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DaNnY eT dEs DoLeUrS

von

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7. s'exercer

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Frohe Weihnachten! (Ja, spät komm ich drauf, aber mein Computer zu Hause hat einen Wackelkontakt bei dieser Seite, darum lade ich dieses Kapitel woanders hoch.) An meine treue Leserin Kamej ein sehr hohes Lob, dass sie so fleißig kommentiert: Vielen Dank!!! ^O^

Wenn wir uns nicht mehr lesen vorm neuen Jahr: Euch allen ein wunderschönes Jahr

2009! Bleibt so, wie ihr seid!^^

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Aus dem Garten des Hauses der Mansons hörte man Geklimper, Klirren und ein paar andere, dumpfe Geräusche. Gleich konnte man nicht erahnen, was dort vor sich ging, erst wenn man das Grundstück betrat und das Haus umrundete, sah man den Verursacher das Lärmes. Die Tochter des Hauses schlug mit ihrer neu "gestohlenen" Waffe auf zusammengerolltes Stroh, alte Gongs, einer Vogelscheuche bestehend aus Stroh, Stoff, Plastik und Metall sowie auf die eigene Hauswand ein. Dicht beästete Tannen rund um das Hinterhaus gaben ihr zumindest ein bisschen Deckung vor den neugierigen Blicken der Nachbarn oder ihrer eigenen Eltern, die gottseidank bis zum nächsten Montag verreist waren.

In Perlenform bahnte sich der Schweiß seinen Weg über Sams Gesicht und Arme, ihre Augenbrauen waren so weit hinuntergezogen, dass man sich vor ihr richtig fürchten musste, in ihren Augen dieser entschlossene Ausdruck, den man so noch nie bei dem sonst eher düster dreinblickenden Mädchen gesehen hatte und ihre kampflustige Körperhaltung natürlich. Was war nur in das sonst so ausgeglichene, schwarzliebende Mädchen gefahren? Wenn man ihren Charakter und ihr Leben überhaupt nicht kannte, hätte man es nie herausfinden können. Allerdings, wenn man wusste, dass einer ihrer Freunde ein Halbgeist war und von einem anderen schwer zugerichtet worden war und sie Schuldgefühle plagten deshalb, hatte man damit ins Schwarze getroffen. Und wie Sam Schuldgefühle hatte.

Die Informationen, die sie Danny am Telefon vor 2 Tagen erzählt hatte, hätte sie mal lieber für sich behalten oder erst gar nicht danach gesucht.

Mit einem wuterfüllten Schrei ging sie mit sicheren Hieben auf die unschuldige Vogelscheuche los und zerlegte sie in noch mehr als ihre Einzelteile.

Wieso hatte sie das nur gemacht?! Jetzt war sie an dem Punkt angelangt, wo sie sich selbst nicht mehr verstand. Mit den Nerven vollkommen blank ließ sie von dem zerstörten Etwas, das nun verstreut im grünen Gras lag, ab und wandte sich einem schäbigen, alten Gong zu, den ihre Mutter vor langer Zeit erworben hatte.

Wie besessen verdreschte sie das Metallding aufs Übelste, der Lärm wurde immer lauter, was ihre Nachbarn sicher zum Wahnsinn trieb, aber das war ihr herzlich egal. Es ging hier einzig und allein um ihren besten Freund Danny, den sie so schändlich ins Unglück gestürzt hatte und nun alles dafür tun würde, damit er wieder Spaß haben konnte.

Schluss und endlich war sie fix und fertig, samt Schwert ließ sie sich ins etwas trockene Gras fallen. Schon viel zu lange hatte es nicht mehr geregnet, da fing selbst der gut gepflegte Garten ihrer Eltern an zu leiden. Leiden...

'Ich Trottel...' schimpfte Sam mit sich in Gedanken, 'Warum erzähle ich ihm sowas, wo ich doch weiß, dass es ihm nicht so gut geht?! Warum mach ich sowas?! Sowas... total Blödes! Ich...' Zähneknirschend drückte sie das Gras der Wiese in ihrer Faust, bis aus dieser die Knöchel weiß hervortraten. Kalte Tränen liefen ihre schönen Wangen herab und fielen wie ein kleiner Regen zu Boden.

Plötzlich durchfuhr sie die Kraft des Nichtaufgebens wie ein Blitz, sie packte ihr Schwert noch fester als zuvor, sprang auf die Beine und trainierte hart, so hart, wie man ein Mädchen noch nie trainieren gesehen hatte.
 

Die Sonne ging unter. Total erschöpft senkte die Trainierende das Schwert und rang nach Atem. Wie viele Stunden sie hier zugebracht hatte, wusste sie nicht und es spielte keine Rolle für sie. Wichtig war nur, so schnell wie möglich eine Geisterjägerin zu werden und zwar eine, die mindestens so gut war wie der Geisterjunge. Sie eilte zur Dusche, säuberte sich, zog sich ihre normale Kleidung an und machte sich auf den Weg zu dem Ort, wo einer ihrer besten Freunde gerade die schlimmsten Schmerzen ertragen musste.
 

Halb erstickt kam Sam vor der vermoderten Tür des Lagerhauses an. Irgendwie fürchtete sie sich davor, sie aufzumachen, weil sie gleichzeitig auch den Anblick ihres besten Freundes fürchtete. Rasch nahm sie allen Mut zusammen, redete sich immer wieder ein, wie wichtig es war, dass sie dieses heruntergekommene Haus betrat und öffnete mit Schwung die Tür.

Neben ihrem bleichen, blutenden Freund saß Tucker im Schneidersitz und wirkte müder als je zuvor.

"Ist was passiert...?", keuchte das Gothic - Mädchen zwischen ihren heftigen Atemzügen. Während sie langsam wieder zur Ruhe kam, klärte der Technik - Freak sie auf: "Ja... Danny hat 2 Mal übelst gekotzt. Und zwar Ektoplasma, aber er hat das irgendwie in bewusstlosem Zustand geschafft. Keine Ahnung wie, war einfach so..." Erschrocken blickte Sam ihren Freund an, ihn schien das Ganze sehr mitgenommen zu haben. Mehr, als sie anfangs gedacht hatte.

Sie ließ sich auf den verdreckten Boden fallen und sagte zu Tucker:

"Geh nach Hause. Anscheinend brauchst du eine Dusche und ein Bett. Morgen Abend bist du erst wieder dran, schließlich hast du auch einen ganzen Tag durchgehalten. Mach dich wieder fit, ich komm schon klar...äh, wir."

Die Art wie das Mädchen jetzt lächelte, brachte ihren zweiten, besten Freund sichtlich durcheinander. So hatte sie noch nie gelächelt, da war Tucker sich sicher. Aber was sagte dieses Lächeln aus? Entschlossenheit, Hoffnung, Stärke...

Nein, das waren nicht die richtigen Wörter um es zu beschreiben. Es hatte fast etwas Melancholisches und doch Fröhliches. Kurzum, wie Tucker fand: Es gab kein Wort um diesen Ausdruck, ja diese Ausstrahlung zu beschreiben.

Da ihm die auf einmal veränderte Atmosphäre auch Angst machte, beeilte er sich, nach draußen zu gelangen.

Den ganzen Nach - Hause - Weg dann ging ihm Sams Gesicht nicht mehr aus dem Kopf.

Doch einen Name für das merkwürdige Lächeln hatte er gefunden: Das shizophrene Lächeln. Bei diesem Namen liefen ihm kalte Schauer über die Haut, hieß das nicht, dass Sam Manson, seine beste Freundin, vielleicht 2 Persönlichkeiten in sich trug? Seine Schritte beschleunigten sich, er machte sich selbst mit seinen wirren Gedanken Angst. So meinte er, er sei nur übermüdet und geschockt von der Menge Ektoplasma, die er an jenem Tag sehen musste. Nicht weiter darüber nachdenkend kam er zu Hause an, duschte erstmal ausgiebig, bevor er sich völlig ausgelaugt aufs Bett fallen ließ und ins Land der Träume eintrat, schneller, als es ihm bewusst war. Seine Gedanken in puncto Sam hatte er erstmal beiseite geschoben.
 

Eine Sache verwunderte Sam an Tuckers viel zu raschem Abgang schon. Er hatte Irgendetwas nicht verständliches vor sich hin gemurmelt und dabei waren seine hellgrünen Augen immer größer geworden. Fast schon ängstlich war er nach draußen gestolpert. Weil sie sich keinen Reim darauf machen konnte, verschob sie ihr Grübeln auf später und wechselte zuerst Dannys Verbände, die vollkommen durchtränkt waren von Menschenblut. Eigentlich störte sie sich nicht weiter, an der roten Flüssigkeit, die sie alle am Leben hielt, aber in diesem Fall fand sie sie mehr als ekelerregend.

Liebevoll deckte sie ihn nach dieser Verartztungsprozetur weider zu und sah ihn verzweifelt an.

"Ich habe keine Ahung, ob du mich hören kannst", begann Sam, "Aber das muss jetzt raus." Unwillkürlich senkte sie ihre Stimme. Und dann erstattete sie Bericht über alles, was sie an jenem Tag gemacht hatte. Sie fügte sogar hinzu, dass sie den ganzen Tag nichts gegesssen habe, er sich aber darum keine Sorgen zu machen brauche, weil sie weder Hunger noch Appetit habe.

Als sie am Ende angelangt war, konnte sie die Stille nicht ertragen, dass er keinen Ton sagte, sich keine Stück bewegte, einfach alles.

Nervös kontrollierte Sam seine Atmung, indem sie ihre Stirn an seine legte und ihre Nasen zusammenstießen. Sie wollte wissen, ob er noch lebte. Sie musste es wissen. Ob er sie hörte, ob er sie spürte. Es musste einfach sein, so wie sie es sich vorgestellt hatte. Dass er wieder aufwachte, völlig gesund, als ob nichts gewesen wäre. Während Sam sich ihren Wunschtraum vorstellte, schloss sie die Augen. Es musste so sein...

Da passierte es. Ihre Lippen näherten sich seinen, gerade soviel, dass sie sich nicht berührten. So angenehm hatte sich Sam noch nie gefühlt. Es war schöner, als ein Besuch im Gothic - Park, schöner als in einem Sarg zu schlafen, schöner als alle Gothic - Musik der Welt. Um nichts hätte sie in diesem Moment mit jemandem getauscht. 'Schlafender, öffne deine Augen und lebe wieder..."

Nur noch ein paar Millimeter...

Plötzlich, aus heiterem Himmel, krachte einer der verschrotteten Stühle, die zu einer Pyramide in einer Ecke des Hauses aufgestapelt worden waren, mit ohrenbetäubenden Geräuschen herunter. So geschockt wie Sam war, wich sie gleich einen Meter von ihrem besten Freund zurück, mit Wangen, so rot wie Spagettisoße.

'Oh Gott', dachte sie. 'Was war das gerade...?! Was hätte ich da fast getan?!'



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  IchBinLiebe
2008-12-30T20:09:21+00:00 30.12.2008 21:09
Danke für die persönliche Erwähnung im Vorwort xd

Da dieses Kapitel so wunderbar kurz ist (bitte nicht missverstehen) eignend es sich sehr gut zum ausführlicheren kommentieren:

der anfang ist sehr interessant gleich der erste satz schon dadurch das du auf sams beschreibung eingehst wckst du so finde ich im leser ein verstärktes interess an den hintergründen in sams leben

die Infos- würde ich vielleicht durch Infomaitionen ersätzen (das klingt "professioneller" weil infos sich mehr nach umgangssprache anhört)

>>damit er wieder Spaß haben konnte.= dies hier könnte man eventuell auch verfeinern

Sams gefühle kommen durch die beschreiung ihrer tat gut zur geltung man kann ihre wut förmlich spüren als sie die vogelscheuche killt das im gras anschließend genauso

>>Ich Trottel...' schimpfte Sam mit sich in Gedanken, 'Warum erzähle ich ihm sowas, wo ich doch weiß, dass es ihm nicht so gut geht?! Warum mach ich sowas?! Sowas... total Blödes! Ich...

das hier gefällt mir ganz besonderes gut weil ich selbst gerade mit solchen sätzen probleme habe sei es vom lesen oder schreiben her
hier aber irgendwie nicht sogar eher gefällt es mir weil ich mir das so tatsächlich vorstellen bzw. hören kann

truckers verwunderung und auch die szene zuvor sind sehr gut gelungen!

zum schluss noch zwei kritisierende punkte die sich gegenseitig jedoch bedingen ich weiß die versuchung ist gorß aber solche szenen gab es einfach schon zu oft (fastkuss /urplötzliche, zufällige gegebenheit die es verhindert)






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