Zum Inhalt der Seite

Sense of a Butterfly

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Ein ungewöhnlicher Brauch

>>>Vorwort<<<[/ib
 

xX30. Dezember 2008Xx
 

*Tief einatmet* Es tut mir wirklich Leid, dass ihr über zwei Monate habt warten müssen, doch Schule hat mich sehr für sich beansprucht und dann hatte ich auch absolut keinen ordentlichen Schreibfluss und nur Mist war dabei rausgekommen. Zum Glück hat mich in der Eisheiligen Nacht eine Muse heimgesucht und hier ist das Ergebnis. Ich hoffe es gefällt euch und die Läge tröstet euch etwas über die lange Wartezeit hinweg.
 

Hier nehmt euch alle Torte, Kekse, Kakao und Tee, vor allem unsere Neuzugänge. Ihr seid echt die Besten.
 

Auf jeden Fall hoffe ich, dass ihr frohe Weihnachten hattet und wünsche euch allen einen guten Rutsch in das neue Jahr, aber übertreibt es nicht ;)
 

*kiss*

MerlinsSake
 

~oO~0~Oo~
 

~*~ Ein ungewöhnlicher Brauch ~*~
 

Geistesabwesend stand eine Frau mit weißblonden Haaren auf einem Balkon und schwenkte in ihrer rechten Hand einen Kelch mit einer dunklen Flüssigkeit, während die linke über das Fell von zwei Frettchen strich, die vor ihr auf der Balustrade lagen. Ihre roten Augen waren in die Ferne der dunklen Nacht gerichtet, die alleine von den Sternen und der schmalen Sichel des Mondes durchbrochen wurde.

So versank sie in Erinnerungen, neuen, sowie alten.
 

Vivien Dracul war nicht gerne in Britannien. Diese Inseln erinnerte sie zu sehr an die dunklen Zeiten, durch die sie und ihre Eltern damals gegangen waren. Dennoch war es einmal ihre Heimat gewesen und noch heute lebte ihre Familie hier, ihre und die ihrer Lebensgefährtin, der einzige Grund im Übrigen, weshalb sie zurückgekehrt war. Zu warten, bis ihre Mutter das nächste Mal genug hatte und zu ihr kam, nein, dass hätte sie ihnen nicht antun können, ebenso wenig wie in einem Brief zu schreiben, dass sie nun verheiratet und Mutter war. Solche Nachrichten musste man persönlich überbringen, da waren sie sich beide einig gewesen. Sie hatten nur warten müssen, bis ihr Sohn alt genug war, um zu reisen.
 

Nun waren sie hier, in dem alten Sommersitz der Familie ihrer Mutter und Vivien dankte den Göttern, dass ihre Eltern nie auf die Idee gekommen waren, ihre Stadtvilla wieder aufzubauen. Die beiden hatten die Villa geliebt, so wie sie, doch heute würde sie es in dem Haus nicht einen Moment aushalten. Sie selbst war damals in dem schönen, weißen Haus aufgewachsen, doch nun war es ein Ort mit dem sie dunkle Erinnerungen verband, mit dem Haus, das vor bald siebzig Jahren in Flammen aufgegangen war und fast das Leben ihres kleinen Bruders gekostet hatte.
 

Es war helllichter Tag gewesen, als das Feuer ausgebrochen war. Bis heute wussten sie nicht, wie das hatte geschehen können, oder wer dafür verantwortlich gewesen war. Damals hatten sie gefürchtet entdeckt worden zu sein und hatten fliehen müssen, fliehen, ohne den kleinen Tom, dessen Zimmer bereits lichterloh in Flammen gestanden hatte. Hätte ihre Mutter sie und ihren Vater damals nicht zum Apparieren gezwungen, wären sie wahrscheinlich in dem Inferno umgekommen.
 

Der Tod ihres Bruders hatte sie alle schwer getroffen, hatte ihre Familie für Jahrzehnte auseinander gerissen. Am Anfang hatten ihre Eltern kaum noch ein Wort miteinander gesprochen. Wenn sie sich dann doch Mal über den Weg liefen, warf Salazar Cruenta immer wieder vor, dass sie Thomas im Stich gelassen hätte, direkt oder unterschwellig, jedoch stetig. Ihre Mutter hingegen wusste selbst zu gut, was sie getan hatte. Sie hatte eine schwere Entscheidung zu treffen und sie versuchte doch nur den Rest ihrer Familie zu schützen, wenn sie schon bei ihrem Jüngsten versagt hatte.
 

Vivien hatte nie an den Tod ihres kleinen Bruders geglaubt und versucht eine Spur von ihm zu finden.

Erfolglos.

Sie war in England geblieben, während der Rest ihrer Familie sich bald über den Globus verstreute. Irgendwann brach dann ein Krieg unter den Muggeln aus und auch ein Zauberer namens Grindelwald sorgte für Unruhen auf den britischen Inseln. Die Zeiten waren kalt, gefährlich und dunkel, doch sie blieb in dem Land, in dem irgendwo ihr kleiner Bruder war, denn sie glaubte fest daran, dass sie ihn eines Tages finden würde.
 

Fast zwanzig Jahre nach der Tragödie tauchte ein junger Mann bei den Ruinen ihres alten Zuhauses auf und suchte nach seiner Vergangenheit. Letztendlich war es Tom selbst gewesen, der sie gefunden hatte. Gemeinsam hatten die beiden Geschwister dann nach ihren Eltern gesucht, die mittlerweile getrennt bei ihren Clans lebten und selbst Vivi hatte keinen Kontakt mehr zu ihnen gehabt.
 

Die beiden brauchten fast zwei Jahre um ihre sturen Eltern zu finden und sie dazu zu bringen, wieder miteinander zu reden. In dieser Zeit hatte sie ihren jüngeren Bruder kennen und lieben gelernt.

Am Anfang war es schwierig mit ihm gewesen, denn das Waisenhaus und die Zeit unter Menschen, waren nicht spurlos an dem jungen Vampir vorbei gegangen.

Er war distanziert, eigenbrötlerisch, narzisstisch, ein Einzelgänger und ließ kaum einen an sich heran. Sein Aussehen machte ihn bei den Frauen sehr beliebt, doch er interessierte sich nicht wirklich für sie. Für ihn waren sie nur Spielzeuge, ein Zeitvertreib mehr nicht, und Vivi war zufrieden damit, denn keine von ihnen war gut genug für den Erben Slytherins, ihrem kleinen Bruder.
 

Jedoch war Thomas kein sehr fröhlicher Zeitgenosse. Er lachte kaum, war immer Ernst, hinterlistig und leicht zu reizen, aber er war nun mal ihr Bruder.

Umso verwirrter war sie gewesen, als sie hier angekommen war und ihn lachend in seinem Arbeitszimmer gefunden hatte. Noch nie hatte sie ihren Bruder so offen lachen sehen, vor allem nicht seit er versuchte einen alten Zauberer zu stürzen, der das bestehen ihrer Art und vieler anderer bedrohte, die nicht in seine neue Weltordnung passten. Es waren schwere Zeiten gewesen, in denen ihr Bruder einen schweren Rückschlag hatte erleben müssen.

Nichts hatte ihr ferner gelegen als diesen Moment zu zerstören, also war sie nach einiger Zeit gegangen, in der sie ihn nur beobachtet hatte, ohne dass er sie bemerkte.
 

Obwohl ihre Eltern nicht in ihren Räumen gewesen waren, hatte sie dort gewartet, während sie überlegt hatte, was wohl mit ihrem Eisklotz von Bruder geschehen war. Sie war geradezu beflügelt von dem Rätsel und war versessen darauf die Lösung zu erfahren.

Umso weniger hatte ihr dann aber die Antwort gefallen. Irgendwie klang es noch immer völlig unglaublich, dass dieser Mann sich verliebt haben sollte. Abstruser wurde es dann noch, als sie gesehen hatte, wen er sich auserkoren hatte.

Ein Kind! Der Junge war nicht mehr als ein Kind, grade mal 17 Sommer hatte er gesehen und ihr Bruder war bereits 70, fast 71. An und für sich kaum ein Altersunterschied für die ewigen Völker, aber trotzdem war der Knabe einfach noch viel zu jung.
 

Was fand Thomas nur an dem Bengel?
 

Als sie ihn das erste Mal gesehen hatte, hatte sie ihn für eine Erscheinung gehalten. Seine blasse Haut, die dunklen Haare und diese strahlenden, grünen Augen. Ein Engel, wie ihre kleine Schwester ihn nannte, doch das war Unsinn. Engel gab es nur noch in Märchenbüchern. Irgendjemand hatte behaupte, der Junge sei ein Elbenblut, doch auch das konnte sie nicht glauben. Noch nie hatte es einen von diesem Blut gegeben, der so dunkles Haar gehabt hatte. Egal wie dünn das alte Blut auch sein mochte, so lange es da war, war das Haar hell und vor allem glatt. Keine wilden nachtschwarzen Locken, wie dieser Bengel sie hatte.
 

War es das, was ihren Bruder geblendet hatte? Sein Äußeres? Diese exotische Schönheit, die es gewiss nirgends ein zweites Mal gab? Nein, so oberflächlich war Tom nicht.
 

Aber das war nur der erste Blick gewesen. Als sie ihre Gedanken wieder einigermaßen sortiert gehabt hatte, hatte sie das ganze Bild gesehen. Neben Harry lief Mara, gefolgt von Thomas, der ihren kleinen Lagos auf dem Arm gehabt hatte. Dieses Bild schien für einen Moment einfach zu stimmen, doch der Eindruck verflog so schnell wieder, wie er gekommen war. Das war keine kleine glückliche Familie gewesen. Das waren ihre beiden Geschwister und ihr Sohn, die zusammen mit einem fremden Jungen eingetreten waren. Nicht mehr und nicht weniger.
 

Jäh wurde sie jedoch aus ihren Erinnerungen gerissen, als zwei schlanke Arme sich von hinten um ihre Taille schlangen und sie an den weichen Körper hinter sich gezogen wurde. Eine Stimme, sanft und klar, floss über sie hinweg und holte sie völlig zurück ins Hier und Jetzt.
 

„Wo ist Lagos?“

Verfluchte Veela, das sie sich auch immer so anschleichen musste. Kurz seufzte sie innerlich auf und ließ den halbvollen Kelch einfach verschwinden. Zeit zum Nachdenken würde sie vielleicht später noch einmal finden, um hinter das Geheimnis um diesen Bengel zu kommen.
 

„Ich habe ihn ins Bett gesteckt.“

Vorsichtig drehte sie sich in der Umarmung und begrüßte ihre Lebensgefährtin mit einem sanften Kuss auf die geschwungenen Lippen.
 

„Worüber wollten deine Eltern so spät noch mit dir sprechen?“
 

„Was wohl, sie hatten sich gefragt, wer von uns beiden Lagos ausgetragen hat.“

Lyra löste die Umarmung und trat an die Balustrade, auf der sie ihre Hände legte und mit dem Rücken zu der Vampirin in die Nacht starrte.
 

„Das war doch vorherzusehen, was ärgert dich also daran?“

Die Rotäugige setzte sich neben die gereizte Veela auf das Geländer und begann wieder die beiden Frettchen zu streicheln, die nun auf ihrem Schoß lagen.

Manchmal fragte sie sich wirklich, warum die beiden nur so schnell wurden, wenn es darum ging zu kuscheln. Sie würde nie schlau aus diesen beiden Halunken werden.
 

„Was wohl. Ich bin es langsam satt. Haltet ihr mich alle für ein dummes, naives Kind?“ fauchte die aufgebrachte Frau.

Die andere seufzte. Das hatten sie schon so oft durchgekaut und doch blieb die Spannung, wenn es wieder auf dieses unsägliche Thema kam.
 

„Das ist doch völliger Unsinn. Du weißt selbst, wie gefährlich es für andere Völker ist, ein Vampirkind in sich zu tragen. Wenn man nur einen Fehler macht, kann es einem das Leben kosten.“
 

„Verflucht, mein Vater ist Veela, er müsste doch am besten Wissen, dass wir dafür wie geschaffen sind, Kinder auszutragen, egal ob von den Alten, Untoten oder sonstigen Völkern.“
 

„Die Diskussion hatten wir doch schon so oft. Du bist und bleibst aber keine reinblütige Veela. Auch wenn du ganz klar wie eine aussiehst und dich wie eine benimmst, so hast du doch mehr von den Black-Genen.“
 

„Das ist...“ ein Finger legte sich auf Lyras Lippen um den Protest im Keim zu ersticken.
 

„Es reicht. Ich weiß, auch ich hatte meine Bedenken, aber ich war das Risiko eingegangen, oder? Ich habe mit dir diesen unsäglichen Zauber gesprochen, der dafür gesorgt hat, dass eine von uns schwanger wurde und ehrlich gesagt bin ich auch froh, dass ich es gewesen war, auf die die Wahl gefallen ist. Also, bitte, keine weiteren Diskussionen darüber, ja?“

Lyra grummelte etwas, doch sie ließ es gut sein.
 

„Worüber hast du nachgedacht?“ wechselte sie dann das Thema.

Nun hatte sich die platinblonde Frau umgedreht und lehnte neben ihrer Gattin an dem Geländer.
 

„Wie kommst du darauf?“ versuchte diese auszuweichen, doch leider war es ein sinnloser Versuch und sie wusste das.
 

„Du hast wieder mit deinem Kelch gespielt als ich kam.“

Lyra verzog etwas die Nase. Sie würde Blut nie leiden können, doch sie hatte sich damit arrangieren können. Vivien hingegen gab sich der Art der Veela geschlagen. Es brachte so oder so nichts, denn früher oder später würde die Tochter der Malfoys doch bekommen, was sie wollte, denn eine Malfoy bekam immer was sie wollte.
 

„Über deinen abstrusen Babysitter“ murmelte sie so nur und im nächsten Moment war ihr klar, dass das nun länger dauern würde.

Der Blick versprach es auf jeden Fall, den sie aus kristallblauen Augen zugeworfen bekam. Wieder einer der Punkte, dessen Linien noch immer nicht so recht abgesteckt waren.
 

„Vivi, ich habe dir schon hundert Mal erklärt...“
 

„Was? Das ich eine Seelenleserin geheiratet habe?“ unterbrach sie die blauäugige Schönheit mit einem Schnauben, welche daraufhin die Augen verdrehte.
 

„Nenn das nicht so.“
 

„Wie denn dann? Du bist es doch, die einen auf den Grund seiner Seele blickt. Ich frage mich, ob aus deiner Familie sonst noch jemand über solche extern-kognitiven Fähigkeiten verfügt.“

Denn letzten Teil sprach sie mehr zu sich selbst und die andere ging auch nicht weiter darauf ein.
 

„Ich sehe in niemandes Seele. Es ist einfach ein Gefühl, wie weit ich jemanden trauen kann, was ich von ihm halten soll und in wie weit er geistig qualifiziert ist“ verteidigte Lyra sich.
 

„Seelenlesen. Sag ich doch.“

Die Vampirin behaarte weiterhin darauf, was die andere Frau wütend die Arme vor der Brust verschränken ließ.
 

„Ach, bei Merlins Dreitagebart! Denk doch was du willst.“

Frustriert stöhnte die Tochter Slytherins auf. Besser sie kam wieder zurück auf das eigentliche Thema, denn hier würden sie nie zu einer Einigung kommen.
 

„Und dieses Kind war also qualifiziert genug auf unseren Sohn zu achten.“

Sie konnte nicht verhindern, dass sie herablassend klang, aber sie mochte einfach niemanden, der ihrem Bruder zu nahe kam.
 

„Ich wusste, dass der Junge das hinbekommt. Außerdem hätte er Lagos mit seinem Leben beschützt.“

Die jüngere Frau kannte den eigentlichen Grund des Ärgers nicht und versuchte erneut irgendwie dahinter zu kommen. Es konnte nicht allein an der Geschichte mit Lagos liegen. Da war mehr.
 

„Verdammt, du kennst ihn nicht einmal. Genau so wenig wie er dich. Warum sollte er für ein wildfremdes Baby solch Risiko eingehen. Falls du es noch nicht mitbekommen hast, aber in diesem Land herrscht Krieg und die Bewohner hier sind mitten drin.“
 

„Woher soll ich denn wissen warum er das tun würde? Ich weiß halt, dass es so ist! Gedankenlesen war im Paket nicht mit inbegriffen“ fauchte die Veela nun wieder.

Dieses Mal seufzte die Vampirin hörbar und griff nach der Hand ihrer Partnerin.
 

„Lyra, bitte, mach so etwas nie wieder.“
 

„Keine Sorge. Ich würde unseren Sohn nie jemanden anvertrauen, der nicht minder Vertrauenswürdig ist, als dieser Junge.“

Wieso waren Veelen so? In einem Moment aufbrausend und im nächsten beschwichtigend. Das machte es einem einfach unmöglich sich über sie zu ärgern, was einen sich über sich selbst ärgern ließ. Und am Schlimmsten, blieben sie unnachgiebig, wenn man genau hinhörte, egal wie gut sie es auch verpackten.
 

„Ich mag ihn nicht“ stellte sie so in den Raum, als müsse sie ihren vorherigen Ärger rechtfertigen.
 

„Warum das? Er hat dir doch gar nichts getan?“

Einige Minuten herrschte Stille. Also war es etwas über das sie nicht gerne redete. Das war ein eindeutiges Zeichen, was mit ihrem Ärger unmittelbar zusammenhängen musste.
 

„Hat das irgendwas mit deinem Bruder zu tun?“

Wenn Vivien Dracul eines hatte, dann einen verfluchten Bruderkomplex und mal ganz ehrlich, kaum einer wäre der Auffassung, dass Lord Voldemort seine ältere Schwester braucht, um ihm zu sagen, was er tun und lassen sollte.

Doch ihre Gattin schwieg eisern.
 

„Bei den Göttern, rede mit mir.“

Nun gut, die Dame wollte nicht, also musste sie es anders versuchen. Strategiewechsel. Lyra wandte sich wieder der Nacht zu und blickte in die Ferne, während sie erneut begann zu sprechen.
 

„Meine Eltern sagen, dass er etwas Besonderes ist und selbst Draco scheint ihn zu mögen“ erzählte das Veelablut, wie nebensächlich.

Wütend fuhr die Vampirin auf und lief auf dem Balkon auf und ab.

Treffer, versenkt.
 

„Was habt ihr eigentlich alle? Selbst meine Familie ist völlig vernarrt in den Bengel. So leicht lasse ich mich nicht um den Finger wickeln. Irgendwas stinkt da. Gewaltig.“
 

Die Platinblonde seufzte, als sie sich umdrehte und den Bewegungen ihrer Partnerin mit den Augen folgte.

Ja, sie hatte da das ein oder andere Gerücht aufgeschnappt, aber dass Vivien so abging, hätte sie nicht gedacht. Gut, bisher hatte sie die Frau auch noch nie in der Gegenwart ihres jüngeren Bruders erlebt.
 

„Was soll da denn stinken?“ versuchte sie sie etwas zu beruhigen.

Versuchte.
 

„Egal wen ich hier frage, aber keiner kann mir irgendwas konkretes über ihn erzählen. Keiner kann mir sagen was der Junge genau ist, was er kann, oder was er vor hat. Rein gar nichts.“
 

Sie versuchte also herauszufinden wer der 'Feind' war.

Klasse.

Das würde die Sache nicht unbedingt einfacher machen.

Lyra sah genau zwei Wege. Entweder Vivien unterstützen und von Innen versuchen das Schlimmste zu verhindern, oder sich raus zuhalten und zusehen, wie ihre Gattin sich austobte.

Welch Wahl.
 

„Setzt doch Caius und Shandra auf ihn an. Komm jetzt, es ist spät. Lass uns schlafen gehen.“

Murrend folgte die Frau ihrer Gattin zurück in ihr Zimmer, nachdem sie ihren beiden Frettchen einen bezeichnenden Blick zugeworfen hatte. Ab morgen würden die beiden sich an die Fersen des Jungen hängen und ihr Antworten liefern.
 

~*~

53 Stunden später und 2515,36 Meilen Süd-Östlich vom Hause Dracul...
 

Der Laden war dunkel, dreckig, heruntergekommen und verdiente die Bezeichnung zwielichtig nicht nur wegen der mangelhaften Lichtverhältnisse, welche die einzigen frühen Kunden nicht sonderlich störten. Wie auch? Nein, auch die grausige Gestalt hinter dem Verkaufstresen, welche von dem Besuch nichts mitbekam, verdiente diesen eher weniger schmeichelhaften Terminus.
 

Zu diesen vielmehr speziellen Kunden sollte man folgendes wissen:

Sie gehörten eher zu der Sorte 'nicht sonderlich beliebter Besuch', denn es lag weder in seinem Sinne, noch in dem seiner reizenden Begleitung, einen Gegenwert für ihre erworbene Ware zurückzulassen.

Hätte der Ladenbesitzer gewusst, dass gerade zwei junge magiebegabte Teenager dabei waren, sein Geschäft auf einem eher unkonventionellen Weg - für normale Kunden - zu betreten, wäre er wahrscheinlich fuchsteufelswild geworden., besonders wenn man bedachte, was das Ziel dieses Coups war.
 

Hätten die beiden den Laden, wie jeder andere, auf dem üblichen Weg betreten, wären sie zuerst durch ein Netz von schmalen, staubigen und vor allem engen Gassen geirrt, bevor sie die alte, schäbige Holztür erreicht hätten, die in das Innere führte. Vielleicht nicht so früh am Morgen, aber spätestens ab der Mittagsstunde hätte das Betreten die Besucher, nach der drückenden Hitze und der stehenden Luft, etwas aufatmen lassen, war es in dem dunklen Raum immer recht kühl, wenn auch der Geruch trotz allem nicht jedem angenehm war.

Wenn man es dann so weit geschafft hatte, würde man einen Gang entlang schreiten, dessen Wände mit Regalen bedeckt waren, voller Käfige, Körbe und Glaskästen mit - für ihre Augen - einfachen, hin zu exotischen Tieren, bis sie den grauhaarigen Verkäufer erreicht hätten.
 

Doch diesen Teil würden die beiden nie zu Gesicht bekommen, weder den Raum, noch die Tiere, oder den Verkäufer selbst, ebenso wenig wie dieser je einen von den beiden sehen würde, wenn alles reibungslos verlief, was wohl leichter gesagt, als getan war, denn zwischen den beiden herrschte in dem Augenblick nicht gerade eine besonders friedliche, oder gar versöhnliche Stimmung. Dafür war es einfach viel zu früh.
 

„Warum, bei allen Gestirnen des Eridanus, musstest du ausgerechnet mich zu dieser unchristlichen Zeit mit so einem Mist behelligen und nicht meine beiden verkommenen Brüder? Ich meine ja bloß. Bei den beiden kannst du durch die Vordertür marschieren und Randale schlagen und musst nicht erst X Sicherheits- und Alarmzauber umgehen, durch ein Haus voll mit Bewohnern schleichen, die einen leichten Schlaf haben, um mich aus dem Bett zu holen. Es ist ja nicht so, dass irgendjemandem, vor allem meiner Mutter, entgehen würde, dass ich verflucht noch mal nicht mehr da bin, wenn sie erst einmal munter werden. Und wenn du den Mist in unserem Haus umgehen kannst, warum dann nicht hier?“

So und so ähnlich wetterte die junge Frau schon, seit sie wach genug war, ihm diese Dinge an den Kopf zu werfen und er wunderte sich schon lange nicht mehr bei ihr, dass sie die Umgangssprache der Muggel und die der Zauberer bunt zusammen würfelte, wie es ihr grade passte und das obwohl sie zu einer der Reinblütigsten Familien zählte, die die Zaubererwelt kannte. So ließ er das schweigend über sich ergehen und versuchte die besonderen Betonungen einzelner Wörter zu ignorieren.
 

Es war nicht so, dass er nichts zu seiner Verteidigung zu sagen hatte, aber er kam einfach nicht richtig dazu. Zwischendurch hatte er sich sogar mal gefragt, wie lange sie es wohl genau schaffte ihn zusammenzustauchen, ohne zwischendurch mal Luft zu holen und vor allem wann, doch viel interessanter war es nun für ihn zu überlegen, wie sie es wohl schaffte, ihn die ganze Zeit zurecht zu stutzen und nebenbei die ganzen Zauber zu knacken, die ihnen bisher den Zutritt verwehrten.
 

Oh, an und für sich war er ein geschickter, starker und vor allem talentierter Zauberer, doch gegen das Geschick der Zwillinge oder Ginny, welches sie im Umgang mit verschlossenen Räumen oder Dingen bewiesen, vor allem mit ihrer Öffnung, konnte er nur seinen imaginären Spitzhut ziehen. Ob das wohl in der Familie lag? Einer von ihnen war sogar Fluchbrecher bei Gringotts. Vier von sieben war kein schlechter Schnitt und bei dem Rest wusste er nicht, ob sie mit dem Talent übergangen worden waren, es also immer nur jeden zweiten traf, oder ob es ihm einfach nicht bekannt war.
 

Doch plötzlich geschah es, so unvorhergesehen, wie ein Blitz, der den Baum neben dir traf. Für nur den Bruchteil eines Augenblicks schien das Mädchen Luft zu holen, um so weiter zu machen, wie bisher und der schwarzhaarige Junge versuchte erneut seine Chance zu nutzen. Wenn Ginny das nicht von ihrer Mutter hatte, dann wusste er auch nicht weiter.
 

„Gin, du kennst deine beiden Brüder genau so gut, wenn nicht besser, als ich und wir beide wissen, wie das hier dann ausgesehen hätte, oder? So gern ich die beiden habe, so sind sie einfach nicht zurechnungsfähig, wenn sie grade erst aufstehen und ich weiß nicht, ob ich das um diese Zeit schon vertragen kann.“

Einige Momente blieb es still, doch anscheinend schien sie diese Aussage als gerechtfertigt anzuerkennen.
 

„Das nächste Mal, wenn du meine Hilfe brauchst, dann sag vorher Bescheid und hol mich nicht mitten in der Nacht aus dem Bett, dass ich fast einen Herzinfarkt bekomme. Ich dachte schon, dass einer der Orden angreift.“

Was natürlich nicht hieß, dass sie ihm sofort verzieh. In der letzten Stunde, die sie schon unterwegs waren, hatte er gewiss schon ein paar mal die Gelegenheit nutzen können, um knapp zu erklären, dass er nicht eher das gefunden hatte, was er suchte und dass seine Zeit langsam knapp wurde.

Es half einfach alles nichts. Musste er es halt anders versuchen, denn langsam hatte er wirklich genug von dem Gezeter. Wie hielt Neville das nur aus?
 

/Vielleicht holt er sie einfach nur nicht mitten in der Nacht aus dem Bett/ flüsterte sein kleines zynisches Stimmlein und wahrscheinlich hatte es auch noch Recht.
 

„Ginevra Weasley, es reicht! OK? Komm schon. Du bist nicht die Einzige, die vor ihrer Zeit auf den Beinen ist.“

Er hatte schärfer geklungen, als er gewollt hatte, doch es schien seine Wirkung zu zeigen, denn sie schnaubte nur und mit einem 'Ja, ja' klickte es leise und endlich schwang das kleine Fenster unter dem Dach nach Innen auf.
 

So glitten die beiden in das Gebein des Gebäudes und sahen sich der nächsten Hürde gegenüber. Den versteckten Gang zu finden, von dem man ihnen berichtet hatte, und ihn zu öffnen. So teilten die beiden sich auf, um den eher kleinen Raum unter dem Dach abzusuchen.
 

„Erzähl mal Harry, wie ist es so in der Schlangengrube?“ fing Ginny bald ein Gespräch an, als sie jeden einzelnen Winkel begann zu inspizieren.
 

„Wie soll es da schon sein? Ich habe meinen Spaß sie etwas aufzumischen. Die meisten sind fast schon paranoid, wenn es darum geht, das Essen auf irgendwelche Zauber zu untersuchen“ lachte der schwarzhaarige Junge, was das Mädchen einen kritischen Blick in seine Richtung werfen ließ.
 

Harry hatte sich verändert seit er bei Voldemort war und das nicht nur körperlich, doch dieses versonnene Lächeln sagte ihr, dass die 'Bösen' einen Schritt näher an ihn herangekommen waren, als sie selbst. Sie ballte ihre Hände zu Fäusten. Wenn diese Bastarde es je wagen sollten ihm wehzutun, sie würde sie jagen und weder Merlin, noch Morgane würden in der Lage sein, sie zu stoppen. Harry war schon lange ein Teil der Familie und Familie stand bei ihr ganz weit vorne auf ihrer Prioritätsliste, gleich nach Vergeltung an denen, die auch nur einen, den sie dazuzählte, wagte zu schaden.
 

„Wie das nur kommt? Und sonst so? Hast du dich schon mit ein paar Slytherins angefreundet?“
 

„Ja, ein paar. Millicent Bulstrode ist eigentlich ganz nett und auch Blaise Zabini ist in Ordnung. Draco scheint noch skeptisch mir gegenüber, wobei ich nicht weiß, ob es an mir oder ihm liegt. Ich glaube er weiß einfach nicht, was er von der Gesamtsituation denken soll.“
 

„Da ist er nicht der Einzige. Und sonst? Hat Voldy immer noch diese Launen?“
 

„Eigentlich ist Tom ganz in Ordnung, wenn er grad in guter Stimmung ist. Nur seine ältere Schwester scheint was gegen mich zu haben. Es kostet mich meist einiges an Zeit die beiden Aufpasser, die sie mir auf den Hals gejagt hat, abzuschütteln.“

Das Mädchen zog ihre Augenbrauen zusammen. Sie wusste wie sehr es Harry hasste, auf Schritt und Tritt beobachtet zu werden. Das war auf jeden Fall kein guter Weg sein Vertrauen zu gewinnen und sie brauchten es, wenn sie ihm helfen sollten.
 

Sekunde Mal, Schwester des Lord? War der Mann nicht ein Waisenkind gewesen seiner Zeit? Das hatte jedenfalls Tom erzählt, der Tagebuch-Tom. Ein kurzer Blick zu Harry sagte ihr jedoch, dass sie wahrscheinlich keine Antwort auf die Frage bekommen würde, denn er war nicht grade ein Klatschmaul, das sich über die Geschichten von irgendwelchen Familien ausließ, denn grade er wusste, was solche Geschichten bewirken konnten, egal ob man sich ihn selbst oder seinen Paten ansah. So ging sie lieber auf die andere gegebene Information, die Fragen aufwarf, ein.
 

„Was für Aufpasser?“
 

„Zwei Frettchen. Heute Nacht habe ich die beiden in den Korb von Millicents Tiger gesperrt.“

Erschrocken warf Ginny ihren Kopf herum, dass ihre Wirbel bedenklich knackten.
 

„Tiger?“ fiepte sie beinahe.
 

„Ja, so heißt ihre Katze.“

Einen Moment überlegte sie sich, ob sie ihrem Freund, der sich köstlich zu amüsieren schien ob ihres Schreckens, etwas an den Kopf werfen sollte, als sie fündig wurde.
 

„Ich glaub ich hab's“

Sie drückte die kleine Erhebung und ein enger Durchgang öffnete sich, den sie zuerst betrat, dicht gefolgt von Harry, hinter dem sich der Gang wieder schloss. Einen Moment in der Finsternis, auf welche sie ihren Freund hinwies, und kleine Lichtkugeln schwirrten um sie herum.
 

„Und, was läuft bei dir Zuhause so?“
 

„Was soll's da schon neues geben? Bill und Charlie teilen sich eine Wohnung, solange sie im Lande sind, Percy kriecht weiter dem Minister in den A...llerwertesten, Dad arbeitet den ganzen Tag und Mum macht sich Sorgen um jeden einzelnen. Alles wie immer. Ron scheint jedoch irgendwas auszuhecken, doch ich weiß nicht was und ich glaub es ist bestimmt nichts Gutes. Hermine hat sich diese Ferien auch noch nicht blicken lassen.“
 

„Zurück in Hogwarts sollten wir ein Auge auf die beiden werfen, wenn sich bis dahin nichts Neues ergeben sollte.“
 

„Harry...“
 

„Nein, ist schon gut, fang erst gar nicht an. Ich glaube da vorne ist das Ende des Ganges.“

Das Mädchen seufzte. Wenn man Hermine und Ron nur andeutete, rannte man gegen eine Wand. Es war, als würde Harry irgendwas abschalten und das Ganze rational betrachten, wie irgendein Außenstehender. Es war fast zum Verzweifeln.
 

~*~

Eine Regalwand öffnete sich und schwang in einen großen, wenn auch niedrigen Kellerraum, den die beiden Hogwartsschüler betraten. Der Raum war voller Regale, die schmale Gänge bildeten, mit etwaigen Käfigen, Körben und Glaskästen, doch die Wesen, die in ihnen schlummerten waren eine ganz andere Liga, als die im vorderen Verkaufsraum.
 

„Scheint als hätte dieser seltsame Kerl Recht gehabt“ murmelte das Mädchen, als sie näher an einen der Käfige trat und die Wesen da drin näher in Augenschein nahm.
 

„Ja, hoffen wir, dass ich hier auch finde, was ich suche.“

Im Gegensatz zu Ginny hatte Harry eine komplett andere Wahrnehmung. Zum einen musste er auf einen seiner Sinne verzichten, was seine übrigen schärfte, die dazu durch seine Art um ein vieles feiner und empfindlicher waren, und zum anderen hatte man ihn gelehrt auch die Magie um sich wahrzunehmen, ihre Ströme, ihre Knoten und Wirbel. Wer glaube sie sei ein stetiger Fluss, der irrte. Sie war wild, ungebändigt und frei, aber das hatten wir schon.
 

Sie erfühlen zu können war auch eine Vorraussetzung, die man mitbringen musste, um das Weben der Magie zu lernen.

Magieweber waren Leute, die die Magie um sich herum nutzen konnten. Man brauchte selbst nur wenig von der eigenen aufzuwenden, um zu weben, was auch bedeutete, dass man kein hohes Eigenpotenzial haben musste, doch physische Ausdauer, wie genug Willen, die Magie in die Form zu bringen, die sie annehmen sollte. Man könnte zwar auch mit Hilfe eines Zauberstabes weben, doch ohne ihn war das Ergebnis um einiges besser, was es ohne auch schwieriger machte.
 

Harry selbst war in der Lage zu weben und er hatte es zu beginn des Monats eindrucksvoll unter Beweis gestellt, auch wenn alleine Mara und Cruenta Zeuginnen seiner Ausführungen geworden sind.

Raziel hatte ihm im vergangenen Jahr eine Menge beigebracht. Einiges hatte er besser gemeistert als anderes. So gehörte der Umgang mit dem Feuer zu seinen Glanzleistungen, was an und für sich als Feuertalent keine große Leistung war, während das lesen von Auren ihm wohl immer schwer fallen würde.

Es ging weniger darum Einblick zu gewinnen, sondern viel mehr darum sie zu verstehen. Sie waren so vielschichtig, so komplex, dass er es aufgegeben hatte. Bei einem zu starken Impuls waren die Eindrücke viel zu intensiv, viel zu extrem, war er zu schwach, dann konnte man bei einigen nicht einmal mit einem Ergebnis rechnen. Wenn versucht wurde sie zu verbergen, oder sie zu unterdrückt, dann war es noch schwerer. Das einzige was Harry schaffte aus einer Aura herauszulesen war, welches Volk er in etwa vor sich hatte, wobei Mischlinge, wie er einer war, schwerer zu bestimmen waren und so individuell sie auch waren, so gelang es ihm bisher nie, sie irgendjemanden zuzuordnen, oder sie wieder zu erkennen. Nein, Auren lesen war gewiss keine seiner Stärken.

Aber er schweifte ab. Er musste sich auf das konzentrieren, was in dem Moment um ihn herum war.
 

Die Magie, die ihm in diesem Raum entgegenschlug, nahm ihm für einen Moment die Luft zum Atmen. Bannzauber, Fesselsprüche und Schilde. Wie er diese Art Zauber doch verabscheute. Sprüche um jemanden oder etwas seiner Freiheit zu berauben.
 

Langsam schritt er nun die Regalreihen ab, versuchte jedes dieser Geschöpfe mit seinem umfangreichen und dennoch spärlichen Wissen zu identifizieren und das Ergebnis berauschte ihn nicht sonderlich. Jedoch schien es keinem der Wesen hier schlecht zu gehen, sah man davon ab, dass sie eingesperrt waren. Wenigstens etwas.

So ging er an Terrarien mit Schlangen, Echsen und Krabbeltieren vorbei, lauschte den Rufen der Vögel und dem Scharren von Krallen und auch seine Begleiterin sah sich neugierig um und versuchte die ganzen verschiedenen Eindrücke in sich aufzunehmen.
 

Am hintersten Ende des Raumes, in einer der Ecken fand er schließlich, was er suchte. Behutsam streckte er seine Hand aus, näherte sich dem Körbchen immer mehr, verharrte darüber jedoch einen Moment. Erst dann steckte er sie hinein, bis er das weiche Fell der Wesen striff, die sich darin zusammengerollt hatten.

Plötzlich versenkten sich kleine, spitze Zähne in seiner Haut zwischen Daumen und Zeigefinger. Der junge Mann zischte kurz erschrocken auf, verharrte jedoch.
 

„Alles in Ordnung?“

Das Mädchen war erschrocken herumgefahren, um zu erkennen, was geschehen war.
 

„Ja, alles okay. Geht schon. Kein Problem.“

Verärgert zogen sich ihre Augenbrauen zusammen. 'Alles okay' und 'geht schon' waren zwei Aussagen, die sich in ihrem Kern widersprachen. Hielt er sie tatsächlich für so blauäugig?

Sie seufzte, als sie sich die Frage selbst beantwortete. Nein, tat er nicht. Es hieß viel mehr, dass sie ihn einfach machen lassen sollte.

So wandte sie sich wieder an den seltsam anmutenden kleinen Vogel, den sie sich genauer angesehen hatte.

Ein seltsames kleines und rundes Ding. Knallbunte Federn, in etwa so groß wie Rons Eule Pig, jedoch mit einem langen Schnabel und einem schönen Schwanz aus ebenso bunten langen Federn. Was das wohl nur war? Auch der Vogel schien sie aus seinen blau-grünen Augen, wie sie sie hatte, zu beobachten, während er aufgeregt auf seiner Stange umherhüpfte. Sekunde mal, waren seine Augen nicht eben noch braun gewesen?
 

Harry hingegen bekam von Ginnys Beobachtungen kaum etwas mit. Noch immer verharrte er regungslos und wartete einfach ab. Nach einiger Zeit lösten sich dann die Fänge wieder aus seiner Hand und eine kleine, raue Zunge leckte über den Biss. Das Schwerste war geschafft. Nun nahm er seine zweite Hand dazu und hob das dunkelrote Fellknäuel aus dem Korb und wandte sich endlich wieder an seine Begleiterin.
 

„Ich habe was ich gesucht habe. Bist du soweit Gin?“
 

„Komm mal her.“

Verwirrt zog der Junge eine seiner Augenbrauen hoch und trat neben das Mädchen, das noch immer den bunten Vogel in Augenschein nahm, der mittlerweile zu zwitschern begonnen hatte, als wolle er jemanden damit beeindrucken.
 

„Kannst du mir sagen, was das hier für ein süßes Ding ist?“
 

„Ich bin mir nicht sicher. Kannst du ihn mir beschreiben?“
 

„Ein Vogel, so groß wie meine Hand, rund und bunt.“
 

„Rund?“
 

„Ja, rund. Sieht aus als hätte er sein Gefieder aufgeplustert.“

Harry überlegte einen Moment und ging sämtliche magische Vögel durch, die er kannte und versuchte sie mit den gegebenen Informationen abzugleichen.
 

„Ich glaube ein Tingens.“
 

„Was ist das für ein Vogel?“
 

„Ein Färber. Er sieht einem Kolibri ähnlich und kann die Farbe von Dingen, wenn er sie berührt, sowie seine eigene ändern. Wenn man es schafft ihn zu erziehen, färbt er die Dinge nach den eigenen, statt nach seinen Vorstellungen. Irgendwer soll es sogar mal geschafft haben einige dazu zu bringen Post auszuliefern – natürlich keine all zu großen Pakete.“
 

„Ist er gefährlich?“
 

„Wenn du keine Gefahr darin siehst eines Tages in den Spiegel zu sehen und zu entdecken, dass du blau bist, übersäht mit violetten Punkten, oder so was in der Art, dann nicht.“

Nachdenklich begutachtete sie das aufgeregte Geschöpf, das sich in seinem Bemühen beinahe überschlug und immer lauter versuchte zu singen.
 

„Ich glaube er mag dich“ grinste das Elbenblut.
 

„Ist es schwer ihn zu erziehen?“
 

„Ich habe keine Ahnung. Willst du es wagen?“

Die blaugrünen Augen des Mädchens glommen bei der Aussicht einer Herausforderung freudig auf.
 

„Den Versuch wäre es glaub ich alle mal wert.“

Noch bevor sie die Worte ausgesprochen hatte, nahm sie den kleinen Käfig mit dem Tingens und wandte sich zum Gehen.
 

„Na dann sollten wir wohl langsam verschwinden.“
 

„Hört, hört“ lachte der Junge und sprach einen Silencio über den Käfig.
 

~*~

°Eine interessante Wahl, die du und deine Begleitung getroffen haben.°

Der Junge schnaubte nur, als er das kleine Geschöpf in einen Korb legte, der neben einer schwarzen Wolfshündin mit einem weißen Streifen und violetten Augen stand.
 

„Weißt du Harry, manchmal frag ich mich wirklich, wie du das machst?“

Misstrauisch sah das Mädchen zu dem großen Tier und auch ihr Tingens war mittlerweile verstummt in Ehrfurcht vor dem Windgeist.
 

„Was mache?“
 

„Wie du dich...“ sie stoppte, als sie bemerkte, wie vier Paar Augen sie erwartungsvoll ansahen.
 

„Ach weißt du, vergiss es einfach. Du machst dein Ding, ich meins. Wo wir schon mal beim Thema sind, wie komme ich nach Hause?“

Nun lächelte der Junge und sie wusste, dass das nicht gut war. Dieses Lächeln war nie gut. Dann ging ihr ein Licht auf.
 

„Oh nein, das hast du nicht getan.“

Doch ein Blick auf dieses strahlende Lächeln überzeugte sie vom Gegenteil und bei dem bloßen Gedanken drehte sich ihr der Magen.

Portschlüssel, Flohpulver, Apparieren ihretwegen, das alles war okay, aber das war... sie fand keine Worte dafür, doch hätte sie entsprechende Erfahrungen gemacht, hätte sie es mit einer Achterbahn verglichen, bei der man nicht wusste, was als nächstes kam. Doch es schien kein Entkommen zu geben, denn ihr bester Freund hatte bereits die Zeichen für ein Tor auf den Boden gemalt.

Wenn sie je rauskriegen sollte, wer diesem Jungen solche Magie gelehrt hatte, sie würde diesen Bastard persönlich den verdammten Hals umdrehen.
 

„Ach komm schon. Nur ein kleiner Sprung und du bist wieder in deinem Bett. Diese Art der Magie wird heutzutage auch nicht mehr in den Schutzzaubern berücksichtig, also wird auch nicht gleich das ganze Haus bei dir auf der Matte stehen.“
 

„Der Sprung und die Landung sind weniger das Problem mein Freund. Mir macht mehr der Teil dazwischen zu schaffen.“

Sie sah noch einmal in das schwarze Loch, das nun in der staubigen Straße gähnte.
 

„Das wirst du mir büßen“ und weg war sie mit ihrem neuen kleinen Freund.

Nun wandte sich Harry an seine andere Begleiterin, die auf ihn gewartet hatte, während er... na ja, ihr wisst ja was er gemacht hat.
 

„Ein entzückender Mensch, den du mir da empfohlen hast Ferocia. Wirklich. Wo findest du nur solche Informanten?“

Der Sarkasmus in der Stimme zog jedoch unbeachtet an dem Windgeist vorbei. Der Junge war doch fündig geworden, also was beschwerte er sich? Vielleicht war das hier nicht die schönste Ecke von Bagdad und der kleine Zwischenfall mit dem Straßenräuber, schien etwas an der Geduld des Knaben gezehrt zu haben, aber was bedeutete das schon? Hätte er in der Haut der armen Seele gesteckt, die versucht hatte ihn und seine Freundin zu überfallen, dann hätte sie durchaus seinen Unmut verstanden. Dem armen Kerl hatte das Engelsblut die Woche ziemlich ruiniert. Sie war neugierig, ob der Räuber wohl jemals wieder in der Lage sein würde, eine Frau zu beglücken. Nach dem Tritt des Knaben war sie sich da nicht so sicher.
 

„Komm, wir verschwinden lieber, bevor noch einem auffällt, dass ich nicht da bin.“
 

°Wem soll das schon auffallen? Es ist dort gerade Mal halb sechs. Niemand von denen wagt sich um diese Zeit auch nur in die Nähe deines Zimmers.°

Verwundert zog der Junge die Augenbrauen zusammen.
 

„Dort? Wie spät ist es denn hier?“
 

°Halb neun.°

Der blauhaarige Junge stöhnte auf.
 

„Selbst hier ist es noch viel zu früh.“

Das melodische Lachen Sebas hallte durch seinen Geist, als er kopfschüttelnd den Korb griff und einfach verschwand, ohne das geringste Geräusch dabei zu verursachen und auch von der dunklen Hündin gab es keine Spur mehr.
 

~*~

Knappe zwanzig Minutenspäter schlief Harry ruhig und selig in seinem Bett, während in einem anderen Flügel eine der Bewohnerinnen so langsam munter wurde und sich aufmachte die zu wecken, die nicht mehr schlafen sollten, jetzt, wo sie wach war, denn heute war ein besonderer Tag.
 

Wie ein Wirbelwind wuselte die nun zweitjüngste des ihn beherbergenden Vampirclans in sein Zimmer und sprang auf seinem Bett herum wie ein Springteufel. Es brauchte einige Momente, bis ihn die Worte gewahr wurden, die vor Freude nur so über die kindlichen Lippen flossen. Stöhnend vergrub er seinen Kopf tiefer in den Kissen. Als dies sich jedoch als nicht sonderlich wirkungsvoll erwies, packte er das Mädchen mit einem Arm, riss es von den Füßen, dass sie erschrocken aufquietschte und neben ihm zum Liegen kam.
 

„Mara, es ist noch viel zu früh, um so wach zu sein. Komm, schlaf noch etwas.“
 

„Aber...“ doch der Protest wurde erstickt, als Harry die Decke über sie beide zog und die Kleine wie einen großen Teddy an sich drückte.
 

„Wenn du mich noch etwas schlafen lässt, bekommst dein Geschenk sobald ich aufgewacht und angezogen bin. Was sagst du?“

Der junge Vampir grummelte noch etwas unverständliches, ruckelte dann aber etwas herum, bis auch sie bequem lag und Stille sank wieder über den Raum.
 

~*~

Andere hatten das unbeschreibliche Pech gehabt, dass der silberhaarige Wirbelwind durch ihre Zimmer gefegt war, bevor er von Harry gebremst worden war.

So saßen der Gründer des nach ihm benannten Schulhauses von Hogwarts und seine Frau zwar müde, aber dennoch friedlich gestimmt bereits mit ihrer ältesten Tochter, deren Partnerin und ihrem Enkel bereits im großen Kaminzimmer, als Tom auch in den Raum kam. Er sah sich um und stellte fest, dass außer ihm nur Lyra frisch wie der junge Morgen war, wie sie in einem der Sessel saß und seinen Neffen mit einem Fläschchen fütterte.
 

Mischlingskinder hatten es nicht einfach. Junge Vampire waren nicht auf Blut angewiesen. Bis sie ausgewachsen waren reichte ganz normale Nahrung. Erst wenn ihr Herz aufhörte zu schlagen und ihr Körper aufhörte zu altern, erst dann war Blut das Einzige, das sie nährte. Zwar konnten sie noch immer essen, doch es schmeckte weder besonders, sättigte sie, oder gab ihrem Körper irgendetwas, das er brauchte.
 

Der dunkle Lord setzte sich zu dem Rest, nachdem er sein Geschenk zu den anderen auf den kleinen Tisch gestellt hatte, und es kehrte ein müdes Schweigen ein. So verharrten sie einige Zeit, bevor Vivien auf die Uhr sah und die Stille durchbrach.
 

„Findet ihr es nicht auch eigenartig, dass sie noch nicht hier ist, um diesen Raum mit den Fetzen des Geschenkpapiers zu verwüsten?“
 

„Wahrscheinlich schmeißt sie noch ein paar andere Seelen um diese Zeit aus dem Bett“ meinte ihre Mutter darauf.
 

„Warum ist dann noch niemand nach mir hier eingetroffen?“ überlegte nun auch Tom.

Salazar hingegen verschwendete keine Zeit mit irgendwelchen Spekulationen und holte sich eine Antwort bei jemandem, der gewiss wusste, was vor sich ging.
 

„Minky!“
 

„Master Slytherin haben gerufen?“
 

„Weißt du, wo meine Jüngste ist?“
 

„Kleine Lady schlafen.“

Einige Momente herrschte erstaunte Stille, bevor Tom anfing zu lachen. Das konnte wahrlich nur einer Vollbringen.

Vivien besah sich ihren einzigen Bruder kritisch, als hätte er den Verstand verloren und auch die beiden ältesten wirkten etwas ratlos, ob dieses Ausbruches. Alleine auf die Züge von Lyra erschien ein wissendes Lächeln, als sie verstand.
 

„Sie ist bei dem Jungen, habe ich Recht?“

Das einzige, was Tom noch machen konnte, war zu nicken, als er sich erhob und aus dem Raum ging, noch immer lachend.

Auch auf das Gesicht von Salazar schlich sich nun Verstehen.
 

„Anscheinend bekommt diesen Jungen wirklich gar nichts so früh aus dem Bett, nicht einmal das tobende Meer.“

Vivien schnaubte nur und auch sie erhob sich und verließ den Raum.
 

„Ich weiß gar nicht, was sie gegen das Elbenblut hat“ zog Salazar die Stirn kraus, als seine Tochter die Tür hinter sich geschlossen hatte.
 

„Du kennst sie doch. Außerdem war es noch immer Harry, der vor sechzehn Jahren an Toms erbärmlichen Zustand Schuld war.“
 

„Das war eine Falle gewesen. Das Kind...“ doch er unterbrach sich, als er den Blick aus den roten Augen seiner Frau sah.

Richtig, es brachte nichts, darüber zu diskutieren. Vivien war fast so stur wie Tom. Sie musste selbst darauf kommen, bevor sie es hinnahm.
 

„Ich leg Lagos noch einmal schlafen. Wenn ich mich nicht ganz irre, wird der junge Harry Mara wohl noch etwas im Zaum halten.“

Sie grüßte noch einmal, bevor auch Lyra den Raum verließ.

Die beiden Verbliebenen warfen sich einen kurzen Blick zu, bevor sie die Geschenke einsammelten.
 

„Wie es scheint, müssen wir die heute wohl mitnehmen“ meinte die Hausherrin, als sie das letzte auf den Stapel ihres Mannes legte.
 

„Was meinst du, sollen wir den Jungen auch mitnehmen?“
 

„Ich glaube nicht, dass wir vor diese Wahl gestellt werden.“

Und so verließen auch diese beiden den Raum.
 

~*~

2 Stunden und genau 13 Minuten später erwachte der junge Gast und machte Anstallten sich einfach auf die andere Seite zu drehen, da er weder den Duft von frischem Tee, noch die Stimme seines persönlichen Weckers, oder den Alarm vernahm, als er bemerkte, dass der Teddy in seinen Armen, welchen ihm die Kinder nachträglich zu seinem Geburtstag überreicht hatten, gar nicht das weiche Stofftier war, sondern vielmehr die Tochter zweier Vampire, die unruhig wurde.

Schweren Herzens musste er erkennen, dass seine Gnadenfrist, die er sich erkämpft hatte, wohl vorüber war.
 

„Ist ja gut“ murmelte er, als er sich gemächlich aufsetzte.
 

„Los. Husch in dein Zimmer.“

Gähnend streckte sich das Engelsblut und schwang die Beine aus dem Bett.
 

„Warum?“ kam die schon fast störrische Antwort, als wolle er sie von ihrem wohl verdienten Geschenk fernhalten.
 

„Weil du noch immer dein Nachthemd trägst. Kleidet sich so eine kleine Lady an ihrem Geburtstag?“

So schnell wie Mara verschwunden war, konnte der Junge gar nicht gucken. So ging er nur glucksend in das Bad, um sich fertig zu machen.
 

~*~

Als sie wieder zurückkam, war niemand in dem Zimmer, doch Geräusche klangen aus dem Bad. Also schritt sie mit dem was sie trug zu der einzig anderen Tür in dem Raum und trat hindurch.
 

Der letzte der Potters wandte sich mit der Zahnbürste im Mund dem Mädchen zu und sah etwas verwirrt drein.

Kurz musterte sie ihn. Alleine die schlabberige Hose, in der er schon geschlafen hatte, hing ihm auf den Hüften. Sonst trug er nichts. Ihr Bruder und ihr Papa sahen stärker aus, als ihr Engel. Der ähnelte viel mehr ihrem Patenonkel, auch wenn der nicht so kräftig war. Harry war irgendwas in der Mitte, aber doch mehr wie ihr Pate und irgendwie war das verwirrend.
 

Sie stellte dann aber, statt sich weiter den Kopf zu zerbrechen, den kleinen Hocker, den sie mitgebracht hatte, auf den Boden neben die langen Beine des Jungen, kletterte auf ihn und begann auch sich die Zähne zu putzen.

Harry indes zog kritisch seine Brauen zusammen, als er verfolgte, was die kleine Lady trieb und zuckte letztendlich nur mit den Schultern und machte da weiter, wo er aufgehört hatte.
 

Zurück in seinem Zimmer half er dem Zwerg in das Kleid, welches sie mitgebracht hatte, bevor sie zu seinem Kleiderschrank hüpfte und ihm irgendwas heraussuchte. Der Junge seufzte nur und ergab sich seinem Schicksal.

Während Mara also beschäftigt war, seine ganze Garderobe auseinander zunehmen, um ihm irgendwas, ihrer Meinung nach, schickes herauszusuchen, zog er vorsichtig den Korb unter dem Bett hervor, den er erst vor wenigen Stunden dort versteckt hatte. Den Korb stellte er auf das Bett, setzte sich daneben und wartete darauf, dass das Mädchen es bald bemerken würde.
 

Es dauerte jedoch geschlagene sieben Minuten, bis sie endlich fertig war und sich für eine Kombination entschieden hatte. Was er heue tragen würde, würde er noch früh genug erfahren, dachte er sich, als das hellhaarige Mädchen endlich den Korb entdeckte.

Fast schon ehrfürchtig schritt sie zu ihm hin und blickte in den Korb, der aus silbergrünen Augen zurück blickte. Nein, nicht der Korb sah zurück, sondern der kleine rote Fuchs, mit der weißen Pfote, dem weißen Bauch und der weißen Schwanzspitze.
 

„Ist der für mich?“
 

„Siehst du hier irgendwo sonst noch ein Geburtstagskind?“
 

„Darf ich ihn streicheln?“
 

„Es ist ein Mädchen“ lächelte er, wurde dann aber ernst.
 

„Sei aber vorsichtig. Du darfst keine Angst haben und nicht zurückschrecken, egal was passiert, hast du das verstanden?“

Etwas erschrocken sah das Mädchen auf, nickte dann aber und streckte wie schon Harry eine Hand in den Korb und auch dieses Mal versenkten sich die spitzen Zähnchen in der Hand.

Das Mädchen erschrak und wollte ihre Hand wegziehen, doch Harry packte ihren Arm und hielt ihn dort wo er war.
 

„Vertraust du mir?“

Verwirrt und mit Tränen in den Augen sah Mara in das Gesicht ihres Engels. Dort war nicht mehr das Leuchten, wenn er sie anlächelte, sondern nur ein fester, wenn auch ruhiger und irgendwie weicher Ausdruck, also nickte sie. Als jedoch nichts geschah, fiel ihr wieder ein, dass die schönen grünen Augen nichts sehen konnten, so antwortete sie etwas zittrig mit einem Ja.
 

„Dann halte einfach still, bis ich dir sage, dass du dich bewegen darfst.“

Der Griff löste sich und obwohl ihr Tränen über das Gesicht liefen, verharrte die kleine Lady. Bei ihr dauerte es länger, bis die Zähne wieder verschwanden, dennoch hielt sie weiterhin still, wie Harry gesagt hatte. Ein erneuter Schmerz durchzuckte sie, doch dieses Mal hinter ihrer Stirn, als hätte jemand ihrem Gehirn einen Klaps gegeben. Das Nächste war nicht wie eine Stimme in ihrem Kopf, sondern viel mehr ein Gefühl. Sie konnte es nicht so recht beschreiben, doch dieses Gefühl erwartete eine Entscheidung von ihr und sie stimmte zu. Zu was, war ihr nicht wirklich klar, doch es fühlte sich richtig an.

Nun leckte auch über ihre Wunde eine kleine raue Zunge. All die Angst war nun vergessen, die sie gehabt hatte, als ihr Geschenk sie gebissen hatte. Doch noch verstand sie nicht, dass dieser kleine Fuchs viel mehr war, als ein Geburtstagsgeschenk von ihrem Engel.
 

„Darf ich jetzt?“

Sie sah zu dem älteren Jungen auf, der die Augen geschlossen hatte und lächelte.
 

„Die Frage kannst du dir nur selbst beantworten.“

Ohne weiter zu zögern griff sie nun in den Korb und hob die kleine Fuchsdame auf ihren Arm.
 

„Hast du schon einen Namen für sie?“
 

„Ja, ich nenne sie Lurai. Dir gefällt doch der Name, oder Lurai.“

Das folgende Keckern war Antwort genug. Der kleine Fuchs schien ebenso begeistert von seinem Mädchen, wie dieses von ihr begeistert war. So fiel diesem auch nicht das unscheinbare Zeichen zwischen Daumen und Zeigefinger auf, das nur wenig dunkler als ihre Haut war und aussah wie der Kopf eines Fuchses.
 

„Vergiss nicht dich gut um sie zu kümmern, denn sie ist noch klein.“
 

„Ja das tu ich.“

Lachend stand Harry nun auf und wuschelte dem Mädchen noch einmal durch die Haare, bevor er sich daran machte sich anzuziehen. Jedoch sollte er nicht mehr dazu kommen.
 

Noch nie in seinem Leben war er einem Elben begegnet, also auch noch keinem ihrer Waldläufer. Sie gehörten zu den geschicktesten Spurenlesern, besten Kämpfern und konnten sich unbemerkt an ihre Beute heranschleichen. Dass er aber einmal in die Situation kommen würde, diese Fähigkeiten aus der Perspektive der ahnungslosen Beute kennen zu lernen, da hatte er weiß Merlin nicht mit gerechnet.
 

Er hatte nicht bemerkt, wie sie durch das Fenster gekommen waren und auch ihre Schritte waren so leicht, wie seine eigenen, das ihm auch diese entgingen. Es war mehr Zufall, dass er sie bemerkte, als er eine kleine Magiewelle aussandte, um die Kleider zu finden, die Mara ihm über die Rückenlehne seines Schreibtischstuhls gehangen hatte, und so schnell ihm klar wurde, wer die Eindringlinge waren, so schnell wurde ihm auch klar, dass sie nicht wegen ihm hier waren.
 

„Mara!“
 

~*~

„My Lord?“

Wütend sah der Mann zu der Tür, die krachend aufflog und dann zu dem aufgeregten Jungen. Eine erstaunliche Regung in dem sonst so verschlossenen Gesicht des Sohnes von Lucius. Trotzdem hielt er ihn auf. Seine Eltern warteten bereits auf ihn.
 

„Ich hoffe für dich, dass es wichtig ist“ knurrte der Vampir, doch der Schüler schien sich davon nicht beeindrucken zu lassen.
 

„Harry ist verschwunden und sein Zimmer sieht aus, als hätte dort ein Kampf statt gefunden.“

Der Lord schloss die Augen und massierte sich die Nasenbrücke.
 

„Eigentlich hätte ich damit rechnen müssen“ seufzte er.

Nun war es an Draco sich über das Verhalten des anderen zu wundern. Sein Schreck, den er bekommen hatte, als er das Chaos in Harrys Zimmer entdeckt hatte, war vergessen. Womit hätte er rechnen müssen? Was ging hier vor?

Tom sah in den grauen Augen, wie sie zwischen Sorge und Verwirrung hin und her flackerten. Irgendwie war es beeindruckend, was die kurze Zeit, die Potter nun hier war, für Wellen geschlagen hatte.
 

„Wenn du willst können du und dein kleiner Dämon mitkommen.“
 

„Wohin...?“
 

„Ich glaub, ich weiß wo dieser Gryffindor steckt. Beeil dich. In drei Minuten vor dem Eingangstor.“

Auch wenn Draco nicht wusste, was vor sich ging, machte er auf dem Absatz kehrt und rannte los, um Blaise zu holen, denn drei Minuten waren verdammt knapp.
 

~*~

Das erste, das Harry wieder bewusst wahrnahm, war die klare Luft, dann folgten der sanfte Geruch des Herbstes und ein dumpfes Summen. Erstaunlicherweise fiel ihm erst danach auf, dass sein Kopf anscheinend im Sinn hatte, in nicht all zu ferner Zukunft zu bersten, was ihm ein gequältes Stöhnen aus seiner Kehle lockte.

Schritte von zwei Personen näherten sich und erst jetzt wurde ihm bewusst, dass sie sich leise unterhalten haben mussten, denn das Summen, das er nun flüsternden Stimmen zuordnen konnte, hatte abrupt ein Ende gefunden.
 

Irgendwie versuchte er seinem schmerzenden Gehirn die Informationen zu entlocken, wie er sich dieses Mal in eine solche Lage manövriert hatte und als es endlich durchsickerte, tat er genau das, was seiner Gesundheit gewiss nicht zuträglich war. Mit einem Ruck sprang er trotz allem erstaunlich flink auf seine Füße, nur um an der Stelle neben dem Bett, wo er gelandet war, fast wieder zu kollabieren. Sein Kopf musste einen gewaltigen Schlag eingesteckt haben.
 

Eine der Personen umrundete das Bett, kam näher, sagte irgendwas, doch Harrys Gehirn war nicht so recht davon überzeugt die Informationen seiner Gehörgänge in Daten umzuwandeln unter diesen Arbeitsbedingungen, dass er nicht verstand, was der Mann sagte. So wich er weiter zurück, bereit sich zu verteidigen, wenn der andere zu nahe kam, auch wenn das leichter gesagt war als getan. Mittlerweile war ihm Speiübel und der Boden begann leicht zu schwanken. Eine Gehirnerschütterung, stellte irgendein noch rational funktionierender Teil in ihm fest. Mindestens, fügte ein anderer, zynischer Teil hinzu.
 

Das Elbenblut war verwirrt und verunsichert. Er wusste weder wo er war, was mit der kleinen Lady geschehen war, noch wer diese Fremden waren. An und für sich keine gute Position in seinem Zustand.

Erneut stöhnend hielt er sich den Kopf, als eine Welle heißen Schmerzes diesen durchflutete.

Anscheinend sah der Mann, der ihm am Nächsten war, seine Chance und packte Harry an der Schulter, ein Fehler, den er schnell bereute, denn mit einem eher unschönen Geräusch sprang sein Arm aus dem Schultergelenk, als der Junge auf den ungewollten Körperkontakt äußerst präzise reagierte. Auch der schwarzhaarige Junge schwankte bedrohlich nach der schnellen Bewegung, fing sich aber mehr schlecht als recht.
 

Nun kam der andere dazu und näherte sich zwar langsam, aber stetig dem Schüler, welcher sich verhielt, wie ein Löwe in der Falle. Beruhigende Worte flossen über die Lippen des Mannes, deren Sinn Harry nicht greifen konnte. Als er ihn fast erreicht hatte spannte der Junge dem Anschein nach jeden Muskel in seinem Körper an, bereit den kommenden Angriff abzuwehren, doch als er den Geruch des anderen vernahm, entspannte er sich augenblicklich und ließ sich dieses Mal ohne Gegenwehr berühren und ließ es geschehen, dass der Mann ihn eine Phiole an den Mund drückte, dessen Inhalt er mehr oder weniger freiwillig herunter würgte.
 

Vorsichtig wurde er hochgehoben, als würde er nicht mehr wiegen, wie eine Feder, und auf das weiche Bett gesetzt, wo er verharrte, bis der Trank begann zu wirken. Allmählich klärte sich wieder sein denken und auch die Worte begannen wieder Sinn zu machen, die gesprochen wurden. Nur die Kopfschmerzen wollten nicht weichen.
 

„Geht es?“ fragte ihn die nun vertraute Stimme, doch er überging die Frage, denn es gab wichtigere Dinge, als sein Befinden.
 

„Tom... Mara... sie haben...“ begann er aufgeregt, doch ein Finger legte sich auf seine Lippen und ließ ihn verstummen.
 

„Mach dir um sie keine Sorgen. Die ist bei ihrem Paten“ versuchte der Vampir den Jungen zu beruhigen und ließ seine Hand wieder sinken.
 

„Aber...“

Harry versuchte aufgebracht aufzuspringen, wurde jedoch mit festem Griff an seinem Platz gehalten.
 

„Kein 'aber'. Wir sollten uns jetzt um deinen Schädel kümmern, den du dir zertrümmert hast“ brummte Tom.

Es war weniger sein Ton, vielmehr seine Worte, die den Jungen dazu bewegten, endlich still zu halten und seine Augenbrauen zusammen zu ziehen.
 

„Zertrümmert?“ wollte er skeptisch wissen.

Wie sollte er das denn geschafft haben?
 

„Was denkst du denn, in welchem Zustand man sich befindet, wenn man mit dem Kopf voran von einem Baum stürzt?“ knurrte der Vampir, der den Verband löste.

Wie es schien hatte man ihm den Kopf verbunden. Doch was anderes störte ihn viel mehr.
 

„Baum?“

Wann war er denn auf einen Baum geklettert? Das Letzte an das er sich erinnern konnte war, dass die Waldläufer einen Portschlüssel aktiviert hatten und es ihm gelungen war, mitzukommen. Oh, wie er diese verfluchten Arten zu reisen von den Zauberern doch hasste.
 

„Ja, Baum. Glaub mir, ich habe diese Waldschrate nie verstanden, warum sie nicht einfach ihre Häuser auf den Boden bauen, wie die meisten anderen laufenden Völker auch.“

Vorsichtig betastet der Mann die Wunde, was dazuführte, dass der Junge merklich zusammen zuckte. Sah ganz schön übel aus.
 

„Was ist eigentlich genau passiert? Ich verstehe nicht.“

Irgendwie verstand er jetzt, wie er zu seinen Kopfschmerzen gekommen war und wo er ungefähr gelandet war, doch noch immer war ihm nicht klar, was das alles zu bedeuten hatte.
 

„Maras Pate schickt jedes Jahr an ihrem Geburtstag drei seiner besten Leute, um sie zu sich zu holen.“

Vorsichtig begann der Lord nun damit die Wunde zu schließen, doch das schien schwieriger als er gedacht hatte.
 

„Oh, verdammt. Was habe ich angerichtet?“
 

„Nichts allzu ernstes. Zwei von ihnen sind mit ein paar blauen Flecken, einer angebrochenen Rippen und einem angekratzten Stolz davon gekommen. Alain hier hast du jedoch grade die Schulter ausgekugelt.“

Harry vergrub sein Gesicht in seinen Händen, als ihm klar wurde, dass er Mist gebaut hatte, aber es war ja auch nicht so, dass ihn irgendjemand hätte vorwarnen können. Wer war Maras Pate überhaupt, dass er...
 

„Au!“
 

„Du sollst Still halten“ fauchte der Lord, der noch immer versuchte die Verletzung zu heilen, bisher jedoch recht fruchtlos.
 

„Verflucht, das habe ich befürchtet.“

Der Mann ließ endlich von ihm ab, doch als er mit der Hand nachprüfte, was denn war, zuckte er erneut zusammen.
 

„Was ist los?“ wollte er nun wissen, da es dem Mann nicht gelungen zu sein schien, seinen Kopf zu heilen.
 

„Du bist ein Wassertalent.“

Als wenn er das nicht selbst wüsste. Sekunde Mal, Wassertalent?
 

„Bitte?“

Er war, wenn überhaupt, ein Feuertalent.
 

„Eine Fähigkeit von Wassertalenten ist es, mit Wasser zu heilen. Eine andere ist ihre hohe Magieresistenz.“
 

„Aber als ihr mich entführt habt ging es doch auch.“
 

„Das war vor deinem siebzehnten Geburtstag, bevor sich das Talent voll entfalten konnte.“

Okay, das klang irgendwie logisch, aber das hieße ja, da Raziel von seinen heilerischen Fähigkeiten gewusst hatte, er auch gewusst hatte... das stellte auch das andere in ein völlig anderes Licht.

Oh, wenn er dieses Stück Geflügel das nächste Mal in die Finger bekam, dann würde er ihm jede Feder einzeln aus seinen Schwingen zupfen.

Doch ein anderes Problem manifestierte sich nun.
 

„Das heißt ich muss abwarten, bis es von selbst verheilt?“

Am Liebsten hätte Harry seinen Kopf gegen eine Wand geschlagen. Warum musste alles bei ihm so kompliziert sein? Zwar ging es im Augenblick dank des Trankes, wahrscheinlich der einzige Grund, weswegen er zurzeit bei Sinnen war, doch schon jetzt spürte er, wie die Wirkung langsam abflaute.
 

„Nein, es heißt, dass du dich selbst heilen musst. Ich hole Wasser.“

Der Mann stand auf und wollte sich auf den Weg machen, als er von der resignierten Stimme des Jungen zurückgehalten wurde.
 

„Das wird nicht funktionieren.“
 

„Was wird nicht funktionieren?“

Konnte der Bengel sich nicht ein einziges Mal klar ausdrücken, ohne, dass man ihm wichtige Informationen erst aus der Nase ziehen musste?
 

„Es geht nicht mit jedem Wasser. Ich habe es versucht. Weder mit dem Wasser, dass ich selbst herzaubere, noch mit ganz normalen Wasser kann ich heilen.“
 

„Aber mit dem Wasser des Nymphenblutes geht es?“

Es war weniger eine Frage, mehr eine Feststellung, so rauschte der Vampir davon, ohne auf eine Antwort zu warten.
 

Harry saß einige Momente einfach bewegungslos da, bevor er sich überlegte, ob er es wohl riskieren konnte, sich etwas umzusehen. Doch eine Bewegung und ein Stöhnen erinnerten ihn daran, dass er gar nicht alleine war.
 

„Ihr Name war Alain, richtig?“

Anscheinend hatte der Mann sich auf ein anderes Bett gesetzt, den Geräuschen nach und seinen verletzten Arm dabei bewegt.
 

„Alain Heralior und du bist der Vampirfreund.“
 

„Eigentlich nennt man mich nur Harry, wer mich nicht leiden kann, ruft mit Potter nach mir und wer sauer ist, schreit mich mit Harry James Potter an, aber niemand nennt mich Vampirfreund.“
 

„Da hat er Recht. Vampirbändiger wird bald viel geläufiger sein.“

Ein zweiter Mann hatte den Raum betreten und setzte sich irgendwo in die Nähe von Alain Heralior.
 

„Bändiger?“

Das war ja noch schlimmer.
 

„So wie Lord Unnahbar durch den Hain rauscht, um den zu finden, der dir helfen soll?“
 

„Oder vielleicht, wie die kleine Lady uns ansieht, da wir Schuld an deiner Verletzung tragen?“

Nun waren die drei Waldläufer komplett, die in sein Zimmer eingedrungen waren.
 

„Wie ich sehe hast du auch den Jungen unterschätz mein lieber Alain.“
 

„Es tut mir Leid.“

Harrys Worte waren an niemand spezielles gerichtet, dennoch antwortete sein letztes Opfer.
 

„Es geht schon. Ich muss nur warten, bis sich die Heiler wieder hier her trauen.“

Immerhin wusste er jetzt, von welcher Seite er den Zynismus hatte.
 

„Oh, stimmt ja, das Volk der Wälder und der Blutclan. Natürliche Scheu, da war ja was gewesen.“
 

„Sprach das Halbblut. Anscheinend hat der Teil dich wohl übergangen.“

An und für sich war Harry eigentlich jemand, der in den Leuten das Gute sah und mit jedem gut auskam, solange er ihm weder noch zu nahe, noch auf den Schlips trat, doch diese drei konnte er nicht leiden.
 

„Zum Glück, denn sie scheinen mir bisher doch recht umgänglicher.“

Zwei der Waldläufer sprangen auf. Wahrscheinlich wäre die ganze Situation eskaliert, hätte der dunkle Lord sich nicht diesen Moment ausgesucht, um mit Blaise Zabini zurück zu kehren.
 

Ein Blick aus blutroten Augen und die Elben blieben wo sie waren, während der weißhaarige Dämon zu seinem Mitschüler ging, immer den Vampir im Augenwinkel. Ihm raste jetzt noch das Herz. Wie ein Todesengel war der Lord einfach wie aus dem Nichts erschienen und hatte ihn hinter sich her geschliffen. Das würde blaue Flecken geben.
 

„Ok, was hast du angestellt, dass der Lord so am Rad dreht?“

Harry wandte sich um, damit das Nymphenblut sich seine neuste Kriegsverletzung besser ansehen konnte.
 

„Bei Morganes Liebestöter, wie hast du das schon wieder angestellt.“
 

„Vom Baum gefallen.“
 

„Baum?“
 

„Ja, so habe ich auch reagiert. Beeil dich lieber, bevor dem Vampir einfällt, dass er nach den drei Elben noch einen Nachttisch vertragen könnte.“
 

„Überzeugt.“
 

Letztendlich dauerte es keine drei Minuten, bis Harrys Kopf wieder geflickt war und auch die Kopfschmerzen die Flagge gehisst hatten.

Wieder fit sprang der Junge auf seine Füße, was Tom eher kritisch verfolgte. Ob das nach einer so schweren Verletzung ratsam war?
 

Die drei Elben besahen sich das ebenfalls kritisch. Bisher war keiner von ihnen einem Jungen begegnet, der mit dem Talent des Wassers gesegnet gewesen war. Sie waren ihm gegenüber misstrauisch, wegen der Eintracht, die zwischen ihm, der zur Hälfte das Blut ihres Volkes in sich trug, und der führenden Familie eines der zehn ältesten Vampirclanen, herrschte. Erschwerend kam hinzu, dass sie nicht wussten, wie ihr Kampf wohl geendet wäre, wäre der Junge nicht angeschlagen von dem Portschlüssel gestürzt.
 

Eben dieser Junge trat nun mit seinem Freund, auch einem Halbblut, vor sie.
 

„Ich bitte euch mir zu erlauben wieder gut zu machen, was ich durch mein Unwissen angerichtet habe.“

Die drei sahen zuerst in die Augen des Lords, die sie davor warnte abzulehnen, dann in das Gesicht des weißhaarigen Jungen, der ihnen sagte, dass es wahrscheinlich schlauer war und zuletzt in das Gesicht des Jungen, der ihnen anscheinend wirklich helfen wollte.

So ließen sie es zu und waren doch erstaunt, wie angenehm die Heilung war, obwohl ein kurzer Schmerz Alain nicht erspart blieb, als der Arm zurück in die Schulter sprang.
 

Ohne ein weiteres Wort hakte sich Harry bei Blaise ein und verließ dicht gefolgt von Lord Voldemort das Krankenzimmer.
 

„Herzlichen Glückwunsch Blaise. Du bist grade zu meinem persönlichen Wasserspender aufgestiegen“ flötete der Junge vergnügt, als sie eine Treppe hinab stiegen.
 

„Oh, welch Ehre“ kam die trockene Erwiderung.
 

Abrupt blieb Harry am Fuße der Treppe stehen, als er mit seinen nackten Fußsohlen Waldboden unter den Füßen spürte. Erst jetzt wurde ihm klar, dass er noch immer seine Schlafhose trug und sonst nichts.
 

„Wo sind wir hier eigentlich?“
 

„Im Shire of Aeterna, der Hauptstadt der Elben.“
 

~oO~0~Oo~



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (11)
[1] [2]
/ 2

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Arkytior
2009-04-06T21:40:33+00:00 06.04.2009 23:40
Hi
ich ab ja schon mal ein kommentar hier abgegeben
würdest du mir vielleicht eine nachricht schicken ob du die geschichte weiter schreibst und wenn ja wann ungefähr ein neues kapitel hochgeladen wird
die geschichte ist einfach fantastisch
bin schon mächtig gespannt wie es weiter geht
ich hoffe das du ganz schnell ein neues kapitel hoch
Bye
Von:  anin
2009-03-27T20:04:55+00:00 27.03.2009 21:04
hey
ich finde deine ff echt klasse
bin gespannt wie es weiter geht
lg anin
Von:  Arkytior
2009-02-21T23:59:48+00:00 22.02.2009 00:59
Hi
ich wollte mal fragen wann ein neues kapitel hochgeladen wird
bin schon gespannt wie es weiter geht
Bye
Von:  Reiya
2009-01-10T04:07:59+00:00 10.01.2009 05:07
wow ich bin absolut begeistert
habe die FF eher durch zufall und neugierde angefangen zu lesen und muss sagen sie hat mich umgehauen.
hab jetzt fast durchgänig 4 nächte dran gesessen um sie mir durchzulesen wär ich nich krank wärs schneller gegangen. ^-^
ich liebe deinen schreibstil einfach es ist total fesselnd deiner FF zu folgen.
war jetzt gerade total baff das ich jetzt auf das nächste kapitel warten muss
gerade an so einer schönen stelle vielleicht merkt es blaise ja jetzt auch xD

hm wer mara´s pate ist überleg ich mir auch schon aber hattest du da nicht was erwähnt wo sie das erste mal aufgetaucht ist? ich glaub ich kann mich da dunkel an was erinnern. ich hoffe ich werde mir im nächsten kapitel sicher sein.
und ich finde auch die beziehung zwischen mara und harry einfach zu niedlich was der nicht alles für seine kleine lady macht einfach putzig aber er hat sie unter kontrolle.

und was alea angeht ich mag die band und du hast mich durch die lieder wieder auf ein lied gebacht was ich schon ewig nichtmehr gehört hatte nämlich (der clown von schandmaul) das lied is einfach toll aber auch traurig.
und was an die zusammenstellung der band an sich geht so hatte ich mir zum anfang schon gednaken gemacht wer da mit drins ein könnte und in der beschreibung ist ja das schattenbild.
dann les ich so weiter in der beschreibung und dann fällt mir die ähnlichkeit von einigen bildern zu den schattenbildern. auf ich fand das is ne geile idee um eine band geheim zu halten aber die leser wenn sie überlegen doch nicht ganz im dunkeln zu lassen auch wenn ich den einen nie in der beschreibung gefunden habe. aber vielleicht sollte das auch so sein.

so ich glaub das war es erstmal von meiner seite
ausser das ich hoffe das du schnell weiterschreibst
*dir kekse zur motivation hinstell*

so dann wünsch ich dir noch nachträglich einen guten rutsch (kann man das noch machen?) und hoffe du bist gut reingestartet

ganz liebe grüße
Reiya

Von:  ElveaTroy
2009-01-03T10:46:31+00:00 03.01.2009 11:46
Hallihallo!!!

Das neue Jahr fängt doch gut an!!!! Hab das Kap. am 1.1. gelesen und war sofort wieder begeistert. Wobei du das Talent hast mehr Fragen aufzuwerfen, als sie zu beantworten.

Vivien muss wohl erst noch überzeugt werden, aber ich denke das lässt sich einrichten. Vielleicht fangen ja auch die Frettchen an sich seltsam zu verhalten, wenn sie ebenfalls total vernarrt in Harry sind. Wobei...ich glaube Toms großer Schwester wäre niemand gut genug für ihren Bruder. Das wird bestimmt noch Zündstoff für Reibereien geben. Immerhin hat sie Lyra als ausgleichendes Temperament, hoffen wir mal, dass Lagos mehr von ihr hat. Das Gespräch zwischen den beiden war sehr aufschlussreich, ich sehe jetzt einiges klarer (anderes aber auch wieder nicht...)

Dieser "Einkaufsbummel" in Bagdad war auch sehr amüsant. Hat Harry überhaupt bezahlt?! Aber ist ja typisch Mann, ein Geschenk erst auf den letzten Drücker zu besorgen. Ein kleiner Fuchs... nun es bleibt zu hoffen, dass es im Hause Dracul keinen Hühnerstall gibt. Und wir dürfen sicher auch gespannt auf Berichte über gefärbte Leute durch Ginnys neues Haustier sein. Wie will sie das eigentlich ihren Eltern erklären? Ja, und das Problem Ron... Ich fänds ja nach wie vor schade, wenn er zu Harrys "Feind" werden würde und die Freundschaft gar nicht mehr zu kitten wäre. Aber ich gebe die Hoffnung nicht auf, dass sie sich doch wieder vertragen. (Oder kann man bei dir Wünsche für die Story anmelden?!)

Ja und dann diese Beinahe-Entführung... Vielleicht hätten die Elben einfach mal klingeln sollen, oder sagen die nie Bescheid, wenn sie mit Mara abdampfen?! Es könnte ja auch "der alte Zausel" gewesen sein. Ich muss allerdings zustimmen, dass Elben echt einen Schaden haben mit ihrer Stadtplanung haben. Hoffentlich mit Kindersicherungen ;-). Ich glaube allerdings zu wissen, wer Maras Pate ist und bin mal gespannt, ob ich recht habe.

So, dass war ein sehr langer Kommentar zu einem sehr langen und wunderbaren Kapitel. Ich würde mich noch über ein paar Streiche freuen. Damit die Herrschaften noch ein wenig paranoider werden.

Ich wünsche dir nachträglich einen guten Rutsch, viel Glück bei Klausuren und viel Phantasie und Schreiblust.

Deine

Ellibys
Von: abgemeldet
2009-01-02T01:19:00+00:00 02.01.2009 02:19
hi
also so langsam glaub ich echt das harry zum bändiger des Vampirclans mutiert
bis auf vivi haben ja alle einen narren an ihm gefressen
ich freu mich schon auf das nächste kapitel und was du dir zu der elbenstadt so alles einfallen läst
bisher fand ich alles so flüssig und spannend geschrieben das mich schon ganz doll auf die fortsetzung freue

slso schreib schnell weiter
lg __Kai__
Von: abgemeldet
2008-12-31T17:31:37+00:00 31.12.2008 18:31
Klasse Kapitel!!!
Harry hat anscheinend wirklich einen Narren an Mara gefressen, wenn er so ein Geschenk für sie holt!
Ginny möchte ich nicht im Mondschein begegnen (oder so ähnlich... kann sprichwörter nicht so gut!) Aber dann wünsch ich ihr viel spaß mit Toms großer Schwester! Und ihrer Matin!!! (wenn man bedenkt wie Velas reagieren, wenn ihre Maten bedroht/angegriffen werden)
Bin mal gespannt, wie es weitergeht... wie soll harry sich überhaupt zurechtfinden? Nya... Hoffe du schreibst bald weiter!

LG Kaja160
Von:  sann
2008-12-31T13:53:52+00:00 31.12.2008 14:53
tolles kapi
ich find es schade das vivien ihn nicht leiden kann aber das wird schon
was ist das für ein art von fuchs ?
wer ist der pate von mara?
hat harry noch irgendwelche verwanten bei denn elben?
schreib shnell weiter
(ich wünsche dir eien guten rutsch)
Von:  Silverphoenixdragon
2008-12-30T22:29:21+00:00 30.12.2008 23:29
Hallo , ja es ist lange her, aber dafür ist das Kapitel wieder Klasse geworden
Und ich bin ebenso gespannt wer der Pate von Mara ist
Mach weiter so und freue mich wieder auf das nächste Kapitel

lg sky
Von:  aYaKaShI
2008-12-30T22:08:08+00:00 30.12.2008 23:08
oh mann
das war ein echt tolles kapitel
aber hat harry nicht auch einen anteil an elbenblut in sich
wenn ja wäre es dann nicht echt peinlich für ihn wenn bekannt werden würde dass er von einem baum gefallen ist :3
ich freu mich schon rießig auf das nächste kapitel
und hoffe dass es bald kommt

lg aya


Zurück