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Ghost Whisper

von

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Kapitel 4

Kapitel 4
 

Die nächsten Tage verliefen ziemlich ereignislos und ich dachte schon mein Leben würde endlich wieder normal verlaufen. Doch immer wenn man sich in Sicherheit wiegt, kommt das böse Erwachen. Eigentlich war es zur Zeit richtig angenehm. Ich hatte Ferien und ich wollte mit Souchan in den Skiurlaub fahren. Das hatten wir uns fest vorgenommen und ich war ganz hibbelig, da ich mit meinem geliebten Sou ganz alleine sein würde. Denn ich wollte ihm endlich meine Liebe zu gestehen und war natürlich dementsprechend aufgeregt.

In letzter Zeit war dieser richtig anhänglich geworden und ich konnte nicht sagen, dass mich das störte, ganz im Gegenteil. Er war geradezu kuschelsüchtig und knuddelte mich bei jeder Gelegenheit ab. Auch von der Gesellschaft dieses arroganten Geistes blieb ich zum Glück verschont und hoffte er hätte aufgegeben. Das Leben hätte nicht schöner sein können.
 

Als wir in unserem Hotel eincheckten, mussten wir erst einmal feststellen, dass uns versehentlich eine Suite zugeteilt worden war, in der nur ein Doppelbett stand. Aber wir beide machten uns da nicht viel draus, immerhin waren wir die besten Freunde und mich störte es ganz sicher nicht. Ich konnte ja auch nicht ahnen, dass mein bester Freund ähnliche Gedanken hatte und über dieses „Versehen“ mehr als erfreut war.

„Wollen wir gleich die Skier ausprobieren oder magst du lieber Snowboard fahren?“, fragte mich Souchan und ich wusste auch schon was ich als Erstes tun wollte.

„Natürlich Snowboard! Ski fahren ist was für kleine Kinder!“

„Du bist doch auch nicht viel größer“

„Willst du Ärger? Ich bin NICHT klein!“

„Schon gut, schon gut, ich hab’s kapiert. Au, das tat weh!“, sprach er und rieb sich den Kopf, auf den ich ihm eine Kopfnuss verpasst hatte. Mich nannte niemand ungestraft „klein“, nicht einmal er!

Damit gingen wir raus und vergnügten uns im Schnee. Ich liebte Schnee! Dieses kühle glitzernde Nass, mit dem man seine besten Freunde prima bewerfen konnte. Der Gedanke wurde natürlich kurzerhand von mir in die Tat umgesetzt und kurze Zeit später war das Snowboard fahren vergessen und es war eine heftige Schneeballschlacht im Gange.

„Mich erwischst du nie, nicht einmal, wenn du direkt vor mir stehen würdest! Du bist echt der miserabelste Werfer aller Zeiten!“, zog ich Sou auf, denn er hatte mich bisher noch nicht ein einziges Mal getroffen. Er dagegen sah aus, als ob er von einer Schneelawine überrollt worden wäre, denn wenn ich etwas gut konnte, dann war das Zielen.

„Das ist ja auch ungerecht, wie soll man dich denn treffen, so klein, wie du bist?“

Ok, das war eindeutig eine Kriegserklärung! Daraufhin verschanzte ich mich hinter meiner Schneemauer und bombardierte ihn regelrecht mit Bällen.

„Gnade, ich gebe auf!“, japste er, doch ich war nicht bereit Frieden zu schließen. Als er gerade wieder einen Ball genau ins Gesicht bekommen hatte und dabei war, sich die Augen zu reiben, schlich ich mich an ihn heran. Überraschend sprang ich ihn von hinten an, zog ihn in den Schnee und seifte ihn so richtig schön ein. Wenn das Überraschungsmoment nicht auf meiner Seite gewesen wäre, hätte ich keine Chance dazu gehabt, aber so bekam er seine wohlverdiente Strafe.

„Frieden, bitte, ich kann nicht mehr!“, keuchte er vor sich hin und so langsam senkte sich meine Kampfbereitschaft.

„Selbst Schuld“, meinte ich nur mitleidlos und fing an das Snowboard festzuschnallen. Ich war zwar noch ein wenig wackelig auf den Beinen, doch ich fand, dass ich mich für das erste Mal gar nicht so schlecht anstellte. Glücklicherweise hatte ich in Sou einen tollen Lehrmeister und es dauerte nicht lange, da fuhren wir schon die ersten seichten Abhänge hinab. Doch so langsam ging mir die Puste aus und es wurde auch immer dunkler.

„Wollen wir zurück und einen heißen Kaffee trinken?“, sprach Souchan meine Gedanken laut aus.

„Klar, gerne.“
 

Als wir wieder in unserem Hotel waren, beschlossen wir uns in der Stadt in ein Café zu setzen und dort gemütlich den Abend zu verbringen. Doch soweit sollte es gar nicht erst kommen, denn kurz bevor wir los wollten, hielt uns ein Schneesturm in unserem Zimmer.

„Das ist so unfair! Gerade jetzt, wo wir die Stadt auskundschaften wollten“, maulte ich vor mich hin und machte eine betrübte Miene.

„Wollen wir ein wenig Karten spielen? Der Fernseher funktioniert nicht. Bestimmt würde durch den Sturm eine Leitung beschädigt“, überlegte Sou und ich war wohl oder übel einverstanden. Das war auf jeden Fall besser, als vor Langeweile zu sterben. Wir entschieden uns für Poker, allerdings hatten wir ein Problem, da wir nicht wussten, um welchen Einsatz wir spielen sollten.

„Klamotten, also Strippoker!“, kam es kurz entschlossen von Sou.

„Wirklich? Sind wir dafür nicht schon zu alt? Na, egal. Ok, von mir aus, spielen wir um unsere Sachen“, antwortete ich und freute mich insgeheim, denn dieses Spiel beherrschte ich besonders gut. Es dauerte auch nicht lange, da saßen wir nur noch mit Boxershorts bekleidet auf dem Bett und ich hatte Mühe mich auf mein Spiel zu konzentrieren, da mich der verführerische Körper von Souchan zu sehr ablenkte. Aber auch Sou hatte in den letzen Runden sehr nachgelassen und so kam es, dass wir plötzlich einen Splitpot hatten. (Splitpot = beide haben gewonnen/verloren, d.h. beide müssen sich ausziehen ^^)
 

„Na los, Hosen runter!“, grinste er mich an.

„Du aber auch“, meinte ich nur und wir saßen uns entkleidet gegenüber. Ich merkte, wie mein Gesicht immer mehr an Farbe zulegte und auch Sou hatte einen verdächtigen Rotschimmer um die Nase.

„Da wir beide verloren haben, gehe ich jetzt duschen“, und mit diesen Worten verschwand ich eilig unter der Dusche. Puh, keine Sekunde zu früh, das wäre jetzt megapeinlich geworden, denn mein kleiner Freund stand, wie eine Eins. Da half wohl nur noch eine eiskalte Abkühlung und ließ das eisige Nass über mich rieseln. Brr, war das kalt, hoffentlich erkälte ich mich nicht noch deswegen, nur weil ich meine Hormone nicht unter Kontrolle habe, dachte ich und putze mir die Zähne.

„Du kannst jetzt ins Bad“, kam es gedämpft unter dem Handtuch hervor, mit dem ich mir gerade die Haare trocken rubbelte. Als Sou dann langsam ins Badezimmer ging versuchte ich ihm nicht allzu schmachtend auf das wohlgeformte, knackige Hinterteil zu starren. Der hatte echt null Schamgefühl! Schnell riss ich meinen Blick los, bevor ich wieder ein Problem hätte. Was war denn in letzter Zeit nur mit mir los? Seit der Sache mit Kojima San war ich anscheinend schon für die kleinsten Reize empfänglich. Dieser verfluchte Kojima, er war wieder mal an allem Schuld! Ich meine, natürlich war mir Sous sportliche Figur schon früher aufgefallen, aber in letzter Zeit führte ich mich ja regelrecht lüstern auf. Das passte überhaupt nicht zu mir, das war erst seit der Sache im Kino so extrem geworden.

Wo war dieser verflixte Geist eigentlich abgeblieben? Ich traute dem Frieden nicht über den Weg und hatte eine leise Vorahnung, dass, wenn ich ihn nicht in meiner Nähe hätte, er etwas Dummes anstellen würde, was mir garantiert nicht gefiel.

Irgendwie vermisste ich die Nervensäge, denn es war auffallend still, wenn er nicht da war, um mich zu ärgern. Yu!, ermahnte ich mich selbst, jetzt drehst du völlig durch, du kannst doch nicht allen Ernstes diesen Kojima vermissen! Aber es war nun einmal so und ich fragte mich wirklich, ob mit mir etwas nicht stimmte.

Seit der Sache im Kino war ich auf diesen Geist fixiert und wartete fast schon darauf, dass er mir an der nächsten Ecke auflauerte.

„Sou, schläfst du schon?“, fragte ich in die Dunkelheit und bekam keine Antwort. Darauf hatte ich gewartet. Jetzt konnte ich am lebenden Opfer ausprobieren, ob ich der Einzige war, dem solche Berührungen gefielen. Ganz vorsichtig, um Sou nicht zu wecken, glitt ich über ihn. Das war meine Chance und ich durfte sie jetzt nicht vermasseln. Also fuhr ich erst einmal zärtlich mit den Fingerspitzen über Sous Oberkörper und tastete mich langsam vorwärts, dabei hielt ich mich die ganze Zeit daran, was Kojima mit mir gemacht hatte, denn ich war ziemlich unsicher und wusste gar nicht, wie ich es sonst anfangen sollte. Also, was kam als Nächstes? Stimmt, danach hat er seine Lippen seinen Fingern folgen lassen. Bei diesem Gedanken fuhr mir ein Schauer der Erregung den Rücken hinunter und ich dachte daran, wie gut sich das angefühlt hatte. Sou schien es auch zu gefallen, da er eine leichte Gänsehaut hatte und in unserem Zimmer war es ganz sicher nicht kühl.

„Na macht es Spaß?“, ich wusste, dass der Frieden nicht von langer Dauer sein konnte.

„Wo bist du? Wie machst du das?“, fragte ich in die Dunkelheit, denn ich hatte nicht das Gefühl, dass er in unserem Zimmer war.

„Ich habe da so meine Mittel, aber ich muss schon sagen, es ist echt nicht nett von dir, dass du meine Verführungskünste an meinem Bruder ausprobierst. Willst du nicht lieber den großen Bruder vernaschen? Immerhin sehe ich viel besser aus, als er und habe noch andere Vorzüge.“ Ich konnte das freche Zwinkern seiner Augen schon fast sehen und wunderte mich warum er dann nicht schon früher eingegriffen hatte, wenn er die Möglichkeit dazu besaß.

„Jetzt hast du mir voll die Stimmung versaut!“, zischte ich ihn an und konnte nicht umhin, ihm im Geheimen Recht zu geben. Es war wirklich schäbig, was ich da gerade getan hatte. Allerdings würde ich das nie laut zugeben.

„Na, dann wünsche ich dir noch eine gute Nacht und träum was Schönes...vorzugsweise natürlich von mir!“, und mit diesen Worten verschwand die Stimme.

Ich ging kurz darauf schlafen, denn mir war die Lust vergangen und der Rest des Urlaubs verlief ereignislos.



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  lonely_twin
2010-05-26T14:05:46+00:00 26.05.2010 16:05
na dass yu sich über das doppelbett freut, kann ich verstehen xD
ich wäre da glaube ich auch sehr erfreut drüber!
nur, wie er schnee lieben kann, versteh ich beim besten willen nicht >.< das ist KALT!!!
...
HA! und schneestürme sind noch viel schlimmer, als schnee allein! das haben die nun davon. was müssen die auch skiurlaub machen?! xD
wobei ... der sturm hat auch was gutes! strippoker bei den beiden ist eine interessante beschäftigung ^^
schade nur, dass yu gleich geflüchtet ist *hust*

und wie es 'seinen geist' vermisst... das ist ja voll süß! *hihi*
aber der gute ist wirklich immer bei ihm. es ist wirklich gemein von karyu den armen yu zu stören, wenn er sich mal ausprobieren will und die chance endlich mal nutzt! *tststs*

aber ich muss noch mal sagen, dass ich die ff wirklich total mag.
du schreibst ganz toll und es liest sich einfach richtig gut! ich find auch nichts wo ich mal meckern KÖNNTE *grml*
aber so ist es auch toll ^-^
mach weiter so, das nächste kapitel knöpfe ich mir heut abend mal vor~

LG
-_Kibo_-
Von: Skeru_Seven
2009-03-21T21:32:37+00:00 21.03.2009 22:32
Warum finde ich den Satz 'Damit gingen wir raus und vergnügten uns im Schnee.' so zweideutig? xD Ist ja schlimm hier.
Aber die Jungs können es wirklich nicht lassen, sich gegenseitig im Schlaf anzufassen und auch sonst scheuen sie nicht unbedingt mit unanständigen Dingen. Das freut den Leser sehr. ;D

Von: abgemeldet
2009-01-21T05:13:32+00:00 21.01.2009 06:13
Wenn liebt yu eigentlich der kann sich nicht entscheiden xDD
hattest du nicht gesagt es kommt jemand neues dazu oder war das im nächsten kapi xD
naja freu mich schon :3
lg
Nicki


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