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Sense of a Butterfly

von

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Tränke

>>>Vorwort<<<
 

xX19. Oktober 2008Xx
 

Kommentare:
 

@MSAYA: Naja, wir werden es wohl nie so richtig festlegen können...
 

@sann: :D Wassoll man sonst sagen?^^
 

@Sevara-Snape: Ja, zwischen Ton und Harry fliegen schon die Fetzen undw er weiß schon, wer alles zu Alea gehört... naja, die Band selbst und ich :D (und ich glaube jeder, der aufmerksam Sense verfolgt...) Und dann gibt es wieder die Momente, in denen die beiden wieder ganz friedlich miteinander umgehen... versteh einer den Bösewicht und den Hald *schulterzuck*
 

@DarkDragonheart: Schön, dass dir das Kapitel gefallen hat den Rest wirst du schon irgendwann erfahren... vielleicht... *hust*
 

Euch noch ein schönen Sonntag und viel Spaß beim lesen.
 

*kiss*

MerlinsSake
 

~oO~0~Oo~
 

~*~ Tränke ~*~
 

„Ich bin überrascht Potter. Sie sind ja beinahe pünktlich“, schnarrte Snape, nicht ohne seinen üblichen Hohn.

Regulus, der zusammen mit Harry den Raum betreten hatte, stellte den sich immer noch sträubenden Jungen auf seine eigenen Füße. Wieder hatte er ihn von seinem Zimmer über die Schulter werfen und hier her tragen müssen, da der junge Herr Potter sich strikt geweigert hatte, um Punkt 10 Uhr zum Unterricht zu erscheinen. 'Mitten in der Nacht', hatte er gesagt.
 

/16 Uhr wäre wahrscheinlich noch zu früh gewesen/ grummelte der Todesser innerlich, denn er war es gewesen, der das hatte ausbaden dürfen, da nicht einmal der gefürchtete Lucius Malfoy bereit war, den Knaben auch nur ein weiteres Mal zu wecken.

Keinem hatte er gesagt, was geschehen war, doch es hatte einen bleibenden Eindruck bei dem Mann hinterlassen, dabei war das, grade bei einem Malfoy, eine beachtliche Leistung.

Bei weitem war es auch nicht dessen Art, einen Bengel, der fauchte und kratzte wie ein Tiger, über die Schulter zu werfen und durch die wirren Gänge dieses Gebäudes zu tragen. Nein, fürs Grobe war er, Regulus, zuständig. Wenn das jeden Morgen so weiter ging, würden das sehr lange Wochen, in denen Potter hier sein würde, werden. Warum ließen sie ihn nicht einfach schlafen, dann hätten sie nur halb so viele Scherereien mit ihm, denn wenn der Junge erst einmal ausgeschlafen war, war er bestimmt auch nicht mehr so schlecht drauf. Aber warum einfach, wenn man es auch kompliziert haben konnte?
 

Noch nicht einen Millimeter hatte sich Harry von dem Fleck bewegt, an dem Regulus das Patenkind seines Bruders abgestellt hatte. Bockig waren seine Arme vor der Brust verschränkt und die grünen Augen blickten wütend, aber mit einem versteckten Funken Neugierde, hinten auf den geschlossenen Schrank in dem die Zutaten normalerweise lagerten.
 

Regulus schüttelte den Kopf. Der Junge konnte es wirklich gut überspielen, doch war nun mal nicht zu leugnen, dass er hier in dem fremden Raum vor einem Problem stand: Sich zu Recht zu finden. Er zweifelte nicht daran, dass der Gryffindor, hatte er ein Mal die Gelegenheit, sich genauer 'umzuschauen', würde er sich sicher schnell zu Recht finden, doch wenn er plötzlich hier herum tasten würde, würde er wirklich auffallen. Das war nicht die Art des Jungen, denn sonst hätte er dieses Handicap gewiss nicht so lange vor aller Augen verbergen können. Es wies auch einfach nichts offensichtlich darauf hin. Wenn man in diese grünen, tiefen Augen sah, war da kein Hinweis, kein Anzeichen, dass sie blind waren. Sie strahlten nur so vor Leben. Woran lag es dann, dass der junge Gryffindor nichts sehen konnte, wenn es nicht an den Augen selbst lag. Waren vielleicht irgendwelche Nervenbahnen beschädigt? Verarbeitete das Gehirn einfach nicht die empfangenen Informationen? Er war kein Heiler und hatte nur begrenzte Ahnung von so etwas, aber irgendwas war da doch faul.
 

Zudem fragte er sich, wie Harry sich so gut orientieren konnte. Keine Unsicherheiten beim Laufen, absolute Sicherheit, was Entfernungen betraf und was ihm auch aufgefallen war, das sichere finden von Dingen. Erst heute Morgen durfte er bestaunen, wie der Junge zielsicher einen Gürtel aufgefischt hatte, der mitten im Zimmer bei einem Stapel Büchern gelegen hatte, die dort aufgeschlagen auf dem weichen Teppich zerstreut lagen. War das ein Hinweis, auf ein gutes Gedächtnis, oder war es einfach Zufall gewesen? Aber wie er geschickt in die winzigen Lücken zwischen den Büchern geschritten ist... es war unheimlich, wenn man wusste, dass der Junge nichts sah.

Es blieb Regulus einfach ein Rätsel, wie Harry das fertig gebracht hatte, da der Junge keine Fragen in diese Richtung beantwortete, einfach nur verschlagen grinste, aber er war sich sicher, dass der Bengel auch das hinbekommen würde, sich hier irgendwie zu orientieren, so wie er von hier auch zurück in sein Zimmer finden würde, obwohl Regulus ihn den ganzen Weg getragen hatte.

Er war neugierig, wie der Blinde eine solche Situation bewältigen würde. Vielleicht würde er ja dann hinter dessen Geheimnis kommen.
 

Harry indes hatte all seine Sinne geschärft, um den Raum zu ergründen. Er wusste genau wo er und alle anderen im Raum waren, konnte sich sogar den groben Riss vorstellen. Vor dem Standpunkt Snapes konnte er die Geräusche vernehmen, die ein Kessel machte, wenn er auf ein Gestell getan wurde. Es kam nicht vom Boden, also musste vor dem Giftmischer ein Tisch stehen. Leider überdeckte der beißende Geruch irgendeines Trankes, den er nicht zuordnen konnte, alle anderen Gerüche in dem Raum.

Das war vielleicht ein erschwerender Umstand, brachte Harry jedoch nicht an seine Grenzen.

Ungeduldiges Trommeln mit den Fingern auf Holz zeugte davon, dass ein sichtlich genervter Draco Malfoy und ein weiterer Tisch hier waren und wo Malfoy war, war Zabini nicht weit.
 

„Mr Potter, hätten sie nun die Güte sich an den freien Tisch zu setzten, damit wir anfangen können?“ schnarrte Snape verärgert, als der Junge immer noch keine Anstalten machte sich zu rühren.
 

/Den freien Tisch hat er gesagt, also gibt es hier nur noch einen/ überlegte Harry und versuchte sich krampfhaft vorzustellen, wo der sich befinden mochte.

Snapes Stimme erklang von vorne rechts, während Malfoy links von ihm sein musste. Wenn er also davon ausging, dass Snape sich an einem Kopfende des Raumes befand, ging er wohl dort nicht weit genug, dass dort noch ein Tisch stehen konnte. Also musste er irgendwo in dem linken Teil sein. Dort blieben genau vier Möglichkeiten: rechts, links, vor oder hinter Malfoy. Rechts konnte er aber definitiv ausschließen, sowie vor, da er recht nahe klang, also auch nahe der Wand. Wenn er dann noch überlegte, wie weit ungefähr Snapes Stimme entfernt war, dann schätzte er, dass der Tisch sich links von Malfoy befand, da er nicht beurteilen konnte, wie tief der Raum nach links, von ihm aus, noch war.

Es war doch zum Haare raufen. Er musste mehr über den Raum erfahren. Vielleicht gab es ja noch einen dritten Tisch an dem Zabini saß, den er erst genau ausmachen konnte, wenn er ihn hören würde, denn riechen war ausgeschlossen, wenn er nicht nah genug dran war. Was braute Snape da eigentlich, dass es so bestialisch stank? Das war doch nicht mehr zum aushalten!
 

„Und warum kann ich nicht zu Malfoy oder Bini?“ grummelte Harry.

Ihm passte es gar nicht diese Frage zu stellen, denn wenn er Pech hatte, würde das genau die Fragen aufwerfen, die er nicht gestellt haben wollte. Jedoch schien er Glück zu haben, denn Severus Snape klang genervt genug, dass er nicht weiter über diese dämliche Frage nachzudenken schien, als er antwortete.
 

„Weil an dem Tisch, wie sie sehen, kein Platz mehr ist“ fauchte der nur.

Das waren zwei neue Hinweise. Zweiertische und die beiden Slytherins saßen zusammen.
 

„Nein, seh’ ich nicht.“

Langsam reichte es dem Tränkemeister. Wieso bestand Riddle nur darauf, dass er dieser Katastrophe in seiner Klasse Nachhilfe gab? Keiner von ihnen beiden wollte das und würde sie durchaus zufriedener stimmen, wenn dem auch Folge geleistet würde. Von ihm aus konnte Potter in seinem Zimmer versauern.
 

„Jetzt setzten sie sich endlich an den freien Tisch daneben und strapazieren nicht weiter meine Nerven. Wird es bald?“

Beinahe zufrieden machte Harry sich leichten Schrittes daran zu dem freien Tisch zu kommen. Mit der linken Hand strich er an der Kante des massiven Holzes von Malfoys und Zabinis Tisch entlang und tat das selbe mit seiner rechten an seinem Tisch, als er in den schmalen Gang zwischen den beiden einbog.
 

/1:0 für Harry/ amüsierte sich Regulus.

/Wirklich nicht schlecht. Wie hat er nur rausbekommen, dass Draco und Blaise hier sind?/

Gut, Draco und seine manchmal äußerst nervige Angewohnheit mit den Fingern auf den Tisch zu tippen und ehrlich gesagt sah man den jungen Malfoy wirklich nie ohne seinen besten Freund. Nicht schlecht.

Aber wie er das mit dem Tisch gemacht hat, war nicht von schlechten Eltern. Er hat die Informationen, die er brauchte, bekommen, ohne, dass es jemanden bewusst aufgefallen war und zu letzt diese, wie nebenbei wirkende Gesten, mit den Händen. An dem Knaben war ein wahrer Slytherin verloren gegangen. Wie hatte er es nur je nach Gryffindor geschafft?
 

Lustlos piekste Harry mit dem Messer seine Zutaten nachdem er sich gesetzt hatte.
 

„Ihr werdet euch nützlich machen und mir helfen Stärkungstränke zu brauen und lasst euch raten keinen Mist zu fabrizieren.“

Ein stechender Blick traf den Jungen mit den schwarzen Haaren, doch der bemerkte das noch nicht einmal. Andere Dinge, wie die Identifizierung seiner Tränkezutaten, die bereits vor ihm auf dem Tisch standen, beschäftigten ihn grade eher.
 

„Wie ihr den Trank zu brauen habt steht an der Tafel. Die Zutaten liegen bei euch auf den Tischen. Also fangt an.“

Harry schnaubte, während Regulus sich schon fragte, wie es bei Harry nun weiter ging. Selbst hatte er durchaus Ahnung vom brauen, zwar war er nicht so gut wie Severus, aber er kam über die Runden. So ließ er den Jungen nicht aus den Augen. Einen Alptraum hatte Severus ihn genannt. Also müsste er jetzt ziemlich aufgeschmissen sein, wenn er nicht irgendwie an das Rezept kam, was unmöglich war, ohne danach zu fragen.

Harry indes überlegt in der Zwischenzeit, für welche Tränke man die Zutaten brauchte, die er bereits alle erkannt hatte.

Als erstes wäre da Schneckenleber. Der junge Elb rümpfte die Nase. Es gab nur wenige Zutaten die unangenehmer waren. Sie stanken nicht in dem Sinne, aber ihr Geruch war bitter und unangenehm in der feinen Nase. Eine wirklich widerliche, aber nicht besonders aufschlussreiche Zutat. Dagegen rochen die Waldmeisterblätter richtig angenehm, half ihm aber auch nicht weiter. Auch der Rest war nicht sonderlich aufschlussreich. Aber was war das? Ein Glas mit irgendeiner bitter riechenden Flüssigkeit.

Seine Gesichtsfarbe wurde etwas grünlich, als ihm einfiel, welche Zutat man einlegte für einen Stärkungstrank. Da gab es auch nur einen in den das hineinkam. Na ja, immerhin war ihm jetzt bekannt, welchen Trank Snape von ihm verlangte.
 

~*~

Regulus war erstaunt. Harry hatte anscheinend herausgefunden, welcher Trank verlangt wurde. Das zeugte davon, dass der Junge sich wirklich gut mit Tränken auskannte, wenn er sich so sicher war allein an den Zutaten zu erkennen, welchen er zu brauen hatte und auch wusste wie. Hatte Severus nicht erzählt, Harry sei grottenschlecht? Wenn man ihn fragen würde, würde er meinen, dass der Junge, bei Morgane, ein verfluchtes Genie war.
 

Doch Regulus erkannte ein neues Problem, dass auf Harry zukam. Vor ihm stand eine Schüssel mit roten und eine mit blauen Kasterbeeren. Die blauen mussten als letztes in den Trank, doch der einzige Unterschied bestand seinem Wissen nach in der Farbe und die konnte der Junge definitiv nicht irgendwie herausfinden. Wenn auch nur eine von den blauen zu früh in dem Trank landen würde, würde das Gebräu in die Luft gehen.

Kurz sah der Mann sich um. Severus und die beiden anderen Jungen waren mit ihren eigenen Tränken beschäftig.
 

„Na bestens“ knurrte er vor sich hin.

Manchmal konnte er es einfach nicht glauben, wie nachlässig der Tränkemeister war, wenn er zu tief in den Kessel sah. Denn genau das war er, wenn er einen Jungen, der seines Wissens nach ungeschickter im brauen von Tränken nicht sein konnte, unbeaufsichtigt einen Stärkungstrank brauen ließ, der explodieren konnte. So hielt er sich für den Notfall bereit, dass Harry nicht sich und das Anwesen in die Luft jagte.
 

~*~

Regulus war gen Ende doch erstaunt, dass der junge Gryffindor wirklich die richtige Schale gegriffen hatte. Keine Unsicherheit war in der Bewegung. Entweder wusste er, was er tat, oder er hoffte auf eine Reaktion von ihm, wenn er etwas Falsches tat.

So war er auch einen Moment unaufmerksam und reagierte nicht schnell genug, als er sah dass ein paar blaue Beeren zwischen den roten waren.
 

Mit einem großen Satz und einem Schlenker seines Zauberstabes, war Regulus bei dem Jungen, riss ihn von der Bank und brachte ihn unter sich in Sicherheit, als der Trank mit einem lauten Knall explodierte.
 

Harry hatte die Augen fest geschlossen und hatte die feingliedrigen Finger fest in der Robe des Mannes verhakt. Leicht zitterte er und versuchte zu erfassen, was soeben schief gelaufen war. Er ging alles noch einmal durch, ließ jeden Schritt noch einmal Revue passieren, doch er hatte den Trank richtig gebraut. Zu dem war er sich hundertprozentig sicher, die richtige Beerenschale genommen zu haben. Der Knall war auch etwas zu klein für die Menge Beeren die er abgewogen hatte. Was zum Geier war also grade passiert?
 

„Potter sind sie blind?“

Snape war fuchsteufelswild, als er wütend auf ihn und Regulus, der sich langsam aufrichtete, zugerauscht kam. Harry war noch immer etwas benommen, ließ sich so auch ohne Kommentar von Regulus wieder auf die Beine stellen. Der Mann atmete einmal tief durch, nachdem er sich umgesehen hatte. Sein Zauber hatte die Anwesenden vor dem gröbsten Schaden bewahrt. Alleine Harry hatte zu nahe dran gesessen, was das schwarze Brandloch in dem massiven Holz bewies. Blaise sah etwas erschrocken aus und war mit dem Stuhl umgekippt, während Draco die malfoyische Ruhe in Persona war.
 

„Allem Anschein nach schon“ fauchte Potter dann endlich, als er sich wieder gefangen hatte.

Er war sauer, da ihm nicht einfallen wollte, was er falsch gemacht hatte. Wenn er sich nicht mehr voll auf seine Sinne verlassen konnte, war er verdammt noch mal aufgeschmissen.
 

Nicht nur Snape, sondern auch Malfoy und Zabini verschlug es für ein paar Augenblicke ob dieser Frechheit den Atem und sie sahen irritiert zu dem Jungen der das vollkommen ernst zu meinen schien. Doch bei Snape hielt der Überraschungsmoment nicht lange an, bevor bei ihm eine Sicherung zu schmelzen schien und er Harry in hohem Bogen aus dem Raum schmiss.
 

„Wenn sie mir nicht glauben, bitte...“ grummelte Harry, während er sich auf den Weg durch das Gebäude machte.
 

Er brauchte jetzt Ruhe, um sich wieder zu beruhigen. Vielleicht fand er ja irgendwo Tom und konnte sich mit dem etwas unterhalten, oder ihm einfach auf die Nerven gehen. Das würde seiner Stimmung jetzt bestimmt gut tun, auch wenn es ebenso gefährlich war. In dieser Laune hatte er bestimmt keinerlei Probleme, oder gar Hemmungen, den Mann an den Rand des Wahnsinns zu bringen.

Vielleicht konnte er den Lord ja überreden, davon abzusehen, ihn zu Snape in den Sommerunterricht zu schicken. Es war nur eine Frage der Zeit, bis die beiden sich gegenseitig lynchten. Was sollte er auch schon lernen, wenn der Mann ihn doch eh nur anfauchte, weder auf seine Arbeit achtete, noch auf seine Fehler einging. Lerneffekt gleich null. Sinnfrei und Zeitverschwendung für sie beide.
 

Harry konnte nicht mehr sagen, wie lange er jetzt schon nach Tom, oder überhaupt irgendjemanden suchte. Wenn er nicht wüsste, dass irgendwo Regulus, Malfoy, Zabini und Snape waren, hätte er angenommen, dass er alleine in dem Anwesen war. Wo zur Hölle steckten die nur alle?

Etwas unsicher blieb er mitten auf dem Gang stehen. Ein Gefühl der Kälte breitete sich in ihm aus, ein Gefühl des allein seins. Etwas verloren schlang er seine Arme um seinen immer noch etwas zu schmalen Körper und fing leicht an zu zittern. Sie hatten ihn alle allein gelassen.
 

Ein paar Momente später schaffte er das Gefühl runter zu schlucken und tadelte sich selbst, dass er ein Idiot war. Nur weil er niemanden in diesem riesigen Anwesen fand, hieß das noch lange nicht, dass niemand da war. Außerdem, wie konnte ihn jemand allein lassen, der nicht für ihn da war?
 

/Tom war gestern aber für dich da gewesen/ fauchte eine kleine Stimme in seinem Hinterkopf.

Harry wusste nicht genau, was sie bezwecken wollte. Ihm den Kopf zu Recht rücken, dass es immer noch Menschen, bzw. Vampire gab, die es kümmerte, wie es ihm ging, dass er nicht alleine war, oder ob sie ihm wehtun wollte mit der Erkenntnis, dass genau dieser nicht da war.

Na herzlichen Dank, jetzt war er wieder melancholisch. Da hatte ihm wirklich noch gefehlt. Am besten er dachte nicht über so was nach und schmiedete lieber Pläne, wie er Snape, Tom oder Slytherin weiter in den Wahnsinn treiben konnte.
 

Schließlich gab er es auf und schlurfte mit hängenden Schultern weiter. Die unheimliche Stille in den alten Gemäuern tat ihr übriges zu seiner Stimmung bei und ließ ihn keine anderen Gedanken so richtig greifen.

Abrupt blieb er stehen, als er Schritte hörte, die näher kamen, nachdem jemand appariert war. Doch bevor er reagieren konnte, waren sie um eine Ecke gekommen und hielten an. Anscheinend hatte, wer auch immer, ihn entdeckt. Er war sich sicher, dass es weder Tom, noch irgendein anderer aus dem Haus war, den er bisher getroffen hatte, doch als das schrille Lachen erklang, das ihm eisige Schauer über den Rücken jagte, sackte ihm sprichwörtlich das Herz in die Hose und sein so schon blasses Gesicht verlor nun jegliche Farbe, die es vielleicht mal gehabt hatte.

Das war nicht gut! Das war überhaupt nicht gut!
 

„Wenn haben wir denn da?“

Harry konnte förmlich riechen, wie sein Gegenüber den Zauberstab aus dem engen, geschnürten Kleid zog und wie ein Raubtier auf seine Beute, ihn, zuschritt. Er hingegen blieb ruhig, aber angespannt stehen, jederzeit bereit einem ankommenden Fluch auszuweichen. Weglaufen hatte keinen Sinn, da er dann seinen Rücken schutzlos jeglichen Flüchen ausliefern würde. Grimmig schienen seine grünen Augen jeder Bewegung seines Gegenübers zu folgen, was diesen zwar nicht verunsicherte, aber dennoch Vorsicht walten ließ und ihn versuchte einzuschätzen.
 

„Was macht das kleine Potty Baby denn ganz alleine hier in der bösen, bösen Schlangengrube?“

Wütend ballten sich seine Hände zu Fäusten. Er würde sich von diesem Miststück nicht provozieren lassen und ihr einen Schwachpunkt zeigen.
 

„Was ist denn? Hat das kleine Baby Angst?“

Der Gang schien breit genug, dass sie ihn mit einigen Abstand umrundete, doch er tat ihr nicht den gefallen, sich wie ein verängstigtes Tier in der Falle umzudrehen, um ihren Bewegungen zu folgen. Es hätte so oder so nichts gebracht, da er sie eh nicht sehen konnte. Wenigstens eine kleine Befriedigung, die er ihr nicht gönnte.
 

„Wo sind denn deine Freunde? Hat es dir ohne sie die Sprache verschlagen? Bist du ohne sie nicht mehr so mutig?“

Sie war wieder vor ihm angekommen und sah den Jungen herablassend an. Am liebsten hätte ihr Harry alle Flüche auf den Hals gehetzt, die er kannte, doch gab es da ein paar Probleme, die er zwar angesichts der Situation vernachlässigen konnte, aber die dennoch unangenehme Fragen aufwerfen würden. Als erstes war er noch nicht siebzehn, also durfte er offiziell noch nicht zaubern. Er konnte zwar ein bisschen verschleiern, aber ein ganzes Duell lag nicht in seinen Fähigkeiten. Dann war da noch die Sache mit seinem Zauberstab, den man ihm noch immer nicht zurückgegeben hatte. Auch nicht weiter bedenklich, doch wie sollte er erklären, wie er dieses Miststück in die ewigen Jagdgründe geflucht hatte?
 

„Kleines unwürdige Schlammblut. Hast vielleicht gedacht, dass du dich hier unbemerkt einschleichen kannst und den dunklen Lord überraschen. Dummes Kind! Dazu musst du erst an mir vorbei!“

/Also keine größeren Schwierigkeiten/ meldete sich eine kleine zynische Stimme, die den Ernst der Situation ignorierte.
 

Das Lachen klang zunehmend hysterischer. Stoff raschelte, als sie ihren Zauberstab hob.
 

„Ava…“ begann die Todesserin zu kreischen, doch jäh wurde sie von einer tiefen, herrischen Stimme unterbrochen.
 

„Bellatrix Lestrange, nimm den verdammten Zauberstab runter elendes Weibsbild.“

Kurz schloss Harry erleichtert die Augen und stieß den angehaltenen Atem aus. Das war knapp gewesen.
 

„Bist du blind Black? Siehst du nicht wer das ist? Das ist dieser kleine Potter Bastard“ kreischte die Frau wütend und ihre Stimme bebte vor Zorn.

Wie eine Furie wedelte sie mit ihrer Zauberstabhand und Harry war immer noch etwas mulmig zumute.
 

„Ich sehe genau wer das ist, liebste Cousine, und ich will es nicht sein, der dem Lord erklärt, warum sein Gast mit ein paar unschönen Flüchen, oder vielleicht sogar tot in einem der Gänge liegt. Also verschwinde jetzt. Das ist ein Befehl.“
 

Wütendes Schnauben, doch im nächsten Moment knallte es einmal laut und die Frau war disappariert.
 

„Alles OK mit dir?“ fragte Regulus den zitternden Jungen, der immer noch etwas verloren in dem sonst verlassenen Gang stand.

„Geht schon. Ich bin nur etwas erschrocken. Kein Grund zur Panik.“

Am liebsten hätte sich Harry auf die Zunge gebissen, da er die Ungewissheit, was passiert wäre, wenn Regulus nicht aufgetaucht wäre, nicht aus seiner Stimme verbannen konnte.
 

Starke Arme packten den immer noch ungewöhnlich leichten Körper und hoben ihn auf die Arme des Mannes.
 

„Ich bring dich erstmal in den Speisesaal. Nach dem Mittag steht Sport auf dem Plan.“

Das Gesicht des Gryffindors verzog sich, als hätte er in eine Zitrone gebissen. Vergessen war der Schreck von eben.
 

„Muss das sein? Ich habe keine Lust mich da auch noch zum Affen zu machen“ quengelte er, wehrte sich aber immerhin nicht dagegen, dass Regulus ihn trug.

Es war das erste Mal, dass Harry still hielt und es war bei weitem angenehmer, als wenn er sich wie eine Schlange wand.

Dunkel lachte der Mann über das Verhalten des Jungen. Er wurde einfach nicht schlau daraus. Mal war er ernst und dann wieder wie ein Kind.

Auch Harry begann zu lächeln. Er mochte das tiefe, aber warme Lachen von Sirius’ Bruder. Es war wie ein Stück Familie, anders konnte er es nicht beschreiben.
 

~oO~0~Oo~



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  aYaKaShI
2008-10-19T15:41:18+00:00 19.10.2008 17:41
da brüllt er ihnen ins gesicht das er blind ist... zwei mal
und die checken es echt nicht

lg aya
Von:  Silverphoenixdragon
2008-10-19T15:06:26+00:00 19.10.2008 17:06
Also echt da sagt Harry es schon das er Blind ist und die alte Fledermaus wirft ihn trotzdem raus. Typisch kann der einmal nicht Harry ne ordentliche Chance geben. Auch Regulus scheint es ernst mit dem Kleinen Engel zu meinen. Naja nur Snape ist echt ein Doofkopf. Na toll jetzt taucht auch noch die olle Wahnsenige auf die sollte sich Vorsehen, wenn Tom von dem erfährt was sie bei Harry versucht hat. Ich kann die einfach nicht leiden. Tut mir leid.

Was den Rest angeht wie Augenlicht usw ich bin nun einmal grade ziemlich neugierig. Also mach weiter so

darki
Von: abgemeldet
2008-10-19T13:31:33+00:00 19.10.2008 15:31
Oh man, Harry ist wirklich gut im Herausfinden von
für ihn nützlichen Informationen.

Es war ganz schön brenzlig mit dem Trank. Hätte er gesehen,
was er vor sich hat, hätte er den Fehler nicht gemacht. Nur
gut, dass Regulus so schnell reagiert hat.
Ich glaube ja das die anderen ebenfalls blind sind, wenn die
nicht mitbekommen, dass Harry es ist. Vor allem es ihnen auch
noch sagt.

Bellatrix ist wirklich nicht die klügste oder??? Wenn Harry
hier nicht Gast wäre, wie sollte er da ins Manor kommen. Nur
gut, dass Regulus ihm hinterher gegangen ist. Das hätte schlimm
enden können.

Mach schnell weiter.

LG
Sevara-Snape


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