegung machte, würde man ihn durchlöchern wie ein Stück Käse.
 

Die drei Männer, in deren Gewehrmündungen er nun starrte, sahen ihn erstaunt an.
 

„Aber... das ist ja nur ein Kind“, meinte derjenige von ihnen, der als erstes seine Sprache wieder gefunden hatte. Die Tatsache schien ihm einen Schock zu verpassen.
 

Doch sein Kamerad neben ihm blieb misstrauisch.
 

„Das ist nicht nur irgendein Kind, Jason“, sagte er, ohne Zack dabei aus den Augen zu lassen. „Sieh dir seine Augen an! Das ist Makoblau.“
 

„Mein Gott, du hast Recht...!“, meinte der dritte Mann und ließ seine Waffe um wenige Zentimeter sinken.
 

„Dass ShinRa Menschen mit Mako verseucht, um Superkrieger zu schaffen, ist ja mittlerweile kein Geheimnis mehr “, fuhr der Mann fort, der als zweites gesprochen hatte. „Aber dass es nun auch Kinder sind... Das ist einfach nur widerlich!“
 

Die Bemerkung traf Zack mehr, als sie es hätte tun dürfen. Denn es steckte ein Wahrheit darin, die er in seinem Streben nach Anerkennung nie hinterfragt hatte... nie hatte hinterfragen dürfen. Doch dann dachte er wieder an die entführte, verängstigte Wissenschaftlerin, an Reno und an Rude, der am Kopf blutete, und das half ihm dabei, sich wieder zu fangen.
 

„Vielleicht ist es das“, sagte er und schenkte den Männern sein strahlendstes Lächeln, „doch ihr vergesst dabei, dass ich mir dieses Leben selbst ausgesucht habe.“
 

Die Männer wichen erschrocken zurück, als er sein Schwert hob, und rissen hastig ihre Gewehre hoch, doch der Junge war schneller. Er legte die Distanz zwischen dem Schreibtisch und den Rebellen im Bruchteil einer Sekunde zurück, und bevor die Männer auch nur blinzeln konnten, hatte er sie bereits mit der breiten Seite seiner Waffe niedergeschlagen.
 

„Puh, das war knapp“, murmelte er und wischte sich mit dem Handrücken den Schweiß von der Stirn. Dann drehte er sich zu dem Schreibtisch herum, den nun ein gutes Dutzend Gewehrkugeln zierten, die im Holz stecken geblieben waren.
 

„Alles klar, Reno?“, rief er leise.
 

„Jepp“, erwiderte der andere und nur wenige Sekunden später kam sein roter Schopf hinter dem Möbelstück zum Vorschein. Über seine Schulter hatte er sich einen Arm von Rude gelegt, der nun wieder bei Bewusstsein war und ein leises Stöhnen von sich gab. Offenbar hatte der Zauber geholfen, denn die Blutung war vorerst gestoppt. Doch die Wunde an der Schläfe des dunklen Turk schien immer noch nicht ganz verheilt zu sein.
 

„Ich habe mein Bestes gegeben“, sagte Reno, als er Zacks Blick bemerkte. „Aber ich befürchte, das war noch nicht genug. Doch für den Augenblick muss es erst mal reichen. – Und jetzt lass uns hier abhauen!“
 

„Nichts lieber als das!“, entgegnete der Junge, während er neben Rude trat und sich seinen anderen Arm um die Schulter legte.
 

Wenigstens für den Moment war ihr Streit beigelegt und sie konnten sich wieder auf das Wesentliche konzentrieren: lebend aus dem Gebäude zu entkommen.
 

Im Flur angekommen schafften sie es allerdings nur wenige Meter weit, bevor sich eine Gruppe von Rebellen vor ihnen aufbaute und die Waffen auf sie richtete.
 

„Ich dachte, du hättest sie alle ausgeschaltet?“ Reno warf Zack einen fragenden Blick zu.
 

„Das dachte ich eigentlich auch“, erwiderte der Junge kleinlaut. So viele Menschen hatte es doch gar nicht im Lager gegeben, wo kamen die also plötzlich alle her...?
 

„Dann hast du offenbar nicht hart genug zugeschlagen“, stellte der Turk fest.

Zu der Erkenntnis kam Zack in diesem Moment auch, als er die dicken Beulen sah, die manche der Männer am Kopf hatten. Und auch sie schienen das Gleiche zu denken, denn sie erwiderten finster seinen Blick, als sie ihn wieder erkannten.
 

„Das ist der Junge“, sagte einer von ihnen, ein großer, kräftiger Kerl mit Stiernacken, und deutete dabei auf Zack. „Der Bengel, der uns niedergeschlagen hat. Unterschätzt ihn bloß nicht!“
 

„Warum erschießen wir sie nicht einfach gleich?“, meldete sich ein anderer zu Wort, dessen Beule ganz besonders groß und schmerzhaft aussah. Ein paar der anderen Männer stimmten ihm sofort zu.
 

„Wie ich sehe, hast du schon Freunde gefunden“, meinte Reno sarkastisch.
 

„Ach, halt die Klappe...“, erwiderte Zack nur, dem gerade nicht nach blöden Witzen zumute war.
 

Sie saßen in der Klemme, anders konnte man es nicht ausdrücken. Mit dem verletzten Turk zwischen ihnen war eine schnelle Flucht unmöglich, und wenn er jetzt auch nur zum falschen Zeitpunkt nieste, würde man sie wahrscheinlich schneller ins Jenseits befördern, als er bis drei zählen konnte.
 

Alles, was sie momentan am Leben hielt, war die Vernunft dieser Leute, die alles andere als gut auf sie zu sprechen waren.
 

„Bist du verrückt?!“, rief der große Mann, der offenbar ihr Anführer zu sein schien. „Ein SOLDAT-Kämpfer und zwei Turks – hast du eine Ahnung, was wir da an Lösegeld erpressen können?“
 

„Auf jeden Fall genug, um unsere kleine Organisation weiter auszubauen“, fügte ein anderer Mann hinzu, der eine Brille trug und Zack irgendwie an einen Buchhalter erinnerte.
 

„Das ist eine gute Idee“, sagte eine Stimme hinter ihnen. „Eine sehr gute sogar. Und wäre ich einer von euch, würde ich ihr ohne Zögern sofort zustimmen.“
 

Zacks Augen weiteten sich, als er die tiefe Stimme erkannte, und er begann zu strahlen.
 

„Angeal!“
 

„Geht in Deckung, sofort!“, rief sein Mentor ihnen zu und zog sein Schwert.
 

Reno und Zack folgten der Anweisung des ranghöheren SOLDAT-Kämpfers sofort und stolperten zurück in das Zimmer, in dem sie sich zuvor verschanzt hatten – gerade noch rechtzeitig, bevor in dem schmalen Flur auch schon das Chaos ausbrach.

Nachdem nur wenige Minuten später die Geräusche von Schüssen und aufeinander treffenden Schwertklingen wieder verstummt waren, rappelte Zack sich auf und spähte vorsichtig in den Flur, wo Angeal gerade dabei war, sein Ersatzschwert in aller Ruhe zu reinigen und anschließend wieder an seiner Hüfte zu verstauen.

Als er damit fertig war und den Jungen erblickte, der verstohlen in seine Richtung sah, begann er zu lächeln.
 

„Das dürften alle gewesen sein“, sagte er. „Ihr könnt wieder rauskommen!“
 

Zack nickte und half dann Reno, den verletzten Rude wieder hinaus in den Flur zu hieven.
 

Angeal kam auf sie zu und untersuchte rasch den Turk.
 

„Gut, dass es euch gelungen ist, die Blutung zu stillen“, sagte er schließlich. „Doch das allein reicht nicht, er braucht dringend ärztliche Hilfe. – Reno!“
 

Der Turk salutierte, so gut er es unter Rudes Gewicht vermochte. „Sir!“
 

„Ihr seid mit dem Helikopter gekommen, nicht wahr?“, fragte Angeal. „Wie lange brauchst du bis dorthin, wenn du dich beeilst?“
 

„Vielleicht eine Viertelstunde, Sir!“
 

Der Kämpfer nickte. „Gut, dann schlage ich vor, dass du dich sofort auf den Weg machst und ihn herfliegst. Wir werden derweil auf deinen Partner aufpassen und die Umgebung sichern.“
 

„Verstanden.“ Reno nickte und Zack half ihm dabei, den verletzten Turk vorsichtig auf einen Stuhl zu platzieren. Dann beugte sich der rothaarige Junge zu seinem Freund hinunter und sah ihn mit entschlossener Miene an.
 

„Ich bin bald wieder zurück, versprochen“, sagte er leise.
 

Ruckartig erhob sich Reno wieder und packte seinen Schlagstock fester, bevor er davonflitzte.
 

Als er außer Sichtweite war, konnte Zack seine Fassade nicht mehr länger aufrechterhalten. Er war so froh darüber, dass die Gefahr endlich vorüber war und er seinen Mentor wieder sah, dass er nicht mal mehr den kindischen Drang unterdrücken konnte, zu ihm hinüberzulaufen und ihm in die Arme zu fallen.
 

Angeal sagte nichts, doch er hielt den Jungen sicher und fest, während er ihm über die rabenschwarzen Haare strich.
 

„Ich habe versagt, Angeal“, flüsterte Zack. „Ich habe alles total vergeigt... Sie konnten entkommen!“
 

„Ich weiß“, erwiderte sein Mentor nur ruhig und sah aus dem Eingangsbereich des Gebäudes hinaus auf den Platz, der nun nahezu totenstill dalag.
 

„Ich habe gesehen, wie sie mit dem Wagen geflohen sind, doch leider viel zu spät“, fuhr er fort. „Als ich ihn erreichte, war er bereits leer und die Rebellen flogen in einem Hubschrauber über mich hinweg, den sie irgendwo in der Nähe versteckt haben mussten. Wahrscheinlich haben sie schon seit einer Weile mit einem Angriff gerechnet und sich dementsprechend vorbereitet.“
 

Zack löste sich von ihm und lehnte sich erschöpft gegen die Wand.

„Und was machen wir jetzt?“, fragte er.
 

Angeal kniete neben einem der bewusstlosen Männer nieder und zog ihm seelenruhig die Schnürsenkel aus den Schuhen, um damit anschließend seine Fuß- und Handgelenke aneinander zu binden.
 

„Wir sorgen dafür, dass diese Herren sich nicht sofort aus dem Staub machen, wenn sie wieder erwacht sind“, beantwortete er die Frage und bedeutete dem Jungen mit einem Nicken, ihm dabei zu helfen.
 

Seufzend hockte sich Zack neben ihn und machte sich ebenfalls daran, die Männer zu fesseln.
 

„Das war es nicht, was ich wissen wollte“, sagte er nach einer Weile leise. „Ich wollte eigentlich wissen, was nun aus der Forscherin wird und aus den Rebellen, die sie entführt haben. Wie sollen wir sie wiederfinden?“
 

„Wir?“ Angeal hatte gerade einen sehr festen Knoten gebunden und prüfte nun, ob er dem bewusstlosen Mann nicht zu sehr ins Fleisch schnitt.

„Gar nicht.“
 

Der Junge konnte nicht fassen, was er da hörte.

„Ja, aber... aber wieso denn nicht?“, rief er. „Wir können doch nicht einfach so aufgeben!“
 

„Das werden wir auch nicht“, entgegnete sein Mentor. Dann seufzte er und stand auf.

„Doch sobald ich Lazard Bericht erstattet habe, wird dieser Job mit Sicherheit an jemand anderen weitergegeben werden, jemanden, der sehr viel gründlicher und sicher auch erbarmungsloser vorgehen wird.“
 

Er wandte den Kopf und sah seinem Schüler in die Augen. „Du musst das begreifen, Zack. Das hier übersteigt jetzt unsere Fähigkeiten. Heute Morgen war es vielleicht noch ein ganz normaler Auftrag, doch jetzt hat er sich zu einer Gefahr für alle entwickelt. Und wir zwei können da allein rein gar nichts mehr ausrichten.“
 

Angeal seufzte erneut, als er den Gesichtsausdruck des Jungen sah.

„Plag dich nicht mit Schuldgefühlen herum“, sagte er und versuchte ein Lächeln. „Ich habe dir einfach zuviel zugemutet, es ist also ganz allein meine Schuld. Du kannst nichts dafür.“
 

„Wenn ich die Verfolgung nicht aufgegeben hätte, wäre das alles nicht passiert“, erwiderte Zack heftig. „Dann wären sie nicht entkommen und dann würdest du jetzt auch nicht solchen Ärger bekommen und...!“
 

“Und dann wären die Turks jetzt tot“, unterbrach Angeal ihn. „Dass du die Entführer nicht mehr einholen konntest, mag ärgerlich sein, aber zwei Kameraden zu verlieren ist noch viel schlimmer. Ohne dich hätten sie diesen Tag vielleicht nicht überlebt, vergiss das nicht.“
 

Der Junge band dem letzten Mann die Füße zusammen und stand ebenfalls auf.

„Reno meinte, ich hätte mich nicht um sie kümmern müssen“, murmelte er. „Er sagte, dass der Auftrag wichtiger sei, als ihr Leben.“
 

„Dann ist Reno ein Idiot“, entgegnete sein Mentor scharf. „Nichts auf dieser Welt zählt mehr, als ein Menschenleben, hast du verstanden, Zack? Egal, was er dir weismachen wollte! Vielleicht liegt es daran, dass er jung und dumm ist, und diese Lektion erst noch lernen muss. Doch ich glaube, dass selbst Verdot, der immer so erpicht darauf ist, dass seine Turks keine Fehler machen, in dieser Beziehung meiner Meinung ist.“
 

Zack sagte daraufhin nichts mehr, sondern nickte nur.
 

Nach einer Weile hörten sie draußen das Geräusch von Rotorblättern und Angeal sah auf.
 

„Das muss Reno sein“, sagte er und sah seinen Schüler an. „Ich werde erstmal kurz bei den Jungs von ShinRa anrufen und ihnen sagen, dass sie ein paar bewaffnete Truppen herschicken sollen. Dann bringen wir Rude zum Helikopter und warten, bis die Armee eingetroffen ist, die sich um den Rest hier kümmern wird. – Einverstanden?“
 

Der Junge spürte, dass er ihm Mut machen wollte, doch er war zu erschöpft, um darauf einzugehen.
 

„Was auch immer du sagst“, sagte er leise.
 

Doch der andere war schon nach draußen getreten und hörte ihn nicht mehr.
 

*~*~*
 

Fortsetzung folgt...
 

Ja, sie haben es verkackt, aber hey - es scheint nicht immer nur die Sonne (und das wäre außerdem auch langweilig ^_~).



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Kommentare zu diesem Kapitel (5)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  sniper2931
2009-04-17T12:35:07+00:00 17.04.2009 14:35
Hast recht, wenn immer nur alles wie am Schnürchen klappen würde, würde es weniger spannend sein und das wollen wir doch alle nicht^^.
Ich find, dass du die Charas total gut rüber bringst - von den Eigenschaften und allem Drum und Dran.
Ich freu mich schon riesig auf das nächste Kapitel und auf das es auch weiterhin so spannend weiter geht! Mach weiter so!! GLG ^^
Von: abgemeldet
2009-04-07T13:02:07+00:00 07.04.2009 15:02
oioioi... die ham ja mächtig mist gebaut... und zwar alle... reno, rude, zack als auch angeal. tja, selbstüberschätzung geht eben nie gut... das musste ja schief gehen.
ich bin ja mal gespannt, was die noch so für missionen von dir aufgebrummt bekommen... und hoffentlich nicht wieder verbocken.
freu mich schon auf das nächste kappi.

mata ne
angeal-kun
Von:  Enyxis
2009-04-05T12:24:19+00:00 05.04.2009 14:24
Jep es kann nich immer nur die Sonne scheinen ^^
Traurige Dinge müssen auch sein, denn wenn es keine Trauer gibt kann es auch kein Glück geben.
Das was der Angeal gesagt hat fand ich abulut richtig. Ich finds witzig das Reno und Rude so zusagen fast unzertrennelich sin ^^
Freu mich vool auf das nächste Kapi =) Mach weiter so!
Von: kiki004
2009-04-05T08:54:24+00:00 05.04.2009 10:54
Das diese Mission gut geht, hab ich schon von Anfang an bezweifelt
Denn es kann ja nicht immer alles gut gehen und ich finde, du hast das sehr gut rüber gebrach
Reno hast du besonders gut rüber gebracht und man merkt das er schon sehr lange dabei ist
Und als Angeal endlich da war und dann versucht hat Zack mut zu machen war einfach nur toll
Ich bin gespannt wie es weiter geht

lg kiki
Von: abgemeldet
2009-04-04T11:18:25+00:00 04.04.2009 13:18
Hi auch!

*sigh*
Hab mich schon ewig nicht mehr gemedelt, sorry ^^°
Ich mag das Kapitel sehr...denn es zeigt, dass auch bei den berühmten Soldier mal was schief gehen kann...Reno hat mir in dem Kapitel besonders gefallen...diese Sorge um seinen besten Freund macht ihn irgendwie menschlicher...und zeigt ihn mal von einer anderen Seite...von daher gut gelungen. Man merkt auch, dass er schon ziemlich lange zu den Turks gehören muss...bei dem Satz "Der Auftrag ist wichtiger als under Leben" oder so ähnlich wird es klar das er ein Vollblut Turk ist ^^
Und dann deine Dastellung von Angeal...richtig gut...er gefällt mir...wie er Zack einredet das die Leben der zwei Turks doch wichtiger sind...
Nun denn...ich freue mich auf das nächste Kapitel! ^^

LG
Peedi


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