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SRKajol - Kaisa Junoon

von

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Als Shah Rukh auf dem Heimweg war, ließ er den Tag Revue passieren. Er freute sich, dass er Kajol endlich wiedergefunden hatte, doch die Leichtigkeit, mit der sie früher miteinander umgegangen waren, war verschwunden. Außerdem war ihm nicht so ganz wohl dabei, dass er sich mit einer verheirateten Frau traf und noch nicht einmal ihren Mann kannte.
 

Kajol rief ihn zwei Tage später an und sagte, dass sie sich am nächsten Tag um 11 Uhr am Bahnhof treffen würden und er den ganzen tag einplanen sollte. Shah Rukh stimmte zu und war schon gespannt darauf, was sie denn vorhatte.

Als er am nächsten Morgen aufwachte, frühstückte er, zog sich an und machte sich auf den Weg. Am Bahnhof sah er Kajol schon von Weitem, da ihr roter Salwar richtig strahlte. Sie begrüßten sich, Kajol gab Shah Rukh eine Fahrkarte und sie stiegen in den Zug ein, der gerade in den Bahnhof eingefahren war. Als sie sich einen Platz gesucht hatten, fragte Shah Rukh, wo denn die Reise hinging, aber Kajol grinste daraufhin nur.

Nach etwa eineinhalb Stunden Fahrt stiegen sie aus. Shah Rukh hatte keine Ahnung, wo sie waren. Die Haltestelle gehörte zu einem winzigen Dorf, das umgeben war von Feldern. Kajol lief den Feldweg entlang, der aus dem Dorf hinaus führte und rief dann Shah Rukh zu: „Ist es nicht wunderschön hier?“ Er sah sich um und es gefiel ihm hier wirklich. „Sind wir extra hergefahren, nur, um das anzusehen?“, fragte er schließlich und ging zu ihr.. Kajol schien etwas peinlich berührt und stammelte: „Oh! Äh… Ich dachte, dir würde es hier vielleicht gefallen… Es tut mir leid, ich…“ Er legte seine Hand auf ihre Schulter und sagte: „Ist schon gut. Du hast Recht. Es ist wirklich schön hier. Wollen wir ein bisschen herumlaufen?“ Kajol lächelte ihn unsicher an und sie liefen los. Shah Rukh bemerkte, dass Kajol viel offener war als bei ihrem letzten Treffen. Sie blühte richtig auf und war beinahe wieder so, wie vor drei Jahren.
 

Die beiden redeten über Gott und die Welt , alles war viel ungezwungener.

Die Sonne neigte sich ganz langsam dem Horizont entgegen und die beiden beschlossen, zum Bahnhof zurückzugehen und den nächsten Zug zu nehmen. Als sie bemerkten, wie spät es tatsächlich war, beschlossen sie quer über die Felder zu rennen, da sie ihren Zug sonst verpasst hätten. Kajol rannte vorneweg und Shah Rukh hinterher, doch plötzlich stolperte sie und er fiel über sie drüber. Da lagen die beiden nun und schauten sich an. Er wurde beinahe von seinen Gefühlen überwältigt, doch er erinnerte sich rechtzeitig, dass er da auf einer verheirateten Frau lag und stand blitzartig auf. „Los, komm, wir müssen weiter! Unser Zug!“, sagte er während er ihr aufhalf. Sie nickte verwirrt und die beiden rannten weiter. Den Zug bekamen sie nur noch mit knapper Not. Als sie drinnen waren, mussten sie erst einmal wieder zu Atem kommen. Sie setzten sich Rücken an Rücken auf eine Sitzbank und versuchten ihren Atemrhythmus langsam zu normalisieren. Dann musste Kajol plötzlich laut anfangen zu lachen. Shah Rukh wusste nicht, worum es ging, aber er konnte sich auch nicht mehr zurückhalten. Die anderen Fahrgäste schauten sie komisch an, aber das war ihnen egal. Sie lachten weiter.
 

Als sie sich nach einer Weile wieder beruhigt hatten und still nebeneinander saßen, fing es draußen in Strömen an zu regnen. Auch als sie wieder in Delhi waren, hatte es nicht aufgehört. Es war eher noch schlimmer geworden. Sie beiden standen am Bahnhofseingang und überlegten, was sie nun machen sollten. „Weißt du was? Ich wohne hier gleich um die Ecke. Komm erstmal mit zu mir und da können wir dann warten bis es sich wieder beruhigt hat.“, schlug Shah Rukh vor. „… Ähm, nein. Ich muss nach Hause. Das…“ Doch er ließ Kajol nicht ausreden, sondern nahm ihre Hand und rannte los. Nach fünf Minuten waren sie an seiner Wohnung angekommen und vollkommen durchnässt. Sie gingen als erstes ins Bad, damit sie nicht die gesamte Wohnung voll tropften. Sie rubbelten sich erstmal grob mit einem Handtuch ab und gerade als Shah Rukh das Bad verlassen wollte, sah er, dass Kajols Salwar mit einem Reißverschluss am Rücken zum Zumachen war. Er musste lächeln als ihm die Situation von damals wieder einfiel. Er überlegt kurz, ging zu Kajol und legte seinen Kopf auf ihre Schulter. Sie schaute ihn entsetzt an, doch er ließ sich davon nicht irritieren. „Kriegst du deinen Reißverschluss dieses mal alleine auf oder soll ich dir wieder helfen?“, fragte er frech und tat so, als ob er ihn öffnen wollte. Kajol entzog sich ihm empört und schaute ihn verständnislos an. Er lächelte schelmisch und ging. Als er ihr trockene Sachen reichte, riss sie ihm diese aus der Hand, machte die Tür zu und schloss ab. Er musste darüber grinsen.

Als sie später aus dem Bad kam, musste er sich zusammenreißen, damit seine Kinnlade nicht herunter klappte. Er fand sie unglaublich sexy mit ihren nassen Haaren und seinem Hemd. Sie schaute etwas pikiert zu Boden. „Der Regen hat sich etwas abgeschwächt, aber es hat noch nicht aufgehört… Willst du einen Tee?“ Sie nickte und setzte sich auf einen Sessel. Die Wohnung gefiel ihr. Sie war schön groß und modern eingerichtet. Als Shah Rukh ihr den Tee reichte, fragte sie: „Willst du eigentlich irgendwann auch heiraten? Ich stelle es mir ziemlich einsam vor, alleine in dieser großen Wohnung zu leben…“ „… Ich wollte mal heiraten, aber dann hat mir das Schicksal einen Strich durch die Rechnung gemacht…“, meinte er und konnte nicht mehr mit seinen Gefühlen hinter dem Berg halten. Kajol schaute bedrückt zu Boden und trank von ihrem heißen Tee. So saßen sie eine Weile schweigend nebeneinander und nippten ab und zu an ihrem Tee.

Irgendwann bemerkte Kajol, dass es aufgehört hatte zu regnen. Shah Rukh meinte, dass sie seine Sachen erstmal behalten und später zurückgeben konnte. Er gab ihr einen Beutel, damit sie ihre nasse Kleidung tragen konnte. Sie bedankte sich und wollte gerade gehen, als Shah Rukh sie zurückhielt. Er wusste, dass es falsch war, was er gerade tat, aber er konnte nicht anders. Er wollte, dass Kajol wusste, was sie ihm bedeutete, auch, wenn es egoistisch war. „Sagtest du nicht damals, dass das nicht das Ende war?… Man soll doch nicht lügen…“, flüsterte er ihr sanft ins Ohr und striff dann mit seinen Lippen leicht ihre Wange. Sie schaute ihn erschrocken an und ihre Augen füllten sich mit Tränen. Dann schüttelte sie den Kopf und rannte davon.

Shah Rukh blieb im Türrahmen stehen und schaute ihr nach, obwohl sie schon lange nicht mehr zu sehen war. Er fragte sich, ob es das Richtige war, dass er ihr diese Frage endlich gestellt hatte. Er fand, wie so oft, keine Antwort darauf…



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