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Sense of a Butterfly

von

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Mission

>>>Vorwort<<<
 

xX01. September 2009Xx
 

Die letzten Monate waren wirklich eine Nummer für sich. Mein Abi habe ich mit Kühlpacks, wegen meiner Hand, hinter mich gebracht und ich habe es wirklich geschafft *jubel* Mittlerweile geht es auch wieder mit meinen Händen. Eine Ausbildung habe ich leider nicht bekommen, so werde ich mich ins Studium stüren, mal sehen, was dabei rum kommt. Alleine für den ganzen Papierkram: Anmeldung, BaföG, Studiendahrlhen, bla bla bla... muss man ja schon studieren -.-

Zudem bin ich endlich von zuhause raus und wohne zusammen mit meinem besten Freund. Der Umzug war auch stressig, so wie das renovieren und das alles doch ich finde wir haben es uns wirklich schön hier gemacht. Nebenher jobbe ich zur Zeit in einer Bäckerei, was auch wieder Tage frisst. Internet habe ich zum Glück wirklich Anfang August gehabt, doch ich kam einfach nicht dazu weiter zu schreiben. Vor allem das halbe Kapitel stand schon, doch der rest wollte einfach nicht. Es tut mir wirklich Leid, dass ihr so lange warten musstet und ich hoffe, dass euch die Länge, sowie das Geschenen einigermaßen entschädigt.

Jockie hat im Übrigen eine Playlist von The Beginning bei Youtube zusammen gestellt. Wer will kann ja mal vorbei schauen^^
 

http://www.youtube.com/view_play_list?p=C619EEBFE4243F7B&search_query=%22Sense+of+a+Butterfly%22
 

In dem Sinne wünsche ich euch viel Spaß bei Sense of a Butterfly
 

*kiss*

MerlinsSake
 

~oO~0~Oo~
 

~*~ Mission ~*~
 

„Das ist doch absolut schwachsinnig. Keiner deiner Leute erfüllt die nötigen optischen Voraussetzungen und das weißt du!“
 

„Ich werde kein halbes Kind schicken. Vielleicht ist das in Dumbledores Orden Gang und Gebe, aber nicht bei mir.“
 

„Aber genau das ist der Punkt. Was glaubst du, wie lange er noch braucht, um herauszufinden, wer das dritte Buch hat? Wenn Regulus es in kürzester Zeit schafft, alles über diesen Antiquitätensammler herauszufinden, wie lange glaubst du, brauchen Professor Dumbledores Leute? Und der wird gewiss nicht damit hadern jemanden zu schicken, der in deinen Vampiraugen zu jung ist.“
 

„Falls es dir entgangen sein sollte, hier werden die Dinge anders angefasst. Zudem sind wir uns nicht einmal sicher, ob dieser Mann das Buch wirklich hat!“
 

„Etwa professioneller? Ach nein, stimmt ja, ihr versucht einfach nur schneller zu sein, bei was-auch-immer. Du hast nicht einmal gewusst, um was für Bücher es ging. Wäre das eine Falle gewesen, wärt ihr blindlinks und mit wehenden Fahnen in sie geraten. Frei nach diesem Motto müsste ich mich doch eigentlich schon umziehen!“

Stöhnend rieb Salazar sich über die Stirn. Zum wiederholten Male an diesem Nachmittag fragte er sich, warum er nicht einfach verschwand.
 

/Du willst nun mal wissen wie es ausgeht und vielleicht dem Rätsel einen Schritt näher kommen, das die Existenz des Jungen beschreibt/ flötete ihm eine kleine Stimme vergnügt zu.

Er hatte schon vor langer Zeit aufgegeben sich zu fragen, wieso diese Stimme mit dem lästigen Grinsen und der unangenehmen Spitze in ihr, ihn weiterhin verfolgte, obwohl der Knabe, dem sie einst gehörte, ihn schon seit Dekaden nicht mehr auf dem Fuß folgte.
 

Auf der anderen Seite jedoch wäre es – vielleicht, aber auch nur vielleicht – weiser seine Neugierde zu zügeln und den strategischen Rückzug anzutreten. Wer wusste schon, ob das hier nicht in einem Gemetzel endete? Und Kollateralschäden schien keiner der Beiden ernst zu nehmen.

Black hatte seine Chance genutzt und war schon zu Beginn der Auseinandersetzung der beiden verschwunden. Wahrscheinlich versuchte er gerade zu erfassen, welches Glück er gehabt hatte, denn das, was er in Erfahrung gebracht hatte, hatte ihm überhaupt nicht gefallen und seinem Sohn noch weniger. Vielleicht war es ein Wink des Schicksals gewesen, dass sich der Junge gerade heute das Gebälk dieses Salons ausgesucht hatte, um in ihm zu hocken.
 

Regulus hatte einiges binnen 40 Stunden in Erfahrung gebracht, was größtenteils daran lag, das es viele gab, die, zwar aus anderen Motiven, diesen Mann bereits durchleuchtet hatten. Herkunft, Werdegang, Gewohnheiten über Abneigungen und Vorlieben – wo der Kern dieser Auseinandersetzung lag. So vieles wusste man über diesen Mann, den man in manchen Kreisen einfach den Sammler nannte und die Wahrscheinlichkeit schien recht hoch zu sein, dass seine Sammlung auch das letzte Buch der Chroniken beinhaltete. Doch bei allem was man wusste – wie, dass er alle seine Stücke bei sich im Haus ausgestellt hatte – so kannte niemand den Fleck Erde, wo man eben dieses Haus finden konnte.
 

Es war Harry gewesen, der an diesem Punkt ihr Augenmerk auf dessen Neigungen gerichtet hatte.
 

„Erst einmal drin, bist du auf dich allein gestellt, ohne Zauberstab.“
 

„Falls es euch entfallen ist, doch selbst Muggel schaffen es sich zu verteidigen. Magie ist nur ein Weg.“
 

Regulus war gerade mit seinem Bericht fertig gewesen und Salazar hatte ihm keine Überlebenschance mehr von über 13% zugeschrieben, als Harry – der, wie sie feststellen mussten, die ganze Zeit in dem Raum gewesen zu sein schien - herunterkam und ihnen seinen Plan darlegte, den er binnen kürzester Zeit geschmiedet hatte, als wäre es völlig offensichtlich, wie sie vorgehen mussten. Der Plan war waghalsig für den, der ihn ausführte und vieles, worauf er sich stützte, waren nur Vermutungen, auch wenn sie einen bizarren Sinn ergaben.
 

Auch wenn es gewiss interessanter wäre zu verstehen, wie der Junge auf der einen Seite einen solchen Plan ausarbeiten konnte und das in dieser Zeit, aber auf der anderen eher langsam im Unterricht hier und maximal durchschnittlich auf Hogwarts zu sein schien, so hatte er ihn schon lang genug beobachtet, um zu wissen, dass eine direkte Frage, oder ein zu offensichtliches Recherchieren ihn nachher nur in die Situation bringen würde, dass er sich überhaupt nicht mehr sicher war. So naiv sich dieses verfluchte Elbenblut auch manchmal anstellte, so war es dennoch brillant, wie er es schaffte Fragen auszuweichen, die er nicht zu beantworten bereit war. Er führte einen drumherum, ließ es einen plötzlich banal erscheinen und offensichtlich irrelevant. Erst im Nachhinein - wenn überhaupt - bemerkte man dann, dass er es wieder einmal geschafft hatte und selbst wenn man sich darauf vorbereitete, wenn man es wusste, so brachte es einem trotz allem nichts.

Vielleicht war es nicht gut für ein Kind in einem Umfeld aufzuwachsen, dass ein raffiniertes Netz aus Lügen um einen sponn.
 

Das Fazit blieb dasselbe: Es war ratsamer sich mit der gegenwärtigen Situation auseinander zu setzten, statt etwas zu ergründen, was so geschickt vor einem verborgen wurde, dass man nur auf dessen Spur kommen würde, wenn ein Fehler gemacht wurde, doch bis dahin hieß es abwarten.
 

Salazar verstand einfach nicht, was den Jungen dort hinauf in das Gebälk trieb, auch wenn der Aspekt, dass man ihn dort nur schwer fand und er elbische Gene in sich trug, gewiss nicht unbeachtet bleiben sollte.

Gestern und heute hatte es sich zudem herauskristalisiert, dass Harry dem jungen Draco und auch Tom aus dem Weg ging. Vielleicht war irgendwas bei den Elben vorgefallen, von dem er nichts wusste? Zwar nicht sehr wahrscheinlich, aber möglich. Die Psyche dieses Jungen mochte verstehen, wer wollte, er tat es nicht und er bezweifelte, dass er, oder ein anderer das je tun würde. Doch wahrscheinlich war gerade das der Schlüssel zu all den Rätseln, die der junge Harry Potter um sich wob.
 

/Wob.../

Das nur so dahin gedachte Wort schien plötzlich in Salazars Kopf zu sprießen und versuchte eine Verbindung mit etwas herzustellen, dass er selbst im Augenblick nicht zu greifen vermochte.
 

„Ich spiele seit Jahren eine Rolle. Was lässt dich daran zweifeln, dass ich so etwas nicht hin bekomme?“
 

„Diese Art von Erfahrungen stehen gar nicht zur Debatte, auch wenn sie nun ein weiterer Punkt auf meiner Liste sind, kein Kind zu schicken.“

Salazar fuhr aus seinen Gedanken auf, bevor er verstehen konnte, was dieses Wort für eine tiefere Bedeutung haben konnte, doch er erkannte schnell, was ihn aufgeschreckt hatte. Langsam wurde es wirklich gefährlich. Die Richtung, in die sich der Streit nun bewegte hatte bisher keiner eingeschlagen, wenn man von den ungeschickten Worten des Zabini-Sprosses einmal absah, doch der kleine Ausrutscher hatte bereits gezeigt, dass das Thema äußerst empfindlich und leicht entzündlich, wenn nicht hoch explosiv war.
 

„Das Alter ist aber ein entscheidender Faktor. Welche Erfahrungen sollen denn von Bedeutung sein? Die meisten habe ich schon hinter mir.“

Salazar stand abrupt auf, um einzuschreiten, denn das ging nun eindeutig zu weit. Tom hatte Harry gepackt und ihn wütend an die Wand gedrückt. Die Handgelenke hielt er über dessen Kopf wie ein Schraubstock, während die andere dessen Kinn packte damit der Junge in das von Wut verzerrte Gesicht blickte. Sinnlos, aber das wusste nur einer in diesem Raum.

Hätte Harry den Blick wirklich gesehen, wäre ihm vielleicht weder das Erkennen, noch der Hauch der Angst entgangen, die durch Toms Blick flackerten, als er seine Augen von den Narben auf das Gesicht lenkte.

Wie hatte er das nur übersehen können? Wie hatte er die zwei feinen Linien, die das Handgelenk des Elbenblutes entstellten, nicht bemerken können? Was hatte er sonst noch übersehen? Er schob die Gedanken beiseite. Das musste noch warten.
 

„Dieser Mann ist ein widerliches Schwein. Kannst du dich von so einem Menschen einfach anfassen lassen? Kannst du dich selbst soweit belügen, damit sogar dein Körper signalisiert, dass du willig bist, auch wenn du weißt, was er anderen wie dir angetan hat? Kannst du einen Mann so nah an dich heran lassen, dich berühren lassen?“ zischte er.

Die grünen Augen, die sich erschrocken geweitet hatten, verengten sich nun zu Schlitzen und Harry versuchte sich zu befreien. Wütend zogen sich die Augenbrauen des Lords zusammen, als er den beinahe erbärmlichen Widerstand spürte. Er ließ das Kinn los und seine Hand den Rücken hinunter wandern.
 

„Tom!“ fuhr der Vampirlord seinen Sohn an, doch der schien ihn gar nicht zu hören.
 

„Was tust du, wenn er zu weit geht? Du bist nicht einmal in der Lage mich abzuwehren, wie willst du es dann mit einem Mann aufnehmen, der mehr als doppelt so viel wiegt wie ich? Du wirst dich nicht wehren können, wenn er beschließt seine kranken Phantasien an dir auszuleben.“

Die Hand lag nun auf dem festen Hintern des Gryffindors und drückte diesen nur noch näher an den Vampir.
 

Harry schloss seine Augen und versuchte die Leere in seinem Kopf abzuschütteln. Es war als wenn sein Verstand eingefroren wäre. Der erste Gedanke, der sich träge hervor kämpfte war, dass Voldemort Recht hatte. Er hatte Recht, verdammt noch mal. Wie sollte er das schaffen? Er war einfach zu schwach. Schon einmal hatte er sich nicht wehren können, warum sollte es ihm dieses Mal gelingen? Er würde wieder zu schwach sein und sich dafür hassen.
 

Ginny legte im letzten Jahr immer viel Wert darauf ihm klar zu machen, dass er eine echte Schönheit war. Er glaubte, dass sie diese - in den Raum gestellte - Tatsache nur deswegen immer wieder unterstrich, um sein Selbstwertgefühl zu stärken, doch er hatte seinen Körper gehasst dafür, dass er genau das war, schön, aber nicht stark genug. Er hatte versucht ihn – seinen Körper - zu zerstören, ihm die Schönheit zu nehmen, die man in ihm gesehen hatte. Er war zu schwach gewesen sich zu wehren, also hatte er versucht das zu zerstören, wonach sie verlangten, ihr Interessen im Keim zu ersticken.
 

/Beinahe wäre es mir gelungen./
 

Gegen alle Vernunft war es eben dieser Gedanke, der seinen Verstand aus dem Winterschlaf holte.
 

Seine Freunde hatten es nicht zugelassen, dass er sich selbst zerstörte und sie würden es nicht gutheißen, wenn er jetzt wieder anfing das zu glauben, was sie ihm endlich ausgetrieben hatten und auch Raziel würde ihn mit der buntesten Schimpftriade aufwarten, die ein Elb je gehört hatte.
 

Er war nicht mehr schwach. Er war nicht mehr der kleine hilflose Knabe. Nichts war mehr von dem Kind da, das sie den-Jungen-der-lebt nannten, außer seinem Herzen, seiner zerrissenen Seele. Sein Körper und selbst sein Blut hatte sich verändert. Auch sein Geist war seither gereift. Er wollte sich nicht mehr von seiner Vergangenheit und ihren dunklen Momenten beherrschen lassen. Sie gingen vorbei, wie alles verging und selbst am Ende der dunkelsten Nacht erhebt sich die Sonne zu einem neuen Tag.

Sein Tag war angebrochen und selbst die Albträume in der Nacht würden vergehen, wären vielleicht schon vergangen, hätte er sich selbst die Zeit gegeben sie zu haben. Seine Freunde und sein fast verloren geglaubtes Selbstbewusstsein würden ihm genug Kraft geben den Dingen ins Auge zu sehen, die ihn beinahe zerstört hätten.

Er war einmal durch diesen Albtraum geschritten und der Schrecken barg nichts neues mehr für ihn. Was einst seine Schwäche war, musste er zu seiner Stärke machen. Er kannte die Folgen, wenn er sich nicht wehren konnte und er würde den Teufel tun es noch einmal so weit kommen zu lassen. Unzählige lange Nächte hatte er damit verbracht stärker zu werden und selbst dieser Vampir würde sich an ihm die Zähne aus beißen.
 

Voldemort wollte ihn erschrecken? Er würde ihm zeigen, dass nicht der zu fürchten war, der einem die Finsternis zeigte, sondern der, der sie schon durchschritten hatte.

Man konnte nicht in sie hinein blicken, doch umso besser konnte man sehen, wenn man in ihr war und sich dem Licht näherte. Hatte man erst einmal aus ihr herausgefunden sah man die Dinge sprichwörtlich in einem ganz anderen Licht.
 

Es ging nicht darum sich zu wehren. Darum ging es nie. Es ging darum die Kontrolle zu haben.

Auch wenn der letzte Sommer noch immer seinen Schatten auf ihn warf, so wusste er dennoch, dass er stark genug war das durchzuziehen und es würde ihn stärker machen, sich dem zu stellen, seinen Dämonen gegenüberzutreten. Er musste es tun.
 

Salazar hatte die beiden nun fast erreicht und streckte schon seinen Arm aus, um seinen Sohn von dem Jungen zu reißen, als dieser hilflos die Augen schloss, als würde er versuchen alles um sich herum auszublenden, als würde gerade nicht geschehen, was geschah. Jedoch war dieser Eindruck so schnell verflogen, wie er gekommen war.

Die grünen Augen öffneten sich und trugen einen Glanz, den er noch nie bei diesem Jungen gesehen hatte.

Er gefror mitten in der Bewegung, als hätte sein Körper vergessen, wie man auch nur einen Muskel rührte. So konnte er einfach nur untätig dastehen und zusehen.
 

Harry lehnte sich plötzlich in die Berührung ihrer Körper, statt sich zu wehren. Jeglicher Widerstand war erstorben und das gesamte Verhalten des Jungen wendete sich um 180°. Geschmeidig, beinahe schüchtern streckte er sich leicht, damit er seine Lippen auf die des wenig größeren Mannes legen konnte. Mit geschlossenen Augen, genießend, schmuste er mit den ihm fremden Lippen.

Der dunkle Lord war davon überfahren. Sein gesamtes Denken schien sich völlig im Kreis zu drehen, herumzuwirbeln und bestand nur noch aus einem Strudel von Glück, Verwirrung, Genuss, Unglauben, heillosem Chaos und dem Wörtchen Harry.
 

Sein Griff löste sich, was der Junge nutzte, seine Hände zu befreien und sie ihm auf die Hüften zu legen und ihn bedächtig und dennoch unbemerkt von der Wand weg, in den Raum zu schieben. Tom wurde erst klar wie ihm geschah, als er gegen etwas mit dem Hintern stieß, Harry ihn mit einem heftigen Ruck von sich weg drückte und auf die Spitze seines eigenen Stabes blickte. Das letzte was er sah war wie ein blauer Fluch die wenigen Inch zwischen ihnen überbrückte.
 

Braune trafen auf grüne Augen und Salazar wusste, dass es sinnlos war, den Jungen aufhalten zu wollen. Er schien sich voll im Klaren zu sein, was dieser Plan bedeutete für ihn und er wollte sich dem stellen. Zudem war die Vorstellung gerade äußerst beeindruckend, wie auch unerwartet gewesen.
 

„Ich werde dir einen Vorsprung von ein paar Stunden geben, bevor ich meinen Sohn wecke.“

Harry nickte vorsichtig und legte den Stab auf die Couch, über die Tom gestürzt war. Bevor er jedoch aus dem Raum war richtete der Vampirlord noch einmal das Wort an ihn.
 

„Wenn dir was passiert, wird Thomas dir die Seele aus dem Leib fluchen und ich werde ihn gewiss nicht daran hindern.“

Ohne sich umzuwenden verließ der Gryffindor den Salon und rannte durch die Korridore. Die Zeit lief.
 

Eine junge Frau mit kurzen schwarzen Haaren trat aus den Schatten und blickte dem Jungen nach, um den sich so viel drehte.

Der Schattenlord hatte also Recht behalten. Harry Potter würde die Sache gegen alle Widerstände durchziehen.

Als er nicht mehr zu sehen war, wandte auch sie sich ab, denn auch ihr blieb nicht mehr viel Zeit, wenn sie vor ihm da sein wollte. Wie es schien würde sie heute ausgehen.
 

~*~

Harry atmete noch einmal tief durch, bevor er seine Hand hob und klopfte. Das war eben alles völlig aus dem Ruder gelaufen und dennoch weigerte er sich standhaft darüber nachzudenken. Sein Herz schlug ihm jetzt noch bis zum Hals, doch er zwang sich sich zu fangen. Jetzt war sein ganzes Können gefragt, denn wenn er scheiterte, war die ganze Sache gelaufen. Einen zweiten Versuch würde es nicht geben.
 

„Potter, wo zur Hölle hast du gestern und vor allem heute gesteckt? Ich habe das ganze Haus nach dir abgesucht. Morgens bist du nicht im Bett, dein Zimmer sieht aus, als hätte dort ein Orkan sich auf deine Regale konzentriert und sämtliche Bücher auf dem Boden verteilt, dann tauchst du nicht zum Unterricht auf und auch den ganzen Nachmittag bleibst du verschwunden. Falls es dir nicht aufgefallen ist, doch Blaise und ich sind es, die Voldemort erklären müssen, dass wir nicht wissen wo du steckst.“

Die Stirn runzelnd wandte sich Harry von der Tür ab nach Rechts, von wo Malfoy auf ihn zu schritt. Er nannte Tom nur Voldemort, wenn er über den Mann sprach, der den dunklen Orden führte und beschissenen Laune hatte, eben wenn er so war, wie alle Du-weißt-schon-wen kannten und fürchteten.
 

„Wenn ihr meint, dass nur weil euch jemand als so ne Art Bodyguard abstellt, ihr mir die ganze Zeit im Nacken sitzen müsst, dann könnt ihr euch das getrost abschminken. Ich kann damit leben, wenn wir irgendwo im Nirgendwo unterwegs sind, aber das war es dann auch schon.“

Draco strich sich einige Haare hinters Ohr. Ihm war von vornherein klar gewesen, dass das kommen musste.
 

„So einfach ist das nicht. Der Lord hat Blaise und mich gestern nun offiziell zu deinen Leibwächtern erklärt, eben weil wir hier und selbst in Hogwarts dieser Pflicht nachgehen können dir 'im Nacken zu sitzen', wie du so schön sagst.“

Harry stöhnte gequält auf. Das konnte doch nicht mehr wahr sein. Das verkomplizierte sein Vorhaben ungemein. Er musste sich was einfallen lassen, sonst würden die beiden ihm heute noch folgen und das würde nicht nur ihn in Gefahr bringen.
 

„Warum habt ihr das überhaupt angenommen? Von den Kerkern zum Turm ist es selbst mit diversen Abkürzungen und übermenschlicher Schnelligkeit ein ganzes Stück. Ich kann es nebenbei nicht leiden, wenn man mich überwacht. Dir ist bestimmt klar, dass ich es euch nicht einfach machen werde, zudem ziehen ich einen regelrechten Schweif von Gefahren hinter mir her.“
 

„Eben deswegen. Wir Überwachen dich auch nicht, sondern Bewachen dich. Außerdem gehört man als Leibwache mit zu der Topriege, da man eben auf jene achtet.“

Harry verdrehte die Augen.
 

„Topriege... also wirklich, ehrgeizig, wie eh und je. Es tut mir beinahe Leid dich von deinem hohen Pegasus zu holen, doch ich bin nur ein Gast.“

Draco sparte es sich zu erwähnen, dass Angehörige des Clans sogar die oberste Spitze war, zu der dieser Gryffindor schon beinahe gehörte. Die gesamte Familie Slytherin mochte den eigenen Löwen - die Jüngste vergötterte ihn nahezu - abgesehen vielleicht von seiner Schwägerin, die dem Schwarzhaarigen gegenüber misstrauisch war und wegen ihres Bruderkomplexes, wie Lyra es beschrieben hatte, eine regelrechte Abneigung gegen Harry hatte. Jedoch zweifelte Draco nicht einen Moment daran, dass sich das ändern würde, sobald diese Frau ihm eine Chance gegeben würde.

Aber das war eine andere Baustelle.
 

„Was wolltest du eigentlich?“
 

„Höh?“

Anscheinend hatte Draco den anderen aus seinen Gedanken gerissen.
 

„Es ist immerhin meine Tür vor der du stehst, oder hast du dich etwa verlaufen.“

Fast hätte der Gryffindor vergessen, wie der beißende Spott eines Malfoys genau da traf, wo er sollte.
 

„Erstaunlicher Weise habe ich zufällig das richtige Zimmer gefunden, doch wenn du mir so kommst gehe ich zu Millicent, damit sie mich schick macht.“

Harry wollte gerade an Draco vorbei, als dieser ihn an der Schulter zurückhielt. Er wusste, wo er bei dem Slytherin ansetzen musste.
 

„Wofür schick macht?“ wollte der Blonde misstrauisch wissen.

Entweder war etwas gewaltig faul oder Harry war verzweifelt, dass er wegen so etwas zu ihm kam.
 

„Also, ich wollte... naja... ausgehen... Tom... er hat da von so einem Laden erzählt...“ Harry hasste es zu stottern doch er war sich im Augenblick nicht sicher, was er sagen sollte. Informationen wie: 'Hey, ich hab nen Auftrag etwas von einem Perversen zu organisieren' oder 'Tom ist absolut dagegen, dass ich das mache' würden bestimmt nicht helfen seine Leibwache loszuwerden.

Auf dem Gesicht des blonden Schönlings schien sich jedoch zuerst Erkennen und dann ein Grinsen zu manifestieren, das er nur dann trug, wenn eines seiner eher schwierigeren Vorhaben endlich Früchte trug.
 

„Wenn das so ist, dann bestehe ich auf die Ehre dich für dein Date einzukleiden.“
 

„Date? Aber ich...“

Harry verstand im ersten Augenblick wirklich nicht, wie sein Freund darauf kam, dass gerade er ein Date hatte. Schnell versuchte er zu rekonstruieren, wie das hatte Zustande kommen können, doch dann meldete sich ein anderer Teil von ihm, dem das ziemlich egal war, dieses Missverständnis aufzulösen und eher plante das auszunutzen. Mit größter Wahrscheinlichkeit war das der Teil von ihm, den man als seine Slytherin-Seite beschrieb. Wenn Draco Malfoy glaubte, er habe ein Date mit dem dunklen Lord, dann würde er wahrscheinlich keine Fragen stellen, wenn Harry alleine, also ohne sie, ging. Warum also das Missverständnis aufklären?
 

~*~

„Eines muss man dem Lord und Longbottom lassen. Sie haben einen exzellenten Geschmack bewiesen und weise Voraussicht an den Tag gelegt. Obwohl du zugenommen hast, passen die Sachen wie angegossen.“
 

„Ich glaube, dass ich eigentlich beleidigt sein sollte für dieses Kompliment meiner Figur, doch schmeicheln tut es mich auch nicht“ meine Harry nur trocken darauf, als er sich von allen Seiten betrachten ließ. Auch wenn es ihn langsam nervte sich ständig anziehen zu lassen, so war es dennoch ein notwendiges Übel. Er hoffte nur, dass er dem eigentlichen Anlass gerecht gekleidet war, oder sollte er viel mehr sagen: 'nicht bekleidet war'?
 

„So, dass müsste so gehen. Soll ich dir beschreiben, wie du aussiehst.“
 

„Lass gut sein. Bei meinem Glück werde ich das heute noch oft genug hören.“

Draco runzelte misstrauisch die Stirn.
 

„Eigentlich ist der Lord niemand der überschwänglich mit Komplimenten um sich wirft.“

Harry merkte, dass Draco etwas ahnte, also versuchte er dessen Verdacht zu zerstreuen.
 

„Er vielleicht nicht, aber es gibt genug Leute mit einer zu lockeren Zunge.“
 

„Da hast du wohl Recht. Wann geht es los?“
 

„Ich glaube gleich. Ich mach mich besser auf den Weg. Danke noch mal.“

Nachdem er sich ein paar seltsam anmutenden Papierstücke mit einem Frauenkopf genommen und in die Hose gesteckt hatte, ging Harry aus seinem Zimmer, nur um einfach zu verschwinden.

Verwirrt sah Draco den Gang hinunter. Vielleicht war es besser, wenn er Blaise Bescheid sagte. Zusammen sollten sie dann auch nur einmal zur Sicherheit nachsehen, ob der Lord auch schon unterwegs war.
 

~*~

Wer zu Lebzeit gut auf Erden

wird nach dem Tod ein Engel werden
 

Die Musik war laut und hart, die Atmosphäre getränkt von Alkohol, Schweiß und Sex. Lichter schwirrten wild und bunt über die tanzende Menge und entrückte sie für den Betrachter in eine andere Dimension.

Das Shark war ein Sternstück seiner Szene. Willig, anonym und auf ein Abenteuer aus waren die, die hier her kamen und ein Augenschmaus oder auf der anderen Seite gut betucht die, die es schafften hinein zu kommen. Wenig Stoff, viel Haut, das war die ungeschriebene Kleiderordnung für die mit entsprechender Figur - die Reinste Fleischschau und das meiste machte Appetit auf mehr.
 

den Blick gen Himmel fragst du dann

warum man sie nicht sehen kann
 

Doch das interessierte sie nicht. Ihr Augenmerk lag auf jemand bestimmtes, der in diesem Augenblick den Club betrat.

Eines musste sie dem Jungen lassen. Er sah zum Anbeißen aus, selbst hier schien er wie ein Saphir zwischen einfachen Kieseln zu glänzen. Die Jeans umhüllte seine Beine wie eine zweite Haut und das zerschlissen wirkende Shirt mit dem Aufdruck... sie stutzte kurz. Es sah bei diesem Licht wirklich so aus, als würde ein Drache seinen Brustkorb aufreißen und sich daraus hervor kämpfen. Wenn so jemand auf einem zu kam, dann überlegte man nicht lange.
 

Erst wenn die Wolken schlafengehn

kann man uns am Himmel sehn
 

Sie glaubte zu wissen, wer ihn so hergemacht hatte. Ihm selbst traute sie das nicht zu. Zu viele kleine Details. Die Haare, die schwarzen Linien unter den Augen, um den Blick auf die grünen Tiefen zu richten und selbst die Ringe an den Händen, die schwarzen Schnüre um seinen Hals, so wie das breite Leder mit den anmutigen Verzierungen an seinem rechten Handgelenk. Jemand, der sein eigenes Spiegelbild nicht sehen konnte und zuvor eher wenig Wert auf gutes Aussehen gelegt hatte, achtete nicht auf so etwas. Verrucht war das Wort, dass ihr dazu einfiel und doch waren seine Augen die Verlockung, seine Bewegungen das Wilde einer Raubkatze und doch sein Charme der reinen Unschuld. Wenn nicht dieser junge Mann als Köder an sein Ziel kam, dann niemand.
 

wir haben Angst und sind allein

Gott weiß ich will kein Engel sein
 

Ein kurzer Blick auf die Uhr verriet ihr, dass eine dreiviertel Stunde von seiner Frist verstrichen war. Sie fand es erstaunlich, wie schnell er hergefunden hatte, denn wenn Draco Malfoy einen in seinen recht talentierten Händen hatte, konnte das dauern. Es war jedoch nicht ihre Aufgabe herauszufinden, wie dieser Junge solche kleinen Wunder zustande brachte, später würde sie sich aber umhören, wie er seiner Leibwache entkommen war. Der blonde Drache schien gewusst zu haben, was für ein Etablissement der Schwarzhaarige gedachte zu besuchen, den sie glaubte nicht an Zufälle. Also wie kam es, dass er alleine hier war, ohne Schutz? Auch wenn der Lord des Clans der Slytherin um die Umstände wusste, dass Leibwächter dem Auftrag schaden würden, so fand sie es dennoch ungewöhnlich, dass der wahrscheinlich zukünftige Gefährte seines Erben allein hier war. Außer ihr war niemand hier, der ein Auge auf den Jungen werfen konnte, falls hier tatsächlich irgendetwas unvorhergesehenes geschah. Wäre nicht das erste Mal um diesen Gryffindor.
 

Sie leben hinterm Sonnenschein

getrennt von uns unendlich weit
 

Was Draco Malfoy und Blaise Zabini betraf: Wahrscheinlich würden die beiden nicht länger mit dem Schutz des Jungen betraut werden, wenn sie nicht die Besten für diesen Job wären und dass sie es waren, das wusste sie, so wie sie wusste, dass der dunkle Lord es wusste. Wenn es nicht gerade dieser Junge wäre, die größte Herausforderung, die es auf diesem Gebiet gab, würden die beiden unbestrittener Weise Glanzleistungen vollbringen und wenn sie es schafften Harry Potter am Leben zu halten, würden sie in der Lage sein jeden zu beschützen.
 

sie müssen sich an Sterne krallen (ganz fest)

damit sie nicht vom Himmel fallen
 

Aber wie gesagt, das war nicht ihre Angelegenheit. Ihre Aufgabe war bei weitem simpler gestrickt und dennoch um vieles komplizierter. Sie sollte aus der Ferne beobachten. Jemand, von dem man nicht wusste, dass er da war, vor dem verbarg man sich auch nicht. Nur hier und da musste sie vielleicht hin und wieder mal ihre Finger ins Spiel bringen, doch mehr auch nicht. Sie durfte keine Spuren hinterlassen, die auf sie hinwiesen. Eine wirklich schwierige Aufgabe, doch bisher machte sie ihre Sache gut.
 

Erst wenn die Wolken schlafengehn

kann man uns am Himmel sehn
 

Sehr gut sogar, um nicht zu sagen exzellent. Niemand ahnte etwas von ihr, denn sie war wie ein Schatten. Stets präsent und dennoch so unscheinbar. Nicht ernst genommen, denn nicht nur der junge Elb hielt eine Fassade aufrecht, die jeder sehen wollte, die Mühe nicht wert sie zu hinterfragen. Warum auch. Jeder war zufrieden mit dem was er sah und fürchtete sich vor der Tiefe die sich dahinter verbergen konnte. Harry war ein Held und sie unwichtig am Rande des Geschehens. Ein Produkt, entstanden aus dem Verhalten ihrer Eltern. Mehr nicht. Nicht für die Augen, die nicht tief sahen.
 

wir haben Angst und sind allein

Gott weiß ich will kein Engel sein*
 

In dem Sinne lehnte sie sich an das Geländer der Brüstung, verlagerte ihr Gewicht, nippte an ihrem Drink und ließ den Jungen nicht aus den Augen. Es war ja nicht so, dass er aufsehen würde und sie erkennen könnte.

Erst da stach ihr etwas ins Auge. Sie musste sich vorsehen. Sie war doch nicht die einzige, die über das junge Halbblut wachte.

Vielleicht war eine Planänderung angebracht.
 

~*~

„Salazar, du glaubst nicht wer uns die Ehre erweist noch etwas länger zu bleiben. Jahrzehnte lang weigert sie sich einen Fuß auf britischen Boden zu setzten und jetzt kann sie nicht lange genug bleiben. Wie es mir scheint hat sie irgendetwas vor und ich würde meinen Erstgeborenen darauf verwetten, dass es etwas mit dem exotischen Elbenblut zu tun hat, wenn es nicht er wäre, der Grund und Einsatz wäre.“

Nichts Gutes ahnend strich sie sich einige der silbernen Fransen aus dem Gesicht und schnaubte. Woher kam nur dieser Widerwille gegen das, was vor sich ging? Wieso sah sie nicht, dass es gut war, was dem Jungen bei ihrem Sohn gelang.
 

„Da ist sie wahrscheinlich nicht die Einzige. Das Königshaus der Silvaes scheint auch was zu planen, wenn auch aus anderen Beweggründen. Wir müssen abwarten, wie sich das alles entwickelt.“

Prüfend sah Cruenta auf zu ihrem Mann, der in einem der Ohrensessel saß, die Beine überschlagen und die Fingerspitzen aneinander gelegt hatte. Sie runzelte die Stirn. Das hatte nichts gutes zu bedeuten.

Ein Blick durch den Raum verriet ihr, dass Thomas schlafend auf dem Sofa neben Salazar lag. Sofort wusste sie, dass etwas faul war. Warum wachte ihr Mann um diese Uhrzeit über den Schlaf ihres Sohnes?
 

„Was geht hier vor?“

Ihre Stimme war ruhiger, als sie sich fühlte. Gefahr schwebte in der Luft, doch sie konnte sie nicht greifen. Sie hatte nichts mit seinen Worten zu tun, auch war sie nicht akut hier, dennoch präsent.
 

„Wir wissen wo wahrscheinlich das letzte Buch ist.“

Cruenta schwieg, doch ihr Blick schwor, dass sie die Informationen aus ihm herausholen würde, wenn er nicht bald weiter sprach. Mit dem bisschen konnte sie ihrer Ahnung nicht auf den Grund gehen.
 

„Es ist in den Händen eines Sammlers. Unser junger Harry ist los um es zu besorgen.“

Verwirrt zogen sich ihre Augenbrauen zusammen.
 

„Der Junge hat zwar bewiesen, dass er ein recht passabler Kämpfer ist, aber warum ist er alleine?“
 

„Ich werde dir etwas mehr über Carlos Dominguez erzählen.“
 

~*~

I was lying on the floor

Till I heard you cry so close

Yes, I was thinking of suicide, suicide

Your face, there in the mirror

Your sigh, visions in my head

Goin’ mad, is there someone else?

Someone else?
 

Harry hatte keine Ahnung, wie lange er schon hier war und wie viel Zeit ihm noch blieb, doch eines wusste er: Ein zweites Mal würde er so etwas auf keinen Fall und unter keinen Umständen machen. Was hatte ihn da eigentlich nur geritten? Das war die Hölle. Es fiel ihm schwer genug die Orientierung nicht zu verlieren. So viele Menschen, so laute Musik, so viele Gerüche und nur die wenigsten davon waren angenehm. Nicht zuletzt die vielen starrenden Blicke. Sie fühlten sich vielleicht unentdeckt, doch er wusste, dass sie da waren. Wie hatte er sich einbilden können, dass er diesem Mann überhaupt fand, ohne seine Magie einzusetzen? Himmel er war blind! Ohne seine Magie auch noch völlig Orientierungslos All seine kleinen Tricks brachten ihn hier nicht weiter, vor allem, da der Mann, den er suchte so etwas wie einen sechsten Sinn, ein Gespür für Magie hatte. Deswegen hatte er auch gehen müssen, denn solange er nicht zauberte, war sein Magielevel für jeden nicht höher, als der eines Muggles. Und weil seine äußerliche Beschreibung genau aufs Profil passte.
 

Is there something more that I can say?
 

Trotzdem, es hätte bestimmt auch einen anderen Weg gegeben. Das ganze war wieder einmal einer seiner überstürzten Aktionen gewesen. Wem wollte er hier eigentlich etwas beweisen?
 

I can say, I can say, I feel you closer

I can say, I can say, is there something more that

I can say, I can say
 

„Dir selbst du Idiot“ murmelte er.

Es war ja nicht so, als könnte ihn hier irgendwer hören. Da konnte er auch den ein oder anderen Gedanken laut aussprechen, vor allem, wenn er so wahr war.

Das Ganze tat er nur, um sich etwas zu Beweisen, von dem er sich anders nicht selbst überzeugen konnte. Überzeugen, dass er die letzte und dunkelste seiner miesen Zeiten hinter sich lassen konnte, sie vielleicht nicht zu vergessen vermochte, doch selbst stark genug war ihren Schatten hinter sich zu lassen. Und deswegen tat er auch so einen Schwachsinn, in der Hoffnung, dass es ihm weiter helfen würde.
 

Are we living on a razor?

Is this predestination?

I’m confusing what is real, what is real

Something, something is controlling

Calling, crawling in my skin

I say, is there someone else?

someone else?
 

Im Augenblick war es mehr als würde er schweben, weder fallen, noch auf eigenen Beinen stehen. Seine Freunde hatten seinen Fall gebremst, ihn sogar aufgefangen, doch auf der Schwelle, auf der er sich befand, war es ein leichtes wieder in die Dunkelheit zu stürzen. Zuerst musste er aus dem Schatten treten, um weiter gehen zu können. Zwar lebte er wieder, hatte für sich selbst eine Aufgabe gefunden, es brachte ihn nur in einer Sache nicht weiter, ließ ihn schweben, aber bisher war es ihm nicht wichtig gewesen, hatte wenig Gedanken daran verschwendet, es hatte so viel anderes gegeben. Aber nun gab es etwas neues in seinem Leben. Ohne dass er es gemerkt hatte, hatte es sich hinein geschlichen.
 

Is there something more that I can say?
 

Oder anders gesagt, hatte es ihn entführt und sich einfach in sein Leben gedrängt.
 

I can say, I can say, I feel you closer

I can say, I can say, is there something more that

I can say, I can say
 

/Und erst ein... Malfoy hat mich mit der Nase darauf stoßen müssen./

In diesem Zusammenhang fungierte der sonst so angesehene Name eher als eine Art Verwünschung, mehr auf sich selbst, als auf den eigentlichen Träger. Wer hatte es sonst noch gemerkt, während er nicht den Hauch einer Ahnung gehabt hatte?
 

I feel you – Am I sick? There’s no end, you believe

Coincidence, destiny, it’s not over
 

Neville? Ginny? Die Zwillinge? Luna ganz bestimmt. Dem Mädchen schien nichts zu entgehen. Und seine Freunde hatte er kaum gesehen seither. War es damals schon so... offensichtlich gewesen?

Wahrscheinlich wusste es das halbe Schloss dieser verfluchten Todesser. Da war er immerhin den ganzen Tag. Seba bestimmt auch. Winky vielleicht auch? Himmel, selbst die Hauselfen, nur er mal wieder nicht!
 

I feel you – Am I sick? There’s no end, you believe

Coincidence, destiny, it’s not over

it’s not over, it’s not over
 

/Potter, mal ganz unter uns, du bist blind./

Ob ihm diese zynische kleine Stimme wohl für den Rest seines Lebens erhalten blieb, um ihm seine eigene Unzulänglichkeit vor Augen zu führen?

Wenn er so darüber Nachdachte, dann machte sogar der Kampf heute Nachmittag mit dem Vampir einen Sinn. Tom wusste, dass er sich wehren konnte. Er hatte sich sogar gegen drei Waldläufer behaupten können, wenn auch nicht ganz ohne Magie. Der Lord wollte nicht, dass genau das geschah, was geschehen würde, wenn es schief ging. Beinahe wäre sein Verhalten rührend, wenn es ihm nicht im Weg stehen würde. So nervte es ihn nur.
 

Give me a sign, give me a sign

Give me a sign, give me a sign

I can’t see you
 

Bei den Krallen einer schwarzen Veela, wie hätte er das auch bemerken sollen? Er fühlte sich schon seltsam, wenn seine Freunde sich um ihn sorgten. Es war ihm noch immer irgendwie fremd. Doch das hier war eine ganz andere Dimension, eine, die ihn überforderte, wenn er sich versuchte damit auseinander zu setzen. Es entzog sich einer jeden Logik und war alles andere als leicht nachzuvollziehen, wenn man es vorher nicht kennen gelernt hatte.
 

Give me a sign, give me a sign

Give me a sign
 

Die vergangenen 2 Tage hatte er Stück für Stück die einzelnen Teile versucht zusammenzusetzen. Als sie einkaufen waren, der Tag, als er ihn im Haus Dracul hat einziehen lassen, vor dem Konzert, nach dem Überfall, als sie mit ihm seinen Geburtstag gefeiert haben, sogar die Kleinigkeiten bei den Elben. Das Gesamtbild zeigte jedoch nicht nur die Seite des Lords, sondern auch seine eigene. Er hatte in den Armen des Mannes geweint, mehr als ein Mal, er hatte in ihm Sicherheit erkannt, als er nach seinem Sturz völlig desorientiert gewesen war.

Das heute war nur ein weiteres Beispiel. Er hatte eigentlich nur etwas demonstrieren wollen, doch da war mehr gewesen und das verunsicherte ihn, denn es war völlig neu, fremd und dennoch hatte er es irgendwie genossen. Es war anders gewesen, als das was er bisher erlebt hatte. Absolut kein Vergleich mit Cho Chang. Es war einfach etwas vollkommen anderes.
 

I can say, I can say, I feel you closer

I can say, I can say, is something more that

I won't
 

Genau deswegen musste er jetzt hier sein. Genau deswegen musste er das hinter sich bringen.

Er wusste nicht, was er von der Situation halten sollte, was er davon halten sollte, was zwischen ihm und Tom war, doch er hatte entschieden, dass er es herausfinden wollte. Vielleicht war es ja etwas Gutes, vielleicht würde es ihn wieder verletzen, aber erfahren würde er es nie, wenn er weiter schwebte.
 

If I have a star

You are protecting me

If I am too blind

It’s just coincidence

If I live in fear
 

Doch zuerst musste er sich selbst beweisen, dass er bereit dazu zu war wieder einen anderen Menschen so nah an sich zu lassen. Dann konnte er damit beginnen zu ergründen, was - nach Draco - nicht einmal dem Lord bewusst war. Es war eine Sache jemanden zu erlauben einen zu berühren, dem man vertraute, eine ganz andere offen zu sein und es zuzulassen, auch wenn man den Menschen nicht so gut kannte. Es war wie mit dem Schwimmen. Man wurde ins kalte Wasser geworfen und musste zusehen, dass man das Schwimmen lernte. Jedenfalls war es die Version, die er bekommen hatte, während sein Cousin einen Schwimmlehrer hatte, wobei Harry sich fragte wozu das ganze. Fett schwamm doch bekanntlich oben.
 

Your sigh covers me

If I fear to live

I can say
 

Aber dazu musste seine Falle für diesen Sammler zuschnappen. Weiter zu tanzen würde ihn anscheinend seinem Ziel nicht näher bringen, also beschloss er sich was zu trinken zu besorgen. Nach Regulus Bericht suchte der Mann sich seine Opfer auf der Tanzfläche aus, gab ihnen einen Drink aus, tanzte und, wenn es willig war, nahm er es - ihn - mit zu sich, wie ein neues Stück der Sammlung, dem Kernelement von Harrys Plan.
 

It’s not over

It’s not over

It’s not over**
 

~*~

Auch wenn er nicht genau bestimmen konnte woher seine Gewissheit kam, so wusste er, dass etwas in der Luft lag, als er auf seiner Suche den Salon im 4. Stock des Südflügels trat. Es war nie ein gutes Zeichen, wenn sich die beiden Führer des Slytherin Clans schweigend anstarrten und der dunkle Lord aus unerklärlichen Gründen seelenruhig daneben schlief, vor allem, wenn er doch angeblich ausgegangen war.

Er würde diesem verfluchten Spross eines Potter eigenhändig erwürgen, wenn er es schaffte auf seinem Alleingang umzukommen. Sollte er es überleben, dann würde er ihn einsperren und einen verdammten Bann um sie legen, damit sie sich nicht mehr als 10 Meter voneinander entfernen konnten. Am Besten er besorgte ein Halsband und eine Leine. Ein Überwachungs-, oder Aufspürbann würden auch nicht schaden.
 

Frustriert fuhr er sich mit der Hand übers Gesicht. So schön diese ganzen Ideen auch waren, doch Harry Potter seiner Freiheit zu berauben war damit vergleichbar ihn langsam zu Tode zu foltern. Gryffindors hatten nicht umsonst eine Raubkatze in ihrem Wappen. In Gefangenschaft gingen sie ein. Zudem war er nicht völlig alleine. Bevor ihn seine Suche nach dem Lord hergeführt hatte, hatte er Blaise gesucht und lediglich einen Zettel gefunden.
 

Es war so oder so zu spät. Jetzt hieß es Schadensbegrenzung und um nicht in den eigenen Tod zu stürmen lotete er erst einmal die Lage aus. Lady Slytherin war beinahe rot vor Wut, auch wenn ihre blasse Haut den selben Ton hatte wie sonst und doch konnte er leicht Frustration wahrnehmen. Lord Slytherin wirkte auf der anderen Seite zwar besorgt, nachdenklich, dennoch zuversichtlich.
 

„Was möchtest du Draco Malfoy?“

Salazar war nun auf den jungen Veela aufmerksam geworden und wandte den Blick von seiner Frau ab. Eine Antwort schien er von ihr nicht mehr zu bekommen.
 

„Lord Slytherin, ich habe nach dem dunklen Lord gesucht“ verneigte er sich kurz.
 

„Wie du siehst schläft er.“

Ein kurzes Nicken zu dem Sofa, doch die braunen Augen wandten sich nicht von ihm ab.
 

„Mein Anliegen ist glaub ich für ihn von Bedeutung.“
 

„Welches Anliegen?“

Salazar konnte sich schon denken worum es ging. Gab es überhaupt heute noch ein anderes Thema?
 

„Es geht um Harry Potter.“

Nun sah auch Lady Slytherin mit ihren rot glühenden Augen zu ihm und schien zu versuchen ihn zu durchleuchten.
 

„Du kannst auch mit mir darüber sprechen.“

Draco fühlte sich etwas unsicher unter den bohrenden Blicken der beiden, doch weder sein Stolz als Malfoy, noch sein Sein als Empath ließ ihn das zeigen. Er war ganz der Eisprinz.
 

„Er kam zu mir und bat mich ihm zu helfen etwas zum Ausgehen herauszusuchen. Seinen Worten nach nahm ich an, dass er zusammen mit dem dunklen Lord ausgehen würde. Doch als er gegangen war hatte ich eine schlechte Vorahnung.“
 

„Wie du siehst, war diese nicht einmal unbegründet. Es war zu erwarten, dass es ihm gelingt seinen Wächtern zu entkommen.“

Draco senkte sein Haupt. Es war nur eine Frage der Zeit gewesen, bis er in diese missliche Lage kam.
 

„Ich habe in meiner Funktion versagt.“
 

„Es ist ja nicht so, dass es an euch liegt. Allein dass du hier bist beweist, dass du geeignet bist. Nur fürchte ich, dass dir und Zabini das öfter passieren wird“ schnaubte die Lady.
 

„Ich gebe dir einen Rat. Achtet auf ihn, aber schleicht nicht um ihn herum. Bleibt auf Abstand, dass er selbst nicht weiß, dass ihr da seid. Vielleicht habt ihr dann mehr Erfolg ihn nicht entwischen zu lassen.“
 

„Vielen Dank Lady Slytherin, Lord Slytherin, doch entwischt ist er nicht. Ich habe ihn vielleicht verloren, doch Blaise Zabini nicht.“

Erstaunen war kein Vergleich mit der absoluten Verblüffung der beiden. Ihm ging es nicht anders, als er die in der Eile hin geschmierte Notiz gefunden hatte. Blaise hatte einen Tipp bekommen, dass Harry etwas plante und er nicht genug Zeit gehabt hatte ihn zu suchen. Er war mit Regulus aufgebrochen, um den Gryffindor im Auge zu behalten.

Schließlich nickten die beiden und Schweigen senkte sich über dem Raum. Sie hatten die beiden Jungen wohl unterschätzt. Draco wartete ab, was als nächstes geschehen würde.
 

„Seid wann ist er fort?“ wollte Salazar dann plötzlich wissen.
 

„Das war vor fast zweieinhalb Stunden.“

Innerlich verfluchte er dieses Anwesen, denn es war nicht leicht hier jemanden zu finden und eigentlich benutzt kaum einer diesen Salon.
 

„Es wird wohl Zeit Thomas zu wecken.“
 

~*~

Mit den Ellenbogen drückte und kämpfte er sich durch die tanzende Menge in die Richtung, in der er die Bar vermutete. Eher ungelenk schlug er sich bis zu der langen Theke durch und suchte sich einen freien Hocker. Jetzt hieß es erst einmal wieder warten und er hoffte, dass Carlos Dominguez eines der Augenpaare gehörte, dass er in seinem Nacken spürte und betete, dass dem nicht so war.
 

Hey amigos . . .

Adelante amigos . . .
 

Zumindest hatte er Recht behalten. An diesem Abend hörte er genug über sein Aussehen, doch keines der Komplimente trug einen spanischen Akzent, also hatten sie keine Chance auf mehr, als ein subtiles, aber deutliches 'kein Interesse'.

Das war bereits die vierte Runde gewesen. Tanzen – Bar – Tanzen – Bar – Tanzen – Bar – Tanzen – Bar. Er musste auf sein Glück bauen, dass der Sammler ihn überhaupt sah. Wenn man den Köder nicht sah, wie sollte man denn dann anbeißen?
 

Vamos vamos mi amor

Me gusta mucho tu sabor
 

Die Musik wechselte und klang in seinen Ohren nicht mehr so aggressiv, doch den Text verstand er nicht, was ihn lieber keine voreiligen Schlüsse ziehen ließ. An und für sich war die Musik ganz nach seinem Geschmack hier. Nicht dieser komische Krach von irgendwelchen Pseudogangstern, die Dudley hörte, oder dieses gesanglose Scheppern, was sie gespielt hatten, als er das erste und letzte Mal in seinem Leben in einer Disco gewesen war.

Harry schüttelte sich. Nein diese Erinnerung hatte hier und jetzt gar nichts zu suchen. Nicht jetzt wo er sich von den Schatten jener Nacht versuchte zu befreien.
 

No no no no tu corazón

Mucho mucho tu limón

Dame de tu fruta

Vamos mi amor . . .
 

„Was kann ich dir geben Süßer?“ fragte ihn eine Frau hinter der Theke.

Harry zuckte etwas mit den Schultern. Sie fragte ihn heute schon das vierte Mal, doch noch immer hatte er keine Ahnung. Bis auf Butterbier, Feuerwhiskey und den Scotch seines Onkels kannte er eigentlich nichts. Das und die Namen der Drinks, die man ihm heute schon hatte ausgeben wollen. Doch da er sie nicht angerührt hatte, wusste er nicht wie sie überhaupt schmeckten. Vielleicht sollte er es eines Tages mal ergründen?
 

Te quiero puta!

Te quiero puta!

Ay que rico
 

„Lauren, gib dem Bonito doch 43er con leche, mi Amor.“ *4

Harry wandte sich nach links, zu dem Mann mit der tiefen Stimme und dem scharfen Akzent. Er setzte eines seiner lieblichen Lächeln auf, als Lauren ein Glas vor ihn stellte. Wie es schien hatte der nächste angebissen, doch war es wieder nur ein kleiner Fisch, oder der Hai, den er zu fangen versuchte? Das Schauspiel begann.
 

Ay que rico un dos tres

Sí te deseo otra vez

Pero no no no tu corazón

Más más más de tu limón

Querido
 

„Und wem danke ich für diesen Drink?“

Es war bei weitem nicht der erste, den man ihm ausgeben wollte und das wollte er auch betonen, denn er musste demonstrieren, dass er nicht leicht zu kriegen war. Ein Sieg nach einer Herausforderung schmeckte umso süßer und ließ einen in seinem Taumel unvorsichtig werden.
 

Dame de tu fruta

Dame de tu fruta

Vamos mi amor . . .
 

„Amigos nennen mich Carlos.“ *4

Ein zufriedenes Grinsen wollte sich auf Harrys Lippen stehlen. Er hatte ihn also gefunden. Es begann. Jetzt würde er herausfinden, ob er bereit war, oder weiter schweben, wenn es schief ging sogar wieder stürzen würde. Ab jetzt war alles möglich. Es gab kein zurück mehr.
 

Te quiero puta!

Te quiero puta!

Ay que rico
 

„Carlos also. Ich bin Tom, doch Freunde neigen dazu mich Kitty zu rufen.“

Der Mann lachte, als sie mit ihren Drinks anstießen und Harry daran nippte. Der hier war gar nicht mal so schlecht. Trotzdem kroch das Unwohlsein mit eisigen Füßen seinen Rücken hoch. Sein Bauch sagte ihm, dass er diesen verfluchten Drink weg stellen und das weite suchen sollte, während sein Verstand ihn mit diesem hinreißenden Lächeln dort bleiben ließ wo er war.
 

Entre tus piernas voy a llorar

Feliz y triste voy a estar

Feliz y triste voy a estar
 

„Leche für el gato. Wenn das nicht ein Wink del Destino war“ raunte Carlos dunkel. *4

Harry war schlecht, dennoch runzelte er neugierig die Stirn, da er dieses gebrochene Englisch nicht so recht verstand. Leche war wahrscheinlich die Milch in seinem Drink und dass Destino das Schicksal war, konnte er auch noch verstehen. Vielleicht hätte er das Ganze einen Tag aufschieben sollen und in der Zeit ein spanisches Wörterbuch lesen sollen. Doch er strich den Gedanken wieder. Er war doch ein einfacher Junge, der hier seinen Spaß suchte und sich nicht darauf vorbereitet hat, mit einem Spanier zu flirten um dem ein Buch abzunehmen, dass ihm eigentlich gar nicht gehörte.
 

Más más más por favor

Más más más sí sí señor

Más más más por favor
 

„Gato?“ fragte er deswegen.

Ihm fiel einfach nichts besseres ein, um dieses Gespräch am Laufen zu halten und sich davon abzulenken, dass er eigentlich tief in seinem Inneren nur weit weg sein wollte. Es war schwieriger, als er sich vorgestellt hatte, denn so tief lag es gar nicht, wie er gehofft hatte.
 

„Der Kater, wie ihr ihn nennt, oder auch Tomcat.“

Harry setzte ein Lächeln auf. Wie einfallsreich, auch wenn das Wortspiel auf seine Kappe ging. Doch er hatte angebissen. Weiß die Hölle, warum er sich Tom genannt hatte.
 

/Vielleicht, um dir ein Gefühl der Geborgenheit zu geben?/

Seit wann war diese zynische Stimme so in Honig getaucht und wo bei den Gestirnen kam dieser Gedanke her?
 

Más más más sí sí señor

No me tengas miedo

No te voy a comer
 

„Auf des Schicksals Kater.“

Harry hob sein Glas erneut und nahm einen großen Schluck. Den brauchte er jetzt, doch er musste aufpassen, dass er nicht zu viel Trank, aber auch nicht zu wenig, um nicht aufzufliegen. Himmel, war das kompliziert.
 

„Was hältst tú vom bailan?“ *4

Harry konnte spüren, dass dieser Kerl ihn schon fast mit seinen Blicken auszog. Ihm wurde ganz flau, wenn er sich vorstellte, was dem Mann wohl für abscheuliche Gedanken durch das Libido jagten. Vielleicht hätte er doch etwas mehr anziehen sollen. Eine von Snapes Roben vielleicht.
 

Más más más por favor

Más más más sí sí señor
 

„Ich versteh nicht.“

Harry hatte vielleicht die Worte nicht verstanden, doch er wusste, was jetzt kommen würde. Es war wirklich immer die selbe Prozedur bei diesem Perversen. Harry zuckte fast zusammen bei dem Gedanken, zwang sich jedoch zur Ruhe. Bisher hatte er versucht das Kind nicht beim Namen zu nennen.
 

Sí sí señor
 

„Tanzen.“

Harry lächelte lieblich. Er hatte es gewusst und dieser Mann hing unwiderruflich an seiner Leine. Er musste ihn nur noch einziehen.
 

Te quiero puta!

Te quiero puta!

Dámelo dámelo
 

„Tanzen ist super.“
 

Te quiero puta!*3
 

~*~

„Bist du des Wahnsinns ihn ziehen zu lassen, ihm sogar einen Vorsprung zu schaffen? Er ist viel zu labil für so eine Trollscheiße. Er hat bereits zwei Mal versucht sich umzubringen und wenn das heute schief geht, dann kann ich nicht vorhersagen, ob es bei einem Versuch dieses Mal bleibt.“

Vampire waren von Natur aus sehr blass, doch der Mangel an Farbe in Salazars Gesicht war mit Fahl nicht einmal annähernd zu beschreiben.
 

„Bei den Clanen. Wie...“ begann Salazar, doch er stoppte.

Er wusste nicht genau, ob er fragen wollte, wie sein Sohn davon erfahren hatte, oder wie der Junge versucht hat sich das Leben zu nehmen. Auf die letzte Frage kannte seine Frau die Antwort, auch wenn es ihr unklar blieb, warum er die Zeichen noch immer trug. Es wäre ein leichtes sie verschwinden zu lassen. Ebenso wenig wusste sie, wie auch Draco, was ihn so weit getrieben hatte. Das Veelablut würde sich jedoch eher die Zunge abbeißen, als Harry danach zu fragen, wenn der Junge nicht bereit war darüber zu reden.
 

„Seine Handgelenke.“

Mehr brauchte er nicht zu sagen, denn seine Eltern verstanden und es beantwortete die eine, so wie die andere Frage. Doch trotz allem glaubte Salazar – und er hoffte er täuschte sich nicht – dass Harry Potter es schaffen würde. Zudem schien seine Frau nicht den geringsten Zweifel zu hegen und auch der junge Malfoy schien nicht besorgter als zuvor. Seine Miene blieb unbewegt und manchmal verspürte Tom, wie jetzt, den Drang, eine Regung aus dem Jungen herauszufluchen. Ein irrwitziger Gedanke schoss ihm durch den Kopf, der eben so lächerlich, wie interessant war: Warum gelang es Harry und ihm nicht?
 

„Jetzt malt die Flammen nicht an die Wand. Der Bengel weiß meist was er tut. Seine kleine Demonstration schien immerhin ganz überzeugend gewesen zu sein, oder Tom?“

Der Ton seiner Mutter provozierte ihn, zog ihn auf und seine Nerven lagen so schon blank.
 

„Das ist doch überhaupt nicht zu vergleichen!“ schrie er.

Wollten sie denn alle nicht verstehen? War es so schwer zu kapieren?
 

„Nein? Ein Mann, der glaubt ihm überlegen zu sein und ihn bedrängt? Ich sehe da keinerlei Differenz.“

Schnaubend wandte der junge Vampir sich mit geballten Fäusten ab und schritt auf die Tür zu, die sich jedoch knallend vor ihm schloss. Fauchend wirbelte er herum, doch seine Mutter sah dem nur gelassen entgegen.
 

„Du solltest erst einmal wieder anfangen rational zu denken, bevor du unserem rätselhaften Gast nachjagst.“

Gelassen steckte sie ihren Zauberstab zurück, ohne ihn dabei anzusehen.
 

„Rational denken?“ grollte der dunkle Lord.
 

„Genau das mein ich.“
 

~*~

Es war mehr Glück, als alles andere, dass er jetzt hier war, um dafür zu sorgen, dass er und sein Partner nicht ihren Posten verloren. Nach dem sein Pate mehr aus Gewohnheit gelauscht hatte, statt ganz zu verschwinden, war er zu ihm gekommen und hatte berichtet, dass ihr Mündel etwas wirklich saublödes vorhatte. Anders konnte man das nicht nennen. Schnell hatte ihm Regulus einen groben Riss der Dinge gegeben, während er sich fertig gemacht hatte. Von einem Bekannten aus der Abteilung für Import und Export magischer Artefakte des Ministeriums hatte er alles erfahren, was man über den Mann, den man auch den Sammler nannte, wissen musste. Dann war er auch schon weg gewesen. Draco zu suchen, der Harry suchte, hatte keinen Sinn, dafür war die Zeit zu knapp gewesen. Er hätte überall sein können.
 

What? Damn, you're right!

Dare is about obsession

It's something inside

Wounds are bleeding in my hands

Turning blind

No one will ever stop this self-made decline

Nothing really matters.
 

Es hatte ihn einige Mühen gekostet in diesen überfüllten Club - das Shark - zu kommen, auch wenn es sich gelohnt hatte, denn er war noch vor dem Elbenblut da gewesen, das er, einmal gesichtet, nicht mehr aus den Augen ließ. Regulus hingegen hatte sich irgendwo draußen postiert, um ihnen einen Fluchtweg offen zu halten, falls es Ärger gab, oder schlimmer, der Orden des Phönix hier auftauchte. Doch von der Zielperson war lange nichts zu sehen gewesen. Zwar hatte er nur eine grobe Beschreibung, doch als er ihn gesehen hatte, gab es keinen Zweifel.
 

He's watching me

What if I look away and deal with it (He's watching me)

Digging in my grave (He's watching me)

I won't deny it (He's watching me)

Fragile

My crystal ball (He's watching me)

Shattered on the ground
 

Blaise konnte es nicht verhindern, dass er wütend seine Hände zu Fäusten ballte, bei dem Anblick des großen, beleibten Mannes. Zwar hatte ihm der Black nicht viel erzähl, doch es hatte gereicht, um in ihm ein Gefühl des Hasses zu schüren. Was war es, das es diesem Mann erlaubte seinen kranken Geist auszuleben, ohne, dass er gestoppt wurde? Was war es, dass er seine Opfer in sein Netz locken konnte, wie eine Spinne? Der Mann sah nicht sonderlich gut aus, wenn überhaupt, auch wenn Kleider bekanntlich Leute machten und seine sahen teuer aus. Das krause dunkle Haar und der adrette Bart rundeten sein Erscheinungsbild ab, doch für seinen Geschmack war dieser Mann zu dicht an den freien Armen behaart und wenn er sich vorstellte, wie der Rest aussah, wurde ihm schlecht und er war trotz allem zu dick, um noch als kräftig bezeichnet zu werden.
 

What? Damn, you're right!

Learn is about rejection

There's nothing to hide

Wounds are healing in my hands

Turning blind

No one will ever scratch

My own state of mind

Nothing really matters
 

Das Nymphenblut konnte regelrecht den Moment bestimmen, als dieser Bastard Harry entdeckte. Auf der einen Seite konnte er es verstehen, denn für einen normalen Menschen musste der Junge wie eine Erscheinung wirken, ein Edelstein zwischen grauen Steinen. Dennoch wurde ihm bei dem Blick speiübel. Er wusste, dass der Mann den Köder geschluckt hatte. Er war ein Sammler und als solcher konnte er gewiss nicht der Versuchung widerstehen, ein solches Schmuckstück seiner Sammlung zuzufügen. Ein bisschen hatte er gehofft, dass es nicht so weit kam, auch wenn das völlig absurd war. Wenn Harry Potter eines gelang, dann in die beschissensten möglichen Situationen zu kommen und ganz ehrlich, dieser Perverse war eine der Schlimmsten.
 

He's watching me

What if I look away and deal with it (He's watching me)

Digging in my grave (He's watching me)

I won't deny it (He's watching me)

Fragile

My crystal ball (He's watching me)

Shattered on the ground
 

Ihm standen fast die Tränen in den Augen, als er mit ansehen musste, wie Harry auf dem Mann einging, mit ihm flirtete, ihn reizte, als würde er nie etwas anderes machen. Es war, als wäre dort ein völlig anderer Junge, als der, der sich vor einem Jahr von niemanden hatte berühren lassen, der niemanden in seiner Nähe geduldet hatte.

Ja, er und Draco waren nicht blind, geschweige denn dumm. Alea, Pappilo, seine Narben und ihr brennender Verdacht, warum so ein starker Junge mit einem ungeheuren Überlebenswillen und einer Kämpfernatur versuchte dieser Welt zu entfliehen. Mindestens eine der zwei Linien, von denen Draco ihm erzählt hatte, schürte nur die Sorge, die er in diesem Moment sich machte. Wie, bei allen Dämonen der sieben Höllenkreise konnte Harry das mitmachen – freiwillig?
 

He's watching me

What if I look away and deal with it (He's watching me)

Digging in my grave (He's watching me)

I won't deny it (He's watching me)
 

Nach dem Überfall wurde ihm nach und nach etwas klar, dass er bisher nicht einmal Draco erzählt hatte. Als sie das Feuer löschten, als er Harry die Magie entzogen hatte, da hatte der Junge sich nicht vor ihm verschließen können, wie er es sonst tat, denn gegen den Kuss eines Nymph konnte man sich nicht verschließen. Draco konnte er aussperren, doch ihn nicht.

Harry hatte Panik gehabt. Nackte Panik war durch ihn gekrochen. Zuerst hatte er geglaubt, dass er Angst vor dem Tod hatte, doch der war ihm egal, als wüsste er, dass das Leben um so vieles grausamer war.

Was war es, das es diesem Jungen die Kraft gab diese Farce abzuziehen? Warum musste Harry Potter nur immer so stark tun? Das Ganze war nicht mehr fair.
 

Fragile

My crystal ball (He's watching me)

Shattered on the ground*5
 

Der weißhaarige Junge riss sich aus seinen Gedanken, als er sah, wie Harry und der Mann zum Ausgang gingen. Kälte breitete sich in ihm aus. Ab jetzt war Harry auf sich allein gestellt. Jetzt konnte er nur noch warten und hoffen. Wenn Harry dann wieder da war und er betete zur Göttin, dass dem so war, dann würde er ihm den Kopf waschen, das ihm die Ohren klingeln würde.

Blaise lachte trocken auf.
 

„Als würde ich das übers Herz bringen.“
 

~*~

Es war erstaunlich einfach gewesen in das Haus zu kommen. Viel leichter, als er gedacht hatte, und das bevor Tom ihn an den Spitzohren heraus geschliffen hatte.

Aber woher sollte er auch wissen, dass das zufällige, unabgestimmte und doch in seinem Vorhaben äußerst kompatible Agieren unabhängiger Instanzen, die ihn jede versuchte aus dem Hintergrund zu unterstützen, sich äußerst gut ergänzte?

Angefangen bei Lord und Lady Slytherin, die zu verhindern wussten, dass ihr Sohn auch nur ein Fuß von dem Anwesen setzte. Während einer seiner Leibwächter ein Auge auf ihn warf, sorgte sein Begleiter dafür, dass alternative Ziele für das Zielobjekt selbst, erst gar nicht zur Auswahl standen. Und dann gab es da noch eine Junge Frau, die mit ein Paar Tropfen eines ausgewählten Trankes dafür sorgte, dass der Mann nicht lange fackelte. Sie traute dem Jungen durchaus zu mit dem Mann fertig zu werden, selbst wenn er rattig war.

So hatte der Spanier keine großen Bedenken, als er merkte, dass die Reinkarnation eines jungen Gottes auf ein Abenteuer aus war. Solch eine Schönheit hatte er selten zu Gesicht bekommen. Er wollte sich viel Zeit für ihn nehmen, sehr viel Zeit.
 

Mit der Hand auf dem unteren Rücken schob er seine Eroberung sanft, jedoch mit Nachdruck durch die Tür in einen hohen achteckigen Raum, der komplett von einer Galerie eingeschlossen war. Jeder hatte bisher die vielen Vitrinen, die dort standen, die Gemälde, alten Kämme, Masken und Speere, um nur einen Teil zu nennen bewundert. Die jungen Augen staunten schon, wenn sie alleine das Haus sahen, das komplett aus Kristallglas bestand.

Dieser Junge jedoch schien völlig unbeeindruckt, doch er dachte nicht weiter darüber nach. Der Trank hatte sich voll entfaltet und es war unwichtig, was der Junge dachte, auch wenn er immer sehr stolz war auf das, was er sich über die Jahre angereichert hatte und die Macht die sie ihm gaben, die ihm sein Ruf gab, genoss. Doch im Augenblick schien das alles neben diesem Jungen zu verblassen.

Er zog ihn plötzlich zu sich, presste die schlanke Figur an sich und hielt seinen Mund ganz nah an das Ohr des Jungen.
 

„Estás en infierno bonito y yo soy el diablo“ floss es über seine Lippen, wie Honig, mit dem Hauch von Basiliskengift. *6

Doch statt zu erzittern, wie sie es sonst taten drehte der Junge seinen Kopf zu ihm und trug das Lächeln eines Engels in seinem Gesicht.
 

„Du bist nicht der Teufel. Nur eine Prüfung.“

Seine Stimme war süßer als alles was er je gehört hatte und dennoch trieb sie ihm einen eisigen Schauer über den Rücken und ehe er sich versah, hatte der Junge ihm sein Knie zwischen die Beine gerammt und in dem er den Rücken durch bog, sich nach hinten fallen ließ, dort mit den Händen abfing, die Beine in die Luft schwang, nicht ohne ihm mit dem rechten Fuß einen unters Kinn zu geben, dass er rückwärts taumelte, hatte er sich aus seinem Griff befreit und stand ihm leicht vorgebeugt gegenüber.

Im ersten Moment war er völlig überrumpelt und vom Schmerz betäubt, als das er wirklich realisieren konnte, was geschehen war, doch dann kam die Erkenntnis und mit ihr die unbändige Wut.
 

„Du kleine Schlampe wirst hier nicht mehr lebend raus kommen.“

Harry war beeindruckt. Das war ein kompletter englischer Satz gewesen, ohne ein Wort Spanisch.

Lange konnte er sich dem jedoch nicht hingeben, denn der erste Fluch schoss auf ihn zu und er schaffte es nur knapp ihm auszuweichen.
 

„Mil diablos!“ fluchte er, als hinter Harry eine Vase bedenklich wackelte.*6

Der Junge hingegen schickte eine Welle los, damit er sich diesen Raum erst einmal ansehen konnte, nur um festzustellen, dass es völlig sinnlos war. Fluchend musste er erkennen, dass von der Schutzmagie überall, den magischen und unmagischen Artefakte, dem Geheimnisbann um das Haus und selbst dem Kristallglas die Welle, die er normal benutzt, um zu 'sehen' völlig gestört und teilweise neutralisiert wurde.
 

Carlos auf der anderen Seite brodelte vor Wut, sein Blut kochte förmlich. Ein Zauberer! Dieser kleine Bastard war ein verfluchter Zauberer. Wie war es ihm gelungen sich vor ihm zu verbergen? Wie hatte er das gemacht? Und viel wichtiger, wie konnte er es wagen sich ihm zu widersetzten? Wie konnte er es wagen gegen ihn zu kämpfen?

Stolz, wie er vor ihm stand, bereit für den nächsten Angriff, war er trotz allem noch schön, wie ein schwarzer Panther, doch er saß in der Falle. Er musste ihn einfach haben. Er würde ihn unterwerfen, ihn brechen, dass er ihm gehörte, ihm ganz allein.
 

„Wer schickt dich? Was willst du?“
 

„Weder das eine noch das andere ist für deine Ohren bestimmt“ fauchte Harry gereizt.

Es passte überhaupt nicht in seinen Plan, dass er den Raum nicht einschätzen konnte.
 

„Es ist egal. Du wirst mir gehören.“
 

„Dann musst du mich schon holen.“

Der Mann lachte. Dieses Kind war ihm nicht gewachsen, nicht ohne einen Zauberstab.
 

Ein Fluch folgte dem nächsten und verärgert musste er feststellen, dass der Junge schnell und geschickt war. Er wich seinen Angriffen aus, doch langsam schien es ihm immer schwerer zu fallen und dann hatte er ihn. Dem Fluch, der auf ihn zu kam, konnte er einfach nicht ausweichen, das war unmöglich. Plötzlich riss der junge Mann den Arm hoch und schlug den Fluch einfach weg, dass er eines der Gemälde von der Wand riss.
 

„Iesto es obra tuya!“ *6

Der Junge konnte mehr, als er gedacht hatte. Dieses Kunststück war beeindruckend gewesen und der Wunsch ihn zu besitzen stieg beinahe ins unermessliche.
 

„Esto se haces tú dolerse.“ *6

Er sah zu dem zerstörten Rahmen und dem beschädigten Kunstwerk.
 

„Cortar!“ *6

Der Fluch war stark und dieses Mal riss er Harry drei tiefe Schnitte in den Arm. Er zuckte nicht einmal mit der Wimper, doch sein Blick gefror zu Stein und nun ging er in den Angriff über.
 

„Ein Handmagier“ schimpfte der Spanier.

Er vermutete, dass einer der Ringe den Stab ersetzte.

Das Duell wurde immer schneller, die Flüche immer stärker und gefährlicher und Harry musste feststellen, dass dieser Mann wirklich ein exzellenter Duellant und starker Kämpfer war. Unmöglich ein Mensch.
 

„Dämonendiener!“ fluchte er und der Mann lachte nur gehässig auf.

Dieser Bastard hatte einen Pakt mit einem Dämon des zweiten oder dritten Höllenkreises geschlossen. Deshalb hatte ihn bisher niemand gestoppt.

Das änderte alles.
 

„Si Bonito. Was auch immer du bist, gegen mich hast du keine Chance.“
 

„Ich bin dein Untergang“ kam es dunkel von Harry.

Plötzlich wehten seine Haare in einem Sturm, der um ihm zum Toben kam.
 

„Protegerse!“ rief der Mann und ein Schild leuchtete um ihn herum auf. *6
 

„Das wird dir auch nichts mehr nützen.“

Harrys Hände, die er zu Fäusten geballt hatte, schnappten auf und es war, als würde der Wind sich um ihn entzünden und plötzlich in weiße Flammen aufgehen.
 

„Santa fuego sangre!“ *6

Es war das erste Mal, dass Carlos Dominguez Angst hatte, wirkliche Angst.
 

„Anestesiar“ *6

Fast schon panisch schickte er einen Zauber nach dem andern auf den Jungen, doch die Flammen verschluckten sie einfach, nährten sich von ihnen.
 

„Gracia de Dios“ *6
 

„Du hast dein Leben ausgehaucht, als du einen Pakt mit einen der Dämonen geschlossen hast und jedes Recht auf Gnade mit deinen Taten verspielt. Auf das du in der Hölle schmorst!“ schrie Harry und die Flammen schienen zu explodieren. Das Kristallglas der Wände zersprang, dass das Glas wie glitzernder, schneidender Regen fiel und die Flammen hüllten den Mann ein. Seine Schreie hallten in der Nacht wieder, grausam und gequält.
 

Vorsichtig legten sich zwei kühle Hände über seine Ohren und ließen ihn den grausamen Gesang der Flammen und des Todes nicht mehr hören. Er schloss einfach die Augen und versuchte nicht darüber nachzudenken, was er gerade getan hatte, versuchte auszusperren wo er war, was er war.
 

Als die Hände verschwanden war alles Still. Alleine einige Zikaden waren in der Nacht noch zu hören.
 

„Ich habe gerade einen Menschen getötet.“

Seine Stimme war kratzig und erstickt, doch er machte sich nicht die Mühe sich zu räuspern. Er fand es nicht angebracht.
 

°Dieser Mann hat alles menschliche hinter sich gelassen für die Befriedigung seiner Gelüste. Es war der einzige Weg ihn zu stoppen.°
 

„Das ändert nichts an dem was ich getan habe.“
 

°Was fühlst du?°

Sie legte ihm eine Hand über sein Herz und er schloss die Augen, um in sich hinein zu hören.
 

„Frieden.“
 

°Siehst du. Lass uns dein Buch suchen.°

Harry nickte und ging ein paar Schritte, bevor er sich umwandte.
 

„Kannst du mir helfen? Meine magischen Wellen funktionieren hier nicht richtig mit dem ganzen Zeug.“

Sanft strich das weiche Fell der Wölfin seine Hand, das er vorsichtig griff. Bei jedem Schritt knirschte das Glas unter ihren Füßen, als sie sich auf die Suche machten.
 

~*~

Scheppernd fiel die Schale zu Boden und das Wasser spritzte in alle Richtungen.
 

„Ich weiß nicht, ob es weise von dir war, was du getan hast Raziel.“
 

„Ich weiß nicht, ob es weise war, doch es war das Richtige.“
 

„Das Richtige? Wie kannst du sagen, dass es das Richtige war? Kennst du die Dunkelheit in seinem Herzen? Weißt du wie zerrissen seine Seele ist?“
 

„Weißt du es, Remiel?“
 

„Eben dies ist es, worauf ich hinaus will. Du kannst es nicht wissen, niemand kann es. Er ist eine Gefahr, eine unheilbringende sollte er die Prüfung antreten und scheitern.“
 

„Das sehe ich anders. Genau diese Umstände werden ihm helfen, zu sich selbst zu finden. Er ist stark.“
 

„Das ist es was mir Sorgen macht.“
 

„Die Zeit wird es zeigen.“
 

„Wenn es dann nicht zu spät ist.“
 

~*~

Vorsichtig schlich Harry durch die Gänge des Schlosses. Im Gegensatz zu seiner Abreise hatte er es dieses Mal beschlossen den Apparationspunkt der Eingangshalle zu nutzen. Er wusste nicht, ob ihn jemand in seinem Zimmer erwarten würde, oder ob er nicht zufällig einfach vor Dracos oder Toms Nase auftauchen würde und das würde unangenehme Fragen geben. Diese Variante war eigentlich auch nicht die beste, wenn auch die Sicherste. Er hasste apparieren. Es gab bessere Arten zu reisen, als durch einen engen Schlauch gezogen zu werden. Immerhin war es besser als Portschlüssel und um vieles als Flohpulver. Vielleicht sollte er sich eine Apparierlizens besorgen.

Jedoch war der Reisekomfort nicht das größte Problem. Er musste versuchen das Buch zu den anderen in Toms Arbeitszimmer im Südflügel zu bringen, sich dann unbemerkt in den Nordflügel schleichen und hoffen, dass er bis zum großen Donnerwetter noch ein bisschen Schlaf bekommen würde.
 

Vorsichtig schob er die Tür auf und steckte seinen Kopf durch den Spalt. Erleichtert seufzte er. Der Raum war leer. Er legte das Buch auf den schweren Schreibtisch und wollte gerade wieder gehen, als es plötzlich laut in der Stille klatschte und seine linke Wange in Flammen aufzugehen schien. Erschrocken zuckte seine Hand nach oben und legte sich auf die heiße Haut.
 

„Hatte ich dir nicht gesagt, dass du nicht gehen sollst“ es war eine Feststellung und keine Frage, die die vor Kälte klingende und gleichzeitig vor Wut kochende Stimme trug.

Einen Moment schien die Zeit gefroren, als Harrys Augen erschrocken und verletzt in die Leere zu starren schienen und verdächtig in dem schwachen Licht, selbst für den Vampir, schimmerten. Erst als dieser Moment verflog drückte der Junge sich an Tom vorbei aus der Tür und rannte in den dunklen Gang bis in sein Zimmer, ohne auch nur ein Geräusch zu verursachen.
 

Der Lord lehnte am Türrahmen und rutschte langsam daran herunter. Seine Hände in den Haaren vergraben legte er seine Stirn auf seine aufgestellten Knie.
 

„Verdammt!“

Es war nicht mehr als ein Murmeln, das seine Lippen verließ. Beinahe verzweifelt versuchte er das Chaos in seinem Inneren zu beruhigen. Er verstand sich selbst nicht mehr. Er war so wütend gewesen, dass Harry einfach gegangen war und es hatte ihn rasend gemacht, dass man ihn nicht hatte gehen lassen, ihn daran gehindert hat, diesem verdammten Bengel zu folgen und ihn an seinen verdammten Ohren wieder hier her zu schleppen. Doch als er in Harrys Augen gesehen hatte, hatte er das Gefühl gehabt, selbst geschlagen worden zu sein.
 

„Was habe ich getan?“
 

Geräuschlos löste sich ein Schatten und verschwand in den Gang.

Vielleicht hatten ihre Eltern wirklich Recht... das Elbenblut hatte ihren Bruder verändert, doch noch immer wusste sie nicht, ob es zum Besseren war.
 

~*~

I lay, looking at my hands

I search in these lines

I've not the answer
 

Langsam schob er die Tür auf und blickte sich in dem leeren Zimmer um. Einige Dinge lagen verstreut herum, doch niemand war da. Aus dem anliegenden Bad kam jedoch die gedämpfte Musik von Harrys Twin-Pod und das Rauschen der Dusche. Mit sich hadernd lag die Hand des Mannes auf dem kühlen Metall, bevor er sie zurück zog und stattdessen klopfte.
 

I'm crying and I don't know

watching the sky

I search an answer
 

Keine Antwort kam, also klopfte er etwas energischer.
 

I'm free, free to be

I'm not another liar

I just want to be myself... myself
 

Wieder keine Reaktion.
 

„Harry, kann ich mit dir reden?“

Stille, wieder. Nur das Rauschen und die Musik mischten sich zu einer dunklen Serenade.

Tom brauchte einen Moment um das Gefühl in sich zu deuten.
 

And now the beat inside me

is a sort of a cold breeze and I've

never any feeling inside
 

„Harry, alles in Ordnung bei dir da drinnen?“

Wieder keine Antwort. Es war aufsteigende Panik, definitiv.
 

ruining me...

bring my body

carry it into another world

I know I live... but like a stone I'm falling down
 

„Harry, ich komme jetzt rein.“

Diese Musik machte das ganze nicht besser.
 

I pray, looking into the sky

I can feel this rain

right now it's falling on me
 

Vorsichtig drückte er die Klinke runter und stellte mit einem Gefühl der Erleichterung fest, dass die Tür nicht verschlossen war.
 

fly, I just want to fly

life is all mine

some days I cry alone,
 

Warmer Dampf nebelte den Raum komplett ein, so dass er kaum was sehen konnte. Vorsichtig ging er zur Dusche.
 

„Harry?“
 

but I know I'm not the only one

I'm here, another day is gone

I don't want to die...?*7
 

Er trat gegen etwas und die Musik verstummte, dass nur noch das Rauschen blieb. Als er hinunter sah, sah er das kleine Folterwerkzeug von Harry, kümmerte sich aber nicht weiter drum.

Als er endlich die Wand erreichte, aus der der Duschkopf ragte sah er ihn endlich und hätte er einen Herzschlag gehabt, hätte er sich deutlich beruhigt. Harry saß noch immer in seinen Kleidern unter dem warmen Strahl beinahe so wie er vor kurzem nur dass er seine Beine mit den Armen umklammert hielt.
 

Words like violence

Break the silence

Come crashing in

Into my little world

Painful to me

Pierce right through me

Can't you understand

Oh my little girl
 

Bedächtig ließ er sich neben den Jungen gleiten, störte sich weder daran, dass er klitsch nass wurde, noch dass die Musik wieder einsetzten. Vorsichtig, sanft, um ihn nicht zu erschrecken legte Tom einen Arm um den Jungen und zog ihn zu sich zwischen seine aufgestellten Beine und schlang auch den zweiten Arm um ihn.
 

All I ever wanted

All I ever needed

Is here in my arms

Words are very unnecessary

They can only do harm
 

Nach und nach lösten sich Harrys verspannte Muskeln und seine ganze Haltung wurde lockerer. Keiner von ihnen sprach ein Wort, als Harry den Kopf von seinen Knien hob, sich mit der Wange an Toms Brust lehnte und die Augen schloss, während der Mann ihn etwas fester an sich drückte.
 

Vows are spoken

To be broken

Feelings are intense

Words are trivial

Pleasures remain

So does the pain

Words are meaningless

And forgettable
 

Sonst bewegte sich keiner von ihnen. Sie verweilten einfach in dieser Position. Es waren keine Worte nötig. Harry verstand nun die Sorge die er dem anderen gemacht hatte. Zuerst wollte ihm das ganze nicht so recht einleuchten, was geschehen war, doch jetzt und hier wusste er, dass Tom sich tierische Sorgen um ihn gemacht hatte und es war ein gutes Gefühl, dass es jemanden gab, dem er so wichtig war, selbst wenn es Lord Voldemort war.
 

All I ever wanted

All I ever needed

Is here in my arms

Words are very unnecessary

They can only do harm
 

Vielleicht war es wirklich eine gute Entscheidung gewesen, dass er gegangen war. Carlos Dominguez würde nie wieder jemanden etwas antun können und so abartig er auch war, so hatte er ihm gezeigt, was es hieß von so einem Schwein wie ihn berührt zu werden und was es hieß von jemanden berührt zu werden, der einem Wichtig war, dem man selbst wichtig war.
 

All I ever wanted

All I ever needed

Is here in my arms

Words are very unnecessary

They can only do harm
 

Auch wenn der dunkle Lord noch nicht recht wusste was mit ihm geschah, auch wenn er es selbst nicht genau sagen konnte so wollte er es dennoch versuchen.
 

All I ever wanted

All I ever needed

Is here in my arms

Words are very unnecessary

They can only do harm
 

Er würde es versuchen, würde Tom an sich heran lassen. Wenn nicht ihn, wen denn dann?
 

Enjoy the silence *8
 

~oO~0~Oo~
 

* Rammstein - Engel

** Exilia - Coincidence

*3 RammsteinTe Quiero Puta

*4 Ja, ich kann eigentlich kein Spanisch, doch hier sind die Sätze, die ich mehr schlecht als Recht versucht habe in diese Sprache zu übersetzen:

„Lauren, gib dem Bonito doch 43er con leche, mi Amor.“

Lauren, gib dem Hübschen doch 43er mit Milch, meine Liebe.

„Amigos nennen mich Carlos.“

Freunde nennen mich Carlos.

„Leche für el gato. Wenn das nicht ein Wink del Destino war.“

Milch für den Kater. Wenn das nicht ein Wink des Schicksals war.

„Was hältst tú vom Bailan?“

Was hältst du vom Tanzen?

*5 Lacuna CoilFragile

*6 Und mein zweiter Teil Spanisch. Wenn jemand von euch dieser Sprache mächtig ist und die Hände über dem Kopf zusammenschlägt bei dem was ich da fabriziert habe, ich bin offen für Verbesserungsvorschläge und brauchbare Sätze^^

„Estás en infierno bonito y yo soy el diablo.“

Du bist in Hölle und ich bin der Teufel

„Mil diablos!“

Der Teufel soll es holen!

„Iesto es obra tuya!“

Das ist dein Werk!

„Esto se haces tú dolerse“

Das wirst du bereuen

„Santa fuego sangre“

Heiliges Feuer Blut

„Gracia de Dios“

Gnade der Götter
 

Zaubersprüche

Cortar schneiden

Protegerse schützen

Anestesiar betäuben

*7 Lacuna Coil - Falling Again

*8 Lacuna CoilEnjoy the Silence



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Kommentare zu diesem Kapitel (7)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  FannyNeko
2016-08-11T22:28:36+00:00 12.08.2016 00:28
Warum nur hast du aufgehört zu schreiben und bist aus dem Internet verschwunden du warst so unglaublich gut
Von:  Stoff
2013-05-02T11:21:07+00:00 02.05.2013 13:21
Die Geschichte gefällt mir sehr gut. Sie ist flüssig zu lesen und immer spannend durch deine Situationsbeschreibungen. Du beschreibst die Entwicklung der einzelnen Charaktere sehr genau, auch ihre Meinung/Ansicht der Vorfälle und ihre Beziehungen zueinnander. Mir gefällt wie Harry alle für sich gewinnen kann und wie unübersichtlich immer noch sein Wesen und seine Fähigkeiten bzw. sein gesamtes Wissen auch für uns Leser noch ist.
Ich würde gerne weiterlesen was du Harry für ein Schicksal auferlegen wolltest, wie es mit ihm und Tom weiter geht und auch was seine Herkunft betrifft.
Ich kann LissianaShorai nur zustimmen, es gibt soviele Fragen die noch geklärt werden müssen.
Für mich gehört diese Geschichte eindeutig zu den Besten in diesem Fandom. Auch wenn Harry so typisch gebeutelt ist von seiner Vergangenheit macht er eine deutlich und realistisch langsame Wandlung durch und wird stärker, mit und durch sein Umfeld.

Natürlich habe ich bemerkt, dass es seit Jahren kein neues Update gab, doch ich würde mich auch riesig über eine Fortsetzung dieser Geschichte freuen.
Hoffentlich findest du noch mal Zeit und Muse dafür. :)
Grüße
Von:  LissianaShorai
2010-09-18T20:18:35+00:00 18.09.2010 22:18
Ich hab mir die Story mal wieder durchgelesen und fand sie wie immer klasse.
Es ist jetzt ein Jahr her seit das letzte Kapi kam.
Das ist schade.
Ich würde endlich gerne wissen wie es weiter geht.
Was nun mit Harry und Tom ist.
Wer der nächste ist der herausfindet das Harry Blind ist. Vielleicht sogar Toms Ältere Schwester.
Ich frag mich wie sie reagieren würde wenn sie es herausfinden würde.
Oder wie Severus reagieren würde wenn er herausfinden würde das Harry Blind ist.
So viele Fragen und doch noch keine Antwort.Müsste nicht auch allmählich das nächste Schuljahr näher rücken.
Oder wer findet zuerst heraus das Harry zur Hälfte noch Engel ist. Regulus vielleicht.
Ich frag mich wie der reagieren würde wenn er herausfindet das Harry zur Hälfte Engel ist.
Aber ich hoffe das es bald weiter geht.
Ich freu mich schon auf das nächste Kapi.^^

Lg Lissi XD
Von: abgemeldet
2010-03-21T15:09:43+00:00 21.03.2010 16:09
wow hammer kapi einfach nur wow mir fällt nix besseres dazu ein echt super ich bin schon total gespannt wies weitergeht dein schreibstil ist einfach der hammer
ich freu mich schon auf mehr ^^

lg
Saturia
Von:  sann
2009-09-06T15:33:38+00:00 06.09.2009 17:33
tolles kapi
hat mir sehr gefallen
ich finde die beiden so süß
schreib schnell weiter
Von:  Mascha-chan
2009-09-06T15:02:20+00:00 06.09.2009 17:02
geil, ich sag nur ein wort geil.
Ich bin begeistert vom Kapitel

Von:  aYaKaShI
2009-09-02T16:26:22+00:00 02.09.2009 18:26
mega kapitel^^
und nicht nur wegen der länge

lg aya


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