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Shaman King- Avatar Style

a new beginning
von

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Flucht in die Dunkelheit

Mein Gott - Ich lebe noch O.o

Erstmal... "Huhu!" an alle, die das Kapitel öffnen, dann ein "Verzeihung für diese gigantische Pause" an alle, die es interessiert.
 

Viel Spass beim lesen!

alles Liebe,

eure

Dartzi
 

"..." - normales Sprechen

~...~ Gedankenverbindung der Zwillinge
 

~~~~~~
 

Einige Tage waren vergangen, nur noch wenige trennten die Zwillinge von ihrem Geburtstag, ihrem sechzehnten. Hao war allein in ihrem Zimmer, er war heute im Bett geblieben, nicht zum Unterricht gegangen. Er hatte gesagt, er fühle sich nicht wohl... Nun, es war ja auch wahr, irgendwie. Er bekam seit drei oder vier Tagen keinen richtigen Schlaf mehr, wann immer einschlief hatte er diese Träume, diese Träume, die immer das gleiche sagten, prophezeiten, was auch immer. Einer von ihnen würde an ihrem Geburtstag sterben, getötet von den Wächtern.

Heute, es war so gegen zehn, vielleicht auch elf Uhr, Hao wusste es nicht so recht, lag er in ihrem Bett, die Decke ihres Zimmers betrachtend. Es war still um ihn herum, vollkommen still. Er wollte schlafen, konnte aber nicht... er wollte einfach nur schlafen, nach mehr sehnte er sich im Augenblick nicht. Leise seufzend drehte er sich um, vergrub seinen Kopf im Kissen, schwieg, hielt die Luft an... dann, nach einer Weile, setzte er sich auf. Er spürte, wie sein Körper zur Seite wankte, fühlte, wie er drohte nachzugeben. Ein paar Minuten vergingen, dann erhob er sich und wankte durch das Zimmer, schnappte sich ein paar der Medikamente, die auf dem Tisch standen, aß eine der vielen, weissen Pillen, und sank zu Boden. Nach einigen Minuten wirkte das Aufputschmittel, die Müdigkeit verflog... Dann erhob er sich erneut und verlies ihr Zimmer, wankte durch die scheinbar leeren Gänge, traf niemanden. Im großen Saal angelangt, in dem es immer essen gab, sah er sich um. Auch hier war keine Menschenseele, aber es gab bereits essen... ein klein wenig zu sich nehmend und etwas trinkend saß er da, vollkommen allein, die Stille genießend. Dann ging er erneut, kehrte in ihr Zimmer zurück, lies sich auf ihr Bett fallen, rollte sich in die Decke, schmiegte sich in ihr Kissen - und war nach einigen Sekunden eingeschlafen.
 

Wieder rannte Hao die langen, leeren Gänge entlang, wieder stand er vor der Höhle des Orakels, wieder waren die Wächter bei ihr, redeten mit ihr darüber, dass sie einen der beiden Brüder würden töten müssen. Hao selbst konnte inzwischen nicht mehr recht aufwachen. Sein Körper war der Herr der Dinge geworden, sein Geist durchlief immer und immer wieder den selben Traum, immer und immer wieder die selben Worte... und dann, beim gefühlten hundertsten Traum war etwas anders. Er rannte den Gang entlang - wie immer - doch dann, als er erkannte, wo er war, lief er nicht zum Orakel, so wie immer, sondern blickte in den dunklen Gang, der vom Orakel fort führte. In all seinen Träumen war er noch nie diesen Gang entlang gelaufen, hatte noch nie eine andere Version gesehen... er stand nun da, grübelnd, überlegend... sollte er diesen Gang entlang laufen? Sollte er sich ansehen, was dahinter war? Was dort auf ihn wartete? Nach einer gefühlten Ewigkeit setzte er sich langsam in Bewegung, wanderte durch die Schatten. Lange Zeit sah er nichts, niemanden, doch dann erhellte sich der Gang, und er erblickte jene junge Frau mit den schwarzen Augen an der Wand lehnen, ihn musternd, ein sanftes, kleines Lächeln auf den Lippen. "Du hast lange gebraucht, um mich zu finden..." Hao blickte sie an, irritiert, verwirrt... verwundert? "Wie... warum... Warum bist du hier?" Sie lachte leise, sah ihn neckend an. "Ich war die ganze Zeit hier, ich bin die andere Möglichkeit, die andere Version des Traumes. Ich bin, wenn du so willst, die Dunkelheit, meine Schwester das Licht." Sie lachte leise, amüsiert. "Was soll mir der Traum sagen? Warum höre ich nicht auf ihn zu träumen?" Sie lächelte wieder, sanft wie zuvor. Sie erhob sich, strich über seine Wange. "Du sollst fliehen Junge, ist das so schwer zu verstehen? Wenn du es nicht tust wird einer von euch beiden sterben..." sie wandte sich um, betrachtete den leeren, stillen Gang. "Heute Nacht, um genau zwölf Uhr, könnt ihr durch diesen Gang fliehen. Einen Augenblick zu früh oder zu spät werdet ihr gefangen genommen und nie wieder die Chance erhalten zu fliehen. Dann wird einer von euch in vier Tagen sterben, so wie es prophezeit wurde..." der Traum löste sich auf, und zum ersten Mal seit Tagen fiel Hao in einen tiefen, erholsamen Schlaf. Er wusste genau, warum er schlief... er würde die Kraft brauchen, um zu fliehen, um vor den Wächtern davon zu laufen, wie jenes junge Mädchen aus einem seiner Träume, diese Tochter des Mondes, oder wie ihr Name gewesen war... sie war geflohen, sie war gestorben... vielleicht hatten die beiden Zwillinge mehr Glück, wer würde das schon sagen können?
 

Hao wachte auf, als Yoh ihr Zimmer betrat. Es war spät, sie hatten vielleicht noch drei, zwei Stunden... und Hao musste Yoh erst einmal davon überzeugen fort zu laufen. Er würde nicht alleine gehen, wenn Yoh hier blieb würde auch er bleiben, darauf wartend, dass einer von ihnen beiden bald sterben würde. Würde er verrückt werden? Vielleicht. Würde er depressiv werden? Vielleicht auch das... er wusste es nicht, wie sollte er es wissen? "Hey..." seine Stimme war leise, rau, er hatte sie in den letzten Tagen kaum benutzt, soweit Hao sich erinnern konnte. Yoh sah zu ihm, ein sanftes Lächeln auf den Lippen. Er blieb für ein paar Sekunden im Raum stehen, sah zu seinem Bruder, dann aber setzte er sich neben eben jenen auf das Bett, betrachtete ihn. "Du hast geschlafen?" Hao nickte, ja, er hatte wieder geschlafen, er hatte gut geschlafen. "Ich hatte... eine andere Version meines Traumes." Und dann erzählte er seinem kleinen Bruder, seinem Liebsten, was er im Traum erfahren hatte und was er nun gedachte zu tun. Fortzulaufen, so wie sie es gesagt hatte. Er sah keinen Grund ihr nicht zu vertrauen, wollte sie ihn tot sehen, sie hatte bereits genug Möglichkeiten ihn zu töten, warum also würde diese seltsame Jugendliche ihn so töten wollen? Es gab keinen Grund für Hao, den Traum nicht für wahr zu halten, eine letzte Chance sich selbst und seinen Liebsten zu retten... Yoh hörte ihm die ganze Zeit zu, ruhig, ohne etwas zu sagen. Er glaubte, dass der Schlafmangel seinem Bruder die Zurechnungsfähigkeit genommen hatte, aber... im Moment klang er so sicher, so wach. Yoh schwieg für eine Weile, dachte nach, bedachte seinen Bruder mit einem forschenden Blick... "Du glaubst, dass das wahr ist?" Hao nickte, er war sich sicher, sicherer als er sich je zuvor gewesen war... Yoh blickte ihn an, seine Gedanken erneut verborgen hinter einem nachdenklichen Stirnrunzeln, einem sorgevollen Blick... dann lächelte er plötzlich. Wenn sein Bruder glaubte einer von ihnen würde an ihrem Geburtstag in vier Tagen sterben war es doch egal, ob sie von den Wächtern gefangen wurden, nicht wahr? Einer von ihnen würde so oder so sterben... der Gedanke seinen Hao zu verlieren schmerzte zwar, aber... "Wenn du der Meinung bist, dass es wahr ist, sollten wir gehen, nicht wahr?" sie konnten so oder so nichts verlieren, und vielleicht würde es Hao dann besser gehen...

Einige Zeit später hatten sie das Notwendigste zusammen gepackt. Etwas zu essen, etwas zum Trinken, Hao's Dolch, zwei Decken, einen Mantel... und dann warteten sie geduldig. Eine kleine Zeitspanne vor Mitternacht machten sie sich auf den Weg, warteten an der Kreuzung, welche zum Orakel führte. Sie warteten, passten genau Mitternacht ab und gingen dann den anderen Gang entlang... nach ein paar Minuten kamen ihnen Wächtern entgegen. Die beiden Brüder glaubten schon, dass sie angesprochen werden würden, dass man danach fragte, was sie denn hier machten, doch die Wächter sagten nichts, gingen an ihnen vorüber und redeten über ihre eigenen Angelegenheiten... Nach einer scheinbaren Ewigkeit hatten sie die Stadt verlassen. Sie hatten viele Leute getroffen, viele gesehen, und doch hatte niemand von jenen sie gesehen, sie schienen unsichtbar für alle anderen zu sein... und dann begannen sie zu rennen, immer mehr Kilometer zwischen sich und die Stadt zu bringen, immer weiter fort, fort in die Dunkelheit. Nach einiger Zeit gingen sie wieder normal, außer Atem, aber wissend, dass sie irgendwie frei waren, zum ersten Mal, seit ihre Eltern gestorben waren. Vielleicht war es so oder so gut, dass sie fort gelaufen waren. Sie konnten so ihre Freiheit wieder finden, aber was für eine Freiheit wäre das schon? Immer verborgen in der Dunkelheit, gehetzt wie Tiere... was war eine solche Freiheit schon wert? Wieder verging seine Zeit... der Gang wurde immer unebener; sie mussten fern der Städte sein, nur die Gänge, die den unterirdischen Städten nahe waren, waren glatt geschliffen, perfektioniert worden in der langen Zeit, in welcher die Menschheit hier unter war, fest saß, zu ängstlich, um an die Oberfläche zurück zu kehren. Nach einer Weile fanden sie eine Höhle, deren Eingang kaum sichtbar war, sie selbst hatten sie nur gefunden, weil Yoh sich gegen die Wand gelehnt hatte, oder besser gesagt sich gegen die Wand lehnen wollte und hindurch gefallen war. Nun lagen sie in ihre Decken eingewickelt eng aneinander gekuschelt und schliefen tief und fest, trotz des harten Bodens. Ihnen war heute zum ersten Mal wieder aufgegangen, wie komfortabel ein Bett doch war...

Hao erwachte als erster. Er hatte keine Ahnung wie spät es war, welcher Tag, morgens oder abends... sein Zeitgefühl war vollständig verloren gegangen. Es war kalt... und dunkel. Dunkler, als er sich entsinnen konnte, dass es jemals gewesen war. Sich vorsichtig aus Yoh's Umarmung befreiend hob er die Hand und lies einen Feuerball erscheinen, der über seiner Hand schwebte. Die Höhle wurde nur ein winziges bisschen erhellt, und plötzlich wurde Hao klar, dass sie viel größer war, als er zuerst gedacht hatte. Ein mattes Lächeln schlich sich plötzlich auf seine Lippen, sie hatten es geschafft! Sie waren aus der Stadt geflohen! Irgendwie war es unglaublich... doch dann wandten sich seine Gedanken wichtigeren Dingen zu. Wie glaubte er, würden sie hier überleben? Ganz allein, auf sich selbst gestellt, Nahrung für vielleicht eine Woche... und dann war ihm klar, was er zu tun hatte. Er musste diese Jugendliche mit den schwarzen Augen finden, sie lebte schon seit zweihundert Jahren in den Gängen, in der Dunkelheit, sie würde wissen, wie sie überleben konnten, sie würde ihnen helfen, nicht wahr? Er wusste, dass er auf diesen Gedanken vertrauen musste. Sie würde ihnen helfen... vorsichtig und sanft weckte er Yoh, ihm einen liebevollen Kuss schenkend. Sie hatten sich so lange nicht mehr geküsst... seitdem Hao diese seltsamen Träume hatte... Yoh blickte ihn fragend an, sein Gesicht war schwach erhellt, und doch konnte man den Glanz in seinen Augen sehen, er war aufgeregt... "Ich will diese Jugendliche suchen und finden... mir wäre es aber lieber, wenn du hier bleiben würdest..." schließlich einigten sie sich darauf, dass Hao etwas zu trinken und zu essen mit nahm, genug für drei Tage, wenn er sie binnen dieser drei Tage nicht fand sollte er zurück kehren...
 

Inzwischen waren die drei Tage beinahe vergangen, und Hao hatte sie noch immer nicht gefunden. Er irrte durch die Gänge, inzwischen hatte er jegliche Orientierung verloren... würde er sie nicht finden würde er wohl nie zu seinem Yoh zurück finden, ihn nie wieder sehen... würde er zurück in die Stadt gehen, wenn er nicht wieder kam? Würde er ihn suchen gehen? Hao wusste es nicht... die ewige Dunkelheit dieser Gänge war seltsam deprimierend, sie nahm einem jede Hoffnung, verschluckte sie einfach... und doch... er musste sie finden, er musste einfach, ohne die Hilfe dieser seltsamen Frau waren sie verloren...



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Ricadu
2010-06-26T15:01:18+00:00 26.06.2010 17:01
Sehr schönes Kapitel, schade dass du doofe Nuss mir schon gesagt hast wie es aus geht... aber diese Situation hat doch irgendwie (bis auf die Tatsache, dass Hao sich hoffnungslos verlaufen hat... Depp) was romantisches, die beiden Brüder und Geliebten allein in den dunklen Höhlen... aww <3


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