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Schmerz

von

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Kopfschmerzen. Starke Schmerzen lassen mich fast verrückt werden. Der Kopf dröhnt, wenn ich nur daran denke. Ich zittere. Innerlich bin ich unruhig. Ein Frack – total fertig.

Mein Körper brennt. Schlimmer als wenn man sich mit kochendem Wasser verbrüht hat. Dieses Zittern es füllt mich total aus. Schnürt mein Herz ein. Mein Magen dreht sich um.

Schlaf – Ruhe – Vergessen. Niemals wieder aufwachen. Nicht mehr an diese Schmerzen erinnert werden. Ach wäre das schön.
 

Aber geht das? Nein.

Kaum schließe ich die Augen, drängen sich mir die Bilder wieder auf. Öffne ich sie, sind sie immer noch da.

Loswerden… Ich muss sie loswerden.

Doch wie?

Ablenkung…

Bloß womit?

Egal was ich mache, ich kann mich nicht konzentrieren. Diese Schmerzen… unerträglich. Am liebsten würde ich meinen Schädel spalten, um die schmerzhafte, linke Hälfte loszuwerden. Aber auch das geht nicht.
 

Tabletten?

Die helfen leider nicht.

Alkohol?

Auch schon probiert… ohne Erfolg.

Die Bilder verschwinden zwar für Sekunden, aber es wird schlimmer.
 

Ich irre durch die Wohnung. Schaue mich um.

Alles ist in Ordnung. Nichts zu tun.
 

Die Pflanzen? Ja. Vielleicht.

Ich gieße sie, knipse sie aus.
 

Da… Was ist das? Strahlende Sonne und doch… der Himmel weint?

Erst nur einzelne Tröpfchen, dann sind es ein paar mehr.

Ein sanfter Sommerregen. Nein, nur ein leichtes Nieseln. Er kratzt kaum die Erde. Ich gieße weiter.
 

Nicht nachdenken … die Pflanzen brauchen dich.

Bei einem Topf sind die Ranken zu lang. Sie werden geköpft. Die Schere schneidet durch die Stengel, trennt die einzelnen Blätter ab, als ob man sich selbst damit die Schmerzen nehmen könnte.

Oft geübte Handgriffe… zackig… schnell… wütend.

Kann die Pflanze was dafür? Nein. Sie war nur zur falschen Zeit, am falschen Ort.

Ich nehme die Stiele und stelle sie ins Wasser.
 

Lege mich hin und versuche einen Moment die Augen zu schließen. Doch was passiert?

Die Erinnerungen kehren zurück. Ich merke die Unruhe wieder, die ich versucht habe zu vertreiben. Konzentriere mich auf das Fernsehprogramm…

Nichts. Es lenkt nicht genug ab.
 

Ein Buch?

Ich versuche es.

Der erste Anlauf misslingt. Ich zwinge mich das noch einmal zu lesen.
 

Inzwischen grummelt der Himmel, doch noch immer scheint die Sonne.

Fühlt der Himmel mit mir? Das kann eigentlich nicht sein. Dafür bin ich zu klein.

Das Gewitter ist noch zu weit weg, um irgendwas auszuschalten.
 

Erneut konzentriere ich mich auf das Buch… und … es gelingt diesmal.

Ich lese… vergesse… zumindest denke ich in dem Moment nicht daran.

Nach so etwa fünfzig Minuten: Das Zittern hat nachgelassen, aber es ist noch da.

Der Kopfschmerz?

Weniger, aber noch immer nicht weg. Nicht darüber nachdenken, sonst kommt es schneller zurück als mir lieb ist.
 

Mein Blick fällt zur offenen Balkontür.

Es ist grau draußen. Bewölkt. Mit einem Mal regnet es stärker.

So als ob der Regen versucht die Spuren wegzuwischen. Aber es geht nicht.
 

Plötzlich ein lauter Donnerknall.

Nah… ganz nah. Das Gewitter kommt.

Ich steh auf, zieh alle Stecker aus den Steckdosen, bevor ich mich wieder hinlege.
 

Das Rauschen wird stärker, der Himmel ganz dunkel. Ein wahrer Platzregen prasselt auf die Erde hernieder.
 

Die gereinigte Luft tut gut. Ich atme sie tief ein und aus. Versuche über das Buch nachzudenken.

Dann hat das Gewitter endgültig die Welt da draußen im Griff. Es rummelt und knallt, und die Oberfläche des Sees unterhalb meines Fensters wird durch unzählige Wassertropfen ständig aufgewühlt.
 

~*~
 

Zwei Stunden später fängt der Himmel an sich zu beruhigen. Leichtes Grummeln ab und zu noch.

Ansonsten hörte ich nur das abfließende Wasser des Sees und noch immer den leichten Regen der jetzt stetig zur Erde fällt.

So lang ich mich nicht bewege, geht es mir wieder besser. Das Zittern hat sich während des Grummelns der Luft aufgelöst und die Schmerzen sind nicht mehr ganz so schlimm. Die Unruhe bleibt. Die Schmerzen auch.
 

Ich nehme mir ein neues Buch, lege mich hin und hoffe, dass ich danach den Schmerz ganz verliere.

Aber es wird umsonst sein. Der Körper lässt sich nicht betrügen.
 

Mir fallen die Augen zu. Das Rauschen wiegt mich in einen traumlosen, kurzen Schlummer, der es doch tatsächlich schafft und weiteren Schmerz aus meinem Kopf mit sich nimmt.
 

~*~



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Fresh_Ju
2008-10-07T19:42:29+00:00 07.10.2008 21:42
eine sehr interessante FF
ich finde es gut, wie du die Situation in Worte beschrieben hast.
Ist das aeigentlich auf dich selbst bezogen?oO
sehr gut gemacht ^^
Antwort von:  Roxelane
18.06.2016 11:46
Ja, mir ging das so dreckig, dass ich versucht habe mich abzulenken und wie es mir ging mit Worten nieder zu schreiben. Es ging mir in dieser Situation also wirklich so dreckig.
Zum Glück bin ich dank Akkupunktur meine Migräne los. ;)


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