Get the party started
Kapitel 2 – Get the party started
Als ich all die Menschen sah, wurde mir schlecht.
Ich wusste, dass es in einer Disco nie wirklich leer war, doch dass es sooo voll war, hätte ich nicht gedacht.
„Ziemlich voll hier.“ klagte ich.
„Heute ist die Neueröffnung von Mirror Error . Kein Wunder.“
Sie hakte sich bei mir ein.
„Lass uns doch mal eben nach Alicia Ausschau halten..“ ,es war so laut, dass sie schreien musste.
„Ach.. ich muss mal eben auf die Toilette“, redete ich mich raus. „Wir treffen uns gleich an der Bar okay?“
Ich hatte keine einfach Lust auf eine von Candys Verkupplungsaktionen.
Ich hakte mich aus und quetschte mich durch die Menge in irgendeine Richtung, in der Hoffnung, dort die Toilette vorzufinden.
Auf einmal ertönte ein Lied von My chemical romance und ehe ich mich versah wurde ich durch die Masse geschubst.
Immer wieder versuchte ich irgendwo hinzukommen, wo weniger Menschen waren und ich wenigstens ein bisschen mehr Übersicht hatte.
Doch je krampfhafter ich versuchte der Menge zu entkommen, umso mehr wurde ich in sie hineingezogen. Irgendwann, ich glaube es war so nach 15 Minuten, paddelte ich nur noch mit meinen Armen hin und her. Ich schlug ziemlich unsanft um mich. Ich wollte einfach nur noch raus. Für manche sah es wohl so aus als würde ich versuchen zu tanzen, denn sie fingen an mich anzutanzen. Sowohl Mädchen, als auch Jungs.
Ich fing an zu verzweifeln.
Es konnte doch nicht so schwer sein, hier wieder heraus zu kommen.
Und als hätte jemand meine Verzweiflung gespürt, wurde ich am Arm gepackt und aus der Mitte der Menge gezogen.
Ich konnte die Person nicht erkennen, doch das war mir relativ egal.
Hauptsache ich kam hier raus.
Mir fiel auf, dass sich die Umgebung veränderte.
Das Licht, dass den Raum durchflutete war nun nicht mehr rot, sondern gelb-grün und es wurde immer leerer.
Auch die die Musik war hier nicht mehr so laut.
Nun konnte ich endlich die Person erkennen, die mich hinter sich her zog.
Es war ein Junge.
Er war etwas größer als ich, hatte blonde Haare und eine Cappy auf.
Sein Gesicht konnte ich nicht erkennen, aber er schien in ungefähr demselben Alter zu sein wie ich.Ich wollte etwas sagen, doch noch war die Musik zu laut.
Also wartete ich ab und ließ mich weiter ziehen.
Schließlich kamen wir in einen anderen Raum.
Dort standen Ledersessel und Glastische. In einer Ecke des Raums war eine Bar.
Anscheinend konnte man sich dort Getränke holen und sich dann in die Sesselecke verziehen.
Dieser Raum war mir von Anfang an sympathisch.
Keine laute Musik, nicht so viele Leute und demnach auch kein Gedränge.
Gedankenverloren sah ich mich um und ging weiter. Ich hatte nicht gemerkt, dass der Junge, der mich hierher geführt hatte stehen geblieben war und lief direkt in ihn hinein.
Er stolperte. Ich stolperte. Wir fielen.
Erst Augenblicke später realisierte ich, dass ich auf ihm drauf lag.
„Oh Gott. Das tut mir leid.“, stotterte ich.
Ich rappelte mich auf und hielt ihm eine Hand hin um ihm aufzuhelfen.
„Ist schon gut.“, gab er schmunzelnd zurück und nahm meine Hand.
„Aber eins müssen wir klarstellen. Ich bin schon vergeben. Aber ich stelle dir gerne einen Freund von mir vor.“
Er hatte mich überrumpelt.
Ich sah ihn an. Er sah wirklich nicht schlecht aus. Ehrlich gesagt sah er richtig gut aus.
Die Piercings, die sein Gesicht zierten standen ihm richtig gut, ebenso wie die Plugs in seinen Ohren.
„Freund?“
„Ja Freund. Du bist doch schwul, oder nicht?“, er grinste.
Verwirrt sah ich ihn an. Ja war ich, aber woher wusste er das?
Bevor ich antworten konnte fügte er noch hinzu „ Du musst nicht antworten. Ist schon okay. Ich weiß wie das ist.“
Er griff wieder nach meiner Hand und zog mich ein zweites Mal hinter sich her.
Er steuerte geradewegs auf einen Tisch zu…