Die Entscheidung
Die Entscheidung
Zwei Stunden später betrete ich das Klassenzimmer erneut. Unser Geschichtslehrer begrüßt mich, während er sich zur Tür umdreht, mit den Worten: „Sie sind spät Mister Whe...“
Er stockt mitten im Satz und starrt mich mit offenem Mund an.
Kurz darauf fängt er sich wieder und sagt: „Entschuldigen Sie, sie sind nicht Herr Wheeler.“
„Nein“, antworte ich, „seit zwei Stunden nicht mehr.“
Er sich mich nur irritiert an.
Ich blicke mich um. Du sitzt auf deinem Platz. Langsam gehe ich zu dir. Die teils bewundernden, teils verwirrten und teils fragenden Blicke meiner Mitschüler ignoriere ich. Nur du zählst. Vor deinem Tisch bleibe ich stehen.
Gemächlich hebst du den Kopf. Tust so als ob du mich erst jetzt bemerkst, aber ich habe genau gespürt, dass du mich die ganze Zeit beobachtest hast. Ich quittiere dein Verhalten mit einem Lächeln.
Du siehst mich an, aber sagst und tust ansonsten nichts. Auch als ich mit meinen Händen dein Gesicht umschließe tust du nichts. Siehst mich einfach nur weiter an.
Langsam beuge ich mich zu dir runter. Als unsere Gesichter nur noch Millimeter trennen stocke ich und sehe dir in die Augen. Da ich keinen Hass und keinen Ekel, sondern nur Wärme in ihnen sehe, senke ich meine Kopf und lege meine Lippen auf deine.
Nachdem ich meinen Kopf wieder gehoben habe, sage ich: „Danke!“
Du lächelst und antwortest mir: „Gern geschehen Jocelyn.“
Als ich mich umdrehen will, hältst du mich fest und sagst: „Ich lass dich nicht mehr gehen.“
Und während du mich küsst, weiß ich:
'Ja, meine Entscheidung war richtig. Ich bin wieder ich. Aber Joey wird immer ein Teil von mir sein.'
ENDE