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Was sich liebt, dass neckt sich

Beziehungsstress (endlich geht es weiter nach der langen Pause!!!)
von

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Der Gewinner bekommt den Preis

Kapitel 12 Der Gewinner bekommt den Preis
 

„Idiot!“, grummelte ich mürrisch.

Musste er mich so erschrecken?! Das konnte ich nun wirklich nicht gebrauchen, Spaß hin oder her. Seine Brust vibrierte an meinem Rücken, als sein leises Lachen erklang, welches mir deutlich sagte, dass er sich köstlich amüsierte.

Schön für ihn, ich tat es nicht und ich hätte ihm sogar sehr wahrscheinlich eine mega Predigt darüber gehalten, hätte er mich nicht in diese alles Widerstandbrechende Umarmung gezogen, die jedes Mädchen hätte erweichen lassen.

„Damit kommst du nicht jedes Mal durch.“, murmelte ich, wohl um mich selbst zu belügen, da ich in meinem Inneren genau wusste, dass es eine Lüge war. Ich würde mich, wie jedes Mal, am Anfang gegen ihn stellen und dann abwarten, was passieren würde. Den Widerstand immer aufrecht zu erhalten, wurde auf Dauer zu anstrengend werden und außerdem gegen meine Gefühle handeln, denen man sowieso nicht entkommen konnte.

Ich war verliebt und würde es für die nächste Zeit auch bleiben, Punkt, Schluss!

„Ich weiß, aber ich werde es immer wieder aufs neue versuchen, dass weißt du.“, flüsterte Natsume in mein Ohr, was mir einen angenehmen Schauer über den Rücken jagte.

„Und ich werde dir wie immer Widerstand leisten, sonst würde unser Schulalltag doch langweilig werden. Aber jetzt…“, und damit umfasste ich seine Arme, die um meinen Bauch geschlungen waren und befreite mich von ihm.

„…müssen wir los. Ich möchte nicht unbedingt für neuen Gesprächsstoff unter meinen Mädels sorgen.“

„Warum das denn nicht?“, fragte Natsume mit zynischem, sarkastischem Grinsen im Gesicht. Er wusste genau warum ich nicht wollte, dass die anderen von uns beiden erfuhren, wie immer wollte er mich aufs Glatteis führen.

„Ich habe im Gegensatz zu dir kein Interesse daran, dass mir die halbe Schule hinterher rennt, mich schikaniert oder mich anhimmelt“ Darauf kann ich wirklich verzichten.“, sagte ich mit fester Stimme und verschrenkte die Arme vor der Brust.

„Und dafür liebe ich dich, dass du an deiner Meinung festhältst.“, und küsste mich kurz, aber liebevoll auf die Lippen. Meine Maske rutschte merklich, er hatte eine unglaublich überzeugende Art an sich, wenn er wollte. Da wir momentan in einer dämmerlichen Dunkelheit hockten, war ich überrascht, dass er meine Lippen überhaupt fand, aber damit war ich mir zumindest sehr sicher, dass er meine geröteten Wangen nicht sah.

„Können wir jetzt endlich aus dem Labyrinth gehen?“, fragte ich schmollend.

Zum einen war die Situation zwischen uns noch so neu, dass sie mir Angst einjagte und zum anderen wollte ich, dass etwas zwischen uns passierte. Lange, starke Finger verflochten sich mit meinen, zogen mich mit durch den samtenen Vorhang, der das Licht der Halle dämpfte. Man sah zwar den Vorhang schimmern, aber es gelangten keine Lichtstrahlen durch den dicken Stoff.

Schnell wurde meine kalte Hand von seiner gewärmt. Das war einer der vielen Nachteile einer Frau: Wir speicherten Wärme längst nicht so gut wie die Männer, die manchmal wirklich wie die reinsten Wärmflaschen Rumliefen und geradezu dazu einluden mit ihnen zu kuscheln und sich in ihre Umarmung zu flüchten.

Kurz musste ich meine Augen schließen, da die plötzliche Helligkeit sie mit Speeren zu durchbohren schienen, aber das legte sich rasch, doch hätte ich auf den folgenden Anblick auch gut verzichten können. Misaki stand, die Hände in die Hüften gestemmt, am Siegertreppchen und schien nur darauf gewartet zu haben, dass wir hinaus kamen. Anscheinend hatte sie von Anfang an nicht daran geglaubt, dass ich gewinnen könnte. Wenn man länger darüber nachdachte, war diese Tatsache frustrierend, aber ich wusste ja, dass sie es nicht böse gemeint hätte, dafür machte sie mochte sie mich viel zu gern.

„Ihr habt aber lange gebraucht!“, beschwerte sie sich gespielt schmollend und Natsume nahm diesen indirekten Kampf natürlich sofort auf.

„Du hast mir die Zeit eingeräumt, also nutze ich sie auch.“, stichelte er zurück, legte dabei, wie zu einer Bestätigung, den Arm um meine Schulter, um mich näher an sich heranzuziehen, wenn dann noch einer nicht checkte, was zwischen uns los war, war derjenige entweder doof oder einfach nur unterbelichtet!

Ich schaute dabei zu, wie meine Sempai einen Schritt zur Seite trat, den Blick auf einen Tisch frei gebend, der mit mehreren kleinen Eiern bestückt war, die ein sanftes, stetiges Leuchten von sich gaben. In einem dieser Eier war mein Name drin eingeschlossen in Form eines Schmetterlings. Natsume hatte nun die Möglichkeit eines dieser Eier auszuwählen und mit der Person, dessen Name auf dem Zettel stand, den Tag zu verbringen.

Es waren genau fünfzehn Eier, die Wahrscheinlichkeit gerade meines zu ziehen war so gering, dass sie eigentlich schon nicht mehr erwähnenswert war. Natsumes Augenbrauen zogen sich grübelnd zusammen, er überlegte über die Möglichkeiten, die er hatte, um mich aus dem ganzen Haufen herauszupicken. Ein warmes Gefühl durchströmte mich, als ich feststellen musste, dass ich ihm wirklich etwas bedeutete, sonst versuchte ich meine Gedanken über dieses Thema in den hintersten Winkel meines Kopfes zu drängen.

Ich hielt angespannt die Luft an, als er seine Hand ausstreckte.

Zart ergriffen seine Finger ein rubinrotes Ei, seine Augenfarbe, die ihn meines Erachtens noch nie im Stich gelassen hatte, zudem repräsentierte sie sein Element: das Feuer, dass ihn gleichzeitig immer mehr seines Lebens auffraß, bis er starb.

Mich warf es jedes Mal ins kalte Wasser, wenn ich über sein Talent nachdachte. Unberechenbar, unkontrollierbar. Aber vielleicht hatte mein Sensei der Sondergruppe Recht.
 

-Irgendwer braucht dein Alice und vielleicht kann er durch dich wieder glücklich werden.-
 

Diese Worte hatten damals keinen Sinn für mich ergeben, aber jetzt verstand ich allmählich ir ganzes Ausmaß. Die Eierschale platzte auf und aus dem Ei befreite sich ein schimmernder Schmetterling, der sich mit ausgebreiteten Flügeln in die Luft erhob. Mir sackte das Herz in die Hose vor Anspannung, als er sich dickfreßig auf meiner Nasenspitze platzierte, dass ich schielen musste, um ihn zu erkennen.

Begeistert klatschte Misaki in die Hände, während Natsume mir einen fragenden Seitenblick zu warf. Ein scheues Lächeln bildete sich auf meinen Lippen.

„Das ist mein Schmetterling.“, sagte ich leise.

„Genau und ihr zwei Süßen macht euch jetzt einen schönen Tag. Und Mikan?“, fragend schaute ich Misaki an. Drohend zeigte sie mir ihren Zeigefinger.

„Wage es ja nicht vor Morgen früh hier wieder aufzutauchen!“, Protestierend wollte ich den Mund aufmachen, schließlich brauchten sie bei dem Ansturm von Schülern jede Menge Hilfe, diese in Schach zu halten, bekam aber nur einen gedämpften Laut heraus, da die Hand meines Partners mir erfolgreich den Mund zu hielt.

„Keine Sorge, ich werde sie schon davon abhalten das Weite zu suchen.“, sagte er selbstgefällig mit so einer Arroganz in der Stimme, dass man nur darüber lachen konnte, weil jeder der ihn näher kannte sofort gemerkt hätte, dass das nur gespielt war. Er meinte es gar nicht so, doch es zu spielen bereitete im größtes Vergnügen. Jeder Außenstehende, der ihn nicht annährend gut kannte, hätte diese Aussage als pure Wahrheit abgetan, wie gut, dass ich es besser wusste.

Zufrieden nickte Misaki.

„Mikan, du darfst aussuchen, was ihr macht. Wenn doch etwas sein sollte, meine Handynummer hast du ja eingespeichert. Ich rücke wenn mit der Kavallerie an. Dann seht mal zu, dass ihr zwei Turteltäubchen hier rauskommt.“, wie um sich selbst zu bestätigen, schob sie uns vor sich her, bis sie uns förmlich vor die Tür setzte, die anschließend mit einem lauten Rums zu fiel. Empört starrte ich die geschlossene Eingangstür an.

„Hat sie uns jetzt einfach vor die Tür gesetzt?“

„Ja, anscheinend hat sie das.“, antwortete Natsume neben mir unaufgefordert, da ich eigentlich mit mir selbst gesprochen hatte.

„Wollen wir dann?“, wurde ich gefragt und ich bejahte, indem ich einfach nur nickte. Wortlos machten wir uns auf den Weg zum Wohnheim, als hätten wir uns geistig still abgesprochen. Je näher wir dem Gebäude und somit seiner Wohnung kamen, schlug mein Herz aufgeregt in meiner Brust. Wir waren noch nie oft alleine gewesen, es machte mich jedes mal kirre, ich fühlte mich wie ein kleines, verschüchtertes Schulmädchen, obwohl ich schon die ein oder andere Erfahrung gesammelt hatte.

„Weißt du schon, was du machen möchtest? Abendessen gibt es erst um sechs Uhr abends in der Cafeteria und die anderen sind mit ihren eigenen Gruppen mit dem Festival beschäftigt.“, sprach er mich so unerwartet an, dass ich leicht zusammenzuckte. Natsumes Reaktion auf mein Erschrecken war das Heben seiner elegant geformten Augenbraue.

„Wie wäre es mit einer Tasse heißen Kakao oder einem Glas Orangensaft und einem Film?“, fragte ich ein wenig verunsichert, weil ich keine Ahnung hatte, wie er auf so einen Vorschlag reagierte, da er eigentlich alles andere als ein Kuscheltier war, obwohl ich mir gut vorstellen konnte, dass sogar er manchmal einfach eine kleine Pause brauchte. Ich für meinen Teil hätte mich jetzt gerne bei einem schönen Film entspannt, um mal von dem stressigen Schulleben Ruhe zu haben.

„Wenn du möchtest machen wir das.“

„Danke.“, murmelte ich leise vor mich hin. Als wir in das Gebäude traten, das eigentlich nie still war, weil immer irgendwo ein Schüler herumlungerte, empfing uns eine unnatürliche Stille, die einem kalt im Nacken saß.

Sie war nicht nur unangenehm, sie drückte beinahe aggressiv mulmig auf die Stimmung, die daraufhin hilflos in den Keller sackte. Wir waren nicht nur die Einzigen, die momentan nicht am Festival teilnahmen, nein, anscheinend waren wir auch noch die Einigen, die sich im Wohnheim befanden, wenn man vielleicht einmal von dem Pinguin-Roboter absah, der sich um die jüngeren Schüler kümmerte, aber der war eine Blechmaschine.

„Wow, ist das ruhig hier.“, flüsterte ich und obwohl ich sehr leise redete, hörte man meine Stimme quer durch den ganzen Korridor hallen.

„Naja, zumindest braucht man sich so keinen Ort mehr suchen, wo sie das nächste Gruselhaus herbekommen. Ein Stromausfall und dieses Gebäude wird zum nächsten Friedhof von Jake the Ripper.“

Stirnrunzelnd schaute ich zu meinem Partner, ich wusste ja schon von früher, dass er manchmal ziemlich grusleig sein konnte, aber allmählich bekam sogar ich Angst vor ihm und wenn ich ehrlich war, hatte ich das als kleines naives Mädchen nicht.

„Du weißt, dass du manchmal wirklich gruselig sein kannst?“, dabei beäugte ich ihn skeptisch von der Seite. Ein schelmisches Grinsen schlich sich auf seine Lippen, als er mir in die Augen blickte.

„Sonst würde es doch langweilig mit mir werden.“

Selbstverliebter Idiot!, spottete ich innerlich lieb. Gemeinsam durchquerten wir dann die leeren Korridore, die noch nicht einmal von irgendwelchem Ungeziefer heimgesucht wurden. Igendwie lief es einem dabei schon kalt den Rücken runter, aber ich hatte immerhin noch Natsume bei mir. Gegen sein Alice konnten wir uns schon zur Wehr setzen.

Ich mit meinem Selbstschutz-Alice und Natsume mit seinem Feuer-Alice, obwohl ich es bei ihm nur ungern sah, wenn er es einsetzte. Seitdem mir mein Sensei offenbart hatte, welche Alice-Arten es gab, hatte ich die böse Vorahnung, dass Natsume den schlimmsten Part abbekommen hatte.

Ein Alice, welches an seiner Lebensenergie zerrte.

In einsamen Momenten, in denn ich alleine in meinem Zimmer hockte, fragte ich mich, welche Alice-Typen ich besaß. In meinem Jugendalter war es nicht verschwunden, aber vielleicht würde ich es im Erwachsenemalter verlieren. Einerseits wollte ich es, dann konnte ich zu meinem Großvater zurück, bei ihm leben, ohne wieder fort zu müssen, aber andererseits würde ich dann meine neu gewonnenen Freunde zurücklassen müssen sowie meine große Liebe, aber das wollte ich nicht, nicht einmal daran denken.

Wir benötigten keine fünf Minuten in die obere Etage bis zu seinen Räumlichkeiten. Er schloss auf und dirigierte mich hinein, die Tür fiel dabei mit einem sanften Klicken ins Schloss.

Da es Sommer war, später Sommer, der bald den Herbst ankündigte, zog ich meinen Blazer aus, hing ihn dabei an die Garderobe. Da ich ebenfalls nicht die passensten Schuhe trug, streifte ich diese ab und stelle sie unter den Jackenständer auf den Boden. Mit Hackenschuhen konnte man auf Dauer einfach nicht laufen.

Natsume trug bequeme kurze Sachen, aber im Gegensatz zu ihm war mir unglaublich war.

Gott sei Dank herrschte in seiner Wohnung eine angenehm kühle Temperatur, bei der ich aber schon prophezeien konnte, dass ich gegen Abend wieder frieren würde, dass war meistens so. Im Vorbeigehen schlüpfte ich in die Gästehausschuhe und folgte meinem Freund in die Küche, in die er verschwunden war, während ich mich ausgezogen hatte.

Obwohl seine Wohnung ein wahrer Traum sein konnte, so luxuriös wie sie eingerichtet war, verspürte ich jedes Mal wenn ich sie betrat ein bedrückendes Gefühl in mir.

Hell gestrichen erweckte sie zwar auf den ersten Blick einen freundlichen Eindruck, aber bei einem genauen Hingucken sah man, wie unpersönlich sie eingerichtet war und das Natsume überall mehr Zeit verbrachte, als an diesem Ort.

Versteckt erspähte man einzelne Erinnerungsstücke, wie z.B. Bilder, eine Sanduhr von einem früheren Geburtstag, eine Alice-Kette und andere Habseligkeiten. Am Türrahmen gelehnt schaute ich dabei zu, wie Natsume zwei Kakaos sowie zwei Orangensaftgläser zubereitete und alles auf den Esstisch stellte, dazu eine Schüssel mit Obst.

Wenn man ihn so sah, erschien er richtig fürsorglich, dass kannte ich sonst gar nicht von ihm, es sei denn ich war mal arg krank, erkältet ect. Oder in echter, wirklicher Gefahr, aus der ich mich nicht selbst zu befreien vermochte.

„Setz dich.“, bat er mir im freundlichen Ton an, als ich mich noch immer nicht von der Stelle bewegt hatte, selbst als er schon Platz genommen hatte. Aber nach dieser Aufforderung setzte ich mich zielstrebig gegenüber ihm hin. Er ließ mich dabei keine einzige Sekunde aus den Augen, verfolgte mich förmlich mit seinem Röntgenblick. Ich musste über diese Geste schmunzeln, da ich sie irgendwie niedlich fand, als wenn er Rund um die Uhr auf mich aufpassen wollte, was bei seinem eigentlichen Charaktertyp für Außenstehende völlig untypisch war.

„Wie geht es dir mit deiner Erkältung? Du bist ein bisschen blass um die Nase.“, merkte er an, musterte mich verstohlen.

Ich horchte in mich hinein. Ein leichtes Schwindelgefühl war noch da, die draußen herrschende Hitze machte mir zu schaffen, aber nichts ernsthaftes, beinahe schon belanglos. Am vorherigem Tag hatte ich mich tausend mal schlechter gefühlt, zusätzlich hielten mich noch die Tabletten gut auf den Beinen, wahrscheinlich würde ich meine körperlichen Beschwerden erst später stärker spüren, da dann ihre Wirkung nachlassen würden.

Ein ruhiger Nachmittag würde mir gut tun und ich hatte das Gefühl, dass Natsume das extra so eingefädelt hatte. Manchmal war er wirklich zu leicht zu durchschauen.

„Das schwüle Wetter drückt ein bisschen auf den Kopf, aber ansonsten geht es mir gut, danke.“, lächelte ich ihn leicht an.

Auch wenn ich gestern Nacht ziemlich gezickt hatte, als ich die Tabletten nehmen sollte, hatte es im Endeffekt geklappt mich bis heute auf die Beine zu bekommen.

Vorsichtig nippte ich an meinem heißen Kakao, ohne mich zu verbrühen. Ein warmes Gefühl breitete sich in meinem Magen aus und schien sich in sanften Wellen in meine Knochen zu ergießen, keineswegs unangenehm im Gegensatz zu der Hitze, die das Klima negativ beeinflusste, beinahe so las wollte es mich einschläfern. Anscheinend war meine Gesichtsmimik zu einfach zu deuten, denn der andere Junge im Raum bestätigte meine Vermutung beinahe aufs Wort, als hätte er diese Frage erwartet.

„Du wirst müde. Wenn du den Kakao ausgetrunken hast, können wir ins Wohnzimmer wechseln, dort kannst du auch schlafen.“, schlug er mir zärtlich vor und ich nickte zu diesem Vorschlag.

Diese Idee klang wirklich verlockend und wir konnten, selbst wenn ich bei dem Film einschlafen sollte, trotzdem noch kuscheln. Schweigen setzte ein, welches ab und an von leisen Schlürfgeräuschen beiderseits unterbrochen wurde. Ich konnte der Versuchung allerdings nicht widerstehen ihm Blicke zuzuwerfen, natürlich nur wenn er selbst gerade nicht aufsah, dasselbe machte er bei mir.

Unser Verhalten war lächerlich.

Wir tanzten um einander herum, wie zum Sprung bereite Raubtiere. Wir bedachten unsere Aussagen, gaben nur so viel Preis, wie wir wollten und achteten auf Fehler von der anderen Seite, um unseren Vorteil auszubauen.

Momentan hatte Natsume die Zügel in der Hand, ich befolgte sie und fügte mich, denn für mich gab es keinen Grund „nein“ zu seinen Vorschlägen zu sagen. Er wollte mir Ruhe gönnen, die ich gut gebrauchen konnte.

Völlig unerwartet wurde ich aus meinen schwärmerischen Gedanken gerissen, als es mir plötzlich kalt den Rücken runter lief, so als würde mich jemand mit Blicken aufspießen. Natsume konnte es nicht sein, bei ihm fühlte ich mich wohl und geborgen, auch sonst konnte es niemand meiner Freunde mehr sein.

Mittlerweile verstand ich mich mit allen gut, Klassenkameraden, Lehrern, Parallelschüler, Gruppenmitglieder, sie schloss es mit ein. Suchend wanderte mein Blick durch die Küche, blieb dabei am Küchenfenster hängen, welches durch die Sonne angestrahlt wurde, sodass ich fast nicht durchsehen konnte. Ich erspähte gerade noch eine schemenhafte Gestalt hinter einem Busch verschwinden, die uns zuvor ausspioniert hatte.

Doch wozu sollte das dienen?

„Alles in Ordnung Mikan?“, fragte mich Natsume verwundert, dem mein derzeitiges Verhalten wohl ein Rätsel war, dabei riss er mich aus meinen Gedanken, was aber nicht so schlimm war, da sie zu diesem Zeitpunkt sowieso keinen Sinn mehr ergaben.

Verneinend schüttelte ich den Kopf, wahrscheinlich hatte ich mich einfach geirrt. Eine Halluzination hervor gerufen durch die Sonne und meinem Gesundheitszustandes. Es konnte aber auch gut die Wirkung meiner Medikamente sein.

„Es ist nichts, aber ich denke, ich sollte mich wirklich hinlegen.“, gestand ich leise. Ich bekomme schon Hallos!, fügte ich in Gedanken zynisch hinzu.

Das Wetter musste mir zu Kopf gestiegen sein, dass musste es sein! Als ich mich erhob, folgte er mir. Das angrenzende Wohnzimmer war genauso hell eingerichtet, aber für die Einrichtung hatte ich zu dem Zeitpunkt keine Augen. Zielstrebig ging ich auf das Sofa zu und ließ mich rücklings darauf fallen.

Die Müdigkeit stürzte auf mich ein, dass ich schon beinahe im Stehen einschlafen konnte, hätten meine Beine mich nicht noch getragen. Komisch war nur, dass ich eben noch hell wach gewesen war, selbst den Kakao hatte ich nicht zu Ende trinken können, ohne befürchten zu müssen, jede Sekunde einzuschlafen.

Den Kopf in das nächst beste Kissen vergrabend, spürte ich wie eine Decke über mich gelegt wurde. Eine Hand fuhr durch meine Haare, löste geschickt die Spangen und Nadeln, die meine Hochsteckfrisur zusammenhielten, bis sie sich in fließenden Wellen über meine Schultern ergossen.

„Hast du irgendetwas in den Kakao getan?“, nuschelte ich, war schon viel zu müde, um noch vernünftig zu sprechen.

„Vielleicht.“, wurde mir entgegnet, ich konnte deutlich das amüsierte Grinsen heraushören.

„Du weißt, dass so etwas verboten ist.“, brachte ich mühsam heraus, die Kraft die Augen offen zu halten, hatte ich schon nicht mehr. Meine Glieder waren unendlich schwer, beinahe taub, als würden sie mir gar nicht gehören.

„Natürlich, aber wer soll es ihnen denn sagen? Du schläfst gleich für ein paar Stunden, danach wirst du dich gar nicht mehr daran erinnern. Also schlaf. Du hast es mehr als nötig.“, vernahm ich noch schemenhaft, ehe es komplett um mich herum dunkel wurde und ich ins Land der Träume sank.
 

„Wann kann die Aktion beginnen?“, fragte eine große Gestalt, die durch einen langen Kapuzenumhang verdeckt wurde.

„Morgen Abend, wenn alle Vorbereitungen abgeschlossen sind. Wir nutzen den Wachwechsel, um die Schule zu überfallen.“

„Gut, aber sorgt dafür, dass die Kinder nicht verletzt werden. Betäubungsmittel sind erlaubt, in geringen Mengen, aber keine Gewalt! Wer sich nicht daran hält bekommt es mit mir zu tun, verstanden?!“

Ein eintöniges „Ja“ ertönte, dann war die Versammlung beendet. Sehnsüchtig schaute die junge Frau, die ihre tief ins Gesicht gezogene Kapuze abgenommen hatte, aus dem Fenster, wo die Sonne sich schon gen Abend senkte und bald vom Mond abgelöst wurde. Wenn alles gut ging, hatte sie demnächst nach all den langen Jahren des Wartens ihr kleines Kind endlich wieder im Arm.
 

Kapitel Ende
 


 

So, ich melde mich auch endlich mal zurück von meiner langen Pause, die ich hier bei Mexx eingelegt habe, was das Schreibtechnische angeht^^

Ich weiß, ich habe irre lange mit dem neuen Kapitel gebraucht, aber nun ist es endlich da und ich hoffe es hat euch gefallen>-<

Ich hatte mit einer kleinen Schreibblockade bei dieser FF, die es erstmal zu überwinden galt, bis endlich eine Idee zu diesem Kapitel bekam, wobei ich anmerken dürfte, dass mir dieses Kapi selbst nicht gefällt, ich hoffe ihr seit anderer Meinung und ich habe euren Geschmack getroffen^^

Naja, dann will ich euch mal nicht weiter belästigen^^

Dann wünsche ich euch noch viel Spaß bei Mexx und weiterhin viel Spaß am Lesen und Schreiben^^

Lesemaus
 

PS:Ich werde mich an das neue Kapitel bald setzen und hoffe es wird dieses Mal nicht so lange dauern, aber leider kann ich für nichts garantieren>-<



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Kommentare zu diesem Kapitel (6)

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Von:  KuroMikan
2010-02-18T16:35:45+00:00 18.02.2010 17:35
kawai!!! (wird das so geschrieben??)
och was für ein süßes paar die beiden XD
wie fürsorglich er doch sein kann^^
die idee mit den eiern und dem schmetterling is echt total klasse ;)
mach weiter so und lass uns alle nich so lang aufs neue kap warten!!!! ;D
Von:  Guren-no-Kimi
2010-02-17T22:17:24+00:00 17.02.2010 23:17

tolles kapitel ;D
sehr schön geschrieben. ich mag mikan und natsu zusammen xD


schreib bitte schnell weiter :D


Von:  Natsuki-chan94
2010-02-17T19:34:55+00:00 17.02.2010 20:34
super kapitel
hoffe du schreibst schnell weiter
lg Natsuki
Von:  Jenhamat
2010-02-17T18:42:52+00:00 17.02.2010 19:42
nicht mikan nicht mika !
XDDD
deine story gefällt mir dau gut :D
Von:  CarterBrooks
2010-02-17T16:57:33+00:00 17.02.2010 17:57
also dieses gefällt mir mehr als die Specials:D Weiter;)
Von: abgemeldet
2010-02-17T14:55:56+00:00 17.02.2010 15:55
Wie kannst du nur bei so einer Stelle aufhören ? Das geht gar nicht !!!
Schreib schnell weiter, ja?


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