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Shinras Dreamteam

Rude und Reno
von

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13 - Hints of Jealousy

Anm: Schon wieder hat das so lange gedauert! Tut mir furchtbar Sorry! QQ Ich versuche mich zu bessern. Vielen Dank für all die Kommis und Favos. Das baut mich immer wieder auf. Vielen Dank wie immer auch an meine liebe und fleißige Beta Imp!

Ich hoffe, auch dieses Kapitel wird euch wieder erfreuen. Ich wollte mal ein wenig mehr Tseng in den Mittelpunkt rücken. :3
 

Shinras Dreamteam

Kapitel 13: Hints of Jealousy
 

Eifersucht ist eine Leidenschaft,

die mit Eifer sucht, was Leiden schafft.

(Friedrich E. D. Schleiermacher)
 

„Ihr wollt Beide am gleichen Tag Urlaub haben?“ Tseng zog fragend die Augenbrauen hoch, sodass sich seine Stirn krauste.
 

Reno war auf Gegenwehr vorbereitet gewesen, noch bevor er das Büro des Vizevorsitzenden betreten hatte. Tseng machte jedes Mal einen Akt daraus, ihm Urlaub zu genehmigen. Im Endeffekt hatte er ihm aber in all den Jahren, die er jetzt schon als Turk arbeitete, noch keinen Urlaub verweigert.
 

„Wollt ihr an diesem Termin irgendetwas Spezielles unternehmen?“, fragte der Wutainese, während er akribisch die beiden Urlaubsanträge durchschaute.
 

Genervt beobachtete Reno, wie Tseng einige Worte rot umkringelte oder mit Schlangenlinien versah und an den Rand des Formulars verbesserte Formulierungsvorschläge oder Rechtschreibkorrekturen kritzelte. Das tat er immer und jedes Mal, musste Reno den Antrag deshalb neu schreiben, weil Tseng auf ein korrektes Aussehen seiner Akten bestand.

„Wir gehen auf Carsons Hochzeit. Warum interessiert dich das?“
 

„Nur so…“, nuschelte Tseng etwas undeutlich, doch Reno hatte ihn trotzdem verstanden. „Dein Antrag ist genehmigt, aber Rude am gleichen Tag Urlaub zu gewähren, muss ich mir noch einmal überlegen.“
 

„Waaaas?!“ Der Rotschopf sprang von der Ecke des Schreibtisches, auf der er es sich bequem gemacht hatte und fuchtelte wild mit den Armen, um seine Empörung mit Gestik zu untermalen. „Warum?“
 

„Nun dein Bruder heiratet, also ein naher Blutsverwandter. Laut unserer Firmenpolitik ist das ein mehr als ausreichender Grund, dir deshalb den Urlaub zu gewähren. Bei Rude ist das wiederum eine ganz andere Geschichte. Ich muss vorher die Auftragsverteilung durchsehen, ob sich das überhaupt einrichten lässt.“
 

„Du willst meinen Partner, in ein anderes Team stecken?!“
 

Tseng sah Reno verständnislos an. „Dein Partner ist ein ganz normaler Mitarbeiter unserer Abteilung. Selbstverständlich muss er dann in einem anderen Team arbeiten, wenn du Urlaub hast. Glaubst du etwa der ganze Betriebsablauf steht deshalb still?“ Kopfschüttelnd erhob der Wutainese sich von seinem Platz, räumte seine Stifte weg und klappte das Notebook zu.
 

Der Rotschopf fühlte sich ein wenig verarscht. Tseng konnte doch jetzt nicht einfach aufstehen und weggehen – jedenfalls nicht bis Reno hatte, was er wollte. So lief das nicht!
 

„Was zum… Wie albern, eh! Könnt ihr nicht einen verdammten Tag lang auf zwei Turks verzichten, oder was?“
 

„Wir sind, wie du weißt, sowieso schon ein stark unterbesetztes Team für die Aufgabenvielfalt, die unserer Abteilung zugedacht ist.“, konterte Tseng ruhig, während er den Stuhl ordentlich an seinen Schreibtisch schob und im Anschluss nicht vorhandenen Staub von der Rückenlehne strich. So ein Sauberkeitsfanatiker, schoss es Reno durch den Kopf und es schien seine Wut über Tsengs Verhalten nur noch mehr anzufachen. Warum stellte sich der Wutainese nur so stur an? Es war schließlich nur ein Tag.

Gerade als Tseng sein Notebook unter den Arm klemmte und Reno einen Blick zuwarf, der suggerierte, dass es jetzt Zeit [dafür] war, sich dünne zu machen, öffnete sich mit einem leisen Knarzen die Bürotür und Rufus Shinra trat ein. Reno grummelte innerlich. Musste jetzt, von allen möglichen Leuten, gerade dieser verhätschelte Knirps auftauchen?
 

Der Blondling warf Reno einen verächtlichen Blick zu und wandte sich dann an Tseng. „Haben Sie Zeit?“
 

Sofort setzte Tseng sein Notebook wieder auf dem Schreibtisch ab. „Natürlich, Sir. Für Sie habe ich immer Zeit.“, er gestikulierte Rufus einladend zu dem Bürostuhl, damit dieser sich setzte, bevor Tseng im Anschluss selbst Platz nahm. Arschkriecher…

„Muss der andere Turk anwesend sein?“
 

Der andere Turk! Ich geb dir gleich „der andere Turk“ du verzogenes Blag! Dieser Rotzbengel wusste genau, wie Reno hieß.
 

„Nein Sir. Reno wollte sowieso gerade gehen.“, antwortete Tseng und warf dem Rotschopf einen „Mach dich jetzt endlich vom Acker“-Blick zu.
 

Da Reno weder die Lust verspürte sich mit dem Schwarzhaarigen zu streiten, noch Rufus Shinra dadurch die Gelegenheit zu geben, ihn für noch unprofessioneller zu halten, als er es sowieso schon tat, nickte der Rotschopf wortlos und drehte sich um. Im Türrahmen blieb er noch einmal stehen, um dem Vizevorsitzenden einen Vorschlag zu unterbreiten: „Tseng, was hälst du davon, wenn wir heute zusammen Essen gehen. Haben wir lang nicht mehr gemacht. Ich bezahl auch.“
 

Der Vizevorsitzende warf ihm einen verärgerten Blick zu, weil Reno es wagte Tsengs Privatleben vor Rufus Shinra zu verplanen, nickte aber. „Heute Abend habe ich Zeit. Das geht also in Ordnung.“, murmelte der Wutainese reserviert.
 

„Also gut. Wir treffen uns um acht Uhr bei mir. Nur wir Zwei.“ Mit Genugtuung betrachtete Reno noch für einen kurzen Moment Tsengs pulsierende Ader auf der Schläfe und Rufus Shinras säuerlichen Gesichtsausdruck, bevor er die Tür hinter sich schloss. Das war Tsengs kleine Strafe für die Zickerei bezüglich Rudes Urlaubsantrags. Mit einem selbstzufriedenen Grinsen machte sich Reno auf den Weg zurück zu Rudes und seinem Appartement.
 

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Fasziniert sah Reno Tseng bei seiner Fingerfertigkeit bezüglich Essen mit Stäbchen zu. Während er selbst sich mit einer Gummiband-Klammer-Konstruktion für blutige Anfänger zum Affen machte, konnte Tseng das glitschigste, kleinste Reiskorn ohne große Mühe mit seinen filigran verzierten Lackstäbchen aufklauben.
 

Tseng und Reno aßen in einem piekfeinen Wutainesischen Restaurant. Jede Gruppe von Gästen, die hier speiste, hatte einen eigenen, von den anderen Gästen abgetrennten Essbereich und einen persönlichen Kellner, der auf Knopfdruck für einen bereitstand und mit einem höflichen Lächeln alle noch so ausgefallenen Wünsche erfüllte. Gegessen wurde hier an einem sehr niedrigen Tisch mit eingebauter Heizdecke auf dem Boden sitzend, was durchaus bequemer war, als es sich anhörte. Das Ambiente, der Geruch von exotischen Gewürzen, sowie die leise fremdartige Musik, die aus den Lautsprechern wie ein Bächlein plätscherte, reichten aus, um jeden Gast im Geiste nach Wutai zu entführen.
 

„Wie machste das mit den Stäbchen? Das sieht bei dir so verdammt einfach aus, Mann.“ Seine Klammerkonstruktion funktioniert zwar hervorragend, sah aber ziemlich dämlich aus. Vor allem weil ihr Kellner ihn schon mehrfach, heimlich ausgelacht hatte, als er mit diesem simplen System, trotzdem noch die ein oder andere Schwierigkeit beim Essen hatte.
 

„Als ich dir das letzte Mal versucht habe beizubringen, wie man mit Stäbchen isst, hast du hinterher frustriert aufgegeben und dein Essen mit den Händen verspeist. Das war eine ziemliche Sauerei.“, merkte Tseng mit leicht amüsierten Unterton an. Im Privatleben war der Wutainese umgänglicher und nicht ganz so hochgeschlossen wie als Vizevorsitzender der Turks. Vielleicht hatte seine Lockerheit aber auch etwas mit dem heißen Sake zu tun. Zwei Flaschen hatten sie schon gemeinsam geleert.
 

„Ich erinnere mich… wir hatten ziemlich viel Spaß an dem Abend, oder?“
 

„Ja. Das stimmt.“, während er das sagte, schob Tseng konzentriert sein Gemüse von rechts nach links, trennte Zuckererbsenschoten von Bambussprossen und Morcheln. Selbst auf diesem Teller brauchte der Herr Vizevorsitzende strikte Ordnung.
 

„Du solltest wirklich mal deswegen zum Seelenklempner, Alter. Kann ja nicht angehen, dass du selbst dein Gemüse alphabetisch sortierst.“
 

„Ich hab es nicht alphabetisch geordnet… das sind keine Akten.“, protestierte Tseng ein wenig zu vehement. Ein Vorzeichen für einen erhöhten Alkoholpegel in seinem Blut. Das konnte lustig werden. „Ich ordne es nach Art und Geschmack… zum Beispiel die Morcheln kommen nach rechts, weil ich die besonders gerne mag und die Bambussprossen schiebe ich nach links, weil ich die nicht so gerne esse. Ich empfinde das als eine absolut logische Variante, Essen genussvoll zu verspeisen.“
 

Reno musste lachen. „So ein Blödsinn! Das landet doch alles im selben Magen, also warum der Aufwand?“
 

„Leute, die wie Schweine fressen, haben auch von diesen fundamentalen Essensgepflogenheiten null Ahnung.“, stichelte Tseng und zeigte mit seinen Essstäbchen auf Reno, der ihn nur ansah, zu perplex, um ihm einen passende Antwort auf diese Beleidigung zu geben. Für eine Weile starrten sich die beiden schweigend an, bevor Tsengs Schultern anfingen zu beben, als er ein Lachen nicht mehr unterdrücken konnte. Kurz darauf brach auch Reno in haltloses Gelächter aus.
 

„Du bist so albern, wenn du gesoffen hast, Alter!!
 

„Ich bin nicht besoffen! Angeheitert vielleicht, aber nicht besoffen!“
 

Es dauerte geschlagene zehn Minuten, bis sich die beiden Turks von ihrem Lachanfall erholten. Renos Bauch schmerzte ein wenig und er musste sich eine Träne aus dem Auge wischen. Warum gab es solche Momente eigentlich nicht viel öfter? Tseng war hier so viel umgänglicher.
 

„Wir müssen öfters mal wieder was zusammen unternehmen, Tseng. Ich hatte schon vergessen, wie viel Spaß man mit dir haben kann.“
 

Tseng nickte, aber seine gute Laune war einer undefinierbaren Miesepetrigkeit gewichen. „Unsere Arbeit lässt uns kaum Freizeit. Und wenn du mal freie Zeit hast, dann verbringst du sie mit deinem neuen Partner.“
 

Der Rotschopf schluckte, ob der verbitterten Worte des Älteren. „Was redest du da? Ich habe dich schon oft genug gefragt, ob du mit uns zusammen einen draufmachen willst, aber du warst ja immer beschäftigt.“
 

„Du bist auch immer genau an den Tagen mit so etwas gekommen, an denen ich viel um die Ohren hatte.“
 

„Kann ich das riechen, Mann? Außerdem entscheide ich das nach Dienstplan und den machst ja wohl du, also schieb mir hier keine Schuld in die Schuhe!“

„Ach jetzt bin ich der Schuldige, ja?“
 

„Offensichtlich!“
 

„Fein!“
 

„Super!“ Hatten die beiden Kollegen eben noch miteinander gelacht, blitzten sie sich nun zornig an. Trotzig verschränkte Reno die Arme vor der Brust. Wie das Magma in einem Vulkan brodelte der Zorn in ihm, bereit beim kleinsten Anzeichen in die Luft zu fliegen. Doch dann wurde dem Rotschopf schlagartig die Reichweite dieses Streits bewusst und plötzlich war es ganz einleuchtend, warum Tseng so eine Szene machte.
 

„Yo, du bist eifersüchtig!“ Als Tseng seinem Blick daraufhin störrisch auswich, konnte Reno ein triumphales Grinsen nicht verbergen. „Ahhh ertappt… und darum gibst du ihm auch keinen Urlaub, stimmt‘s? Das ist so mies von dir, echt eh.“
 

„Du vertraust diesem Menschen viel zu viel. Dabei kanntest du bis vor Kurzem nicht einmal die wahren Beweggründe dieses Kerls. Er hätte dich jederzeit an Shinra verraten können.“
 

„Nuh-uh.“, Reno wedelte mit seinem Zeigefinger hin und her wie ein Metronom. „Als ich erfahren habe, warum mir Rude als Partner zugeteilt wurde, hab ich nicht anders gedacht. Doch mir ist klar geworden, dass, auch wenn er am Anfang vielleicht nur die Gehaltserhöhung vor Augen hatte, er dennoch wahrhaftig mein Freund sein wollte. Er hat sich oft genug bewiesen. Und wenn ich das verstehe, solltest du nichts dagegen zu Meckern haben, oder?“
 

Tseng seufzte nur. Dann ließ er sich nach hinten auf die weiche Tatami fallen, faltete seine Hände hinter dem Kopf und schloss die Augen. „Früher war alles einfacher. Als ich dein Mentor war und du mein Schützling.“
 

Renos freches Grinsen wurde weicher. Auch er hatte viele schöne Erinnerungen an seine Zeit als Schüler. Arbeit zu schätzen und Loyalität hatte man ihn neben vielen anderen Dingen dort gelehrt. Es hatte ihn so sehr verändert: Vom brutalen Straßenschläger zum professionellen Turk. Vielleicht gab es den ein oder anderen Bewohner Midgards, der diese Entwicklung nicht als positiv ansah, doch Reno bereute nichts. Er empfand sein jetziges Leben als großes Glück und würde es um kein Geld der Welt ändern wollen.

Tseng hatte beharrlicher als alle anderen Turks mit ihm trainiert, ihn mit Geduld und unerschütterlichem Glauben an Renos Können immer wieder auf den rechten Pfad zurückgeschoben, egal wie sturköpfig und ungestüm er ihm gegenüber auch gewesen war. Sicherlich hatte das dem perfektionssüchtigen Wutainesen den einen oder anderen Nerv gekostet. Trotz allem hatte Tseng jedoch geduldig wie ein Schmied aus einem unbrauchbaren Stück Eisen namens Reno Sinclair, ein kostbares, scharfes Schwert geschmiedet. „Ich erinnere mich gerade an diesen furchtbaren Spitznamen, den du mir damals verpasst hast… Huo-dingens.“
 

Tseng lächelte. „Huǒzāi. Die Feuersbrunst. Der Name hat sich mir förmlich aufgedrängt.“
 

„So schlimm war ich nun auch wieder nicht.“
 

„Eigentlich hatte ich zuerst vor dich Guǐguài zu nennen.“
 

„Und was heißt das?“
 

„Dämon.“ Tseng öffnete die Augen, um Renos Reaktion zu erfassen und grinste über dessen offensichtliche Empörung. „Wenn du allerdings weiter wie ein Fisch aus der Wäsche guckst, muss ich dich künftig wohl Báichī, also Dummkopf, nennen.“
 

„Wenn du dich das wagst, dann erzähl ich Allen, dass du eifersüchtig auf Rude bist.“
 

Reno streckte seinem ehemaligen Mentor trotzig die Zunge raus. Dann mussten plötzlich wieder beide Männer über ihre extreme Albernheit lachen. Reno kam das alles vor, wie in alten Zeiten und er hoffte insgeheim, dass er irgendwann einmal mit Rude und Tseng zusammen so viel Spaß haben würde, wie an diesem Abend mit Tseng allein.
 

TBC



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  dragon221
2010-03-02T20:54:07+00:00 02.03.2010 21:54
Ui, ein neues Kapi! ^_^
Tsengs menschliche Seite gefällt mir, vor allem wenn er sich mit Reno privat triff.
Ich freu mich aber auch schon darauf wenn die drei sich irgendwann mal so richtig gut verstehen, obwohl... so ein eifersüchtiger Tseng kann doch mal ganz lustig sein. XD
Von: abgemeldet
2010-03-02T15:13:07+00:00 02.03.2010 16:13
super kapitel,
so ein "menschlicher" tseng, erstaunlich^^
nein, erhlich finde ich das eine der besten einblicke zu ihm, witzig war es auch, also auch wenn ich nicht wie reno esse, meine gemüse sortiere ich weder alphabetisch noch nach geschmack^^
jetzt steht der weg frei zu anerkennung rudes durch tseng
Von:  Imp
2010-03-02T10:13:22+00:00 02.03.2010 11:13
Es geht weiter - endlich xD

Nun ich muss nochmal betonen wie gut ich es finde das Tseng hier mal seine menschliche Seite zeigt.
All die merkwürigen Verhaltensweisen die von ihm bekannt sind oder ihm acuh nur angedichtet wurden, können einfach nicht alles sein was ihn auszeichnet.
Ausserdem ist meiner Ansicht nach dieses Gespräch zwischen Reno und Tseng essentiell damit Tseng Rude anerkennen kann. :3
Von daher ~ toooollll <333

*knuddel*
Imp


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