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Sense of a Butterfly

von

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Quid pro Quo

>>>Vorwort<<<
 

xX15. Oktober 2008Xx
 

Kommentare:
 

@DarkDragonheart: Oh, ja, die Aussichten sind erstklassig und dann ein Gespräch, wird bestimmt nicht... unkompliziert:) Was mit den Augen und dem Engel noch so kommt... lass dich einfach überraschen
 

@sann: Weißt du was ich geil find? Das es dir gefallen hat^^
 

@Sevara-Snape: Vielversprechender Anfang vielleicht, aber ob es so weitergeht?
 

@MSAYA: Harry ist ein bockiges Kind ;) Vielleicht hat Harry es so gut hingenommen mit seinen Beinen, da er sich mit dem Trank schon auseinandergesetzt hat und gewusst hatte, was auf ihn zukommt, oder vielleicht auch nicht^^
 

Meinen vier treuen Kommischreiberlingen wünsch ich viel Spaß bei dem Kapitel ;D

*kiss*

MerlinsSake
 

~oO~0~Oo~
 

[align type="center"]~*~ Quid pro Quo ~*~
 

Das nächste was Harry bewusst wahrnahm, war wie ein bitterer Trank, der seine Kehle hinab floss und einen Schauer seinen Rücken runter jagte, bevor sich von seinem Bauch aus Wärme durch seinen Körper ausbreitete und er sich wieder fitter fühlte.

Obwohl sein Verstand erkannte, dass sie ihm einen Stärkungstrank gegeben hatten, reagierte er aus einem Reflex heraus. Unsanft schlug er die Hand mit der nun lehren Phiole beiseite, stieß den verdutzen Mann mit den Füßen von sich weg und sprang nach hinten, um Abstand zwischen sich und dem Unbekannten zu bringen. Doch ungefähr hier kam ihm dann die Rückenlehne des Sessels, auf den man ihn anscheinend gesetzt hatte, in die Quere. Zudem verfingen sich seine Beine in einer Decke, die er bisher nicht wahrgenommen hatte.
 

So kam es wie es kommen musste Er stürzte mit einem erschrockenen Aufschrei hinten über und landete mit dem Rücken auf dem Boden, während der Lord, der nun vor Harrys Sessel auf dem Boden saß, lauthals über sein Benehmen fluchte. Es erleichterte Harry, dass ein weicher Teppich den Boden zu bedecken schien, der seine Landung etwas gedämpft hatte.

Gequält stöhnte er auf, als ihm wieder einfiel wo er war. Er musste weggenickt sein, als Voldemort ihn woanders hinbringen wollte, um mit ihm zu reden.

Erst jetzt, wo ihm wieder in den Sinn kam, warum der Lord ihn getragen hatte, wurde ihm auch bewusst, dass er wieder Gefühl in seinen Beinen hatte. Zur Probe wackelte er kurz mit den Zehen, die noch immer zum Teil über der Lehne hingen. Etwas taub, aber er konnte sie wieder spüren.
 

„Anscheinend sind die Nebenwirkungen temporären Phasen unterlegen.“

Harry regte die sachlich-analytischen Worte des Tränkemeisters auf. Er war doch kein Studienobjekt, das man wie eine Ratte beobachtete und am Ende sezierte.

Ein kalter Schauer lief ihm den Rücken runter, als er sich bildlich vorstellte, wie sein Professor sich im weißen Kittel mit Mundschutz, Haube und Latexhandschuhen über ihn beugte und ein scharf aussehendes Skalpell immer näher kam. Gruselig, sich den Mann in weiß vorzustellen.
 

„Hättet ihr nicht einfach warten können, bis ich wieder von alleine aufwache? Musstet ihr mich so erschrecken?“ fauchte Harry aufgebracht und unterbrach so den dunklen Lord in seiner Schimpf-Triade, während die restlichen Anwesenden immer noch etwas überrascht waren.

Die Bewegungen des Gryffindors waren unglaublich schnell gewesen. Eine solche Leistung hätten sie dem schmalen Schüler nicht zugetraut, obwohl manche von ihnen schon in den Genuss gekommen waren, eines Besseren belehrt worden zu sein, als bei ihm nur nach dem Äußeren zu urteilen.

Erst als der Potterjunge wieder auf den Sessel geklettert war und dort mit angezogenen Beinen seinen Blick durch den Raum wandern ließ, besannen sich auch die anderen Anwesenden auf den eigentlichen Grund ihrer Zusammenkunft.
 

„Nur Ärger hat man mit dir Bengel und glaub mir, wenn du noch einmal irgendwas in diesem Haus anzündest schläfst du in den Kerkern. Ich will nur mit dir reden, also keine weiteren Aktionen, klar?“

Die Stimme war drohend, wütend und doch irgendwie resignierend.
 

„Ja, ja.“

Harry war erstaunt, über die doch recht harmlos ausgefallene Reaktion auf seine kleine Fackelei. Er konnte die Stimmungen des Lord nicht mehr erfühlen, was es ihm ungemein erschwerte, diesen einzuschätzen. Doch er ahnte, dass sich irgendwas dahinter verbarg. Normalerweise sollte er an die Decke gehen.
 

Was dem jungen Zauberer nicht bekannt war, war dass der Rest, der sich zurzeit im Raum befand, Stunden gebraucht hatte, um den tobenden Lord dazu zu bringen sich zusammen zu reißen und Potter nicht gleich den Hals umzudrehen. Denn wenn der dunkle Lord eines hasste, dann das Feuer. Seine größte Schwäche. So waren sie nun auch hier, um den Schaden zu begrenzen, wenn diese neiden Naturgewalten aufeinander trafen. Riddle und Potter waren jeder für sich mit einem Temperament gesegnet, das sie beide wahrscheinlich eines Tages das Leben kosten würde, wenn sie es nicht in der Gegenwart des anderen zügelten.
 

„Also? Worüber möchtest du reden?“ brach Harry irgendwann pampig die Stille.

Langsam wurde er es leid darauf zu warten, dass irgendjemand hier anfing. Er schätzte, dass außer ihm, dem Lord, Snape und Black noch vielleicht drei andere Personen im Raum waren. Zabini und Malfoy waren nicht mehr da, denn ihr Geruch hing nur noch schwach in der Luft.
 

Tief atmete der Mann durch, um sich zu beherrschen. Wenn er den Jungen verletzte, würde er wahrscheinlich nie seine Antworten bekommen.
 

„Dein Auftritt mit deinen Freunden hat mich beeindruckt, …“ fing der Lord endlich ruhig, jedoch auch ernst an, kam aber nicht viel weiter.
 

„Beeindruckt? Hast du irgendetwas genommen? Das Zeug muss wirklich gut sein, dass du mir ein Lob zugestehst. Mir Honig ums Maul zu schmieren wird dich auch nicht weiter bringen. Was willst du verdammt?“ unterbrach Harry ihn lachend.

Es war ein trockenes, freudloses Lachen.
 

„… aber vor allem hat mich dann das Ende überrascht. Was hast du dir davon versprochen uns nicht dem Orden auszuliefern?“ sprach der Lord weiter, ohne auf die Unterbrechung einzugehen.
 

„Was soll ich mir schon davon versprochen haben?“ zuckte Harry mit der Schulter und erstaunte nicht nur den dunklen Lord, wie ruhig und kooperativ er sich plötzlich gab. Es war, als wäre seine ganze Stimmung von einem auf den anderen Moment völlig um geschwungen, vom misstrauischen, bockigen Gryffindor war nichts mehr zu erkennen. Ob das auch eine Folge des Trankes war? Ein Mitglied des Löwenhauses mit Stimmungsschwankungen war nicht das, was sie jetzt unbedingt brauchten. Wirklich nicht.
 

Harry hingegen waren seine Umschwünge nicht besonders bewusst. Er versuchte sich nur immer wieder Raziels Rat zurück in Erinnerungen zu rufen, mit dem Lord zu reden und ihm zuzuhören. Er musste sich nur etwas zusammen reißen.
 

„Es war nie meine Absicht gewesen irgendjemanden ans Messer zu liefern. Wir waren da, um eine neue Runde einzuleiten.“

Immerhin sprach der Junge nicht in Rätseln, ging es durch die Köpfe der Anwesenden, zusammen mit einem geräuschlosen Seufzen. Wohl doch nicht ganz so kooperativ, wie gedacht.
 

„Geht das vielleicht etwas genauer?“ murrte der griesgrämige Tränkemeister links von ihm, was der Junge jedoch zu überhören schien.
 

„Du hast mich also abholen lassen, weil du mein Handeln nicht verstanden hast und dich das stört. Warum der plötzliche Meinungsumschwung? Bisher war ich dir auch lieber tot als lebendig, warum also die Mühe?“
 

„Beantworte mir meine Frage.“

Dem Professor schien es gar nicht zu passe derart übergangen zu werden.

Was dachte der Bengel sich dabei? Sollten sie jetzt etwa alle Fragen über Riddle laufen lassen? Das war doch ein Witz.
 

„Später. Ich habe eine Antwort gegeben und jetzt will ich erst meine haben, bevor ich auf weitere Fragen eingehe. Quid pro quo.“
 

„Quie pro was?“
 

„Quid pro quo. Es ist eine Art Spiel. Die Regeln sind einfach: Ich beantworte euch eine Frage, ihr mir eine. Keine Lügen.“

Schalk sprach aus den grünen Augen, als würde Potter anfangen die Situation zu genießen, auch wenn dieser Umschwung abrupt kam, so wie der zuvor schon. Selbst die bissigen Stimmen des Lords und des Tränkemeisters, konnten dem keinen Abbruch tun.
 

„Das hier ist kein Spiel.“
 

„Mein ganzes Leben war bisher ein Spiel. Man hat mich hin und her geschoben, wie es grad passte. Entweder ihr steigt ein, oder ihr lasst es.“

Abwartend schlang Harry seine Arme um die noch immer angezogenen Beine und legte seinen Kopf auf die Knie. Wieder erstaunte es Regulus, wie sicher er zwischen den Gesichtern des Lords und Severus’ hin und her blickte. Wenn man es nicht wusste sah man es einfach nicht. Es wunderte ihn immer weniger, wie er sich hatte so lange verbergen können.
 

„Fein. Dann spielen wir eben. Ja, das war der Auslöser, dich hier her zu holen. Wenn es schon eher Anzeichen dafür gegeben hätte, dass du Albus Dumbledore nicht hörig bist, hätte wir früher versucht mit dir Kontakt aufzunehmen. Doch solange wir uns dem nicht sicher sein konnten, hatte das keinen Sinn. Du hättest uns nie im Leben zugehört. Nicht, dass es so schon schwer genug war.“

Hatte Harry da einen Vorwurf gehört? Sie hatten ihn doch einfach entführt und dann eingesperrt. Selber schuld, wenn sie ihm seine Sachen ließen. Als bräuchte er einen Zauberstab um Ärger zu machen. Naive Vorstellung.
 

„Da gebe ich dir wohl Recht. Dumbledore hatte gewusst, dass ihr da unten nach dem Buch suchen werdet. Sein Plan war es gewesen euch die Arbeit machen zu lassen und euch dann auszuschalten. Er hätte euch überrascht. Da Voldy selbst dort war, wurde das Ganze für euch zu einem Himmelfahrtskommando.“

Nach einem Nicken ging der Junge übergangslos auf die Frage seines Tränkeprofessors ein, was für kurze Verwirrung sorgte, bevor sie wieder den Faden aufnehmen konnten.
 

„Eine Falle? Und was war ihre Rolle in der ganzen Scharade?“

Harry brauchte einen Moment, bevor er die ruhige, aber ernste und autoritäre Stimme zuordnen konnte. Das letzte Mal hatte er sie vor über einem Jahr gehört in der Mysteriumsabteilung. Lucius Malfoy hatten sie damals geschnappt, doch noch bevor der Sommer um war, hatte man ihn wieder gehen lassen. Was man mit einigen Beziehungen alles für Hebel umlegen konnte, war wirklich erstaunlich. Trotz der wochenlangen Haft in Askaban und dem eindeutigen Tatbestand, da man ihn ja quasi in flagranti erwischt hatte, hatte es seinem Ruf und seiner Position nicht im Geringsten geschadet.
 

„Zuerst der Professor. Welche Seite ist die ihre in diesem Krieg?“

Skeptisch zog dieser eine Augenbraue hoch. Schien das denn nicht offensichtlich?
 

„Ich stehe hinter dem dunklen Lord.“
 

„Sie lügen.“

Drückende Stille herrschte plötzlich im gesamten Wohnzimmer. Es war genau diese Stille, die Harry so sicher machte, mit seiner Vermutung richtig gelegen zu haben. Dieser Mann war ihm schon immer schleierhaft gewesen. Er arbeitete für Dumbleodre, dennoch war er definitiv keiner von den dummen Mitläufern des Schulleiters. Auf der anderen Seite hatte er ihm schon zu oft geholfen, als das er ein Treuer des Lords war, dessen Anhänger keine Gelegenheit ungenutzt gelassen hatten, ihn aus dem Weg zu räumen. Wo stand er also, wenn er auf keiner der beiden Seiten wirklich stand?
 

„Sie unterstellen mir also, hinter dem Wahn Albus Dumbleores zu stehen?“ brauste er nun ungehalten auf.

Meinte Harry das nur, oder wurde es plötzlich um einige Grad kälter und dunkler? Letzteres war definitive Einbildung, denn für ihn konnte es nicht dunkler werden.
 

„Tun sie es?“

Ruhig, etwas neugierig und völlig naiv. Eine lebensgefährliche Zusammenstellung in Gegenwart des kochenden Tränkemeisters. Harry wusste, dass der Mann sich normalerweise nie so gehen lassen würde, aber anscheinend hatte auch bei diesem seine Musik für strapazierte Nerven gesorgt, die nur darauf warteten zu reißen. Ein Wunder, dass der Lord ihn noch nicht sechs Fuß tiefer gelegt hatte. Im Affekt sagte man jedoch eher die Wahrheit, als nach reiflichen Überlegungen und darauf hoffte er.
 

Nein!“

Ganz klar die Wahrheit. Diese Entrüstung konnte er fast mir der Nase anstupsen. Wohl auch, weil der Tränkemeister aufgesprungen war und sich bedrohlich vor dem Jungen aufgebaut hatte, was diesen jedoch nicht weiter zu stören schien.
 

„Wenn sie also auf keiner der beiden Seiten stehen, wo dann?“

Den Potterjungen schien in seiner aktuellen Gemütsverfassung nicht einmal eine Herde herannahender Rhinozerosse zu verunsichern. Unheimlich.
 

„Das ist eine neue Frage“ knurrte der Mann gefährlich.

Die anderen Männer im Raum überlegten sich, ob sie den wütenden Professor zurückhalten sollten, oder nicht. Der Lord hingegen beobachtete die Situation kritisch. Ihn hätten sie bereits auf dem Sofa fest gehext. Wirklich fair. Aber auch er war jetzt gespannt auf die Antwort seines alten Freundes. Wenn er weder hinter ihm, noch hinter dem Phönixorden stand, wo denn dann?
 

„Sie haben gelogen.“

Harry sprach weiterhin ruhig, als würde er einem Kind erklären, dass es beim Versteckspielen nicht hingucken durfte, bis es zu ende gezählt hatte. Tief atmete Snape ein, dass sich seine Nasenflügel aufblähten, bevor er resigniert die Augen schloss und sich wieder auf seinen Platz gleiten ließ.

Dieser Bengel raubte ihm noch den letzten Nerv. Das würde später bestimmt noch einigen Ärger geben, doch da musste er jetzt durch.
 

„Ich verfolge meine eigenen Interessen, aber das hindert mich nicht daran diese Seite zu unterstützen. Jedoch bin ich auch nicht verpflichtet allen Befehlen nachzukommen, oder alles was ich weiß weiter zu geben.“

Dieses Mal nickte der Junge, als wäre er mit der Antwort zufrieden.

Harry wäre es lieber gewesen, wenn sein Professor alle Fragen beantwortete, denn bei ihm konnte er wohl am ehesten sagen, wann dieser log. Es war nicht leicht, aber machbar, wenn man den Mann schon so lange, so genau beobachtete, wie er es tat, denn selbst Dumbledore konnte der Mann täuschen, sowie es schien sogar den Lord. Ob das nicht mal Ärger in der großen Todesserfamilie gab.
 

„Ich hatte dort keine Rolle. Wir sind einfach in das Spiel um Lug und Trug eingestiegen. Deswegen sind wir da runter. Kein leichter Sieg für den alten Mann und vielleicht Antworten auf ein paar Fragen. Lieben sie ihre Familie und stehen zu ihnen, was auch geschieht?“

Die Frage verwirrte die Anwesenden, passte sie so gar nicht zu denen davor.
 

„Was hat das mit alle dem zu tun?“
 

„Sie haben mir eine Frage gestellt, jetzt stelle ich ihnen eine.“
 

„Natürlich liebe ich sie. Wir sind eine Familie und stehen zusammen, wie schwer die Zeiten auch sind.“

Schon fast melancholisch lauschte Harry den Worten. Es musste schön sein eine Familie zu haben, die einen nahm, wie man war und die einem zur Seite stand. Zwar hatte er seine Freunde und sogar die Weasleys, wenn auch mit ein paar Ausnahmen. Molly, gutmütig und so herzlich ihm gegenüber, war zu ihm wie eine Mutter und verhätschelte ihn wie ein Nesthäkchen, fast so schlimm wie sie Ginny umsorgte, ihrem jüngsten Kind und einzigen Mädchen neben den sechs ausgewachsenen Jungen. Und dennoch war es etwas anderes, als mit einer Familie, deren Blut er in sich trug. Er würde lügen, wenn er behauptete, dass er diese Menschen nicht liebte, sie nicht schätzte und ihre Gegenwart nicht genoss, aber dennoch war er im Grunde ein Fremder, was ihn traurig stimmte.
 

„Um wieder zum Anfang zurück zu kehren. Du lehnst dich also gegen deinen Mentor auf. Warum?“ wurde Harry von der dunklen, samtigen Stimme Voldemorts aus seinen Gedanken gerissen.

Hatte sie die ganze Zeit schon so angenehm geklungen oder lag es einfach daran, dass der Mann langsam ruhiger wurde, da er kaum noch bissige Kommentare gab und sich selbst ruhig verhielt? Wer wusste das schon?
 

Langsam kamen sie jetzt zum Kern, was den Lord interessierte, was er wissen wollte. Vielleicht gab es doch noch die Chance diesen Jungen auf ihrer Seite zu wissen und auch wenn es ihm nicht so recht schmeckte, war er ein guter Kämpfer, wenn auch noch recht ungeschliffen. Es wäre schon eine Bereicherung ihn nicht gegen sich zu haben, aber ihn erst an ihrer Seite zu wissen, nachdem er gelernt hatte, wäre nahezu unbezahlbar.
 

„Weil ich endlich erkannt habe, was um mich herum geschieht. Jemand hat mir den Anstoß gegeben, die Dinge in Frage zu stellen, nicht mehr blind denen zu vertrauen, die mir nicht vertrauen und mir mein Leben zurückzuerkämpfen. Einige Fragen sind noch offen, aber viele haben bereits eine Antwort gefunden.“
 

„Wer war das?“

Lucius Malfoy erhob ein weiteres Mal seine Stimme, um die Frage zu formulieren, die mit seiner Antwort im Raum hing, denn Harry sorgte geschickt mit seinen Antworten dafür neue Fragen aufzuwerfen, während er versuchte seine Fragen zu formulieren, dass den anderen das nicht so leicht gelang. Da konnte er wieder seine Slytherinseite gut erkennen und auch wenn er einige Eigenschaften eines Gryffindors hatte, so wunderte es ihn manchmal doch, wie er es geschafft hatte den Hut dazu zu bewegen ihn zu den Löwen zu stecken. Wahrscheinlich auch mit Hilfe seiner Slytherinhälfte. Irgendwie paradox, oder?
 

„Zuerst wieder eine Antwort für mich. Wofür kämpft ihr? Wozu also dieser Krieg?“

Das war die Frage, die Harry sich stellte, seit er das erste Mal in der Zaubererwelt gewesen war. Jede Erklärung, welche man ihm gegeben hatte, war fadenscheinig, dass man das böse besiegen musste. Gut und böse war jedoch eine Sache des Standpunktes und es musste einen Grund gegeben haben, warum es anfing. Das war doch kein Märchen, in dem sich die dunklen Mächte formierten, um vom Licht, das seine Hoffnungen in einen halbwüchsigen Helden steckten, besiegt zu werden.
 

„Dafür muss ich etwas ausholen. Es hat angefangen nachdem Dumbledore Grindelwald besiegt hatte, der die Zauberer als höhere Rasse über die Muggel herrschen lassen wollte. Mit diesem Sieg hatte er sich großen Einfluss und Macht zugesichert, die er nutzte, um seine Ideen zu verwirklichen. Ausrottung der dunklen Magie und aller Lebewesen, die nicht menschlich sind. Damit nutzte er die Euphorie der Zauberer und Hexen aus, die Angst vor den dunklen Künsten, die nach Grindelwalds Sturz herrschte, um sie für sich zu begeistern. Viele wurden unterdrückt, gejagt oder unter strenge Zensuren gesetzt. So habe ich Gleichgesinnte gesucht, die mit mir zusammen, für unsere Gleichberechtigung kämpften. Jedoch habe ich den Mann und seine Manipulationen unterschätzt. Schnell hat er uns in Verruf gebracht und die Menschen bekamen Angst. Wir waren durchaus nicht zimperlich, wenn es um seine Jünger ging, doch haben wir so gut es ging versucht Unbeteiligte da raus zuhalten, was ihn nicht weiter störte.“
 

Harry war schon etwas erstaunt, was hinter dem allen steckte, dass die Motive des Lords so tief greifend waren. Langsam konnte er sich immer besser mit dem Wissen anfreunden, nicht mehr dem Menschen zu folgen, den er selbst als eine Art Großvater angesehen hatte. Er ging nun seinen eigenen Weg und die Richtung fing langsam an ihm zu gefallen. Auch wenn ihm klar gewesen war, dass er das Richtige tat, so musste es ihm nicht unbedingt gefallen, aber jetzt kam langsam Licht ins sprichwörtliche Dunkel.

Statt weiter seinen Gedanken nachzuhängen, rief er sich wieder die Frage des Malfoyoberhauptes in Erinnerung. Eine Frage, die ihm nicht wirklich passte. Eine Frage, die er nicht wirklich beantworten konnte, die er nicht wirklich beantworten durfte.
 

„Geholfen hat mir ein Freund, der zu mir kam, als ich nicht weiter wusste, um mich selbst besser kennen zu lernen. Mehr kann und darf ich euch nicht dazu sagen.“

Widerwillig stimmte der Rest zu. Regulus und die zwei Fremden schwiegen jedoch weiterhin. Harry vermutete, dass sie dafür da waren, sollte es zu unvorhergesehenen Schwierigkeiten kommen. Reizend. Wirklich reizend. Fast schon schmeichelhaft, wenn man bedachte, dass er gegen den Lord ohne Zauberstab so oder so nicht viel ausrichten konnte.

Die nächste Frage hatte er seiner eigenen Antwort entsprechend formuliert. Er erwartete keine ausführliche Antwort, einfach nur die Gewissheit. Er konnte sich ohnehin denken, dass man sie ihm so schon nur widerwillig beantworten würde.
 

„Mr. Malfoy, es gibt viele Gerücht um ihre Familie, deshalb der reinen Neugierde halber: Sind sie ein Mensch?“

Harry sollte Recht behalten, denn mehr als ein einfaches Nein bekam er nicht und er begnügte sich damit, denn im Falle, dass die Frage selbst gestellt bekam, würde er sie auch nicht beantworten wollen und er sollte gleich erfahren, ob es ihm gelang sich der Antwort wirklich zu entziehen.
 

„Was ist mit dir junger Mann? Bist du ein Mensch?“

Einen Moment überlegte er sich dem Lord langsam sie Zunge abzuschneiden. Vielleicht hätte er seine Neugierde doch etwas zügeln sollen, aber immerhin wurden jetzt einige Dinge klarer.
 

„Meine Eltern waren doch Menschen, oder habt ihr andere Informationen? Wieso sollte ich dann keiner sein?“

Er klang wirklich überrascht über die Frage und er klopfte sich in Gedanken selbst auf die Schulter, dass er mit keiner Silbe gelogen hatte und es schien funktionier zu haben, denn von Regulus kam nur ein Schnauben, während der Rest zufrieden mit der Antwort zu sein schien. Anscheinend sollte er sich etwas in Acht nehmen, denn der Bruder seines Paten schien Verdacht zu schöpfen.
 

Plötzlich fiel ihm was anderes ein und er musste sich zusammenreißen nicht erschrocken aufzukeuchen. Was war, wenn sie sein Muttermal entdeckt hatten? Dann konnten sie sich denken, was er zumindest zum Teil war und vor allem aus welcher Blutlinie er stammte. Das war überhaupt nicht gut. Warum hatte er das nicht vorher bedacht? Aber warum erhoben sie dann keinen Einspruch Aufgrund ihres besseren Wissens? Haben sie es nicht gesehen? Aber wie? Das war doch nicht möglich, dass sie die Narben an seinen Handgelenken und dieses Mal übersahen, doch auf die Fragen fiel ihm keine Antwort ein, keine plausible Erklärung, als dass sie blind waren. Welch Ironie. Er sollte sich lieber wieder auf ihr Frage-Antwort-Spiel konzentrieren, denn auch der Rest schien sich allmählich zu fragen, worüber er so lange nachdachte, was seine nächsten Worte jedoch zerstreuten.
 

„Wenn du versucht hast Unschuldige aus dem Ganzen raus zuhalten, warum hast du dann versucht mich umzubringen, als ich grade mal ein Jahr alt war, nicht mehr als ein Baby?“

Die Frage schien dem Lord unangenehm zu sein, denn die Wahrheit war heikel und sie mussten abwarten, wie Harry darauf reagieren würde. Es war ein Fehler gewesen und nun zeigte es sich, wie schwerwiegend er wahrscheinlich wirklich war.
 

„Wegen der Prophezeiung bin ich zu euch gekommen. Heute weiß ich, dass es eine Falle war. Ich wusste, dass er dich nach seinem Bild formen würde, doch das war kein Krieg für ein Kind. Noch warst du jung und ich wollte es beenden, bevor es so ausartete, wie es das heute getan hat, doch schnell erkannte ich meinen Fehler, dass das der falsche Weg war“ erklärte er vorsichtig und wartete gespannt ab.

Die Reaktion viel jedoch ganz anders aus, als sie alle erwartet hatten. Sie hatten mit vielem gerechnet, mit Wut, mit Unglauben, einfach mit einem fuchsteufelswilden Gryffindor, aber bei allen Göttern, nicht mit dem Verstehen, das in den grünen, verdächtig glänzenden Augen aufleuchtete bevor er sie schloss und die Stirn auf seine Knie legte.
 

„Vielleicht wäre es wirklich besser gewesen, wenn es dir damals gelungen wäre.“

Es war nicht mehr als ein flüsternd und doch verstanden die meisten die Worte.
 

„Warum sagst du das?“

Voldemort klang fast ein wenig entrüstet. Bisher hatte er den Jungen immer als lebensfrohen Unruhestifter kennen gelernt und auch wenn er langsam andere Seiten an Harry ausmachen konnte, so hatte er doch immer um sein Leben gekämpft und nicht einfach aufgegeben. Wenn selbst ein solch aufgeweckter Junge den Lebensmut verlor, wie sollte es dann nur mit diesem Krieg weitergehen, wenn die Kinder aufhörten zu leben?
 

„Ich habe viel Drachendung in meinem Leben gesehen und über mich ergehen lassen müssen. Manchmal frage ich mich eben, wie es gewesen wäre, wenn du nie zu uns gekommen wärst und ich ein einigermaßen normales Leben gehabt hätte und wenn ich ehrlich bin, hätte mir die Version der Geschichte besser gefallen, denn ich würde nicht grade behaupten, besonders menschenwürdig herangewachsen zu sein. Was war eigentlich mit meinen Eltern? Warum mussten sie sterben, wenn ich es war, den du wolltest? Das verstehe ich nicht.“

Harrys Augen fokussierten wieder den Lord, auch wenn er ihn nicht sehen konnte. Seine Augen waren etwas gerötet, doch hatten sie sonst keine Anzeichen entdeckt, die darauf hinwiesen, dass er vermutlich geweint hatte. Seine Stimme war traurig, aber fest, kein Schluchzer hatte es zu ihren, teilweise äußerst feinen, Gehörgängen geschafft, nicht einmal seine Schultern hatten gezuckt.
 

„Ich war es nicht, der sie getötet hat.“

Der Lord haderte einen Moment mit sich, doch dann fuhr er fort. Er fühlte sich irgendwie verpflichtet Harry zu erzählen was damals geschehen war.
 

„Das Haus lag ruhig da und ich vermutete, dass deine Eltern bereits schliefen, so bin ich direkt in dein Zimmer. Den Rest kennst du. Der Fluch prallte an dir ab, traf mich und zerstörte das Haus. Erst später erfuhr ich, dass sie zu dem Zeitpunkt bereits tot waren, dass irgendjemand zuvor da gewesen war. Einer meiner neuen Männer war in der Nähe gewesen, als die Explosion dein Zimmer in Schutt und Asche legte, und hat das Bild mit uns zusammengesetzt. Ich habe in der Dunkelheit nicht darauf geachtet, aber dein Vater lag verborgen unten im Wohnzimmer und deine Mutter auf der anderen Seite deines Bettes. Für jemanden, der die Räume durchquerte, völlig unsichtbar.“

Auch wenn der Lord nicht sagte, wer dieser Mann war, konnte sich Harry das denken. Sirius war der Erste gewesen, der nach dem Angriff dort gewesen war. Erst danach war Hagrid aufgetaucht und hatte ihn seinem Paten abgenommen. Aber es sagte genau so aus, dass Sirius noch nicht lange in den Diensten des Lords stand, vielleicht sogar erst seit dem letzten Sommer, nachdem er in den Bogen gefallen war. Dieses Wissen drängt einige Zweifel beiseite, Unsicherheit, dass sein Pate ihn angelogen hatte, ihm die Wahrheit verschwiegen hatte.
 

Einige Zeit herrschte ein drückendes Schweigen, bevor der dunkle Lord seine Frage stellte. Er hoffte darauf, dass seine Frage nicht zu weit ging, denn er hatte schon erlebt, wie empfindlich der Potterjunge darauf reagierte, aber er wollte es wissen.
 

„Als du sagtest, dass du nicht in dem besten Umfeld aufgewachsen bist, meintest du doch die Muggel, bei denen du wohntest. Wie lange behandeln sie dich schon so?“

Er formulierte seine Frage vorsichtig, doch sofort erkannte er, wie sich das Gesicht des Jungen verschloss und er sich versteifte. Grade wollte er sagen, dass er nicht antworten brauchte, als dieser vorsichtig begann.
 

„Es war nie sonderlich angenehm, aber so schlimm ist es erst seit letztem Sommer.“

Jeden war sofort klar, als Harry geendete hatte, dass er ihnen nicht mehr darüber sagen würde. Dazu war sein Vertrauen ihnen gegenüber bei weitem zu… es war quasi nicht vorhanden.
 

„Wer war es dann? Wenn sie schon tot waren, wer hat meine Eltern dann ermordet?“

Die Worte verließen um einiges steifer die zarten Lippen, als zuvor und ihnen war klar, dass Harry nur noch hier saß, weil er noch nicht alle Antworten hatte, die er wollte und ein bisschen bewunderten sie ihn für dieses Durchhaltevermögen in dieser, für ihn wahrscheinlich schwierigen Situation.
 

„Das können wir nicht genau sagen, doch wir vermuten, dass es Dumbledore war, oder einer seiner Leute.“

Die Frage war ein gutes Zeichen, dass er ihre Version der Geschehnisse Glauben schenkte, sie zumindest in Erwägung zog, doch Voldemort wollte sicher gehen.
 

„Was denkst du darüber?“
 

„Es ist bei weitem plausibler, als die ganzen Versionen die ich von Professor Dumbledore zu hören bekommen habe.“

Harry zuckte einfach mit den Schultern. Von der Trauer, dem Schmerz von eben war nichts mehr zu spüren, nur ein lockerer Junge blieb zurück, der sich verhielt, als würde sie über das verdammte Wetter reden. Diese Stimmungsschwankungen waren ja beinahe schlimmer als bei einer Schwangeren und ein jeder von ihnen konnte sich noch an Narcissas erinnern. Das waren wirklich harte Zeiten gewesen. Dagegen war ein Krieg richtiggehend erholend.
 

„Warst du wirklich körperlos nachdem der Fluch von mir zurückkam?“

Neugierde zeigte sich nun in den Augen, was den meisten nicht behagte, grauste ihnen vor dem Umschwung, der ihr aller Ende bedeuten konnte, wenn er sich erst einmal wieder mit dem Lord in die Wolle bekam. Severus hielt sich schon so gut es ging zurück, wenn auch ihm Fragen auf der Zunge brannten, doch er wusste nicht, ob er sich noch einmal zusammenreißen konnte, wenn der Junge es darauf anlegte, also schwieg er.
 

„Nein, aber es hat mich enorm geschwächt, dass ich mich zurückziehen musste. Was mich interessiert: Warum hast du dich mir immer wieder entgegenstellt? Was hat dich dazu bewegt?“
 

„Im ersten Jahr war es einfach der Reiz des Abenteuers. Ich war ein Kind. Es war aufregend im Glauben, die Welt zu schützen, gegen das Böse zu ziehen. Dort unten sah ich dann ein, dass das alles kein Spiel, sondern bitterer Ernst war. In die Kammer bin ich runter gestiegen, um der Schwester meines besten Freundes zu helfen. Wir hatten unseren Verteidigungsprofessor mit, aber der hat sich bei dem Versuch zu fliehen selbst das Gehirn gegrillt. Dort gab es dann nur noch mich, der ihr helfen konnte. Danach habe ich nur noch reagiert und versucht heil aus der Sache zu kommen. Warum ich im Ministerium war, solltest du am besten wissen. Warum hast du mich überhaupt dahin gelockt, wenn du wusstest, dass die Prophezeiung eine Lüge war?“

Die Worte des Gryffindors klangen alle wie eine Anklage, auch wenn er recht ruhig war, für den Geschmack des Lords zu ruhig am Ende, denn er war sich durchaus im klaren dass der ältere der Blackbrüder dem Jungen viel bedeutete und er glaubte, dass sein Pate tot sei.
 

„Eigentlich war es so nicht gedacht, dass du mit deinen Freunden dort auftauchst. Eigentlich wollten wir Dumbledore aus der Reserve locken, da wir glaubten, dass du wüsstest wo er sich versteckt hielt zu dem Zeitpunkt. Die Visionen hatten darauf abgezielt, dass er wissen sollte, dass ich sein Spiel um die Prophezeiung durchschaut hatte. Der junge Malfoy hatte sogar noch versucht euch abzuhalten, doch ihr habt ihn und die anderen, sowie diese rosa Kröte überlistet.“

Harry musste bei der Erinnerung grinsen, wie Dolores Umbridge, die widerlichste Frau, vom Aussehen und Charakter her, die er je kennen gelernt hatte, von den Zentauren des verbotenen Waldes verschleppt wurde, weil sie sie wirklich beleidigt hatte. Ihre Vorliebe für rosa war schon fast krankhaft gewesen und ihr krötenhaftes Aussehen wurde dadurch geradezu verspottet.
 

„Wie seid ihr überhaupt so schnell nach London gekommen?“
 

„Wir sind auf Thestralen geritten. Die Hälfte von uns war in der Lage sie zu sehen, auch wenn es mittlerweile alle von uns können.“

Das war durchaus beeindruckend. Normalerweise ließen sich diese Tiere nicht einfach reiten, vor allem nicht die wilden Exemplare. Wie ihnen das gelungen war, würden sie wahrscheinlich nie erfahren, da der Junge es wahrscheinlich selbst nicht wusste.
 

„Die Sache mit dem Friedhof. Wenn du nicht körperlos warst, wieso dann diese ganze Show? Warum musste Cedric sterben?“

Autsch, ganz heikel. Keiner von ihnen wagte zu hoffen, dass Harry auch darauf so gut reagierte, wie bisher.
 

„Ich wollte Dumbledore zeigen, dass ich wieder da bin, jedoch wollten wir das Ministerium nicht gleich im Nacken haben. Deswegen haben wir dich ausgewählt, auch wenn Wurmschwanz zu weit gegangen ist, als er den anderen Jungen tötete, hätte er das ganze Auffliegen lassen können. Wir wussten, dass der alte Mann dir glauben würde, doch waren wir uns auch durchaus bewusste, dass er damit einer der wenigen sein würde und somit haben wir auf die Wankelmütigkeit der Massen gesetzt, die lieber Probleme und Gefahren ignorierte, solange sie sie nicht selbst betrafen. Gut, dass die Propaganda vor allem gegen dich dermaßen heftig wird, war unvorhergesehen, aber förderlich. Jetzt wo ich weiß, dass du es nie leicht hattest, tut es mir beinahe leid, dass ich es dir noch schwerer gemacht habe.“

Noch bevor er den letzten Satz ausgesprochen hatte war ihm und dem Rest sofort klar, dass dieser zu viel gewesen war und das Spiel vorbei war. Zwar hätten sie alle noch gerne gewusst, wie er sich eingeschlossen hatte, wer ihm das beigebracht hatte und noch ein paar andere Dinge, doch die Chance war nun verstrichen. Der Lord musste wohl oder übel auf die nächste Gelegenheit warten. Ärgerlich, aber er hatte so auch schon einen Menge erfahren.
 

„Wie lange wollt ihr mich noch als Gast hier behalten?“

Die Stimme des Jungen triefte wieder vor Sarkasmus und seine grünen Augen schienen sich verdunkelt zu haben.
 

„Wenn du wieder einigermaßen fit bist und die Nebenwirkungen von dem Fluchbrecher abgeklungen sind bist du frei zu gehen. Du kannst aber auch gerne hier bleiben, wenn du möchtest und dir das Leben hier genauer ansehen. Es gibt jedoch Regeln, an die du dich zu halten hast. Sie untersagen unter anderem Spielereien mit Feuer und laute Musik.“

Ein siegessicheres Lächeln schlich sich auf das Gesicht des Potters und aus den grünen Augen sprach der Schalk bei den Worten des Lords.
 

„Was versprichst du dir davon? Das ich von nun an für eure Seite kämpfen werde? Vergiss es.“

Ein bisschen freute sich Harry über das Angebot bleiben zu dürfen, auch wenn er nicht genau wusste woher es kam, aber er musste ganz klar die Grenzen abstecken, dass der Lord nicht zu übermütig wurde.
 

„Du kannst mir nicht erzählen, dass du noch auf der Seite des Ordens bist.“

Kritisch beäugte der Lord den Jungen, der nun auf ihn wirkte, wie jemand mit dem er verhandelte, auch wenn er nicht wusste worüber.
 

„Habe ich das mit nur einer Silbe erwähnt?“

Und auch wenn er wusste, dass der Bengel mit ihm spielte, konnte er nicht erkennen, worum. Wie war der kleine Bastard eigentlich nach Gryffindor gekommen? Langsam regte er ihn auf. Er hasste es, nicht zu verstehen, was sein gegenüber mit ihm trieb.
 

„Wieso schließt du dich dann nicht mir an?“
 

„Warum sollte ich?“ schnappte der Junge.

Langsam schien es auch Harry zu bunt zu werden. Gut!
 

„Du musst dich doch für eine Seite entscheiden.“
 

„Oh, ja natürlich. Bist du nicht für uns bist du gegen uns. Folg dem verrückten alten Zausel, oder dem launischen Narzissten, der ein Ego Problem hat. Danke Voldy, aber ich verzichte.“
 

„Du kleiner verdammter…“
 

„Riddle!“

Nur ein Wort von einer der beiden Personen, die bisher geschwiegen hatten, und der Mann hielt murrend inne. Es war eine Frau gewesen und ihre sanfte, beinahe verführerische Stimme klang strenger als die seiner Hauslehrerin, die schon nichts für sanfte Gemüter war. Da wunderte es ihn nicht, dass selbst der dunkle Lord kuschte.
 

„Kann ich dann zumindest deiner Neutralität sicher sein?“ grummelte er und klang dabei beinahe beleidigt.
 

„Solange mich und meine Freunde niemand angreift, denn dann werde ich mich und sie verteidigen.“

Harry war sichtlich zufrieden mit dem Ergebnis. Genau das hatte er erreichen wollen.
 

„Was anderes habe ich nicht erwartet. Und hör verdammt noch mal auf mich Voldy zu nennen. Mein Name ist Tom Marvolo Riddle und ich ziehe es vor mit Tom gerufen zu werden. Das gilt für alle hier.“

Harry hört wie Regulus lachte und auch der letzte, ein Mann, konnte sich ein Glucksen nicht verkneifen, während der Professor schnaubte, sich aber eines Kommentars enthielt.
 

„Fein. Freunde haben die seltsamsten Spitznamen für mich, aber wer will darf mich Harry nennen.“

Wieder lachte Regulus. Der Junge war wirklich eine Nummer für sich. Auch der weißhaarige Mann war durchaus von dem Jungen amüsiert.
 

„Und mit wem habe ich sonst noch das Vergnügen? Regulus, Mr Malfoy und den Professor kennen ich ja bereits“ wandte er sich nun an die beiden letzten im Raum.
 

„Mein Name ist Daniel Zabini und dies ist meine Frau Marien.“

Die beiden waren aufgestanden und hatten ihm nacheinander die Hand gereicht, die er unter den ungläubigen Blicken von Regulus ergriff, denn das feine Rascheln der Stoffe verriet ihm, wo er diese ungefähr finden musste. Als der Mann ihm kräftig die Hand drückte stieg ihm ein intensives, aber angenehmes Herrenparfüm in die Nase, während die Frau nach feuchten Steinen roch, fast wie bei einem Brunnen. Er kannte diesen Geruch und er war erstaunt einem solchen Wesen hier zu begegnen.
 

„Sie sind nicht zufällig die Eltern von Blaise Zabini aus meinem Jahrgang?“
 

„Eben diese“ lächelte der Mann freundlich.
 

„Aber wir gehen jetzt. Wir haben noch Zwillinge, die bestimmt keinen Stein auf den anderen lassen, wenn wir nicht bald zurück sind.“

Damit verabschiedeten sich die beiden und der blinde Schüler wusste nun, wo sich die Tür befand. Das war doch mal eine gute Sache.

Zu Harrys erstaunen war sogar Lucius Malfoy aufgestanden und reichte ihm die Hand. Der Mann roch nach Wildblumen und es war ein wirklich angenehmes Aroma.
 

„Unsere bisherigen Begegnungen waren immer von den Ereignissen überschattet, dass ich bisher nicht die Gelegenheit hatte mich richtig Vorzustellen. Lucius Malfoy, sehr erfreut Mr. Potter.“
 

„Harry“ korrigierte er ihn automatisch, als er die Hand des ernsten, aber anscheinend ganz netten Mannes ergriff und kurz drückte.
 

„Wenn du möchtest kannst du dich in deinem Zimmer etwas ausruhen. Ich werde eine Hauselfe hochschicken, die dir was zu Essen bringt. Draco und Blaise werden dich zu deinem Zimmer bringen, damit du dich nicht verläufst. Heute Nachmittag findet ein Test statt, der zeigen soll, wo eure Schwächen liegen, damit wir sie ausgleichen können.“

Verwirrt sah Harry zu dem Lord, denn er war mittlerweile aufgestanden, um sich in sein Bett zu legen und die ganzen Informationen zu verdauen. Jedoch verstand er nicht so recht, was Riddle meinte.
 

„Ein Test? Wozu ein Test?“
 

„In den Ferien erhalten die Schüler hier eine Art Unterricht. Dazu zählen neben den Fächern, in denen ihr in Hogwarts unterrichtet werdet, auch die dunklen Künste, Heilmagie, aber auch der Umgang mit Waffen und waffenloser Kampf, unter anderem für die körperliche Fitness und die Ausdauer.“
 

„Danke, nein, ich verzichte. Es sind Ferien.“

Harry wandte sich wieder ab, um zu gehen, als der Mann seine Stimme erhob.
 

„Auch du wirst dem beiwohnen“ knurrte er, doch Harry hatte den Raum bereits durchquert.
 

„Vergiss es!“

Mit diesen Worten riss er die Tür auf und wäre fast in einen großen Mann rein gestürmt, der in dem Moment das Zimmer betreten wollte. Kurz erhaschte er den Geruch von trockenem Gras in einer Sommer Brise, bevor er an ihm vorbei war.
 

~oO~0~Oo~



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von: abgemeldet
2008-10-15T19:38:25+00:00 15.10.2008 21:38
Interessante Unterhaltung.

Bin ja gespannt ob sie ihn zwingen den Test zu machen.
Wie lange werden sie brauchen um herauszufinden, dass
er blind ist???

Mal sehen wie Draco und Blaise mit ihm umgehen werden.
Wer war der Mann, der herein kam???

Mach schnell weiter.

LG
Sevara-Snape
Von:  aYaKaShI
2008-10-15T18:21:56+00:00 15.10.2008 20:21
ich muss aber sagen dass er mich vorher bei dem fragenspiel eher an eine katze erinnert hat die mit einer maus spielt...oO
aber ein bockiges kind bleibt er trotzdem;)

lg aya
Von:  sann
2008-10-15T18:06:33+00:00 15.10.2008 20:06
tolles kapi
warum habe ich das gefühl das haary sich nicht fügen wird?
schreib schnell weiter
Von:  Silverphoenixdragon
2008-10-15T16:34:10+00:00 15.10.2008 18:34
Ein wirklich interessantes Gespräch jeder hat so seine Gründe und es scheint sich ein wenig vertrauen aufgebaut zu haben. Aber das er sich gegen den Unterricht sträubt das kann ich sehr ^gut Verstehen. Denn Ferien sind zum erholen da lol
Na mal sehen was dies so wird. Ja ich bin auch gespannt wie es mit den Augen dem Engel uns Voldie , wie auch Harry weitergeht. Und ob Snapielein noch vor wut platzt wegen Ray.
Bis nächstel kapitel

deine darki


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