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I'm no longer a replica

Beyond Birthday ist nun am Zug
von

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Broken Heart

Aufgeregte Rufe hallten über das Gelände des großen Gebäudes, das ihn Winchester als “The Wammy’s House“ bekannt war und von Quillish Wammy, auch bekannt unter dem Namen Watari.

Kinder rannten über den an einigen Stellen vergilbten Rasen. Eines von ihnen einen Ball in der Hand und sich mit der anderen den Kopf haltend.

„Mello, du warst das!“, schrie der Latzhosenträger und rannte einem blonden Jungen hinter her.

Dieser jedoch lachte nur und setzte seinen Weg fort.

Nachdem sie den Jungen eine Runde über das Gelände gejagt hatten, reichte es dem Latzhosenträger und er gab mit einem verächtlichen Schnauben die Verfolgung auf.

„Hehe… das nächste Mal lasst es gleich bleiben.“, meinte der Blonde, der seine Haare zu einem Pagenkopfschnitt geschnitten trug.

Aus seinen blauen Augen sprach Hinterlist und Schalk. Immer noch grinsend machte er sich daran den anderen nachzugehen, die immer noch den Fußball vor sich herkickten.

Seine schwarze Hose war bereits ausgefranst und zeugte davon dass der Junge des Öfteren draußen herum tollte. Gerade rannten sie durch einen Korridor des Waisenhauses, als der schwarz gekleidete Junge von einem älteren Mann in einem grauen Anzug zur Seite gezogen wurde.

„Mello und Near, kommt bitte in mein Zimmer!“, wies Roger, der Leiter des Hauses an und warf dabei einen kurzen Blick auf einen zierlichen, blassen Jungen, der zu diesem Zeitpunkt ein Puzzle löste. Der als Near Titulierte gab ein leises „Ja“ von sich und folgte den beiden älteren, jedoch nicht ohne zuvor sein Puzzle mit sich zu nehmen. Schweigend gingen sie in den Büroraum, in dessen Mitte ein Eichenholz Schreibtisch seinen Platz gefunden hatte.

Ein seltsamer Geruch stieg Mello in die Nase. Doch um einiges schlimmer fand er das Gefühl, welches dumpf in seinem Magen rebellierte. Roger setzte sich hinter seinen Schreibtisch, stützte die Ellbogen auf das dunkle Holz und verschränkte die Hände.

Mello wurde ungeduldig. „Was gibt’s, Roger?“, fragte er und stand regungslos vor dem Schreibtisch, während der weißhaarige Junge auf dem Boden hockte.

Den Blick leicht senkend antwortete Roger auf Mellos Frage: „L ist tot!“

In diesem Moment schien Mellos Welt in abertausend Splitter zu zerbersten. Seine Augen weiteten sich und sein Atem ging Stoßweise. Er knallte seine Hände auf die Oberfläche des Schreibtisches.

„Er ist gestorben?! W…wieso? Hat K…Kira ihn etwa umgebracht? … ist das wahr?“, brachte er mit zitternder Stimme heraus und packte Roger beim Kragen: „Obwohl er gesagt hat, er würde Kira zum Schafott geleiten, wurde er umgebracht? Sprich es ruhig aus!“

„Mello…“, begann Roger, doch die Aufmerksamkeit der beiden wurde vom Klappern der Puzzleteile auf sich gezogen, die Near nun auf dem Boden verteilte, um sein Puzzle von vorn zu beginnen.

„Wer das Puzzle nicht lösen kann…ist ein Verlierer.“, gab der Pyjamatragende von sich und fing sich dadurch einen vernichtenden Blick seitens Mello ein.

Doch sofort darauf wandte der Blonde sich wieder Roger zu: „Wen hat L nun ausgewählt? Near oder mich?“

„Er hatte leider keine Gelegenheit mehr einen von euch zu bestimmen. Aber…“, er unterbrach sich kurz um die beiden Jungen zu mustern: „Wie wäre es wenn ihr zusammenarbeitet.“

Mello schnappte nach Luft. Das war unmöglich. Niemals konnte er mit diesem Jungen arbeiten.

Erstaunlich schnell fand Mello seine ruhige und gefasste Stimme wieder und antwortete anders als Near mit einem Nein.

„Roger, das ist nicht möglich. Near und ich waren immer Rivalen. Ich kann nicht mit ihm zusammenarbeiten. Lieber überlasse ich ihm ganz den Platz, als immer wieder damit konfrontiert zu werden, dass ich es nicht allein geschafft habe. Er wird alles kaltblütiger angehen, als wäre alles nur ein Spiel. Es wird besser so sein. Ich werde mich zurückziehen und Wammy’s House verlassen. Von nun an werde ich mein Leben selbst gestalten, schließlich bin ich fast 15 Jahre alt.“, meinte Mello und wandte sich mit diesen Worten der dunkelbraunen Tür zu, die er hinter sich ins schloss fallen ließ.

Rogers Rufe, die hinter ihm herhallten, ignorierte er gekonnte.

Jetzt gab es nichts mehr, was ihn hier hielt. L, der größte Detektiv, sein Vorbild und Idol war tot. Ermordet von dem feigen Hund Kira, der nicht in der Lage war seine Opfer von Angesicht zu Angesicht zu töten. Seine hastigen Schritte schallten von den Korridorwänden wieder. Sonst war alles still. Die anderen Kinder waren gerade draußen und spielten immer noch Fußball. Genau der richtige Zeitpunkt um das Waisenhaus zu verlassen. Niemand könnte ihm stupide Fragen stellen, oder ihn aufhalten. Ohne seine Schritte zu verlangsamen, eilte der Blonde die Treppe hoch, riss eine Tür auf und ließ sich auf ein nicht gemachtes Bett fallen. Tränen, die er zuvor mühsam zurück gehalten hatte, fanden nun ihren Weg nach draußen und tropften auf das weiße Kissen.

Warum nur musste L sterben? Es war einfach nur ungerecht. Natürlich war es ihnen allen bewusst gewesen, dass dieser Tag irgendwann kommen würde, doch nicht so früh und nicht auf diese Weise. L war eines ehrenvolleren Todes würdig gewesen. Nicht den, den tausende Verbrecher verstarben.

„Verdammt!“, schluchzte er in sein Kissen und stieß seine Faust mit aller Kraft in das Kissen.

Er wollte diese Bewegung gerade wiederholen, als eine Stimme ihn innehalten ließ.

„Hey Mello. Was ist denn los?“

Der Blonde schreckte auf und wischte sich augenblicklich die Tränen aus den Augen.

„Was machst du denn hier?“, fauchte er den Jungen an, der gelassen auf dem Boden saß und an der Wand lehnte.

„Ähm…das ist auch mein Zimmer Mello.“, meinte er ohne von seiner Konsole auf zu schauen, die er in seinen schwarzbehandschuhten Händen hielt.

„Verschwinde Matt!“, fuhr Mello seinen Zimmernachbarn an und stand von seinem Bett auf.

Zielstrebig zog er einen veralteten Rucksack aus seinem Schrank und stopfte ein paar Kleidungsstücke hinein. Der Rothaarige blickte Mello an, sagte aber nichts weiter.

„Ich hab gesagt du sollst verschwinden! Verzieh dich!“, schrie Mello ihn nun fast an.

Nun legte der Junge, der ein schwarz-weiß gestreiftes Sweatshirt trug, seine Spielkonsole zur Seite und hob beschwichtigend die Hände.

„Mello… was ist denn los? Mir kannst du es doch erzählen.“, begann er, wurde aber von einer harschen Bewegung des Blonden zum Schweigen gebracht.

„Ach…Fick dich! Und jetzt hau ab!“, schrie er nun, erneut die Tränen unterdrückend.

Matt erhob sich langsam, zupfte seine dunkelblaue Jeans zu Recht und ging auf den Blonden zu.

Ohne ein weiteres Wort schloss er ihn in die Arme und versuchte ihm durch die körperlich Nähe zu vermitteln, dass er nicht allein war, aber Mello stieß den kleineren nur unsanft zur Seite, so dass dieser gegen das Bett prallte.

„Fass mich nicht an, Matt! Ich gehe und du wirst mich nicht aufhalten!“, brauste Mello auf und stopfte einen kleinen Stapel von Schokoladentafeln in seinen Rucksack.

„Warum willst du gehen?“ Matt wirkte erschrocken, aber auch ein wenig betroffen.

„L ist tot! Und ich weigere mich mit Near zusammen zu arbeiten! Ich werde Kira zur Rechenschaft ziehen und ihn für L’s Tod sühnen lassen!“

Vorsichtig rappelte Matt sich wieder auf und zog einen zweiten Rucksack aus dem Schrank.

„Dann werde ich dich begleiten.“, sagte er bestimmt und wollte gerade nach einem weiteren Sweatshirt greifen, als Mello ihn am Handgelenk packte.

„Nein, Matt! Du bleibst hier! Ich werde allein gehen. Versteh das doch. Da draußen wirst du mir keine Hilfe sein!“, schnaubte Mello und riss Matt den Rucksack aus der Hand.

„Aber… Mello.“, Matt schluckte und sah ihn nur mit traurigen Augen an.

„Nichts aber! Du bleibst und lass mich endlich in Ruhe! Verdammt, merkst du nicht, dass du störst?!“

Resigniert senkte Matt den Kopf und nuschelte etwas vor sich hin.

„Mello…bitte geh nicht dahin, wohin ich dir nicht folgen kann. Es gibt nur wenige für die ich mich aufraffe und nach draußen gehe. Es gibt noch weniger für die ich meine Konsolen liegen lassen würde. Und es gibt nur einen für den ich alles geben würde. Mello…dieser jemand bist du.

Ich weiß das klingt total schnulzig, besonders von mir, aber du bist der einzige Freund, den ich je hatte. Bitte lass mich nicht hier zurück. Lass mich dich begleiten.“

Mello lauschte den Worten seines Freundes, während er seinen Rucksack verschnürte und schulterte.

Langsam ging er auf die Tür zu und wandte sich noch einmal zu Matt um.

„Lass mich einfach in Ruhe Matt. Ich brauch dich nicht!“

Mit diesen Worten auf den Lippen verließ Mello das Zimmer und ließ den Rothaarigen einfach stehen.

Natürlich wusste Mello, dass er sich wie ein totales Arschloch verhalten hatte, aber Matt konnte das einfach nicht verstehen. Er hatte den Menschen verloren, der ihm in seinen ganzen Leben am wichtigsten gewesen war. Jetzt musste er allein für dessen Rache sorgen, bevor dieser Trottel Near etwas tat. Gerade hatte er das Tor des „Wammy’s House“ hinter sich gelassen, als die ersten Regentropfen vom Himmel fielen. Ein Zeichen der Trauer, ob um L oder um die Freundschaft seines besten Freundes. Er hatte alles verloren. Die Stiefelsohlen schlurften über den nassen Boden und zogen Spuren hinter sich, als er plötzlich hastige Schritte vernahm. Sofort dreht Mello sich um und erblickte Matt hinter sich, der eilig die Stufen des Waisenhauses hinunter sprang.

„Mello! Warte!“, brüllte er mit Leibeskräften und setzte seinem Freund hinter her. Statt zu warten ging Mello einfach weiter, bis Matt ihn an der Schulter packte und herum riss.

Einen Herzschlag später lag Matt bereits am Boden, getroffen von einem schweren Faustschlag des Blonden. Matt rieb sich das Blut vom Mundwinkel und schaute Mello nach, der sich schon wieder auf den Weg gemacht hatte. Jedoch gab Matt nicht auf. Das Schauspiel wiederholte sich einige Male, bevor Mello ihn einfach ignorierte. Aber Matt blieb standhaft und folgte seinem Freund durch den Regen, obwohl er weder einen Rucksack bei sich trug, noch eine Jacke übergezogen hatte.

Mello wollte es sich zwar nicht eingestehen, aber in seinem Innersten war er dankbar. Dankbar, dass er einen loyalen Freund hatte, der immer zu ihm hielt, selbst wenn er ihn verletzte und wie den letzten Dreck behandelte. Trotz der Trauer musste der Blonde leicht schmunzeln. Matt erinnerte ihn irgendwie an einen Hund. Egal, wie oft er ihn abwies, wie oft er ihn schlug und verletzte, jedes Mal lief er ihm wieder nach und wedelte freudig mit dem Schwanz, nur weil sein Freund einfach da war.

Die frische Regenluft tat gut. All die Sorgen wurden von ihnen gewaschen und nun war er bereit, waren sie bereit, ihr neues Leben zu beginnen und auf eigenen Beinen zu stehen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von: abgemeldet
2009-01-02T22:56:25+00:00 02.01.2009 23:56
Deine FF ist echt klasse.!
Total interessant. *o*
Ich freu mich schon
auf das nexte Kappi. ^.^
Von:  Sonnendrache
2009-01-01T16:18:57+00:00 01.01.2009 17:18
Ich finde deinen Schreibstil sehr gut. Ich würde gerne noch mehr lesen. Du solltest nur aufpassen nicht mehr so viele Vertipper zu machen


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