Das Projekt beginnt
So, da bin ich wieder.
Ich will euch auch gar nicht lange aufhalten,
es geht gleich weiter.
***** *****
Sakura sah das Schulgebäude schon von weitem. Sie lief darauf zu, hielt jedoch an, als sie jemanden ihren Namen rufen hörte. Als sie sich umdrehte, sah sie Ino und Tenten auf sich zukommen. „Hallo ihr!“, rief sie gutgelaunt und winkte ihnen zu. Sie winkten zurück, aber Ino schaute an ihr vorbei. Sakura drehte sich um, um zu sehen, was da so interessant zu sein schien. Sasuke Uchiha stand dort, zusammen mit Naruto Uzumaki. Naruto war etwa die einzige Person, die Sasuke an sich ranliess. Sakura wandte sich wieder verrätlich ab. Der Uchiha war so arrogant, sie konnte sein Gesicht schon nicht mehr sehen. Was andere an ihm fanden (und da gab es viele), konnte sie nicht verstehen. Für sie war er einfach das Letzte.
Ino seufzte verzückt auf. „Dieser Uchiha sieht einfach so gut aus“, schwärmte sie. „Wenn ich nicht Shikamaru lieben würde, würde ich mich ihm zu Füssen werfen.“
„Na, zum Glück liebst du Shikamaru“, knurrte Sakura. Tenten sah überrascht auf. Dann seufzte sie. „Ach Sakura“, sagte sie, und schüttelte den Kopf, „ich weiss ja, dass du den Uchiha über alles hasst und so. Aber jetzt mal ehrlich: Du kannst nicht ernsthaft behaupten, dass er nicht gut aussieht.“
Sakura drehte sich wieder um. Sie sah Sasuke nochmals an. Er bewegte sich geschmeidig, seine dunklen Haare standen ihm perfekt und das T-Shirt liess die starken Muskeln erahnen, die sicherlich darunter steckten. „Na gut“, räumte Sakura schliesslich ein, „er sieht wirklich nicht schlecht aus. Aber…“, unterbrach sie schnell Inos und Testens Jubel, „er ist einfach ein Arsch. Lässt die Mädchen hinter sich herlaufen, holt sich mal nach Lust und Laune eine, und lässt sie nach einer Nacht wieder stehen.“ Sie lief weiter auf die Schule zu. Ino und Tenten sahen sich an, dann seufzten sie einstimmig. Kopfschüttelnd folgten sie Sakura.
Diese war inzwischen schon bei der Schule angekommen. Sie trat ein, hielt ihren Freundinnen aber die Türe auf. Dann ging sie schnurstracks ins Klassenzimmer, um die Hausaufgaben abzuschreiben.
Nach der dritten Stunde räumte Sakura ihre Mathesachen weg und fragte Ino: „Mit wem haben wir als nächstes Schule?“
„Mit Kakashi“, antwortete Ino. „Er gibt doch Geographie.“ Sakura nickte. Das hatte sie völlig vergessen. Ihr Klassenlehrer Kakashi unterrichtete sie eigentlich nur im Sport, Geschichte und Deutsch. Aber da ihre eigentliche Geographielehrerin Kurenai plötzlich krank geworden war, übernahm nun eben Kakashi ihre Lektionen. Dieser liess auch gar nicht lange auf sich warten und betrat schon das Klassenzimmer, mit drei Büchern unter dem Arm geklemmt. „Guten Morgen“, rief er seinen Schülern zu, und „Guten Morgen“, kam es fast einstimmig zurück. Kakashi legte die Bücher auf das Lehrerpult und sagte dann: „Wir beginnen heute ein neues Projekt, für das ihr eine Woche Zeit kriegt. Das Thema entscheidet sich durch Verlosung. Ihr werdet alle genau heute in einer Woche der Klasse euer Thema vortragen. Ihr kriegt während dieser Woche keine Hausaufgaben, von keinem Lehrer, damit ihr genügend Zeit für das Projekt habt. Sonst noch Fragen?“
Sakura hielt die Hand hoch.
„Ja?“
„Ist es eine Partnerarbeit?“, fragte sie neugierig.
„Ja“, antwortete Kakashi. „Aber“, stoppte er schnell Sakuras und Inos Freudenausbruch, „die Partner werden ebenfalls verlost.“ Sakura schnappte empört nach Luft. Die Gruppen wurden ausgelost? Das konnte nur ein schlechter Scherz sein! Aber nein, Kakashi reichte bereits die Lose herum. „Na toll“, knurrte Ino neben ihr, „ich, mit meinem Glück bin sicherlich mit solch einem Trottel wie Naruto in der Gruppe.“ Sakura stimmte ihr zu. Auch sie war ziemlich ungehalten darüber. Aber meckern nutzte ohnehin nichts. Sie konnte nur hoffen, oder beten. Zögernd zog sie ein Los. Herzass. Na ja, Hauptsache, sie hatte am Schluss eine gute Note! „Also gut“, sagte nun Kakashi, als er wieder vorne an der Wandtafel stand, „nun frage ich euch jeweils nach euren Karten. Ich schreibe die Namen gleich hier“, er zeigte auf die Wandtafel, wo ein paar Karten übereinander hingen, „neben den Karten, die ihr gezogen habt. Nun gut, Ino, was hast du gezogen?“
„Herzdame“, sagte Ino. Kakashi nickte und notierte es.
„Hinata?“
„Kreuzkönig“, antwortete Hinata leise.
„Neji?“
„Schaufeldame.“
„Sakura?“
„Herzass.“ Ino stiess ihr bei dem Wort spielerisch in die Seite.
So notierte Kakashi alles. Schlussendlich sah es so aus:
Herzdame: Ino Yamanaka, Naruto Uzumaki
Schaufeldame: Neji Hyuga, Tenten
Kreuzkönig: Hinata Hyuga, Shikamaru Nara
Schaufelbauer: Rock Lee, Ayumi Ashitake
Herzass: Sakura Haruno, Sasuke Uchiha
Sakuras Herz schien stehen zu bleiben. Von allen, mit denen sie hätte zusammenarbeiten können, musste es ausgerechnet der Uchiha sein! Ein grösseres Pech hätte es nicht geben können. Neben ihr knurrte eine ebenfalls sehr frustrierte Ino. „Ich wusste es“, fauchte sie wütend, „mit Naruto als Partner hängt die ganze Arbeit natürlich wieder mal allein von mir ab. Wie mich das nervt!“ Sakura aber knurrte nur unwillig. „Von wegen“, knirschte sie, „lieber ein nichts machender Naruto, als ein dauernd nörgelnder Sasuke. Warum ziehe immer ich die Arschkarte?“
Die beiden moserten noch eine ganze Weile herum. Kakashi liess sich davon aber auch gar nicht beeindrucken. „Seht mal“, erklärte er, „ihr habt zwei Möglichkeiten: Entweder schimpft ihr weiterhin herum, macht dieses Projekt einfach schlecht und bekommt einfach eine sauschlechte Note…“ Sakura schnaubte laut.
„…oder“, fuhr Kakashi fort, ohne es auch nur zu beachten, „ihr gebt euch Mühe und versucht es wenigstens. Wenn ich sehe, dass ihr es versucht, aber es so wirklich nicht klappen will, können wir die Gruppen immer noch anders gestalten. Aber ihr müsst es versuchen.“ Sakura seufzte, willigte aber ein. Sie hatte eigentlich auch keine andere Wahl, wenn sie trotzdem eine gute Note erhalten wollte. Auch Ino fügte sich. Kakashi nickte zufrieden. „Nun zu den Themen“, fuhr er ruhig fort, „eure Themen haben nichts mit der Geographie zu tun. Es sind allgemeine Themen, einfach über das Leben selbst. Wir fangen bei der Herzdame an.“ Er wandte sich an Ino und Naruto. „Ihr habt das Thema „Das Leben“. Das ist ein sehr allgemeiner Begriff, aber es geht mehr darum, was das Leben ausmacht, warum es sich zu leben lohnt, und so weiter. In Ordnung?“ Die beiden nickten. Sakura nahm erstaunt zur Kenntnis, das Ino auf einmal sehr viel ruhiger und nachdenklicher geworden war. Vielleicht war das ja genau das richtige Thema für sie und Naruto. Die beiden hatten sicher eine völlig verschiedene Ansicht des Lebens. Das konnte interessant werden.
„Nun zu der Schaufeldame“, fuhr Kakashi fort. „Tenten und Neji, ihr beide habt das Thema „Der Tod“. Das ist ein sehr tiefes und auch sehr persönliches Thema. Aber ich denke, ihr werdet es sehr gut meistern.“ Die beiden nickten, sahen sich an, und lächelten.
„Nun zum Kreuzkönig.“ Kakashi sah Hinata und Shikamaru freundlich an. „Ihr beide habt das Thema „Kommunikation“. Wie man sich ausdrücken kann, wie man etwas sagt, ohne etwas zu sagen, und wie man zwischen den Zeilen lesen kann. Ist das so in Ordnung für euch?“ Auch sie beide nickten.
Sakura und Ino mussten sich gewaltig am Riemen reissen, um nicht loszulachen. Es wäre auch gemein gewesen. Aber Hinata sagte so selten etwas, war immer so ruhig und still, und Shikamaru war noch weniger gesprächig. Und ausgerechnet die beiden hatten das Thema Kommunikation!
„Nun, Schaufelbauer“, sagte Kakashi mit einem kurzen Blick auf die Wandtafel. „Rock Lee und Ayumi. Ihr arbeitet an dem Thema „Freundschaft“. Beide sahen verblüfft aus. Lee und Ayumi konnten sich eigentlich nicht besonders gut leiden. Niemand konnte Ayumi besonders gut leiden. Sie hatte alle ihre Freunde in den Parallelklassen. Mit Sakura, Hinata und Tenten stand sie zwar nicht auf dem Kriegsfuss, aber sie hatten sich auch nicht viel zu sagen. Nur mit Ino wechselte sie manchmal ein paar kurze, zickige Worte. Aber dennoch hatten weder Lee, noch Ayumi etwas dagegen einzuwenden, und so kam Kakashi zu den letzten zwei. „Herzass“, begann er, stockte dann und lächelte amüsiert. „Sakura und Sasuke, welch ein Zufall“, lachte er. „Ihr habt das Thema „Liebe“. Nun lachten auch alle anderen aus der Klasse, mit Ausnahme von Sakura und Sasuke. Sie schwiegen nur eisig. Liebe. Die beiden hassten sich! Das hatte auch Kakashi mitbekommen. Und nun sollten ausgerechnet sie das Thema Liebe miteinander bearbeiten? Doch Kakashi fuhr noch fort: „Das ist vielleicht genau das Richtige für euch zwei. Ich meine, heisst es nicht immer: Was sich neckt, das liebt sich?“ Nun grölte die Klasse, und Sakura merkte entsetzt, dass sie rot anlief. Sie und der Uchiha. Was für eine absurde Idee!
Kakashi erklärte noch viel. Aber Sakura verstand kein Wort. Liebe! Wie konnte es auch nur ausgerechnet sie treffen? Und dann auch noch mit dem Uchiha! Sie seufzte. Liebe…
Nach der Stunde packte Sakura ihre Sachen zusammen und lief in Richtung Zuhause. Sie war aber noch keine 50 Meter von der Schule entfernt, da stürmten Hinata und Ino hektisch winkend aus dem Schulgebäude. „Sakura, warte!“, rief Ino laut. Sakura blieb stehen, bis die beiden sie eingeholt hatten.
„Nanu“, wunderte sich Ino, „warum denn so trübselig?“
Sakura seufzte. „Der Vortrag ist in einer Woche“, erklärte Sakura. Da Ino aber nicht zu verstehen schien, fügte sie noch hinzu: „Und ich habe auch noch ausgerechnet das Thema Liebe erwischt.“ Ino verstand immer noch nicht. Sakura seufzte und wandte sich ab.
„Was ist denn nun wieder los?“, zeterte Ino. Aber Sakura mochte es nicht erklären.
„Ino“, hörte sie Hinatas Stimme, „in einer Woche ist Valentinstag.“
Nun schwieg Ino, genau wie Sakura und auch Hinata sagte nichts mehr. Vor der Kreuzung, in die jede in eine andere Richtung musste, verabschiedeten sie sich.
So, das wärs wieder.
Ich weiss, dieses Kappi
war noch nicht sooo toll,
deas nächste wird aber
sicher besser.
Danke fürs lesen
Eure smiley-chan
