Zum Inhalt der Seite

First Try

RukixReita
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Ist heute ganz spontan entstanden - es schwirrte mir einfach im Kopf herum und ließ sich nicht abschütteln =.=
 

Also hab ichs aufgeschrieben *achseln zuckt*
 

Wems gefällt, kann ja n Kommi dalassen ^^
 

Momentan ist es als 'abgeschlossen' und 'One-Shot' markiert und dabei wird es wohl auch bleiben - ne Fortsetzung ist zumindest noch nicht geplant Oo
 

Aber nun viel Spaß beim Lesen ^^
 

LG

Maya
 


 


 

First Try
 


 

Er lachte. Man musste ihn wohl im ganzen Haus hören. Er saß da, hielt sich den Bauch und lachte.
 

Beleidigt schob ich die Unterlippe vor und stierte ihn finster an, doch das schien ihn nur noch mehr zu belustigen. Resignierend stützte ich meinen Kopf auf meine Handfläche und sah auf die Uhr. Wie lange er wohl durchhielt ohne an Luftnot zu ersticken?
 

„En- Entschuldige!“, japste er schließlich und wischte sich die Tränen aus den Augenwinkeln, „Entschuldige, bitte, aber – das ist einfach zu komisch!“
 

Er machte Anstalten erneut in irres Lachen auszubrechen, beruhigte sich aber scheinbar langsam und schnappte nach Luft, während er sich mit den Händen ein wenig Wind zufächerte.
 

Schließlich war er ruhig.
 

„Fertig?“, knurrte ich und versuchte so finster zu gucken wie es mir in dem Augenblick möglich war.
 

Er gluckste, nickte aber und brach nicht erneut in Gelächter aus.
 

„Das war also.. dein voller Ernst, ja?“, hakte er noch einmal nach und ich stöhnte entnervt auf. „Denkst du echt, ich würde dir so was oberpeinliches erzählen, wenn es nicht mein Ernst wäre!?“, pflaumte ich ihn an und er kicherte nun doch ein wenig. „Zicke“, meinte er nur und ich machte Anstalten aufzustehen.
 

„Man sieht sich.“
 

„Nein, warte!“
 

Er hielt mich am Ärmel meiner Schuluniform fest und zog mich wieder runter in den Schneidersitz. Ich sah wie er sich bemühte ein ernstes Gesicht zu machen, aber seine Mundwinkel zuckten verräterisch.
 

Warum hatte ich es ihm noch mal erzählt? Ach ja, stimmt. Wir waren Freunde. In solchen Momenten mehr oder weniger. Aber konnte ich nicht wenigstens ein bisschen Verständnis verlangen? Wenigstens ein bisschen??
 

„Du hast also echt noch nie jemanden geküsst?“
 

Als ich sein erneutes Glucksen vernahm, rief ich mich innerlich zur Ruhe. Manchmal wünschte ich mir, ich könne ihm ungeschoren den Hals umdrehen, aber da man ja ein lieber braver Bürger war, tat man es natürlich nicht.
 

„Soll ich’s dir auf n Arsch tättowiern?“, giftete ich zurück, „Himmel Herr Gott! Ich weiß nicht wie man so kindisch sein kann!“
 

Eingeschnappt plusterte er die Backen auf. „Ich bin sehr erwachsen!“, jammerte er und nun war es an mir zu lachen, was er mit einem Stoß in die Rippen quittierte. „Ok, ok, ich bin jetzt ernst, ich versprechs!“, er hielt die Hand hoch, als wäre er vor Gericht und sah mich treudoof aus seinen großen Augen an.
 

Ich seufzte und entschied mich, ihm einfach mal zu glauben, da ich mittlerweile echt keinen Nerv mehr hatte. Ich wischte mir kurz mit der Hand durchs Gesicht und sah ihn dann wieder an.
 

Dann grinste ich.
 

„Hast du denn schon geküsst?“
 

Ihm fiel die Kinnlade zu Boden und ich grinste breit. „Ja, ja, ja, ja!“, feixte ich, „Selbst noch ungeküsst und große Töne spucken, was?“
 

Jedoch fasste er sich schneller, als ich gedacht hätte und grinste ebenso breit zurück.
 

„Ja, hab ich.“
 

Ich spürte wie mir die Gesichtszüge entgleisten und ich brauchte einige Sekunden, um die neue Information aufzunehmen und richtig zu verarbeiten. WAS hörte ich da gerade? Ruki hatte schon rumgeknutscht? Vor MIR?? Das ist ja so als – als wäre Schwarz plötzlich Weiß, oben wäre unten, dünn wäre dick, Ruki wäre intelligent!
 

Wann hatte sich die Welt ins Gegenteil gekehrt??
 

Erst sein Schnipsen mit den Fingern vor meinem Gesicht ließ mich wieder in die Realität (ob nun verkehrt oder nicht) zurückkehren.
 

„Überrascht?“ Er wippte anzüglich mit den Augenbrauen und grinste noch immer so selbstsicher, dass ich ihn am liebsten geschlagen hätte.
 

„Sekunde“, sagte ich und hob die Hand, um das Gesagte zu unterstreichen. Ich schluckte noch einmal und sprach dann ruhig weiter. „Soll das heißen... DU... hast schon rumgemacht? ... und – ICH - NICHT??“
 

Wieder lachte er. „Bist wohl doch nicht so ein Macho, was? Aber nimms dir nicht so zu Herzen, irgendwann erbarmt sich schon einer!“ Er zwinkerte frech und ich schlug innerlich meinen Kopf gegen die dickste Backsteinmauer, die ich mir vorstellen konnte. Das konnte doch wohl nicht wahr sein!
 

Als ich später an dem Tag endlich im Bett lag, konnte ich nicht schlafen. Meine Gedanken kreisten immer wieder um das eine Thema. Noch immer hatte ich die Tatsache, dass Ruki weiter war als ich, nicht wirklich verkraftet. Da kriegte der Zwerg doch tatsächlich früher jemanden rum, als ich?
 

Ich will nicht eitel sein, aber wer unsere Clique kannte, der wusste genau, dass DAS eigentlich gar unmöglich war!
 

Da wäre zuerst einmal Kai. Der laufende Strahlepöter aus dem Hauswirtschaftskurs, der wahrscheinlich schreiend wegrennen würde, sobald ihm ein Mädchen zu nahe kam. Dann Aoi, der unreife Klassenclown, der das erste Mal mit dreizehn ein Mädchen geküsst hatte, welches sich später als seine Cousine herausstellte und mittlerweile zum Frauenschwarm mutiert war aber in den letzten zwei Jahren nicht eine feste Beziehung gehabt hatte. Und Uruha, der sich für Mr. Porno persönlich hielt und die größte Klappe (nach mir) hatte, wo aber (fast) nur heiße Luft hinter steckte. Seine erste und bislang einzige Beziehung hatte schon nach drei Tagen seinen Reiz verloren, weil er einfach nicht die Finger von den ‚Früchten aus Nachbars Garten’ lassen konnte.
 

Und Ruki. Ihn zu beschreiben fiel mir immer am schwersten. Meisten fielen mir zuerst Begriffe wie ‚laut’, ‚kindisch’, ‚chaotisch’, ‚nervig’ und ‚Giftzwerg’ ein. Alles nichts sonderlich nett. Ich wusste, bei aller Liebe, nicht, was ein Mädchen an ihm finden konnte. Das war mir unbegreiflich.
 

Wieso, zum Teufel, hatte er schon rumgeknutscht und ich nicht??
 

Der Gedanke beschäftigte mich auch noch am nächsten Tag in der Schule. Ruki war (hingegen meiner Erwartung) so vernünftig gewesen und hatte es nicht an die große Glocke gehängt, dass ich (selbsternannter Macho der Clique) noch ungeküsst war.
 

Ein schelmisches Zwinkern war alles gewesen, was seinerseits kam, mich aber dennoch schon wieder auf hundertachtzig brachte.
 

Während der Mathestunde sah ich zu ihm rüber und konnte meine pubertären Gedanken nicht davon abhalten, abermals daran zu denken. Ruki tippte energisch auf seinem Taschenrechner herum und malträtierte dabei seine Lippen.
 

Ich schluckte, als mir auffiel, dass sie doch voller waren, als ich immer dachte. Oder bildete ich mir das ein? Ich starrte ihm regelrecht auf den Mund und hatte plötzlich das Bild von ihm und einem Mädchen im Kopf wie sie sich küssten. .... Neeeeein, das passte GAR nicht!
 

Seine Zunge schnellte kurz hervor und befeuchtete seine Lippen, die während des Grübelns ganz trocken geworden waren und ich schluckte erneut. Mir steckte ein dicker Klos im Hals und als ich mir vorstellte wie es wohl wäre, ihn zu küssen, verschluckte ich mich und bekam einen Hustenanfall.
 

Ich wandte mein Gesicht zum Fenster und erstickte beinahe, mein Kopf wurde schon ganz rot. Besorgt legte er mir eine Hand auf die Schulter und fragte, ob alles in Ordnung sei.
 

Hastig nickte ich und hustete noch immer. Mir waren die Blicke der anderen Schüler plötzlich verstärkt bewusst und ich glaubte, mein Kopf müsse explodieren. Als Ruki mir seine Wasserflasche vor die Nase hielt, griff ich zu und trank beherzt einen Schluck.
 

Ohne ihn anzusehen, schob ich ihm die Flasche wieder rüber und murmelte ein knappes Danke.
 

Die restlichen paar Minuten bis zum Ende des Unterrichts starrte ich verkrampft auf mein (bislang unbeschriebenes) Blatt Papier. ‚Nur noch ein paar Sekunden, dann bin ich frei!’, waren meine einzigen Gedanken und als es schließlich klingelte, stürmte ich fluchtartig aus dem Klassenzimmer.
 

Zuhause angekommen schmiss ich mich aufs Bett und gab einen Laut des Frusts von mir, der von meinem Kissen halb verschluckt wurde. Scheiß, scheiße, scheiße, SCHEIßE!!
 

SOWAS DENKT MAN NICHT, VERDAMMT!
 

Nicht von seinem besten Freunde! Nicht von RUKI!!
 

Die folgenden acht Anrufe an dem Nachmittag wurden eiskalt ignoriert. Laut dem Display war es immer Ruki und auf ein Gespräch mit IHM (Mr. Ich-hab-vor-Reita-rumgeknutscht) konnte ich, weiß Gott, verzichten!
 

So verbrachte ich den Nachmittag mit sinnlosem Rumgezappe, Pizza futtern und so wenig vom Sofa bewegen wie nur irgend möglich.
 

Und jedes Mal, wenn ich an Ruki dachte, schnippte ich mein Armband, dass es auf der Haut zwirbelte.
 

Diese Strategie funktionierte ganz gut, allerdings nur so lang, bis das Original vor mir stand.
 

„Deine Mutter hat mich reingelassen“, gab er ganz lapidar von sich und ließ sich neben mir auf dem Sofa sinken. Er faltete die Beine wie gewohnt in den Schneidersitz, griff nach einem Stück Pizza und verfolgte ohne Murren mein planloses Zappen.
 

Erst nach wenigen Minuten ergriff er erneut das Wort.
 

„Warum siehst du dir nicht mal eine Sendung ganz an?“
 

„Ist doch egal.“
 

„Interessiert mich aber!“
 

„Läuft doch nur Schrott!“
 

„Sicher?“
 

„Ist doch alles langweiliger Schmusekram!“
 

„Woher willst du das wissen, wenn dus dir nicht ansiehst?“
 

„Ist doch immer dasselbe!“
 

„Kommt auf den Film an.“
 

„Sind doch alle gleich.“
 

„Nicht alle.“
 

„Doch.“
 

„Wenn du immer wegläufst, kriegst dus nie mit!“
 

„ ...reden wir immer noch vom Fernsehen?“
 

Ruki grinste und zuckte mit den Achseln. „Kommt drauf an“, meinte er, „Weißt du, worauf ich hinaus will?“
 

Ich hatte ehrlich gesagt nicht die geringste Ahnung. Sein Filmgequatsche hatte mich vollkommen aus dem Konzept gebracht.
 

„Ähm...“
 

„Mit anderen Worten: Nein.“, er seufzte frustriert und riss in verzweifelter Geste die Arme in die Luft. „Und ich dachte immer, ICH wäre begriffsstutzig!“
 

Aber hallo! Beleidigte der mich gerade?
 

„Mensch, Reita! Manchmal biste blöd wie ne Bockwurst!“
 

„Also, entschuldige mal!“, protestierte ich, stieß aber auf taube Ohren. Scheinbar hatte Ruki mit seiner Tirade gerade erst angefangen und sich richtig in Fahrt geredet.
 

„Nein, ich entschuldige nicht!“, meinte er aufgebracht, „Ich weiß nicht wie man so blind sein kann! Und das in mehrerer Hinsicht.“
 

Er verschränkte die Arme vor der Brust und es herrschte eine angenehme (?) Stille. Für ein paar Sekunden. Denn dann wandte er seinen Kopf in meine Richtung und fragte – immer noch ziemlich angepisst: „Ist dir eigentlich noch nicht aufgefallen wie du Aoi immer nachstarrst?“
 

Ich fiel vom Sofa.
 

„WAS??“
 

„Du hast mich schon verstanden! Bin ich dir zu klein, oder was?“, er stand ruckartig vom Sofa auf und lief Richtung Tür, entzog sich somit einer Antwort, „Ach, vergiss es, ich will es gar nicht wissen!“
 

Türknallend stampfte er von dannen und kurze darauf hörte auch auch die Haustür in Schloss fallen.
 

JETZT war ich verwirrt.
 

Hatte ich Ruki gerade richtig verstanden? Unterstellte er mir tatsächlich, dass ich... dass ich... SCHWUL sei?? Und auf Aoi scharf??? War der Giftzwerg noch zu retten? Den würd ich mir morgen mal herzhaft zur Brust nehmen, den kleinen –
 

Sekunde.
 

Mein Hirn ratterte und rauchte und ich spulte die Szene noch einmal zurück. ... hatte er mich ernsthaft gefragt, ob er mir ZU KLEIN wäre?
 

Mit einem frustrierten Laut ließ ich mich nach hinten kippen und schlug mit dem Kopf auf dem Boden auf. Das war mir alles zu hoch! Warum konnte er mich nicht einfach in Ruhe lassen? Warum musste er mein einfach gestricktes Leben so auf den Kopf stellen? Wer, zum Henker, hatte ihm das erlaubt? Ich bestimmt nicht!
 

Scheiße!
 

Bis vor kurzem war mein einziges (geradezu lachhaftes!) Problem gewesen, dass ich noch ungeküsst war! Und jetzt lag ich hier (wie so n Penner, nebenbei bemerkt) im Wohnzimmer vor dem Sofa und raufte mir vor Verzweiflung die Haare! Und das nur, weil dieser kleine Gnom mit seiner Predigt alles durcheinandergeworfen hatte!
 

Das war nicht fair!
 

Ich wollte doch nur einen Kuss und keine komplette Umstülpung meines triebgesteuerten Unterbewusstseins!
 

Den nächsten Tag schwänzte ich.
 

Meiner Mutter gaukelte ich vor, ich hätte mich die Nacht übergeben. Blass und zum kotzen fühlte ich mich genug. Sie kaufte es mir sofort ab. Lediglich meine Schwester warf mir einen misstrauischen Blick zu, doch sagte sie nichts.
 

Als die Wohnung verlassen war, seufzte ich laut auf und schlug mir die Hände aufs Gesicht.
 

Ich konnte Ruki heute unmöglich unter die Augen treten. Nicht nach dieser ‚netten Unterhaltung’ gestern. Jaah, nennt mich ein Weichei, aber ich ging Konflikten (vor allem unter Freunden) gerne aus dem Weg. Ich war noch nie ein Meister in Gefühlsangelegenheiten gewesen und verspürte auch nicht den Drang, mich dieser neuen Situation zu stellen.
 

Aber bei meinem Glück, wäre es sowieso Ruki, der wieder einmal bei MIR aufkreuzen würde.
 

Warum auch immer, das sei mal dahingestellt.
 

Doch an diesem Tag passierte nichts Spektakuläres mehr. Und auch am nächsten Tag nicht, den ich wieder Zuhause verbachte. Ich glaubte mit der Zeit wirklich krank geworden zu sein, ich fühlte mich einfach elend.
 

Ob Ruki Recht hatte?

(allein dieser Gedanke war ein Verbrechen an mein Ego!)
 

Eine Art von Schwermut packte mich, als ich an meinen kleinen Freund dachte. Ich sah ihn in Gedanken wieder im Klassenzimmer an den Matheaufgaben sitzen und wie er dabei nachdenklich auf seinen Lippen herumkaute...
 

Ein flaues Gefühl machte sich in meinem Magen breit und ich schob es auf mein schlechtes Gewissen.
 

Ob ich mich bei ihm melden sollte?
 

Der nächste Tag war ein Freitag und weil ich es blödsinnig fand, diesen einen Tag vor dem Wochenende noch hinzugehen, blieb ich auch da Zuhause. Meine Mutter machte sich langsam wirklich Sorgen und auch mich machte mein Gemütszustand stutzig.
 

Jede Stunde, die ich länger in meinem Zimmer verbrachte, dachte ich immer intensiver an Ruki und meine Laune wurde stetig miserabler. Ich hatte keinen Appetit, litt unter Antriebslosigkeit und fand generell alles zum kotzen.
 

Nicht mal mein Lieblingsgericht heiterte mich auf und meine Mutter fasste mir angstvoll an die Stirn und bestand aufs Fiebermessen.
 

Wie erwartet keine Temperatur.
 

Hatte ein schlechtes Gewissen wirklich solche starken Auswirkungen? Oder steckte da gar was anderes dahinter? Aber was? Rukis Predigt konnte mich unmöglich so mitgenommen haben!
 

Als am Freitagabend schließlich mein Handy klingelte und ich Rukis Namen las, schlug mein Herz bis zum Hals.
 

Einige Sekunden rang ich mit mir, ob ich wirklich abnehmen sollte, aber dann riss ich es regelrecht an mich und hob ab.
 

„Ja?“
 

„Hi“, kam es etwas zögerlich für seine Verhältnisse, „Ähm... du warst nicht in der Schule.“
 

„Mir geht’s nicht gut.“
 

„Virus?“
 

„Glaub nicht.“
 

„Achso.“
 

„ ...Ruki?“
 

„Ich wollt mich nur erkundigen. Na ja, wies dir geht und so. ... tut mir Leid, dass ich dich so angefahrn hab. Ich hatte kein Recht dazu.“
 

„Ist schon ok.“
 

„Wirklich?“
 

„Ja, wirklich.“
 

„Darf ich vorbeikommen?“
 

Erneut machte mein Herz einen Hüpfer und ich spürte wie meine Hand zitterte.
 

„Äh, ja klar, wieso nicht.“
 

„Ich bin gleich da!“ Und dann hatte er auch schon aufgelegt und ein unangenehmes Tuten drang an mein Ohr, ehe ich mein Handy wie paralysiert wieder an seinen Platz legte.
 

...
 

OH MEIN GOTT!!
 

Er würde gleich vorbeikommen und ich trug seit drei Tagen die gleichen Klamotten und gammelte in meinem Bett rum!!
 

So konnte ich ihn unmöglich- ich musste schnellstens unter die Dusche!
 

Mit einem Satz war ich auf den Beinen, riss ein paar Klamotten aus dem Schrank (die zwar nach krank, aber dennoch gepflegt aussahen) und sprintete ins Bad.
 

Dabei rannte ich beinahe meine Mutter um, die mit einem Tablett Tee balancierte. „Akira!“, entrüstete sie sich erschrocken, „Was- ?“ „Ruki kommt gleich vorbei!“, rief ich schnell und schloss hinter mir ab. In Windeseile duschte ich mich ordentlich und sprang in meine alte Trainingshose und ein schwarzes Shirt unserer gemeinsamen Lieblingsband.
 

Ich hatte mich gerade wieder ins Bett gepackt, als es auch schon klingelte. Gerade noch rechtzeitig.
 

Als Ruki kurze Zeit später mein Zimmer betrat, machte er einen leicht verschämten Ausdruck.
 

„Ich hoffe, ich hab dich nicht allzu überrumpelt? Schließlich musst du dich auskurieren.“
 

Auskurieren? Meine Beschwerden waren wie weggefegt.
 

„Nein, gar nicht“, schüttelte ich rasch den Kopf und klopfte neben mich auf die Bettdecke, „Setz dich doch.“
 

Zufrieden lächelnd wie ein kleiner Junge, hopste er zu mir aufs Bett und wuschelte mir mit beiden Händen durch die Haare. „Maaaan“, jammerte er, „Ohne dich ist es furchtbar langweilig in der Schule!“
 

Dann ließ er seine Händen in den Schoß fallen und sah mich durchdringend an.
 

„Aber du willst wirklich nichts von Aoi?“
 

Die Frage versetzte mir einen Stich. Warum wollte er das wissen? War er in Aoi verliebt? Ich verdrehte genervt die Augen.
 

„Nein, wirklich nicht – kannst ihn dir ruhig schnappen!“
 

Zu meiner Überraschung lachte Ruki laut auf und schüttelte ungläubig und belustigt den Kopf, sodass seine blonde Wuschelmähne hin- und herflog.
 

„Ich? Und Aoi? Geht’s noch?!“
 

„A-a-aber ich d-dachte – d-du hast doch – also –“ Na toll. Jetzt fing ich auch noch zu stottern an.
 

Ärgerlich räusperte ich mich.
 

„Was soll dann das ganze Theater?!“
 

Ruki schmunzelte und- wenn ich mich nicht irrte, wurde er gerade etwas rot um die Nasenspitze. Und ich... ich blickte langsam überhaupt nichts mehr.
 

„Du hörst auch immer nur das, was du willst, ne? Was ich danach noch alles gesagt hab, fällt dir nicht mehr ein, was?“
 

Danach?
 

Ich musste ihn wohl ziemlich ‚intelligent’ angeglubscht haben, denn erneut gluckste er vergnügt vor sich hin.
 

Moment.
 

Da war doch was gewesen.
 

>Bin ich dir zu klein, oder was?<
 

Pling!
 

„Oh, mein Gott“
 

„Ruki reicht völlig“, neckte er mich, doch seine Worte gingen einfach an mit vorbei, als er vorsichtig seine Hand an meine Wange legte und sich zu mir rüber beugte.
 

Es schien eine Ewigkeit zu dauern, aber dann spürte ich seine Lippen auf meinen.
 

Er küsste mich.
 

Das flaue Gefühl kehrte in meinen Magen zurück und jetzt konnte ich es endlich zuordnen. Wie ein Mini-Feuerwerk...
 

Als er sich von mir trennte, waren unsere Gesicht nur wenige Millimeter voneinander getrennt und er sah mir tief in die Augen, was mir eine Gänsehaut bescherte.
 

„Ich liebe dich.“
 

Eine Träne kullerte über meine Wange und ich tat nichts, um sie aufzuhalten..
 

„Ich liebe dich auch, Ruki...“
 


 

-ENDE-



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (6)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  _-Nick-_
2008-12-29T18:42:30+00:00 29.12.2008 19:42
sehr süüüüß
für einen OS gut geschrieben und ne süße story
*smile*
magst es wohl sehr unsere J-rocker in die Schule zu stecken hehe

mach weiter so *smile*

glg Vanna&Nick
Von:  YutakaXNaoyukis_Mika
2008-09-24T14:25:55+00:00 24.09.2008 16:25
zum dahinschmelzen!
und ich bin nichtmal wirklich reita-fan, aber das is so cute!

Von:  ivy-company
2008-09-18T20:16:47+00:00 18.09.2008 22:16
man is das niedlich XDXD
schul-reitukis sin doch was geiles.. un dann au noch aus reitas sicht!
un dann auch noch so passend un lustig geschrieben XDXD - sowas versüßt einen doch den tag ^^°

lg: ina
Von: abgemeldet
2008-09-18T16:32:38+00:00 18.09.2008 18:32
echt niedlich^___^
und auch voll lustig^^
die gefühle sind echt gut beschrieben worden, tolles One-shot^_^

LG
Yuka
Von: abgemeldet
2008-09-18T16:14:54+00:00 18.09.2008 18:14
herliche geschichte :D
echt übertrieben süß *smile*
supii schreibstile und alles is jut :D
haste echt gut gemeistert >.<
Von:  Lukairia
2008-09-18T12:28:23+00:00 18.09.2008 14:28
wie süüüüß <3
mir gefällts
vielleicht schaffst du doch eine Fortsetzung davon zu schreiben

lg YuYu


Zurück