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Revolution

von

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Training

Ein warmer Wind trieb die Staubkörner der Einöde über den nicht minder warmen Boden. Einsam und verlassen, inmitten dieser Einöde, stand eine kleine verfallene Holzhütte. Niemand hätte sie für verdächtig gehalten und vermutlich hätte auch niemand bei dem Mann mit dem ins Gesicht gezogenen Sonnenhut und einer Flinte auf dem Schos, welcher sich vor der Hütte in einem Schaukelstuhl niedergelassen hat, Verdacht irgendeiner Art geschöpft. Ein halb verrosteter Pick-Up stand neben der Hütte und lies sich langsam vom Klima und dem ständig aufgewirbelten Sand und Staub zerstören.
 

Mehrere hundert Meter davon entfernt lagen jedoch vier Personen auf der Lauer. Getarnt in spezieller Kleidung in angepasster Farbe, lagen sie dar. Line hatte ihr Auge am Fernrohr des Scharfschützengewehres, während ihre Kameraden allesamt mit Feldstechern ausgestattet worden waren. Jedoch waren es nur Fernrohre für ein Auge, aus dem einfachen Grund das somit weniger Fläche zur Lichtreflektion geboten wurde.
 

„Nur eine Wache, keine offensichtliche Kamera. Aber sie werden welche positioniert haben. Spätestens in der Hütte... und auch mit Sicherheit irgendwo drum herum. Aber ich kann nichts sehen.“, murmelte Line.
 

Für einen Augenblick überlegte sie wie man am besten vorgehen sollte. So oder so, sie würden entdeckt werden. Wenn die Leute in der Forschungseinrichtung nur einen Fingerhut voll Verstand besaßen, so würde der „harmlose“ Alte vor der Tür ständig in Kotnakt mit den Leuten innen stehen. Wenn er sich nicht mehr melden würde, wüssten sie Bescheid. Darüber hinaus würden die Kameras sehen wie sie den Mann töten, somit wüssten sie Bescheid. Egal wie man die Situation drehte oder wendete, dass Resultat blieb das Gleiche.
 

„Wir werden entdeckt, egal was wir tun.“, fuhr sie fort, „Ich werde den Wachmann ausschalten, danach müssen wir laufen und zusehen das wir so schnell wie möglich.“
 

„Ihr fangt an zu laufen...“, sagte Julian während er aufstand und sein schwarzes Schwert lautlos aus der Scheide zog, wobei sich seine Stimme immer tiefer verzerrte, „... ich kümmere mich um die Wache.“
 

„Julian, n-...!“
 

Julians Körper löste sich in eine Art schwarzer Staub auf, welcher sofort von einer nicht spürbaren Windböe verwehrt wurde. Line und die anderen sahen dem nur verblüfft zu, bevor sich die Strategin fluchend erhob und anfing zu rennen, gefolgt von Alex und Sandra.
 

Ein dünner, kaum sichtbarer, schwarzer Staubfaden flog rasend schnell auf die Hütte zu. Der Wachmann schien ihn nicht zu bemerken, ebenso wenig wie er es nicht bemerkte das sich dieser Staub vollkommen lautlos hinter ihm zu einer Gestalt sammelt und dann urplötzlich von Julians Körper abfiel. Immer noch erzeugte er kein einziges Geräusch, als er die Klinge seines Schwertes an die Kehle des Mannes legte und zur Seite hin abzog.
 

Der Mann gurgelte kurz und zappelte, doch Julians Schwert durchbohrte ihn von oben und jedwede Bewegung erstarb. Es dauerte nicht lange da waren seine Kameraden bei ihm und er zog das Schwert wieder aus dem Leichnahm heraus. Leblos fiel der tote Körper zu Boden und der Hut fiel von seinem Kopf, Julians Kameraden erschraken. Die Haut war unglaublich bleich und ein wenig eingefallen. An Julians Klinge jedoch klebte nicht ein einzelner Tropfen Blut.
 

„Was war das gerade?“, wollte Sandra, ein wenig außer Atem, wissen, „Was hast du mit ihm gemacht?“
 

„Nichts.“, gab er zurück ohne eines der anderen AnO Mitglieder direkt anzusehen. Stattdessen öffnete er die Tür mit einer Hand. „Gehen wir.“
 

Line trat mit vorgehaltenem Gewehr als Erste ein, dann folgtenSanra, Alex und schließlich Julian. Die Hütte von innen war ziemlich spärlich eingerichtet, aber der Eingang war leicht zu finden – letzten Endes verrieten die Schlieren auf dem Boden ihn nach wenigen Sekunden. Unter einigen losen Holzbohlen verbarg sich schließlich eine futuristisch anmutende Leiter.
 

„Okay, sie rechnen vermutlich mit uns. Seid vorsichtig.“, befahl Line.
 

Ihr voran folgten die restlichen Mitglieder der AnO Elite mit einem gezielten Sprung, den wenige Meter tiefen, runden Schacht hinab. Sie landeten in einer Art Eingangsbereich, welcher so hell war das sie zuerst die Augen zu Schlitzen verengen mussten um nicht zu sehr geblendet zu werden. Die Verkleidung der Wände war in einem sterilen Weiß gehalten, welches das Licht der Lampen natürlich nur noch verstärkte.
 

Doch sie hatten keine Zeit sich um die Wände oder deren Farbe zu kümmern. Kaum da war sie auf ihren Füßen gelandet und hatte den ersten Schritt nach vorne gemacht, da legte Line ihr Gewehr an und drückte ab. Nahezu lautlos drang die Kugel aus dem schallgedämpften Lauf aus und in den Kopf eines Wachsoldaten ein. Noch ehe sein Kollege irgendeine Chance zu Reaktion hatte, hatte Line bereits ein zweites Mal den Abzug ihrer Waffe nach hinten gezogen und auch ihn erschossen.
 

Julian landete als letzter hinter ihr und zückte sofort seine Schwerter, wohingegen Line ihr Gewehr abwarf und stattdessen ein kleines Maschinengewehr unter ihrem Mantel hervorzog. Sie sahen sich um. Bis auf die zwei Soldaten, welche beide links und rechts neben einer Glastür positioniert worden waren, gab es in diesem Raum nichts was von Bedeutung.
 

„Okay... vorwärts.“
 

Die Truppe ging auf die Glastür zu, doch auf ihrem Wege hörten sie schon die Alarmsirene aufheulen.
 

„Zwei von euch links, zwei rechts!“, befahl Line und die Gruppe teilte sich auf, „Schmeißt die Leichen in die Mitte des Raumes.“
 

Alex und Sandra packten jeweils einen toten Soldaten und warfen sie ohne Mühe von der Tür weg in den Raum hinein, auch wenn ihnen nicht ganz klar war wozu sie das nun taten. Nach wenigen Sekunden öffnete sich die Tür und ehe die Soldaten hatten eintreten oder einer seiner Kameraden hätte reagieren können, hatte Julian sein Schwert wie ein Wahnsinniger durch die Luft schießen lassen. Mit einigen Schnittwunden auf der Brust sanken die vier Feinde zu Boden. Er rammte Kujo in einen Körper, zog Gouka und streckte es nach vorne weg.
 

„Jetzt zeig mir was du kannst...“, zischte er.
 

Für einen Augenblick gab es ein seltsames Geräusch, so als würde sich Energie konzentrieren. Dann schoss ein Feuerstrahl von der roten Klinge aus weg und füllte den Gang komplett aus. Julians Augen waren weit aufgerissen, überrascht von der Kraft die hinter dieser Waffe steckte.
 

„Genug...“, ging es ihm durch den Kopf und augenblicklich reagierte das Schwert auf diesen gedachten Befehl, was sich darin zeigte das die Flamme augenblicklich abriss.
 

Die Flamme hatte eine deutlich Spur der Verwüstung hinterlassen. Julian glaubte das das verkohlte Etwas, was halb über einer Türschwelle lag, mal zu einem Menschen gehört hatte. Gabriele hatte nicht übertrieben mit ihrer Aussage, dieses Schwert sei etwas besonderes. Line lugte ihm über die Schulter.
 

„Ich bin beeindruckt.“, gestand sie, „Okay, vorwärts. Soldaten werden getötet, Wissenschaftler gelähmt.“
 

In Formation gingen sie schnellen Schrittes voran. Offensichtlich hatten sich die Flammen in alle Räume ausgeweitet, denn überall lagen nur angesengte Körper am Boden. Die meisten von ihnen waren tot, falls sie es nicht waren erlöste Line sie von ihren Qualen. Mit jedem Schritt den sie vorangingen wurde insbesondere Julian klar, was für ein zerstörerisches Ausmaß er entfesselt hatte und er glaubte es wäre die Angst, die dafür sorgt das sich sein Arm bis zum Ellbogen so kalt anfühlte.
 

Nach nur wenigen Minuten erreichten sie die große, massive Doppeltür der Zentrale. Auch an ihr war das Feuer nicht spurlos vorüber gegangen, dennoch stand sie immer noch massiv und fest dar, wie sie es sollte.
 

„Das haben wir gleich...“, murmelte Line und zog aus einer der vielen kleinen Taschen ihrer Einsatzkleidung eine Karte hervor, „Kampfbereit machen.“
 

Mit einer Hand, mit der anderen hielt sich nach wie vor das kleine Maschinengewehr, versenkte sie die Karte im Schlitz. Das Schloss zeigte an das sie gelesen wurde, dann wurde von allein ein Code eingegeben. Mit einem Piepen bestätigte das Schloss die korrekte Eingabe und die Tür schob sich auf. Dann ging alles ganz schnell.
 

Über die üblichen Schreie des Kampfes hinweg verteilten sich die AnO Mitglieder blitzschnell im ganzen Raum. Line blieb als einzigste an der Tür stehen und eröffnete von dort das Feuer auf die wenigen, verbliebenen Wachen. Alex sprintete los und rammte dem ersten Wachmann seine Faust in den Magen. Von der Wucht des Schlages wurde dieser einfach von seinen Füßen gerissen und nach hinten geschleudert, erfasste seinen Kollegen und gemeinsam schlug sie schließlich gegen eine Wand. Damit nicht genug stand Alex bereits wieder vor ihnen. Er schob einen Fuß unter die beiden und warf sie mit einer ruckartigen Bewegung nach oben, nur um das Menschenknäuel mit einem Ellbogenschlag wieder nach unten zu schmettern und sie endgültig auszuschalten. Sandra hingegen war in eine Art Tanz verfallen, der schon beinahe hypnotisch wirkte, wenn man ihm zusah. In eleganten Bewegungen berührte sie die noch übrigen Wissenschaftler, welche man anhand ihrer weißen Kittel nur zu deutlich erkennen konnte. Sie schwang sich über die Amaturen hinweg, tippte einen Mann der panisch wegrennen wollte nur kurz an und dieser fiel steif und stumm zu Boden, bevor sie fortfuhr. Julian ging ähnlich brachial vor wie Alex. Ohne einen Funken der Gnade zu zeigen schlitzte er die Soldaten mit seinen Schwertern auf und lies sie blutend am Boden liegen, nur um sich dem nächsten Feind zuzuwenden. Die Soldaten begriffen gar nicht was eigentlich geschah, da war sich Line sicher, denn nach wenigen Sekunden war alles schon wieder vorbei und es wurde wieder still.
 

Die toten Soldaten gaben keinen Mucks mehr von sich, die noch lebenden Wissenschaftler schnauften nur angestrengt, konnten aber offensichtlich nicht sprechen.
 

„Gute Arbeit.“, lobte Line und sprach schließlich zu einem der Wissenschaftler, „Keine Angst... EUCH töten wir nicht.“
 

Sie begab sich an eine der Konsolen und begann zu tippen. Dom hatte sie alle eingewiesen, immerhin bestand die Möglichkeit das einer oder mehrere von ihnen starben und dann wäre alles umsonst gewesen, hätte er nur einen von ihnen eingewiesen, damit sie wussten was sie tun mussten um sämtliche Daten der Großrechner hier zu AnO zu übertragen. Natürlich war die Übertragung verschlüsselt und nicht zurück zu verfolgen, dafür war gesorgt worden. Und Line hoffte insgeheim, während sie die nötigen Befehle eingab, dass Dom ernsthaft so gut auf seinem Gebiet war, wie Gabriele ihn hielt. Denn allein durch ihre „Drohung“ waren sie mit Sicherheit weltweit gesucht. Nach dieser Aktion aber, da war sie sich sicher, würde auf ihre Köpfe eine Belohnung ausgesetzt werden die nicht unerheblich war.
 

„Okay, alles klar. Sandra, löst sich die Lähmung wieder von allein?“
 

„In ein paar Stunden bis Tagen dürften sie wieder vollkommen okay sein.“, antwortete sie.
 

„Gut, Rückzug. Wir sind fertig hier.“



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