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All you need is love

All you get is trouble (ZoTa) *Kapitel 20*
von

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Back to buisness

Sodela, nach einer längeren Pause hab ich es geschafft *lach*

Sorry, dass es so lange gedauert hat, aber ich hab momentan ziemlich viel Stress o_O
 

Wie auch immer, viel Spaß beim lesen ^.~

Ach ja: *kiste bier hinstell*

Hat bei einem 'Schwarzleser' schon gewirkt, nen Kommi zu hinterlassen XD

Hoffe, es animiert auch andere dazu ^^
 

Für -_Nick-_-Vanna_- , zum Geburtstag. Ich hab es zwar noch nicht geschafft, einen OS für euch zu schreiben, aber ich hoffe, das vertreibt euch die Zeit bis dahin.

Weil ihr es seid, weil es euch gibt und weil ihr immer für mich da seid. Ich hab euch lieb. ♥
 


 

Chapter 3: Back to buisness
 

Ihre Beine schmerzten protestierend und ihre Füße wollten sie kaum noch tragen, dennoch hastete sie weiter durch die mittlerweile recht leeren Gassen.
 

Nachdem sie sich nach scheinbar endloser Zeit wieder aufgerappelt hatte, hatte sie sich immer noch miserabel gefühlt, mit dem kleinen aber feinen Unterschied, dass sie nun wahrscheinlich auch noch danach aussah. Sie konnte es jedoch nur vermuten, denn entgegen der restlichen weiblichen Bevölkerung schleppte sie keinen halben Beauty-Salon mit sich herum. Noch nicht einmal einen Spiegel – traurig, aber wahr.
 

Doch dass ihre Wangen sowie ihre Augen rot und verquollen waren, das wusste sie auch ohne Spiegel, denn so würde jeder halbwegs normale Mensch aussehen, nachdem er eine gewisse Zeit mit hemmungslosem Heulen und intensiven Dümpeln im Selbstmitleid verbracht hatte, und sie bildete da leider keine Ausnahme.
 

Nicht nur, dass sie sich benutzt und dreckig fühlte, sie war obendrein auch noch verwirrt, verloren und seltsamerweise auch so einsam wie kaum jemals zuvor in ihrem Leben, seit dieser störrische, brutale Mistkerl sie vorhin einfach stehen gelassen hatte.

Zwar mit gutem Grund, aber das ließ sie lieber außen vor.
 

Und nun rannte sie bereits seit geraumer Zeit durch die halbe Stadt, auf der Suche nach einem grünhaarigen, orientierungslosen Vollidioten, der ihre Welt auf den Kopf gestellt hatte und den sie einfach nicht aus ihren Gedanken tilgen konnte.
 

Zu allem Überfluss hatte es nun auch noch angefangen zu regnen. Ihre Marinejacke war vollkommen durchweicht und auch ihre Hose klebte eng an ihrer Haut, nicht zu vergessen die Kälte, die sich hartnäckig durch ihre Knochen fraß.

Darüber hinaus war sie auch schon das ein oder andere Mal über ihre eigenen Füße gestolpert und schmerzhaft auf dem Boden der Tatsachen aufgekommen.
 

Wieso sie sich diese Tortour überhaupt antat, wusste sie eigentlich selber nicht genau. Sie konnte sich nicht einmal ihre eigenen Gedanken erklären, die sich die ganze Zeit um diesen Kerl drehten, der sie schon bei ihrem ersten Aufeinandertreffen in Logue Town für dumm verkauft hatte.

Geschweige denn ihre Gefühle, die ihr immer wieder den Impuls gaben, aufzustehen und weiterzulaufen, obwohl sie eigentlich schon längst an ihrem Limit angekommen war, eigentlich schon längst am Ende war.
 

Abrupt hielt sie inne, wäre beinahe erneut zu Boden gefallen, als sie auf den glitschigen Steinen unter sich fast das Gleichgewicht verloren hätte.
 

Mit einem schweren Seufzen, durch ihr hektisches Keuchen kaum als solches erkennbar, strich sie sich eine feuchte Haarsträhne aus dem Blickfeld und wischte mit einem halbwegs trockenen Teil ihres Ärmels über ihre Brille, um wenigstens ein wenig besser sehen zu können. Ihr Blick glitt eine Weile lang verbissen über etwaige Geschäfte, Kneipen und Wohnhäuser und mit einem missmutigen Schnauben musste sie sich eingestehen, dass sie so nicht weiterkam.
 

Sie hatte ja nicht einmal den leisesten Schimmer, in welche Richtung der gesuchte Schwertkämpfer verschwunden war – und er selbst wahrscheinlich auch nicht.

Vielleicht war er auch schon längst wieder auf dem Schiff des Strohhuts, umgeben von seinen Freunden, und verschwendete keinen Gedanken mehr an sie.

Sie verstand nicht, warum ihr der Gedanke am wenigsten gefiel.
 

Frustriert hielt sie sich die stechende Seite und versuchte angestrengt, ihre Atmung wieder unter Kontrolle zu bekommen, als sie hektisches Fußgetrappel hinter sich vernahm.

Vollkommen in ihren eigenen wirren Gedanken versunken, blickte sie nicht einmal auf, bis irgendetwas – oder besser gesagt: irgendjemand – sie hart an der Schulter traf und zu Boden riss.
 

Mit einem überraschten Ausruf kippte die Welt um sie herum. In schmerzhafter Erwartung kniff sie die Augen zusammen, hob reflexartig die Arme vor Gesicht und Brust und schlitterte keine Sekunde später über den harten Boden.

Sie spürte, wie ihre Haut an einigen Stellen aufriss und das Punkern ihrer malträtierten Körperteile. Ihre Brille rutschte ihr im unfreiwilligen Flug von der Nase und flog im hohen Bogen von ihr weg, nur um wenige Meter entfernt von ihr auf dem Boden zu landen.
 

Das leichte Splittern von Glas ließ sie nichts Gutes vermuten.
 

Ächzend begann sie, sich aufzusetzen.

Das hatte ihr ja nun noch zum krönenden Abschluss gefehlt – irgendein Vollidiot der sie umrempelte. Sie unterdrückte den Impuls, hart aufzuschluchzen und sich in irgendeine einsame Ecke zu verziehen, um sich erneut selbst zu bemitleiden. Dafür blieb ihr auch gar keine Zeit.
 

Denn noch während sich die hektischen Schritte des Unbekannten entfernten, preschte eine andere Person genau auf sie zu. Zwar konnte sie durch den mittlerweile immer dichter fallenden Regen und die fehlende Brille nicht erkennen war, aber zumindest die Schritte kamen ihr bekannt vor.
 

„TASHIGI!! LIEG DA NICHT SO DÄMLICH RUM UND SCHNAPP DIR DEN STROHHUT!!!“, bellte Smoker sie in derselben Sekunde bereits an, hastete an ihr vorbei und heftete sich hartnäckig weiter an die Fersen des schwarzhaarigen Kautschukkaspers, der ihm vor kaum mehr als einer halben Stunde wie zufällig in die Arme gelaufen war, auf der Suche nach seinem dämlichen Schwertkämpfer.
 

Tashigi zuckte zusammen, nickte dann jedoch hastig und rappelte sich auf.

Eine Weile lang tastete sie vergeblich nach ihrer Brille rum, fand sie, setzte sie sich dann auf die Nase und blickte in eine zerbrochene Welt hinein.

Na ganz toll.
 

Suchend sah sie sich nach ihrem Käptain um, der schon längst um die nächsten drei Ecken verschwunden war und weiter sein Zielobjekt jagte. Der Leutnant atmete tief durch, klopfte sich kurz den Dreck von den feuchten Klamotten und setzte dann dem weißen Jäger nach.

Zumindest konnte sie sich nun sicher sein, dass der grünhaarige Schwertkämpfer noch auf dieser Insel war. Und mit ein bisschen Glück und Spucke würde sie ihn erneut zur Rede stellen können.
 

Entschlossen verfestigte sich ihr Griff um ihr Schwert. Sie würde diesem dämlichen Halunken schon zeigen, was er sich eingehandelt hatte, indem er sie so durcheinander brachte und sie schon wieder verarschte.
 

Sie würde sich nicht von seiner Fassade in die Irre führen lassen. Sie würde ihm nicht abkaufen, die Gefühle, die er ihr vorgaukelte, seien echt. Lorenor Zorro würde für das büßen, was er ihr bei dem letzten Zusammentreffen angetan hatte – ob er sich darüber im Klaren war oder nicht.
 

Aus den Augenwinkeln schätzte er den jungen Mann vor sich ab, der bereits die nächste der unzähligen Flaschen vor sich öffnete. Der Inhalt dieser Flasche, ein Liter derber, rauer Rum, fand innerhalb weniger Sekunden den Weg in den Magen dieses grünhaarigen Mannes, den er von irgendwoher zu kennen glaubte, auch wenn ihm nicht direkt einfiel, woher.
 

Sein Blick wanderte von dem verknitterten T-Shirt und dem zerzausten Haar zu dem weißen Schwert, das zwischen ihnen auf dem Tresen lag.

Er konnte sich nicht richtig entscheiden, ob der Kerl, der mittlerweile vermutlich im Alkoholkoma liegen sollte, überhaupt zahlungskräftig war.
 

Er räusperte sich kurz, doch die klaren, grünen Augen des Mannes rührten sich keinen Millimeter in seine Richtung. Er starrte weiter das weiße Katana vor sich an, so intensiv, als hinge sein Leben davon ab, während er die leere Flasche nachdenklich zu den anderen schob.
 

Wie oft hatte er sich nun schon geschworen, dass sie ihm egal war? Dass sie ihm nichts bedeutete? Seine Finger umspielten, absolut gedankenverloren, die kühle, glatte Oberfläche der Schwertscheide vor ihm.
 

Er hatte sich immer wieder daran gehindert, sie mit ihr zu vergleichen. Und doch tat er es jetzt, nur um feststellen zu müssen, dass sie außer dem Aussehen rein gar nichts gemeinsam zu haben schienen.

Kuina hätte ihn nicht für seinen Lebensstil verurteilt. Sie hätte es ihm nicht zum Vorwurf gemacht, wie er am Abend zuvor gehandelt hatte. Sie hätte so vieles anders gemacht als dieser vermaledeite Marineleutnant.

Und dennoch…in Tashigi hatte er sich verliebt, etwas Dämlicheres hätte ihm wohl kaum passieren können, und Kuina war nie mehr als seine beste Freundin gewesen.

Wahrscheinlich war dass der elementare Unterschied zwischen den beiden.
 

Ein schweres Seufzen kam über seine Lippen. Eigentlich hatte er vorgehabt, seine Sorgen in Alkohol zu ertränken, doch er wusste ja bereits aus langjähriger Erfahrung, dass diese Biester verdammt gute Schwimmer waren. Es war also kein Wunder, dass sich seine Gedanken mit zunehmenden Alkoholkonsum immer enger um das Thema drehten, über dass er eigentlich auf gar keinen Fall nachdenken wollte.
 

Es sollte ihm nichts bedeuten, durfte ihm nichts bedeuten und dennoch bedeutete es ihm viel mehr, als es gut für ihn war.
 

In dem Moment, als er diese Erkenntnis mit einem frustrierten Stöhnen und einer weiteren Flasche Rum kommentieren wollte, sprang die Tür mit einem lauten Knall auf.

Herein kam eine Frau, an die Zorro bereits seit den frühen Mittagsstunden keinen einzigen Gedanken mehr verschwendet hatte – jedenfalls nicht, soweit er sich erinnern konnte.
 

Schwer atmend, mit bebenden Schultern und nassem Haar stand sie vor ihm, den Finger anklagend auf ihn gerichtet und mit einem Funkeln in den Augen, als würde sie ihm am liebsten hier und jetzt den Kopf von den Schultern reißen.
 

Ihre Wut verebbte jedoch kaum merklich, als sie sich das ganze Trauerspiel einmal durch den Kopf gehen ließ. Zorro, alleine, einen Haufen leerer Flaschen vor sich, hatte tatsächlich sein geheiligtes Schwert mehr als zehn Zentimeter von sich weggelegt und wirkte so niedergeschlagen, als hätte man ihm gerade Trainingsverbot auf Lebenszeit erteilt.
 

Und sie hatte auch schon so eine klitzekleine Vorahnung, warum das so war.

Beinahe hätte sie Mitleid mit ihm bekommen – beinahe.
 

Tatsächlich spürte sie jedoch, wie eine ungezügelte Wut in ihr aufflammte, und die würde der blöde Schwertkämpfer jetzt über sich ergehen lassen müssen. Schließlich hatte er sie gewissermaßen in diese Scheiße geritten.

Und was noch erschwerend hinzukam: Sie hatte ihn gewarnt, verflucht noch mal. Sie sah partout nicht ein, warum andauernd sie die Suppe auslöffeln sollten!!
 

„DU! Mitkommen! Sofort!!“, grollte sie ihm daher nur entgegen, von einer Aura umgeben wie die eines Jahrhundertsturms. Der Ausdruck in ihren Augen schrie einem ganz eindeutig entgegen: Leg dich mit mir an und du wirst nie wieder auch nur den kleinen Finger rühren.

Ihre Körperhaltung signalisierte deutlich, dass es heute stärkere Kopfnüsse beziehungsweise Schläge setzen würde, als jemals zuvor auf der Flying Lamb – und das sollte etwas heißen.
 

Zorro hob unbeeindruckt eine Augenbraue. „Kein Interesse.“
 

Alle Anwesenden hielten gespannt den Atem an, während sie auf den Weltuntergang warteten. Mit der orangehaarigen Frau war eindeutig nicht gut Kirschen essen und bei dem extravaganten Aufmarsch, den sie hingelegt hatte, hätte es keinen von ihnen gewundert, wenn der Trunkenbold am Tresen gevierteilt worden wäre – mit seinem eigenen Schwert.
 

Tatsächlich überlegte die Navigatorin der Strohhutpiraten einen Moment lang, ob sie diesem Trunkenbold dieses Schicksal zukommen lassen sollte, schüttelte dann jedoch leicht den Kopf. Dafür hatte sie keine Zeit. Immerhin hatte sie schon eine halbe Ewigkeit darauf verschwendet, den Idioten zu suchen.

Jetzt hieß es, schleunigst zur Flying Lamb zu kommen und die Segel zu setzen, bevor die Marine sie zerfleischte.
 

Es benötigte drei große Schritte, um auf ihn zu zustolzieren, zwei feste Ohrfeigen, damit er sie anblickte und ein gezischtes: „Mitkommen.“, damit er ihr folgte – wenn auch widerwillig und etwas irritiert.
 

Träge griff er nach seinem Schwert, das auf dem Tresen lag, und befestigte es wieder straff an seiner Hüfte, bevor er seine Hände in die Hosentaschen vergrub

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„Dass du immer so ein riesen Theater machen musst…“, brummte er abfällig, legte den Kopf leicht schief ließ seine verspannten Schultern einmal knacken, während Nami bloß gereizt eine Augenbraue hob und entschlossen auf den Ausgang zustakste.

Der Grünhaarige ignorierte die zögernden Einwände des Barkeepers und begann, seinem Crewmitglied zu folgen.
 

„Halt bloß die Schnauze, Zorro. Wegen dir wird Ruffy schließlich von Smoker durch die halbe Stadt gejagt. Im Übrigen, könntest du eventuell einen Schritt schneller gehen?“, begann die Orangehaarige nun zu zwitschern, ein todsicheres Zeichen dafür, dass sie kurz davor war, komplett an die Decke zu gehen. „Wir haben es nämlich ein wenig eilig.“
 

Die Tür der Bar schwang unter ihren Händen quietschend auf. Der Barkeeper war verstummt, als er den Namen ‚Zorro’ gehört und sich wieder an den Steckbrief des gefürchteten Ex-Piratenjägers erinnert hatte. So lebensmüde war er dann doch nicht.

Im Gegensatz zu besagtem Ex-Piratenjäger.
 

„Smoker?“, gähnte dieser gelangweilt, trat hinaus und blinzelte verwirrt, als ihm die ersten Regentropfen kalt ins Gesicht fielen.

Skeptisch zog er eine Augenbraue hoch und schielte in den dunklen, wolkenverhangenen Himmel, während das Wasser scheinbar unaufhaltsam auf die Straße plätscherte. Anhand der großen Pfützen machte er aus, dass es schon länger regnen musste.
 

„Ja, Smoker. Hättest du dir auch denken können“, knurrte es hinter ihm, als Nami die Tür zufallen ließ und ihm nachstakste, während der Schwertkämpfer langsam weiter hinaus auf die durchnässten Straßen trat. Zorro hingegen schwieg dazu.

Wo die Gewitterziege Recht hatte, hatte sie Recht. Das Smoker in der Stadt war, war ihm klar gewesen, und dass er Jagd auf sie machen würde, sobald Tashigi sie verpetzt hatte, hätte er sich denken können.

Schien also alles seine Schuld zu sein.
 

Und zum hundertsten Mal an diesem Tag schalt er sich selbst dafür, so ein riesen Depp zu sein.
 

Er stieß ein leises, schweres Seufzen aus, das Nami aufblicken ließ.

Einen Moment lang schwankte die Navigatorin der Strohhutbande. Sollte sie etwa Mitleid mit ihrem Crewmitglied haben, der momentan den Eindruck erweckte, als wäre er ein geprügelter Hund? Oder sollte sie ihn anherrschen, als ob nie etwas gewesen wäre?
 

Immerhin, die anderen hatten keine Ahnung, dass Zorro ein kleines Techtelmechtel mit Smokers Gehilfin eingegangen war – sie hatte den Mund gehalten, das konnte der Grünhaarige den anderen ruhig selber erzählen, wenn er es für nötig hielt.
 

In dem Moment nahm er ihr die Entscheidung ab und schien sein altes, sonst so unerschütterliches Selbstbewusstsein wiederzugewinnen. Er straffte die Schultern, grinste sie von der Seite her schief an und wischte sich mit einer nachlässigen Handbewegung mittlerweile feuchte Haarsträhnen und Regen aus dem Gesicht.
 

„Wo sind sie? Sonst verpassen wir noch den ganzen Spaß.“

Nami wollte gerade vehement gegen das Statement protestieren, kämpfen würde Spaß machen, als sich knapp neben ihnen ein langer und nur allzu bekannter Gummiarm vorbei schob. Irritiert und mit einer mehr als schlechten Vorahnung hob sie eine Augenbraue an.
 

„Och nee…“, erklang neben ihr hohl Zorros Stimme, bevor sie von seinem Ellbogen ein Stück bei Seite gestoßen wurde und zurück in die Kneipe stolperte, wo sie beinahe sofort von beißendem Zigarettenqualm und Gelächter empfangen wurde.

Das würde der nutzlose Schwertkämpfer ihr noch büßen.
 

Während die orangehaarige Navigatorin noch mit Scham und Gleichgewicht kämpfte, wurde eben jener nutzlose Schwertkämpfer mit voller Wucht vom Körper seines gehirnamputierten Käptains bei Seite befördert, und zwar alles andere als sanft und schmerzlos.

Noch während der Strohhutjunge in rasanter Geschwindigkeit weiter seinen Armen nachjagte, erkannte er, dass er soeben seinen gesuchten ersten Maat auf den Boden befördert hatte und er stieß einen triumphierenden Jubelschrei aus.
 

„Heeeeeeyyyy! Zorroooooooo!!!!“, rief Ruffy mit einem Grinsen, das selbst der Tigerkatze aus Alice im Wunderland Konkurrenz gemacht hätte. Sein Vize rappelte sich indessen von den nassen Steinen auf, wischte sich über die vom Regen feuchte Stirn und stieß einen frustrierten Seufzer aus.

Alles wie gehabt.
 

Smoker, der immer noch Ruffy nachhetzte, warf einen kurzen Blick auf den grünhaarigen Schwertkämpfer und bellte dann einen harschen Befehl über seine Schulter.

„Tashigi!! Kümmre du dich um Lorenor!“
 

Zorro Blick zuckte auf eine Stelle weit hinter Smoker, doch das einzige, was er durch den dichten Regen erkennen konnte, war ein dunkler Schatten, der sich seinen Weg durch die Straßen bahnte.

Er straffte die Schultern – bei seinem Glück hätte er ahnen sollen, dass er um einen Kampf mit ihr nicht drum rum kam. Und das Ruffy Smoker in die Arme lief…nun, das war auch nicht unbedingt eine Überraschung, denn der zukünftige Piratenkönig zog das Abenteuer an wie Scheiße die Fliegen.
 

Er atmete tief durch, strich sich über die zerknitterten Klamotten, die mittlerweile vollkommen durchnässt und dreckig waren, und zwang sich zur Ruhe. Im Prinzip hatte sich zwischen ihnen nichts geändert.

Sie war immer noch nervtötend und immer einen Kampf wert. Außerdem war er neugierig, ob sie wohl Fortschritte gemacht hatte.

Sein einziges Problem bestand darin, dass er sich in sie verliebt hatte – auch wenn er weit davon entfernt war, das zu akzeptieren.
 

„Sag mal, hast du sie eigentlich noch alle, mich so wegzuschubsen?! Ich hätte mir sämtliche Knochen brechen können!“, beschwerte Nami sich in diesem Moment fauchend hinter ihm und tippte ihm hart auf die Schulter. Er löste den Knoten seines Kopftuches und zog es sich über.
 

„Ging nicht anders, also halt die Klappe. Geh besser zur Lamb und mach sie startklar. Wenn Ruffy Smoker fertig gemacht hat, fahren wir los.“

Er zurrte das schwarze Stück Stoff fest und wischte sich einige nasse Strähnen aus der Stirn, während er die Klingen seiner Schwerter ein wenig hervorstehen ließ. Nami zog eine Augenbraue hoch, stellte seinen Befehl jedoch nicht in Frage. Sie nickte leicht.

„Du schaffst das?“
 

Er grinste schief, selbstsicher und angriffslustig. „Klar.“

Die Navigatorin winkte ab. „Bis später!“, rief sie über die Schulter und rannte in Richtung der Bucht, in der sie gestern geankert hatten, in der Hoffnung, noch einem der anderen über den Weg zu laufen.
 

Sie unterdrückte ein frustriertes Stöhnen, als Smokers Befehl, durch den Regen dumpf und leise, an ihr Ohr drang. Stattdessen biss sie die Zähne zusammen.

Auf diese Gelegenheit hatte sie doch eigentlich die letzten Stunden gewartet, nicht umsonst war sie die ganze Zeit schon durch die Straße gerannt und hatte nach dem Grünhaarigen Ausschau gehalten.
 

Sie wischte sich die nassen Haare hinters Ohr und schob die Brille zu Recht. Dass die Gläser Risse hatten war zwar nicht unbedingt von Vorteil, doch sie würde sich wohl oder übel damit arrangieren müssen.

Eine Hand heftete sich fest an den Griff ihres Schwertes.
 

Dieses Mal würde der Schwertkämpfer ihr nicht so leicht davon kommen.

Er würde ihr Rede und Antwort stehen müssen und sie würde auch nicht eher Ruhe geben, bis ihre Wut besänftigt war, die jetzt, wo er nur einige Meter von ihr entfernt stehen konnte, wieder heiß an ihren Eingeweiden leckte und ihr neue Energie verlieh, die sie nach ihrem Marathonlauf auch gut gebrauchen konnte.
 

Sämtliche Schmerzen waren wie weggeblasen, als sie seine dunkle Silhouette nicht weit von ihr ausmachen konnte. Die Schwerter hielt er in den Händen, jedoch gesenkt und er schien nicht zum Angriff bereit.

Ihre Schritte verlangsamten sich, bis sie schlussendlich vor ihm stehen blieb und ihm ernst entgegen sah. Ihre Hände zitterten kaum merklich, doch sie zweifelte nicht daran, dass er jede Sekunde angreifen könnte.

Abwehrend hielt sie die Klinge ihres Schwertes hoch, bereit, jeden Schlag sofort abzuwehren, sollte es nötig sein.
 

Der Grünhaarige verzog spöttisch das Gesicht.

„Ich bitte dich – glaubst du im Ernst, ich würde dich ohne Vorwarnung angreifen?“

„Dir traue ich alles zu“, zischte sie zurück, verfestigte ihren Griff und spannte die Schultern ein, während ihre Augen kurz die Umgebung nach anderen Feinden absuchten.
 

Ihr Gegenüber schmunzelte amüsiert. „Willst du mich auch auf Sprengsätze abtasten? Tu dir keinen Zwang an, Süße.“

Tashigi knurrte gereizt. „Halt die Klappe, Lorenor.“

„Du darfst mich auch Zorro nennen.“
 

Ohne Vorwarnung schlug sie zu, so hart wie sie konnte, doch der Schwertkämpfer parierte ihren Angriff mit einer spöttischen Leichtigkeit, die ihren Zorn nur noch steigerte.

Kalt blickte sie ihm in die Augen, ihr Gesicht nur Zentimeter von dem seinen entfernt, ihre Lippen zu einem schmalen Strich zusammengepresst.
 

Zorro wirkte wenig überrascht angesichts ihres Zuges. Er grinste, und sollte dieses Grinsen auch nur einen Hauch seiner Gefühlswelt widerspiegeln, die momentan ein einziges Chaos aus Wut, Enttäuschung und Schmerz war, so merkte der Marineleutnant es nicht.
 

„Was denn? Ich biete dir das Du an und du reagierst direkt so abweisend?“

Sie wich einen Schritt von ihm zurück und funkelte ihn stumm weiter an.

Ihr lagen tausende von Wörtern auf der Zunge, doch keines würde auch nur ansatzweise zum Ausdruck bringen, wie sie sich fühlte.

Seit Stunden schon hatte sie das Gefühl, immer noch seinen Arm um ihrer Taille zu fühlen, doch sie weigerte sich zu akzeptieren, dass es sich gut angefühlt hatte.

Wenn sie ihn anblickte, hatte sie einerseits das Verlangen, ihn für seine Worte zu skalpieren, andererseits fragte sie sich auch, ob sie nicht auch einfach friedlich miteinander reden könnten.

Doch das war unmöglich und nicht mit ihrem Stolz, ihrer Position und ihrer Pflicht zu vereinbaren.
 

Sie saßen in einer Zwickmühle, sie waren sich beide darüber bewusst – und sie wussten beide, dass sie nicht das bekommen konnten, was sie wollten.
 

„Was denn? War das schon alles?“ Zorro grinste schief, während er die Schwerter langsam wieder sinken ließ.

„Träum weiter“, knirschte Tashigi zwischen zusammengebissenen Zähnen und trat erneut auf ihn zu, die Klinge zum Angriff erhoben und fest entschlossen, sich nicht von ihm durcheinander bringen zu lassen, egal, was der andere tun würde.
 

Ihre Schwerter klirrten zum hundertsten Mal mit einem lauten Klirren aufeinander, das einzig und allein von dem immer noch prasselnden Regen um sie herum gedämpft wurde. Ihr Atem hing weiß in der Luft, ihre Klamotten trieften und die Kälte hatte sich bereits vor einer ganzen Weile in ihren Körpern eingenistet. Doch keiner schien bereit, den Kampf abzubrechen.
 

Tashigi keuchte. Sie konnte den Gedanken einfach nicht abschütteln, dass der andere ihr auswich. Die Schläge seinerseits, die sie hatte parieren müssen, konnte sie an einer Hand abzählen – und das brachte sie vollkommen auf die Palme.
 

Blind vor Wut und mit Tränen in den Augen hackte sie wahllos auf ihn ein, immer darauf bedacht, mit voller Kraft zu schlagen und ihn möglichst auch zu treffen. Doch das Einzige, was ihr gelang, war, auf die Klingen seiner Schwerter zu stoßen. Sie hatte ihm bisher keinen einzigen Kratzer zufügen können und auch sie trug von dem Kampf bisher keinerlei Blessuren abgesehen von ihrem verletzten Stolz und ihren wirren Gedanken.
 

„Konzentrier dich endlich!!“, brach es schließlich ungestüm aus ihr heraus.

Sie achtete nicht mehr auf ihre Abwehr, aber das war auch gar nicht nötig. Der Grünhaarige griff sowieso nicht an, auch wenn sie sich nicht erklären konnte, weshalb.
 

„Wehr dich! Geb dir Mühe!!!!“, schrie sie ihn an, holte besinnungslos ein weiteres Mal aus – und traf.
 

Erschrocken über ihren Erfolg hielt sie mitten in der Bewegung inne. Im selben Moment gelang es Zorro, sie zu entwaffnen. Ihr Schwert fiel mit einem unnatürlich lauten Scheppern zu Boden, während sie instinktiv einige Schritte von ihm zurückwich und wie gebannt auf seine Wange starrte.
 

Auch Zorro schien verblüfft zu sein.

Sein Wado-Ichi-Monji steckte er zurück in die Scheide und wischte sich langsam das Blut von der Wange, das aus dem tiefen Schnitt an seinem Gesicht und Halsbeuge entlang hinunterlief. Dann blickte er zu Tashigi, die blass ein Stück von ihm entfernt stand.
 

Das schlechte Gewissen stand ihr ins Gesicht geschrieben, und das war der erste Gedanke an diesem Tag, der ich wirklich aufmuntern konnte, auch wenn er es nicht zeigte.

Stumm blickte er ihr entgegen, schenkte der pochenden Wunde keinerlei Beachtung und legte schließlich den Kopf leicht schief, bevor er auf sie zu trat. Sie verharrte regungslos, bis er direkt vor ihr stand, sie schien sogar die Luft anzuhalten.
 

Sie reichte ihm genau bis zum Kinn. Diese Erkenntnis brachte ihn zum schmunzeln.

„Ich könnte dich töten“, sagte er leise. Seine Stimme war ungewöhnlich rau, was entweder daran lag, dass sie beide schon eine ganze Weile im strömenden Regen standen oder daran, dass er so oder so verrückt spielte, wenn sie in seiner Nähe war.
 

Die Erinnerung an die letzte Nacht ließ ihn kaum merklich erschaudern. Ihre Körper schienen so perfekt zusammenzupassen, warum konnte sie das nicht verstehen?
 

„Das tust du aber nicht.“

Tashigis Stimme zitterte leicht, obwohl sie gerade jetzt taff und selbstsicher wirken wollte. Sie verdammte sich selbst für dieses offensichtliche Zeichen der Schwäche. Und doch war sie sich ihrer Worte sicher – es hatte schon so viele Gelegenheiten gegeben, bei denen er sie hätte töten können, und doch tat er es nicht.

Und sie wusste es mit jeder Faser ihres Körpers, dass er es auch diesmal nicht tun würde.
 

„Und warum sollte ich nicht?“ Obwohl er beinahe flüsterte, verstand sie jedes Wort. Sie war irritiert über den Klang seiner Stimme, den sie nicht zuordnen konnte.

Er klang längst nicht mehr so selbstbewusst, wie es sonst immer der Fall gewesen war. Es klang nicht wütend, nicht einmal ein klein wenig ärgerlich.

Irrte sie sich, oder klang der gefürchtete Piratenjäger etwa verletzt, beinahe enttäuscht?
 

Sie schluckte. „Weil du es nicht kannst.“

Ihr Blick fiel auf seine Schwerter, die er gesenkt hatte.
 

Sekundenlang lastete die Stille beinahe unerträglich schwer auf ihren Schultern. Sie zuckte beinahe zusammen, als er seine Katanas wieder einsteckte.
 

„Wie wahr.“
 

Verblüfft blickte sie wieder zu ihm auf, doch sein Gesicht war ihr jetzt näher als zuvor, und bevor sie noch irgendetwas sagen oder tun konnte, hatte er sie auch schon geküsst.

Wie erstarrt blieb sie stehen und während seine Hand sich an ihre Taille legte und sie näher zu sich zog, durchflutete sie ein merkwürdiges Gefühl der Wärme. Sanft strich er ihr über das durchnässte Shirt, doch sie konnte seine Hitze dennoch spüren.
 

Viel zu schnell war es wieder vorbei und er löste sich von ihr. Sie hatte den Kuss nicht erwidert, dennoch schmeckte sie ihn; eine Mischung aus Rum, Regen und Wärme. Ein Geschmack, der noch über Stunden hinweg zurückbleiben würde.
 

Sie blinzelte verwirrt und blickte zu ihm hoch, nur, um sein schiefes Lächeln zu sehen.
 

Ohne noch etwas zu sagen, drehte er ihr den Rücken zu, und ließ sie zum zweiten Mal an diesem Tag verwirrt und alleine stehen, ohne ein weiteres Wort der Erklärung. Sie verharrte an Ort und Stelle, bis sein Umriss im Regen nicht mehr zu sehen war.
 

Dann strich sie mit ihrer Zunge langsam über ihre Lippen, bevor wieder Leben in ihren Körper einkehrte. Sie atmete tief durch, verdrängte jegliche Gedanken und bückte sich, um ihr Schwert wieder aufzunehmen.

Ihre Hände zitterten leicht, aber diesmal wusste sie, dass es nicht vor Wut und auch nicht vor Kälte war.
 

Smoker würde sie umbringen.
 

....................TBC.........................
 

Kommis? *lieb guck*



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Kommentare zu diesem Kapitel (6)

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Von:  Cillybelle
2014-05-13T21:21:37+00:00 13.05.2014 23:21
Tolles Kapitel. Ich mag den Szenen-Wechsel zwischen den Beiden und die Beschreibung ihrer Gefühle. Beide kommen so authentisch rüber. Musste aber auch ein wenig schmunzeln, dass Zoro Nami als "Gewitterziege" bezeichnet. Schön geworden.

LG
Cilly
Von:  Len
2008-11-10T19:46:19+00:00 10.11.2008 20:46
"Nachdem sie sich nach scheinbar endloser Zeit wieder aufgerappelt hatte, hatte sie sich immer noch miserabel gefühlt, mit dem kleinen aber feinen Unterschied, dass sie nun wahrscheinlich auch noch danach aussah" LOL das fängt ja schonmal gut an und wzar echt gut und ironisch gemeint ^.^
zuuuu geil, dein stil-einfach klasse, die story auch suuupertoll und so süß, der arme zorro und tashigi nervt mich! sie soll zorrro nicht so behandeln! XD
das ist so gut gemacht, das der leser von beiden die gefühle kennt und die zwei aber wenn sie sich gegenüberstehen einfach nicht dazu kommen vernünftig miteinander zu reden XD
uuui dadurch ist das voll spannend!!!! tolliq!!!! ich lese gleich mal weiter ^^
ich frage mich ob tashigi noch aus ihrer erstarrung kommt, wenn sie das nächste mal zorro gegenüber steht...und vll wieder geküsst wird ^^
die szene war auch suupicool, konnte man sich lebhaft vorstellen!
hoffe smoker hat gande....falls tashigi zurückgeht..mal sehen
Weeeeeiiter soooo!!!!! <3
*knuuutschi*

Von:  Monny
2008-11-07T22:02:34+00:00 07.11.2008 23:02
Oh man wie cool^^. Freu mich schon auf das nächste Kapitel^^. Werde gleich weiter lesen^^.

gez.Monny^^.
Von:  Yinchan
2008-10-21T14:55:11+00:00 21.10.2008 16:55
x3
ich wusste ja wies weitergeht *grins*
ich find es wieder mal total schön umschrieben ^^
mir tun die beiden richtig leid... und smoker ist sehr gut getroffen xDDD
und die Beschreibung über namis wut erst recht *lach*
Von:  YaRly
2008-10-21T13:45:42+00:00 21.10.2008 15:45
Ach gott xD wie süß...
armer Zorro
arme Tashigi
... vor allem arme Tashigi... Smoker wird sie umbringen... haha xD;
Von: abgemeldet
2008-10-18T20:01:23+00:00 18.10.2008 22:01
Kommis ^^
Aaalso, ähm....ja....*verwirrt desu*
Da ich geistig ausgelaugt bin fasse ich mich kurz, xD es war...interessant, toll kann man da nicht wirklich sagen, weil Zorro mir ehct leid tut, TAshigi momentan weniger XD die is etwas....zickig, wenn ich das so sagen darf, aber dass unser lieber Schwertkämpfer sich so hängen lässt....nyo xD muss auch mal sein, man kann es sich förmlich vorstellen, auch wenn ich den Sprung von Deprimiert auf Grinsend seltsam finde ÖÖ das kam etwas abrupt ....aber trotzdem toll, auch der Kuss am Ende, schöne Szene, schreib schnell weiter, ja?
Sry der KOmmi is doof, I know aber das is grad ne geistige höchstleistung xD
lg Ryoko


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