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Shinras Dreamteam

Rude und Reno
von

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11 - Family Affair

A/n: Überraschung!!! Ich surfe gerade auf der Kreativwelle und hoffe ihr genießt das solange! ^^ Ab diesem Kapitel werdet ihr Renos Familie kennen lernen, den Anfang macht seine Mum.
 

Zur Information: Die Namen Geschwister setzen sich aus Städtenamen des Bundesstaates Nevada zusammen. Warum? Reno ist eine Stadt im US-amerikanischen Bundesstaat Nevada und na ja, ich war so unkreativ in der Namensfindung!, also hab ich auf der Arbeit mal einen Blick auf unsere Karte der Vereinigten Staaten geworfen. Tja, und als Mutter bekam Renos Mum natürlich den Namen des Bundesstaaten verpasst. ^^; Meine Logik halt! xD
 

Ansonsten bedanke ich mich wie immer an der Stelle bei euch Lesern und insbesondere bei Imp für den Kommi und das wunderbare Beta-ing und bei Bellafoy_d_Visconata für den lieben Kommi. ^^ *Renokekse verteil*
 

Viel Spaß weiterhin! ^.~
 

Shinras Dreamteam

Kapitel 11: Family Affair
 

Das Erste, das der Mensch im Leben vorfindet,

das Letzte, wonach er die Hand ausstreckt,

das Kostbarste, was er im Leben besitzt,

ist die Familie.

(Adolph Kolping, 1813-1865)
 

Reno erwachte durch ein konstantes, penetrantes Piepsen, dass ihm zusätzlich zu seinen Gesamtkörperschmerzen Kopfweh bescherte. Nicht zum ersten Mal fühlte er sich, als sei er von einer Herde Chocobos niedergetrampelt worden, aber diesmal schien es besonders schlimm zu sein. Unter Mühen öffnete seine Augen und wurde von einem so hellen, ätzenden weiß geblendet, dass er sie sofort wieder laut stöhnend schließen musste. Jetzt wusste er, wo er sich befand. Dieses abartige Weiß ordnete er einem Krankenzimmer zu. Somit war das nervige Piepsen die vertonte Frequenz seines Herzschlags. Machte alles hervorragend Sinn.
 

„Er ist wach! Endlich! Reno, Schatz, hörst du mich? Wie geht es dir?“, ertönte eine vertraute, feminine Stimme. Reno brauchte einen Augenblick, um sie in seinem gedanklichen Karteikasten einer Person zuordnen zu können. Er hatte sie lange nicht mehr gehört, diese Stimme, viel zu lange.
 

Eine Krankenschwester steckte den Kopf durch die Tür, grüßte die Anwesenden und strahlte mit der Sonne um die Wette, als sie Reno erblickte. „Er ist aufgewacht? Schön! Ich hole sofort Dr. Hudson.“ Dann war sie auch schon wieder verschwunden
 

Unterdessen grübelte Reno immer noch, woher er die zuvor gehörte Stimme kannte. Eine warme Hand griff nach seiner Rechten und streichelte sanft über die Haut. Eine weitere Hand spürte er kurz darauf an seiner linken Wange. Vertrauter, blumiger Duft stieg in Renos Nase und er lehnte sich sofort instinktiv in diese zarte Berührung.
 

„Mum?“ fragte er krächzend und erkannte seine eigene Stimme kaum wieder. Noch einmal versuchte er seine Augen zu öffnen. Drei Gesichtsförmige Schatten hingen über ihm, aber er konnte sie noch nicht eindeutig identifizieren, so verschwommen war seine Sicht. Der rotblonde Haarschopf bestätigte seine Vermutung über die weibliche Anwesende. Der dunkle Haarschopf schien von seinem Boss zu sein und der unbehaarte Schädel konnte nur seinem Partner gehören. „Rude? Tseng? Was is passiert?“
 

In dem Moment ging die Tür erneut auf und der Chefarzt betrat mit einer Spritze in der Hand das Zimmer. „Reno, schön, dass sie endlich wieder unter den Lebenden weilen. Sie waren mal wieder eine ganz schön harte Nuss, dass kann ich Ihnen sagen.“
 

Reno grinste. „Yo, ich geb mir Mühe Sie bei Laune zu halten, Dr. Hudson. Geben sie zu, ohne mich, hätten sie einen stinklangweiligen Arbeitsalltag.“
 

Der Arzt lachte schallend. „Ja, das kann ich nicht leugnen. Trotzdem sollten Sie in Zukunft etwas besser auf sich Acht geben. Viel mehr hält ihr Körper nicht aus.“ Dr. Hudson warf einen prüfenden Blick auf den Monitor und nickte. „Sehr gut. Ihre Werte verbessern sich zusehends. Wenn das so weiter geht, kann ich Sie ruhigen Gewissens morgen entlassen. Ich werde Ihnen jetzt nur noch einmal ein Schmerzmittel injizieren, damit sie nachher ruhig schlafen können und dann schauen wir morgen noch mal nach dem Rechten.“
 

Reno nickte und verabschiedete den hektischen Chefarzt mit einem zittrigen Winken. Schon erstaunlich, was 5 Tage Bettlägerigkeit aus seinem fitten, durchtrainierten Körper gemacht hatten. Er fühlte sich, wie ein schwächlicher Greis.
 

„Oh Schatz, ich hatte die ganze Zeit solche Angst um dich!“, sprach Nevada Sinclair unter Tränen, kaum hatte der Arzt das Zimmer verlassen und warf sich ihrem Sohn um den Hals. Ihre Stimme klang erschöpft und ein wenig kraftlos, aber auch sehr erleichtert.
 

Reno tätschelte ihr verlegen über den Rücken, wusste aber nicht so Recht, warum sie so übermütterlich reagierte. Tseng schien seine Verwunderung zu bemerken, denn er setzte sogleich zu einer unaufgeforderten Erklärung an: „Reno,“ seine Stimme war wie üblich beherrscht, besaß jedoch einen leicht fürsorglichen Unterton, „du befandest dich nach einer dreistündigen OP fünf Tage in einem komatösen Zustand, drei Tage davon wurdest du künstlich beatmet und du standest während der gesamten Zeit unter starken Drogen, damit du nicht mit Schmerzanfälle kämpfen musstest. Du hast Frakturen im Beckenbereich, im Brustbereich und im unteren rechten Beinbereich. Dein ganzer Körper ist mit Hämatomen überzogen, du bist vergiftet worden, dein linker Arm ist leicht verdreht und du hattest eine mittelschwere Gehirnerschütterung. Die Ärzte sind an dir fast verzweifelt.“ Es war erstaunlich, dass er nicht einmal während der gesamten Aufzählung Luft holen musste und trotzdem noch professionell dabei klang. Reno Mutter ließ derweil von ihrem Sohn ab und wischte sich möglichst dezent die Tränen aus den Augenwinkeln.
 

Nachdenklich und schweigsam wanderte der Blick des Rotschopfes zwischen den drei Besuchern hin und her. Sie sahen allesamt furchtbar übernächtigt aus, mit ihren dicken, dunklen Ringen unter den Augen und der blassen Gesichtsfarbe. Wahrscheinlich hatte keiner der Drei die letzten paar Tage richtig schlafen können. Und das nur wegen ihm.
 

„Tut mir leid, dass ihr euch Sorgen machen musstet, Leute.“, entschuldigte er sich und spürte schon kurz darauf eine kräftige Hand, die kameradschaftlich seine Schulter knetete. Er brauchte nicht aufzusehen, um zu wissen, wem sie gehörte. „Alter, du hast mir den Arsch gerettet. Ohne dich wär ich jetzt Geschichte. Danke, Partner, echt!“
 

„Schon gut.“, brummte der Glatzkopf und schob sich leicht verlegen die Sonnenbrille auf der Nase zurecht. Reno musste bei soviel Unbeholfenheit und Bescheidenheit grinsen.
 

In dem Moment sprang die Tür zum dritten Mal seit Renos Erwachen auf und Rufus Shinra betrat mit theatralisch, wehendem Mantel das Zimmer. Sein arroganter Blick überflog geringschätzig alle Anwesenden, bevor er sich ohne jedwede Begrüßung, aber extrem widerstrebend, an Reno wandte: „Ich entschuldige mich in aller Form für mein ungebührliches Verhalten in Junon und ich bedaure, dass Sie meinetwegen schwer verletzt wurden.“, brachte er zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor. Es klang weder dankbar noch einsichtig, sondern gezwungen. Reno schaute fragend zu Tseng, doch der war wie gewohnt unlesbar und sehr reserviert.
 

„Äh ja… keine Ursache. Is’ halt mein Job, ne?“, erwiderte der Rotschopf zu perplex, um auf seinen Umgangston zu achten.
 

Der Sohn des Präsidenten sah ihn missbilligend an und räusperte sich, betont wichtigtuerisch. „Ich habe dafür gesorgt, dass Sie für ihre Mühen finanziell von der Firma entschädigt werden und ihnen zwei Wochen Urlaub nach ihrem Krankenhausaufenthalt zur Verfügung stehen. Des Weiteren wird Ihnen die Betreuung der Turkkadetten wieder anvertraut und Ihr Name, sowie der Name Ihres Partners, sind bis auf weiteres von der Abschussliste gestrichen worden.“
 

Reno blieb die Spucke im Hals stecken. Er hatte sich in dem Moment, in dem der Sohn des Präsidenten das Zimmer betreten hatte, einige denkbare Szenarien ausgemalt z.B. dass der Blondschopf ihm eine Knarre an die Stirn drückte und ihn abknallte oder ihm nach endlosen Beschimpfungen und Demütigungen feuerte – was logischerweise wiederum zur ersten Möglichkeit führte. Aber das da hatte er im Traum nicht erwartet. „Äh… ja… vielen Dank, Sir… äh… ich… uh… steh in Ihrer Schuld…?“, murmelte Reno mehr oder weniger konstruktiv.
 

„Ich wünsche Ihnen eine gute Besserung.“ Rufus Shinra verbeugte sich höflich und verließ anschließend mit geballten Fäusten wortlos das Zimmer.
 

Eine kurze Zeit herrschte erstarrtes Schweigen, dann sprudelte die Worte aus Reno heraus wie aus einem Wasserfall: „Was, bei Ifrits haarigen Eiern, war das da grad?! Is’ das da echt passiert oder hab ich Hallus?!“
 

„Reno, denk doch einmal an deine Ausdrucksweise… furchtbar!“, entrüstete sich seine Mutter, verschränkte die Arme vor der Brust und rollte mit den Augen. Dass sie vor knapp fünf Minuten noch vor Freude geheult hatte, weil ihr Sohn nach fünf Tagen Koma endlich aufgewacht war, schien sie bereits wieder verdrängt zu haben. Mütter! Zur Strafe für diesen Frevel bekam sie von ihm seinen bewährten „Mum, du untergräbst grad meine Autorität“-Blick.
 

„Du hast dich nicht verhört. Rufus hat sich stark dafür eingesetzt, dass Präsident Shinra seine Meinung über eure Arbeit revidiert.“, meldet sich Tseng mit einer Spur von einem Lächeln zu Wort.
 

„Warum sollte der verwöhnte Bengel das tun? Und noch viel wichtiger, warum tanzt der alte Knacker da oben nach seiner Pfeife?“
 

„Reno!“ setzte Nevada gerade dazu an, ihren Sohn noch zu ermahnen, verstummte jedoch als Tseng wortlos aber mit einer gewissen autoritären Ausstrahlung die Hand hob.
 

„Machen sie sich keine Mühe, Frau Sinclair. Ich bin seinen plumpen Umgangston gewöhnt. Es geht schon in Ordnung.“ Trotz dieser Aussage, warf er dem Rotschopf einen säuerlichen Gesichtsausdruck zu, um ihm zu bedeuten, dass dies eine Ausnahmeregelung war. „Zu deinen Fragen, Reno: Ich weiß, dass ihr zwei kleinere Differenzen habt. Doch Rufus Shinra weiß, welche Leute wichtig für seine Firma sind und auf wen er sich im Notfall verlassen kann. Als Sohn des Präsidenten war es ihm natürlich kein Problem, seinem Vater diesen Standpunkt klar zu machen.“
 

Reno sah Tseng lange an. Der Wutainese konnte unglaublich undurchsichtig sein, wenn er es wollte, aber der Rotschopf wusste, dass er ihn anlog. Es war weitaus wahrscheinlicher, dass man einem ausgewachsen Midgar Zolom einen Sprung durch einen brennenden Reifen antrainieren konnte, als dass Rufus Shinra sich freiwillig für ihn, seinen persönlichen Dorn im Auge, eingesetzt hätte. Nein, da steckte mehr dahinter. Wahrscheinlich hatte der verwöhnte Bengel ihn nur deshalb vor seinem Alten verteidigt, weil er aus Prinzip immer anderer Meinung war als sein Vater. Der alte Shinra hasste Reno und wollte ihn weghaben, also wollte Rufus Shinra ihn behalten. Das machte eindeutig mehr Sinn.
 

Doch Reno nickte nur. Er war erstens zu müde, um sich mit Tseng über so etwas zu streiten und zweitens, war seine Mutter anwesend. Je weniger sie über Firmeninterne Angelegenheiten bescheid wusste, umso besser war das für ihr körperliches Wohlbefinden.
 

„Na sieh mal an… erstaunlich kompetent, der Knirps.“ Reno gähnte herzhaft. Offensichtlich begannen die Schmerzmittel langsam zu wirken. Er fühlte, wie seine Augen schwerer wurden. Und noch ehe er „Midgar“ hätte sagen könne, verfiel er in einen traumlosen Tiefschlaf.
 

*+*+*+*+*+*+*+*+*+*+*+*+*+*+*+*+*+*+*+*+*+*+*+*
 

Als er wieder erwachte, war nur seine Mutter anwesend. Sie war auf dem Besucherstuhl eingenickt. Reno lächelte. Es ehrte ihn, dass seine Mutter ihm nicht von der Seite wich, obwohl er sich selbst aus Zeitgründen seit eineinhalb Jahren nicht bei ihr gemeldet hatte. Die allwöchentlichen, dahin geschmierten „Es geht mir prima, Mum. Ich hab dich lieb. Gruß, Reno“-Briefe zählte er dabei nicht als Kontakt zu ihr.
 

Seine Hand wanderte instinktiv in ihren Schoß, zu ihren Händen. Als er sie berührte, wachte seine Mutter auf. Sie hatte einen sehr seichten Schlaf, was nicht zuletzt daran lag, dass sie in den Slums von Midgar aufgewachsen war und lebte.
 

„Du bist ja wieder wach.“, ertönte ihre schlaftrunkene Stimme. Sie rieb sich die Augen unter ihrer filigranen Brille und begann wieder damit seine Hand zu tätscheln und zu kneten. Reno mochte es, wenn sie das tat, auch wenn er sich zeitgleich dafür schämte, dass er so ein kleines Müttersöhnchen war.
 

„Hm. Wo sind die anderen beiden?“
 

„Wenn du deine Kollegen meinst: Herr Tseng musste wieder an die Arbeit – er ist wirklich vorbildlich professionell – und dein Kollege Herr Rude wollte Kaffee holen. Ein netter Kerl, dein Kollege… nicht sehr gesprächig, aber wirklich nett.“
 

„Mum, sag nicht Herr Tseng und Herr Rude… das klingt so falsch, dass es wehtut. Tseng und Rude sind Vornamen… du würdest mich schließlich auch nicht Herr Reno nennen, oder?“
 

„Hm… ich find’s nicht gut, dass ihr Turks eure Nachnamen abtreten musstet. Das ist, als ob man seine Herkunft und Vergangenheit vor der Welt verheimlicht.“
 

„Vergiss nicht, es dient zum Schutz der Familien. Wenn keiner meinen Namen kennt, kann auch kein Idiot euch schaden, um sich an mir zu rächen.“
 

Nevada Sinclair senkte ihren Blick. „Herr… äh… ich meine, Tseng sagte mir, dass du deine Arbeit sehr gut machst. Was heißt das? Dass du besonders viel in Brand steckst oder besonders oft… tötest?“ Sie lachte ein wenig, als ob sie einen Witz gemacht hatte. Doch Reno sah ihr an, dass sie befürchtete, in ihren Vermutungen Recht zu behalten.
 

„Mum, wir Turks tun mehr als Brandschatzen, Erpressen und Morden. Zum Beispiel repräsentieren wir die Firma nach außen, kümmern uns um Attentäter, beschützen die Bevölkerung vor Bedrohungen, spielen Bodyguard für wichtige Geschäftsleute und rekrutieren SOLDAT-Kandidaten. Du darfst nicht alles glauben, was die Leute erzählen… auch nicht wenn „die Leute“ Fallon heißen.“
 

Ihr Lächeln erstarb. Reno wusste, dass er Letzteres besser nicht gesagt hätte, als sie ihm den Körperkontakt entzog, indem sie ihre Hände auf dem Schoß faltete. „Rede nicht so über deinen Bruder, Reno Sinclair! Er tut viel Gutes! Er hilft Obdachlosen und kümmert sich um Waisenkinder.“
 

„Pah! Er kümmert sich nur um sie, um ihnen Anti-Shinra-Gedanken in den Kopf zu setzen. Reiner Eigennutz, um seine terroristische Bewegung aufzustocken.“
 

„Dein Bruder ist kein Terrorist!“
 

Noch nicht!“
 

„Was weißt du denn schon über Fallon?! Du bist doch nie da! Das letzte Mal, dass du deine Familie besucht hast, liegt zwei Jahre zurück!“
 

Autsch! Das hatte jetzt mehr wehgetan als eine schallende Ohrfeige. Reno musste sich doch leider auch eingestehen, dass sie Recht hatte. Sein Zorn verrauchte schlagartig und wurde von seinem schlechten Gewissen ersetzt. Es war undankbar, sie so anzufahren. Schließlich hatte sie fast eine ganze Woche an seinem Krankenbett gesessen, obwohl sie bestimmt genügend andere Dinge zu erledigen hatte. Und er hatte es noch nicht einmal fertig gebracht zum letzten Weihnachtsessen zu erscheinen, obwohl er Urlaub in dem Zeitraum gehabt hatte.
 

„Mum, ich… du hast ja recht… tut mir leid.“, murmelte er entschuldigend.
 

Seine Mutter lächelte und schüttelte den Kopf. „Mir tut es auch leid. Ich wünschte nur, ich würde dich öfter sehen, Schatz. Die Kleinen vermissen dich auch sehr. Carson hätte dich gerne als Trauzeuge bei seiner Hochzeit nächsten Mai und Virginia möchte dich als Patenkind für ihr zweites Kind.“
 

Just in dem Moment betrat Rude mit zwei Kaffeebechern den Raum und nahm Reno die unangenehme Entscheidung ab, ob er seiner Mutter direkt sagen sollte, dass er wahrscheinlich keine Zeit dafür hatte, oder, ob er sich darüber totschweigen sollte. Es ehrte ihn, dass seine ältere Schwester und sein jüngerer Bruder ihm so sehr vertrauten, aber als Turk war er definitiv die falsche Wahl.
 

Rude warf dem Rotschopf einen fragenden „Stör ich?“-Blick zu, bevor er Nevada ihren Kaffee reichte. Doch Renos Mutter schüttelte mit dem Kopf. „Entschuldigen Sie, Rude, aber ich muss jetzt leider los. Geben Sie doch stattdessen Reno meinen Kaffee.“
 

„Kein Problem.“ Der Glatzkopf zuckte mit den Schultern und streckte Reno den dampfenden Becher hin, der ihn dankend annahm, während seine Mutter in ihrer Tasche kramte. Sie förderte einen weißen Umschlag zutage, auf dem in goldenen Lettern „Einladung“ geschrieben stand. Bevor sie diesen Reno überreichte, beugte sie sich über das Bett und drückte ihrem Sohn einen Kuss auf die Stirn. „Überleg es dir, ja? Ich liebe dich, Schatz.“
 

„Yo, Mum! Doch nicht vor meinem Kollegen, Mann!“ protestierte der Rotschopf Augen rollend. Seine Mutter lächelte, durchwuschelte seine stachelige Mähne und verabschiedete sich noch von Rude, bevor sie den Raum verließ.
 

Kaum war sie weg, stöhnte Reno lautstark, sagte jedoch nichts. Er würde vielleicht Rude irgendwann die ganze Problematik „Familienahngelegenheiten“ erzählen, aber gerade im Moment fühlte er sich nicht danach. Stattdessen lenkte er auf ein anderes Thema: „Musst du nicht arbeiten, Dude?“
 

„Ich arbeite. Ich soll dich nach Hause begleiten…“, sagte der Glatzkopf und schlürfte seinen Kaffee. „… und dich ans Bett ketten.“
 

Reno, der ebenfalls einen Schluck Kaffee zu sich genommen hatte, spuckte die warme, braune Flüssigkeit bei Rudes Worten direkt wieder aus. „WAS?!“
 

„Befehl von Tseng.“, erwiderte der Glatzkopf ernst, konnte sich aber scheinbar ein baritones Lachen nicht verkneifen, als Renos Gesichtszüge radikal entgleisten. „Nur, damit du dir nicht mehr wehtun kannst.“
 

„Rude!“, entrüstete sich der Rotschopf. „Alter, das war nicht witzig! Ich hatte nen halben Herzinfarkt, yo!“
 

„Das war wohl witzig!“, argumentierte der Stärkste unter den Turks. Dann drehte er sich zu einem der Einbauschränke um und holte einen zusammengeklappten Rollstuhl hervor. „Und nun lass uns gehen.“
 

Renos ungläubiger Blick wanderte zwischen Rude und dem Rollstuhl hin und her. Der Stuhl war aus schwarzem Leder, oder Lederimitat – die Shinra sparte schließlich wo es ging – und in der Mitte der Sitzfläche prangte ein großes Loch, unter dem sich Plastikbehälter fand, den die Patienten als Toilette benutzen konnten, ohne aufstehen zu müssen. Ekelhaft!
 

„Da setz ich mich nicht drauf. Nie im Leben!“
 

Rude zuckte gleichgültig mit den Schultern. „Gut. Ich kann dich auch nach Hause tragen. Die Leute werden sich bestimmt nichts dabei denken, wenn sie uns so sehen.“
 

Reno staunte nicht nur darüber, wie lang diese Ansprache für Rudes Verhältnisse war, sondern auch darüber, wie manipulativ der Glatzkopf sein konnte. Wie sollte er dagegen argumentieren? Rude hatte Recht. Er konnte nicht gehen, also blieben als einzige Alternativen die Beförderung im Rollstuhl oder auf dem Arm seines Partners übrig. Er brauchte nicht lange abzuwägen, welche der beiden Möglichkeiten die Vorteilhaftere war. Er hatte schließlich seinen Ruf als Frauenflachleger zu wahren. Das besaß oberste Priorität. Es brauchte jedenfalls keine fünf Minuten, da befand er sich in besagtem Stuhl und wurde durch die Gänge der Medizinischen Abteilung zum Personalaufzug gerollt.
 

~TBC~



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Kommentare zu diesem Kapitel (6)

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Von: abgemeldet
2009-07-06T01:08:21+00:00 06.07.2009 03:08
Hallo ^____^v
*wink*
Ich hab die Story zufällig entdeckt...und ich bin heillos begeistert! *___* Nicht nur, dass du hier mein Lieblingspair ansprichst (was hier zwar kein Pair ist, aber als Partner sind sie genauso toll ^__^), du sprichst genau die Seiten an reno an, die ich an ihm über alles liebe! *quietsch*
Deine Fanfic ist ne pure Droge... *hähä*
Und Rude ist auch sowat von Sweet, dass ich ihn mir am liebsten als lebendiges Plüschi ins Bett packen würde! xD neben Reno selbstverständlich! XDDD
Wutai-Boy mag ich auch total gern...eigentlich mochte ich ihn sonst nicht, aber hier ist er toll! irgendwie... x'D
*hehe*
Dafür geht allerdings Rufus ein wenig in meiner persönlichen Love-Liste nach unten, aber schaden tut ihm das nich, so ist das nich! x___X'
Kann er auch mal gebrauchen -_-
Er ist so ein arroganter Kotzbrocken...das ist zum Verzweifeln! XD
Vor allem wo er Reno als Gossenjunge betitelt hat hätte ich ihm auch eine reinhauen können...ich hab echt gedacht reno explodiert... x__x
aber er hat sich tapfer gehalten, wirklich ^^'
*seufz*
Wirklich, die Fanfic ist der absolute Knüller...und ich hoffe wirklich, dass du schön fleißig weiter postest, ich würde ich sogar bestechen damit du das machst! xD
*droge brauch*
und lass die fanfic nich zu früh zum ende kommen, ja? xD
is ein widerspruch, ich weiß...aber sie soll weiter gehen und nich so schnell enden...mach was draus! XD
ich hoff jedenfalls dass die ganzen kommis dich dazu ermuntern können deine kreative ader aufleben zu lassen und sie zu nutzen, ich würde dich mit all meiner kraft dabei unterstützen! XD vorerst mit Kommis, mehr kann ich noch nich! ^o^b
*freuz*
Ich würde ja so gern mal ne szene lesen wo er reno wenigstens mehr oder weniger akzeptiert...ich finde es irgendwie traurig dass reno so eine pieksende nadel im auge hat wenn er rufus sieht...können sie sich nich irgendwie ein kleeeeeeeeeeeein wenig besser verstehen? nur ein ganz winziges bisschen? xDD
vergiss es, du schreibst die fanfic und nich ich! XD also mach wie es dir beliebt, du bist der boss! XD
*verneig*

in absolulter hochachtung für diese fanfic
Manni ^.^b
Von: abgemeldet
2009-06-10T11:38:43+00:00 10.06.2009 13:38
die FF ist einfach nur genial.. ich habe sie sehr genossen, es ist einfach nur klasse, besonders wie du die turks darstellt.

sie ist eine der wunderbarsten turk ff die ich hier gelesen habe... denn turks sind keine hirnlosen idioten^^

lg nawa
Von: abgemeldet
2009-04-09T10:06:00+00:00 09.04.2009 12:06
hey!^^
ich kann mich den anderen lieben kommi-schreibern nur anschließen!^^
renos mum ist einfach toll!^^ und ihr verhalten ist so typisch^^
*lol* was man bisher von renos familie erfährt ist auch toll! so hab ich ihn mir eigentlich nie vorgestellt, aber es passt viel besser zu ihm!
*grins*
ich weiß echt net, was ich noch sagen soll, i-wie ham alle schon das gesagt, was ich so toll fand.....*seufz*
ach egal, mach ich einfach noch ma^^
der "Mum, du untergräbst grad meine Autorität"-Blick ist genial...kann man sich richtig gut vorstellen!^^
und das mit dem rollstuhl ist auch der hammer.
hab ich schon mal rewähnt, dass ich die zitate am anfang eines jedes kaps einfach klasse find! ich liebe sie! jedes mal bin ich schon total gespannt, was du diesmal für eins genommen hast!

mach einfach weiter so!!! deine ff ist echt klasse und ich liebe sie!!!
*knuff*
vlg
Lisa
Von: abgemeldet
2009-04-03T15:21:02+00:00 03.04.2009 17:21
Das Zitat finde ich sehr gut, ich bin nämlich auch ein Familienmensch, es entspricht einfach der Wahrheit.
Dr. Hudson hat mit Reno bestimmt nie langeweile^^, Zu den Verletzung, was ist eigentlich heil geblieben, und wo her hast du all die Verletzungsideen? Ist dir das schon mal selbst passiert? ^^
Das mit Renos Mutter ist typisch, erst ober fürgsorglich und dann rückt sie einen schon wieder, kenn ich von meiner,
„Mum, du untergräbst grad meine Autorität“-Blick, der gefällt mir, Reno tut mir leid, ich meine wegen seiner familie, es ist blöd wenn man sie selten sieht,

Von:  Bellafoy_d_Visconata
2009-03-29T17:22:43+00:00 29.03.2009 19:22
hi^^
also ich fond das KApi echt super^^
die Mum mag ich besondes, sie hat was fürsorgliches und liebes.^^
Das mit Rufus ist der Wahnsinn, ist ja richtig nett von ihn.
Die unterhaltuing über den Rollstuhl fand ich auch super^^
freu mich schon, wenn es weiter geht^^


lg Bella

Von:  Imp
2009-03-28T10:06:50+00:00 28.03.2009 11:06
Ach einfach toll *schnurr*
Ich find Renos Mum einfach Klasse und die Idee, ihn mal aus einer richtigen Familie kommen zu lassen, mag ich besonders. Sonst is er ja immer das Straßenkind Oo°
Mach weiter so Sugar <3
*knuddl*


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