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Vampir Kristell

~Trauer und Ewigkeit stehen nah beieinander~
von

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Die Hinterbliebenen

So das nun der Epilog und auch das Ende.

Das wurde auch noch von Betty geschrieben.

Viel Spass
 

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Die ersten Sonnenstrahlen streicheln über die Baumkronen. Es ist wieder früh. Der Tag beginnt aufs Neue. Jaromir, der mit der schwer verwundeten Jun in seinem Arm kauert immer noch neben dem Brunnen. Und Tai steht immer noch mit dem Schwert in der Hand an derselben stelle, unweit von seinem Herrn. Beide blicken sich tief in die Augen. Ein Keuchen von der Sterbenden durchdringt die spannungsgeladene Stille.
 

„Jun, Liebes!“ Jaromir wendet sich ihr liebevoll zu. Tai wendet seinen Blick verlegen zur Seite. Während der Graf dem Mädchen zärtlich über die Wange streichelt und mit der anderen Hand ihren Kopf hält schaut diese unaufhörlich zu ihrem Klassenkameraden.

„Nicht schon wieder. Jun, bleib bei mir!“ Es sammeln sich vereinzelte Tränen in Jaromirs Augen.
 

„Klonk.“ Tai hat das reich verzierte Schwert fallen gelassen. Er könnte es nicht mehr halten, nicht mehr ertragen. Das Blut- - Juns Blut – war inzwischen getrocknet. Er wollte einmal seine Zurückhaltung hinter sich lassen, über seinen Schatten springen, das Richtige tun. Und was kommt dabei heraus!? Er tötet eine Menschen, eine Freundin. Er war sich so sicher, dass Jaromir ein verachtungswürdiger Vampir sei und dass er etwas Heldenhaftes tut, wenn er diese Monster, was auch ihn selbst zum Ungeheuer hat werden lassen, eliminiert. Jetzt plagen ihn die Schuldgefühle und das Blut an seinen Händen. „Schnief.“ Er schafft es nicht, seine azurblauen Augen ein letztesmal auf Jun zu richten. Stattdessen gesellen sich hellblaue Tränen zu deinen Pupillen und laufen allmählich über seine Wangen.
 

„Warum?“ Eine leise krächzende Stimme lässt Tai nicht nur innerlich zusammen zucken. Der angesprochene Junge schließt seine Augen; Verschließt sie vor der Realität. Aber er wird nicht, er kann den Geschehnissen nicht entfliehen. Er dreht sich schließlich ohne ein Wort, ohne einen entschuldigenden oder eines Blicks um, kehrt der Sterbenden und mit ihr den letzten 9 Jahren den Rücken und geht. Er geht nach Haus. Die stetig höher steigende Sonne mach keinem der beiden Gefährdeten sorgen, es ist ihnen egal. Ob heute oder morgen…
 

Jaromir kümmert sich wenig darum, dass der Rivale den Schauplatz verlässt. Jun ist ihm wichtiger. Er unternimmt einen letzten Versuch, sie zu retten. Er öffnet seine Mund und nähert sich ihrem schmalem Hals. Mit seinen Eckzähen beißt er in ihre Halsschlagader. Wenn er Glück hat, lebt sie noch genug, um sie auch zu einem Vampir zu machen und mit ihr endlich zusammen sein zu können. Aber es ist wider zu spät. Sie ist tot. Wieder. Auch. Jaromir drückt Widermahl einen leblosen Körper einer geliebten Person an seinen eigenen. Es ist zutiefst traurig und weit bitterlich. Die immer höher stehende Sonne ignoriert er fast ganz. Das ist ihm jetzt auch egal, soll er doch auch endlich in Frieden ruhen können.
 

Er steht mit Jun im Arm auf und macht sich auf den Weg zu ihrem Zuhause. Er klingelt gedankenverloren an der ihm so vertrauten Haustür. Aber alles kommt ihm so unwirklich vor, so weit entfernt. Es dauert eine Zeit, bis die Mutter öffnet. Sie hat nur Augen für ihre Tochter. „Jun? Was ist mit dir?“ und „Wach auf, Schatz!“ bittet dir Frau mit Zunehmens verunsicherter Stimme. „Jack!?“ Sie schreit förmlich nach ihrem Mann. Als sie das Blut bemerkt, welches mittlerweile auch Jaromirs Kleidung tränkt stößt sie eine ohrenbetäubenden und entsetzen Schrei aus. Juns Vater kommt herbeigeeilt – „Was ist los, Judy?“ – sieht seine Tochter und nimmt sie dem jungen Mann aus den Armen.
 

Die Eltern sinken im Türrahmen unter dem Gesicht ihrer Tochter und der Trauer zusammen, sie wollen – und können - es nicht glauben, dass sie ihr einziges Kind, welchem sie vor einigen Stunden noch einen Gute-Nacht-Kuss gaben jetzt einen leere Hülle ist, für immer verstummt.
 

Jaromir entfernt sich langsam von der einst heilen Familie, immer noch weltvergessen. Er zeiht sich wider alleine und vor allem einsam in sein Schloss am Rande Londons zurück. Das sitzt er vertan verlassen in dem unproprotional großen Raum und kommt sich so keine vor.

„Juliana!“ seufzt er vor sich in. „Jetzt bist du schon wider aus dem Leben geschieden – wegen mir.“

Einige Minuten später: „Ob ich es wohl noch einmal 200 Jahre aushalte – ohne dich?!“
 

Der junge Graf saß noch einige Tage mit der gleichen schlaffen Körperhaltung in dem Sessel vor dem Kamin – das Feuer hatte er erst gar nicht angezündet. Dass es ihm kalt sein muss kümmert ihn nicht, er sitzt nur da und starrt auf die mit Asche bedeckte Feuerstelle. Seine Gedanken können sich einfach nicht von seiner Geleibten distanzierten.
 

Tai geht es ähnlich: Als er eines Nachts einem Mädchen begegnet, welches früher in seiner Klasse war und mit welchem er sich gut verstanden hatte beiß er sich prompt. Um eine Gefährtin zu haben. Er erträgt die Einsamkeit (auch) nicht mehr und mit dem Biss tötet er sich ja nicht….
 

A. D. 2207: In einem Hospital in Edinburgh wird ein Mädchen geboren. Die Eltern nennen sie „Juillet“. Ob diese Neugeborenen wohl die wiedergeborene Seele von Jun in sich trägt!?



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