Ruhige Hoffnung
Es war ungewöhnlich heiß im Raum, weshalb sich die Stimmung im Raum nicht wirklich hob. Aber generell war alles sehr bedrückt und schweigsam. Es lag eine Spannung in der Luft, die jedem ungeduldigen Menschen den Tod gekostet hätte. Und trotzdem blieben alle ruhig und konzentriert. Das Licht war abgedunkelt, dafür das Licht an der Decke umso heller. Man brauchte es, um besser sehen zu können.
“Ino, das Skalpell bitte..” hörte man eine weibliche Stimme sagen und die blonde Kunoichi tat, wie ihr gesagt wurde. Vorsichtig reichte sie der Ärztin das Skalpell, die sich kurz bedankte und dann auf den Ninja auf dem Krankenbett deutete.
“Bitte drücke etwas neben der Wunde zu. Ich brauche die Haut unter Spannung.” erklärte die weibliche Stimme und sah wieder die blonde Kunoichi an, die daraufhin nickte, aber leicht schluckte. An diese Aufgaben würde sie sich wohl nie gewöhnen, doch wenn es der Rettung des Mannes half, so tat sie es gerne. Und so legte Ino vorsichtig ihre Hände an das Bein des Mannes, drückte nur etwas neben der Wunde, in dem das Kunai steckte und sah nickend zur maskierten Ärztin, die mit ihren grünen Augen völlig konzentriert zu der Wunde mit dem Kunai sah. Und schließlich führte die Ärztin das Skalpell mit der Klinge an die Wunde des Mannes.
Die Operation war nicht wirklich schwierig, der Patient war betäubt und so war es eigentlich einer der leichteren Übungen für die Ärztin. Denn immerhin hatte sie auch schon auf dem Schlachtfeld behandeln müssen, wo eine Betäubung nicht möglich war und die Umstände zudem kompliziert. Und so verlief die Operation am Bein des Patienten wirklich erfolgreich. Das Kunai wurde entfernt, die Wunde von Ino anschließend geheilt und versorgt, vorsichtshalber ein Verband darum gemacht und alles desinfiziert.
Erleichtert atmete die Ärztin aus und sah nach hinten, wo ebenfalls noch eine Frau stand, mit langen blonden Haaren zu zwei Zöpfen gebunden, mal freundlich, mal kühl wirkenden Augen und verschränkten Armen vor ihrer doch ziemlich gigantischen Brust.
“Gut habt ihr beide das gemacht. Ich sehe schon, dass ihr euch hier ebenso gut versteht wie auch sonst. Wenn ihr weiter so gut zusammen arbeitet, werdet ihr noch das beste Ärzteteam aus ganz Konoha.” lobte der Hokage der fünften Generation, Tsunade, die beiden. Die junge blonde Kunoichi lächelte unter ihrer Maske aufgrund des Lobes und verneigte sich vor ihrem Sensei. Für sie war es die erste richtige Operation gewesen und wenn sie auch nur dabei assistierte, so konnte sie sich trotz allem jeden Schritt sehr gut dabei ansehen. Schließlich wollte sie auch einmal selbst eine Operation leiten und nicht weiter hinter Sakura mit ihren Fähigkeiten stehen. Und wie auch die Ärztin, welche die Operation leitete, so zog auch Ino sich nun den Mundschutz und das Haarnetz langsam aus.
Das pinke Haar von Sakura kam unter der Haube zum Vorschein und langsam verneigte auch sie sich vor ihrem Sensei und ging schließlich mit Ino zurück in die Umkleide, wo sie sich beide die Kittel und die Handschuhe auszogen.
“Du warst heute richtig gut, Ino. Und ich hoffe, ich konnte dir zumindest etwas zeigen, wie man eine solche Verletzung operiert.” sprach Sakura zu ihr und lächelte sie freundlich an. Kurz musterte Sakura ihren Körper, wobei ihr erstmals etwas auffiel. Inos Unterwäsche war heute ja mal richtig brav. Sonst, seit sie mit Shikamaru zusammen war, hatte sie sich immer in Schale geworfen, um den faulen Shinobi zu gefallen und ihn zu mehr zu animieren. Warum es heute nicht der Fall war, war Sakura ein Rätsel, doch sie würde ihre Gründe haben.
“Danke.” sagte Ino und legte dabei leicht ihre Stirn an die Riesenstirn von Sakura und grinste sie dabei herausfordernd an.
“Glaube mir, irgendwann werde ich dich übertreffen..~”
“Das werden wir dann sehen!” entgegnete Sakura ihr sofort und drückte leicht dagegen, ehe beide sich voneinander lösten und dabei zu Lachen begannen. Immer wieder dieser amüsante Konkurrenzkampf zwischen den beiden. Manchmal wurden sie deswegen als kindisch abgestempelt, doch die beiden fanden dies einfach nur lustig und machten es daher weiter.
“Ach, da fällt mir ein..” begann dann die blonde Kunoichi und sah mit ihren wunderschönen, blauen Augen zu Sakura rüber, während sie sich den Rock nun wieder anzog, den sie sonst immer trug, “ich plane ja heute Abend einen Mädchenabend. Und ich wollte dich auch noch fragen, ob du kommen magst. Du weißt schon, wieder etwas über Jungs lästern und sowas~.”
Sakura schmunzelte leicht bei diesem Angebot und zog sich dabei selber ja auch wieder richtig an, band sich gerade das Stirnband an den Kopf, wodurch ihre Oberweite etwas deutlicher zum Vorschein kam. Doch noch bevor sie Ino auf ihr Angebot antworten konnte, schreckte sie leicht hoch, als sie plötzlich warme Hände an ihrem BH spürte, die ihre Brust sanft zusammen drückten und sie erschreckt aufkeuchen ließen.
“Maaan, nun hör auf, hier auch noch zu wachsen, sonst überholst du mich bald noch..” grummelte Ino leicht und massierte Sakuras Brüste weiter, wobei sie diese leicht versuchte, wegzudrücken, auch wenn ihr bewusst war, dass es nicht half.
“Ach, hör schon damit auf Ino.” begann Sakura zu lachen und nahm die Hände von ihren Brüsten. Für einen kurzen Moment hatte sie an etwas anderes gedacht, doch das wollte sie lieber nicht erzählen, “Ich werde gewiss nie die Brüste haben, die du hast. Also mach dir da keine Sorgen. Aber ich würde sehr gerne heute Abend vorbei kommen, auch wenn ich mich wundere, warum du den Abend nicht lieber mit Shikamaru verbringen willst.”
“Ach..” begann Ino und wurde etwas rot in ihrem Gesicht, als Sakura sie nun auf ihren Freund ansprach, “der braucht doch auch ab und an mal etwas Ruhe, um sich zu erholen..~” erklärte sie ihr dann und zwinkerte ihr vielsagend zu, woraufhin Sakura nur vergnügt mit dem Kopf schütteln musste.
“Jedenfalls beginnt es dann heute Abend um acht. Wenn du möchtest, kannst du dann auch bei mir schlafen, meine Eltern sind eh außer Haus. Achja, Anko und Hinata werden auch auf jeden Fall kommen, sie haben vor einer Woche schon zugesagt.” meinte Ino dann noch und grinste sie dabei an. Sicher wusste sie, was dies bedeutete, denn Anko war immer sehr aktiv und manchmal auch etwas zu aktiv, während Hinata immer sehr zurückhaltend war. Und dies beides in Kombination hat schon oft für viele Späße gesorgt. Sakura musste auch schon wieder leicht grinsen, denn sie wusste es selber ja gut genug. Anko war es, die den Mädels so langsam gezeigt hatte, dass sie alle eigentlich wahnsinnig attraktive Frauen waren und das Männer nur deren Spielzeug sind.
“Okay, ich werd dann auch bei dir schlafen.” stimmte Sakura nun zu und war dann mit allem fertig, hatte all ihre Sachen gepackt und winkte Ino nochmal zu.
“Bis um acht dann..~” meinte diese zu ihr und sah, wie sie nun nach draußen ging.
Dort atmete Sakura erstmal kurz durch und sah leicht an sich hinab. Wuchsen ihre Brüste denn wirklich noch? Vorher hatte sie sich keine Gedanken darum gemacht, doch gerade jetzt, wo Ino sie darauf angesprochen hatte, war sie schon neugierig darauf geworden. Und so hob sie ungesehen von den anderen ihre Brüste leicht an, ehe sie lächelte. Ja, sie waren wohl wirklich etwas gewachsen. Ob das wohl...
Schnell schüttelte die junge Kunoichi ihren Kopf um wieder Herr ihrer Gedanken zu werden, denn allein die Vorstellung, dass ihr Busen wuchs, weil Sasuke sie zu einer Frau gemacht hatte, ließ sie erröten und wieder zurück an diese eine Nacht denken...
Seit nun drei Tagen war Sakura schon wieder im Dorf und ging ihrer Arbeit nach, nachdem ihr Urlaub ja so ein rasches Ende fand. Und nun eine Woche ist es auch her, dass sie ihre Unschuld an die Person verloren hatte, die sie noch immer so liebte. Seither hatte sie ihn auch nicht mehr wieder gesehen, doch sie wusste, es war gewiss nicht das letzte Mal, dass sie sich trafen. Und doch seufzte die junge Kunoichi leicht, machte sich weiter auf dem Weg nach Hause. Schon die ganze Zeit nun spukte Sasuke ihr im Kopf herum, nahezu jeder Gedanke von ihr hatte etwas mit ihm zu tun und schon jetzt sehnte sie sich irgendwie danach, erneut so berührt zu werden. Das spürte sie vor allem Nachts und konnte es sich dann nicht verkneifen, ihre Lust selbst zu stillen.
“Argh..!” machte sie dann wieder, denn schon wieder dachte sie daran und schüttelte den Kopf. Es war einfach furchtbar. Sie musste sich irgendwie wieder davon ablenken. Also dachte sie einfach an den heutigen Abend. Es würde sicher sehr lustig werden, wie sonst auch immer. Denn sicher würde sie sich von Anko und Ino wieder anhören dürfen, wie toll ihre Liebhaber doch waren und wie schön sich das dann anfühlte. Auch was Hinata wieder sagen würde, hatte sie schon im Kopf. Gewiss hatte sie es noch immer nicht übers Herz gebracht, Naruto die Wahrheit über ihre Gefühle zu offenbaren. Und so lächelte Sakura leicht, denn sie würde weiterhin auf Unschuldig spielen.
Ihr war klar, dass sie niemals sagen durfte, dass sie mir Sasuke geschlafen hatte. Immerhin war er ein Nukenin und sie wollte ihn ja eigentlich wieder zurückgebracht haben. Doch kaum war sie am nächsten Morgen aufgewacht, da hatte sie ihn auch schon nicht mehr gesehen. Doch ihr war klar, das war kein Traum gewesen. Ihre Unschuld war auf jeden Fall von ihm zerstört worden und wenn sie es auch anfangs nicht wirklich schön fand, war sie doch am Ende sehr froh darüber. Doch Sasuke war keineswegs spurlos verschwunden.
Schließlich war Sakura wieder zu Hause und betrat dort ihre kleine Wohnung, die sie bewohnte. Es war ein schönes Gefühl, zuhause zu sein, denn auf ihrer Reise hatte sie ja nie wirklich ein bequemes Bett gehabt, außer in der Nacht mit Sasuke. Und so war sie erleichtert, dass sie von nun an wieder in ihrem eigenen Bett schlafen konnte. Auch wenn sie heute Nacht wohl nicht hier schlafen würde. Kurzerhand warf sie sich auf ihr Bett und sah leicht zur Seite. Gott, war das herrlich. Aber sie musste aufpassen, dass sie nicht einschlief.
Denn der Blick auf ihren Wecker zeigte ihr schon, dass sie leider wohl doch keine Zeit hatte, sich noch etwas von ihrem Job zu entspannen. Es war schon kurz nach Sieben und war der Weg zu Ino von ihrem Haus auch nicht sehr weit, so musste sie trotzdem noch ihre Sachen packen. Und so richtete sie sich seufzend wieder auf und stand von dem doch so weichen und bequemen Bett auf, bis sie dann zu ihrem Schrank ging und diesen öffnete.
Kurz musterte sie ihre Sachen, denn wenn es heute Abend wieder lustig werden sollte, sollte sie auch ihre ganze Unterwäsche mitnehmen. Sicher würden sie wieder ihre Unterwäsche untereinander vergleichen, auch wenn jeder von ihnen wusste, das Anko die wühl gewagteste Unterwäsche von allen weiblichen Kunoichis auf der Welt hatte. Da wirkte ihre eigene mit der Spitze noch wirklich sanft gegen. Aber ob Sasuke diese Unterwäsche denn wenigstens gefallen würde...?
Wieder ertappte sie sich bei diesen Gedanken, wusste dabei doch selber, dass er recht unsinnig war. Denn Sasuke war wieder verschwunden und keiner wusste, wo er nun sein würde...wobei, vielleicht doch? Denn kaum hatte sie ihre Sachen gepackt, da sah sie zu ihrer Schublade. In dieser lagerte sie ja schon das Stirnband, diverse Fotos von ihm und andere Sachen, die sie von ihm ergattern konnte. Doch das wertvollste holte sie nun hervor und betrachtete es. Es war ein kleiner Zettel, auf dem nur Kirigakure stand. Doch sie wusste, es war seine Handschrift. Und dieser Zettel hatte wohl nur eine Bedeutung. Daher freute sie sich schon auf den nächsten Urlaub. Langsam legte sie den Zettel wieder in die Schublade zurück.
Allein der Gedanke an Sasuke machte sie sehr glücklich. Denn es schien ihr fast, als würde er nun auch darauf warten, sie in Kirigakure dann wieder zu sehen. Was aber noch viel wichtiger für Sakura war, war dass es ein Geheimnis war, dass nur sie und er kannten. Und würde sie auch niemandem im Dorf davon erzählen können, so war sie sich sehr sicher, dass es nicht länger Naruto war, der die besten Chancen hatte, Sasuke wieder nach Konoha zurückzuführen. Und über diesen Gedanken lächelnd nahm sie nun ihre Sachen und machte sich auf den Weg zu den Mädels..
Ende
