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Das Licht in der Dunkelheit

von

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Das Schicksal nimmt seinen Lauf

Kapitel 11
 

Das Schicksal nimmt seinen Lauf
 


 


 

Gerade landete Mokuba Grant äußerst unsanft auf seinem Hinterteil.

„Du musst dich schon mehr anstrengen, wenn du gegen mich ankommen willst.“, empfahl Elana grinsend und hielt dem Schwarzhaarigen die Hand hin, um ihm aufzuhelfen. Die Hand missachtend rappelte sich Grant wieder auf und rieb sich sein schmerzendes Gesäß.

„Das liegt nur daran das du eine Frau bist ... Frauen schlägt man nicht.“, verteidigte sich der junge Mann.

„Du sollst mich ja auch nicht schlagen ... du sollst mit mir kämpfen. Das ist ein Unterschied.“, belehrte ihn die Lilaäugige immer noch grinsend. Patrick mischte sich sein.

„Junge ... du brauchst keine Rücksicht auf sie nehmen. Wenn sie könnte, würde sie dich in Sekundenschnelle zerfleischen.“

„Das sind ja tolle Aussichten.“, murrte Mokuba. Inzwischen hatte er erfahren, das Elana eine Dämonin war, aber noch nie ihre dämonische Gestalt gesehen. Seit einiger Zeit unterrichtete sie den Reporter in Selbstverteidigung und Patrick zeigte ihm den richtigen Umgang mit seinen speziellen Waffen zur Vampir- und Dämonenjagd.
 

„Warum tue ich mir das nur an?“ murmelte Grant vor sich hin.

„Weil du eine Story über Seto schreiben willst. Außerdem willst du ihn doch auf einer seiner Touren begleiten... er wird dich aber nur mitnehmen, wenn du keine Last für ihn bist. Das wiederum bedeutet das du kämpfen können musst.“, antwortete die junge Frau geduldig. In ihren Augen blitzte es amüsiert auf. Überrascht sah Mokuba ihr in die Augen, das konnte sie doch unmöglich gehört haben. Immerhin stand sie am anderen Ende des Raumes bei Patrick und er selbst hatte doch nur gemurmelt. Seinen Blick richtig deutend, sprach Elana weiter, „Guck nicht so ungläubig... ich habe ausgezeichnete Ohren.“

„Fehlt nur noch, dass du auch Gedanken lesen kannst.“, brummte der Schwarzhaarige.

„Nein... das kann ich nicht.“, antwortete die junge Frau lachend. Inzwischen erreichte Grant seine beiden Mitstreiter. Vergnügt hakte sich Elana bei ihm ein. „Komm, lass uns auf den Schießstand gehen.“, schlug sie vor und zog ihn auch schon mit sich. Kopfschüttelnd folgte Patrick dem jungen Paar, er verstand Elana nicht, wieso zeigte sie Grant nicht ihre dämonische Seite? Früher oder später wird Mokuba es doch sehen… früher und in Ruhe wäre zwar besser, aber wenn Elana anderer Meinung war...
 

Der Umgang mit den Schusswaffen lag dem Reporter... zielsicher traf er mit jeder ins Schwarze. Sogar mit der Armbrust kam Mokuba sehr gut zurecht.

„Was hältst du davon mit mir auf Jagd zu gehen?“ fragte Elana spontan.

„Ist das dein Ernst?“ hakte der Schwarzhaarige verblüfft nach.

„Natürlich, sonst hätte ich es nicht gesagt. Das ist etwas, das ich von Seto gelernt habe... Sage nur, was du auch meinst, sonst sag gar nichts... naja, oder so ähnlich.“, erklärte die junge Frau.

„Hältst du das für eine gute Idee?“ zweifelte Patrick an dem Vorhaben Elanas. Grant mochte ja mit Waffen umgehen können und er hatte auch keine Probleme immer ins Schwarze der Zielscheibe zu treffen. Doch da draußen würde er auf ehemalige Menschen schießen müssen, das war ein großer Unterschied. Und nicht jeder Vampir würde sich so eindeutig als böse erweisen, wie die nächtlichen Besucher bei Grant damals.

Auch Frauen wurden zu Blutsaugern und manchmal sogar Kinder... Um diese vernichten zu können, gehörte schon eine gute Portion Hass und Abgebrühtheit dazu. Der Grauhaarige zweifelte ernsthaft daran, dass Mokuba Grant das besaß und damit wurde er zur Gefahr für denjenigen den er begleitete.
 

„Rede erst mit Seto darüber.“, schlug der Ältere weiter vor.

„Ach Patrick, sei kein Spielverderber. Du weißt, wie gut ich bin. Es ist kein Problem für mich auf Mokuba und mich auf zu passen.“, versuchte Elana die Sorgen des Grauhaarigen zu entkräften. Zu genau wusste sie, dass sie von Seto nur ein ‘Nein‘ zu hören bekam.

Gespannt verfolgte Grant diesen kleinen Disput, wer wohl als Sieger hervorgehen würde? Zu gern würde der Schwarzhaarige mit Elana auf die Jagd gehen, dass gäbe seiner Story den richtigen Pfiff. Das er Kaiba jemals begleiten dürfte, glaubte er nicht eine Sekunde mehr. Der Blauäugige war sehr deutlich geworden, als Grant einmal nachfragte. Nein, darauf legte er keinen Wert... nicht nochmal so eine handfeste Ablehnung.

In diesem Moment flog die Tür auf und Seto kam herein, sein Blick war noch kälter als sonst. „Seto du bist schon zurück?“ erkundigte sich Elana auch gleich.

Als Antwort bekam sie nur einen kurzen Seitenblick, Patrick indessen lud eine der Schnellfeuerwaffen und warf sie dem Blauäugigen zu. Geschickt fing dieser sie auf, entsicherte sie, zielte und feuerte das ganze Magazin auf die arme Zielscheibe ab. Die Art wie der Jäger die Waffe hielt und wie er mit ihr umging, beeindruckte Grant. Bisher glaubte er, das Kaiba nur sein Schwert benutzte und sich folglich mit Schusswaffen nicht auskannte... aber da hatte sich der Reporter gründlich geirrt.
 

„Ein neuer Vampir ist in der Stadt. Ein Meister im Schwertkampf, wie ich feststellen konnte.“, informierte der Brünette die Anwesenden kühl, sein Blick richtete sich auf Elana. „Du gehst nicht mehr alleine los... Vor allem Halte dich von einem weißhaarigen Vampir fern, verstanden?“ verlangte er von der jungen Frau, die wie eine Tochter für ihn war.

„Dann begleitet mich Grant.“, gab sie bestimmt zurück. Nach einem kurzen intensiven Blickwechsel zwischen Elana und Seto, nickte dieser schließlich. Sein Kopf ruckte zu Grant herum.

„Wenn ihr etwas geschieht, gibt es keinen Ort der sicher genug für dich ist.“, drohte Kaiba. Mokuba schluckte hart und nickte, der Blauäugige gab sich damit zufrieden und verließ den Raum. Der Blick des Schwarzhaarigen folgte dem großgewachsenen Mann ... Ob er ihn auch mal Lachend zu sehen bekam? ... Ob diese blauen Augen auch liebevoll schauen konnten? Wie erotisch die Stimme Kaibas klingen musste, wenn dieser erregt war...
 

„Schlag dir das aus dem Kopf.“, riss ihn Elanas Stimme aus seinen Gedanken. Verwirrt blickte Mokuba sie an.

„Was soll ich mir aus dem Kopf schlagen?“ fragte Grant irritiert nach.

„Das du Seto ins Bett kriegst.“, kam die spitze Antwort der Lilahaarigen.

„Wie kommst du denn darauf?“ murrte Mokuba und fühlte sich ertappt, eine leichte Röte zog über sein Gesicht.

„Das war dir eben genau anzusehen ... was du über Seto gedacht hast.“, hielt sie ihm unter die Nase.

„Ja und? Was stört dich das?“ verteidigte sich Mokuba trotzig, immerhin hatte er kein Geheimnis daraus gemacht, das er auf Männer stand und Seto Kaiba war einer bei dem die Phantasie schon durchgehen konnte.

„Du bist so... so... ach, vergiss es.“, schnaubte Elana aufgebracht und verließ eilig den Schießstand.

„Was hab ich denn jetzt schon wieder falsch gemacht?“ stöhnte Grant auf, er war sich keiner Schuld bewusst. Ein leises Lachen brachte ihm Patrick wieder ins Gedächtnis zurück, Mokuba drehte sich zu dem Grauhaarigen um.

„Was lachst du? Hab ich irgendwas nicht mitgekriegt?“ fragte der Reporter ungehalten nach, war hier denn jeder verrückt?

„Du hast von Frauen wirklich keine Ahnung, oder?“ stellte Patrick grinsend die Gegenfrage.

„Nein... hatte ich noch nie. Männer sind einfacher, vielleicht mag ich sie deswegen auch lieber.“, entgegnete der Schwarzhaarige trocken.

„Das merkt man... Du hast echt noch nicht bemerkt, dass Elana in dich verschossen ist?“ wollte der Ältere wissen. Mokuba schüttelte verneinend den Kopf.

„Oh man, dann musst du echt blind auf beiden Augen sein... Und was Kaiba angeht... er ist Komplizierter als die komplizierteste Frau, die je auf Gottes Erdboden gewandelt ist. Den schlag dir wirklich aus dem Kopf.“, erklärte Patrick und fügte ernst hinzu. „Ich geb dir den Rat... und wenn du schlau bist, befolgst du ihn auch... lass die Finger von Seto Kaiba. Bekommt er erst mit, was du für ihn empfindest, bist du hier schneller raus, als du denken kannst. Vor langer Zeit hat Seto sein Herz verschlossen und den Schlüssel weggeworfen. Also vergiss es, Junge.“

Nun ging auch Patrick und ließ einen verwirrten jungen Mann zurück.
 


 


 


 

„Wie lange verfolgt der dich denn schon?“ forschte Bakura nach.

„Keine Ahnung, gestern ist es mir zufällig aufgefallen. Heute klebte er auch den ganzen Tag an mir. Da hab mir gedacht, ich bringe ihn her. Ist ja möglich, das er einen Auftraggeber hat und mir wird er es bestimmt nicht erzählen.“, gab Estrada ausführlich Auskunft.

„Wo ist er jetzt?“ hakte der Weißhaarige nach.

„Wahrscheinlich wartet er hinter irgendeinem Grabstein darauf, dass ich wieder aus der Gruft komme.“, vermutete der Blonde.

„Dann tu ihm doch den Gefallen und um ihm eine noch größere Freude zu bereiten, wird Bakura dich begleiten.“, bestimmte der Fürst. Estrada seufzte leise auf, er hatte auf einen anderen Verlauf des Abends gehofft, aber es sollte wohl nicht sein. Der Blonde war schon im Gehen begriffen, als Barnabas ihn nochmal aufhielt. Mit seiner, in Estradas Nacken gelegten, Hand, zog er den Grünäugigen zu sich heran und küsste ihn leidenschaftlich. Nach dem der Kuss beendet war, flüsterte der Vampir Dominique ins Ohr. „Keine Sorge, wir werden nachher schon noch unseren Spaß haben.“ Abschließend ließ Barnabas seine Zunge über die Ohrmuschel kreisen und gab Estrada dann frei.

Wenig später verließen Bakura und Dominique die Gruft. Ohne zu zögern strebten sie dem Ausgang des Friedhofes zu. An der dunkelsten Stelle, verschwand der Weißhaarige in der Finsternis, schlug einen Bogen und kam bei ihrem Verfolger wieder heraus. Erschreckt fuhr dieser herum. „Suchst du etwa mich?“ fragte Bakura süffisant grinsend, holte aus und streckte den Braunhaarigen mit einem Schlag nieder.
 

„Verdammt... der Kerl hat doch tatsächlich keine Papiere dabei.“, fluchte Estrada, nachdem er die Sachen ihres Gefangenen durchwühlt hatte.

„Nun beruhig dich mal, Blondchen.“, meinte Bakura träge, er hatte es sich auf dem Altar bequem gemacht. Der Vampir lag auf dem Rücken, die Hände hinter seinem Kopf verschränkt und die Beine aufgestellt. Jetzt drehte er den Kopf etwas und sah den Grünäugigen an.

„Soll ich dir helfen, deinen Frust abzubauen?“ fragte der Weißhaarige anzüglich. Barnabas Bettgefährte reizte ihn schon lange, wenn dieser einverstanden war…

„Vergiss es.“, knurrte Estrada auch gleich zurück.

„Das empfehle ich dir auch.“, drohte Barnabas, der gerade den Raum betrat.

„Man, nun habt euch doch nicht so. Wir können es doch auch zu dritt machen. Da kommt jeder auf seine Kosten.“, schlug Bakura vor.

In diesem Moment regte sich der Gefangene, die Aufmerksamkeit aller richtete sich nun auf Gin Tanaka.
 

Bakura ließ von dem Braunhaarigen ab, entkräftet sank dieser zu Boden.

„Der ist ganz schön zäh.“, musste der Weißhaarige wiederwillig anerkennen. Bisher hatte keine seiner ‘Überredungskünste‘ Wirkung gezeigt. Mehr als den Namen des Mannes war nicht rauszukriegen. Das machte Bakura immer neugieriger... wen wollte dieser Tanaka schützen? Egal... bald würde sein Gefangener ihm alles erzählen. Grinsend wischte sich Bakura das Blut von den Lippen. Ein paar Stunden noch und der Vampir würde alles erfahren ... von Tanaka selbst, dem frischgebackenen ... Vampir.

Seinem Opfer keine weitere Beachtung schenkend verließ Bakura den Altarraum. Sich genüsslich reckend berichtete der Weißhaarige Barnabas von seinem Plan.

„Das könnte klappen.“, stimmte der Fürst zu. Entspannt lehnte er sich in seinem thronartigen Stuhl zurück, ein Bein ließ er über die Armlehne baumeln. Bakura setzte sich rittlings auf ein Sitzmöbel das Barnabas gegenüberstand, stützte sich auf der Lehne ab.

„Schade, das dein Blondchen nicht mehr hier ist. Du hättest ihn nicht nach Hause schicken sollen.“, bemerkte der ältere Vampir gelangweilt.

„Ich hab dir wiederholt gesagt: Lass deine Finger von Estrada.“, knurrte der Rotäugige. Doch auch ihm war langweilig, zu gern hätte er sich mit Dominique vergnügt... allein. Bakura wollte er nicht dabei haben, aber da dieser schon mal hier war...

„Was spricht dagegen, das wir zwei uns miteinander vergnügen?“ schlug der Fürst nun vor und grinste recht anzüglich. Früher hatten sie ihren Spaß miteinander gehabt... warum nicht auch jetzt?

„Und wer hält seinen Hintern hin?“ erkundigte sich der Weißhaarige, während er sich erhob und auf den Fürsten zuging. Dabei bewegte er sich sehr aufreizend und leckte sich erwartungsvoll über die Lippen.

„Du natürlich.“, grinste der Fürst.

„Dachte ich mir schon.“, gab Bakura rau zurück, beugte sich über Barnabas und küsste ihn. Nebenbei öffnete er dessen Hose, ließ eine Hand darin verschwinden. Wenig später ließ Bakura sich zwischen den Beinen Barnabas nieder, ohne den Blickkontakt abzubrechen, verwöhnte der Weißhaarige die Erektion des Fürsten.
 


 

Unterdessen erlangte Tanaka sein Bewusstsein wieder, leise stöhnte er auf. Sein gesamter Körper schmerzte, zu deutlich spürte er die Misshandlungen, die er erfahren hatte. Am meisten machte sich die Bisswunde am Hals bemerkbar. Das war gar nicht gut ... Gin wusste zu genau, das er bald alles ausplaudern würde… ohne Rücksicht auf Verluste. Vorsichtig testete er seine Bewegungsfreiheit aus, erfreut stellte er fest, dass ihn keine Fesseln hinderten. Das war die Gelegenheit, er musste unbedingt hier rauskommen und J.J. warnen.

Nicht mehr lange und diese Blutsauger würden Jagd auf ihn machen, das musste Tanaka unbedingt verhindern.

Mühsam raffte er sich auf, zog sich nur Hose und Jacke über, barfuß machte er sich auf den Weg. Wundersamer Weise fand er gleich den Ausgang aus der Gruft, dort lehnte er sich kurz an die Wand um zu verschnaufen. Wenig später torkelte Tanaka zum Ausgang des Friedhofs, wenn er nur wüsste, wo er suchen muss. So spät in der Nacht war niemand mehr unterwegs, aber er musste sein Wissen unbedingt weitergeben.

Immer wieder hielt er sich an den Zäunen fest, sammelte Kraft um weitergehen zu können. Sein Atem ging keuchend … seine Lungen schmerzten … schwarze Flecken tanzten vor seinen Augen … der hohe Blutverlust drohte ihm die Besinnung zu rauben.

Mit eisernen Willen hielt sich Gin aufrecht… er hatte ein Ziel, das er unbedingt erreichen wollte. Fieberhaft überlegte er, wie er an Hilfe kam … die Polizei… genau, für ihn war nur noch die Polizei erreichbar.
 


 


 


 

Die beiden Detektivs Logan und McGregor fuhren Streife, mehr konnten sie im Augenblick nicht machen. Immer noch hatten sie keine Spur von dem geheimnisvollen Mann. Obwohl nun schon so viel Zeit vergangen war, kamen sie nicht weiter. Der Zusammenstoß mit den Vampiren, damals in der Gasse, hatte ihnen die Augen geöffnet. Die Bedrohung, der sie gegenüber standen, war enorm und sie hatten dem nichts entgegen zu setzen.

Langsam steuerten sie ihren Wagen durch die Straßen, die vom Friedhof zum Park führten. Es war eine sehr dunkle Gegend, kaum eine Straßenlaterne spendete hier Licht.

„Langsam.“, forderte Logan angespannt.

„Noch langsamer und wir fahren Rückwärts.“, maulte McGregor.

„Da vorn ist was… siehst du das nicht?“ erklärte ihm sein Kollege.

McGregor beugte sich bis zum Lenkrad vor und kniff die Augen zusammen… dann sah auch er es.

„Da torkelt jemand.“, stellte er fest, gab kurz Gas um dann das Auto neben der Gestalt zu stoppen. Sofort sprangen beide Beamte aus dem Gefährt und liefen auf die schwankende Person zu.

„Stehen bleiben.“, forderte Logan nachdrücklich, er hatte eine Waffe in seiner Hand, hielt sie aber noch gesenkt, während sein Kollege seine im Anschlag hatte. Der Angesprochene wankte weiter, die Worte drangen nicht zu ihm durch.

„Hey, stehen bleiben, hab ich gesagt.“, forderte der Beamte noch mal unmissverständlich und berührte Tanaka an der Schulter. Dieser zuckte heftig zusammen, unwillkürlich stöhnte er dabei schmerzvoll auf. Logan nahm seine Taschenlampe und leuchtete dem Mann vor ihm ins Gesicht. Das was er nun zu sehen bekam, ließ ihn erschauern.

„Ruf sofort einen Krankenwagen.“, befahl seinem Kollegen.

„Polizei… ich…muss … zur Polizei.“, keuchte Tanaka krampfhaft heraus, die Zeit lief ihm davon.

„Ganz ruhig, der Krankenwagen kommt gleich.“, versuchte McGregor den Verletzten zu beruhigen. Inzwischen lag der Braunhaarige auf dem Boden, er konnte sich nicht mehr auf den Beinen halten.

„Nein…k…keine… Zeit…zuhören.“, wehrte sich Gin.
 

Etwa zu dieser Zeit bog ein weiteres Auto in diese Straße ein, wenig später wurden die Insassen auf die kleine Gruppe aufmerksam. Blaue Augen analysierten die dortige Situation, das was der Besitzer dieser Augen erkannte, gefiel ihm gar nicht.

„Halt an.“, forderte er von dem Fahrer. Patrick stoppte auch sofort, kaum das der Wagen stand, war der Jäger auch schon ausgestiegen. Ohne auf die verdutzten Polizisten zu achten, kniete er neben dem Geschundenen nieder. Dieser atmete nur noch ganz flach, hielt die Augen geschlossen. Kaiba fasste vorsichtig dessen Kinn und drehte den Kopf leicht beiseite, deutlich war jetzt die Bisswunde am Hals zu sehen … kein gutes Zeichen. Leicht hob der Jäger die Jacke des Gebissenen an, die Verletzungen, die er dort zu Gesicht bekam, sagten mehr als Worte.

„Hey…was machen sie da? Und wer sind sie überhaupt?“ fragte Logan empört und wollte den Blauäugigen beiseite schieben. Ein eisiger Blick aus dessen Augen ließ den Mann in seiner Bewegung innehalten.

„Hat er was gesagt?“ forderte der Brünette eine Antwort.

„Nein… er verlor die Besinnung.“, gab McGregor, von der Art des Jägers überrumpelt, zurück.

In diesem Augenblick öffnete Tanaka seine Augen, sofort beugte sich der Jäger über ihn.

„Wer?“ fragte er nur. Verständnislos stierte ihn der Verletzte an, in seinem Kopf arbeitete es, schließlich leuchtete in seinen Augen Hoffnung auf.

„…Jäger?“ brachte er hervor. Kaiba nickte leicht. Die Hand des Sterbenden krallte sich in den Mantel des Jägers und zog ihn weiter zu sich herunter.

„J.J. … in Gefahr … sein Blut … b… bricht… Bann…“, flüsterte Tanaka schwach, wieder schloss der Geschundene seine Augen, „… nichts… gesagt…“

Ein Hustenanfall unterbrach den Satz, deutlich waren ihm die Schmerzen an zu sehen, unter denen der Gefolterte litt.

„Hab ge… gelauscht…ha, ha… dachten … ich sei… ohne…Bewusst…sein.“, grinste Tanaka schmerzverzerrt.

„Wer hat dir das angetan?“ wiederholte der Jäger seine Frage. Logan, McGregor und Patrick beobachteten atemlos dieses Bild, das sich ihnen bot.

„Sind… drei… zwei… Vam ..pire…Ba..Bakura…und… Fürst… Barn..abas… Mensch auch… Es..Estrada… nix… ge..saa.gt.“, keuchte Gin.

„Das hast du gut gemacht.“, lobte Kaiba leise. Panik tauchte im Blick Tanakas auf, immer noch krallten sich seine Finger im Mantel des Jägers fest, so konnte er den Brünetten noch dichter an sich ziehen. Die nächsten Worte hauchte er fast nur noch.

„Will … kein …Blut…sauger…werden… will … J.J. … nicht… ver…ra..ten.“, bittend sah er jetzt in die blauen Augen über ihm, „Töte mich… bitte.“ Überrascht zuckte Kaiba zurück, mit dieser Bitte hatte er bestimmt nicht gerechnet. Die Augen des Sterbenden füllten sich mit Tränen. „Ver… wand…lung … bald…abge…schlossen… lass….nicht zu… das ich…so…exist ..tieren… muss.“, flehend sah er den Jäger an, mit letzter Kraft hielt er sich noch am Leben. Die Gedanken des Brünetten überschlugen sich, das hier war ein Freund J.J.s, wenn dieser erfuhr, was hier geschehen war…

Der Gedanke daran behagte Kaiba nicht, doch auf der anderen Seite konnte es ihm doch egal sein, was der Blonde von ihm hielt und von ihm dachte.

Abgesehen davon, das es nur noch wenige Minuten dauern würde, bis aus dem Sterbenden ein Vampir wurde. Eine Kreatur, die ohne zu zögern ihren ehemaligen Freund verraten würde… die zu den Feinden Kaibas zählte. Das gab den Ausschlag … der Jäger nickte als Zeichen der Zustimmung. Erleichtert entspannte sich der Todgeweihte, „Danke.“, raunte er noch bevor er seine Augen für immer schloss, jetzt konnte er in Frieden gehen, er brauchte keine Angst mehr zu haben, das er seinen besten Freund verriet, seine Atmung wurde immer flacher und setzte immer häufiger aus.
 

„Moment Mal.“, mischte sich Logan ein, „Hier wird niemand getötet. Auch nicht auf eigenes Verlangen.“

„Glauben sie mir, es wird besser so sein.“, bemerkte Patrick leise.

„Nein… das wäre Mord. Das kann und werde ich nicht zulassen.“, beharrte der Beamte. In weiter Ferne waren die Sirenen des angeforderten Krankenwagens zu hören.

Noch einmal quälte ein Hustenanfall den Sterbenden, krampfhaft hielt sich dieser noch am Mantel fest.

„Du… hast …es…versprochen.“, erinnerte er den Jäger, dann ließen seine Hände los, mit einem Röcheln, verließ der letzte Atemzug den Körper. Kaiba erhob sich, zog sein Katana, sofort richtete McGregor seine Waffe auf ihn, auch sein Kollege zog seine Dienstpistole.

„Fallen lassen!“ forderte Logan hart. Der Brünette reagierte nicht, sein Blick war auf den Toten gerichtet, sobald die Verwandlung ganz abgeschlossen war, würde er handeln.

„Lassen sie ihr Schwert fallen… Oder ich schieße….Verdammt, zwingen sie mich nicht dazu.“, beschwor Logan den Mann vor ihm. Patrick mischte sich wieder ein.

„Hören sie auf. Er muss es tun, der Tote wird wieder erwachen und Tod und Verderben bringen. Das müssten doch auch sie inzwischen begriffen haben.“, erklärte der Grauhaarige geduldig. Kaiba hob die Klinge an, gleichzeitig spannten die Beamten ihre Waffen … in der nächsten Sekunde kickte der Jäger Logan seine Pistole aus der Hand, auch McGregor verlor seine, Patrick wand sie ihm aus der Hand und schlug den Mann mit dessen eigener Waffe nieder. Kaiba machte einen Satz auf Logan zu, „Tut mir leid, aber es geht nicht anders.“, bedauerte er sein Handeln, nutzte seinen Schwertknauf um den Beamten ebenfalls niederzuschlagen.

Kaum das der Körper des Polizisten den Boden berührte, regte sich Tanaka … die Verwandlung war nun vollständig abgeschlossen. Aber der frischgebackene Vampir schaffte es nicht einmal vom Boden hoch - das scharfe Katana des Jägers trennte dem Untoten den Kopf von den Schultern… augenblicklich zerfiel dessen Körper zu Staub.

„Hol ein Gefäß aus dem Wagen.“, wies Kaiba seinen Begleiter an.

Als dieser mit dem gewünschten zurück kam, füllte Kaiba die Asche sorgsam hinein, die Kette, die am Boden lag, steckte er in seine Manteltasche.

„Lass uns hier endlich verschwinden.“ Patrick war damit sehr einverstanden. Kaum war ihr Wagen abgebogen, tauchte der Krankenwagen auf. Die Verwunderung war groß, als die Rettungssanitäter, statt eines Schwerverletzten nur zwei bewusstlose Männer vorfanden.



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  Toastviech
2009-01-28T20:57:52+00:00 28.01.2009 21:57
Boah! Wie geil.
Das Kapi gefällt mir. Die Eifersucht von Babarnas und die Gier von Bakura!
Super.
Und vorallem das mit J.J´s Freund Gin. So traurig,aber er war so mutig.

lg Toasty
Von:  Ryuichi-Sakuma-
2009-01-28T19:19:53+00:00 28.01.2009 20:19
Mal wider ein echt Klasse Kapi *kiss*
Und der arme Tanaka (Q-Q)*schnief* er wurde gequelt und dann zum Vampier gemacht aber Seto hatt seine Bitte ihn um zu bringen da er J.J nicht verratten will will zu gestimmt und es gemacht *knuddel*
Oh weh und armer J.J sein Freund ist nun Tot das wird diesen sicherlich sehr treffen wenn er es erfährt *knuddel*
Bin ja mal gespannt wie es weiter gehen wird und kann es mal wider garnicht ab warten bei deiner geilen FF weiter zu lesen *kiss*
Also immer schön fleißig sein *lächel*

Gruß: Ryuichi-Sakuma-
(^-~)/
Von:  risuma
2009-01-28T12:22:38+00:00 28.01.2009 13:22
Was für ein Kapitel *Luft hol*
Du hast dich echt übertroffen *nick*

Mokuba lernt bei Elana kämpfen, das finde ich gut *nick*
So ist er nicht immer wieder darauf angewiesen, von anderer Seite Hilfe zu bekommen.
Aber es ist zu süß zu sehen, wie er die Beweggründe Elenas nicht erkennen kann,
und Patrik ihn erst sehr unsanft mit der Nase drauf stoßen muss *nick*
dazu die Warnungen der Beiden, dass er sich Seto Kaiba aus dem Kopf schlagen solle
er sei komplizierter als JEDE Frau, die je auf Gottes Erdboden gewandelt wäre *prust* *grins*
wie wahr, wie wahr...

Aber Barnabas und Bakura verstehen unter sich vergnügen auch immer nur das Eine *breit grins*
Estrada tut gut daran, sich aus der Schusslinie zu bringen...
Bakura wird sich nicht ewig abwimmeln lassen...
wird gewiss nur auf den Moment warten, an dem Barnabas absolut verhindert wäre *nick*

Oh weh...
Tanaka diente dem Gast zur Speise...
gar nicht gut *Kopf schüttel*
gefällt mir überhaupt nicht...
und wohl nicht nur das...

Aber er findet noch die Kraft zu fliehen,
wohl als die beiden Herren anderweitig beschäftigt sind *grins*
und trifft letztendlich auf den Richtigen...
den Jäger...
und kann ihm noch alles erzählen...
ihn warnen...
seinen J.J. schützen...
denn Seto erfüllt ihm seinen sehnlichsten Wunsch,
nicht als Vampir auf dieser Erde leben zu müssen...

Was für ein tapferer und loyaler Mann *Tanaka bewunder*

Was der Fürst und sein Schwertmeister wohl dazu sagen werden, wenn sie feststellen, dass ihr Vögelchen ausgeflogen ist?

Rundum ein gelungenes Kapitel, freu mich schon riesig auf das nächste *knuddel*

LG, deine risuma


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